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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 28

1875 - Braunschweig : Bruhn
w r- Zuerst wurde Macedonien - dessen König Philipp sich mithanni-bal verbündet hatte — in zwei Kriegen (197 gegen Philipp und 148 gegen Perseus) besiegt und zu einer römischen Provinz gemacht. Zwischen dem ersten und zweiten macedonischen Kriege (190) wurde Antiochus von Syrien (ebenfalls von Hannibal zum Kriege gereizt) geschlagen und Kleinasien bis zum Taurus ihm abgenommen. Griechenland wurde nach der Zerstörung von Korinth 116, unter dem Namen Achaja, eine römische Provinz. §. 29. Ver dritte punische Krieg (149—146). . Karthago erholte sich trotz seiner großen Verluste bald wieder durch Betriebsamkeit und gute Regierung, das erregte den Neid der Römer (Cato sagte m jeder Senatssitzung: „Uebrigens stimme ich dafür, dass Karthago zerstört werden muss"). Da die Karthager gegen den Bundesgenossen der Römer, den numidischen König Masinissa, welcher unaufhörlich im kleinen Kriege mit versteckter und offener Gewalt ihre Rechte und Besitzungen verletzte, die Waffen ergriffen, erklärten die Römer dies für Friedensbruch und schickten ein onael^)eer nac^ ^fr^a- Vergebens entschuldigten sich die Karthager, gaben 600 Geißeln und lieferten endlich sogar, weil es gefordert wurde, die Waffen aus, um ihre <L>tadt zu retten. Als aber die Römer zuletzt die Räumung der Stadt verlangten und den Karthagern geboten, fünf Stunden von dem Meere entfernt sich anzusiedeln, da ergriff sie der Mut der Verzweiflung; alles Metall, welches sie besaßen, schmiedeten sie zu Waffen, mit Sehnen aus Frauenhaaren bespannten sie ihre Bogen und vertheidigten heldenmütig ihre Stadt achtzehn Monate lang, bis Lcipio Aemilianuö (ein Stiefsohn des Afrikanus) kam, Karthago mit Sturm einnahm und auf Befehl des Senats bis auf den Grund zerstörte. Nordafrika wurde römische Provinz. §. 30. Die Gracchen (133 — 121). Nach Karthagos Fall war Rom der mächtigste Staat Europas. Aber durch die Plünderung der eroberten Länder und durch die Steuerpacht gelangte eine Anzahl vornehmer Familien zu ungeheurem Reichthum, während die Zahl der kleinen Grundbesitzer (Bauern) abnahm und der größte Theil der Bürger Roms verarmte. Zwar brachte die Unterwerfung Griechenlands den Römern die griechische Bildung, indem sich griechische Künstler und Gelehrte unter ihnen ansiedelten, und indem griechische Kunstwerke nach Rom gebracht wurden. Aber die ungeheuren Reichthümer, welche die Vornehmen Roms anhäuften, und die Bekanntschaft mit den weichlichen Genüssen des Orients verdrängten die alten einfachen römischen Sitten und erzeugten Prunksucht, Schwelgerei und Habsucht. Gegen die Ungleichheit zwischen dem armen und reichen Bürger Roms suchten Tiberiuö und Cajuö Gracchus, die beiden Söhne der edeln Cornelia (Tochter des Scipio Afrikanns), anzukämpfen. Tiberius setzte es als '^olkstribun durch, dass das alte Gesetz wieder durchgeführt werden sollte, nach welchem kein Bürger über 500 Morgen Staatsländereien b e-sitzen sollte. Das dadurch gewonnene Land sollte an die ärmeren Bürger

