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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 123

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 123 — dieses Volkes zu geben. Sie waren klein von Wuchs, von starkem Knochenbau, breitschultrig, braungelb von Farbe, hatten kleine, tiefliegende Augen, einen dicken Kopf, einen fleischigen Hals und krumme Beine. Ihr Aussehen war so scheußlich, daß man sie eher für Bestien als Menschen hielt und man sie mit roh zugehauenen Brückenpfosten vergleichen konnte. Dabei war ihre Lebensweise so roh, daß sie weder Feuer noch zubereiteter Speisen bedurften, sondern Wurzeln, wilde Kräuter und halbrohes Fleisch beliebiger Thiere genossen, welches sie zwischen ihren Schenkeln und dem Rücken der Pferde mürbe machten. Häuser kannten sie nicht, flohen sie vielmehr wie Gräber; nicht einmal mit Rohr gedeckte Hütten fand man bei ihnen. Unstät durchstreiften sie Berge und Wälder, lernten von frühester Jugend an Frost, Hunger und Durst ertragen. Sie kleideten sich in leinene Gewänder, oder nähten sich solche aus den Fellen der Hamster und Feldmäuse zusammen, hatten beständig dasselbe Kleid und hielten es so lange am Leibe, bis es verschlissen war und in Fetzen auseinander fiel. Auf dem Kopfe trugen sie gekrümmte Mützen, um die Schenkel Bockshäute, an den Füßen formlose Schuhe, die keinen sichern Tritt zuließen. Eben darum waren sie auch zum Kämpfen zu Fuß ungeeignet; ihren häßlichen, aber dauerhaften Pferden waren sie dagegen wie angewachsen und verrichteten so ihre gewöhnlichen Geschäfte. Auf dem Pferde aßen und tranken sie, trieben Kauf und Verkauf und schliefen, an den Hals ihrer Thiere gelehnt. Auf ihnen hielten sie auch ihre Berathungen. In der Schlacht schaarten sie sich keilförmig zusammen und stürmten mit gräßlichem Geschrei auf den Feind los; hatten sie ihn geworfen, dann zerstreuten sie sich absichtlich und sprengten mordend und Alles uiedermetzelud über das Feld dahin. Ihre Waffen waren Wurfspieße, vorn mit harten Knochen versehen, im Nahkampf Schwerter und eine Schlinge, die sie plötzlich über den Feind warfen und ihn so kampfunfähig machten. Ackerban und Pflug kannten sie nicht, hatten keine festen Wohnsitze und keine Gesetze, zogen umher mit ihren Karren, in denen die Weiber mit den schmutzigen Kindern hausten und den Männern die Kleider verfertigten. Sie waren treulos, unbeständig, durch jede neue Hoffnung erregbar, völlig unbekannt damit, was Recht und Unrecht sei, ohne Religion und Glauben, brennend vor Begierde nach Geld und so

