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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 23

1855 - Heidelberg : Winter
23 §. 18. Israels Zug durch die Wüste. Mit seinem Bruder Aaron tritt er im Namen Jehova's mit der Forderung vor Pharao, das Volk ziehen zu lassen. Da aber dieser in seinem hochmüthigen Sinn sich nicht daran kehrt, so schickt Gott über die Aegypter eine Reihe von Plagen, welche jedoch nur dazu dienen, das Herz des Königs noch mehr zu verstocken. Ehe die letzte, zehnte Plage eintrat, durch welche alle Erstgeburt der Aegypter ge- tödtet wurde, empfiengen die Israeliten die Einsetzung des Passahmahls, theils zum Andenken an das schonende Vorübergehen des Würgengels an ihren mit dem Blut des Passahlammes bestrichenen Thüren, theils als Vorbild des künftigen, in Ewigkeit giltigen, reinen Opfers des Er- lösers, sowie den Befehl, fortan die Erstgeburt dem Dienste des Herrn zu weihen. Nach dem Eintritt der zehnten Plage erst, die ihn: seinen Erstge- bornen kostete, gab der König Erlaubniß zum Auszug des Volkes aus Aegypten, welcher um das Jahr 1500 stattsand, nachdem sie 230 Jahre daselbst gewohnt hatten. Der Ver-^ Ehr. such des Königs, sie wieder nach Aegypten zurückzuführen, endete mit dem Untergang des Verstockten im rothen Meere und diente zur Ver- herrlichung Jehova's an Israel. 2. Israels Zug durch die Wüste. §. 18. Wohl war nun Abrahams Samen zum großen Volke geworden und hätte in einigen Tagen schon die Grenzen des gelobten Landes erreichen können; aber es sollte zuvor noch durch eine lange Schule gehen, in welcher es zun: Kampfe mit den streitbaren Philistern ab- gehärtet, und durch eine Religions- und Volksverfassung zubereitet werden sollte, als Träger und Vermittler der Offenbarun- gen Gottes für alle Völker zu dienen. So wurde denn das Volk in die Wüste Sinai geführt, wo der Herr mit ihm seinen Bund schloß und ihm sein Gesetz gab, das aus der einen Seite einen Zaun um das Volk des Eigenthums her bildete, durch welchen es von den Heiden abgesondert wurde, auf der andern ihm selbst aber als Zuchtmeister auf Christum dienen sollte, indem es ihm sowohl seine Sündhaftigkeit bei jeder Gelegenheit vor Augen stellte, als auch in allen Einrichtungen und Cerenwnieen auf die künftige voll- giltige Erlösung hinwies Hwelche in der Fülle der Zeit geschehen sollte. Die Sliftshntte war das Nachbild der himmlischen Wohnung Jehova's, der einzige gesetzliche Opfer- und Versammlungsplatz und zugleich ein Bild des Reiches Gottes in Israel, ein in Bildern geschriebener Plan desselben. Alles batte seine bestimmte Bedeutung, die Eintheilung in Vorhof, Heiliges