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 41

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 41 — Die staatlichen Einrichtungen. Von der Gründung der Republik (510) bis zur Zeit der Gracchen entwickelte sich in dem noch kleinen Rom echter Sinn für Gesetzlichkeit und Hingabe an das Gemeinwohl. Alle Parteikämpfe, welche in diese Zeit fallen, bewegen sich auf dem Boden des Gesetzmäßigen. Vorzüglich in den Zeiten der punifchen Kriege zeigte die römische Bürgerschaft ihren guten Tugendsinn, durch den sie die Welt bezwang. Die Volksversammlung war die souveräne Macht, welche die Beamten wählte, gewöhnlich für die Zeit eines Jahres. Dann traten dieselben in den Senat ein, welcher alle wichtigen Angelegenheiten berieth, um sie dann dem Volke zur Beschlussfassung vorzulegen. Das Volk war in Tribus (Stämme) eingetheilt, wählte seine Vertreter (Tribunen), die das Recht des Volkes wahren sollten. In besonders gefährlichen Zeiten wählte der Senat einen Diktator, der auf 6 Monate die unumschränkteste Gewalt befaß. Die Bürgerschaft gliederte sich in folgende Klaffen: Senatoren, Ritter-stand, gewöhnliche Bürger. Die Klienten (Nicht-Römer) und Sklaven waren in politischer Beziehung gleich Null. Diese politische Eintheilung gab später der Republik den Todesstoß. Mit diesem Sinn für strenge Gesetzlichkeit hing auch eine strenge Religiosität zusammen. Ohne den Ausspruch der Götter geschah keine Versammlung, keine Gesetzgebung. Zu alle dem kam eine strenge Familienzucht. Der Aelteste des männlichen Geschlechts war das allvermögende Oberhaupt; Erziehung zum Gehorsam, zu allem Nützlichen, dem Staat Ersprießlichen war der leitende Grundsatz. So erklärt sich auch die Erscheinung, dass, mit Ausnahme Coriolans, kein Römer in den Reihen der Feinde Roms stritt. Dem Vaterland gehorsam zu sein, wenn auch gegen eignen Willen, sich im Kriege des Vaterlandes durch Tapferkeit und Tüchtigkeit würdig zu beweisen: war jedes Römers hohes Ziel. Als leitender Grundsatz zur Beherrschung der unterworfenen Völker galt, denselben so viel als möglich ihre ursprünglichen Rechte zu lassen, sie milde zu behandeln und — Zwietracht unter ihnen zu unterhalten. Divise et impera (theile und gebiete!) war ihr politischer Wahlsprnch. Der wachsende Reichthum führte auch den Verfall der Sitten herbei, und von der Zeit der Gracchen an wütete der Streit zwischen den besitzenden und besitzlosen Klaffen. Vom Jahre 200 ab kamen die Römer mehr und mehr mit den Griechen in Berührung, und griechisches Wesen und griechische Kunst und Wissenschaft siedelten nach Rom über. Es gehörte zum guten Ton, in Athen oder Rho-dns sich mit der griechischen Literatur vertraut zu machen. Von den Wissenschaften waren es besonders Geschichte, Philosophie und Rhetorik, die in Rom zur Blüte gelangten. Berühmte Geschichtsschreiber waren: Sallustius, Cäsar (seine Kriege in Gallien), Tacitus (Geschichte Germaniens), Livius (römische Geschichte). Im Zeitalter des Angustus gelangten auch die Künste zur Herrschaft; lyrische Dichter waren Ovid, Horaz, von den epischen Dichtern ist besonders Virgil zu merken.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 75

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 75 — Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien. (Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u 1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach- ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648. Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor. Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s. Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. §. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500). Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden. 1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.) Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt. (Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.) 3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz. (Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.) 4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 144