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 2

1877 - Essen : Bädeker
r Ti - 2 — 2. Die Schiefertafel. Der Rahmen, die Rahmen; das Holz; die Schieferplatte, die Schiefer- platten; der Stein, die Steine; die Linie, die Linien; die Schrift; der Schriftvuchstabe, die Schristbuchstaden; die Zeile, die Zeilen; die Schristzeile, die Schriftzeilen. Ich kann schreiben. Hierzu gebrauche ich die Schiefertafel, den Griffel und das Lineal. Mit dem Griffel und dem Lineal ziehe ich Linien auf die Schiefertafel. Auf diese Linien schreibe ich Buch- staben, Silben, Wörter und Sätze. Die geschriebenen Buchstaben auf der Schiefertafel heißen Schriftbuchftaben. Eine beschriebene Linie heißt eine Zeile. Auf meiner Tafel stehen Schrift; eilen. Indem Lesebuche stehen Druckzeilen. Ich weiß, wie die Schriftbuchstaben und die Druckbuchstaben lauten. Die Buchstaben sind Zeichen für die Laute; sie sind Lautzeichen. Die Lautzeichen sind sichtbar, aber nicht hörbar. Die Schiefertafel besteht aus der Schieferplatte und dem Rahmen. Der Rahmen geht um die Schieferplatte herum. Die Schieferplatte steckt in dem Rahmen. Der Rahmen ist von Holz. Die Schiefer- platte ist von Schieferstein. Sie ist viereckig, eben und glatt. Die Schiefertafel kann leicht zerbrechen. Man darf sie nicht fallen lasten. Die Schiefertafel dient dazu, um darauf zu schreiben, zu rechnen und zu zeichnen. 3. Vergleichung der Schiefertafel mit dem Lefebuche. Das Lesebuch ist viereckig, die Schiefertafel auch. Das Lesebuch 'und die Schiefertafel gebrauche ich in der Schule; sie sind Schulsachen. Das Lesebuch ist von Papier gemacht, die Schiefertafel nicht. Ich lerne in dem Lesebuche lesen; aber auf der Schiefertafel lerne ich schreiben. Ich lerne auch schreiben, was ich spreche. Was ich spreche, heißt Sprache; aber was ich schreibe, heißt Schrift. 4. Die Wandtafel. Die Seite, die Seiten; die Kame, die Kanten; die Ecke, die Ecken; das Tafelgestell, die Tafelgestelle. Vor mir sehe ich die Wandtafel. Sie ist größer als meine Schiefertafel. Die Wandtafel hat zwei Seiten. Eine Seite der Wandtafel kann ich sehen. Die andere Seite kann ich nicht sehen, weil sie nach der Wand gekehrt, ist. Manchmal wendet der Lehrer die Wandtafel um. Dann sehe ich die andere Seite. An der Wandtafel sind vier Ecken. Zwei Ecken sind oben und zwei unten. Ich kann aber auch sagen, zwei Ecken sind zu meiner rechten Hand und zwei zu meiner linken. Die Wandtafel ist schwarz. Der Schreiner

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 4

1877 - Essen : Bädeker
4 M elastisch. Die Federn, mit denen man schreibt, heißen Schreib- federn. Wir erhalten sie von den Gänsen. Es giebt aber auch Schreibfedern, die aus Stahl gemacht sind, und diese heißen daher Stahlfedern.*) 8. Aufgaben. 1. Nennt Dinge, welche einmal in der Schule sind! — Dann solche, welche zweimal — dreimal — viermal — mehrmal in derselben sind! Schreibt die Namen dieser Dinge auf! Z. B. Einmal in der Schule sind: Der Lehrer, der Ofen u. s. w. — U. s. w. 2. Nennt Dinge in der Schule, welche stehen! — Dann solche, welche liegen! — Nun solche, welche hangen! — Schreibet aus! Z. B. Dinge in der Schule, welche stehen, sind: Das Pult, der Stuhl u. s. w. — U. 's w. 3. Nennt Dinge in der Schule, die aus einem — zwei — drei — vier oder mehrern Theilen bestehen! — Schreibet! Dinge in der Schule, welche aus einem Theile bestehen, sind: das Lineal u. s. w. — U. s. w. Iii. Beschreibung des Schulzimmers. Das Schulzimmer hat einen Fußboden, vier Wände und eine Decke. Der, Fußboden und die Decke liegen, wie die Oberfläche des Wassers in einem Glase, überall gleich hoch. Man sagt darum: Sie liegen wasserrecht oder wagerecht. Der Fußboden befindet sich unter mir, die Decke befindet sich über mir. Die Wände der Schule stehen nicht wagerecht, sondern senkrecht. Sie stehen um mich herum. Eine Wand steht vor mir, und diese heißt daher die Vorderwand. Eine Wand steht hinter mir, und diese heißt die Hinterwand. Eine Wand steht zu meiner rechten, und eine steht zu meiner linken Seite. Diese heißt die linke Seitenwand, jene die rechte Seitenwand. Die Wände, der Fußboden und die Decke schließen den Raum des Schulzimmers ein. An den Wänden, an der Decke und an dem Fußboden hört der Raum des Schulzimmers auf. Sie sind die Grenzen des Schulzimmers. Die Wände, die Decke und der Fußboden sind flach. Sie bilden sechs Flächen. Eine jede von diesen sechs Flächen ist viereckig. Jede von ihnen bildet also ein Viereck. Die Decke rührt oder stößt oben und der Fußboden unten an die vier Wände. Die Decke befindet sich über dem Fußboden; also befindet sich der Fußboden unter der Decke. Die Vorderwand liegt der Hinterwand gegenüber. Die rechte und linke Seitenwand liegen ebenfalls einander gegenüber. Wo zwei Flächen im Schulzimmer an einander stoßen, da bilden sie •) (Anm erk. Nach Zeit und Umständen werden die übrigen Dinge in der Schule auf dieselbe Weise behandelt, wie das Lesebuch, die Schiefertafel u. s. w. Zuerst Benennung, dann Beschreibung und dann Vergleichung - erst mündlich uiid dann schriftlich. Alle Dinge, welche in diesem und den felgenden Abschnitten benannt, beschrieben und verglichen werden, müssen — wo möglich — der äuhern, finnlichen Anschauung der Schüler vorliegen.)

