20 Ornamente der Renaissance.
6. berblick der die Ornamente der Renaiffance utw. *)
Sfm folgenden soll an einigen Beispielen der Wandel des Ornament-stiles von der Renaissance bis zum Empire dargelegt werden. Whrend die Fi-guren 1 (Bandrollen) und 2 Beispiele der Frhrenaissance,
noch den Charakter der Gotik tragen, veranschaulichen die
Abbildungen 3-6 den Geschmack der Hochrenaissan-ce an dem Flecht-werk aus Blumen oder Frchten und Ranken mit phantastischen Tier-
*) Die Figuren 1 bis 12 des 6 aus Ludorff, Bau- und Kunstdenk-mler von Westfalen: Figur 1 Kr. Mnster Land; 2, 5, 7 Kr. Arnsberg; 3, 4, 8 Kr. Steinfurt; 6 Kr. Halle; 9 Kr. Lippstadt; 10 Kr. Minden; 11 Kr. Schwelm; 12. Kr. Wittgenstein.
l
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Märkiiche Brückenstädte an der Spree.
89
hier mit der Spree vereinigenden Flüßchens Berste be-
günstigt. Vielfache Gefechte und Bestürmungen während
des Dreißigjährigen Krieges bezeugen die strategische
Wichtigkeit des „Passes von Lübben".
Bei Fürsten walde treten südlich die wichtigen
Rauenberge bis auf kaum 1 km an den Strom heran.
Auch im Norden rückt gerade hier das Rüdersdorf-
Müncheberger Hügelland, ein Teil des Plateaus von
Barnim, näher an die Spree, bleibt jedoch immer noch
2 -21/2 km davon entfernt. Die aus Nord und Süd bei
Fürstenwalde zusammenlaufenden und hier die Spree
kreuzenden Straßen sind wiederum sehr auffällig. Das
nächste Stück des Spreelaufes konnte weder zu Au-
siedlungen reizen noch Straßen heranziehen, es ist eine
noch dichtbewaldete, gegen Nordwesten von größern
Seen durchsetzte Gegend, welche die ziemlich gewundene
Spree hier durchzieht. Erst bei Köpenick hören die
Seen und Flußteilungen plötzlich auf; hier finden wir
denn auch eine der ältesten imd in früherer Zeit wichtig-
sten Städte der Mark, welche jedoch, wie sich gleich zeigen
wird, nicht ohne geographischen 'Grund hinter Berlin
so weit zurückgeblieben ist. Köpenick war hauptsächlich
eiu strategisch wichtiger, gegen Angriffe gut gesicherter
Platz. Die Lage auf einer Spreeinsel ermöglichte sowohl
die Beherrschung des Spreeverkehrs, der durch den hier-
in den südlichen Spreearm (Wendische Spree) eimnün-
denden Dahmefluß eine befondere Wichtigkeit hatte,
als die Überwachung der den Fluß kreuzenden Handels-
züge, die jedenfalls die Jnfel berühren mußten. Brücken-
köpfe, die sich später zu weitläufigen Vorstädten heraus-
bildeten, lagen an beiden Spreeufern, sowie auf der
Nordspitze der großen, die Müggelberge tragenden Insel
zwischen den beiden Spreearmen. Indessen waren die
Flußarme bei Köpenick zu breit (noch seeartig) zur be-
quemern Überschreitung,*) das unmittelbar angrenzende
*) Jetzt sind Brücken und lange Tämme vorhanden.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Ortsnamen: Rüdersdorf-
Müncheberger_Hügelland Barnim Nord Berlin Wendische_Spree
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Märkische Brückenstädte an der Spree.
91
einen einzelnen aus sumpfiger Umgebung herausrageu-
deu Hügel in Verbindung bringen. Erleichtert wurde
hier die Stromüberschreitung und die Bebauung der
Insel noch durch den Umstand, daß zwei Landzungen,
von den Höhen des Barnim und des Teltow ausgehend,
sich dem Südende der Insel Cölu sehr näherten. In der
Tat ist auch die Insel weit früher an der Südspitze als
im nördlichen Teil bebaut worden. Jenseits des rechten
Spreearines aber entstand ein Brückenkopf, der erste
Kern des spätern Berlin. Die Lage der Doppelstadt
Berlin-Cöln war für den Verkehr eine günstige, die
Sicherung gegen Feinde aber minder vollkommen als bei
Köpenick, Spandau oder Brandenburg, da die Spreeinsel
hier nicht so wie bei jenen Orten durch breite, seeartige
Flußarme umgeben war. So konnte Berlin erst in fried-
lichern Zeiten und unter dein Schutze einer starken Re-
gierung die großen Vorzüge, welche ihm schon die Be-
schaffenheit der allernächsten Umgebung gewährte, voll
ausnutzen.
