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1. Vaterländische Geschichte - S. 88

1909 - Nürnberg : Korn
— 88 — aus Ajaccio auf bor Insel Korsika. Int Frieden zu Campo Formio wurde das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten und Österreich ließ sich dafür unter anderin in einem geheimen Vertrag einen Teil Bayerns versprechen. Wenige Jahre nachher starb Marl Theodor, der letzte Sprosse aus der Neuburger (Sulzbacher) Linie, an einem Schlagfluß in München. Sein Nachfolger wurde der Bruder des inzwischen verstorbenen oben genannten Karl August Maximilian Zoseph Iv. (1799—1825) aus der Linie Zweibrücken. Im Frühlingsmonat (1799) zog der neue Kurfürst, umgeben von seiner Familie, einer anmutsvollen Gattin und blühenden Kindern, in München ein. Mit größerem Jubel wurde nie ein Fürst iu seinem Lande empfangen. Aus deu Reihen der Münchener Bürger trat ein Brauer vor, drückte mit seiner schwieligen Rechten des Fürsten Hand und sagte treuherzig: „Na, Maxl, weil nur du da bist!" Er hatte den Gefühlen des ganzen Volkes Ausdruck gegeben. „Nun haben wir wieder einen Max, nun wird alles gut!" hieß es allgemein. Des Volkes Ver-tranen auf den Herrscher mit dem gütevollen, freundlichen Antlitz bewährte sich auch aufs beste, trotzdem die damalige Zeit eine sehr schlimme war. Noch im Jahre seines Einzuges begann nämlich der zweite Krieg gegen Frankreich; auf der Seite Österreichs, Englands und Rußlands stand auch Bayern. Der Anfang verlief günstig. Als aber Napoleon von Ägypten, das er erobert hatte, zurückgekehrt und zum ersten Konsul ernannt worden war, wendete sich die Sachlage. Er zog gegen die Österreicher, besiegte sie und gewann ganz Oberitalien. Gleichzeitig war der französische General Moreau (sprich Morö) nach Bayern vorgedrungen und hatte München und Landshut eingenommen. Nun kam es zum Frieden. Da Bayern schon so oft von Österreich im Stich gelassen worden war, wendete sich nunmehr der Kurfürst von Österreich ab und schloß sich Frankreich an. Diesem Umstande hatte es das Land zu verdanken, das; es für die verlorene Rheinpfalz so reich entschädigt wurde. Rußland und Frankreich ließen nämlich im Einverständnisse mit Österreich einen Plan ausarbeiten, wie die deutschen Fürsten für erlittene Gebietsverluste entschädigt werden sollten. Dieser Plan wurde vom Reichstag zu Regensburg 1803 (25. Febr.) angenommen. Dadurch kamen unter andern: an Bayern die Bistümer Bamberg, Würzburg, Freising und Augsburg, Teile der Bistümer Eichstätt und Possau, 13 Abteien und 16 Städte, darunter Dinkelsbühl, Rothenburg o. T., Weißenburg, Windsheim, Schweinfurt, Kaufbeuren, Kempten, Memmingen, Nördlingen. Auch die sämtlichen Klöster mit ihren Gebieten fielen dem Staate zu. Das nannte man „Säkularisation". Der Kurfürst Bayerns wendete nach dem Friedensschlüsse der innern Wohlfahrt seines Landes alle Aufmerksamkeit zu. Auch die Volksschulen wurden verbessert. Zum Schutze vor den Blattern wurde die Impfung eingeführt. Die Militärpflicht wurde auf alle männlichen Untertanen

