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Nachdem die Kinder angegeben haben, wie die genannten Festtage
bei uns gefeiert werden, wird folgender Stoff erarbeitet.
1. Der Sonntag im elsäfxischen Dorfe.
Am Sonntag trifft man nachmittags in einem elsäßischen Dorfe die
Bevölkerung in Gruppen beisammen. Die Alten sitzen beim Schoppen,
trinken den Wein der eigenen Feldmark, das helle, selbstgebraute Bier,
sprechen „vom Prüß und vom Schwobe" und verabreden wohl auch eine
Verlobung. Währenddem schieben die Burschen, die kurze Pfeife im
Munde, mit der kurzen Jacke bekleidet, unverdrossen die großen, ungefügen
Kegeln nach den weitauseiuanderstehenden Kegeln. Die Mädchen aber
gehen Arm in Arm in langer Reihe auf der Dorfgasse auf und nieder
singend und plaudernd.
2. Das Johannisfest im elsäßischen Dorfe.
Am Abend des Johannistages werden Feuer angezündet, durch welche
die Knaben hindurchspringen. Auf den benachbarten Höhen kommt man
zusammen und schleudert brennende, aus harzigem Holze geschnittene
Scheiben in die Luft. Wie Raketen stiegen „Schiwälä" (Scheibchen,
denen man mit Stäbchen einen besonderen Schwung zu geben versteht)
durch die Nacht.
3. Hochzeit im elsäßischen Dorfe.
Schon 8 oder 14 Tage vor der Hochzeit werden die Gäste vom
Bräutigam und dem Brautführer eingeladen. Der Hut des letzteren ist
mit Bändern, Rosmarin und künstlichen Blumen geschmückt, und auch an
der Reitpeitsche und dem Zaum der Pferde sind bunte Bänder zu be-
merken. Vor jedem Hause eiuer Familie, die eingeladen wird, erdröhnt
ein Pistolenschuß. Die Einladungsformel wird von dem Brautführer in
Reimen hergesagt. Am Morgen des sorgfältig ausgewählten Trautages
erscheinen der Brautführer und eine der Brautjungfern vor der Wohnung
des Pfarrers, melden sich mit einem Pistolenschuß an und überbringen
dem geistlichen Herrn eine Flasche Wein, die „Brautsuppe" (wobei ein
gewaltiges Stück Rindfleisch die Hauptrolle spielt), sowie ein Schnupstuch,
aus welchem ein Stengel Rosmarin herausragt. Bei der Hochzeit trügt
die Braut ein aus Flittergold verfertigtes Häubchen, das, auf dem Wirbel
sitzend, einer goldenen Krone gleichsieht. Ein rotes seidenes Band wallt
weit über ihren Rücken hinab. Im übrigen gehen Bräutigam und Braut
in schwarzer Abendmahlskleidung. Der Bräutigam schreitet im Zuge an
der Seite des Pfarrers, die Braut an der des Brautführers; die Tauf-
paten, welche im Elsaß sehr hoch gehalten werden, folgen gleich hinter
den Eltern des Brautpaares. Junge Burschen, die auf dem Kirchhofe
mit ihren Flinten und Pistolen bereitstehen, geben bei der Ankunft des
Zuges einige Salven. Auch in dem Augenblicke, wo der Bräutigam der
Braut vor dem Altare den Ring ansteckt und der Geistliche seinen Segen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
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Vaterlandes. Es ist eine berühmte Handelsstadt. Große Lastschiffe kommen
stromaufwärts gefahren (Zeigen!), bringen Zucker nud Baumwolle, Gewürze
und Farbhölzer (Vorzeigen!) aus fernen Erdteilen und nehmen dafür
etwas mit, was in Köln hergestellt wird: Kölnisches Wasser. Dieses wohl-
riechende goldgelbe Wasser (eau de Cologne) wird in großen Fabriken in
Menge hergestellt und in alle Welt versendet. Zu der Rheinprovinz ge-
hören ferner die uns bekannten Städte Solingen und Remscheid.
In Solingen stellt man hauptsächlich Waffen (Säbel, Degen, Hirschfänger,
Lanzenspitzen), Messer und Gabeln her (Tafel-, Küchen-, Taschen-, Feder-,
Garten-, Rasiermesser). Außerdem fertigt man aber auch noch verschiedene
andere Sachen, z. B. stählerne Gestelle für Regen- und Sonnenschirme.