Zu diesen Vorzügen kamen aber noch andere, welche
in der Verteilung der Täler und der trockenen höhern
Striche in der Mark tief begründet sind. Die Stelle, an
welcher die Annäherung zwischen Teltow und Barnim
stattfindet, war für den gesamten von Süd und Südwest
nach Norden und Nordosten gehenden Verkehr der ge-
botene Übergangspunkt über die Spree-Havel-Linie, der
nur dann von seinen viel ungünstiger gelegenen Neben-
buhlern in den Schatten gestellt wurde, wenn die poli-
tischen Verhältnisse mehr auf Sicherheit als auf Bequem-
lichkeit und Kürze des Weges zu sehen zwangen.
Denken wir uns, wir kommen auf unserer Wan-
dernng vom Fläming herab und haben die Oder-
mündungen oder Vorpommern zum Ziel, so werden
wir uns gewiß nicht in die sumpf-, feeu- und flußreicheu
Landschaften im Südosten Berlins (heutiger Kreis
Beeskow-Storkow) verlocken lassen, uin dann
bei Fürstenwalde oder Beeskow mühsam die Spree zu
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Barnim Teltow Berlin Spandau Brandenburg Berlin Teltow Barnim Berlins Beeskow-Storkow Beeskow
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
90
Märkische Brückenstädte an der Spree.
Terrain ist meist niedrig und die ganze Situation der
Stadt der Entwicklung eines großen Handels- und Ver-
kehrsplatzes jedenfalls nicht hervorragend günstig. So
bald daher die Rücksicht ans die gesicherte und gleichzeitig
zur Überwachung geeignete Lage nicht mehr die ans-
schlaggebende war, verlor die Juselstadt den größten Teil
ihrer einstigen Bedeutung. Unterhalb Köpenicks bleibt
das Tal über eine Meile lang flach, und die Höhenränder
treten hier weit zurück. Diese Strecke ist noch immer
wenig belebt, wenn anch die unmittelbare Nähe der
Großstadt manch kleinere Ansiedlnng hervorgerufen bat.
So erreichen wir endlich Berlin. Jeder, der die
Umgegend von Berlin und die Stadt selbst mit einiger
Aufmerksamkeit durchwandert hat, muß den Gegensatz
des niedrigen Allnvialgebietes des Spreetales und der
beiderseitigen Diluvialhöhen im Süden und Norden der
Stadt rasch bemerken. Die Generalstabskarte zeigt uns
aber, daß gerade bei Berlin die Höhenränder sich am
meisten nähern. Der Nordrand des Teltow zieht sich von
den Rollbergen bei Rixdorf über den Kreuzberg gegen
Wilmersdorf hin. Der Südrand des Barnim reicht noch
mehr in die Straßen des heutigen Berlins hinein, die
nördlichen und nordöstlichen Stadtteile liegen schon ans
Diluvialboden und zeigen stark ansteigende Straßen.*»
Die Spree aber, welche aus der ganzen Strecke von der
Mündung des Müllroser-Kanals bis zur Vereinigung
mit der Havel nach Karrers Ausdruck „im erborgten
Bette" sließt, d. h. das alte, für sie viel zu breite Odertal
benutzt, bildet hier eine Insel von mäßiger Größe. Die
Insel aber war nicht ganz flach, sondern hatte einen
Hügel aufzuweisen, der gegen die größern Überschwem-
mungen jedenfalls Schutz gewährte. Wir müssen doch
wohl den Namen der Ansiedlnng, welche ans dieser Insel
entstanden war, Cöln oder Kölln, mit der bekannten
slavischen Bezeichnung Kolin, Golen oder Köllen iür
*) Vergl. Karrer: Der Boden der Hauptstädte Europas. Wien, 1881.
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Extrahierte Personennamen: Karrer
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Berlin Teltow Rixdorf Kreuzberg Wilmersdorf Barnim Berlins Europas Wien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Märkische Brückenstädte an der Spree.
