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1. Geschichte des Altertums - S. 158

1889 - Wiesbaden : Kunze
158 Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. Unterdessen war Pelopidas nach Norden gezogen, um die thessalischen Städte gegen den Tyrannen Alexander von Pherä in Thessalien zu schützen, der sie seiner Macht unterwerfen wollte. Nachdem der Tyrann die Selbständigkeit der Städte anerkannt hatte, begab sich Pelopidas nach Makedonien, um dort Thronstreitigkeiten zwischen dem König Alexander H., einem Sohne Amyntas' Ii., und dessen Schwager Ptolemäos zu schlichten und nahm den jüngsten Bruder des Königs, Namens Philipp, als Friedensunterpfand mit nach Theben. Auf einem neuen Zuge gegen Alexander von Pherä fiel Pelopidas in der Schlacht bei Kynoskäphalä 364, und Theben verlor damit eine seiner Hauptstützen. Streitigkeiten unter den Bundesgenossen nötigten Ep am in o n-das zu einem vierten Zuge nach dem Peloponnes. Er überraschte das unverteidigte S p a r t a abermals, mußte sich dann aber vor dem herzueilenden Agesilaos*) zurückziehen. Darauf stellte er sich 362 bei Mantinea in Arkadien seinen Feinden entgegen und erkaufte den Sieg mit seinem Leben. Schon war nämlich die feindliche Linie durchbrochen, da drang dem Helden ein Wurfspieß in die Brust. Schwer verwundet lag er auf dem Schlachtfelde. Als ihm die Arzte meldeten, daß der Tod eintrete, wenn das Eisen aus der Wunde gezogen werde, blieb er stumm; als man ihm aber den Sieg der Thebaner meldete, rief er freudig aus: „Ich habe genug gelebt; denn ich sterbe unbesiegt!" und ließ sich den Wurfspieß aus der Wunde ziehen. Auf die Klage, daß er keinen Sohn hinterlasse, erwiderte er noch: „Ich hinterlasse zwei unsterbliche Töchter, die Schlachten bei Leuktra und Mantinea!" dann verschied er. Die Thebaner zogen sich nach seinem Tode zurück. Ihrer trefflichen Führer beraubt, vermochten sie die mühsam errungene Stellung in Griechenland nicht länger zu behaupten. Sparta und Athen waren gleich wenig angesehen. So konnte denn keiner der griechischen Staaten eine Vorherrschaft mehr ausüben; im Bruderkriege hatten sie ihre beste Kraft vergeudet. Vergeblich traten in Athen einzelne wackere Männer auf, um durch Wort und That den gänzlichen Untergang Griechenlands zu verhüten; allein das an Wohlleben und Genuß gewöhnte Volk war für großartige Pläne nicht mehr zu begeistern und ging in seiner Verblendung dem drohenden Untergang rasch entgegen. *) Agesilaos behielt seine einfache, strenge Lebensweise bei und unterstützte in hohem Alter noch die Ägypter im Kampfe gegen die Perser. Auf der Rückkehr nach Sparta starb er 84 Jahre alt.

