14
Deutschland.
links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer
Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe
(mit der Obra und Netze).
Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird
durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die
Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom
in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit
dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten;
er nimmt links die Alle auf.
Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den
weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein,
Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und
Memel iu die Ostsee.
Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein
bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden
Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat
entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die
Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls
vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre
Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene,
Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme
das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig.
Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein
Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff.
Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben
eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut
der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des
Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform.
Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei
Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche
Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische
Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige
Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so
reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten
bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland
vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen..
Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane
gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche
Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die
Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donan Rhein Nordsee Rhein Wollin Kurische_Haff Küstenflüßchens_Trave Deutschlands Baltische
Landrücken Deutschland
Das Kulturbild.
17
rauhen Winden) in Betracht zu ziehen. Bei der Beurteilung des
Bodens ist dessen Nährkraft, seine Zusammensetzung und Dicke,
ferner sein Verhalten gegen Wärme und Feuchtigkeit zu prüfen.
Ubersicht über die wertvollsten Anbaugebiete.
Landschaften
Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit
Wichtige
Anbaugewächse
Schwäbisch-
bayerische
Hochebene
Ober-
rheinische
Tiefebene
und
Lothrin-
gisches
S t n s e n l a n d
Schwäbisch-
fränkisches
S t u s e n l a n d
Rheinisches
Schiefer-
gebirge und
Cölner Bucht
Gebiet an der un-
tern Isar und
am untern Inn.
Gebiet am Boden-
See(derhegau)
Die meisten Ge-
biete der Ober-
rheinischen Ties-
ebene.
Lothringen.
Neckarland.
Tiefe Lage, mildes Klima,
Lößboden und Schwemm-
boden.
Tiefe und gegen Nordwinde
geschützte Lage
Tiefe und sehr geschützte Lage,
daher sehr mildes Klima,
fruchtbarer Schwemm-
boden, streckenweise auch
Lößboden.
Schwerer Tonkalkboden (vom
brauneu Jurakalk), weißer
Jurakalk (geeignet für
Weinbau).
Tiefe und geschützte Lage,
mildes Klima, fruchtbarer
Keuperbodeu (Mergel-
boden), Muschelkalkbodeu
(letzterer günstig für Wein-
bau).
Tiefe und geschützte Lage,
mildes Klima, Keuper-
bodeu u. Muschelkalkbodeu
(letzterer günstig für Wein-
bau), Schwemmboden.
Südabhang des Schutz vor Nordwinden, starke
Maintal.
Taunus (Rhein-
gau).
Täler des Rheim
scheu Schiefer-
gebirges.
Bestrahlung durch die Mit-
tagsfonue, mildestes Klima
iu Deutschland, in den nn-
teru Lagen abgeschwemm-
ter Boden.
Tiefe, geschützte Lage, starke
Sonuenbestrahlung, sehr
mildes Klima, Schiefer-
boden.
Weizen, Gerste,
Hopfen.
Getreide, Obst,
Wein,
Getreide, Wein,
Obst, Tabak.
Hopfen,Gemüse,
Hanf.
Getreide, Wein.
Getreide, Wein,
Obst, Hopfen.
Getreide, Obst, Ge-
müse (bei Bam-
bergauf Keuper-
boden), Hopfen,
Wein (besonders
bei Würzburg
aufmuschelkalk).
Wein (herrlichstes
Weinland
Deutschlands),
Obst, Getreide.
Weiu, Obst, iu
den Talwei-
tuugeu auch Ge-
treibe.
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Weiu
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Mergel- Taunus_(Rhein- Rheim Deutschland Deutschlands
Das Kulturbild.
25
Seefischerei. Von viel größerer Bedeutung als die Fischzucht
iu deu Binneugewässeru ist die Seefischerei. Erst in den letzten
Jahrzehnten hat die deutsche Seefischerei einen größeren Aufschwung
genommen. Sie wird am stärksten von der Nordseeküste und zwar von
Geestemünde aus betrieben, da die Nordsee fischreicher als die Ostsee
ist. In der Nordsee werden hauptsächlich Heringe, Schellfisch, Kabliau,
Scholle, Rotzunge, Seezunge und Steinbutt, iu der Ostsee Aale
(besonders in den Haffen), Flunder, Heringe und Sprotten gefangen.
