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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 Ii. Frankreich als Kaiserreich. an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Großherzogtum Warschau abgetreten. Österreich hytte seinen Anteil am Meere und seine natürlichen Grenzen eingebüßt. ^Jn diesen Krieg fällt der heldenmütige Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer. Die allzeit treu österreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon Österreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele Änderungen mißliebig. Führer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt wurde, ,den sie dann mündlicb überall in Tirol bekannt machten. Hofer rief kjem Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit französischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Die Niederlage bei Wagram zwang Österreich zum Friedensschlüsse. Tirol mußte es in den Händen der Bayern, der Verbündeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines österreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und französischen Übermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhütte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort verborgen, bis er von einem übelwollenden Landsmanne den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen. Mit unverbundenen Augen sah er der tödlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das überall bekannte Lied von Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue £}ofer war." Ähnlich dem Auftreten Hofers ist das des preußischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nähe von Dresden gebürtig, war er in preußische Dienste getreten, war bei Auerstädt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser führte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn für seine Dienste wurde er nach dem Frieden von Tilsit zum Befehlshaber des Leibhusarenregiments in Berlin ernannt.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 21

1909 - Leipzig : Hirt
6. Der Reichsdeputationshauptschluß. 21 Krieges durch englische Seetruppen besetzt worden waren. Damit war auch der zweite Koalitionskrieg zugunsten Frankreichs entschieden. Der Friede zu Amiens hatte zur Folge, daß Bonaparte durch Senatsbeschluß und Volksabstimmung zum Konsul aus Lebenszeit ernannt wurde. 6. Der Reichsdeputationshauptschlutz. In den Friedensschlüssen zu Campo Formio und Luneville war bestimmt worden, daß die Fürsten des linken Rheinufers sür ihre Abtretungen an Frankreich entschädigt werden sollten. Der Kongreß zu Rastatt in Baden brachte kein Ergebnis. Die Ermordung zweier französischer Gesandten führte die Auslösung herbei. Bis heute ist nicht aufgeklärt, wer die Täter und wer die Anstifter dieses Frevels gegen das Völkerrecht gewesen sind. Nach dem Frieden zu Luneville wurden die Verhandlungen in Regensburg durch eine Reichsdeputation festgesetzt. Der Wille Bonapartes war auch hier ausschlaggebend. Als Entschädigungen wurden die Länder der geistlichen Fürsten und die Reichsstädte verwandt. Nur der Erzbischof Dalberg von Mainz behielt ein Fürstentum im Gebiet der Städte Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar und den Titel Kur- und Erzkanzler; Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt am Main und Nürnberg behielten ihren Charakter als Freie Reichsstädte. Preußen bekam die Bistümer Paderborn und Hildesheim, einen Teil des Bistums Münster, Erfurt, das Eichsfeld, mehrere Freie Städte und Abteien. Österreich erhielt die Bistümer Brixen und Trient in Tirol. Die Entschädigungen der übrigen Staaten können übergangen werden.