2. Vaterländische Geschichte - S. 102

1909 - Nürnberg : Korn
— 102 — Mitten in den Gedanken über die Befreiung Schleswigs-Holsteins faßte den König unerwartet eine schwere Krankheit. Nach nur wenigen Tagen entschlief er am 10. März 1864. Zuvor hatte er rührend Abschied von den Seinigen genommen. Überall im Bayernlande erregte die Trauerkunde tiefen Schmerz. Die irdischen Überreste Maximilians wurden in einem Marmorsarge in der Theatinerkirche in München beigesetzt. Tränen der Liebe und des Dankes folgten ihm in die Gruft. Maximilian hinterließ zwei Söhne, Ludwig und Otto. Beide waren zu Königen Bayerns bestimmt. Das herrlichste Zeugnis von dem liebevollen Herzen und der tiefen Religiosität Maximilians geben die Worte, welche er schon dreizehn Jahre vor seinem Tode niederschrieb. „Ich sage allen, die Anhänglichkeit, Liebe und Treue bewiesen haben, meinen innigsten, wärmsten Dank. Ich vergebe von Gruud meiner Seele allen denjenigen, bei welchen dies nicht der Fall war, die mich wissentlich oder unwissentlich gekränkt. Mögen alle auch mir vergeben, die sich über mich zu beklagen haben. Ich bitte sie von Herzen um Verzeihung. Möge der Allmächtige mein teures, herrliches, braves Bayernvolk auch ferner und in alle Zukunft in seinen heiligen Schutz nehmen, seinen reichsten, besten Segen ihm verleihen. Ich habe es von Jugend auf treu in meinem Herzen getragen, es war der Gegenstand meiner Arbeiten, meiner Sorgen, meiner Leiden und Freuden!" 21. L«d«vig Ii. (10. März 18h4—10. Juni 1886, f 13. Juni 1880.) „Möge meinem Volke ungetrübte Wohlfahrt beschiedeii sein für alle Zeiten!" König Ludwig Ii. Die Hoffnungen Bayerns bei dem Tode Maximilians ruhten auf dem schönen stattlichen Jüngling, der im Blütenalter von 18 Jahren den Thron seines Vaters bestieg. Er war am 25. August 1845 zu Nymphenburg geboren. Eine treffliche Erziehung, die ihm seine Eltern zu teil werden ließen, pflanzten in ihm eine unvergängliche Liebe zur Natur, zur Kunst und zum Vaterlande. Bei seiner Thronbesteigung hielt die Sache der Schleswig-Holsteiner alle Gemüter in Erregung. Preußen und Österreich eroberten die Herzogtümer und endlich mußte Dänemark dieselben an die beiden Großmächte abtreten. Zwischen Preußen und Österreich bestand schon seit langer Zeit ein Gegensatz. Jede von beiden Mächten wollte die erste in Deutschland

3. Vaterländische Geschichte - S. 116

1909 - Nürnberg : Korn
116 — am 15. Juni 1888 erlöste der Tod den edlen Fürsten von seinem qualvollen Leiden, das er mit unbeschreiblicher Geduld getragen. Nur 99 Tage war er Kaiser gewesen. Ein neuer, junger Kaiser trat an seine Stelle. Es war sein Sohn Wilhelm Ii. Das ist die Geschichte des Bayernlandes! Eine lange Wanderung ist es gewesen von der sagenhaften Vorzeit bis auf unsere Tage. Nicht immer im Sonnenschein, oft unter Stürmen und Ungewittern zogen wir dahin. Ob sich aber auch die Wolken türmten, ob Wetter drohten, zwei Sterne sahen wir glänzen durch die Nacht — Treue und Liebe — die unwandelbare Treue des Volkes gegen seine Fürsten, die heiße Liebe zum Vaterlande.