Der Ertrag der deutschen Seefischerei betrug i. I. 1908 fast 30
Mill. Mark. Davon entfielen auf das Nordseegebiet 22 72, auf das Ostseegebiet
6v2 Mill. Mark.
c) Der Bergbau.
Verteilung der Bodenschätze. Deutschland besitzt einen beden- § 7-
tenden Reichtum an Bodenschätzen. Es verdankt diesen Reich-
tum den erdgeschichtlichen Ereignissen, die sein Oberflächenbild
gestaltet haben. Diese hatten nämlich zur Folge, daß sehr verschieden-
artige Erd- und Gesteinsschichten an die Oberfläche traten und dadurch
ihre Mineralschätze erreichbar wurden. Aber nur die Gebirgslaud-
schasten Mitteldeutschlands enthalten diese Reichtümer und eröffnen
dem Bergbau günstige Aussichten. Die Flachlandschaften Süd- und
Norddeutschlands sind dagegen von lockern, jnngern Bodenschichten bedeckt,
die nur wenige nutzbare Mineralstoffe enthalten.
Deutschlands Bodenschätze. In erster Linie sind die Stein-
kohleulager zu nennen. Die größten und wichtigsten Kohlenlager
Deutschlands siud die an der Ruhr in Rheinland-Westfalen und von
Oberschlesien; dann folgen die an der Saar, von Waldenburg in Schlesien,
von Sachsen und bei Aachen. Auch au Braunkohlen ist Deutsch-
laud reich, besonders int Saalegebiet, und Norddeutschland hat große
Torflager. An zweiter Stelle sind unter den Bodenschätzen die
Eisenerzlager zu nennen. Das meiste Eisen liefern Lothringen-Luxem-
bürg, das Rheinische Schiefergebirge, besonders das Siegerland und die
Lahngegend, sowie Oberschlesien. Von großer Bedeutung ist, daß Kohle
und Eisen zusammen oder doch nahe beieinander vorkommen. Auch von
Blei und Silber werden ziemlich große Mengen gewonnen. An Zink
ist Deutschland am reichsten von allen Erdenländern, besonders in Ober-
schlesien. Kupfer wird im Mausfelder Berglande, aber nicht in ge-
nügender Menge gewonnen. Groß ist auch der Reichtum Deutschlands,
namentlich Norddeutschlands, an Kochsalz und Kali- oder Abraum-
salzen. Die Kalisalze werden Abraumsalze genannt, weil sie die obersten
schichten der Salzlager bilden und vor der Gewinnung des Stein-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Deutschland Mitteldeutschlands Norddeutschlands Deutschlands Deutschlands Rheinland-Westfalen Oberschlesien Waldenburg Schlesien Sachsen Aachen Norddeutschland Oberschlesien Deutschland Deutschlands Norddeutschlands
72
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur
Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis
wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber
werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf
Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln),
Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf
Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den
Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf
Java und Kampfer auf Börueo.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen
wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf
den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver-
breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel-
bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel.
c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum
Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen
Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager
ausgebeutet.
d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in
Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe
entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner
der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die
Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen
aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe
benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann.
§ 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge,
namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den
Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf
dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln
besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse
zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten.
Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze,
Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen
zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als
Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische
Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel
Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der
amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame-
sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hinterindien Sumatra Sumatra Hinterindien Malaka Hinterindien Hinterindien Malaka Manila Bangkok
Die Gesteinshülle der Erde.
105
Ii.
Die Gesteinshülle der Erde.
1. Die Bildung und Hie Glieder Her Erdrinde.
Bildung der festen Erdschale. Die Erde hat sich einst, als ein
großer Ball überhitzter Gase, gleich den übrigen Planeten von der
Sonnenmasse getrennt Allmählich strahlte die Hitze in den Erdraum aus.
Dadurch verdichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch
mehr. Der gasförmige Znstand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen
flüssigen und dieser später an der Oberfläche bei den meisten Stoffen
in einen festen über. Es bildete sich die Erdrinde, die anfangs sehr
dünn war und allmählich au Dicke zunahm. Um den Erdkörper schwebte
ein ungeheurer Dunstkreis, in welchem die jetzige Wafserhülle der
Erde aufgelöst war. Mit der weitern Erkaltung des Erdkörpers ging
auch ein immer größerer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den
flüffigen Zustand über. Es bildete den zunächst uoch heißen Urozean,
der die Erdrinde wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig umgab.