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 144 Millionen Thaler) Kriegskosten innerhalb dreier Jahre, während welcher Zeit Theile Frankreichs besetzt bleiben sollten. Der Kaiser Wilhelm aber sandte am 2. März an seine Gemahlin Au-gusta eine Depesche folgenden Inhalts: „So eben habe ich den Friedensschluss ratificiert, nachdem er schon gestern von der National-Versammlnng angenommen ist. So weit ist also das große Werk vollendet, welches durch siebenmonatliche schwere Kämpfe errungen wurde; Dank der Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres in allen seinen Theilen und der Opferfreudigkeit des Vaterlandes. Der Herr der Heerschaaren hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre!" So steht Deutschland wieder in alter Herrlichkeit da im Völkerrathe. Deutsche Grenzgebiete, Elsass und Lothringen, die vor Jahrhunderten durch List und Gewalt dem Reiche entrissen wurden, sind wieder zurückgewonnen worden und alle deutschen Stamme bilden ein einziges einiges mächtiges B olt Kulturgeschichtliches. Künste Das Christenthum hatte die Menschen zur Freiheit aufgerufen. Aber bald hatte die Uebermacht der Hierarchie (Priesterherrschaft) diese Freiheit wieder zurückgedrängt. Für die Zeiten der Barbarei war diese Priesterherrschaft nothwendig gewesen: unter ihrem Schutze erstarkte das germanische Kulturleben. So brach dasselbe mächtig hervor, und die hierarchische Macht begann zu schwinden; ein ritterliches und ein städtisches Leben entfaltete sich und brachte besonbers auch die Blüte der bilbenben Künste hervor. Zuerst arbeiteten alle Künstler im Dienste der Kirche, alle gingen barauf aus, die Kirche zu verherrlichen, die christlichen Jbeen zur Anschauung zu bringen. Aber der Trieb nach Freiheit und Selbstbestimmung erwachte mit dem Sinken der Hierarchie und unter dem Einflüsse neuer Jbeen immer mehr und mehr. Das erkennt man an der Baukunst, Skulptur und Malerei. Die Strenge der alten Gothik lockerte sich, nach Willkür und Laune der Meister, die zwar überwiegenb noch für kirchliche Zwecke baueten, aber nicht blos ans der Tra-bition, sondern auch aus dem Stubium der Natur und der alten Kunstwerke schöpften. Neue Kunstwerke würden nicht mehr geschaffen, um blos der Kirche zu bienen, sondern um der eignen Lust am Schönen und Ber beut enben zu genüg en. Aber bis Kunst hob sich auch baburch, bass, in Folge der Eroberung Constantinopels durch bte Türken (1453), die Schätze der altgriechischen Literatur, durch die auswanbernben Griechen im Abenbtanbe bekannt und verbreitet würden, wie benn überhaupt durch die griechischen Gelehrten der Sinn für Wissenschaften im Abendlande neu angeregt wurde. Die Künste gelangten zuerst in Italien, wohin sich die meisten griechischen Gelehrten gewandt hatten, zur höchsten Blüte. Besonders war es die Malerei, welche dort am Ende des 1-5. und im Anfange des 16. Jahrhunderts ihr goldenes Zeitalter hatte.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 153