überschreiten. Noch viel weniger aber werden wir uns
der Landschaft Zauch-Belzig zuwenden. Da hätten
wir zunächst mehrere besonders breite Täler zu über-
schreiten und würden bei Brandenburg den Havelüber
gang unternehmen. Der Laus der Havel würde uns
zwingen, oberhalb Spandaus diesen breiten, seenreichen
Fluß noch ein zweites Mal zu überschreiten, um unsere
Richtung nicht ganz zu verlieren. Schlagen wir aber den
Mittlern Weg ein. so gelangen wir, nachdem bei Trebbin
das letzte Snmpstal überschritten ist, aus dem trockenen
Boden der Landschaft Teltow an die Spree, wo wir den
bequemern Übergang bei Berlin dem viel beschwer-
lichem bei Köpenick sicher vorziehen werden. Jenseits
können wir dann aus ziemlich langer Strecke die gleich-
salls trockene Landschaft Barnim benutzen. Aber anch
wenn wir von der Elbe bei Magdeburg Herkämen und die
Oder etwa bei Frankfurt erreichen wollten, würde der
Spreeübergang bei Berlin für uns der vorteilhafteste
'ein, um dann die alte Berlin-Frankfurter Landstraße
zu verfolgen, welche nicht ohne Grund den weiten Umweg
über Müncheberg machte, wo sich ihr fast immer trockener
guter Baugrund bot. Der Verkehr innerhalb des west-
lichen Teiles der Mark war somit in ganz bemerkens-
werter Weise aus den Spreepaß von Berlin angewiesen.
Auch in der Zeit der Eisenbahnen ist das Zusammen-
treten der Schienenwege in den trockenen Strichen nördlich
und südlich von Berlin sehr auffällig, so viel wir auch
hierbei der Großstadt, welche die Eisenbahnen herbeizog,
ihrerseits wieder zurechnen können. Aber es fehlt den
von Berlin ausgehenden Bahnen an solchen Verbindungs-
liniert, wie sie die Bahnnetze nm London und Paris reich-
lich aufzuweisen haben. Die Havel ist von Oranienburg
bis Spandan und wieder von Spandau bis Rathenow/')
*) Die Havelbrücken bei Potsdam schneiden nur ein weit nach
Süd ausbiegendes, seeartig erweitertes Stück des Flusses ab und sind
nicht als „Übergänge" in unserm Sinne zu nehmen.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Müncheberg
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Spandaus Berlin Barnim Magdeburg Frankfurt Berlin Berlin Berlin Berlin London Paris Oranienburg Spandan Spandau Potsdam
— 207 —
Ufer der Weser im Nordosten. Der Teutoburger Wald reicht in
dasselbe hinein. Der Boden ist größtenteils hügelig, aber fruchtbar.
Die Bewohner treiben Landwirtschaft, besonders Flachsbau, daher ist
die Leinwandindustrie von Bedeutung. Der Hauptort Detmold,
früher Theod malli, d. i. Volksgerichtsstätte (19000 Einw.), liegt am
Abhänge des Teutoburger Waldes. Auf der 390 m hohen Groten-
burg erhebt sich das Hermannsdenkmal (S. 59).
Schaumburg-Lippe (340 qkm, 45000 Einw.) liegt auf dem
rechten Ufer der Weser in dem Knie derselben, aber ohne sie zu be-
rühren. Das Land reicht im Norden bis an das Steinhuder Meer.
Die Hauptstadt ist Bücke bürg (5700 Einw.). Schaumburg-Lippe
hat unter allen deutschen Staaten am wenigsten Einwohner.
3. Das Fürstentum tvazdeck.
I. Wir behandeln das zweitgrößte deutsche Fürstentum: Waldeck.
Ii. Das Fürstentum Waldeck (1121 qkm, 59000 Einw.) liegt
zwischen Hessen-Nassau und Westfalen und besteht aus einem größeren
südlichen und einem kleineren nördlichen Teile. Es ist ein waldiges,
schwachbevölkertes Gebirgsländchen. Der Ertrag des Ackerbaues ist
gering. Dagegen enthalten die Gebirge mancherlei Mineralschätze,
Die Residenz Arolsen (3000 Einw.) und der Badeort Wildungen
liegen in dem südlichen Teile. Der nördliche enthält den von schönen
Buchenwaldungen umgebenen Badeort Pyrmont. Hier quillt heil-
kräftiges, eisenhaltiges Wasser aus der Erde. Jährlich kommen gegen
20000 Kurgäste dahin, um Heilung oder Kräftigung zu suchen.
6. 9as Herzogtum Vraunschweig.