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 24

1855 - Heidelberg : Winter
24 §. 19. Die Eroberung Kanaans §. 20. Israel unter den Richtern. und Allerbriligstes, die darin aufgestellten Geräthe, selbst die Hauptfarben der Vorhänge. Die Priester und Leviten waren nicht die Bewahrer von Gcheimlehren, sondern Ausleger und Vollstrecker der allen Israeliten bekannten Gesetze Gotte/. Die Opfer waren theils blutige., theils unblutige; entweder Dank- oder Sund- oder Schuldopfer; das wichtigste das große Versöhnungsopfer. Die Feste der Israeliten waren: der Sabbaih, der Ruhetag nach 6 Wochentagen; das Oster- oder Passah fest zum Andenken an den Auszug aus Aegypten und die Verschonung der Erstgeburt; das P sing st fest zum Andenken an die Gesetzgebung, zugleich erstes Erntefest'; das Laub Hütte n- feft zum Andenken an den Zug durch die Wüste und zweites Erntefest. Jedes siebente Jahr war S a b b a thj ah r, jedes fünfzigste H a ll- oder I ub eljahr, an welchem alle israelitischen Knechte frei, alle gekauften Güter wieder an ihren ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden mußten. 3. Israel theokratischer Freistaat. 1. Die Eroberung Kanaans. §. 19. Nachdem das Volk 40 Jahre in der Wüste umhergezogen und das alte widerspenstige Geschlecht ausgestorben war, näherte es sich von Osten her dem Lande Kanaan, und eroberte zunächst das Ostjordanland, welches den Stämmen Rüben, Gad und halb Manasse zugetheilt wurde. So weit durfte Mose sein Volk führen; nun aber sollte er, wie sein Bru- der Aaron, noch vor dem Einzug ius Laud Kanaan zu seinen Vätern versammelt werden. Er starb 120 Jahre alt um das Jahr 1460 nachdem er dem Volke noch den Segen und Fluch vorgelegt und das v.chrverheißene Land vom Berge Nebo ans überschaut hatte. An seine Statt trat Josna als Führer des Volks, welcher es über den Jordan führte, innerhalb 7 Jahren den größten Theil des Landes einnahm, und es dann unter die zehnthalb Stämme austheilte, nachdem sie des Streites müde geworden waren. Nun war auch die zweite Verheißung Jehova's erfüllt: „Deinem Samen will ich dies Land geben", und an die Stelle des theokratischen Nomadenstaats trat der theokratische Ackerbaustaat. 2. Israel unter den Richtern. §. 20. Dald aber wurden die Israeliten durch die heidnischen Stämme, welche sie gegen Gottes Befehl verschont hatten, zum Götzendienst verführt. Zur Strafe dafür geriethen sie in die Knechtschaft derselben, bis sie sich in wahrer Reue und Buße wieder zu ihrem verlassenen Bundesgott wand-

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 34

1855 - Heidelberg : Winter
34 §. 35. Sparta. Sie bestanden in Wettrennen zu Pferd, zu Wagen und zu Fuß, in Ring- und Faustkämpfen, im Discus (Wurfscheiben) - und Speerwerfen; später kamen auch noch Wettkämpfe in der Musik und Dichtkunst und Ausstellungen von Kunstwerken dazu. Nur Griechen konnten daran theilnehmen, um die „vergängliche Krone", den Oelzweig, zu erringen, der jedoch für die höchste irdische Ehre galt. 5. Sparta. §. 35. Die bedeutendsten der griechischen Staaten waren schon in früher Zeit Sparta und Athen. Die Spartaner oder Spartiaten, d. h. die Dorer, welche Sparta eroberten, waren durch fortwährende Kämpfe mit den achäischen Ein- wohnern des Landes noch schroffer und härter geworden, als sie ohne- dies schon waren. Ihr Staat kam durch die Streitigkeiten zweier Königshäuser an den Rand des Verderbens, aus welchem endlich 880 die Gesetzgebung Lykurgs ihn rettete. Dieser hatte die Krone zu v.cbr Gunsten seines nachgeborenen Neffen niedergelegt, und dann lange Reisen in fremde Länder gemacht, wo er sich viele Erfahrungen in Be- ziehung auf die Verwaltung des Staats sammelte. Die Hauptpunkte seiner Verfassung waren folgende: 1. Nur die Spartiaten hatten volles Bürgerrecht; die Periöken, d. h. diejenigen Achäer, welche sich freiwillig unterworfen hatten, waren per- sönlich, aber nicht politisch frei; die Heloten d. h. Achäer, welche Widerstand geleistet hatten, waren die eigentlichen Sklaven und unter die Spartiaten vertheilt, von welchen sie sehr hart behandelt wurden. . 2. Das ganze Land war Eigenthum des Staats, d. h. der Spartiaten, von denen jeder ein Grundstück zur Benützung bekam; auch die Periöken erhielten Grundstücke, aber gegen Zinsabgabe; die Heloten mußten das. Land bauen. 3. Die Spartiaten durften weder goldene noch silberne, sondern nur eiserne Münzen führen; aller Aufwand in Kleidung, Geräthen und Nahrung war verboten. Alle Spartiaten mußten an gemeinschaftlichen, höchst mäßigen Mahlen theilnehmen. 4. Die Kinder gehörten dem Staat; gebrechliche und schwächliche wurden ausgesetzt, die andern vom siebenten Jahre au in öffentlichen Anstalten sehr streng erzogen, wo man sie besonders an verständiges Urthcil, kurze und bündige Rede, Ertragung aller Schmerzen und Beschwerden, an unbedingten Gehorsani und Ehrfurcht gegen Aeltere und Vorgesetzte, an Muth und Tapfer- keit, Aufopferung für das Vaterland zu gewöhnen suchte. 5. In Sparta regierten zwei (Titular-) Könige mit dem Rath der 28 G eron ten. Späterhin erhielten die 5 Eph o ren die meiste Macht im Staat. Neue Gesetze durften nur mit Zustimmung der Volksversammlung eingeführt werden, aus welcher auch die Gerusia, ein Bürgerausschuß, hervorgieng, welcher die der Volksversammlung vorzulegenden Fragen vorbereitete.