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 153 — und andere Gestirne bewegen und der letztere vervollkommnete die Entdeckungen seines großen Vorgängers. Im 17. und 18. Jahrhundert aber zeigte sich, durch den unheilvollen 30-jährigen Krieg verursacht, ein Rückschritt in den Wissenschaften besonders in Deutschland, und erst im Zeitalter des großen Friedrich begann wieder ein erneuerter Aufschwung, der so großartig war, dass Deutschland auf geistigem Gebiete sich mit allen Völkern messen konnte. Die Philosophen Leibnitz am Ende des 17. Jahrh, in Hannover und Berlin und Kaut, am Ende des 18. Jahrh, in Königsberg, die Geschichtsforscher Joh. Müller und Justus Möser, der Geograph C. Ritter in Berlin und viele andere große Männer der Neuzeit erwarben sich unsterblichen Ruhm als Gelehrte. Das Erziehungs- und Unterrichtswesen, welchem schon Luther und Melanchthon ihre Aufmerksamkeit im hohen Grade gewidmet hatten, kam in neue Bahnen durch Amos Commeuius (f 1671), Aug. Hermann Franke (1700), den Stifter des berühmten Waisenhauses zu Halle an der Saale, und vor allen durch den Schweizer Heinrich Pestalozzi (t 1827), auf dessen Grundsätzen das Unterrichtswesen der Volksschule der Gegenwart basiert. Aber auch im Auslande machte in der neueren Zeit die Wissenschaft nicht unbedeutende Fortschritte. Als Astronom zeichnete sich im 17. Jahrh, der Italiener Galiläi aus, in England erwarben sich die Astronomen Newton (f 1727) und dessen Nachfolger Herfchel großen Ruhm, und in Schweden lebte Linus, der größeste Botaniker des 18. Jahrh. Gewerbe. Der Gewerbefleiß wurde im 16. Jahrh, gehoben und bereichert durch die Erfindung der Taschenuhren durch Peter He le in Nürnberg, des Spinnrades von Jürgens in Braunschweig und des Strumpfwirkerstuhls von dem Engländer Lee. Noch wichtiger für die Unterstützung der Gewerbe aber war die Erfindung der Dampfmaschinen von dem Engländer James Watt (1769). Handel. Durch die Erfindung des Kompasses, die Entdeckung neuer Erdtheile und Handelswege begann am Anfange des 16. Jahrh, für den Handel eine ganz neue Zeit. Die Blüte ganzer Städte und Völker, die am alten Mittelmeerhandel und seinen Nebenstraßen sich betheiligten, schwand (Venedig, Genna rc.), andere traten an ihre Stelle und gaben dem Handel einen Aufschwung, so dass man ihn nun mit Fug und Recht „Welthandel" nennen kann. Seit Eolumbus wagte man sich, dem Kompass und später auch den verbesserten Seekarten vertrauend, über den Ocean und verließ die Binnenmeere und Küsten. Aus Portugiesen und Spanier folgten in kühnen Handelsunternehmungen zuerst die Niederländer. Die Holländer errichteten Kolonien im fernen Indien, wodurch der niederländische Handel ungemeine Fortschritte machte. Amsterdam wetteiferte mit Lissabon und trat bald an die erste Stelle. Wie die Macht Venedigs, so schwand auch in dieser Zeit die der Hansa. Aber der niederländische Handel wurde bald überflügelt durch England, und Londo n wurde die erste Welthandelsstadt. Seit Elisabeth von England und D r a k e s Fahrten und Entdeckungen errang der englische Handel die erste

6. Geschichte des Mittelalters - S. VI

1861 - Freiburg : Herder
Vi Seite Zwölftes Kapitel. (§ 335—396.) Das Mittelalter geht zu Ende. Kaiser Friedrich 111. Innere Kriege. Die osmanischen Türken. Eroberung Konstantinopcls. Erneuerung des englisch-französischen Krie- ges. Die weiße und die rothe Rose. Burgund, die Mit- telmacht zwischen Deutschland und Frankreich, vernichtet. Portugal. Der Seeweg nach Ostindien ausgesunden. Spa- nien erhebt sich zur Weltmacht. Eroberung Granadas. Vertreibung der Mauren und Juden. Christoph Kolumbus entdeckt Amerika. Weitere Entdeckungen. Deutschland. Kaiser Maximilian 1. Der Krieg gegen die Schweizer. Llüte und Verfall der italienischen Staaten. Venedig. Genua. Mailand. Das Haus Sa- voyen. Florenz. Ferrara und Mantua. Der Kirchenstaat. Neapel. Die Liga von Äambrai. Der hl. Lund gegen Frankreich. Die neue Zeit. Die Staaten. Das Geschütz und die Soldheere. Der Welthandel und die Kolonien. Die Buch- druckerpresse. Die klassischen Studien. Poesie und Ge- schichtschreibung. Die schönen Künste...........................112

7. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1861 - Freiburg : Herder
Zweites Buch. Geschichte des Mittelalters Einleitung. § 1. Mit der Absetzung des Romulus Augustulus durch Odoaker oder mit dem völligen Verschwinden des kaiserlichen Schattens im Abendlande wird gewöhnlich die Geschichte der alten Zeit geschloßen, denn obwohl die Völkerwanderung noch länger fortdauerte, so war doch die Zertrümmerung des römischen Weltreiches vollendet. Dieses hatte die alten Völker Italiens, Galliens, Spaniens, Britanniens, Helvetiens sowie der Lander zwischen Alpen und Donau, in ein einziges Volk, das römische, aufgelöst, das zuletzt alterschwach und erschöpft unter dem Drucke des kaiserlichen Despotismus dahin siechte, bis die Germanen Wcltge- die ihnen von der Vorsehung angewiesene Aufgabe — Europa zu Atmung verjüngen — erfüllten. Dies thaten sie, indem sie durch die Ver-des Germa- mischung mit der römischen Bevölkerung neue Nationen, die romani- nenthums. schen, in das Leben riefen, oder ihren germanischen Nationalcharakter bewahrend durch die Aufnahme der christlich-römischen Bildung aus der Barbarei sich erhoben. Die zweite Epoche der Weltgeschichte, das Mittel- alter, ist demnach vorzugsweise das Werk der Germanen, die sich deß- wegen als ebenbürtiges Volk an die Griechen und Römer anreihen. Erstes ñapitci. Die Germanen. Das Land der Germanen. 8 2. Die germanischen Stämme, welche auf dem linken Rheinufer Das römi- von dem Zusammenflüsse des Rheins und der Maas (Älosa) bis an die fd>c ®emct* Mosel (Mosella) und von der Mosel bis in das obere Elsaß wohnten, afcn' wurden schon von Cäsar bezwungen und dieses Gebiet später alö die Bumüllcr, Wcltg. Ii. 4

8. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1861 - Freiburg : Herder
130 Geschichte des Mittelalters. Guttenberg legte indessen eine eigene Druckerei an, starb aber 1468. Die anfangs geheim gehaltene Kunst verbreitete stch schnell (1465 nach Italien, Frankreich 1469, England 1474, Spanien 1475, Schweden 1483 rc.) und gab dem geistigen Leben, besonders auch dem Schul- unterrichte, die gewaltigste Anregung. Die klassischen Studien. § 394. Um diese Zeit wurde das Studium der Klassiker, namentlich der griechischen, wieder ausgenommen und dadurch die alte Welt (man nannte Amerika die neue) gleichsam neu entdeckt. Den ersten Anstoß gaben ausgewanderte Griechen, z. B. ein Chrysolo- ras, Laskaris, Argyropulos rc., welche in Italien die Sprache ihrer Väter lehrten und Homer, Platon rc. mit ihren Schülern lasen. Diese Werke wurden mit Begeisterung ausgenommen, das Sprachstudium und die Alterthumskunde neu belebt, die alten Wissen- schaften wieder erforscht und dadurch gleichsam eine Schatzkammer für Dichter, Redner, Geschichtschreiber und Künstler, Staatsmänner, Krie- ger und Philosophen eröffnet. Hauptsitz dieser Studien (der sogenann- ten humanistischen) war Italien, besonders Florenz und Rom, doch folgten Deutsche, Franzosen und Engländer wetteifernd nach. Es ist aber nicht zu leugnen, daß das Studium der Klassiker nicht wenige Hu- manisten auf Abwege führte, nämlich zu einseitiger, übertriebener Be- wunderung der Alten, zu ungerechten Angriffen auf die mittelalterliche Bildung, selbst zu Anfeindung und Verspottung kirchlicher Lehren und Einrichtungen. Poesie und Geschichtschreibung. § 395. Diese blühten mit den klassischen Studien neu auf und auch da ging Italien ruhmvoll voran. Die Reihe seiner großen Dichter beginnt schon früher mit Dante Alighieri (-f 1321), der in seinem erhabenen Gedichte „La divina Commedia“ die Ideale des Mittel- alters verherrlicht und deren Verlust durch den Streit des Kaisers mit dem Papste betrauert. Ihm folgen in weiterer Ferne Petrarka, Torquato Tasso und der leichtfertige Ariosto. Die neue Geschichtschreibung eröffnete Villani in Florenz, wo sie Nik. Macchiavelli zur Vollendung brachte; in Deutschland hauptsächlich Ioh. Thurmayr (genannt Aventinuö, ein Bayer) und Aegidius Tschudi, aus Glarus. Die schönen Künste. K 396. Malerei, Bildhauerei und Baukunst blühten unter dem Einflüsse der klassischen Studien auf; sie trugen früher das ernste Gepräge des Mittelalters, setzt näherten sie sich der antiken Darstellung, zum Theil auf Kosten der christlichen Weltanschauung. Gegen das Ende dieses Zeitalters und im Anfänge des neuen blühten: die Ka- racci, Leonardo da Vinci, Mich. Angelo Buonarotti, Korregg io, Tizians, Rafael Sanzio, in Deutschland die Maler Van Eyk, Holbein, Albrecht Dürer; Peter Bischer, der Erzgießer, Sürlin, der Bildschnitzer; die Glasmalerei, die am Schluffe des Zeitraumes in voller Blüte stand, gerieth bald in Verfall.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 26