In Remscheid macht man vor allen Dingen Werkzeuge, z. B. Feilen,
Sägen, Bohrer, Zangen, Hobeleisen n. s. w. Die Solinger und Rem-
scheider Waren finden nicht nur im deutschen Vaterlande, sondern auf der
ganzen Erde Verwendung. Jährlich werden z. B. viele tausend Messer
und Gabeln, viele tausend Feilen, Sägen und Zangen nach Amerika ver-
schickt. — In Elberfeld und Barmen beschäftigen sich die Leute nicht
mit der Herstellung von Eisen- und Stahlwaren, sondern mit der Ver-
arbeitung von Wolle, Baumwolle und Seide. Fabrik reiht sich an
Fabrik. Riesenhohe Essen, aus denen schwarze Rauchwolken emporsteigen,
zeigen uns, daß überall mit Dampf gearbeitet wird. Tausenderlei Stoffe
werden hier in weiten Fabriksälen hergestellt: einfacher Kattun zu Schürzen
und Sommerkleidern ebenso gut wie kostbare Tischdecken und Möbelstoffe,
die aus schwerer Seide gemacht werden und von echten Gold- und
Silberfäden durchzogen sind. — Zu den volkreichsten Landschaften der
Provinz gehört weiter das Ruhrthal. Auch im Ruhrthale reiht sich
Fabrikort an Fabrikort. Die bedeutendste Stadt ist uns bekannt. Sie
führt den Namen Essen. Diese Stadt ist auf der ganzen Welt bekannt
durch eine Fabrik, in der mehr als 10 000 Arbeiter beschäftigt sind.
Es ist dies die Gußstahlfabrik von Krupp, in der besonders Eisen-
bahnschienen und Kanonen hergestellt werden. — Zu den größten Städten
der Provinz gehören weiter noch Düsseldorf und Aachen. In Düffel-
dorf ist die Kunst zu Hause. Hier giebt es eiue berühmte Malerschule.
In diesem Gebäude befinden sich nicht allein große Säle, in denen junge
Leute, die einst tüchtige Maler werden wollen, von berühmten Künstlern
unterrichtet werden, sondern auch viele wertvolle Gemälde, die sich die
Studierenden zum Muster für ihre Arbeiten nehmen können und sollen.
— Aachen ist nicht allein durch seine Schwefelquellen, fondern auch durch
seine bedeutenden Tuchfabriken bekannt, in denen sich Hunderte von
Menschen ihr tägliches Brot verdienen.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Woher kommt es, daß gerade die Rheinprovinz so dicht
bevölkert ist? Der Reichtum an Eisen und Kohlen ruft eine vielseitige
Fabrikthätigkeit (Nachweis!) hervor. Dadurch wird Tausenden Gelegen-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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— 16 —
4 In den Cordilleren von Südamerika.
Iiel: Wir unternehmen heute in Gedanken eine Fahrt über
die Cordilleren und zwar von Lima aus. (Zeigen!)
Zunächst geben die Schüler noch einmal im Zusammenhange an, was
ihnen bis jetzt über dieses gewaltige Gebirge bekannt ist (Vergl. S. 11).
Sodann schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen:
I. Wie rüsten wir uns aus zur Reise?
Wer in die Anden reisen will, erzählt der Lehrer, muß nicht nur
eigene Pferde bei sich haben, sondern alles mit sich nehmen, was er zum
Leben braucht, sein Bett, wenn er nicht auf dem nackten Boden schlafen
will, sein Brot, seinen Wein, ja selbst seine Kerzen, wenn er abend
nicht ohne Licht zu bleiben Lust hat. Ein Indianer dient als Führe
und Bedienter zugleich. Er versorgt die Pferde und führt das Maultier
welches das Gepäck (Also?) trägt.
Die Ausrüstung des Reisenden ist folgende: Ein Strohhut mit med-
rigem Kopf und breitem Rande wird nnter dem Kinn durch ein starkes
Band befestigt. Eine dunkelblaue Brille schützt die Augen vor den Sonnen-
strahlen, die von den Schneeflächen blendend zurückgestrahlt werden.