3. Für Seminare - S. 407

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — B. Das Deutsche Alpenvorland. 407 erfteut sich eines trockneren Klimas, und so liefert sein fruchtbarer Lößlehm- boden reiche Erträge. Das Ackerbaugebiet zwischen Regensburg und Passau bis in die Gegend von Landshut gilt als die „Kornkammer" Bayerns. Im Donautal von der Lech- bis zur Regeumüuduug und in der Oberpfalz blüht der Hopfenbau, im tiefgelegenen, geschützten Jnntal der Obstbau. Auch die Ränder des tiefeingesenkten Bodenfeebeckens sind ein Gebiet guten Obstbans. Im allgemeinen aber finden bessere Obstsorten und Wein bei dem uusteuud- lichen Klima der Hochfläche kein Gedeihen. An Bodenschätzen werden am Rande der Alpen, wo auch viele Heilquellen sprudeln, Braunkohle und am Inn Eisenerze gewonnen. Aber die Bodenschätze sind nicht so bedeutend, daß besondere Jndustriebezirke entstanden. Zentrale Lage und ungehinderte Verbindung mit den Nachbarländern infolge der Lücken in der Gebirgsnmrandnng machten das Deutsche Alpen- Vorland seit alters zu einem wichtigen Durchgangslande für den Ver- kehr zwischen dem und 3, dem W und 0. Eine wichtige Straße von Frankreich, dem Oberrhein und Schwaben her tritt bei Ulm ein und nimmt die Richtung auf München. Bedeutsame Straßen verbinden diese Stadt, Ulm und Augsburg mit dem Bodeusee. Aus Norddeutschland führt eine Linie durch das Ries nach Augsburg und über Ingolstadt nach München, eine zweite durch die Oberpfalz nach Regensburg und zur Douau. Der Verkehr nach dem S drängt sich auf der Brennerstraße zusammen. Für den west- östlich gerichteten Verkehr ist die Donau wichtig; sie kann von Regensburg ab von Dampfschiffen befahren werden. Die ausgezeichnete Verkehrslage des Gebietes ist für seine Geschichte und Kultur von der größten Be- deutuug gewesen; schon sehr früh besiedelt und der Kultur erschlossen, hat es zu allen Zeiten den Schauplatz hochwichtiger geschichtlicher Ereignisse gebildet. Vi. Bewohner. Die Bewohner des westlichen Teiles sind meist Schwaben. Der Lech scheidet sie von den Bayern, den Bewohnern des 0. Da Viehzucht und Ackerbau die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung bilden und eine allgemeiner verbreitete Industrie infolge des Mangels an Bodenschätzen sich nicht entwickeln konnte, so ist die Volksdichte gering. Sie beträgt nur stellenweise über 75 Einwohner auf 1 qkm; im südlichen Teile sinkt sie unter 50 aus 1 qkm herab. Mit der Art des Erwerbslebens hängt anch die Erscheinung zusammen, daß nur wenige Siedlungen zu städtischer Entwicklung gelangten. Die größeren Städte er- wuchsen meist als Brückenorte für den Verkehr von W nach 0 und von N nach S an solchen Stellen der Flußläufe, die zwischen Moorgegenden gelegenen, festen Boden darboten. So entstanden die einzigen Großstädte der Landschaft: München und Augsburg. Infolge der fiedlungs- und verkehrsfeindlichen Beschaffenheit der Flußufer tritt, namentlich in Oberbayern, die Neigung für die Anlage von Höhendörfern und Hochstraßen hervor. Die Entwicklung der größeren Städte wurde in der neueren Zeit durch den Aufschwung ihrer industriellen Betätigung wesentlich gefördert. Vii. Staatliche Gliederung und Siedlungen. Der weitaus größte Teil der § 273. oberdeutschen Hochfläche gehört zum Königreich Bayern, während Württemberg sich mit dem Großherzogtum Baden und dem kleinen preußischen Fürstentum

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 3

1911 - Breslau : Hirt
Vorwort. Bei der Bearbeitung des vorliegenden 5. Teiles des Pfeiferschen Lehr-bnchs der Geschichte fr die Bedrfnisse Sdwestdeutschlands sind die gleichen Grundstze befolgt worden wie bei der Bearbeitung der vorher-gehenden. Zu aufrichtigem Dank sind wir Herrn Professor Dr. Fhlisch in Wertheim und Herrn Professor Henkelmann in Bensheim verpflichtet fr die liebenswrdige Untersttzung beim Lesen der Korrektur. Besserungsvorschlge werden den Herausgebern stets willkommen sein und nach bestem Wissen und Gewissen dankbar verwertet werden. Wertheim a. Main und Straburg i. E., Mai 1911. Kienitz, v. Borries. Bemerkung des Verlegers. Als Ergnzung zu dem vorliegenden Lehrbuche sind Sondergeschichtcn der einzelnen sdwestdeutschen Staaten in Aussicht genommen. Diese sollen die Landesgeschichten in geschlossenem Abri bringen und die Einzelheiten nachtragen, die der Text des Lehrbuchs nicht in vollem Mae bercksichtigen konnte. der das Erscheinen dieser in Vorbereitung befindlichen Ergnzungshefte behalte ich mir direkte Mitteilung an die in Frage kom-Menden Anstalten vor.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 71