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 20

1873 - Heidelberg : Winter
20 Kap. 18. Israels Zug durch die Wste/ Nachdem Pharao's Widerstreben, sie ausziehen zu lassen, durch das Sterben der Erstgeburt gebrochen schien, und zum Andenken an das schonende Vor-bergehen des Herrn vor den Wohnungen der Israeliten die Feier des 1500 Passahmahls eingesetzt war, erfolgte der Auszug der Israeliten aus v. Ehr. Aegyp t e n, wo sie 230 Jahre gelebt hatten. Der Versuch des Knigs, die Ausziehenden zurckzuholen, endete mit dem Untergang des Verstockten und diente zur Verherrlichung Jehova's an Israel. e Kap. 18. Der Zug durch die Wste. Da sich bald zeigte, da das Volk in der gyptischen Knechtschaft leiblich und sittlich geschwcht war, sollte es zur Ausrichtung seines hohen Berufes zuvor eine Religions- und Volksverfassung erhalten. Daher wurde es zunchst in das petrische Arabien an den Sinai gefhrt, auf welchem Gott durch Mose mit dem Volke seiner Wahl einen feierlichen Bund schlo, worin es zu einem heiligen Volke", zu einem priesterlichen Knig-reiche" herangezogen werden sollte. Das ihm verliehene Pundesgeseh mit seinen Sittengeboten, Rechtsbe-ftimmungen und Ceremonialverordnungen sollte einerseits fr das Bundesvolk zu einem Zaun, der es von den Heiden absonderte, andererseits durch den bestndigen Hinweis auf seine Sndhaftigkeit und auf die in der Flle der Zeit eintretende vollgltige Erlsung zum Zuchtmeister auf Christum" dienen. ' Alle Theile des levitischen Gottesdienstes hatten zwar nationale Bedeutung fr das Volk Israel, aber auch zugleich vorbildliche Bedeutung auf den knftigen Gottesdienst im Geist und in der Wahrheit. Die Stiftshtte mit dem Vorhof, dem Heiligen und dem Allerheiligsten war, als die einzige rechtmige Opfer- und religise Versammlungsfitte, ein Bild des Reiches Gottes in Israel. Die Bundeslade im Allerheiligsten bildete den Thron- oder Gnadenstuhl Jehovah's vor. Die Priester, aus dem Stamme Levi, waren nicht Bewahrer von Geheimlehren, sondern Ausleger und Vollstrecker der auch dem Geringsten im Volke zugnglichen Lehren und Gebote Gottes. Die Gpfer, theils blutige, theils unblutige, waren entweder Dank-, oder Snd-oder Schuld-Opfer; das wichtigste war das Passah- oder Vershn-Opfer, das der Hohepriester jhrlich Einmal sr das ganze Volk brachte. Die Ieste waren der Sabbath oder Ruhetag, das schon erwhnte Passahfest, das Pfingst- oder Frhrntefest (zugleich zur Erinnerung an die Gesetzgebung), das Laubhtten- oder Herbstrntefest zur Erinnerung an den Zug durch die Wste. Jedes siebente Jahr war ein Sabbathjahr, jedes fnfzigste ein Hall- oder Jubeljahr, worin jeder Knecht frei- und alles durch Kauf erworbene Gut an sei-nen ursprnglichen Eigentmer zurckgegeben werden mute. Wie tief das sinnliche Israel, als es die theokratische Verfassung erhielt, noch im heidnischen Wesen stack, zeigte sein gleich nach geschlossenem Bunde erfolgter Rckfall in den gyptischen Stierdienst, den Mose auf's strengste bestrafen mute. Nach erneuertem Bund trat das Volk den Weiterzug an, auf dem es die Leitung des Herrn in der Feuer- und Wolkensule erfuhr. Deungeachtet wurde es dem Volke fortwhrend schwer, sich an die theokra-tische Ordnung zu gewhnen. Als es daher beim Anlangen an der Sdwest-grenze Kanaans einen neuen Beweis seines trotzigen und verzagten Sinnes gab, ward ihm die Strafe auferlegt, in der Wste umherzuziehen, bis das

