11
Niederschlägen, dem sogenannten Löß, abwechseln.
Diese Vogeseulehme sind von hoher wirtschaftlicher
Bedeutung, da sie in vielen Fällen der Grund für
die Fruchtbarkeit mancher Gegenden des Elsaß sind.
In der lothringischen Hochebene, die sich allmählich
nach Westen abdacht, treten stufenweise ältere geo-
logische Schichten, die Schichten des Jura und der
Trias zu Tage, die in den eigentlichen Sandstein-
vogesen noch völlig verdeckt liegen. Sie sind an vielen
Orten mit einer Decke von Diluviallehm überzogen.
s 5.
Klimcr.
Das Klima von Elsaß^Lothriugen ist gemäßigt und
die Luft rein und gesund.
Der Winter ist lang, der Frühling kurz. Im
Sommer sind die Gewitter häufig und oft von
Hagel begleitet. Das Spätjahr, vom September bis
in die Mitte des Oktobers, ist die angenehmste Zeit,
indem die Hitze gemäßigt und das Wetter meistens
beständig ist.
Die herrschenden Winde sind der Südwest- und der
Nordostwind. Jener ist warm oder feucht und führt
meist Regen und Stürme herbei, dieser ist kalt und
trocken und erheitert den Himmel. Dazu kommt oft
in Lothringen wechselweise der Nordwestwind, der
von den Ardennen her gewöhnlich den Schnee bringt
und zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche Stürme
erzeugt. Ueberhaupt ist hier die Luft etwas rauher
als im Elsaß.
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14
Elsaß ein. Sie wird an vielen Orten durch frucht-
bare Hügel und Weinberge nnterbrochen.
Oberhalb Colmar, südlich von Sennheim befindet
sich eine weite Ebene von ungefähr 1009 Hektar, das
Ochsenfeld genannt, welche teilweise nnangebaut
ist. In nenester Zeit hat man es nicht an zahlreichen
Versuchen mangeln lassen, diese Ebene nrbar und
fruchtbar zu machen.
' In dem Ried (Schilfboden), das heißt in dem
feuchten, zum Teil moosigen Landstriche zwischen der
Jll und dem Rheine, hat man durchgehend einen
grobkiesigen Boden, den manchmal eine Schicht von
schwerem, sprödem Letten, oft nnr eine dünne Krnste
von Dammerde deckt. Da wo der Kies hoch an die
Oberfläche hervorragt, ist der Boden nicht frucht-
bar, und die Vegetation leidet daselbst in trockenen
Jahren.
§ 8.
Die Gebirge.
Die Gebirge des Landes sind die Vogesen und die
Ausläufer des Jura.
Der Jura (Leberberg) nimmt seinen Anfang
mit dem Mont du Chat in Savoyen, streicht erst
nördlich, dann nordöstlich, zuletzt östlich. Er bildet
die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich.
Im Aargau wird die Hauptmasse durch die Aar-
durchbrochen, schiebt aber ans dem rechten Aarufer
noch den Kästenberg und die Lägern als Ausläufer
in das Hügelland. Die Ansdehnung des Schweizer
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Extrahierte Ortsnamen: Sennheim Ried Rheine Leberberg Savoyen Frankreich Kästenberg
bb) Die Sporaden (Patmos).
cc) Kreta, die größte griechische Insel, durch die hafenreiche Nordküste auf Europa hingewiesen.
g) An der Westküste von Kleinasien: Rhodus, Samos, Chios, Lesbos.
8. Rückwirkung der physikalischen Verhältnisse auf die Geschichte der Griechen. Der großartigen Entwickelung des griechischen Volkes waren viele natürliche Ursachen günstig.
a) Zunächst war die reiche Küstenentwickelung von Vorteil.
aa) Dadurch, sowie durch die Menge guter Häfen und die nahen Inseln wurden die Griechen auf die Schifffahrt hingewiesen.
bb) Das Meer führt die Völker zusammen, so daß sie Erfahrungen austauschen können.
cc) Andererseits verlangt die Seefahrt auch ein offenes Auge und ein kühnes Herz.
b) Die Beschaffenheit des Bodens, dem nur durch angestrengte Arbeit die nötige Nahrung abgerungen werden konnte, regte den Geist zu heilsamer Thätigkeit an.
c) Bei dem Reichtnme der vertikalen Gliederung des Landes kamen die kräftigen Bergbewohner mit den Bebauern der Ebene in Berührung und schützten letztere vor schneller Erschlaffung.