Von den Schultern hängt ein faltiger Mantel herab. Dieser Mantel,
Poncho genannt, ist nichts als ein längliches, viereckiges Stück Zeug, mit
einem Schlitz znm Durchstecken des Kopfes. Große Ledergamaschen, mit
Riemen über dem Knie festgebunden, schützen die Beine. Auf den Sattel
wird ein auf der Innenseite gegerbtes, auf der Außenseite noch mit der
Wolle versehenes Hammelfell gelegt. Ungeheure Steigbügel schließen den
ganzen Fuß ein.
Zur sachlichen Besprechung.
Ist es denn nötig, so viel Gepäck mit sich zu führen?' Gewiß!
Die Landstriche, durch welche die Reise geht, sind völlig wüst. Außer
wenigen Jndianerhütten, die hier und da aus den Bergen zerstreut liegen,
giebt es oft meilenbreit keine menschliche Behausung. Der Reisende kann
von Glück sagen, wenn er abends, nachdem er den ganzen Tag aus dem
Pferde zugebracht hat, ein Posthaus findet, in dem er übernachten kann.
Diese „Posthäuser" sind schlechte, mit Stroh gedeckte Hütten, an denen
eine Ochsenhaut, die man über ein Gestell ausgespannt hat, als Thüre
dient. Im Innern läuft rings herum eine niedere Bank von Erde, die
als Schlafplatz dient. In der Mitte vertritt eine andere etwas höhere
Erdbank die Stelle des Tisches. Auf ihm legt jeder seine mitgebrachten
Lebensmittel nieder. Wer nichts mitgebracht hat und nichts von einem
anderen Reisenden geschenkt erhält, muß gewöhnlich hungern, denn nur
selten kann man von den Indianern, welche das Posthaus bewachen, etwas
erhalten und dann auch nur eiuige Kartoffeln und etwas getrocknetes
Fleisch.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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— 14 —
ischen, Marmara und Schwarzen Meere, nach Sofia und Belgrad
— wichtiger Handelsplatz mit ansehnlicher Textilindustrie, mit starkem
Weinbau — enge, schmutzige Straßen mit Holzhäusern — 3 große
Moscheen.
Kostantinopel (1 Mill. Einw.) nach Bild von Lehmann: Am „Gol-
denen Horn", einer Meeresbucht des Marmarameeres, gelegen —
2 Schiffsbrücken teilen sie in den inneren und äußeren Hafen, welche
von Handelsschiffen aller Nationen, von Segelboten und Kähnen
belebt find. Auf der Landzunge, die bis an die Straße von Kon-
stantinopel reicht, erblicken wir den Serail, die Sophienmoschee niit
den 4 schlanken Minarets, eine Menge großartiger Paläste mit
Kiosken, von Cypressen, Platanen, Pinien und Orangen umgeben.
Im Innern (nach Bild aus der Sammelmappe) erblicken wir
schmutzige, enge Gassen; herrenlose, verhungerte Hunde durchwühlen
gierig die Abfallhaufen an den Fleischbänken und Herbergen. Die
Bazarstraßen siud ganz und gar mit einem von Balken getragenen
Dachwerke bedeckt; hier liegen Goldwaren, Stickereien, kostbare
Teppiche, Shawls, Seidentücher, Dolche, Gewehre, Spezereien,
Kleiderstoffe aus dem Morgen- und Abendlande zum Ver-
kaufe aus. Aus die Instandhaltung der öffentlichen Bäder und
Wasserleitungen legen die Türken großen Wert. Kaffeehäuser und
Barbierstuben sind nach der Straße zu offen. Auf freier Straße
fitzen Lehrer und Schüler, auch Schreiber, die für die Bewohner
Briefe und Bittschriften anfertigen. Lastträger schleppen große
Kisten, und Ausrufer bieten den Vorübergehenden mit viel Geschrei
Kuchen, Feigen, Datteln und Nüsse an. Bis an die Nase ver-
mummte Frauen, von Sklavinnen begleitet, eilen vorüber. Die
Vorstadt Pera, das Frankenviertel, der Wohnort der Europäer
(Franken), hat regelmäßige Straßen, europäische Kaufhallen.
Drin-, Wardar- und Strumagebiet.
