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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 171

1898 -
— 171 — b) Der Kampf mit dem Kaiserreich. Ha. Napoleon konnte also nicht, wie er geglaubt hatte, rasch in Deutschland einfallen. — Aber dafür rücken die Deutschen vor. Das Lesestück: „Der Triumphzug und d e r T h r ä n e n -zug" wird gelesen und besprochen: „Wörth" — das Lesestück handelt von dem Abend nach der Schlacht bei Wörth 1. Der Triumphzug: a) die Begeisterung der deutschen Soldaten; b) der preußische Kronprinz; c) der Besuch bei dem feindlichen General; d) das Bild der Verwüstung. 2. Der Thränenzug: a) die Gefangenen; b) die Behandlung der Gefangenen; c) der Verwundete; d) woher die vielen Gefangenen kamen. Die Besprechung des Lesestücks nötigt zu folgenden Schlüssen: Die dritte Armee (Süddeutsche, Preußen, Thüringer) unter dem preußischen Kronprinzen war von der bayrischen Pfalz aus nach Süden gerückt, hatte die damalige französische Grenze, die Nordgrenze des Elsaß, überschritten (hier wird die Schlacht bei W e i ß e n b u r g eingeschoben) und hatte bei Wörth die Franzosen (unter Mac Mahon) gänzlich geschlagen. Viele Franzosen fallen in Gefangenfchaft (Turkos!). Das französische Heer flieht durch die Vogesen nach Frankreich hinein, (Karte) auf Chalons an der Marne zu. Zusammenfassung: die Siege beiweißenburg und bei Wörth (6. August). Die erste und zweite deutfche Armee ist natürlich auch nicht stehen geblieben. — Die erste rückt nach Süden, die zweite nach Südwesten. Sie bekommen Fühlung mit einander in der Nähe des Ortes, wo das erste Gefecht stattgefunden hat. — Bei Saarbrücken. Die Schlacht bei ©sicheren (ebenfalls am 6. August) wird besprochen. Dann wird das Gedicht: „Dietrompete von Vionville" durchgenommen. Was erfahren wir aus dem Gedicht? Französisches Fußvolk und französische Artillerie beschossen die deutschen Truppen dermaßen, daß ein Regiment Kürassiere und ein Regiment Ulanen (eine Brigade) den Befehl erhielt anzugreifen. Der Angriff erfolgte, die französische Infanterie und die Batterien wurden überrüten und zum Teil niebergehauen. (Nun konnten aber die deutschen Reiter boch nicht mitten im französischen Heere bleiben! —) Darauf mußten die Kürassiere und Ulanen umkehren und noch einmal durch die französischen Reihen hinburchjagen bis zurück in die beutsche Schlacht-

2. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 124

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
124 Vom Tilsiter Frieden bis zur Herstellung Preußens durch den Wiener Kongreß. Willenberg) den Übergang über den Strom erzwungen hatte („Jork von Wartenburg"), vereinigte sich die schlesische Armee mit der Nordarmee. Durch diesen Flankenmarsch in seinen Rückzugslinien bedroht, sah sich Napoleon gezwungen, seine Stellung bei Dresden aufzugeben und nach der Ebene von Leipzig zu ziehen, wo sich nun alle Heere zur Entscheidung sammelten. Napoleon hoffte Schwarzenberg zu schla-geu, ehe Blücher erschien. In der That wars er die böhmische Armee iß. crtbr. am 16. Oktober bei Wachau, im Süden von Leipzig, zurück. Blücher aber durchbrach bereits an demselben Tage bei Möckern, im Norden Leipzigs, die französische Ausstellung und entriß dadurch Napoleon die Früchte seines Sieges. Nachdem der 17. Oktober unter vergeblichen Verhandlungen vergangen war, die Nordarmee und russische Reserven eingetroffen waren, die die Verbindung zwischen Blücher und Schwarzen- 18. Lkibr. berg herstellten, erfolgte die Entscheidung am 18. Oktober durch einen allgemeinen Angriff der auf 300000 Mann angewachsenen Verbündeten auf die nur halb so starken Franzosen. Der Hauptkamps drehte sich an diesem Tage um das Centrum bei Probstheida, das von ihnen behauptet wurde. Aber der Sieg Bülows bei Paunsdorf nötigte Napoleon, den Rückzug anzuordnen, der die ganze Nacht hindurch währte. Macdonald deckte dem abziehenden Heere durch die Verteidigung Leipzigs mit Italienern, Polen und Rheinbündlern den Rücken. Die Königs- 19. cktbr. berger Landwehr drang am Vormittage des 19. Oktober zuerst iu die Stadt. Infolge der verfrühten Sprengung der Elsterbrücke durch die Franzosen selbst wurden noch Tauseude abgeschnitten und gefangen genommen. Der polnische Fürst Poniatowski ertrank im Flusse. In fluchtähnlichem Rückzüge suchte Napoleon den Rhein zu gewinnen und wurde hierbei durch Schwarzenberg, der die Verfolgung übernommen hatte, uur wenig beunruhigt. Bei Hanau1) stellten sich ihm die Bayern, welche noch in letzter Stunde von Frankreich zu den Verbündeten übergetreten waren, unter Wrede entgegen; aber Napo-30. si.cft. leort wars sie am 30. und 31. Oktober zurück und setzte ungestört seinen Rückzug fort. Nur mit 70000 Mann überschritt er den Rhein. Die Wirkungen der Schlacht bei Leipzig waren folgende: 1) Deutschland war bis zum Rhein befreit 2) Der König von Sachsen wurde kriegsgefangen nach Berlin geführt und sein Land unter die Centralverwaltung, an deren Spitze Stein stand, gestellt. 3) Der Rheinbund löste sich aus; seine Fürsten beeilten sich, dem Beispiele Bayerns zu folgen. Nur die Herrscher von Westfalen, Berg und Frankfurt fanden keine Gnade. 4) Die von Napoleon aus ihren Besitzungen vertriebenen Fürsten erhielten ihre Länder zurück. 5) Alle Festungen außer Hamburg, wo Davout befehligte, und Magdeburg mußten sich, jedes Entsatzes beraubt, ergeben. 6) Bülow befreite Holland, wo der Erb-statthalter Wilhelm Vi. wieder eingesetzt wurde. 7) Napoleons Ver- 1) Hanau liegt am Main, an der Mündung der Kinzig.

3. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 119

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die auswärtigen Verhältnisse bis zu den Befreiungskriegen. 119 durch die sogenannte Kontinentalsperre, durch welche die Einfuhr aller englischen Waren für das Festland verboten wurde, England an seiner empfindlichsten Stelle, in seinen Handelsinteressen, zu treffen. Fast alle Staaten Europas, auch Rußland, schlossen sich der Handelssperre an. Um diese sicherer durchführen zu können, verfügte Napoleon im Jahre 1810 die Vereinigung Hollands, Oldenburgs, der Hansestädte, sowie der ganzen deutschen Nordseeküste mit Frankreich. Kaiser Alexander sah aber in der Vergrößerung des Herzogtums Warschau durch Westgalizien den Beginn der Wiederherstellung Polens und fühlte sich durch die rücksichtslose Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten, tief gekränkt; dagegen verletzte es Napoleon, daß sich Alexander, um nicht den Handel und den Wohlstand seines Landes zu Grunde zu richten, wieder von der Kontinentalsperre lossagte. Preußen, in die Mitte zwischen Rußland und Frankreich gestellt, suchte vergebens zu vermitteln. Bei dem tiefen Mißtrauen, welches Napoleon gegen Preußen hegte, dachte er bereits daran, diesen Staat ganz zu vernichten, ehe er sich gegen Rußland selbst wandte, und nur mit Mühe gelang es Hardenberg, Napoleon zu einem Bündnisse mit Preußen zu bewegen: Friedrich Wilhelm mußte sein ganzes Land den Franzosen öffnen und ein Corps von 20000 Mann zum Zuge gegen Rußland stellen. Verlauf des Feldzuges. Ein Heer von mehr als einer halben Million Krieger führte Napoleon 1812 gegen Rußland ins Feld. Das isi3 preußische Corps unter Iork war dem Befehle des Marschalls Macdonald unterstellt, der auf dem linken Flügel gegen Riga und Petersburg vorgehen sollte; das Hauptheer unter Napoleon selbst zog auf Moskau, während 30000 Österreicher den rechten Flügel bildeten. Die Russen vermieden jedes Zusammentreffen mit dem überlegenen Feinde und zogen sich, hinter sich alles zerstörend, immer weiter in das Innere des Landes zurück. Erst bei Smolensks nahm Barclay de Tolly, der Anführer der russischen Armee, eine Schlacht an; sie ging für die Russen verloren. Auf das Drängen der Alt-russen, die mit dem beständigen Zurückweichen Barclay de Tollys unzufrieden waren, übergab Alexander den Oberbefehl dem greisen Kutusow. Dieser verlor die blutige Schlacht bei Borodino,^) und Napoleon hielt daher Mitte September seinen Einzug in Moskau. Wenige Tage darauf brachen, von den Ruffen selbst angelegt, in Moskau Feuersbrünste aus, die einen großen Teil der Stadt und der Vorräte vernichteten. Als Napoleon jetzt den Frieden anbot, hielt ihn Alexander, auf den Stein und Arndt einwirkten, so lange hin, bis die gute Jahreszeit vorüber war. Erst am 18. Oktober griffen die Russen 1) Smolensk liegt am obern Dnjepr. 2) Borodino liegt westlich von Moskau.

4. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 146

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
146 Das Zeitalter Wilhelms I. Benedek hatte mit 220000 Mann bei Königgrätz eine feste Stellung eingenommen, um hier den Feind zu erwarten. Im preußischen Hauptquartier hatte man für den 3. Juli noch auf Ruhe gerechnet und für diesen Tag nur Rekognoscierungen anbefohlen. Prinz Friedrich Karl aber, der am Abend des 2. die gesamte feindliche Macht zum Angriffe bereit fand, beschloß ihr sofort zuvorzukommen, forderte den Kronprinzen zur Mitwirkung auf und meldete dem Könige seine Maßregeln. Der König ordnete noch in der Nacht das Vorgehen der ganzen preußischen Truppenmacht an. Die feste Stellung der Österreicher, die Vortrefflichkeit und die geschickte Aufstellung ihrer Artillerie erschwerten die Angriffe des Prinzen und der Elbarmee trotz der trefflichen Führung imd des Zündnadelgewehrs ungemein. Mit Mühe und Not hielten sie sich in den Waldungen füdlich und östlich von Sadowa/j bis am Mittag der Kronprinz eintras und die Entscheidung brachte. Seine Garde erstürmte den Schlüssel der feindlichen Stellung, das Dorf Chlum. Um 3 Uhr waren auch die Sachsen geworfen. 3.J»li Der Tag von Königgrätz (3. Juli 1866) entschied über ls<5<> die Führung in Deutschland. Verfolgt von der Reiterei unter der persönlichen Führung König Wilhelms, lösten sich die Scharen der Österreicher alsbald in milder Flucht auf. Erst unter den Mauern von Olmütz konnte Benedek die geschlagene Armee wieder sammeln. Da ihm aber die Besetzung Brünns durch den Prinzen Friedrich Karl die Gefahr brachte, von Wien abgeschnitten zu werden, so sandte er nur einen Teil seiner Truppen auf der Eisenbahn dorthin, mit der Hauptmasse überschritt er die kleinen Karpaten und zog nach Preßburg hinab. Die Preußen rückten bis wenige Meilen vor Wien. Inzwischen hatten die Österreicher bei Cnstozza?) und Stjfct3) glücklich gegen die Italiener gekämpft. Dennoch trat Kaiser Franz Joseph in der Hoffnung, Italien von Preußen zu trennen und zugleich an Frankreich einen Bundesgenossen gegen Preußen zu gewinnen, seinen letzten italienischen Besitz Venetien an den französischen Kaiser Napoleon Iii. ab, der das Gebiet sofort Italien überwies. So konnten allerdings 60000 Mann aus Italien nach der Donau geschafft werden. Da aber Italien dem preußischen Bündnisse treu blieb und Napoleon nicht gerüstet war, um den siegreichen Preußen entgegentreten zu können, so mußte sich Österreich dennoch den preußischen Forderungen fügen. In Nikolsburg^) wurde zunächst ein Waffenstillstand verabredet. Die letzte Schlacht in diesem Kriege, das Treffen bei Blumen au in der Nähe von Preßburg, bis wohin die Preußen den Österreichern gefolgt waren, wurde auf die Nachricht von dem Waffenstillstände abge- 1) Sadowa liegt an der Bistritz, an der Hauptstraße von Gitschin nach Königgrätz. 2) Custozza liegt südlich vom Gardasee, etwas westlich von Verona. 3) Lissa ist eine Insel mit Kriegshafen an der Küste Dalmatiens. 4) Nikolsburg liegt südlich von Brünn, nahe der österr.-mährischen Grenze.