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 10

1877 - Essen : Bädeker
* Zweiter Abschnitt. Das Haus. I. Namen der Dinge in und an dem Hause. Das Haus, die Häuser; der Theil, die Theile; die Grundlage oder das Fundament, die Grundlagen oder die Fundamente; die Außenwand, die Außenwände; die Vorderwand, die Vorderwände; die Hinterwand, die Hinterwände; die Seitenwand, die Seitenwände; das Fenster, die Fenster; die Fensterlade, die Fensterladen; das Dach, die Dächer; das Gesimse, die Gesimse; die Dachrinne, die Dachrinnen; der Regensarg, die Regensärge; die Windfahne, die Windfahnen; der Schornstein, die Schornsteine; die Hausthür, die Hausthüren; die Hausschwelle, die Hausschwellen; die Haustreppe, die Haustreppen. Die Wohnstube, die Wohnstuben; das Schlafzimmer, die Schlafs zimmer; der Saal, die Säle; die Küche, die Küchen; der Hausgang,^ die Hausgänge; der Keller, die Keller; die Treppe, die Treppen; das Stockwerk, die Stockwerke; der Söller oder Speicher, die Söller oder Speicher; die Dachstube, die Dachstuben; der Hausraum, die Hausräume; die Innenwand, die Innenwände. Ii. Deschreibnng und Vergleichung dieser Dinge. I. Die Wohnstube. Der Tisch, die Tische; der Stuhl, die Stühle; der Sessel, die Sessel; der Spiegel, die Spiegel; die Kommode, die Kommoden; der Schämet oder das Fußbänkchen, die Schämel oder die Fußbänkchen; das Spei- becken oder Spuckkästchen, die Speibecken oder Spuckkästchen; das Bild, die Bilder; das Klavier, die Klaviere; der Käfich oder der Vogelkvrb, die Käfiche oder die Bogelkörbe; die Wanduhr, die Wanduhren; die Tafeluhr, die Tafeluhren; der Ofen, die Öfen; die Scheere, die Scheeren; die Nähnadel, die Nähnadeln; die Stricknadel, die Stricknadeln; die Nadelbüchse, die Nadelbüchsen; der Fingerhut, die Fingerhüte; das Garn; der Zwirn. _____ Die Stube im Hause, in welcher die Eltern und Kinder sich Lei Tage gewöhnlich aufhalten, heißt die Wohnstube oder das Wohnzimmer. Sie ist ein Theil des Hauses. Die Wohnstube hat, wie das Schulzimmer, vier Wände, einen Fußboden und eine Decke. In dem Wohnzimmer befinden sich viele Dinge, die man von einer Stelle leicht zur andern tragen kann, z. B. der Tisch, der Stuhl u. s. w. Sie sind bewegliche Dinge und heißen Stuben- oder Hausgeräthe oder Möbel. In der Wohnstube befindet sich, wie im Schulzimmer, ein Ofen, um dieselbe im Winter heizen zu können. Jemehr Fenster an dem Wohnzimmer sind, desto heller und freund-