1911 - Breslau : Hirt
Karl der Groe. 71 legte die Bistmer Mnster, Osnabrck, Paderborn, Minden, Bremen und Verden an, um die Bekehrung durchzufhren (785). Da sich aber in den nchsten zwanzig Jahren, wenn auch allmhlich immer vereinzelter, Em-pruugeu wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen aus ihrer Heimat wegzufhren und im Frankenlande anzusiedeln und die verlassenen Wohnsitze frnkischen Bewohnern anzuweisen. Darauf weisen Ortsnamen wie Sachsenhausen, Sachsenflur, Grosachsen, Hohensachsen und Ltzel-sachsen n. a. in Baden, in Hessen Eichelsachsen und Wildsachsen, im Elsa Sachsenwinkel (bei Neu-Breisach), in Wrttemberg Rentsachsen u. a., Sachsen-hausen bei Frankfurt a. M.; in Bayern Sachsenheim bei Lohr u. a. Mit der Erschpfung des Volkes hrten schlielich die Kriege auf (804). 3. Krieg gegen Tassilo von Bayern. Als dieser, der bereits Pippin und nachher Karl den Lehnseid geschworen hatte, wieder abfiel, wurde er 788 abgesetzt und Bayern in das Frnkische Reich einbezogen; die Herzogswrde wurde abgeschafft und die Einteilung in Grafschaften durchgefhrt. Alle Deutschen stlich vom Rhein waren nunmehr dem Frankenreich unterworfen. $ 85. Der Schutz der Grenzen. Gegen die Araber ist Karl 778 zu Felde gezogen; er berschritt die Pyrenen und eroberte den Nord-osten Spaniens. Bei der Rckkehr erlitt die Nachhut seines Heeres im Tale Roneesvalles spr. Roudsesvalljes) durch die Basken eine Niederlage, die der Sage von Roland und seinem Tode zugrunde liegt. Am Ende seiner Regierung stand der Nordosten der Halbinsel zwischen den Pyrenen und dem Ebro als Spanische Mark unter seiner Herrschaft. Vor allem furchtbar waren die Normannen (Nordmnner", Wi-kinger) oder Dnen, die Bewohner Skandinaviens, Jtlands und der Dnischen Inseln. Als Seeknige" machten ihre kriegs- und beutelustigen Könige auf ihren Meerdrachen" Plnderungszge zur See an allen Ksten des Abendlandes. Karl mute Burgen und Festungswerke an den Ksten zum Schutze gegen sie anlegen und richtete sdlich der Eider die Dnische Mark ein. Mit den slawischen Obotriten im heutigen Mecklenburg schlo Karl ein Bndnis, Tschechen, Sorben und Wilzen wurden bekmpft, die Sorbische Mark geschaffen. Das finnisch-mongolische Reitervolk der Awaren in der Donau- und Theiebene hat Karls Sohn Pippin besiegt, der ihren Knigsring, die von einem kreisrunden Erdwall umschlossene Hauptburg, strmte. Karl verleibte das Land als Awarische oder Pannonische Mark ein. Durch Zuzug bayrischer Ansiedler erhielt sie eine germanische Bevlkerung. 36. Aus der inneren Geschichte. Die wirtschaftlichen Verhlt-nisse des Frnkischen Reiches unter den Karolingern unterschieden sich nur wenig von denen der merowingischen Zeit. Der Stand der Freien