I. Wir besprechen das größte deutsche Herzogtum. Es ist Braunschweig.
Ii. Das Herzogtum Braunschweig (3672 qkm, 486000 Einw.)
besteht aus drei größeren und mehreren kleineren Stücken, welche von
preußischen Provinzen eingeschlossen werden. Von den drei größeren
liegt das Hauptland nördlich vom Harz und wird von der Aller und
Ocker durchströmt. Dieser Teil gehört dem Tieflande an; der Acker-
bau ist die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Außer dem Getreide
werden auch viel Zuckerrüben gebaut. Industrie und Handel sind
ebenfalls bedeutend. Die Hauptstadt Braunschweig (d. i. Brunos
Stadt — es soll im 9. Jahrhundert von einem Herzog Bruno ge-
gründet worden sein —) liegt an der Ocker und hat 136000 Einw.
In der Mitte des Marktes steht eine Säule mit einem ehernen
Löwen, welche der aus der Geschichte Barbarossas bekannte Herzog
Heinrich der Löwe errichten ließ. Auch dem in Braunschweig 1781
gestorbenen Dichter Lessing ist daselbst ein Denkmal aufgestellt worden.
Hier wurden 1809 14 Schillsche Soldaten erschossen, woran das Schill-
denkmal erinnert. An der Ocker liegt Wolfenbüttel, mit einer Bibli-
othek, an der Lessing Bibliothekar war. Der an der Weser gelegene
Teil Braunschweigs ist hügelig; ein dritter Teil liegt am Harz.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Bruno Barbarossas Barbarossas Heinrich_der_Löwe Heinrich Lessing
— 45 —
zieht nach Südwesten und dann nach Süden das Rothaargebirge
bis zu dem 645 m hohen Ederkopf. Der Westrand des Sauer-
landes heißt auch die bergischen Höhen oder das Bergische. Es
reicht nicht bis an den Rhein, sondern läßt am rechten Ufer desselben
eine breite Ebene frei.
Das Sauerland wird von zahlreichen Tälern durchbrochen, in
denen es saftige Wiesen gibt. Daher hat die Viehzucht einige Be-
deutung. Dem Ackerbau ist das Sauerland wegen seines wenig er-
tragfähigen Bodens und des rauhen Klimas nicht günstig. Wenn
trotzdem die Landschaft dicht bevölkert ist — und das ist tatsächlich
der Fall —, so muß es dort andere Erwerbsquellen geben, welche eine
zahlreiche Bevölkerung zu ernähren vermögen. Der eigentliche Reich-
tum der Gegend liegt in der Erde und besteht in nutzbaren Mine-
ralien, den die emsigen und betriebsamen Bewohner aufs beste zu ver-
werten wissen. Die großen Flußtäler sind wichtige Industriegebiete
geworden, in welchen das regste Leben herrscht und Rauch und Ruß
der Sonne ihre Herrschaft streitig machen.
Im Tal der Sieg werden besonders Eisenerze zu Tage gefördert.
Die Sieg kommt vom Ederkopf. Unterhalb Sieg bürg, wo sie die
Agger aufnimmt, tritt sie in die Ebene ein. Der Boden ist überall
von Stollen durchwühlt; Hüttenwerke und Fabriken liegen fast an-
einander. Aus Mangel an Heizmaterial war der Betrieb der Eisen-
werke zu Anfang des 19. Jahrhunderts auf bestimmte Monate des
Jahres beschränkt Seitdem aber die Ruhr ihre Kohlen an die Sieg
abgibt und diese dafür ihre Erze nach andern Gegenden verschickt,
dampfen die Schornsteine in allen Fabriken jahraus, jahrein. Hier
ist es, „wo der Märker Eisen reckt".