4. Vaterländische Geschichte - S. 96

1909 - Nürnberg : Korn
im Atlantischen Ozean verbannt. Nur wenige seiner Getreuen folgten ihm dahin. Nach sechs Jahren starb er dort (1821). Die deutschen Fürsten gründeten nun den deutschen Bund. Für ganz Europa kam endlich eine lange goldene Friedenszeit. Bayern, Franken, Pfälzer (Rheinfranken) und Schwaben waren im Königreich Bayern vereinigt. Für sie alle schlug des Königs Herz in gleicher Wärme und er widmete seine ganze Liebe und Sorgfalt dem Wohle seines Volkes. Im Jahre 1818 am 26. Mai beglückte er es durch eine Verfassung. Dieselbe verbürgt allen Untertanen Freiheit des Gewissens und Gleichheit vor dem Gesetz. Auch wurde durch dieselbe dem Volke Anteil an der Gesetzgebung gewährt. Die hiezu vom Volke Gewählten bilden die Kammer der Abgeordneten. Als Maximilian die erste dieser Veyamm-lungen eröffnete, war seine Freude über diese hochherzige Schöpfung so groß, daß er den Tag als den schönsten seines Lebens bezeichnete. Der „gute Vater Max" genoß die Liebe seiner Untertanen in hohem Maße. Seine Herzensgüte zeigte sich in vielen edlen Handlungen. Unter seiner Regierung wurde das Krankenhaus in München gegründet und das Bad Kreuth eingerichtet, woselbst alljährlich viele Kranke, manche bei unentgeltlicher Verpflegung ihre Gesundheit wieder erlangen. Den Glaserlehrling Fraunhofer, einen Waisenknaben, ließ der König ausbilden; derselbe „Lehrling" hat auch etwas Tüchtiges gelernt und ist der Erfinder der Riesenfernrohre geworden. Die Liebe des ganzen Volkes zeigte sich im schönsten Lichte bei dem 25-jährigen Jubiläum (Jubelfest) des Regierungsantrittes seines Königs. In München wurde aus diesem Anlaß der Grundstein zu einem Denkmal für ihn gelegt. Bon einem Fenster der Residenz aus sah er, seinen Enkel, unsern jetzigen Prinzregenten Luitpold, auf dem Arme, der Feierlichkeit zu. Als das untenstehende Volk seinen König erblickte, brach es in brausende Jubelruse aus. Tränen der Freude standen ihm in den Augen, als er diese Huldigung empfing. Dem vielgeliebten Fürsten war ein schönes Ende beschieden. Am 12. Oktober 1825 feierte er seinen Geburtstag noch im besten Wohlsein. Am nächsten Morgen fand man den Pater der Armen, den warmen Menschenfreund mit sanft verklärten Zügen tot in seinem Bette. Maximilian ruht in der Theatinerkirche zu München. Sein Herz ist in Altötting aufbewahrt in einer silbernen Urne, welche die Inschrift trägt: „Das beste Herz."