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 202

1911 - Breslau : Hirt
Aus der Geschichte der Neuzeit. herab oder aus den sten eines Baumes sprach, bis der Wrzburger Bi-schof ihn nachts greifen lie, die 12 000 vor Wrzburg ziehenden Anhnger zersprengte und den Pfeiferle verbrannte. 1493 erhoben sich die Bauern im Elsa, gleichzeitig in der Abtei Kempten; 15021505 breitete sich die Erhebung mit dem Bundschuh" als Abzeichen im Bistum Speyer, ebenso 1513 im Breisgau aus. Vom Remstal her griff der Arme Konrad" der in das Neckartal und den Schwarzwald, bis er teils durch einen Vertrag, teils durch Gewalt beigelegt wurde. Der groe Bauernkrieg von 1525 hatte zwei Herde, den einen im sdwestlichen Deutschland, den anderen in Thringen; im Norden griff die Bewegung nicht der den Harz, im Nordosten nicht der die Elbe hinaus. Den buerlichen Scharen, die von allen Seiten her zu groen Heerhaufen zusammenstrmten, schlo sich die rmere Bevl-kerung der Städte an. Ihr religis-politisches Glaubensbekenntnis war in den Zwlf Artikeln" zusammengefat. Neben Abstellung wirt-schaftlicher Mibruche verlangten sie Aufzeichnung der ihnen obliegenden grundherrlichen Lasten, Wegfall gewisser Zehnten an die Kirche, das Jagd-, Fischerei- und Holzrecht nach altem Volksrechte, die Aufhebung der Leib-eigenfchaft mit Berufung auf die Gleichheit aller Menschen, freie Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden, endlich die Prfung der Artikel auf Grund der Heiligen Schrift. Wenn sie daraus als unziemlich nachgewiesen wrden, wollten sie davon abstehn. Alle Haufen nahmen diese Forderungen - mit Abnderungen im einzelnen an, und viele Grundherren entschlossen sich, sie zu bewilligen. Luther stellte sich zunchst zu der Bewegung so, da er zu ver-Mitteln suchte und die Annahme der Artikel empfahl. Aber die Fhrer der Bauern waren der schwierigen Aufgabe, Zucht und Ordnung in den einzelnen Haufen zu erhalten und Migung zu beobachten, auch wenn sie es wollten, nicht gewachsen. Wenn auch Grausamkeiten vereinzelt blieben, so waren Roheiten die Regel, und die Zerstrungen fanden kein Ende. Wie es die Natur gewaltsamer Bewegungen der Massen mit sich bringt, so gewannen auch hier, je lnger der Aufruhr dauerte, desto mehr die, welche die am weitestgehenden Forderungen vertraten, die Oberhand. Die stdtischen Teilnehmer brachten kommunistische Ideen zur Geltung. Durch diese Ausschreitungen und das Umsichgreifen religis schwrmerischer Gedanken sah Luther sein eigenstes Lebens-werk, die Herstellung der reinen evangelischen Lehre, bedroht und nahm nun gegen die Bauern in der heftigen Schrift Wider die mordischen And raubischen Rotten der Bauern" mit unverhohlener Feindschaft Stellung. Im sdlichen Schwarzwald, im Hegau und Klettgau und weiter oft-wrts im Algn begann die Erhebung. Das Beispiel der benachbarten Schweiz reizte zur Nachahmung. Um Johauni 1524 schwuren die Bauernschaften von Sthlingen, Bonndorf und Umgegend, miteinander brderlich Lieb und Leid zu tragen. Mit schwarz-rot-gelben Fhnlein zogen sie in Waldshut ein, sandten Boten nach dem Breisgau und Sundgau, nach Elsa