2. Geschichte des Altertums - S. 159

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 26. Philipp v. Macedonien u. d. Untergang d. Freiheit Griechenlands. 159 §. 26. f)fuftpp von Maceisonien itnts ller Untergang ifct* freisicit Snerftensaruss. Inzwischen war in Macedonien König Philipp Ii. (359—336), der jüngste Sohn des Königs Amyntas, zur Regierung gekommen. Er war ein rastlos thätiger, an Einfachheit und Mäßigkeit gewöhnter Fürst, ein kluger Staatsmann und großer Feldherr und faßte den kühnen Plan, das zerrüttete Griechenland der macedonischen Herrschaft zu unterwerfen und mit der vereinten macedonischen und griechischen Macht das Perserreich zu stürzen. In seiner Jugend war er als Geißel nach Theben gekommen und hatte in dem Hause des Epa-minondas sich nicht nur Kenntnisse im Kriegswesen und der Staatskunst erworben, sondern auch den Verfall Griechenlands mit eigenen Augen gesehen. Sobald er nach dem Tode feiner älteren Brüder Alexander und Perdikkas auf den macedonischen Thron gelangt war, erweiterte er auf Kosten benachbarter Völker fein Reich. Im Kampf mit denselben bildete er sich ein treffliches Heer, das in geschlossenen Reihen, der sogenannten macedonischen Phalanx, dem Feinde eine Macht entgegensetzte, der nicht zu widerstehen war. Nun begann er, sich in die griechischen Angelegenheiten einzumischen; durch Thatkraft und Klugheit wußte er sich Freunde zu erwerben und verschmähte kein Mittel, um zu feinem Ziele zu gelangen. Am wirksamsten erachtete er Bestechungen. Darum pflegte er auch zu sagen, er vermöchte die stärkste Festung einzunehmen, wenn es ihm gelänge, einen mit Gold beladenen Esel hineinzubringen. Zuerst nahm er die mit Athen verbundenen griechischen Pflanzstädte in der Nähe Macedoniens: Amphlpolis, Pydna, Potidäa und später Olynth weg, sodann besetzte er die ergiebigen Goldbergwerke in Thracien und gründete die feste Stadt Phi-lippi auf steiler Anhöhe in seinem Lande. Darnach verwickelte er Athen in einen Krieg mit dessen aufs neue zur See geworbenen Bundesgenossen (357—355), welche sich wieder selbständig machten; zuletzt frohlockte er darüber, daß ihn die Griechen zum Schiedsrichter ihrer eignen Streitigkeiten machten. Die Bewohner von Phokis hatten nämlich ein Stück Land, welches dem Tempel zu Delphi gehörte, ohne Erlaubnis weggenommen und angebaut. Als die Am-phiktyonen die Herausgabe des Tempelgutes verlangten und die Phokier mit einer Geldbuße belegten, griffen diese zu den Waffen. So entstand der phokische oder heilige Krieg 355—346. Die Phokier raubten die delphischen Tempelschätze, warben ein Söld-

3. Geschichte des Altertums - S. 172

1889 - Wiesbaden : Kunze
172 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. große Dionysosfest mit Opfern, Aufzügen und Kampfspielen, mit Gastmählern und Gelagen in der glänzendsten Weise gefeiert wurde. Inmitten dieser Festlichkeiten traf ihn ein großer Schmerz: sein treuer Jugendfreund Hephästion erlag den Aufregungen. Dieser Verlust erfüllte Alexanders Seele mit düstern Todesgedanken. Schmerzbewegt ließ er die Leiche des Freundes nach Babylon bringen, wo er ihm eine prunkende Leichenfeier veranstaltete, und ordnete eine allgemeine Reichstrauer für ihn an. Kaum ein Jahr nach diesem schmerzlichen Ereignis befiel ihn ein hitziges Fieber, und seine Lebenskraft, welche durch die außergewöhnlichen Anstrengungen des Krieges und mancherlei Ausschweifungen bereits geschwächt war, wurde rasch verzehrt. Mitten in seinen Plänen zu einem Eroberungszug nach Arabien, ereilte ihn im Alter von 33 Jahren der Tod. Seine Leiche wurde in einem goldenen Sarg nach Alexandria gebracht und mit großer Pracht daselbst beigesetzt. Seine Nuhmesthaten aber leben in Lied und Sage fort und machen ihn zu einer der glänzendsten Heldengestalten des Altertums. §. 28. Ht^öutters Weitst unter feinen Tl r r ru . Nach Alexanders Tode vermochte niemand sein Weltreich zu? sammenzuhalten; daher verfiel es eben so rasch, wie es aufgebaut worden war. Von seiner Familie überlebten ihn seine Mutter Olympias, sein schwachsinniger Halbbruder Philipp, seine erste Gemahlin Roxane mit ihrem nachgeborenen und zunächst erbberechtigten Sohn Alexander, sowie seine zweite Gemahlin Statira nebst deren Sohn Herakles. Auf dem Sterbebette hatte man Alexander gefragt, wem er sein Reich überlasse, worauf er die vielsagende Antwort gegeben haben soll: „Dem Würdigsten." Als solchen betrachtete sich nämlich jeder seiner Feldherrn, zumal regierungsfähige Erben nicht vorhanden waren. Da Alexander seinem obersten Leibwächter Perdik-kas seinen Siegelring gegeben hatte, so wurde dieser Reichsverweser und setzte die namhaftesten Feldherrn zu Statthaltern in den Provinzen ein; Macedonien blieb unter dem Oberbefehl Antipaters. In Griechenland hatten sich nach dem Tode Alexanders auf das Betreiben des D e m o st h e n e s mehrere Staaten unter Athens Führung zur Befreiung von der macedonischen Herrschaft erhoben und den sogenannten lamischen Krieg (323—322) herbeigeführt. Antipater wurde in Lämia in Thessalien eingeschlossen, erhielt aber von macedonischen Truppen aus Asien Hilfe, mit welchen er die Griechen besiegte und den Aufstand unterdrückte. Athen wurde von mace- 841047