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 12

1877 - Essen : Bädeker
12 3 Vergleichung der Wohnstube mit dem Schlafzimmer. Die Wohnstube ist ein Raum im Hause, das Schlafzimmer auch- Sowohl in der Wohnstube als auch im Schlafzimmer befinden sich Möbel. Die Wohnstube hat eine Thür und ein oder mehrere Fenster, ebenso hat auch das Schlafzimmer eine Thür und ein oder mehrere Fenster. Wohnstube und Schlafzimmer müsien beide rein gehalten und täglich gelüftet werden. — Die Wohnstube und das Schlafzimmer sind also einander ähnlich oder sie haben Ähnlichkeit mit einander. In der Wohnstube halten wir uns bei Tage auf, in dem Schlaf- zimmer, aber des Nachts. Die Wohnstube muß im Winter geheizt werden, das Schlafzimmer nicht. Ordentliche Kinder kleiden sich im Schlafzimmer aus und an; das thun sie aber in der Wohnstube nicht. Die Wohnstube dient dazu, um darin zu essen, zu trinken und zu arbeiten; das Schlafzimmer hingegen dient nur dazu, um darin zu ruhen und zu schlafen. — Die Wohnstube und das Schlafzimmer sind also einander auch unähnlich, oder es sind an ihnen Unähn- lichkeiten. Sehen, worin zwei oder mehrere Dinge ein- ander ähnlich oder unähnlich sind, heißt die Dinge mit einander vergleichen. L. Die Küche. Der Feuerberd, die Feuerherde; das Feuer; das Holz; die Kohle, die Kohlen; die Asche; die Feuerzange, die Feuerzangen; die Feuerschaufcl, (Feuerschüppe), die Feuerschaufeln (Feuerschüppen); das Blaserohr, die Blaserohre; der Tisch, die Tische; das Tischtuch, die Tischtücher; das Tellertuch (die Serviette), die Tellertücher (Servietten); der Krug, die Krüge; die Flasche, die Flaschen; das Glas, die Gläser; das Salzsaß, die Salzfässer; das Messer, die Messer; das Hackmesser, die Hackmesser; das Hackbrett, die Hackbretter; der Löffel, die Löffel; (der Kaffee- oder Thee- löffel; der Vorlegelöffel; der Kochlöffel; der Schaumlöffel); die Gabel, die Gabeln; (die Fleischgabel); der Teller, die Teller; die Schüssel, die Schüsseln; die Schale (Tasse), die Schalen (Tassen); die Kanne, die Kannen; der Topf, die Töpfe; der Kessel, die Kessel; die Pfanne, die Pfannen; der Eimer, die Eimer; der Kübel, die Kübel; der Zober oder der Zuber, die Zober oder die Zuber; der Durchschlag (die Seihe oder der Seiher), die Durchschlüge (die Seihen oder Seiher); das Reibeisen, die Reibeisen; das Feuerzeug, die Feuerzeuge; der Stahl, die Stähle; der Feuerstein, die Feuersteine; der Zunder oder der Schwamm; .das Schweselhölzchen, die Schwefelhölzchen; der Kehrbesen, die Kehrbesen; (der Hand- oder Staubbesen); der Leuchter, die Leuchter; die Kerze oder das Licht, die Kerzen oder die Lichte; die Lichtputze (Lichtscheere), die Licht- putzen (Lichtscheeren); die Lampe, die Lampen; der Docht, die Dochte; der Korb, die Körbe; die Wage, die Wagen; das Bügeleisen, die Bügel- eisen; die Kaffeemühle, die Kaffeemühlen. Die Küche ist, wie das Schlafzimmer und die Wohnstube, ein Hausraum. Sie ist gewöhnlich nahe bei der Stube. In der Küche kocht die Mutter das Gemüse, das Fleisch, die Kartoffeln u. s. w. Das Gemüse, das Fleisch u. s. w. esse ich. Was ich effe, sind Speisen, und was ich trinke, sind Getränke. In der Küche bereitet die Mutter auch Getränke; den Kaffee und den Thee. Hierzu gebraucht