5. Vaterländische Geschichte - S. 32

1909 - Nürnberg : Korn
— 32 Herzogtum Bayern belehnte. Otto I. regierte leider nur wenige Safire über Bayern. Mit starkem Geist und kräftiger Hand führte er die Herrschaft. Er war im Kriege ein tapferer Held, im Frieden ein weiser Fürst Voll väterlicher Sorge bereiste er sein Laud und saß selbst an vielen Orten zu Gericht. Alle Streitigkeiten schlichtete er hierbei in gerechter Weise namentlich den Schwächeren und Unterdrückten oerhalf er zu ihrem Rechte' Er war der letzte Bayernherzog, der die Rechtsprechung selbst besorgte' Allenthalben stiftete er Ruhe und hielt auf Ordnung im Lande. Die Stadt Kelherm verbaust ihm ihre Entstehung. — Kaiser Friedrich Barbarossa lud den Herzog zu einem Reichstag nach Konstanz ein. Dort sollten die Streitigkeiten mit den italienischen Städten geschlichtet werden. Der Herzog erschien, wurde aber frank und starb aus der Heimreise in der Brug Pfnllenborf, unweit Konstanz. In -der alten Schyrengrnst zu Scheyern wurde er beigesetzt. Zwei Söhne des Kaisers und viele Vornehme des Reiches und Laiides geleiteten ihn zur letzten Ruhestätte. Das Volf trauerte sehr um feiiteu guten Fürsten. Sem Sohn Ludwig I. der Kelheimer folgte ihm auf dem Throne nach. Rach des Baterv Tode wurde diesem fofort die Herzogswürde über-tragen, obwohl er erst 9 Jahre alt war. In seine Regierungszeit fällt der große Kreuzzug Barbarossas. Mit eiitem auserlesenen Heere zog der Kaiser nach Palästina. Schon war er in Kleinasien, da fand er im Flusse Saleph einen unerwarteten Tod (1190). Zuhause wollte man gar nicht an des Kaisers Tod glaubeu. Die Sage läßt ihn verzaubert in einem unterirdischen schlosse des Kyffhäusers ruhen, bis er einst wiederfommt und das Reich zu neuer Herrlichkeit bringt. Auf Barbarossa folgte sein Sohn^Heinrich Vi. als deutscher Kaiser. — Damals brach in Bayern eine Fehde aus zwischen den Grafen von Bogen und dem von Ortenbnrg. Der jnuge Herzog wollte Friede schaffen,' aber fein Heer wurde geschlagen und Bayern stark verwüstet. Erst der Kaiser stiftete Ruhe zu Gunsten Ludwigs des Kelheimers. Dieser begleitete ihn dann auf einem Zuge nach Jtalieii. Als Heinrich Vi. gestorben war, wurde von einem Teil der Fürsten Philipp von Schwaben, sein Sohn, von den anderen Otto von Braunschweig, ein Sohn Heinrichs des Löwen, zum Kaiser gewählt. Da feiner dem andern weichen wollte, so gab es auf einmal zwei Kaiser in Deutschland, ein absonderlicher Zustand, der sich auch später leider mehrmals wiederholte. Eine schreckliche Begebenheit spielte sich zwischen einem Bettern des Bayernherzogs, einem leidenschaftlich jähzornigen Mann, uiid jenem Philipp öon Schwaben ab. Pfalzgraf Otto Viii. von Wittelsbach war vorn Kaiser an seiner Ehre gefränft worden. Aus Rache tötete der Erzürnte den Kaiser auf der alten Burg bei Bamberg (1208). Der Mörber irrte ruhelos im Laube umher, bis er zwischen Kelheim und Regens-

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 50

1888 - Habelschwerdt : Franke
50___________ 362 ein Treffen, in dem er zwar siegte, aber tötlich verwundet wurde. Sterbend riet er zum Frieden. 4. Folgen des Krieges. a) Sparta tritt in den Hintergrund; doch auch Theben kann nach dem Tode des Epaminondas die Hegemonie nicht behaupten; b) alle griechischen Staaten sind geschwächt; c) fremde Fürsten, namentlich Philipp von Macedonien, gewinnen Einfluß in Griechenland. Griechenland kommt unter die Herrschaft der Macedorrier, 362-338. 1. Macedonien bis auf Philipp Ii. Macedonien, nördlich von Thessalien gelegen, ist das Gebiet mehrerer Flußthäler, deren größtes das des Strymon ist. Die Münduug der Flüsse weist das Land auf das Ägäische Meer und auf die Teilnahme an dessen Geschichte hin. Die Verfassung war ein Königtum, das jedoch in der älteren Zeit machtlos war. In den griechischen Händeln spielte Macedonien bald als Hilssniacht der Athener, bald der Spartaner eine Nebenrolle. Der König Archelaus, 413—399, hob das Land auf eine höhere Stufe, organisierte eine Kriegsmacht und verschaffte der griechischen Kultur Eingang. 2. Philipp Ii., 359—336. Nach langen Parteikämpfen kam 359 Philipp Ii. zur Regierung. In seiner Jugend als Geisel nach Theben geführt, lernte er hier griechische Bildung, zugleich aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen. Bald zu Anfang seiner Regierung bewies er eine ungewöhnliche Schlauheit und Energie. Sein Ziel war, die Kräfte Griechenlands sich dienstbar zu machen. 3. Der heil. Krieg gegen Phocis, 355—346. Die Phocier hatten Ländereien des delphischen Apollo in Besitz genommen und waren auf Antrag der Thebaner von den Amphiktyonen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. Sie griffen deshalb zu den Waffen und fanden an den Spartanern und Athenern Bundesgenossen. Als sie auch in Thessalien einfielen, riefen dortige Adelsgeschlechter Philipp von Macedonien um Hilfe. Dieser besiegte die Phocier nach hartnäckigem Widerstände. Als er aber durch die Thermopyleu nach Hellas vordringen wollte, wurde er von den Athenern gehindert. Er begnügte sich mit Thessalien als dem Übergangslande nach Hellas. Als aber

7. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 134

1890 - Nürnberg : Korn
134 § 9. Einiges aus der Geschichte von Franken und Schwaben als Beigabe. bachischeu Hauses ein unvergleichlicher Festesjubel das Land erfüllte, da konnte König Ludwig iu seiner herrlichen Proklamation an das Bayernvolk mit Recht sagen: „Unter den Eigenschaften, welche den Ruhm aller Stämme Meines Vokes bilden, steht rein und glänzend die Treue und Anhänglichkeit obenan' die Treue ist Mir die Grundlage Meines Thrones- die Anhänglichkeit das schönste Juwel Meiner Krone." Und cs waren goldene Worte, in denen der Monarch versicherte: Das Glück Meines treuen Volkes ist das Ziel meiner heißesten Wünsche, cs_ ist die Bedingung Meines eigenen Glückes." Leidei sollte dieses Glück bald gestört werden. Der König wurde immer einsamer; denn sein ein]t so heller Geist luctr umnachtet, und in einem stureren Augenblick suchte und sand er den Tod in den Fluten des Starnberger Sees bei seiuem Schlosse Berg (1886). Das ganze Land, das diesen idealen König innig geliebt, ja die ganze Welt, die ihn bewundert hatte, wurde bei dieser Nachricht in Schrecken und Trauer versetzt; aber die Liebe und Treue des Bayernvolkes zu seinem Herrscherhaus bewährte sich nnch_ in diesen schlimmen Tagen. Da König Otto, sein Bruder und Nachfolger, wegen Krankheit die Regierung nicht übernehmen konnte, so trat nach der Verfassung dessen Oheim Prinz Luitpold unter dem Titel „Prinzregent" an seine Stelle. Lnitpolds edler, ritterlicher, echt deutscher Sinn, seine Milde und Gerechtigkeit^ liebe gewannen ihm bald alle Herzen in unserem eugereu und weiteren Vaterlande, das zu ihm wie zu einem Vater aufblickt. — Möge das Hans Wittelsbach bis iu die fernsten Zeiten blühen und gedeihen zum Heile Bayerns und Deutschlands! § 9. Franken und Schwaben vor ihrer Vereinigung mit Bayern. Franken und Schwaben, einst mächtige deutsche Herzogtümer, zerfielen im Laufe der Zeit in zahlreiche reichsunmittelbare Gebiete. Davon sind für Bayern von besonderer Wichtigkeit a) in Franken die Markgrafschaften Bayreuth und Ansbach, die Bistümer Bamberg und Würzburg und die freie Stadt Nürnberg; d) in Schwaben Bistum und Reichsstadt Augsburg. Die Markgrafschaften Bayreuth-Ansbach, aus der Burggrafschaft Nürnberg hervorgegangen und Jahrhunderte lang von Hohenzollern regiert, fielen 1791 an Preußen; indessen kam Ansbach bereits im Jahre 1806, Bayreuth 1810 an Bayern. Die Bistümer Bamberg und Augsburg waren schon vorher (1803) mit Bayern vereinigt worden, während Würz bürg erst im Jahr 1815 dauernd zu Bayern kam. Die Stadt Nürnberg, bereits seit 1219 eine deutsche Reichsstadt, und das bald darauf ebenfalls zur Reichsstaot erhobene Augsburg waren im Mrttelalter die Hauptstapelplätze des süddeutschen Handels. In Augsburg erwarben sich die Fugger, die von einem armen Leineweber abstammen, durch Gewerbthätigkeit und Handel unermeßliche Reichtümer, ja sogar mehrere reichsunmittelbare Besitz ingen. Die Bürger Nürnbergs aber, „die prächtiger denn Könige von Schottland wohnten," zeichneten sich besonders durch Erfindungen und Handelsgeist aus, und Nürnberger Tand ging einst durch alle Land. Im 14. Jahrhundert begann in Nürnberg der Ban der Lorenzer- und Sebaldnskirche, im 15. lebten und wirkten dortselbst der Bildhauer Adam Kraft und der Erzgießer Peter Bischer, im 16. der große Maler Albrecht Dürer und der Meistersinger Hans Sachs. Wie die übrigen Gebiete Frankens und Schwabens kamen auch die Reichsstädte Augsburg und Nürnberg während der Napoleonischen Kriege (1806) an Bayern.

8. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 21

1890 - Nürnberg : Korn
§ 27. Alexander der Große 336—323, 21 bewegt. Bei Chäronea führte er als achtzehnjähriger Jüngling den linken Flügel der Macedonier so siegreich, daß ihn sein Vater nach der Schlacht mit den Worten umarmte: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich, Makedonien ist zu klein für dich!" Zwanzig Jahre alt, wurde Alexander König. Mit großer Begierde eilte er nun, den Kriegsplan seines Vaters gegen die'perser auszuführen. Er ließ sich auf eiuer Versammlung der Griechen in der Stadt Korinth zu ihrem Oberfeldherrn gegen die Perser erwählen, und als sich bald nachher Theben gegen ihn empörte, ließ er zum warnenden Exempel diese Stadt bis auf die Heiligtümer und das Hans des Dichters Piudar gänzlich zerstören. Zu jener Zeit lebte in Griechenland der Cyniker Diogenes. Dieser wollte feinen Mitmenschen zeigen, wie wenig man zum Leben bedürfe. Er ging deshalb in einem zerrissenen Mantel einher, trug einen Bettelsack auf dem Rücken und wohnte in einem Fasse. Einst zerbrach er auch sein Trinkgeschirr, als er einenr Knaben Wasser ans der hohlen Hand trinken sah. Alexander machte demselben einen Besuch. Diogenes lag eben behaglich vor seiner Tonne, um sich an der Sonne zu wärmen. Kaum richtete er sich ein wenig auf, um den König näher zu betrachten. Alexander redete lange mit ihm und fand seine Antworten so klug und treffend, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" „O ja," erwiderte Diogenes, „gef/ mir ein wenig aus der Sonne!" Die Begleiter des Königs wurden unwillig über diese Geringschätzung der dargebotenen Gnade. Alexander aber sprach: „Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich Diogenes sein!" 2) Sieg am Granikus 334. Mit einem wenig zahlreichen, aber 334 auserlesenen Heere von 35000 Mann trat Alexander den Feldzug gegen das persische Reich an. Er setzte über den Hellespont, besiegte die überlegenen Perser in der Reiterschlacht am Granikus 334, wo ihm sein Feldherr Klitus das Leben rettete, und gewann dadurch Kleinasien. Von den Felsenküsten des südlichen Kleinasiens wendete er sich über den Taurus und überwinterte dann in Gordium. Hier zerhieb er den merfwürbigen „gorbischen Knoten", an besien Lösung ein Orakelspruch die Herrschaft über Asien geknüpft hatte, mit dem Schwert. 3) Sieg bei Jssus 333. Auf seinem weiteren Zuge gelangte er 3y3 nach der Stadt Tarsus im Sübosten der Halbinsel. Dort geriet er tu neue große Lebensgefahr. Das frische Wasser des Kybnusflusses, bei- die Stadt burchströmt, lockte ihn zum Babe. Staubbebeckt und staif erhitzt stieg er hinein. Aber plötzlich befiel ihn ein heftiges Fieber. Blaß und starr würde er von seinen Leuten aus beni Wasser gezogen. Er schien verloren. Da entschloß sich sein Leibarzt Philippus zu einem entjchetbeuben Mittel. Von einem Freunbe vor biesern Arzte brieflich gewarnt, trank Alexanber bennoch besfen Arzenei und reichte ihm erst dann den Brief. Sein Vertrauen warb gerechtfertigt: Philippus war uuschulblg, und das Mittel wirkte so vorzüglich, daß der König schon nach wenigen Tagen wieberhergestellt war.

9. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 63

1890 - Nürnberg : Korn
§ 63. Ludwig der Bayer und Friedrich vou Österreich. 63 ihre alten Freiheiten behaupten wollten. Am 1. Januar 1308 vertrieben sie sodann die Landvögte und brachen deren Zwingburgen. Als sich Albrecht uach der Schweiz begab, ward er von seinem Neffen Johann von Schwaben, dem er seine Erbgüter vorenthielt, 1308 bei Windisch an der Renß ermordet. Die Schweizer aber verteidigten sich von nun an mit Heldenmut gegen alle ferneren Versuche Österreichs, das Land zu unterwerfen. Als Leopold I., Sohn Albrechts, mit Heeresmacht nach der Schweiz zog, wurde er 1315 am Morgarten in Zug geschlagen, dessen Nesse Leopold Ii., der Fromme, 1386 bei Sempach in folge der Selbstaufopferung des Arnold von Winkelried. Nun verloren die Habsburger auch ihre Erblande im Aar- und Thurgau; doch ward die Unabhängigkeit des Bundes der „Eidgenossen" vom Reiche erst im westfälischen Frieden anerkannt. § 63. Ludwig der Bayer und Friedrich von Österreich. 1) Bürgerkrieg in Deutschland. Nach dem Tode des Kaisers Heinrich von Luxemburg (1308—1313), welcher 1310 Böhmen an sein Hans brachte, ward zu einer neuen Wahl geschritten. Unter den Kurfürsten waren aber zwei Parteien. Die Luxemburgische Partei wählte Ludwig den Bayer (1314—1347), die Habsburgische dagegen erklärte 1314-134 sich für Friedrich den Schönen, den Sohn des Königs Albrecht. Beide waren Verwandte und Jugendfreunde; aber keiner wollte zurücktreten, und so kam es zum Bürgerkrieg in Deutschland. Nach langjährigem Kampfe wurde endlich Friedrich bei Mühldorf 1322 geschlagen 1322 und gefangen. Er ward auf die feste Burg Trausuitz geführt, wo er dritthalb Jahre in trauriger Einsamkeit zubrachte. Da aber sein tapferer Bruder Leopold, von Frankreich und dem Papste unterstützt, den Krieg mit Erfolg fortsetzte und den König hart bedrängte, so faßte dieser einen raschen Entschluß. Er erschien plötzlich auf der Burg Trausuitz und bot Friedrich die Freiheit an, wenn er der Königskrone entsage und seinen Bruder Leopold zum Frieden bewege. Sei er aber nicht im stände, die letztere Bedingung zu erfüllen, so solle er wieder in die Gefangenschaft zurückkehren. Gerue willigte Friedrich in den Vertrag. Als indessen Leopold zur Einstellung der Feindseligkeiten nicht zu bewegen war, da stellte sich Friedrich, seines Manneswortes eingedenk, freiwillig wieder als Gefangener. Das rührte Ludwig tief. Er schloß den Jugendfreund an sein Herz, und von Stunde an aßen beide an einem Tische, tranken ans einem Becher und lebten wie Brüder einträchtig zusammen. 2) Ludwigs Römerzug. Als Ludwig mit einem kleinen Heere Über die Alpen nach Italien zog, versah Friedrich sogar die Regierungsgeschäfte, fo großes Vertrauen setzte der König in die Treue des Freundes. Auf dem Rückwege von diesem erfolglosen Zug schloß der Kaiser, dem Drängen der Söhne seines 1319 verstorbenen Bruders Rudolf uachgebeud, den Hausvertrag zu Pavia 1329, welchem zufolge au die Nachkommen Rudolfs die Rheinpfalz und ein Teil der Oberpfalz abgetreten und gegenseitige Erbfolge zugesichert wurde. Schon vorher war der kriegslustige Leopold gestorben. Friedrich der Schöne starb 1330.