5. Mit einem Stahlstich - S. 481

1836 - Stuttgart : Belser
/ Geschichte der einzelnen Reiche. 481 Widerstand leisteten, in Kurzem Herr von Maccdonien, eilte, unter dem Vorwände, die Griechen von Gonnatas zu befreien, in den Peloponnes, unterstützte den Kleony- mus, der mit seinem Neffen Atrcus um den spartani- schen Thron stritt, schlug das ihm entgegentretende Heer, und wurde kaum von Eroberung der nunmehr befestigten Stadt Sparta abgchaltcn. Allein Gonnatas, schon wie- der im Besitze Macedoniens, stand mit Truppen vor Ar- gos. Der epirvtische König rückte, von einer Parrhei gerufen, bei Nacht in diese Stadt, wo sich ein verworrner Kampf entspann: wie er gegen einen Argiver, der ihn verwundet hatte, den Wurfspieß kehrte, schleuderte dessen Mutter mit beiden Händen einen Ziegelstein vom Dache: Pyrrhus entsank seinem Rosse und ein Soldat des Gvn- natas hieb ihn zusammen, 272. Während nun der ma- cedonische König von des Pyrrhus Sohn Alexander im eignen Lande bekriegt wurde, erstarkte im Peloponnes der schon vor mehreren Jahren neugeschloßne Bund der Achäer. Den früher genannten Städten waren bereits wieder die übrigen, Aegium, Aegira, Busa, Cerynea, Leon- tium und Pellene, beigetreten. Ara tu 6, Sohn eines angesehnen, vom Tyrannen Abantidas erwürgten Si- cyoniers, deßhalb als Flüchtling in Argos ausgewachsen und geschworner Feind jeder Gewaltherrschaft, erstieg 250 mit Wenigen in der Morgendämmerung die Mauern seiner Vaterstadt, nahm die überraschten Söldner des Despoten Ni kok les gefangen, befreite ohne Blutver- gießen die Bürgerschaft, und führte sie, um ihrer Frei- heit einen Halt zu geben, dem Bund der 12 oder eigentlich 10 Städte zu, an dessen Spitze 245 er selbst als Hauptmann berufen wurde. Im Jahre 243, wo er noch, oder zum zweitenmal diese Würde bekleidete, erkletterte er in einer mondhellen Nacht die Burg von Korinth, gewann die wichtige Stadt ebenfalls für den Bund, und leitete nun, wenn Bauer's Gesch. I.bd. Zi J