(Mazedonien und Albanien).
Bode nge st alt? — weite Hochflächen, die im X im Schar-Dagh, Rilo-
Dagh u. f. w. sich zu gewaltigen Gebirgsstöcken von Granit (aus
den abgerundeten Kuppen ersichtlich) erheben, im W in dem alba-
nischen Kalkgebirge stufenartig zu der Küstenniederung am Adria-
tischen Meere abfallen und sich südlich bis in die dreizipfelige Halb-
infel Chalcidike mit dem Vorgebirge Athos erstrecken. Höhe?
Folge? — Alpencharakter — nackte Kegel im Schar-Dagh.
Bewässerung? — Hochebene durchfurcht von den breiten Längsthälern
der Struma, Wardar, Drin und Seenspalten. Quelle, Lauf und
Mündung der Flüffe? Bodengestalt an den Mündungen derselben?
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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Extrahierte Personennamen: Lehmann
Extrahierte Ortsnamen: Sofia Belgrad Frankenviertel Mazedonien Albanien Schar-Dagh
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Portwein. Die südeuropäischen Kulturfrüchte sucht man hier der-
gebens. Pflicht? Künstliche Bewässerung durch Schöpfräder, die
das Wasser ans Cisternen und den tiefliegenden Flußbetten heben;
daher ist der Anban im allgemeinen nur auf die unmittelbare
Nachbarschaft der Flüsse beschränkt.
Beschäftigung? — Schafzucht — Von Leon, Estremadnra, Anda-
lnsien ziehen im April die Merinoherden ä 10000 Stück durch die
Steppe, kehren im September zurück und werden dann geschoren.
Die Wolle wird ausgelesen, iu 4 Sorteu verteilt, gewascheu, ge-
trocknet, zu Balleu zusammengepreßt und versandt. Esparto-
flechterei: Die Hirteu und Bewohner der Hochebene flechten ans
festen, zähen Halmen des Espartografes Stricke, Schiffstaue, Korbe,
Siebe, Maulkörbe, Saudaleu, Matratzen. Maultiere und Esel zum
Tragen, Fahren und Reiten. —
Ortschaften? Wenige Ortschaften mit ärmlichen Hirten, Madrid,
die Hauptstadt Spaniens, in der reizlosesten Gegend erbaut, in-
mitten der Hochebene (650 in) in gleicher Breite mit Neapel liegend,
gleicht einer Oase in der Wüste. „3 Monate Winter und 9 Monate
Hölle". (Festlandsklima). Folge? — immergrüne Bäume fehlen
fast ganz. 500 000 Einw. Warum? — viel Industrie und Haudel
infolge der vielen Verkehrsstraßeu (Eisenbahnknotenpunkt, Mittel-
Punkt vieler Landstraßen) und einer großartigen Wasserleitung (70 km
lang) vom Guadaramagebirge. (Iu Madrid wird gegeu Abend
Wasser und Fener verkanst). Im 0 Madrids breitet sich der
Prado, eine große herrliche Gartenanlage aus, welche mit dem
Park des Schlosses zusammenhängt. Vor der Stadt befindet sich
ein großer Cirkus, in welchem wöchentlich zweimal Stiergesechte
abgehalten werden. Unter Pauken- und Trompetenschall stürzt ein
halbwilder Stier in die Arena. Reiter suchen ihn mit ihren langen
Lanzen von sich abzuhalten. Leichtfüßige Stierfechter reizen das
Tier mit roten Tüchern und spitzen Eisenstäben und entschlüpfen
gewandt seineu Stößen. Wütend bohrt es seine Hörner in das
Pferd eines Reiters. Von neuem gereizt, stößt der Hanptkämpfer
dem ermatteten Tiere das Schwert in die Brnst. Es sinkt zu
Boden, lauter Beifall rauscht durch den Zuschauerraum.