Die Wupper, welche ganz der Rheinprovinz angehört, bildet
auf ihrem Laufe ein nach Süden offenes Viereck. Sie hat ein be-
deutendes Gefälle, was die Anwohner fchon früh veranlaßte, sich die
Triebkraft ihres Waffers nutzbar zu machen. Dazu kommt jetzt noch
die Dampfkraft, welche in unzähligen Fabrikanlagen des Wuppertals
wirksam ist. In ihrem Oberlauf heißt der Fluß Wipper (von wippen),
was auf ihren unruhigen Lauf schließen läßt. Im Gebiet der Wupper
liegen viele volkreiche Städte. Die größten sind die aneinander
liegenden Städte Elberfeld und Barmen, die insgesamt 300000
Einwohner zählen. Die Häuserreihen dieser Doppelstadt ziehen sich
drei Stunden weit im Tale hin. Die Industrie in Wolle, Baumwolle
und Seide ist dort großartig entwickelt. Den ersten Grund zu der
Bedeutung der Stadt Elberfeld hat das Bleichen des Leinengarns
gegeben. Die Wupper hatte früher ein klares, zum Bleichen besonders
geeignetes Wasser, und die bequemen Ufer luden die Bewohner zuerst
ein, sich diesem Geschäfte zu widmen. Allmählich erreichten sie darin
einen hohen Grad von Vollkommenheit. Daneben entstanden
weitere Industriezweige: das Spinnen des Leinen- und Baumwollen-
garns, die Anfertigung von Bändern, Schnüren und Borten, die
Türkifchrotfärberei und die Weberei von allerlei Leinenzeugen, von
gefärbtem und gestreiftem Leinen und von halbwollenen Zeugen. Später
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 47 —
verteuert. Auch werden Eisenerze dort gefunden; zudem sind die
Eisenlager des Siegener Tales nicht weit entfernt. Tausende von
Schornsteinen überragen das Häusermeer der großen Fabrikstädte und
Fabrikdörfer und verdunkeln mit ihren mächtigen Rauchwolken das
Licht der Sonne. Es gibt kaum eine Stadt oder ein Dorf an der
Ruhr und den Abdachungen des niedrigen Gebirges, wo man nicht
die hohen Kamine der Bergwerke, den Rauch der Eisenhütten und
das Geräusch der in den Fabriken arbeitenden Maschinen wahrnimmt.
Nirgend findet man eine solche Menge dichtbevölkerter Städte wie im
Flußgebiet der Ruhr. Dichtgedrängt liegen sie beieinander. 23 der-
selben zählen 10 000 und mehr Einwohner. Die größten sind Duis-
bürg, Essen, Bochum und Dortmund. Essen (d. i. der Ort der
Esten) weist in der Kruppschen Gußstahlfabrik die größte Fabrik der
Welt auf. Sie beschäftigt 40000 Arbeiter, deren Familien insgesamt
etwa 150 000 Köpfe zählen, und hat die Ausdehnung einer mittel-
großen Stadt. Zur Heizung der zahlreichen Dampfkessel werden täglich
2 Millionen kg Kohlen verbraucht. Die Fabrik stellt besonders
Kanonen, aber auch Eisenbahnmaterial her.
Um das Rohmaterial und die hergestellten Erzeugnisse herbei-
und fortzuschaffen, sind viele Eisenbahnen nötig; deshalb ist das
Schienennetz des ostrheinischen Kohlen- und Industriegebietes sehr dicht.
In der Umgegend von Iserlohn gibt es viele Höhlen mit Tropf-
steinbildungen. Am bekanntesten ist die Dechenhöhle. Tropfstein-
höhlen entstehen dadurch, daß kalkhaltiges Wasser bis an die Ober-
fläche unterirdischer Höhlen hinabsickert. Der Kalk scheidet sich beim
Verdunsten des Wassers ab und bildet an der Decke kleine Zapfen,
welche im Laufe der Zeit immer größer werden. Das von diesen aus
den Boden herabtropfende Wasser bildet hier ähnliche Zapfen, die den
oberen gewissermaßen entgegenstreben. Endlich vereinigen sich beide
Gebilde, und es entsteht in der Höhle eine freistehende Säule. Unter
anderen Umständen bilden sich andere Formen, und zwar oft von so
eigentümlicher Art, daß man in ihnen bestimmte Gegenstände, wie
eine Orgel, eine Hand u. ä. zu erkennen glaubt Die Tropfsteinhöhlen
sind wegen ihrer oft wunderbar schönen Formen die Zielpunkte vieler
Reisenden.