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 139

1896 - Breslau : Hirt
Königreich Württemberg. Großherzogtum Baden. 139 bing und Passau. In den Alpen Berchtesgaden mit reichem Salzwerk und Reichenhall. — Auf einer Insel im Bodensee liegt Lindau, das den Getreidehandel mit der Schweiz vermittelt. Im Maingebiete: Bayreuth mit bedeutender Weberei, am Roten Main; Bamberg, nahe der Regnitzmündung. S. davon Erlangen, protestantische Universität, nud Nürnberg (160000 E.), ausgezeichnet durch schöne Bauten und audere Kunstwerke aus dem Mittelalter, erster Gewerbs- und Handelsplatz Bayerns. Hans Sachs. Kulmbach am Weißen Main; Würzburg, im Main- Dreieck, in reichem Rebengelände, Kissingen, Bad an der fränkischen Saale. In der Rheinpfalz: Speier, „die Totenstadt der deutschen Kaiser". Größer sind das gewerbfleißige Kaiserslautern und Ludwigshafen, der Rheinhafen Bayerns. 2. Das Königreich Württembergs). Zwischen welchen Staatsgebieten? Es reicht vom Bodensee bis nahezu an den Main und umfaßt den schwäbischen Jura und den Ostabhang des Schwarzwaldes. Der N.w. ist hauptsächlich Neckargebiet, der S.o. Donau- gebiet. Innerhalb seiner Grenzen liegen die hohenzollernschen Lande. Die Bewohner — zu 7/s Schwaben, im N. Franken — beschäftigen sich zumeist mit Landwirtschaft, die Getreide und Obst über Bedars, Hopfen, Wein, Zuckerrüben, Tabak u. a. hervorbringt. Der fruchtbarste Boden findet sich im Neckarlande, und da hier anch lebhafter Gewerbfleiß sich entwickelt hat, so ist die Volksdichte sehr bedenkend. Die sorgsam gepflegte Viehzucht ermöglicht namhafte Ausfuhr von Rindern. — Viel Steinsalz. Im Neckargebiete liegen: Stuttgart, Hst., ganz von Wald- und rebeubedeckteu Hügeln umkränzt (160000 E.); erste Verkehrs-, Handels- und Gewerbstadt des Landes, ein Hauptsitz des deutscheu Buchhandels; dicht dabei Cannstatt mit Heilquellen am Neckar; an diesem außerdem Tübingen, Marbach, Schillers Geburtsort, und Heilbrouu, mit großen Salzwerken. Wildbad im Schwarz- wald. — Im Donaugebiete die Festung Ulm; am Bodensee Friedrichshafen. 3. Z>as Großherzogtum Maden **), langgestreckt zwischen Rhein und Schwarzwald, vom Bodensee und der Schweizer Grenze über den Neckar bis an den Main. Es umschließt fast den ganzen Schwarzwald, einen großen Teil der oberrheinischen Tiefebene, hat anch Anteil am Jura, am Neckarbergland, am Odenwald, im N.o. endlich am fränkischen Stufenlande. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist der Ackerbau, und das reich- gesegnete Land spendet Getreide, darunter Mais, über Bedarf, außerdem Hopfen, Hanf, Wein, Massen von Obst, Tabak und Zuckerrüben. — Obwohl das Land keine Eisen- und Steinkohlenschätze besitzt, hat sich dennoch in vielen Orten erhebliche Gewerbthätigkeit entwickelt. Die sogen. Hausindustrie ist ganz hervorragend im Schwarzwalde vertreten und liefert vor allem Uhren, Musik- werke, Holzwaren. Die Wasserkräfte des Gebirges werden dem Großgewerbe mehr und mehr dienstbar. Welche beiden Volksstämme bewohnen das Groß- Herzogtum Baden? *) Kap ff, Landeskunde des Königreichs Württemberg und der Hohenzollernschen Lande. Breslau 1891. **) Neumann, Landeskunde des Großherzogtums Baden. 3. Aufl. Breslau 1893.

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 138

1896 - Breslau : Hirt
138 Deutschland. Franzosen wiederholt Teile der beiden letztgenannten Grenzländer und gelangten 1801 in den Besitz von ganz Elsaß-Lothringen. Der Friede zu Frankfurt a.m. gab uns 1871 den größten Teil des Raubes zurück. — Das Herzogtum Bayern kam 1180 durch Friedrich Barbarossa au Otto von Wittelsbach und erhielt nnter Friedrich Ii. durch die Rheinpfalz einen bedeutenden Länderzuwachs. Seit 1806 Königreich, erhielt Bayern im Wiener Kongreß 1815, seine jetzige Gestalt. Die Herzogtümer Schwaben und Franken lösten sich während und nach der Hohenstaufenzeit in eine Zahl weltlicher und geistlicher Herrschaften und Freier Städte auf. Es entstand die Grafschaft Württemberg, die 149ö (Eberhard im Barte) die Herzogs- und 180(> die Königswürde erhielt. Auch die zährin- gischen Markgrafen und die hessischen Landgrafen erweiterten allmählich ihren Besitz, und so entstanden die Großherzogtümer Baden und Hessen, die gleich- zeitig mit Bayern und Württemberg ihre jetzige Größe erhielten. 1. Das Königreich Mayens) ist der zweitgrößte deutsche Staat. Es besteht aus zwei gesonderten Landes- teilen, einem ö. größeren, dem Hauptlande, und einem w. kleineren, der Rh ein Pfalz. Das Hauptland, zwischen Bodensee, Alpen, Böhmerwald und Rhön, schließt ein den fränkischen Jura, das Fichtelgebirge, den Franken- Wald und den Spessart und gliedert sich in Donau- und Main-Gebiet. Die bayerische Hochebene, die den s. Teil des Hauptlandes bildet, wird durchzogen von Alpenflüssen, die der Donau zueilen; zwischen ihnen liegen ansehnliche Seeen. Der n. Teil ist teils Donaugebiet, teils wird er von dein Main und dessen Nebenflüssen bewässert. Die Rheinpfalz wird von der weinreichen Haardt und deren Ausläufern durchzogen. Die Bewohner beschäftigen sich hauptsächlich mit Landwirtschaft, die vor allem Getreide (wo?) und Hopfen (wo?) liefert; das fruchtbarste Land ist die ö. Rheinpfalz, die daher auch am dichtesten hevölkert ist. Welche Gegenden erzeugen köstliche Weine?' Wo wird Flachs und Hanf gebaut? Welche Gebirge liefern Eisen, Steinkohlen, Salz? Welche Stadt die besten Lithographieschiefer? Die Bodenschätze Bayerns sind nicht so bedeutend, daß wirkliche Gewerbebezirke entstanden wären. Die meiste Gewerbthätigkeit in Verbindung mit Handel und deshalb große Vollsdichte hat Mittelfranken. In der Fabrikation von Bleistiften (Nürnberg, Regensburg) und Bier (wo?) ist Bayern das erste Land der Erde. Wo fertigt die Bevölkerung Glas, wo Holz- schnitzwaren? Welche Volksstämme wohnen in Bayern? Nenne deren Wohnsitze! Städte sind: Im Donaugebiete: München**), Hst., „Isar-Athen", geschmückt mit prächtigen Bauten, ist die drittgrößte Stadt Deutschlands, mit stark besuchter Universität, technischer Hochschule und berühmter Malerakademie. 405000 E. Ani Lech Augsburg, einst Hst. Vindeliziens; heute wieder bedeuteud durch Handel, Weberei und Maschinenbau; besonders im Mittelalter große Macht und Pracht***). An der Donau Donauwörth, die starke Festung Ingolstadt, sowie Regens- bürg, in der Nähe die Walhalla mit den Büsten berühmter Deutscher, Strau- *) Stauber, Landeskunde des Königreichs Bayern. 2. Aufl. Breslau 1898. **) Verbinde mit dem hier Gesagten stets das, was früher von den geuauuten Städten erwähnt worden ist. ***) Venediger Macht, Augsburger Pracht, Straßburger Geschütz, Nürnberger Wch, Ulmer Geld: das sind die Herreu der Welt.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 243