Der Escorial, eine Vereinigung von Kirche, Kloster, Palast und
Mausoleum, vou Philipp Ii. erbaut, liegt iu der rauhesteu und ödesten
Gegend Kastiliens und ist ganz ohne Schmuck einer künstlichen Garten-
anlage. Das königliche Lustschloß Araujuez am Tajo, der hier eiue
kleine Stromschnelle bildet und an seinen Ufern etwas Baumwuchs zeigt,
ist etwas freundlicher gelegeu. Romantischer ist die Umgebung von
Toledo, da sich nach 13 die schroffen Granitberge der Montes Toledo
auftürmen. Toledo berühmt durch seine Säbelklingen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Personennamen: Leon Philipp_Ii Philipp Toledo Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Estremadnra Madrid Spaniens Neapel Madrid Madrids
— 73 —
4
werden, Es nimmt nur einen Mann auf, der vom Boote aus die See-
tiere mit Harpunen erlegt. Die Frauen und Kinder fahren in größeren
Booten, welche auch die Gerätschaften, sowie die Stangen und Seehuuds-
feile zu den Sommerwohnungen aufnehmen müssen. Die Segel zu
diesen großen Booten werden aus Walfischdärmen zusammengenäht. Zur
Winterszeit bringen die Eskimos ihre Boote auf die Dächer ihrer
Wohnungen, wo sie vor den gefräßigen Hunden geschützt sind. (Bild!)
Zur sachlichen Besprechung.
a. Welchen Wert hat der Seehund für die Grönländer?
(Das Fleisch efsen sie, mit dem Felle bekleiden sie sich, überziehen
sie ihre Kähne und Wohnungen, der Speck schafft ihnen Licht in den
dunklen Wintersnächten, die Sehnen dienen als Zwirn, die Gedärme
werden zu Segeln zusammengenäht und zu Fenstern und Hemden ge-
braucht. Tie Knochen liefern allerlei Werkzeuge.)
b. Woher stammt das Holz, das sie zum Bau ihrer Kühne
und Wohnungen verwenden? Grönland ist doch ganz arm an Holz!
(Es ist Treibholz aus den großen amerikanischen und sibirischen Strömen
und wird von den Meeresströmungen herbeigetragen.)
c. Fühlen sich nicht die Grönländer in ihrem unwirtsameu
Lande recht unglücklich? Durchaus nicht! Sie halten vielmehr ihre
Lebensweise für so angenehm, daß sie nicht Lust habeu, sie mit einer
anderen zu vertauschen. Man brachte einmal einige Grönländer nach
Kopenhagen und ließ es ihnen an nichts fehlen. Dennoch sehnten sie
sich nach ihrem Vaterlande zurück, indem sie sagten, in Europa sei keine
recht schickliche Kälte, auch gäbe es ja keine Seehunde daselbst. Nach
kurzer Zeit fingen sie sogar an zu kräukeln. Darum brachte man sie
nach Grönland zurück. Dort in ihren Schmutzhütten, bei gedörrten oder
verfaulten Fischen und Seehuudsthrau wurde ihnen wieder wohl; sie
griffen nach ihren Bogen, Pfeilen und Harpunen, fuhren auf ihren Hunde-
schlitten auf der Eisrinde dem offenen Meere zu, und wagten sich wie
früher in ihren kleinen, mit Fischbein zusammengebundenen und mit
Robbensellen überzogenen Kühnen keck in die sturmbewegte See.
d. Hat denn das eisstarrende Land gar keine Schönheiten
aufzuweisen? Ein herrliche? Schauspiel bieten die langen Winternächte.
Diese sind nämlich nicht nur durch den starken Schein des Mondes und
der Sterne und durch den Wiederschein des Schnees, sondern auch durch
häufige Nordlichter erhellt. Letztere uehmen oft den halben Himmel ein
und sind von dunkler, brennender Blütfarbe. Bald bildet eiu solcher
Nordschein blutrote Feuersäulen, bald feuerfarbige Garbeu, aus deren
Mitte Feuerkugeln oder Strahlen wie Raketen aufschießen. Dabei ist es
so hell, daß man wie am Tage lesen kann. Bei uns zeigt sich selten
ein solches Nordlicht, und dann auch so schwach, daß es keine Vorstellung
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 141 —
bencr er keine Spur von Kenntnis hat. und Versprechungen zu machen,
die er nicht zu halten gedenkt. Es ist einem Chinesen eine Kleinigkeit,
sich als Führer durch eine Gegend anzubieten, die er selbst uoch nie
betreten hat, oder die Besorgung von Gegenständen zu übernehmen, die
er gar nicht kennt. Ein Fremder, der sich von einem Chinesen durch
eine Stadt führen und über die Bedeutuug der ausgestellten Denkmäler,
die Straßenvorgänge, die Einrichtungen in den Palästen, Tempeln oder
Läden u. s. w. unterrichten läßt, kann sicher sein, daß 9/io von allem,
was er zu hören bekommt, von dem Führer ersuudeu ist. Es kann ihm
passieren, daß ihm ein Götzenbild als ein Denkmal zu Ehren eines
hundertundsünszigjährigen Greises und ein altes verrostetes Opfermesser
als das Schlachtschwert eines berühmten Helden bezeichnet und in über-
schwenglichen Worten gerühmt wird.