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 31

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 34. Politisches Leben der Griechen. 31 Dionysien). Dieser, wie auch der Cultus der oben erwhnten Demeter wurde mit dem Dienste der unterirdischen Götter in Beziehung gesetzt, an deren Spitze Ai (Pluto) mit seiner Gemahlin Pers ephon e (Proserpina), der Tochter der Demeter stand. Von einem Leben nach dem Tode (im Hades) und einer ewigen Ver-geltung (entweder im Elysium oder im Tartarus) gaben die eleusinischen Mysterien sinnbildliche Andeutungen. Sie hatten Tempel fr alle Götter und merkwrdigerweise in Athen selbst einen Altar fr den unbekannten Gott", recht zum Beweis von dem auch bei den Grie-chen sich vorfindenden Sehnen und Suchen nach Gott. Mit der Religion stand bei ihnen das Orakelwesen in enger Verbindung. Unter den Orakeln war das lteste das des Zeus zu Dodona, das besuchteste das des Apollo zu Delphi, in dessen innerstem Heiligthume die Pythia ihre Orakelsprche ertheilte. Kap. 34. Politisches Leben der Griechen. (1.) Zm heroischen Zeitalter hatte jede Vlkerschaft ihren eigenen Knigs welcher oft (wie z. B. Odyssens auf Jthaka) nur der Erste unter den ihm im brigen gleich stehenden vornehmen Geschlechtern war. Nach der dorischen Wanderung bildete sich an Stelle der alten Gaueinrichtung ein man-nichfaltiges, sich vereinzelndes und sich von einander sonderndes Stdteleben. Das Bedrfni nach Einigung suchte sich aber durch verschiedene Verbindungen und Annherungen geltend zu machen: Stammgenossen traten in Stdtebndnisse zusammen; andere gemeinsame Zwecke fhrten zu Waffen- und Bundesgenossenschaften, zu denen auch die zum Schutz gemeinsamer Heiligthmer und heiliger Festspiele von einer An-zahl von Staaten errichteten Amphiktyonieen gehrten. Eine solche Amphiktyonie war der Bund von zwlf Staaten und ihrer Colonieen zum Schutze des delphischen Orakels und der damit verbundenen Festspiele. Die Iestspiele selbst, an denen nur Griechen Theil nehmen durften, bildeten ein allgemeines Band zwischen allen griechischen Staaten. Die wichtigsten Festspiele waren: 1. die olympischen Spiele (imtempelhain Olympia in Elis) zu Ehren des Zeus, von deren jedesmaliger Wiederkehr nach vier Jahren die Griechen ihre Zeitrechnung nach Olympiaden hatten (seit 776 v. Chr.); 2. die pmischen Spiele (zu Delphi) zu Ehren des Apollo; 3. die isthmischen Spiele (auf dem korinthischen Isthmus) zu Ehren des Poseidon; 4. die nemeischen Spiele (zu Nemea in Argolis) zu Ehren des Herakles. Diese Kampfspiele bestanden in Wettrennen zu Fu, zu Pferd, und zu Wagen, in Ring- und Faustkmpfen, im Speer- und Diskus- (oder Wurf-scheiden-) Werfen; spter kamen auch Wettkmpfe in der Musik und Dichtkunst (bei den olympischen spielen auch Ausstellungen von Kunstwerken) hinzu. Der Preis war zu Olympia ein Oelkrnz, und Sieger in einem dieser Kmpfe zu sein galt fr die hchste irdische Ehre. (2.) Einige Zeit nach der dorischen Wanderung giengen die Knig-thmer unter, indem die Könige meist vertrieben wurden, und es entstan-den in Stdten mit groen Grundbesitzern Aristokatieen oder Adelsherr-fchaften. Nur in Sparta bestanden Könige, jedoch mit wesentlich beschrnkter Gewalt fort. Der Adel ruhte auf Grundbesitz, Waffenehre und Erblichkeit zugleich. Ihm suchte sich in Handelsstaaten der Stand der Reichen gleichzustellen, und wo derselbe vorherrschendes Ansehen hatte, entstand die Timokratie. Der Stand der Gemeinfreien bildete, den Aristokraten oder Timokraten gegenber, theils eine Art von (hrigem) Mittelstand, theils sank er zu Leib-eigenen herab. Zu Sclaven hatte man gekaufte Nichtgriechen. In Stdten mit groem Handels- und Gewerbstand machten die Gemeinfreien