Die Dechenhöhle bei Iserlohn wurde 3 868 gelegentlich eines Eisenbahnbaues
entdeckt. Dieselbe ist 180 na lang und 5—6 in breit. Überall kann man darin
aufrecht gehen. Ihr Inneres, welches von 150 Gasflammen erleuchtet wird, ist mit
Tropfsteinmassen so angefüllt, daß man nirgend das nackte Gestein der Decke oder
der Seitenwände erblicken kann. Der Beschauer weiß anfangs gar nicht, wohin er
sehen soll; überall bemerkt er Zacken, Säulen und Pyramiden einzeln oder in Gruppen
an der Decke und den Wänden. Die einzelnen Gebilde und Gruppen sind so über-
aus schön und verschiedenartig geformt, daß man nicht genug staunen kann über die
stille, aber wunderbare Tätigkeit der Natur im Innern der Erde. Viele Gebilde
erinnern an bestimmte Gegenstände und werden auch darnach benannt. Man unter-
scheidet in der Höhle folgende Abteilungen: Die Vorhalle, Gletschergrotte, Laube,
Orgelgrotte, Vorhanggrotte, Königshalle,' Kanzel, Nixengrotte. Grufthalle, Palmen-
grotte, Säulenhalle, Krystallgrotte. Pyramidengrotte, Kaiserhalle und Wolfsschlucht.
Keine andere Tropfsteinhöhle kann inbezug auf schöne und mannigfaltige Ausstattung
mit der Dechenhöhle wetteifern.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
* — 49 —
Tabak, Zuckerrüben u. a. werden an Ort und Stelle in zahlreichen
Fabriken verarbeitet. So erklärt es sich, daß in dem Ackerbaugebiete
am Niederrhein so viele und große Fabrikstädte vorkommen. Die
ausgedehnte Gewerbtätigkeit erstreckt sich aber auch auf ausländische
Rohstoffe, besonders auf Baumwolle und Seide, welche infolge der
zahlreichen Verkehrsstraßen leicht und schnell herbeigeschafft werden
können. Das Baumwollgewerbe hat seinen Hauptsitz in München-
Gladbach, das 1840 nur 2800 Einwohner zählte, heute aber von
mehr als 60000 Menschen bevölkert wird. Der wichtigste Platz der
Seidenindustrie ist das besonders in den letzten Jahrzehnten schnell
angewachsene Crefeld, eine Großstadt von 110000 Einwohnern, die
1840 nur 26000 Bewohner zählte. Die Natur- und Kunsterzeugnisse
werden nach allen Gegenden hin versandt. Deshalb herrscht am
Niederrhein ein sehr lebhafter Verkehr, dem ein weitverzweigtes Eisen-
bahnnetz dient; auch der breite und wasserreiche Rheinstrom ist eine
wichtige Verkehrsstraße. An ihm gibt es eine Reihe großer und
bedeutender Städte. Die größte ist das über 400000 Einwohner
zählende Eöln, dessen gewaltiges Häusermeer von dem Dome, Deutsch-
lands herrlichstem Bauwerke, überragt wird. Eöln gegenüber liegt
Deutz und etwas rheinabwärts das gewerbreiche Mülheim. Von be-
deutender Größe (etwa 250000 Einwohner zählend) ist auch die Fabrik- und
Kunststadt Düsseldorf. Der Rhein wird in der Ebene rechts durch
die Ruhr und die Lippe verstärkt. Jene mündet bei Ruhrort, das
den bedeutendsten Rheinhafen besitzt, diese bei der früheren Festung
Wesel. Unterhalb Emmerich verläßt der Rhein das deutsche Gebiet
und fließt dann durch Holland. In mehrere Arme geteilt, mündet
er endlich in die Nordsee.
15. Würdigung des Rheines. Der Rhein hat eine hohe Be-
deutung als Handels- und Verkehrsstraße. Die Schiffahrt auf dem-
felben wird durch die Waffermaffe und das geringe Gefälle sehr
erleichtert. Die Rheinquelle liegt 1760 m über dem Meeresspiegel;
bei Basel beträgt die Höhe des Wasserspiegels nur noch 250 in, bei
Mainz 87 m und bei Eöln 37 m. Mit der Abnahme des Gefälles
wird auch die Geschwindigkeit des Rheinlaufes geringer, die Schiffahrt
deshalb nach der Mündung zu immer mehr begünstigt. Seeschiffe
gehen bis nach Eöln hinauf. Außer den Schiffen sieht man auf dem
Rheine auch zahlreiche Flöße, deren Holz aus den Gebirgen herabge-
schafft und im holzarmen Holland verkauft wird.