3. Die Chinesen haben eine Anzahl lasterhafte Gewohn-
heiten.
Zu diesen gehört hauptsächlich das Opiumraucheu. Das Opium
ist der aus den unreifen Mohnkapseln durch Auritzeu gewonnene und
später zu einer braunen Masse eingetrocknete Saft. Er wird Haupt-
sächlich in Ostindien gewonnen. Bei uns wird das Opium nur auf
Verordnung des Arztes gebraucht, in China aber verwenden es Taufende,
um sich mit seiner Hilfe in einen von schönen Träumen begleiteten Rausch
zu versetzen. In jeder chinesischen Stadt giebt es eine Anzahl „Opium-
kiöllen", iu deueu man Opium rauchen und dann seinen Rausch aus-
schlafen kaun. In diesen Lokalen steht eine Anzahl hölzerner Pritschen,
auf denen sich die Raucher ausstrecken können. Sobald ein Raucher es
sich bequem gemacht hat, zieht er seine Pfeife hervor, eine flötenähnliche
Röhre, auf der man einen Pfeifenkopf angebracht hat, der so winzig ist,
daß ein erbsengroßes Stück Opium dariu festsitzt. Mit Hilfe der kleinen
Lampe, die neben jeder Pritsche auf einem kleinen Tischchen steht, wird
das Opium angezündet. Dann thut der Raucher langsam mehrere Züge,
verschluckt den Rauch und wartet die Wirkung des Giftes ab. Anfänger
erreichen bald ihren Zweck, alte Sünder aber müssen oft fünf bis sechs
Pfeifen rauchen, ehe sie von schönen Träumen umgaukelt werden. Kaum
atmend liegen sie dann aus ihren Pritschen und schwelgen in den wunder-
barsten Traumgesichten. — Die Folgen des Opiumrauchens sind schrecklich.
Der gewohnheitsmäßige Opiumraucher magert nach und nach -zum Skelett
ab, weit stehen die Backenknochen hervor, tief liegen die Augen in ihren
Höhlen. S?in gestimmtes Nervensystem ist zerrüttet. Seine Hände und
Füße zittern, kaum vermag er sich aufrecht zu erhalten. Trotzdem läßt er
von feinen, Laster nicht. Er giebt seinen letzten Heller hin, um sich
Opium und immer wieder Opinm zu kaufen, bis er endlich, zum Tiere
herabgesunken, dem Tode verfällt.
4. Die Chinesen haben eine mangelhafte Rechtspflege und
verhängen grausame Strafen über die Schuldigen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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— 244 —
3. Eigenartige Erscheinungen in Pflanzen- und Tierwelt.
a. So besitzt z. B. das Innere von Neu-Guinea Urwälder, die
an Großartigkeit und Üppigkeit des Pflanzenwuchses hinter den
Urwäldern Südamerikas und Indiens in keiner Weise zurück-
stehen. So gedeihen weiter aus fast allen Inseln Kokos- und
Sagopalmen, Bananen und Brotfruchtbäume in so großer An-
zahl, daß sie den Bewohnern fast die gesamte Nahrung liefern.