4. Geschichte des Mittelalters - S. 91

1870 - Mainz : Kunze
91 Ulrich) 13*8; die Kraft des schwäbischen Bundes gebrochen, das Uebergewicht der fürstlichen Macht hergestellt. Gleichzeitige Waffenersolge der Schweizer Eidgenossen (inzwischen verstärkt durch den Hinzutritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern 1353 (der Bund der s. g. 8 alten Orte) gegen Herzog Leopold den jüngeren von Oesterreich bei Sempach 1386 (Arnold von Winkelried), gegen dessen Söhne bei Näfels 1388. — Der erneute Versuch Wenzels, durch den allgemeinen ge- botenen Landfrieden zu Eger 1389, in dem alle Einzel- bünde aufgehen sollten, zu dessen Wächtern neben den Fürsten auch Abgeordnete der Städte bestellt wurden, im Reiche geordnete Zustände zu schaffen, übte so wenig wie die früheren und der letzte in Frankfurt a. M. 1397 eine durchgreifende und nach- haltige Wirkung. Die längst vorbereitete Absetzung Wenzels als „eines un- nützlichen versäumlichen Entgliederers des Reiches" erfolgte, be- sonders durch die vier rheinischen Kurfürsten, zu Ober-Lahnstein 1400. Neuwahl des persönlich wackeren Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz (1401 — 1410).