Gesteinszerstörung und Landbildung. Auf der Oberfläche der
immer mehr zusammenschrumpfenden Erde waren allmählich die Höheu-
unterschiede immer größer geworden. Indem das Wasser sich in die
Tiefe zurückzog, gab es große Laudflächeu frei: es bildeten sich die großen
Ozeane und Erdteile. Schon in den seichten Buchten des Urozeans
hatte das Wasser gleich feine zerstörende Tätigkeit begonnen. Ans
dem Lande begauuen die Gewässer mit Hülse ihrer Gefällkraft
au der Umgestaltuug des Oberflächenbildes der Erde zu arbeiten, an der
Abtragung und Eiuebnnng der Erhebungen, an der Vertiefung der Täler,
zugleich aber auch au der Zuschüttung der seichten Meeresbecken. Eingeleitet
wurde dieses Werk der Zerstörung durch die uatürliche Verwitterung
des Gesteins. Riesenhafte Gebirge wurden wieder abgetragen, so daß
sie fast spurlos verschwunden sind. An beit Küsten aber nagte das stark
brandende Meer, das allmählich einen immer breiteren Landstreifen
wegriß. Dieser landzerstörenden Tätigkeit steht die landbaueude
Tätigkeit des Wassers gegenüber. Das zu Schlamm zerriebene
Gestein wurde schließlich am Fuße der Gebirge, au den Mündungen der
Ströme und auf dem Meeresboden abgelagert. Schicht folgte aus
Schicht. So entstanden im Laufe von Jahrtaufenden mächtige
Ablagerungen. Die fortwährenden langsamen Hebungen und Senkungen,
die auf der Erdoberfläche stattfanden, bewirkten ein stetes Schwanken
der Meeresgrenzen. So kam es, daß Gebiete, in denen das Meer
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
110
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Zerknitterung ihrer Hauptfalten soll aber als ein begleitender Vorgang zu gewaltigen
Schubbewegungen aufzufassen feilt.
Alter der Faltengebirge. Die meisten der heutigen Faltengebirge haben
ein verhältnismäßig junges Alter, so Alpen, Pyrenäen, Schweizer Jura, Appennin,
Atlas, Karpaten, Balkan, Kaukasus, die gewaltigen Gebirge Zentralasiens und auf
der Westseite Amerikas und die Australischen Alpen. Dagegen sind Ural und Alleg
hann-Gebirge (alligenni) alte Faltengebirge und daher viel stärker abgetragen.
c) Die vulkanische Tätigkeit.
§ 58. Verbreitung der Vulkane. In allen Bildungszeiten der Erde
haben vulkanische Ausbrüche stattgefunden. Granit und Syenit sind
alte Eruptivgesteine, Porphyr und Melaphyr solche einer spätern
Zeit, Trachyt und Basalt sehr junge vulkanische Gesteine. Die ganze
Urgesteinszone der Erde ist reich an vulkanischen Einbettungen, von denen
viele nach Zerstörung der obersten Erdschichten zum Vorschein gekommen
sind. Die vulkanischen Ereignisse begleiteten, wie die Verteilung der
früheren und jetzigen Vulkane erkennen läßt, die beiden Hanpt-
Vorgänge der Gebirgsbildnng, die Schollenbewegung und Faltuug. Die
Bruchliuieu der senkrechten Schollenbewegung sowie die Leitlinien der
Faltenbewegung wurden auch die vulkanischen Linien der Erde. Die
Vulkanberge (Titelbild) zeichnen sich gewöhnlich durch die Regelmäßigkeit
ihrer Form und ihre stattliche Höhe aus.
Verlauf der Vulkanausbrüche. Man nimmt an, daß die Vulkan-
Herde in der Erdkruste liegen. Der Beginn vulkanischer Tätig-
keit wird gewöhnlich durch Erdbeben schou eine Zeit vorher angezeigt.