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 37

1877 - Essen : Bädeker
- 37 - Futter, erfriere bald. Liebe Leute, o laßt mich ein, will auch immer recht artig sein., Sie ließen ihn ein in seiner Noth; er suchte sich manches Krümchen ^rod, blieb fröhlich manche Woche da. Doch als die Sonne durch's Fenster sah, da saß er immer so traurig dort; sie machten ihm auf: husch war er fort! 14. Die Biene. Da steht das kleine Bienenhaus, die Bienchen ziehen ein und aus, die kleinen muntern Leute. Sie fliegen nach den Blumen hin und suchen süßen Honig drin, mit rechter Luft und Freude! Schmeckt's ihnen gut, so summen sie, ist's Blümchen leer, so brummen sie und fliegen fort im Jagen; und haben sie sich satt geleckt, dann d)ird noch Honig eingesteckt, so viel sie können tragen. Sie schleppen ihn zu ihrem Haus und packen ihn dort eilig aus und ruhen eine Weile; dann putzen von den Flügelein den Staub sie „ ab gar fein und rein, und fliegen fort in Eile. So geht es wohl den ganzen Tag, bis kühl der Abend kommen uiag, es sind gar fleiß'ge Leute; und ist ihr Haus auch nur von Stroh, so sind sie dennoch immer froh, und summen stets voll Freude! Sie machen kleine Fäßlein sich von weißem Wachs gar säuberlich, die sie voll Honig tragen; und kommt der rauhe Winter dann, so japsen sie die Fäßlein an und trinken nach Behagen! Doch wenn der Winter kaum vergeht, die Frühlingsluft erst linde Ureht und Veilchen blühen wieder, — da kommt aus seinem kleinen Haus das Bienchen auch geschwind heraus, fliegt emsig auf und nieder! 13. Räthsel. Es ist ein kleiner Soldat, der ein giftig Spießlein hat. Täglich Zieht er mit Gesang ins Feld, nur im Winter bleibet er im Zelt. Er erobert ohne Zahl die schönsten Schlößlein zu Berg und Thal. Er dringt in deren Keller ein und trinkt daraus gar süßen Wein; schön und mit kunstgeübter Hand baut er sich Kammern Wand an Wand. Die Kammern füllt er dann mit süßem Most und sorgt im Sommer sür des Winters Kost. Ach, wäre Jedermann so arbeitsam wie er, so gäb's im Lande keine Bettler mehr. 10. Die Spinne. Nein, seht mir nur das Spinnlein an, wie's zarte Fäden spinnen kann! Was meint ihr, könnt ihr's auch so fein? Ich denk', ihr laßt die Probe sein. Mein Spinnlein macht's so zart und nett, wollt' uicht, daß ich's zu Haspeln hätt'. Gar lange Fäden zieht es aus! Spinnt eine Brück'/ans Nachbars Haus, baut eine Straße in die Luft, die hängt euch gleich voll Reif