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 50

1845 - Heidelberg : Winter
50 tz. 17. Der Zug durch rie Wüste. mit einer Reihe von Plagen heim. Obgleich seine eigenen Zauberer am Ende darin Gottes Finger sehen, so bleibt doch Pharao's Herz verstockt. Erst als der Herr die Ägypter mit dem Sterben der Erstgeburt schlug, — bei welcher Gelegenheit das Passah- mahl (zum Andenken an das sch o n e n d e V o r ü b e r g e h e n des Herrn vor den mit dem Blute des Lammes bezeichne- ten Thüren der Israeliten) eingesetzt ward,— dringt Pharao selbst in die Israeliten, das Land zu verlassen und die Ägyp- ter, welche Iehovah's Macht fürchten gelernt hatten, gaben ihnen gerne die Geschenke mit, welche die Israeliten von ihnen for- derten. So erfolgte denn gegen das Jahr 1800 v. Ehr. der Auszug der Israeliten aus Ägypten, nachdem sie 215 Jahre daselbst gelebt hatten. Pharao's Versuch, sie unmittelbar darauf mit Gewalt wie- der zurückzuholen, diente nur zu seinem Untergang, so wie zur Verherrlichung Gottes an Israel. 2. Der Zug durch die Wüste. §. 17. Eleich im Anfänge des Zuges in die Wüste erfahren die Kinder Israels verschiedene Gnadenerweisungen Gottes. Am Sinai angekommen offenbart sich ihnen Gott in seiner schreck- lichen Heiligkeit. Sie erhalten das heilige Bundesgesetz, das als Sittengesetz, Rechtsgesetz und Ceremonialgesetz von nun an das ganze innere und äußere Leben des Volkes zu ordnen bestimmt war. Das Ceremonialgesetz insbesondere mit seinen vor- bildlichen Beziehungen betraf die Stiftshütte, die Priester und Leviten, die Opfer und die Feste. Die Stiftshütte, als Nachbild der himmlischen Woh- nung Iehovah's, war in zwei Abtheilungen getheilt, in das Heilige und Allerheiligste, in welchem letzter» der Herr seine Befehle an Mosen ertheilte.