5. Alte Geschichte - S. 26

1885 - Wiesbaden : Kunze
26 ' Die nvxayogai waren ein ständiger Ausschufs, mehr für politische Fragen, die iegofivrifiovsg die Abgeordneten der Bundesstaaten, mehr mitj priesterlichen Funktionen. Hier ward wohl zuerst der Gesamtname Hellenen heimisch, — Amphiktyon, der Bruder des Hellen, galt als der mythisch-personifizierte Urheber des Bundes. C. Die Volksfeste. Wettkämpfe zu Ehren der Götter wurden zu geselligen und volkstümlichen Einigungspunkten der verschiedenen Stämme. Die Sieger wurden später von Griechenlands gröfstem Lyriker, dem Thebäer Pindaros (522—442) verherrlicht. Aus der großen Menge dieser Feste haben sich vier zu Nationalfesten erhoben. Das größte, nur für Hellenen be- ^ stimmten*». Die Olympien. wurde zu Ehren des Zeus im kunstgeschmückten Haine Altis am Alpheios in Elis gefeiert. Ihren Ursprung führt die Sage auf Herakles, Pelops oder Oxylos 884 (?) zurück; erneuert wurden sie 884 durch den Eleerkönig Iphitos und den Spartaner Lykurgos unter dorischem Einflufs und Mitwirkung des delphischen Orakels; zuerst die Peloponnesier, dann ganz Griechenland verknüpfend. Die Feier fand alle vier Jahre vom 11—16. Tage des ersten Monats im Jahre statt; die Olympiadenrechvung seit_.7.7ß - (erste Aufzeichnung des Siegers) wurde die einzige allgemein anerkannte Chronologie der Hellenen. Die Wettspiele bestanden anfangs blofs im Wettlauf (im dazu kam der Doppellauf (diavlog), hierauf das l*=afe£r ntvta&lqv, ferner (seit 6.80) , Wagenrennen mit denuyier- ■<)9u- v«'-*' gespanil, zuletzt das jittyxgatiov und das Pferderennen. f Der Preis war ein Ölzweig. Die ‘Exlctvodixcu nahm man aus den Eleern. Während der heiligen Festzeit galt Waffen-' ') ruhe (kxe%eiqicc, iegoj^rjvice) und freies Geleit (knifit^la). Die Olympien erhielten fast bis zum Beginn des Mittelalters herab eine Art Einheit und Gemeingefühl der Hellenen. b. Die nemeischen Spiele, bei Nemea in Argoüs dem Zeus zu Ehren alle zwei Jahre gefeiert. c. Die isthmischen bei Korinth alle zwei Jahre zu Ehren des Poseidon. d. Die pythischen in alter Zeit alle 8t seit 586 alle 4 Jahre—— in Delphi zu Ehren des Apollon. Ursprünglich waren sie musische, seit 586 ritterliche und gymnische Wettspiele.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1884 - Wiesbaden : Kunze
96 oder Martinsvögel, vom Löwen u. a. standen in Fehde mit den Städten einer-, den Fürsten, besonders mit Eberhard dem Greiner, andererseits. In Süd- und Norddeutschland wurden wiederholte Versuche gemacht, das Fehdewesen durch Landfriedensschlüsse beizulegen. Südwestdeutsche Reichsstände, Fürsten, Adel und Städte vereinigten sich 1382 zum Ehinger Landfrieden. Unter Wenzels Autorität kommt dann die s. g. Heidelberger Stallung (Landfriede) 1384 auf vier Jahre zustande. Es entsteht aber neuer Zwiespalt zwischen den von Wenzel begünstigten Städten und den Fürsten. Der grojse Städtekrieg führte zur Niederlage der Städter bei Döffingen durch Eberhard den Greiner (Tod seines Sohnes Ulrich) 1388. Die Kraft des schwäbischen Bundes wurde gebrochen, das Übergewicht der fürstlichen Macht hergestellt. Gleichzeitig fallen die Waffenerfolge der Schweizer Eidgenossen (inzwischen verstärkt durch den Hinzutritt Von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern 1353) — der Bund der s. g. 8 alten Orte — gegen Herzog Leopold den jüngeren von Ostreich bei Sempach 1386 (Arnold von Winkelried), gegen dessen Söhne bei Näfels 1388. Der erneute Versuch Wenzels, durch den allgemeinen gebotenen Landfrieden zu Eger 1389 im Reich geordnete Zustände zu schaffen, übte so wenig wie die früheren und der letzte in Frankfurt a. M. 1397 eine durchgreifende und nachhaltige Wirkung. - Die Femgerichte (Überrest altgermanischer freier Gerichte; Feme = Gericht) erlangten Bedeutung in dieser Zeit. _ Wenzel wurde als „ein unnützlicher, versaumlicher Ent- gliederer des Reiches“ endlich - 1400 - abgesetzt, und an seiner Stelle der persönlich wackere Kurfürst Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) gewählt.

7. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 96

1883 - Wiesbaden : Kunze
96 Adelsbündnisse von St. Georg, der Schlegler oder Martinsvögel, vom Löwen u. a. standen in Fehde mit den Städten einer-, den Fürsten, besonders mit Eberhard dem Greiner, andererseits. Wiederholte Versuche wurden in Süd- und Norddeutschland gemacht, das Fehdewesen durch Landfriedensschlüsse beizulegen. Südwestdeutsche Reichsstände, Fürsten, Adel und Städte vereinigten sich 1382 zum Ehinger Landfrieden. Unter Wenzels Autorität kommt dann die s. g. Heidelberger Stallung (Landfriede) 1384 auf vier Jahre zustande. Es entsteht aber neuer Zwiespalt zwischen den von Wenzel begünstigten Städten und den Fürsten. Der große Städtekrieg führte zur Niederlage der Städter bei Döffingen durch Eberhard den Greiner (Tod seines Sohnes Ulrich) 1388. Die Kraft des schwäbischen Bundes wurde gebrochen, das Übergewicht der fürstlichen Macht hergestellt. Gleichzeitig fallen die Waffenerfolge der Schweizer Eidgenossen (inzwischen verstärkt durch den Hinzutritt von Luzern, Zürich, Glarus, Zug, Bern 1353) — der Bund der s. g. 8 alten Orte — gegen Herzog Leopold den jüngeren von Ostreich bei Sempach 1386 (Arnold von Winkelried), gegen dessen Söhne bei Näfels 1388. Der erneute Versuch Wenzels, durch den allgemeinen gebotenen Landfrieden zu Eger 1389 im Reich geordnete Zustände zu schaffen, übte so wenig wie die früheren und der letzte in Frankfurt a. M. 1397 eine durchgreifende und nachhaltige Wirkung. — Die Femgerichte (Überrest altgermanischer freier Gerichte; Feme = Gericht) erlangten Bedeutung in dieser Zeit. Wenzel wurde als „ein unnützlicher, versäumlicher Ent-gliederer des Reiches“ endlich — 1400 — abgesetzt, und die Neuwahl des persönlich wackeren Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz (1400—1410) vollzogen.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

9. Geschichte des Altertums - S. 92

1879 - Mainz : Kunze
92 Zweiter Abschnitt. Themistokles Themistokles hatte nach der Schlacht bei Salamis als Anerkennung unbsertannt. fe*ner klugen Handlungsweise einen Kranz von Oelzweigen erhalten. Als er nach Sparta reiste, schenkten ihm die Athener einen Wagen, und 300 Jnglinge geleiteten ihn bis an die Grenze. Die grte Ehre erntete er bei den olympischen Spielen. Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Einer zeigte ihn dem Andern, und lauter Jubelruf scholl ihm entgegen. Doch auch er entgieng dem Neide seiner Mit-brger nicht und erntete Undank. . 17. Hfhen bernimmt itie mng itec (Brietften. Bis zur Schlacht bei Plat hatten die Spartaner die Ober-leitung des griechischen Heeres gehabt; durch die Verrterei des spartanischen Knigs Pausanias kam sie jetzt an die Athener. In die Ver- Pausanias war durch seinen Sieg bei Plat stolz und ber-spartanischen mtig geworden und trachtete seitdem nach hheren Dingen. Heim-Knigs lich unterhandelte er mit dem Erbfeind Griechenlands, dem König wird auch von Persien, und versprach ihm, Sparta und die brigen griechischen Staaten zu unterwerfen, wenn er ihm seine Tochter zur Gemahlin gebe. Ein Zufall brachte den schmhlichen Briefwechsel, welchen Pausanias mit Xerxes fhrte, an den Tag. Ein Sclave ffnete nmlich den Brief, welchen ihm sein Herr bergeben hatte, und theilte den Inhalt den Ephoren mit Als nun Pausanias merkte, da er verraten sei, flchtete er sich in einen Tempel. Aber die Ephoren lieen die Thren schlieen und vermauern, die Mutter des Pausanias trug den ersten Stein herbei. Auf diese Art ver-hungerte der elende Verrter und wurde auf Befehl des delphischen Orakels vor dem Tempel begraben. Diesen Schimpf ertrug Sparta ungern, und es verdchtigte den Themistokles Themistokles, als stehe er ebenfalls im Einverstndnis mit den Persern, verwickelt. <){ej-er jyar fr seine Mitbrger ein Gegenstand der Furcht geworden, weil man glaubte, ein so angesehener und thatkrstiger Mann, wie Themistokles, knne leicht der Alleinherrschaft sich bemchtigen. Aus diesem Grund hatte man ihn durch das Scherbengericht verbannt*). Themistokles lebte seitdem zurckgezogen in der Stadt Argos, als *) Das Scherbengericht (Ostracismus) war ein Verfahren, einen dem Volke oder seinen Fhrern gefhrlich scheinenden Brger auf zehn Jahre aus dem Staate zu verbannen. Es wurde so genannt, weil Jeder der stimmgebenden Brger den Namen des zu Verbannenden auf ein Tfelchen (Scherbe, Ostrakon) schrieb.