(1) Nach N. war das Land durch Berge abgeschlossen; hingegen hatte es eine offene Lage nach dem Meere zu, woher die Kultur kam.
e) Auf Geist und Gemüt wirkten vorteilhaft die reine, gesunde Lnft, die schöne Form der Berge, der erhebende Anblick des Meeres.
f) Die Griechen waren ein körperlich schönes Volk. Das heute noch geltende griechische Schönheitsideal ist ans dem Leben genommen.
g) Endlich war der Grieche auch ein geistig hochbegabter Mensch. Alle Seelenkräfte standen im Gleichgewicht.
Einteilung der griechischen Geschichte.
I. Periode. Von der ältesten Zeit bis zum Beginne der Perser-kriege, bis 500.
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Extrahierte Ortsnamen: Kreta Europa Kleinasien Samos Chios Lesbos
Kabul waren. Das Kalifat sank vollends zum Schalten herab, als dem Anführer der türkischen Leibwache unter dem Namen Emir al Omra die höchste Zivil- und Militärgewalt gegeben wurde.
Die Seldschnken. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurden die Seldschuken in das Kalifenreich gerufen, ein türkischer Stamm, den Seldschuk um das Jahr 1000 geeint und zum Islam bekehrt hatte. Seldschuks Nachfolger errangen bald die Würde des Emir al Omra und eroberten binnen 40 Jahren fast das ganze Reich. Den Fatimiden wurde Syrien und Palästina mit Jerusalem entrissen; Konstantinopel ward bedroht. Indes das Seldschnkenreich zerfiel eben so schnell in mehrere Herrschaften, i von denen das Reich von Jkonium das bedeutendste wurde. ,/'
2. Ursachen der Kreuzzüge. Als die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst in Deutschland die Geister zu ermüden begannen, wurden die Interessen des Abendlandes durch die Ereignisse im Orient in Anspruch genommen. Der griechische Kaiser Alexius hatte die Hilfe des Abeudlaudes gegen den Islam angerufen, und Gregor Vii. hatte schon den Gedanken gefaßt, die Türken über den Enphrat zurückzuwerfen. Seinem zweiten Nachfolger Urban Ii. war es beschieden, diese Idee unter günstigeren Umständen auszuführen.
A. Hauptursachen.
a) Der tiefreligiöse Sinn der damaligen Christenheit. Seit Konstantins Zeiten war Jerusalem das Ziel der christlichen Wallfahrten, die von den Arabern geduldet, von den Türken aber hart unterdrückt wurden.
b) Die Abenteuerlust des lebensfrischen Geschlechts, besonders der wanderlustigen Normannen, fand keine hinreichende Befriedigung mehr, seitdem geordnete Staatsverhältnisse im Abendlande eingetreten waren.
B. Mitwirkende Umstände.
a) Durch die Teilnahme am Kreuzzuge glaubte mancher Ritter, der in gewaltthätig er Zeit Sündenschuld auf sich gehäuft hatte, dieselbe abbüßen zu können.
b) Jedem Hörigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erlaß der Schulden verheißen.
c) Die erfolgreichen Kämpfe der christlichen Ritter gegen die Araber-aus der pyrenäischen Halbinsel gaben den Christen ein anregendes Beispiel.
(I) Das Abendland, welches damals an Übervölkerung litt, hatte das Bedürfnis, im reichen Orient Kolonieen zu gründen.
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Extrahierte Personennamen: Seldschuks Jkonium Alexius Gregor_Vii Gregor Urban
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Konstantinopel Deutschland Jerusalem
147
f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein.
g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der
Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken-
des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück.
h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099).
C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber
nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein
Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt.
4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister.
A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter).
B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß.
10*
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Extrahierte Personennamen: Balduin C. Gottfried Balduin Raimund) Johannes
Extrahierte Ortsnamen: Edessa Antiochia Jerusalem Jerusalem Edessa Antiochia Tripolis Palästina Johanniter- Frankreich Italien Deutschland England Palästina Malta Rhodiser-
157
Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien.
ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden.
ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.)
2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her.
V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann.
1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse
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Extrahierte Personennamen: Innocenz Innocenz Innocenz Innocenz Petrus_Waldus Gregor_Ix Gregor Alexius_Angelus Isaak_Angelus Isaak Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
158
auf Italien richten zu können, das der Mittelpunkt seiner Macht werden sollte. Den Erzbischof Engelbert von Köln bestellte er zum Reichsverweser. Dann trat er seinen Römerzug an und erhielt vom Papste Honorins Iii. die Kaiserkrone (1220), wofür er die Freiheiten der Kirche bestätigte und einen Kreuzzug gelobte.