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 167

1845 - Heidelberg : Winter
§. 62. Gründung und Ausbreitung des Christenthums. 167 Erklärung, daß er Christus der Sohn Gottes sey, dem schmäh- lichen Kreuzestode, den er jedoch nicht gezwungen, sondern in selbstverläugnendem Gehorsam gegen Gott freiwillig für die Sünden der Welt übernahm, und durch diese Freiwilligkeit als sündloser Priester und sündloses Opfer zugleich allen den Seinigen die Frucht dieses Todes, die Vergebung der Sünden, erwarb, so daß fortan kein anderes Opfer zu ihrer Begna- digung nöthig ist. Mit seinem Tode schien zwar der Triumph seiner Feinde gesichert und die Hoffnung der Seinigen zu Schanden ge- worden zu sepn: aber nach drei Tagen erstand er wieder von den Todten und besiegelte durch diesen Sieg über den Tod die geschehene Erlösung. Nachdem er seinen Jüngern befohlen hatte, allen Völkern das Evangelium zu verkündigen und dabei der Mitwirkung des heiligen Geistes gewärtig zu sepn, nahm er durch seine Erhöhung in den Himmel sein Reich ein, um es von dort aus mit der ihm vom Vater verliehenen Gewalt auch auf Erden der Vollendung entgegenzuführen. Und da der Tag der Pfingsten erfüllet war, wurden die zu Jerusalem versammelten Jünger alle voll des heiligen Geistes, der über sie ausgegossen ward, und der Erfolg ihrer von diesem Geiste erfüllten Reden war, daß noch an diesem Tage zu den Fünfhunderten, die schon gläubig waren, 3000 Seelen durch die Taufe hinzugethan wurden, und so eine aus frommen Israeliten gesammelte Gemeinde zu Stande kam, die der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus von Nazareth, als den von Gott verheißenen, von den Pro- pheten verkündigten, von den Vätern gehofften, im Fleisch geoffenbarten Messias und König des Reiches Gottes vereinigte. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche im Anfänge einem Senfkorne gleich, allmählig . zu einem Baume wachsen sollte, unter dessen Schatten alle Völker der Erde sollten Ruhe finden — und welche, gegründet auf den Felsen des Glaubens, d. i. auf „Christus des leben- digen Gottes Sohn", von keiner gegen sie anstürmenden Ge-

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 51

1845 - Heidelberg : Winter
§. 17, Der Zug durch die Wüste. 51 Der Stamm Levi sollte ein Eigenthum des Herrn und dem Dienste desselben an der Stiftshütte geweiht seyn; und da ihm in Kanaan kein Erbtheil zufallen sollte, war er mit seinem Unterhalte auf einen Antheil an den Opfererträgnissen angewiesen; ans A a r o n's Geschlecht insbesondere sollten die Priester genommen werden, die alle dem Herrn geheiligt .waren. Von den Opfern, welche alle nur von den Priestern verrichtet werden durften, hatten insbesondere die Sünd-, Schuld- und Brandopfer die Versöhnung des sündigen Men- schen mit Gott zum Zweck, und der Mittelpunkt der ganzen levitischen Opferanstalt ist die vorbildliche Versöhnung des bußfertigen Sünders durch den stellvertretenden Tod eines unschuldigen Sündopfers, so daß also dieser Opferdienst gleich- sam „ein in Bilderschrift geschriebenes Evangelium" war, das seiner Zeit durch die Erscheinung des wahren, urbild- lichen Versöhners in's unverdeckte Licht treten sollte. Von den Festen waren das Passahfest, das Pfingstfest, das Laubhüttenfest und der große Versöhnungstag die wich- tigsten im Zahre. Zedes siebente Jahr war ein S a b b a t h - j a h r, in welchem kein Feld bestellt und zum Besten der Armen nicht geärntet werden durfte, ferner allen armen Schuld- nern ihre Schulden erlassen und alle israelitischen Knechte frei- gegeben werden mußten, wenn sie nicht freiwillig bei ihren Herren bleiben wollten. — Jedes fünfzigste Jahr hieß H a l l - oder Jubeljahr: in ihm mußten alle Knechte, selbst die, welche nach dem Sabbathjahre noch bei ihrem Dienstherrn ge- blieben waren, in den freien Stand zurücktreten, und alles Gut, das man in den vorhergehenden Jahren durch Kauf erworben hatte, mußte wieder an seinen ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben werden, damit kein Stamm und kein Einzelner übermächtig werden und den andern unterdrücken möchte. Als das Volk vom Sinai aufbrach und im zweiten Jahre seines Zuges an die Gränze Kanaan's kam, machten voraus- gesandte Kundschafter bei ihrer Rückkehr aus Furcht eine so übertriebene Beschreibung von der Streitbarkeit der Einwoh- 4*