Das ist der schöne Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Deutsch-
lands Grenze" (Arndt), nach dem unsere Nachbarn im Westen schon
lange ein großes Verlangen trugen. Gegen ein solches Begehren hat
der Dichter in Übereinstimmung mit allen gutgesinnten Deutschen
entschieden Verwahrung eingelegt durch sein bekanntes Lied:
Sie sollen ihn nicht haben
Den freien deutschen Rhein,
Ob sie wie gier'ge Raben
Sich heiser darnach schrei'n.
(Beckers
Schiffels, Geographie I. 2. Auflage. 4
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
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sieben Pfeilern, die mit Ausnahme des zweiten und siebten (von der
Stadtseite aus) römischen Ursprungs sind. Sehenswert sind auch die
neben dem Dom stehende Liebfrauenkirche, ein Meisterstück früh-
gotischer Baukunst, und das Provinzialmuseum (in der Nähe des
Kaiserpalastes), das eine der reichhaltigsten Sammlungen römischer
Altertümer diesseits der Alpen enthält. Trier ist der Mittelpunkt des
Mosel- und Saarweinhandels und hat eine bedeutende Lederindustrie.
In dem Steinkohlen- und Industriegebiet der Saar liegen
Saarlouis (8400 Einw.), von Ludwig Xiv. (1668) als Festung
erbaut, die Schwesterstädte Saarbrücken (27 000 Einw.) und St.
Johann (24200 Einw.), dicht daran die Doppelstadt Malstatt-
Burbach (39000 Einw.) und nordöstlich davon das 33000 Einw.
zählende Dorf Neunkirchen mit großen Eisenwerken. Saarbrücken
wurde beim Ausbruch des Krieges 1870 (am 2. August) durch ein
französisches Heer beschossen, das 4 Tage später an den südlich von
Saarbrücken gelegenen Spicherer Höhen geschlagen wurde. Die tapfern
Helden sind in dem nahen „Ehrental" bestattet.
Coblenz (54000 Einw., von Confluentia, d. i. Zusammenstuß),
der Sitz des Oberpräsidenten, liegt an der Mündung der Mosel in
den Rhein. Infolge ihrer günstigen Lage ist die Stadt ein wichtiger
Handelsplatz geworden. Sie ist durch eine schöne Umgebung aus-
gezeichnet, hat herrliche Rheinanlagen und ein königliches Schloß. Den
Namen „Perle des Rheinlandes" trägt sie mit Recht. In der Nähe
der Moselmündung, am sog. „deutschen Eck", steht das von der
Provinz gestiftete großartige Denkmal Kaiser Wilhelms I. Die Reiter-
figur ist mit dem Pferde 14 m hoch. Mit Coblenz ist die gegen-
überliegende Festung Ehrenbreitstein, die sich 118 in über dem
Rheine erhebt, durch eine Schiffbrücke verbunden. — St. Goar hat
seinen Namen von dem hl. Goar, der (um 570) das Evangelium
daselbst predigte. — Kreuznach (23000 Einw.), an der Nahe, hat
ein vielbesuchtes Solbad. Die Quellen enthalten außer Salz auch
Jod und Brom und sind sehr wirksam bei Skrofeln und Hautkrank-
heiten. Die daraus gewonnene Mutterlauge wird maffenweise ver-
sandt und zum Baden von Kindern gebraucht, welche an der sog.
englischen Krankheit leiden.
Die Gründung Kreuznachs.
Ein Wald im Frankenlande lag wild und schauerlich,
Ein Fluß entwand dem Schatten der Felsenklüste sich,
Und mitten auf dem Flusse lag eine Insel klein,
Und mitten aus der Insel stand hoch ein Kreuz von Stein.
Und wenn der Fluß zum Strome durch Wassergüsse schwoll,
Daß rings von seinem Tosen Gebirg und Tal erscholl,
Und seine Hütt' in Trümmer der Fischer sinken sah,
Stand hoch und unerschüttert das Kreuz im Strome da.
Der^ Meister, der's errichtet mit kunstgeübter Hand,
War übers Meer gekommen ins fränk'sche Heidenland,
War in die Nacht gedrungeu der wüste» Barbarei,
Damit des Kreuzes Schimmer ein Licht im Finstern sei.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Johann August Confluentia Wilhelms_I.