6. Mit einem Stahlstich - S. 694

1837 - Stuttgart : Belser
Neuntes Hauptstück. 69/» verfolgt von des Königs Stiefbruder, dem Grafen Kas- par von Pembroke, gegen die Hauptstadt, machte, um nicht zwischen zwei Feuer zu gerathen, plötzlich eine Schwenkung, und gewann bei Mortimerscrvß eine Schlacht, welche den Königlichen 4000 Mann kostete, und in de- ren Folge Pembroke's gefangner Vater Owen Tudor sammt Throgmorton und 7 andern Hauptleuten im Febr. 61 zu Hereford enthauptet wurde. Dafür schlug ein Hecrhaufe der Königin Margaretha am 18. Febr. bei St. Albans den Grafen Warwick: Heinrich Vi., als Gefangner in Warwicks Lager, erhielt endlich wieder die Freiheit, und zur Vergeltung dessen, was in Hereford geschehen war, fielen die Häupter Lord Bonvillcs und Sir Thomas Kyriels. Aber Heinrich vermochte sein grvßtcutheils ans beutelustigen Gränzanwohnern bestehen- des Heer so wenig im Zaume zu halten, daß die Bür- ger Londons und der benachbarten Grafschaften, für ihr Eigenthnm besorgt, auf Yorks Seite traten. So gelang es dem mit Warwick vereinigten Grafen Eduard, am 25. Febr. in London einzuziehen, wo er, da Hein- rich den Vergleich mit seinem Hause gebrochen und dem- nach den Thron verwirkt habe, am 4. März sich als König ausrusen ließ. Allein noch hielten sich die Partheicn das Gleichgewicht. Begierig, die Sache zur Entscheidung zu bringen, sammelte Eduard Iv. 49,000 Mann zu Pontefract; mit 60,000 rückte Sommerfct gegen Ferry- bridge vor: den 29. März wurde zwischen den Dörfern Towton und Sa,rton, unter heftigem Schneegestöber, von 9 Uhr Morgens bis Nachmittags 3 Uhr, gefochten; endlich wichen die Laukastrier: Eduards Leute gaben kei- nen Pardon, und die Hälfte des feindlichen Heers blieb auf dem Wahtplatze. Hinrichtungen folgten auch jetzt wieder dem Kampfe, Der entflohene Heinrich erkaufte durch die Uebergabe von Berwick den Beistand der Schotten. Hier war Jakob I., ein tüchtiger, auf Entwilderung seines Volkes bedachter Fürst, 1437 durch den Grafen von Athol er- mvrdet worden und 1460 dessen Sohn Jakob Ii., wel- f 7 - ■ • • ■ - / • V. . '■ . , . /

7. Mit einem Stahlstich - S. 440

1838 - Stuttgart : Belser
440 Sechzehntes Hauptstück. ist hier nicht von der Zahl des Feinds die Rede,« sprach er zu den versammelten Generalen und Stabsoffizieren, „noch von der Wichtigkeit ihres Postens: alles das wird die Herzhaftigkeit meiner Truppen und die richtige Befolgung meiner Dispositionen zu überwinden wissen. Wir müssen siegen, oder vor den Batterien der Ocstrcichcr sterben. Machen Sie meinen Eütschluß bekannt, bereiten Sie Alle zu den Auftritten vor, die nun bald folgen werden. Das Regiment Reiterei, das nicht gleich, wenn es be- fohlen wird, unaufhaltsam in den Feind stürzt, lasse ich nach dex Schlacht abfitzen, und mache es zu einem Gar- nisonsregimente; das Bataillon Fußvolk, das, cs treffe, worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert Fah- nen und Seitengewehre, und ich lasse ihm die Borten von der Montur abschneiden. Leben Sie wohl, meine Herrn: in Kurzem haben wir gesiegt, oder wir sehen uns nie wieder!« Hinter einer Hügelreihe, auf deren Hohe fort- rückend er selbst den bei Leuthen unweit Breslaus postir« ten Feind beobachtete, marschierte sein Heer. Wedel mit den 10 Angriffsbataillvnen des Vorlrabs stand schon dicht unterhalb der Oestreicher, und noch ahnten Diese keineswegs die Absicht: lcitersprvssenartig stürmte das erste Treffen des preussischen rechten Flügels hinan: zur bestimmten Zeit führte dann Dri esen die Reiterei des lin- ken Flügels, Friedrich selbst die Mitte der Infanterie ins Feuer; und als der Feind gegen letztere bei der Windmühle von Segeschütz ein neues Treffen bildete, kam ihm Wedel in die Seite und in den Rücken. Dieß ist die Schlacht bei Leuthen, geliefert den 5. Dez., Nach- mittags von 1 bis 4 Uhr, ein Meisterstück der Feld-- herrnkunst, eine der schönsten Waffenthaten, von denen die Geschichte weiß. 21,000 Oestreicher wurden gefangen, 117 Kanonen, 59 Fahnen und Standarten, mehr als 3000 Packwagen erbeutet. Nach 14 Tagen ergab sich Breslau mit der Kriegskassc, mit 13 Generalen, 686 Offizieren, 17635 Gemeinen. Ueberhaupt hatte der Feind seit dem 5. Dez. 41,447 Mann und ganz Schlesien ver-