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 25

1877 - Essen : Bädeker
25 Drt e zum ande.rn bewegen; sie ist ein Thier — und zwar ein Hausthier. Im Innern ihres Körpers hat die. Kuh ein Knochen- Serüft und rothes, warmes Blut. Von der Kuh erhalten wir Milch, Butter und Käse. Auch ihr Flei;ch dient den Menschen zur Nahrung. Aus ihrem Fell macht der Lohgerber Leder, woraus der Schuster Schuhe und Stiefel verfertigt. Die Kuh ist also ein sehr nützliches Thier. Die Nahrung der Kuh besteht in Klee, Heu, Gras u. s. w. Wenn sie die Speisen eine Zeit lang verschluckt hat, so bringt sie dieselben wieder in das Maul und kaut sie noch einmal. Die Kuh wird daher ein wiederkäuendes Thier genannt. — Die Farbe Kühe ist sehr verschieden. Es giebt rothe, weiße, schwarze und bunte Kühe. 3. Vergleichung des Hundes mit der Kuh. Der Hund ist kleiner als die Kuh, folglich ist die Kuh größer als der Hund. Die Kph frißt Gras, Heu und Klee; das frißt der Hund nicht. Die Kuh hat Hörner, der Hund nicht. Die Kuh dient dazu, um uns Milch, Butter und Fleisch zu geben; der Hund hingegen bewacht unsere Häuser und hilft verschiedene Arbeiten verrichten. Die Kuh und der Hund leben, nehmen Nahrung zu sich, empfinden Freude und Schmerz und können sich von einem Orte zum andern bewegen. Beide sind Thiere. Die Kuh wird wegen ihres Nutzens von den Menschen gefüttert, der Hund auch. Der Hund hat Uier Beine und im Innern seines Körpers ein Knochengerüst und rothes, warmes Blut; das hat die Kuh auch. All« Thiere, welche vier Beine, einen mit Haaren bedeckten Körper, im Innern des Körpers ein Knochengerüst und rothes warmes Blut haben — und ihre Jungen mit ihrer Milch säugen oder Ernähren, heissen Säugethiere. Alle Säugethiere zusammen bilden eine Klasse von Thieren. Wozu gehört also der Hund? — Wozu die Kuh? — Welche v°n den genannten Hausthieren sind Säugethiere? — Welche nicht? — 4l. Das Huhn. Die Feder, die Federn; der Flügel, die Flügel; der Schnabel, die Schnäbel; das Nasenloch, die Nasenlöcher; der Kamm, die Kämme: der Lappen, die Lappen; die Schwungfeder, die Schwungfedern; die Deck- feder, die Deckfedern; das Küchlein, die Küchlein. Die Hühnerfeder, die Hühnersedern u. s. w. Die Federn des Huhnes, die Federn der Hühner u. s. W. Ein Kops, zwei Flügel, viele Federn u. s. w. Das Huhn ist ein Hausthier. Das Weibchen heißt Henne °der Huhn; das Männchen heißt Hahn. Die Theile des Huhnes und: per Kopf, der Hals, der Rumpf, die Flügel, die Beine und der Schwanz. Vorn am Kopf hat das Huhn keine Schnauze