Zerwürfnisse mit dem Papste. Schon jetzt entwickelten sich zwischen Kaiser und Papst Differenzen a) wegen Übertragung der sizilischen Krone auf seinen Sohn Heinrich (nach einein Vertrage mit Innocenz Iii. sollten Sizilien und Deutschland nie vereinigt werden); b) wegen der mehrmaligen Ausschiebung des Kreuzzuges. Der friedliche Honorius Iii. nahm aber die Thatsache der Personalunion Siziliens und Deutschlands hin, mit nur seinen Lieblingsplan, einen neuen Kreuzzug, ausgeführt zu sehen.
2. Der 5. Kreuzzug, 1228—29.
Nach dem vergeblichen 4. Kreuzzuge bewegte die Idee der Wiedergewinnung der heiligen Länder noch immer die Gemüter; dies zeigte sich a) in der beispiellosen Erscheinung des sogenannten Kinderkreuzzuges, 1212 (große Scharen von Knaben glaubten das Unternehmen wagen zu können und fanden meist einen elenden Untergang), b) in der zwecklosen Kreuzfahrt des Königs Andreas Ii. von Ungarn, 1217.
Auch von Friedrich Ii. erwartete man einen neuen Kreuzzug. Der Kaiser hatte ihu bereits dem Papste versprochen und erhielt einen neuen Antrieb durch seine Vermählung mit der Tochter des Titularkönigs von Jerusalem. Er unternahm endlich von Brundisinm ans die Kreuzfahrt, kehrte aber, erkrankt, zurück und wurde vom Papste Gregor Ix., dem Nachfolger des Honorius, der die Krankheit für Verstellung hielt, in den Bann gethan. Im Jahre 1228 trat er zum zweiteumale den Zug au, doch nicht, um als Sieger, souderu als geschickter Diplomat das heilige Grab zu erwerben. Er schloß einen Vertrag mit dem Sultan Kantel von Ägypten, wonach Jerusalem und die Straßen nach Joppe und Akkon den Christen überlassen wurden.
3. Aussöhnung mit deni Papste, 1230. Nach seiner Rückkehr kam zwischen dem Kaiser und den: Papste zu St. Germauo 1230 ein Friede zu stände, woraus die Aufhebung des Bannes erfolgte.
4. Ordnung des Königreichs Neapel. Die nun folgende Zeit der Ruhe verwandte Friedrich auf die Hebung seines unteritalischen Reiches.
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Extrahierte Personennamen: Engelbert_von_Köln Heinrich Heinrich Innocenz_Iii Innocenz Honorius_Iii Honorius Andreas_Ii Friedrich_Ii Friedrich Gregor_Ix. Gregor_Ix. Honorius Honorius Germauo Friedrich Friedrich
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geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268.
Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden
a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten,
b) durch den Partikularismus der Fürsten,
c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten.
Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds.
Aas Interregnum, 1256—1273.
Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe.
Die letzten Kreuzzüge.
Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten.
Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft.
Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten.
11
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Extrahierte Personennamen: Konradin Karls Karl_von_Anjou Karl Peter_Iii Schwiegersohn_Mansreds Wilhelms Wilhelms Richard_von_Cornwallis Alfons_X Ludwig_Ix Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Karls Neapel Sizilien Ostermontage Sizilien Aragonien Holland Kastilien Deutschland Frankreich Palästina
269
Kaiser eine Abänderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufständischen aufs neue unter dem Grafen Töckely, der auch mit Ludwig Xiv. und den Türken in Verbindung trat.
B. Der Krieg. Der Sultan ließ ein Heer von 200000 Mann unter dem Großvezier Kara Mustapha gegen Wien vorrücken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grafen Rüdiger von Starhemberg mehrere Stürme aus, bis der Polenkönig Johann Sobieski ein polnisch-sächsisches Heer heranführte, das die Türken auf dem Kahlenberge bei Wien schlug, 1683. Die verbündeten Heere der Österreicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn vor, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Salankemcn und Zeuta. Im Frieden zu Karlowitz mußten die Türken Siebenbürgen und den Landstrich zwischen Donau und Theiß abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen.
Zu derselben Zeit hatten die Venetianer Morea, die Russen Asow den Türken entrissen.
(1) Der pfälzische Krieg, 1687—1697, siehe S. 264.
e) Der spanische Krfokgekrieg, 1701- 1714, siehe S. 264 n f. 3. Stalidesrrhöhuligkn deutscher Fürsten.
a) Das Haus Hannover (Welfen) erhielt eine neue Kurwürde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfürstenkollegium hatten, 1692.
b) Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Poleu, 1697.
c) Der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen.