8. Mit einem Stahlstich - S. 469

1838 - Stuttgart : Belser
I Siebenjähriger Krieg. 46® feit dem 22. Juni in dem 8 Stunden von Petersburg entfernten Lustschlosse Oranienbaum. Nur die Orlows ließ er beobachten, aber durch den Adjutanten Perfi- livw, der mit ihnen spielte und soff. Am 8. Juli mach- ten ein Gardist und der Gardehauptmann Jsmailow bei der Regimentskanzlei Anzeigen: Jener behauptete, Passek habe im Rausch seltsame Dinge herausgeredet; Jsmailow erzählte, ein Mensch, der sich auf Passek be- rief, habe zu ihm gesagt: „wird der Plan bald executirt werden?" Abends 9 Uhr wurde Passek aus kaiserlichen Befehl arretirt, jedoch mit dem Beifügen: nach dem Peter, und Paulsfeste, welches in Rußland damals auf den 10. Juli neuen Slyls fiel, solle die Untersuchung Statt haben. Hievon in Kenntnis; gesetzt, eilte Fürstin Daschkow zu Pauin: „die Umstände haben sich geändert, die Revolution müsse sogleich beginnen." Panin zögerte: die Fürstin, als Mann gekleidet, begab sich um Mitter- nacht auf den gewöhnlichen Sammelplatz der Verschwor, neu, auf die grüne Brücke beim alten Wintcrpallast, schickte den Gregor ab, um mit Perfiliow zu zechen, den Alexis und Bibikvw, um Katharina zu holen, und gieng nebst einigen Andern zu den Garden. Katharina war mit dem Kaiser bei einem Feste auf dem Landgut Gostilitz gewesen, und vor Einbruch der Nacht in ihr Lustschloß Peterhof unweit Oranienbaum zurückgekommcn. Nach Peterhvf also sprengte Alexis mit Bibikvw, gieng durch die unbewachten und unverriegelten Zimmer der Kaiserin, weckte sie, stog wieder hinunter, und schaffte eine seit Wochen bereit gehaltne Halbchaise herbei. Zit- ternd stieg Katharina ein; ihre Kammerfrau Tschere- kowsky setzte sich neben sie; Alexis kutschierte; Bibi- kow ritt ihnen zur Seite. Die Damen hatten einen Theil des Anzugs vergessen: man wurde munter und lachte. Den 9. Juli, Morgens gegen 7 Uhr, langte Katharina vor den Kasernen der Garde an: Gregor war schon dort: 3 bestochne Compagnien des Regiments Jsmailow, an deren Spitze Fürstin Daschkow, empfiengen die Kaiserin:

9. Mit einem Stahlstich - S. 470

1838 - Stuttgart : Belser
470 Sechzehntes Hauptstück. sie gieng zu Fuß bei den Garden umher, sprach von Pe- ters Absicht, ihren Sohn und sie zu beseitigen, schilderte die Gefahr, welche der griechischen Religion, den Zerfall, welcher dem ganzen Reich drohe, und bot jeden Zauber ihrer Gestalt und Beredsamkeit auf. Neugierig, über- rascht , entzückt drängten sich die Soldaten herzu, Dieser in Pantoffeln, Jener im bloßen Hemd. Premier-Major Graf Bruce gewann das semenowsche Garderegiment. Wie ein Schnecball vergrößerte sich der Haufe. Man zerriß die preussischen Montirungsstücke, suchte alte, zum Theil zerlumpte hervor. Um 9 Uhr giengs nach der ka- sanschcn Kirche: während der getäuschte Erzbischofs Se- t sch in von Nowgorod Katharina als Vormünderin ih- res Sohns Paul empfieng, und das Tedeum anstimmte, wurde sie von Alexis ausserhalb der Kirche als Selbst- Herrscherin ausgerufen. Im neuen Pallast bemächtigte sie sich der geheimen Papiere des Kaisers, verfügte sich dann in den alten, und ließ ihn mit Kanonen umgeben. Wachposten schnitten die Wege nach Oranienbaum ab. Viceadmiral Ta.ly sin erbot sich, die Besatzung von Kronstadt zu gewinnen. Ein Truppencorps sollte die Straße nach Lievland sperren, und Narwa schließen. Den Pöbel beschäftigte man durch Gerüchte, die in Um- lauf gesetzt wurden, und durch ein Trauergefolge, das, als ob Peter gestorben wäre, in dumpfer Stille einen Sarg begleitete. In den Kabacken oder Branntweinhäu- fern, die aus kaiserlichen Magazinen gefüllt werden, konnte jeder Soldat trinken, soviel er wollte. Auch die Gesand- ten der gegen Friedrich verbundncn Mächte theilten Brannt. wein in Fülle aus. Unterdessen war der Kaiser um 1 Uhr von Oranienbaum nach Peterhvf aufgebrvchen, wo er die Ab- sicht hatte, mancherlei Vorbereitungen für das Paulsfest zu treffen. Ein Bauer auf einem elenden Karren schrie dem Kutscher und den Vorreitern zu: man hielt ihn für betrunken. In Peterhof wußte Niemand, wo die Kai- serin scy. Bald kam jener Bauer; cs war ein verklei- deter Diener des Staatsraths Bressan, den dieser

10. Mit einem Stahlstich - S. 472

1838 - Stuttgart : Belser
472 Sechzehntes Hauptstück. Zweite!" die Garnison rief Hurrah. Ein Offizier be- fahl, Peter solle sich entfernen, weil man sonst Feuer geben würde. »Fliehen Sie nicht,« ermunterte Gudo- witsch, von Münnich unterstützt, den Monarchen, „sprin- gen Sie mit mir ans Land, Niemand wird auf Sic schießen!" Peter ließ dennoch umkehren. „So sebiffcn wir nach Rewal," sagte Münnich, »wo ein Thcil Ihrer Flotte ist, besteigen ein Kriegsschiff, segeln nach Pom- mern , führen die dort stationirte Armee gegen Peters- burg, und in 6 Wochen liegt Rußland wieder zu Ihren Füßen." Der Verblendete befahl, bei Oranicnbanm zu landen, entließ die Wachen, schrieb einen demüthigen Brief an Katharina, den sie keiner Antwort würdigte, und dann noch einen zweiten, dessen Uebcrbringer Mi- chael Jsmailow, obgleich er Peters Vertrauen ge- noß , für das schändlichste Bubenstück gewonnen wurde. Man versprach ihm Generalsrang, den Alexandcr-Newsky. Orden, mehrere tausend Bauern, 20,000 Rubel Gehalt, wenn er den Kaiser ausliefre. Wirklich beredete er den- selben, eine schmachvolle Abdankungsurknnde zu unter- schreiben, trennte hierauf die Russen von den Holsteinern, entwaffnete die letztern, und fuhr mit dem Fürsten in einem schmutzigen Wagen nach Peterhof. Katharina, die sammt der Armee dort angelangt war, gewährte ihrem Ge. mahl keine Audienz. Im rechten Flügel des Schlosses, bei offnen Thüren, vor den Augen vieler Neugierigen, mußte er feine russische Gardeunifvrm ausziehen, und eine Zeit- lang ohne Stiefel, im bloßen Hemde stehen bleiben. Man schaffte ihn auf das kaiserliche Landgut Ropscha, südwärts von Peterhof, wo er ein geräumiges Zimmer nebst einem Alkoven hatte. Nun beriethen die Or- lows, was mit ihm zu beginnen sey? Das Volk, an- fänglich erstaunt und betrogen, zeigte bald Mitleiden und Zorn: nur eine rasche That schien den Aufruhr ab- wenden zu können. Am 17. Juli Morgens ritt Alexis in Gesellschaft seines Vetters Gregor Nikititsch Or- low und einiger Andern nach Ropscha, spiegelte dem
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