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 99

1877 - Essen : Bädeker
99 quirlförmig um den Stamm. Nach oben hin werden sie immer Kürzer, so daß die Krone oben in eine regelmäßige Spitze endigt. Man sagt daher: Die Tannen haben eine pyramidenförmige Krone. Die Nadeln der Tanne sind steif, einen halben bis einen Zoll ^ng und kurz zugespitzt; sie können stechen. Der Same dieses Baumes steckt in Tannenzapfen, welche fünf bis acht Zoll lang, walzig und schuppig sind. Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämm- chen der jungen Tannen werden zu Bohnenstangen und Zaunstöcken benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden kalken und Bretter geschnitten. Jene dienen zum Bauen der Häuser, und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und Äimmerleute machen aus dem Tannenholze Tische, Stühle, Schränke und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial. 3. Vergleichung der Eiche mit der Tanne. Die Eiche ist ein Baum, die Tanne auch. Die Eiche und die Tanne sind Waldbäume. Sowohl von der Eiche als von der Tanne ehalten wir Bauholz. Die Eiche trägt Blätter und ist daher ein Laubholz; die Tanne dagegen trägt Nadeln und wird deswegen ein Nadelholz genannt. Die Tanne ist auch im Winter grün; die Eiche aber verliert im Herbste ihre Blätter. Welche von den Bäumen und Sträuchern im Walde sind •Laubhöleer? — Welche sind Nadelhölzer? — 4. Die Moose. Grünen, wachsen, stehen; kriechen, bedecken, erwärmen, schützen, nützen. Das Grüne, das Grün; das Wachsen; das Stehen, der Stand u. s. w. Das Grüne des Mooses, das Grün der Bäume u. s. w. Das Moos ist klein. Die Moose sind klein. Ist da« Moos klein? Sind die Moose klein? U. s. w. Das Moos ist eine Pflanze. Die Moose sind Pflanzen. Ist das Moos eine Pflanze? Sind die Moose Pflanzen? U. s. w. Das Moos grünt. Die Moose grünen. Grünt das Moos? Grünen die Moose? U. s. w. Unten am Waldesboden lebt ein winziges Geschlecht, bescheiden und harmlos: das Moos. Seine Pflänzchen sind die Zwerge der Pflanzenwelt. Die größten davon sind nicht viel länger als ein Singer. Viele sind nicht größer als ein Nadelknopf. Wie zierlich verziehen sie den Grund des Waldes. Hier bilden sie dichte Polster Uon dunkelgrüner Farbe; dort stehen andere in hellgrünem Gewände. Mehr als hundert verschiedene Arten von Moosen leben still in Mald und Sumpf an Stämmen und Felscnwänden, an Mauern und Dächern. Wie schwach ist doch solch ein kleines Pflänzchen! Sein Stengel ^st von zart und schön geformten Blättchen dicht umhüllt und kaum stark, wie ein Zwirnfaden. Der Fllßtritt eines Vögleins wirft es

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 1

1877 - Essen : Bädeker
Erster Abschnitt. Die Schule. I. Namen der Dinge in und an der Schule. Der Stuhl, die Stühle; das Pult, die Pulte; das Dintenfaß, die Dintenfässer; die Dinte; die Wandtafel, die Wandtafeln; die Kreide; der Schwamm, die Schwämme; der Schrank, die Schränke; der Ofen, die Öfen; das Kohlenbecken, die Kohlenbecken; das Stochereisen, die Stochereisen; die Kohlenschaufel, die Kohlenschaufeln; das Buch, die Bücher; die Schiefertafel, die Schiefertafeln; der Griffel, die Griffel; das Lineal, die Lineale; das Schreibheft, die Schreibhefte; die Blei- feder oder der Bleistift, die Bleifedern oder die Bleistifte, die Feder, die Federn; der Federköcher oder die Federbüchse, die Federköcher oder die Federbüchsen; das Federmeffer, die Federmesser; der Lehrer, die Lehrer; das Schulkind, die Schulkinder; der Fußboden, die Fußböden; die Decke, die Decken; die Wand, die Wände; die Thür, die Thüren; das Fenster, die Fenster. U. Beschreibung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Das Leseb uch. Der Einband, die Einbände; der Rücken, die Rücken; die Ecke, die Ecken; der Schnitt, die Schnitte; das Blatt, die Blätter; der Satz, die Sätze; das Wort, die Wörter: die Silbe, die Silben; der Buchstabe, die Buchstaben; der Druckbuchstabe, die Druckbuchstaben. Das Lesebuch hat einen Einband und Blätter. Der Einband liegt über den Blättern. Die Blätter liegen in dem Einbande. Auf den Blättern stehen viele Sähe. Die Sätze bestehen aus Wörtern. Die Wörter bestehen aus Silben. Es giebt einsilbige Wörter. giebt auch mehrsilbige Wörter. Nennt einsilbige Wörter! — Nun zweisilbige! — Jetzt dreisilbige! — Wer kann ein vier- silbige s Wort nennen? — Die Silben bestehen aus Buchstaben. Die Buchstaben im Buche sind gedruckt. Sie sind Druckbuchstaben. Die Sätze, Wörter, Silben und Buchstaben im Buche kenn ich sehen. Sie sind sichtbar. Die sichtbaren Sätze kann ich lesen. Beim Lesen spreche ich die sichtbaren Sätze aus. Die gesprochenen Sätze kann ich hören. Die hörbaren Sätze bestehen aus hörbaren Wörtern. Die hörbaren Wörter bestehen aus hörbaren Silben. Die hörbaren Silben bestehen aus hörbaren Lauten. Wie viel Silben hat das Wort Ofen? — Aus wie viel Lauten besteht die erste Silbe? Aus wie viel die zweite? — Die Laute sind hörbar, aber uicht sichtbar. Haesterb' Lesebuch für Mittel!.'. kathol. Dolkssch. 1