So wächst weiter auf Neu-Seeland ein Baumriese, die
Kaurifichte, der sich bis zu einer Höhe von 60 m erhebt, und
der merkwürdige neuseeländische Flachs, ein Liliengewächs, dessen
meterlange Blätter die stärksten Pflanzenfasern zu Körben,
Matten, Netzen, Schnüren, Segeltuch und Tauen liesern.
b. Unter den Tieren, die die Inseln bewohnen, sind besonders
sonderbar gestaltete oder auffallend prächtig gefärbte Vögel zu
nennen. Zu den sonderbar gestalteten Vögeln ist an erster
Stelle der Kiwi zu zählen, der weder Flügel- noch Schwanz-
federn besitzt. (Abbildung.) Von den prächtig gefärbten Vögeln
erwähnen wir die auf Neu-Guinea lebenden Paradiesvögel
(Bunte Abbildung!) und die kleinen Kleidervögel, aus deren
scharlachroten Federn sich die Bewohner der Sandwich-Jnseln
kostbare Federmäntel herstellen.
Iii. Wer bewohnt die australischen Inseln?
Die Bewohner der Inselwelt, ungefähr zwei Millionen stark, zer--
fallen in zwei Abteilungen, in die Polynesier und die Melanesien
1. Die Polynesier bewohnen die äußeren Inselgruppen und Neu-
Seeland und sind im allgemeinen ein schöner, kräftiger Menschenschlag
von hellbrauner Farbe. Sie besitzen schwarzes, lockiges Haar, dicke Lippen
schöne weiße Zähne und verhältnismäßig kleine Hände und Füße. Ihr
Charakter zeigt neben guten, viele schlechte Seiten. Sie sind freundlich
und gutmütig, aber wankelmütig, lügenhaft, geschwätzig und teilweise auch
noch dem Kannibalismus (d, h.?) ergeben. Ihre Kleidung besteht bei
den meisten nur aus einem Lendenschurz. Doch lieben sie außerordeut-
lich Schmuck und Putz. Das mit Kokosöl gesalbte Haupt schmücken sie
mit Federn und wohlriechenden Blumen. In die durchbohrte Nasen-
scheidewand stecken sie Federn. In den Ohrläppchen tragen sie mit Vor-
liebe Menschen- oder Haifischzähne. Auch das Tätowieren ist allgemein
Sitte. Die Wohnungen bestehen aus Rohr und haben meist eine läng-
lich viereckige Gestalt. In keinem Ort fehlt ein langes als Gesellschafts-
haus benutztes Gebäude, das zu Versammlungen und Festlichkeiten dient
und reich verzierte Wände besitzt. Die Hauptbeschäftigung der Polynesier
besteht im Landbau. Aus vielen Inseln findet man umzäunte Felder mit
Bewässerungsgräben und zierlich angelegte Gärten, in denen wohlriechende
Sträucher und prächtige Blumen gedeihen.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
— 58 —
die an der Ostküste des Erdteils (New-Aork) gelandet worden sind. Aus
Schissen, Eisenbahnen und Fuhrwerken gelangt hierher aber auch alles,
was der Westeu hervorbringt, insbesondere Holz, Getreide und Vieh.
So kommeu aus nah und fern jährlich mehr als eine Million Schweine
bier an, die geschlachtet und eingepökelt und dann in alle Welt der-
sandt werden.
2. Cineinnati verarbeitet einen großen Teil der ihm zu-
gehenden Rohprodukte selbst und ist darum eine großartige
Industriestadt.
a. Werseu wir zunächst einen Blick ans die Verarbeitung des
Holzes, das die Urwälder des Westens liefern. Wir suchen zu diesem
Zwecke im Geiste eiue Tischlerei auf. Wie ganz anders als daheim!
Die Tischlerei besteht aus über zwanzig fünfstöckigen Gebäuden, in denen
gewaltige Maschinen sägen, hobeln, drechseln, polieren. Eine Maschine
stellt wöchentlich 200 Dutzend Stühle her. Eine andere liefert täglich
50 Dutzend Bettstellen. 250 Maschinisten sind nötig, um die Maschinen
in Ordnung zu halten.
b. Weiter besuchen wir eins der großartigen Schlachthäuser.