10. Grundriß der Weltgeschichte - S. 117

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode. 843—1273. I. Deutschland und Italien. 117 aus den reichen Handelsstaaten Pisa, Genua und Venedigs zu halten. Eine Hauptstütze erhielt das neue Reich durch die geistlichen Ritterorden, welche zum Schutze der Pilgrime und zur Bekämpfung der Ungläubigen gestiftet wurden; nämlich der italienische Johanniterorden, gestiftet 1118 (seit 1310 auf Rhodns und seit 1530 auf Malta), der französische Templerorden, gestiftet 1119 (seit 1291 auf Cyperu, aufgehoben 1312 durch Kön. Philipp Iv. von Papst Klemens V.), und der Deutschherrenorden, gestiftet 1190 (seit 1225 in Ostpreußen; 1525 wurde dieses Ordensland evangelisch-lutherisch, 1809 der Rest des Ordens aufgehoben). 4. Zweiter Kreuzzug (1147—1149). Als die Christen Edessa an den Seldschuckeusultan Zenki verloren, forderte der H47 Abt Bernhard von Clairvaux zu einem neuen Kreuzzuge ”• auf. Der deutsche Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. Kreuzzug. von Frankreich folgten dem Rufe. Unter mancherlei Beschwerden und vielen Kämpfen mit den Türken gelangten sie bis vor Damaskus, konnten aber bei der Uneinigkeit und Treulosigkeit der morgenländischen Christen die Stadt nicht erobern und kehrten unverrichteter Sache in die Heimat zurück. 5. Dritter Kreuzzug (1189—1192). Saladin, der tapfere und edelgesinnte Sultan von Ägypten, schlug die Christen bei Hittin (am See Tiberias), eroberte Palästina und Jerusalem (1187). Die Kunde von dem Verluste der heil. Stadt 1189 begeisterte im Abendlande zu dem dritten Kreuzzuge. Der ®§r-67jährige Kaiser Friedrich I. Barbarossa zog (1189) mitä^*!*r einem wohlgeordneten Heere durch das byzantinische Reich nach 3 Kleinasien und eroberte Jkonium, fand aber, ehe er das heil. Land erreichte, seinen Tod in dem Flusse Seles (Kalikadnus) in Cilieien (10. Juni 1190). Mit Barbarossa sank das Glück dieses Kreuzzuges dahin. Sein Sohn Herzog Friedrich von Schwaben führte den Rest des Heeres vor Akkon (Ptolemais oder Acre), starb aber während der Belagerung dieser Stadt (Januar 1191). Die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England, welche (April und Jnni 1191) mit ihren Heeren znr See ankamen, eroberten zwar Akkon, aber die Sieger entzweiten sich. Philipp August und der von Richard gekränkte Herzog Leopold von Österreich verließen das heil. Land. Richard Löwenherz, dessen Besitzungen im Abendlande Philipp August bedrohte, schloß mit Saladin einen Waffenstillstand, nach welchem den Christen das Küstenland von Joppe bis Akkon und der Besuch der heil. Orte zugestanden wurde. Auf der Heimkehr wurde Richard Löwenherz von Herzog Leopold gefangen genommen, an Kaiser Hein-
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