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 3

1877 - Essen : Bädeker
3 hat die Wandtafel aus Holz gemacht. Sie hängt an der Wand. Dft steht aber auch die Wandtafel auf einem Gestelle. Dieses Gestell heißt das Ta sei ge stell. Auf die Wandtafel schreibt man mit Kreide. Auch dient sie dazu, um darauf zu rechnen und zu zeichnen. 3. Das Prrlt. Das Pultblatt, die Pultblätter; die Bank, die Bänke; das Bein, die Beine; die Fußleiste, die Fußleisten; die Lade, die Laden. Ich sitze in der Schule an einem Pulte. Das Pult besteht aus dem Pultblatt, den Beinen, der Bank und den Fußleisten. Das Pult steht oder ruht auf dem Fußboden. Die Beine stecken unten in den Fußleisten und oben in dem Pultblatt oder in der Bank. Unter dem Pultblatt befindet sich eine Lade. Darauf lege ich meine Schulsachen. Das Pultblatt ist viereckig und eben. Es ist nicht, wie der Fußboden, überall gleich hoch. Vornan ist es niedriger als hinten; es liegt schräge. Wenn ich schreibe, rechne oder zeichne, lege ich die Tafel oder das Schreibheft auf das Pult. Man darf in das Pult nicht schneiden oder stechen. Das Pult hat der Schreiner aus Holz gemacht. <». Vergleichung der Wandtafel mit dem Pulte. Die Wandtafel ist in der Schule; das Pult ist auch in der Schule. Die Wandtafel ist aus Holz gemacht, das Pult auch. Die Wand- tafel und das Pult sind schwer. Beide sind viereckig. Das Pult steht auf dem Fußboden; die Wandtafel aber steht auf dem Tafelgestell, oder sie hängt an der Wand. Die Wandtafel dient dazu, um darauf zu schreiben; das Pult dient dazu, um sich daran !u setzen und die Tafel oder das Schreibheft darauf zu legen. 7. Die Feder. Der Kiel, die Kiele; die Fahne, die Fahnen; der Schaft, die Schäfte; die Spule, die Spulen; die Seele, die Seelen; der Federschnitt, die Federschnitte; der Spalt, die Spalte; die Spitze, die Spitzen. Die Feder hat einen Kiel oder eine Spule, einen Schaft und eme Fahne. Die Fahne sitzt zu beiden Seiten an dem Schafte. Sie besteht aus vielen Fasern, welche dicht neben einander liegen. Der Schaft ist viereckig, glänzend und weiß. Unten an dem Schafte befindet sich die Spule. Sie ist rundlich, glänzend, weiß und inwendig bohl. In der Spule sitzt die Seele. Ehe man mit der Feder schreibt, wird sie geschnitten. Die geschnittene Feder hat drei Aus- schnitte, zwei Spitzen und einen Spalt. Die Feder kann man Deicht biegen; sie ist biegsam. Wenn man aufhört, sie zu biegen, 'pringt sie wieder zurück. Man sagt deshalb: Die Feder ist t* ■
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TM Hauptwörter (200)200

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