10. Geschichte des Altertums - S. 117

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 117 den Waffen, und unter der Anfhrung des Epaminondas und Pelo- welche von pidas ward am folgenden Tag die Burg genommen und die spar- ^heban? tonische Besatzung in ihre Heimat entlassen. Theben war frei wieder geworden und stellte die Volksherrschast wieder her. gestrzt wird. Durch diese beiden Männer ward Theben jetzt, freilich nur auf Pelopidas kurze Zeit, der erste Staat Griechenlands. Pelopidas war reich, jung und feurig, Epaminondas arm, ernst und sehr unterrichtet und bereits 40 Jahre alt. Er liebte die Wahrheit so sehr, da er sie nicht einmal im Scherze verletzte, kannte keine Bedrfnisse und bertraf alle Thebaner durch seine Leistungen in der Musik, Gyrn-nastik und Beredsamkeit. Beide Männer waren durch innige Freund-fchaft mit einander verbunden und strebten nach dem edlen Ziele, ihre Vaterstadt mchtig und angesehen zu machen. Es war vorauszusehen, da die Spartaner die erlittene Nieder-lge rchen wrden. Als ste wirklich erschienen, trafen sie ein stattliches Heer der Thebaner unter dem Oberbefehl des Epaminondas und erlitten eine entschiedene Niederlage irrt Kampfe bei der Stadt Seuctra (371). Die Spartaner waren geflohen, Epaminondas folgte ftegen 371. ihnen in den Peloponnes, während Pelopidas den König von Persien fr feine Vaterstadt gewann und auf dem Rckwege Thronstreitigkeiten in Macedonien und Thessalien schlichtete. Jetzt wurden die brigen Staaten eiferschtig auf Theben und wandten sich, namentlich Athen, von ihm ab; Pelopidas fiel im Kampfe gegen einen thessalifchen Tyrannen (364), und Epaminondas rckte abermals in Pelopidas den Peloponnes. Zum ersten Male sahen die spartanischen Frauen ^lie 364 den Rauch eines feindlichen Lagers in der Nhe der Stadt und erfllten die Luft mit ihren Wehklagen; Epaminondas drang in die Straen von Sparta, was noch keinem Feldherrn gelungen war, und htte vielleicht Sparta fr immer gestrzt, wenn nicht ein lieber-lufer fein Vorhaben verraten und den spartanischen König zum Entsatz veranlat htte. Epaminondas zog sich rasch zurck, stellte sich aber bei Mantinea (362) seinen Feinden entgegen und gewann Epamwon-die Schlacht. Schon war die feindliche Linie durchbrochen, da drang dem Helden ein Wurfspie in die Brust. Die Wunde war tdtlich. Epaminondas vernahm noch, da die Thebaner gesiegt und rief freudig aus: Ich habe genug gelebt; denn ich sterbe unbesiegt!" Nach feinem Tode zogen sich die Thebaner zurck; ihrer trefflichen Fhrer beraubt, vermochten sie die mhsam errungene Stellung in Griechenland nicht lnger zu behaupten. Sparta und Athen waren gleich wenig angesehen, und so hatte denn kein Staat in Griechen-
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