1861 - Freiburg : Herder
26 Geschichte der neueren Zeit. der Lesung frommer Bücher, pflegte seinen kleinen Garten und versuchte sich in mechanischen Arbeiten. Er starb den 21. September 1558 be- tend für die Einheit der Kirche. § 67. Seine Schuld war es nicht, daß während seiner Regierung das deutsche Reich schwere Verluste erlitt und mit noch schwereren be- droht blieb; denn an der Ostsee wurde das preußische Ordens- land ein weltliches von Polen abhängiges Herzogthum, Kurland, Livland und Esthland schieden aus dem Verbände mit Preußen und wurden als weltliche Fürstenthümer Zielpunkte der schwedischen und russischen Entwürfe. Lübeck und die wendischen Städte hatten 1534 bis 1536 einen unglücklichen Krieg gegen Dänemark und Schweden geführt, ohne daß sie von den schmalkaldischen Bundesgenossen unter- stützt wurden, wodurch die Herrschaft über die Ostsee an die Skandinavier überging und ihre Einmischung in die deutschen An- gelegenheiten vorbereitet war. Von Ungarn her drohte die Türken- macht, die aber Karl mit vollem Recht, weil sie eine barbarische war, für weniger gefährlicher ansah als die französische; daher äußerte er auch: wenn die Türken Wien und die Franzosen Straßburg be- lagern , so werde ich zuerst nach Straßburg marschieren. Durch den Besitz der lothringischen Festungen waren einerseits das Elsaß mit Straßburg, dem Thor von Süddeutschland, gefährdet, andererseits auch die Niederlande, Trier, Köln und Aachen, das ganze linke Rheinuser bloß gestellt, nach welchem die französische Politik auch seitdem unablässig gestrebt hat. Das Äoneil von Trient (1545—1563). § 68. Von 1545—1563 beendigte das Koncil nach mehrmaliger Unterbrechung seine große Ausgabe. Es wurde von den Protestanten nicht anerkannt und konnte von ihnen auch nicht anerkannt werden, da sie der katholischen Kirche nicht angehören wollten, und eben so wenig konnte es eine Ausgleichung anbahnen oder zu Stande bringen, da es die Lehren der Reformatoren, so weit dieselben mit der Lehre der Kirche im Widerspruche standen, ausdrücklich verwerfen mußte. Das Koncil reformierte aber die katholische Kirche selbst durch das Verbot einge- drungener Mißbräuche, Wiederherstellung der Kirchenzucht und durch seine vortrefflichen Anordnungen zur Hebung des geistlichen Standes, daher auch das katholische Leben nach dem Koncil einen neuen Auf- schwung zeigte. Zweites ñapitel. Die Reformation außerhalb Deutschland. Äaloin in Eens (1536—1564). § 69. Die Republik Bern sicherte nicht bloß die schweizerische Reformation, sondern verschaffte ihr auch den einzigen unabhängigen