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 55

1845 - Heidelberg : Winter
<i. 20. Saul's Regierung. ' 55 auf d i e t h e o k r a t i s ch e V e r f a s s u n g v e r p f l i ch t e t. Samuel selbst hatte in derselben Volksversammlung zuvor sein Richteramt niedergelegt und vom Volke das feierliche Zeugniß uneigennütziger Verwaltung erhalten. Anfangs regiert Saul verfassungsmäßig; allmählig aber weicht er vom theokratischen Gesetz und v erfüllt in welt- lich-selb stsüch-tige Politik, und als er zuletzt das Gebot der Vernichtung der Amalekiter und ihrer Habe nur unvollständig und eigennützig vollzieht, und sich mit Unwahr- heit zu entschuldigen sucht, erhält Samuel vom Herrn den Auftrag, ihm die Verwerfung anzukündigen, und den jungen^ David, den Sohn Isai's, aus Bethlehem vom Stamme Juda, einstweilen im Stillen zum König von Israel zu salben. Von Stund an wich von Saul der Geist des Herrn und machte einem finstern Geiste Platz. Dieser Umstand veranlaßte David's Berufung an den Hof, um durch sein Saitenspiel dem Könige Saul Ruhe zu schaffen. Der nun ausbrechende Krieg mit den Philistern giebt dem David Gelegenheit, sich um ganz Israel verdient zu machen, indem er um der Ehre seines Gottes willen den Kampf mit dem höhnenden Riesenphilister übernimmt, für dessen glücklichen Ausgang ihin eine Heerführerstelle und Jona- than' s Freundschaft zu Theit wird. David's Siege über d i e P h i l i st e r erregen die Eifersucht Saul's, der nun auf sein Verderben sinnt und ihm zuletzt, trotz Ionathan's Verwendung, offen init dem Tode droht. David muß fliehen, und von nun an beginnt für ihn eine lange Trübsalszeit der Verfolgung und Bedrängniß durch Saul und seine Heere. Im Gefolge einer kleinen Schaar an- derer Bedrängten, die sich um David gesammelt hatte, sucht und findet er in Wüsten und Einöden, in Höhlen und Berg- vesten Schutz und Bergung, und entgeht oft nur durch ein Wunder der Gefangenschaft. Zweimal lag es sogar in seiner Hand, sich seines Verfolgers für immer zu entledigen; aber er widerstand in seiner Gottesfurcht der Versuchung, so daß selbst Saul seine Gerechtigkeit anerkennen mußte.

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 56

1845 - Heidelberg : Winter
56 h. 21. David's Regierung. Auf's Äußerste getrieben sucht David zuletzt Schutz bei dem Philisterkönig Achis: dafür kommt er in die Verlegen- heit, mit den Philistern, die eben einen Krieg gegen Israel vorbereiten, wider sein Vaterland und seinen Gott streiten zu müssen; wird aber aus dieser Hcrzensnoth dadurch befreit, daß die übrigen Philisterfürsten ihm mißtrauten und ihn nicht mitziehen ließen. Am Tage vor der entscheidenden Schlacht, die nun zwischen Israel und den Philistern bevorstund, wendet sich der'von Gott verlassene Saul in der Verzweiflung an eine Zauberin, um sich bei Samuel's Schatten Raths zu erholen, vernimmt aber die Verkündigung seines Untergangs. Die Schlacht beginnt, Israel wird geschlagen, und als Saul alles verloren sieht, stürzt er sich selbst in sein Schwert. 2. David's Regierung. §. 21. Urtcf) Saul's Fall wird von den Ältesten Juda's zu H e b r o n Lo13 David zum König von Juda und Benjamin gesalbt, indeß Saul's Feldherr, Abu er, den Jsb o seth, einen Sohn Saul's, zum König der übrigen zehn Stämme macht und gegen David zu Felde zieht. Nach langem Streite zwischen Beiden fällt Jsboseth durch Verrath seiner eigenen Leute, und die zehn Stämme wenden sich zu David, der nun, nach siebenjähriger Negierung über Juda, König von ganz Israel wird. Hierauf zieht David gegen die heidnischen Jebufiter im Lande, nimmt ihre Hauptstadt Jerusalem ein, macht sie zu seinem Regierungssitze, und bezieht die Burg Zion, genannt David's Stadt. Alsdann richtet er den Gottes- dienst in Jerusalem ein, weßhalb er in feierlichem Auf- zuge die Bundeslade holt, und faßt darauf den Plan, dein Jehovah einen Tempel zu bauen. Aber der Herr läßt es ihm, weil seine Hände zu viel mit Krieg zu thun gehabt, nicht zu;
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