Mit Stannen hören wir, daß man in ihm jährlich 30000 Schweine
nur deshalb schlachtet, um aus ihrem Fett Schmalz zu machen. Man
wirft die Tiere, nachdem ihnen nur die Schinken abgeschnitten worden
sind, in große Butten und preßt sie dort mit Hilfe der Dampfkraft so
zusammen, daß selbst die Knochen sich in Pulver verwandeln. Das aus
der ganzen Masse sich sammelnde Fett wird durch Röhren, die mit
Hähnen versehen sind, in besondere Gefäße geleitet und dann weiter zu
dem schönsten, reinsten Schmalz geläutert. Die in den Butten zurück-
bleibende Masse wird meist als Düuger verkaust.
c. An dritter Stelle sehen wir uns eine Schuhmacherei an und
lassen uns dort erzählen, daß im Vorjahre 10000 Ochsenhäute zu
Sohlen verschnitten und 500 Centner Schuhnägel und 600 Scheffel Holz-
zwecken verbraucht worden sind. Was ist aus deu vielen tausend Dutzend
Stieseln und Schuhen geworden? In Kisten verpackt sind sie auf Dampf-
schiffen in ferne und nahe Städte gewandert.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Die ausgedehnte Fleischerei hilft auch zahlreichen andern Erwerbs-
zweigen zur Blüte. Welche Berufsarten werden z. B. stark vertreten
sein? (Böttcher, Bürstenbinder, Lederhändler, Seifensieder, Messerschmiede,
Fuhrleute u. s. w.)
b. Cineinnati versendet seine Erdbeeren und Weintrauben bis an
die Ostküste (New-York!) Miß die Entsernnng mit Hilfe des Zirkels!
Wie ist es möglich, daß diese Früchte trotzdem frisch und wohlschmeckend
am Bestimmungsorte ankommen? (Eisverpackung — Schnellzüge!)
Zusammenfassung und Einprägung.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
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Zur sachlichen Besprechung.
1. Wo sind die Indianer zu Hause, die wir in der Prairie
trafen? (Sie haben keinen bestimmten Wohnsitz. In Zelten sind sie zu
Hause, die sie bald hier, bald dort in der Prairie oder int Urwalde auf-
schlagen. Diese Zelte haben die Form eines umgestülpten Trichters, be-
stehen aus bemalten Tierhäuten und heißen Wigwams. Betritt man bei Tage
eines dieser Zeltdörfer, so trifft man gewöhnlich nur Weiber, Kinder und
Greise an, denn die Männer sind fast den ganzen Tag auf der Jagd.
lbüsfeljagd!)
2. Warum stellt m an den Büffeln so eifrig nach? (Das
Fleisch der Büssel bildet die Hauptnahrung der Indianer. Der Pelz
dient ihnen anstatt der Mäntel. Die gegerbten Häute brauchen sie zum
Zeltbau und zu Deckeu für ihre Schlafstätten. Ungegerbte Felle
verwenden sie zum Bau vou Cauoes (Kähne,) zu Sätteln, Zügeln, Lassos
und Riemenwerk aller Art. Aus den Hörnern inachen sie Trinkgeschirre
und Lössel. Die Knochen liefern Kriegskeulen, oder sie werden um des
im Innern enthaltenen wohlschmeckenden Markes wegen zerbrochen.
Zusammenfassung und Einpräguug an der Hand der Übersicht:
Die Prairie.
1. Die Lage und Ausdehnung der Prairie.
2. Das Pflanzen leb en. (Grasmeer-Baumgruppen.)
3. Das Tierleben.
4. Die Bewohner. (Indianer!)
5. Die Gefahren der Prairie.
7. Der Untergang der Indianer und seine Ursachen.
Ziel: Woher es kommt, daß sich die Zahl der Indianer
von Jahr zu Jahr verringert.
Nachdem von den Kindern noch einmal angegeben worden ist, was
ihnen aus der vorigen Stunde über die Indianer bekannt ist und der
Lehrer darauf hiugewiefeu hat, daß diese Rothäute noch vor 150 Jahren
die Herren Nordamerikas waren, wird gemeinsam den Gründen für das
Aussterben dieser Race nachgeforscht. Das Resultat der Unterrichtsarbeit
lautet:
Das Aussterben der Indianer ist in der Hauptsache auf folgende
Gründe zurückzuführen:
1. Die Indianer bekümmern sich zu wenig um ihre Nach-
kommen.
Ihre Kinder haben unter Unsanberkeir und Schmutz, unter Kälte
und Hunger zu leiden und erfreuen sich so wenig der Sorgfalt und des
Schutzes der Eltern, daß die meisten schon im ersten Lebensjahre sterben
und nur die am Leben bleiben, die von Haus aus kerngesund sind.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]