1911 - Breslau : Hirt
Zeittafel. 243 1483 10. Nov. 1517 31. Okt. 1518 1519 15191556 1520 1521 15211526 1522-1523 15241525 1525 1526 Geschichte der Neuzeit. A. Das Zeitalter der Reformation. Martin Luther in Eisleben geboren. 1505 Augustinermnch in Erfurt; 1508 Professor der Theologie in Wittenberg. Luther schlgt die 95 Thesen gegen Tetzels Ablahandel an der Schlokirche zu Wittenberg an. Papst Leo X. (Medici). Luther vor Cajetan in Augsburg. Philipp Melauchthou in Wittenberg. Ulrich Zwingli, der Reformator der Schweiz, in Zrich. Die Disputation in Leipzig. Karl V. (Seit 1516 Karl I. als König von Spanien.) Luther verbrennt die (Androhung der) Bannbulle. Das Stockholmer Blutbad. Luther zu Worms vor Kaiser und Reich. Das Wormser Edikt. Er beginnt auf der Wartburg die Bibelber-setzung. Kurfürst Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen Anhnger der neuen Lehre. Erster Krieg Karls V. gegen Franz I. von Frankreich um Mailand und die Bourgogne. Schlacht bei Pavia, Franz gefangen (1525); Friede zu Madrid. Suleiman Ii. erobert Rhodus (1522). Die Johanniter siedeln nach Malta der. Franz von Sickingens Fehde gegen den Erzbischof von Trier. Sickingen fllt, Ulrich von Hutten stirbt als Flchtling. Die Reformation in Schlesien. Gustav I. Wasa, siegreich gegen Christian Ii. von Dnemark, König von Schweden (bis 1560; seine Nachkommen bis 1654). Er fhrt die Reformation in Schweden ein. Beginn der politischen Teilung Deutschlands im Konvent zu Regensburg (1524) und im Torgauer Bndnis (1526). Der groe Bauernkrieg in Sd- und Mitteldeutschland. Die Niederlagen der Bauern bei Frankenhausen (Thomas Mnzer) und bei Knigshofen. Albrecht von Brandenburg, Hochmeister des Deutschen Ritterordens in Preußen, verwandelt den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum. Erster Reichstag zu Speyer. Schlacht bei Mohacs; Bhmen und Ungarn..fallen an Ferdinand von sterreich. Schutbuchtors' hunv 8runscnw^.v tehutbuohd' ouvlherf

10. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 125

1905 - Leipzig : Hirt
4. Der Dreiigjhrige Krieg. 125 verarmt. ^) Zwar spricht ihm die Sage ab, da er Schulunterricht genossen habe, aber er schrieb eine feste, schne Handschrift, und seine Berichte waren in gebildeter und kerniger Sprache gehalten. In vielen Schlachten, so be-sonders bei Nrdlingen, hat er zum Siege wesentlich beigetragen. Er be-sa besonderes Talent fr den sogenannten kleinen Krieg; er wute den Feind zu berraschen und ihn aus seinem Standorte zu jagen; mit kleinen Haufen machte er Streifzge, wagte sich in die Mitte der Feinde und benutzte jede Gelegenheit, ihnen Verluste beizubringen; mitten in der Nacht berfiel er sie im Lager. Bald war er an der Isar, bald an der Donau, bald am Lech, bald am Main, bald am Neckar, bald am Rhein, bald an der Maas. Als er mit seiner Reiterschar in Frankreich einzog, brachte ihm eine Stadt nach der andern die Schlssel entgegen. Sein Name wurde so furchtbar, da man in Paris den Kindern sagte, wenn man sie schrecken wollte: Johann von Werth kommt!" Fr seine groen Verdienste hat ihn der Kaiser in den Reichsfreiherrnftand erhoben und ihm die Burg Benatek in Bhmen geschenkt, wo er 1652 im 60. Lebensjahre gestorben ist. Die Feldherren der Schweden. Von den Feldherren der Schweden sind neben Gustav Adolf nennenswert Bernhard von Weimar, Baner und Torstenson. Bernhard von Weimar war ein tchtiger Feldherr, .der sein reiches Heldenleben mit dem Vorwurfe befleckt hat, da er im Solde des Auslandes gegen sein Vaterland gekmpft hat. Frankreich und Schweden bezahlten seine Truppen; fr Frankreich waren die Eroberungen, die er machte. Sein Heer trat nach seinem Tode (1639) vollstndig in franzsische Dienste. Zwei Jahre berlebte ihn der schwedische Feldherr Baner, einer der begabtesten unter den vielen begabten Heerfhrern jener Zeit. *) Jan von Werth, der berhmte Reitergeneral des Dreiigjhrigen Krieges, hat fortgesetzt rheinische Geschichtsforscher beschftigt, ohne da es ihnen bisher ge-lungen war, seine Herkunft zu bestimmen. In einer in den Niederrheinischen Annalen erschienenen Abhandlung: Das Jlichsche Geschlecht von Werth" weist der Aachener Genealoge Hennann Friedrich Macco nach, da dieses Geschlecht schon im 15. Jahrhundert in mehreren Linien der das Jlichsche Land verbreitet war. Es gehrte zum niedern, also nicht ritterbrtigen Adel. Zu Ende des 15. Jahrhunderts lt sich auch eine Familie von Wirt (Weerde) in Cln nachweisen. Als Stammsitz des Geschlechts darf man wohl nach Macco Hof und Ansiedel Werde bei Gressenich im ehemaligen Amt Nothberg betrachten. Der Feldmarschall ent-stammt der Puffendorfer Linie. Seine Vorfahren besaen in diesem unweit von der Kreuzung der Landstraen von Linnich nach Aachen und von Geilenkirchen nach Aldenhoven gelegenen Dorfe ein Freigut, dessen Inhaber zwar nicht der Ritterschaft angehrte, aber dem Herzog von Jlich mit Pferd und Harnisch dienen mute. Dieses Gut gelangte erst im 18. Jahrhundert in andre Hnde; im Volksmunde wird es noch heute als Jan von Werths Gut bezeichnet, und der Feldmarschall trug auch selbst den Namen Werth von Puffendorf. Durch kaiserliches Reichsfrei-Herrndiplom vom 4. April 1635 wurde ihm sein Wappen nit allein gnediglich be-stetnget und confirmirt, sondern gemehrt, geziert und gebessert". Nach dem Aussterben der mnnlichen Nachkommen des Generals ging das von Werthsche Wappen auf die Familie Rattz von Frentz der, jedoch in unrichtiger Forin. (Clner Stadtanzeiger, Nr. 224, vom 19. Mai 1904.)
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