Ii. Joseph I., 1705—1711. Seine Regierung fällt in die Zeit des spanischen Erbfolgekrieges, für den sein Tod eine neue Wendung herbeiführte.
Iii. Karl Vi., 1711—40.
1. 8er Friede ju Utrecht und fmatt. Derselbe beendigte den spanischen Erbsolgekrieg (siehe S. 266).
2. Krieg gegen die Türken, 1714—18. Als die Türken den Ver-
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Wien Bayern Polen Sachsen Ungarn Donau Hannover Sachsen Brandenburg Utrecht
172
Frankreich.
Macht gegen die mächtigen Vasallen verteidigen.
Das Hauptstreben der späteren Kapetinger ging dahin: a) Die Thronfolge in ihrer Familie zu sichern, b) das Königtum den Vasallen gegenüber zu stärken. Hierfür, sowie für die staatliche Entwickelung Frankreichs überhaupt, waren folgende Umstände günstig: a) Die Lebensdauer der meisten Kapetinger war eine lange, so daß die Krone selten vergeben wurde; b) es bestand unter den Stämmen kein großer Gegensatz; c) die Könige hatten Gelegenheit, ihr Besitztum im Lande zu vergrößern; <1) die Geistlich- J feit gebrauchte die Könige als Schutz gegen den Adel; e) die Städte ließen : sich die vom Adel erhaltenen Freibriefe j von den Königen bestätigen und wur- i den deren Stütze. Zu merken sind:
(5.) Ludwig Vi., 1108—37, der zum erstenmale die kommunalen Freiheiten der Städte bestätigte.
(6.) Ludwig Vii., 1137—80. Er wurde von dem staatsklugen Abte Suger von St. Denis geleitet. Ludwig Vii. nahm am 2. Kreuzzuge teil. Von seiner Gemahlin Eleonore, der Erbin von Poitou und Guyenne, ließ er sich scheiden. Da diese daraus den Herzog der Normandie, Heinrich Plantagenet, heiratete, welcher König von England wurde, so ging ein Teil Frankreichs an England verloren.
(7.) Philipp Ii. August, 1180 bis 1223. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und begann den Albigenserkrieg. Dem Könige Richard Löwenherz von England entriß er die Nor- | mandie wieder und sicherte diesen Besitz durch den Sieg bei Bouvines (siehe S. 156). Die königliche Macht I
England.
Macht erstreckte sich auch über Dänemark, Norwegen und Schweden. Nach kurzer Regierung seiner Söhne folgt
Iii. Eduard der Bekenner, 1041—66,
ein Angelsachse. Da er bisher in der Normandie gelebt hatte, so begünstigte er die normannisch-französische Sitte und erbitterte dadurch das Volk, das sich für seinen Schwager Harald erklärte.
Iv. Normannische Könige, 1066 bis
1154.
Wilhelm der Eroberer, mit dem angelsächsischen Hause verwandt, schlug Harald in der Schlacht bei Hastings, 1066, und bestieg den Thron. Er und seine Söhne begünstigten die Normannen, verdrängten den angelsächsischen Adel ans seinen Besitzungen und erhöhten das Einkommen der Krone durch Steuern und Erpressungen.
V. Könige aus dem Hause Anjou oder Plantagenet, 1154—1399.
Im Jahre 1154 bestieg der Urenkel Wilhelms des Eroberers und Herzogs der Normandie, Heinrich Ii. (1154—89), Sohn des Grafen Gottfried Plantagenet von Anjou, den Thron und war durch seine Gemahlin auch Besitzer von Guyenne und Poitou, also des halben Frankreich. Im Jahre 1171 eroberte er Irland.
Richard Löwenherz (1189—99) nahm am 3. Kreuzzuge teil.
Johann ohne Land (1199 bis 1216). Er unterlag in einem Kampfe mit Papst Innocenz Iii. wegen Besetzung des Erzbistums Kanterbury und mußte sein Land vom Papste als Lehen nehmen; ebenso wurde er von
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vi Ludwig Ludwig_Vii Ludwig Denis Ludwig_Vii Ludwig Eleonore Heinrich_Plantagenet Heinrich Philipp_Ii Philipp August Richard_Löwenherz_von_England Eduard Eduard Harald Wilhelm Harald Wilhelms Wilhelms Heinrich_Ii Heinrich Gottfried_Plantagenet_von_Anjou Richard_Löwenherz Johann Innocenz_Iii Innocenz Kanterbury
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreichs England Frankreichs England England Norwegen Schweden Frankreich Irland