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 106

1861 - Freiburg : Herder
106 Geschichte der neueren Zeit. streich die herrschende Adclsfaktion und reformierte die Verfassung zu Gunsten der Krone, stellte jedoch keinen besseren Staatshaushalt her. Daher mangelten die nöthigen Mittel, als er nach dem Ausbruche des Türkenkrieges 1788 an Katharina Ii. den Krieg erklärte, und nur die Erhebung des wackeren schwedischen Volkes machte es ihm möglich, den unzufriedenen Adel niederzuhalten und den Krieg, wenn auch ohne Vor- theil, doch nicht ohne Ehre zu beendigen. Im Jahr 1789 fochten die Schweden unglücklich zu Wasser und Land, im folgenden Jahre dagegen gewann der König zwei Treffen in Finnland, und nach abwechselndem Kampfe zur See einen großen Sieg bei Suenskasund (9. Juli); Schwedens Erschöpfung nöthigte ihn aber zum Frieden zuwerelä (14. August 1790). Die französische Revolution in ihren Ausschreitungen gegen König Ludwig Xvi. versetzte Gustav Iii. in große Aufregung; bevor er jedoch einschreiten konnte, wurde er auf einem Maskenballe (15./16. März« 1792) von einem Edelmann Ankarström durch einen Pistolenschuß tödtlich verwundet (er starb 29. März); ihm folgte sein Sohn Gustav Iv. Äaisrr Joseph Ii. (1765—1790). § 278. Joseph wurde am 27. März 1764 einstimmig zum römischen Könige gewählt, und folgte als Kaiser seinem am 18. August 1765 gestorbenen Vater Franz I., sein Bruder Leopold aber wurde Großherzog von Toskana, welches Franz I. in der Erbfolgeordnung von 1763 zu einem Sekundogeniturerbe des österreichischen Hauses bestimmt hatte. Maria Theresia erklärte Joseph als ihren Mitregenten und überließ ihm die ausschließliche Leitung des Kriegswesens, während sie selbst in ihren Bestrebungen fortfuhr, die Kräfte des Reichs und die Wohlfahrt ihrer Völker durch weise Gesetze und Einrichtungen zu heben. Joseph setzte aber auch in der Leitung der auswärtigen Angelegen- heiten meistens seinen Willen durch, da Maria Theresia mit zunehmen- dem Alter nachgibiger wurde; sehr ungern gab sie ihre Einwilligung zur ersten Theilung Polens (1772), durch welche sich Oesterreich mit Galizien und Lodomerien vergrößerte, sie war auch nicht Ursache, daß 1777 die Pforte durch Drohungen zur Abtretung der Bukowina veranlaßt wurde, und noch weniger an dem bayerischen Erbfolge- oder einjährigen Kriege. Der Kartof. 8 279. Als der Kurfürst Mar Joseph von Bayern kinderlos felkrieg. starb, ließ sich der Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz zur Ver- zichtung auf die Reichs- und böhmischen Lehen und zur Abtretung des Landes der ehemaligen Linie Bayern-Straubing bestimme«, allein der Herzog Karl von Pfalz-Zweibrücken, Karl Theodors muth- maßlicher Erbe, protestierte und fand bei Friedrich Ii. Unterstützung. Die Unterhandlungen führten zu keinem Ziele, daher brach Friedrich Ii. (Juli 1778) in Böhmen ein, es kam jedoch zu keinem Schlage von irgend einer Bedeutung, weil Friedrich und Joseph gleich vorsichtig waren, Maria Theresia aber den Frieden wünschte, der auch unter der Vermittlung von Rußland und Frankreich 1779 (13. Mai) zu Teschen abgeschlossen wurde. Das Erbrecht von Pfalz-Zweibrücken wurde anerkannt, an Oesterreich jedoch das Jnnviertel (etwa 40 O Meilen zwischen Donau, Inn und Salza) abgetreten, dem König
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