Der Berg fängt an zu rauchen, ein
Zeichen, daß sich Öffnungen gebildet
haben. Die Erdbeben wiederholen
sich; stärkere und schwächere Stöße
folgen aufeinander. Plötzlich öffnet
sich der Berg iu einem breiten Spalt,
die Erde dröhnt, und aus der Öff-
9166.25. Bulkanberg. uuug schießt eiue gewaltige weiße
Walke, hauptsächlich aus Wasser-
4. Hohlraum oder ausgefüllt mit erkalteter Lava, hampf bestehend, empor. In der
5. Kraterspalt. <•
Höhe breitet sie sich aus, so einer
Pinie ähnelnd, mit der sie schon Plinins beim Ausbruch des Vesuv
i. I. 79 v. Chr. verglich. Mit den Dämpfen und Gasen werden Aschen-
teile und brennende Fetzen von Lava in allen möglichen Größen empor-
geschleudert, so daß sich die Wolke stellenweise schwarz färbt oder feurig
aufleuchtet. Die flüssige Lava nimmt beim Niederfallen eine rundliche
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
114
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Abb. 27. Talformen.
a) V-förmiges Tal, b) v-förmiges Tal,
c) Terrassental, d) Muldental.
gleichung der Gefällunterschiede. Ströme, die dies bald erreicht haben,
nennt man fertige, die anderen unfertige Ströme. Stromschnellen
und Wasserfälle bezeichnen die unfertigsten Stellen des Stromlaufes.
Jeder Wasserfall wandert rückwärts, der Niagara-Fall z. B. auf der
kanadischen Seite jährlich um 66 cm.
Die großartigsten Beispiele der Fluß-
ausuaguug sind die Durchbruchs-
täler und die Canons (kanjon)
oder Schluchtentäler. Durchbruchs-
täler sind häufig durch die Arbeit
rückwärtsschreitender Wasserfälle ent-
standen. Die Caüonbilduug setzt am
Steilrande des Tafellandes ein und
schreitet vou dort rückwärts vor.
Das großartigste Canontal ist das
des Colorado in Nordamerika, das
bis zu 2000 m tief ist. (Bilderanh.
19.) Talterrassen zeigen an, daß
nach Zeiten geringer Ausuaguugs-
tätigkeit solche schnellerer Vertiefung
des Tales folgten. Vermag der Fluß
durch sein starkes Gefälle mehr Erd-
stoffe fortzuführen, als ihm zugeführt
werden, so entsteht ein V-förmiges
Tal, überwiegt aber die Ablagerung,
so bildet sich das Muldental.
Zwischen beiden steht die durch
Gletscherausuaguug erbreiterte Ii-
Form. (Abb. 27.)
Uferbildung. Auf dem Unter-
laufe der Ströme hört zwar die Ver-
tiefung, nicht aber die Erbreiteruug
des Flußbettes auf. Jede Biegung
des Stromes regt ihn an, das äußere
Ufer anzugreifen, während die ruhige
Strömung am anderen Ufer eine
Ablagerung neuen Laudes gestattet. So bildet sich abwechselnd auf der
eiueu Seite eiu Steilufer, das immer mehr schwindet, und auf der
andern ein Flachufer (Abb. 28), das im steten Wachsen begriffen ist.
Drängen vorherrschende Winde die Flußströmnng fast stets nach der einen
Abb. 23. Seitenarbeit der Flüsse.
1. Steilufer, 2. Flachufer, 3. Stromstrich.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Die Gestemshülle der Erde.
115
Seite hin, so entsteht auf dieser ein Steil- oder Berg-, auf der andern
ein Flachufer, wie bei deu südrussischen Strömen.
Deltabildung. In großem Umfange findet die Bildung von
Neuland an der Mündung vieler Ströme statt. Ergießt sich der
Strom in ein seichtes Meer, so füllt er dasselbe in der Nähe der Küste
bald mit seinen Ablagerungen aus. Schlamminseln tauchen auf und
schließen sich zu einer Barre, durch die sich der zur Gabelung ge-
zwnngene Strom neue Mündungspässe brechen muß. So wächst eine
Landstrecke zwischen den Armen des Stromes ins Meer hinein, die den
Namen Delta führt.
c) Die Tätigkeit der Gletscher: Gletscherjchliss und
Gletschererosion.
Gletscherschliff, Tal-, Seen- und Fjordbildung. In Gebieten, § 61.
die vergletschert sind, tritt an die Stelle der Ausnagnngstätigkeit des
Wassers eine ähnliche Tätigkeit des Eises, die Gletschererosion. Fels-
flächen, über die das Gletschereis längere Zeit rutscht, werden ab-
geschliffen. (Bilderanh. 21 n. 22.) So entstehen die Rundhöcker mit
ihren kahlen Felsflächen. Im Eife eingeschlossene Felsstücke rufen auf
diesen die Eis- oder Glazialschrammen hervor. (Bilderanh. 21.) Die
Täler, denen die Gletscher folgen, müssen ausgefurcht und erbreitert
werden; V-förmige Täler werden hierbei in D-förmige verwandelt. In
früheren Vergletfchernngsgebieten blieben in den Vertiefungen des Bodens
vielfach Seen zurück. Da die Gletscher die Zuschüttung der Täler mit
Erdmassen verhüteten, zeigen die Flußtäler, die in der Eiszeit vergletschert
waren, sehr steile Gehänge, wie die Fjorde Norwegens. Diese waren
als Flußtäler schon vorgebildet und wurden durch die Gletscher erbreitert
und vor der Ausmündung übertieft, b. h. bis unter die Meereshöhe
ausgefurcht; die übertiefte Talstrecke füllte sich nach dem Wegtauen der
Gletscher mit Meerwasser. An Stellen, wo das Gletscherwasser aus senk-
rechter Höhe in die Spalten des Eises hinabfließt, läßt es auf dem Boden
Ansstrudelungslöcher, fog. Gletschertöpfe (Bilderanh. 21) entstehen.
Ablagerungen der Gletscher. Mehr noch als durch diese Tätig-
keit helfen die Gletscher durch die Ablagerungen der Ober- und der
Grundmoräne das Oberstächenbild der Erde umgestalten. Die Ober-
moräne bildet sich durch das Abstürzen von Felsblöcken von den Berg-
wänden. Wenn Verzweigungen eines Gletschers zusammentreffen, ver-
einigen sich die innern Seitenmoränen zu eiuer Mittelmoräne. Im
Gegensatz zur Obermoräne setzt sich die Grund moräne vorwiegend aus
Schlamm zusammen, zu dem der Felsschutt allmählich zerrieben wird,
8*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
118
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Hoangho bis zu 600 in mächtige Lößablagernngen eutftelieu lassen.
Vorbedingung der Lößablagerung ist genügende Lnst-, bezw. Boden-
fenchtigkeit, damit der feine Staub haften kann. Im andern Falle
bleiben die aufgewirbelten Erdteilchen ein Spiel der Winde, wie in den
Wüsten, deren Sanddünen Gestalt und Ort immerfort wechseln.
Ein Werk des Windes sind auch die Düueureiheu au der Küste.
(Bilderauh. 24.)
d) Die Tätigkeit der Pflanzen- und Tierwelt.
§ 64. Organische Bildungen. Auch durch das organische Leben werden
mancherlei Veränderungen auf der Erdoberfläche hervorgerufen. Die
Pflanzenwelt liefert die Stoffe zur Bildung der Moore, der Braun-
und Steinkohlenschichten. Das Kleintierleben der Meere trägt am
meisten zur Bildung des kalkigen, rötlich gefärbten Tiefseeschlammes bei,
der zu 60—80% aus deu Kalk- oder Kieselschalen kleiner Tierchen
besteht. Am meisten helfen aber die riffbaueudeu Korallentierchen
das Bild der Erdoberfläche umgestalten da ihnen zahllose Inseln ihre
Entstehung verdanken. (Vgl. den Abschnitt über Inseln.)
4. Gberflächenforinen der Gröe.
a) Die Entstehung von Gberflächenformen.
§ 65. Verhalten von hartem und weichem Gestein. Die Zerstörung
und Abtragung der Gesteinsmasse schreitet nicht überall gleichmäßig fort.
Weiches Gestein wird schneller zerstört und abgetragen als hartes.
Die Dolomiten Tirols verdanken ihre große Formenschönheit der ver-
schiedenen Härte des Kalkgesteins. Ans dem stark abgetragenen südafri-
kanischen Tafellande blieben einzelne Kopjes und Tafelberge (Bilderanh. 13)
stehen. Manche Vulkanberge habeu sich allmählich aus ihrer Hülle
herausgeschält, wie die Kuppen des Siebengebirges am Rhein. Mit
neuen Bergformen entstehen gleichzeitig auch neue Talformen.
In der Beschaffenheit der Gesteinsmasse finden anch bestimmte
landschaftliche Formen ihre Erklärung. Wiederum ist hierfür die
Härte des Gesteins und die Art seiner Zusammensetzung maßgebeud.
Hartes Gestein bildet kühne Formen, spitze Gräte, scharfe Kämme, tiefe
Abstürze, enge Klüfte und Spalten, weiches Gestein dagegen gerundete,
sanft ansteigeude Formeu.
Einfluß der Gesteinsart auf die Bergformen. Jede Gesteinsart
läßt auch bestimmte Landschaftsformen, Berg- und Talformen
entstehen. Kristallinisches Gestein (Urgestein und vulkanisches Gestein)
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
Wechselbeziehungen zwischen Land und Meer.
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Wenn letztere lang ist, wird sie Sund genannt. (Über Nehrung, Haff
und Delta s. § 62 u. 60.)
Bedeutung der horizontalen Gliederung. Die Gliederung der Küste nennt
man, weil es sich dabei um eine wagerechte, horizontale Linie handelt, wagerechte
oder horizontale Gliederung. Von der reichereu oder ärmeren Gliederung der Küste
häugt die Zugänglichkeit eines Erdteils am meisten ab. Asien und Europa sind
reichgegliederte, Afrika. Amerika und Australien armgegliedlrte Erdteile.
Jene wurden schon im Altertum, diese erst in der Neuzeit in den Kreis des
Weltverkehrs gezogen.
3. Die Inseln.
Festlands- und ozeanische Inseln. In der Berührungszone von § 69.
Land und Meer mußten zahlreiche Inseln entstehen. Andauernde positive
Straudverfchiebuug führt schließlich dazu, daß nur noch die Spitzen der
höchsten Gebirge als Inseln
aus dem Meere heraus-
ragen. Sehr häufig tauchen
Gebirgszüge des Festlandes
als Inseln noch einmal auf.
Alle Inseln, die auf dem
Kontinentalsockel aufsitze«,
nennt man Festlands-
oder Kontinentalinseln.
Sie haben oft eine be-
deutende Größe, wie
Grönland (2200000 qkm), Neu-Guinea (785000 qkm), Borneo
(730000 qkm) und Madagaskar (590000 qkm). Inseln dagegen, die sich
unmittelbar auf dem Meeresboden erheben, heißen ozeanische Inseln.
Letztere haben nur einen kleinen Umfang und sind entweder Koralleninseln
oder vulkanischen Ursprungs.
Koralleninseln. Die Koralleninseln entstehen durch riffbauende,
d. h. kalkausscheidende Korallentierchen, die gesellig in mächtigen Stöcken
leben. Nur die oberste, 3—5 mm dicke Schicht der sich bildenden Kalkbänke
ist lebendig. In einer Tiefe von 40 bis 50 m scheinen die Tierchen
abzusterben, während sie nach oben ihre Bauten noch bis 15 cm über
^den Stand der Ebbe treiben. Da sie nur in Meeren, deren Temperatur
nicht unter 20" C sinkt, leben können, kommen ihre Bauten nur in den
Tropen vor. Man bezeichnet die Korallenriffe entweder als Strand-
riffe, wenn sie in unmittelbarster Nähe der Küste entstanden sind, oder
als Wallriffe, weuu sie iu einiger Entfernung von ihr als ein Wall,
der durch einen Kanal abgetrennt ist, auftreten, oder als Ringriffe
Abb. 32. Ringriff.
1. Gesunkene Insel, 2. Korallenbauten, 3. Atoll,
i. Anschwemmungen, 5. Lagune.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Amerika Australien Altertum Neu-Guinea Borneo Madagaskar