152
Das Deutsche Reich.
2. Die Bewohner, 0,7 Evangelische, gehören zum Volksstamme der
Schwaben S. 149. Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau
nebst Wein- und Obstkulkur. Fast */« des Bodens ist bewaldet. Die
Industrie hält sich an die Linien des Bahnetzes. Im Neckargebiet Salz-
gewinnung.
^ 3. Ortsk u n d e: S. 142: Ulm. — S. 143: Reutlingen. — S. 150:
Stuttgart. Ludwigsburg, Tübingen, Eßlingen, Marbach, Heilbronn.
(4. Geschichtliches. In Schwaben walteten seit den Zeiten des Kaisers
Konrad I. Herzöge. Mit dem Untergange der Hohenstaufen zerfiel das Herzog-
tum Schwaben in viele kleine Gebiete, aus dem Württemberg allmählich empor
wuchs. Die Grasen von Württemberg wußten ihren Besitz immer mehr
zu erweitern, so daß Eberhard mit dem Barte 1495 die Herzogswürde
erwarb. Seine Nachfolger führten die Reformation in Württemberg ein.
Durch den Anschluß an Napoleon erlangte Württemberg wesentliche Ver-
größerungen, und wurde zunächst zum Kurfürstentum, dann 1895 zum
Königreich erhoben. — Von den Städten des Schwabenlandes ist besonders
das seste Ulm oft umkämpft worden.)
1. Sjand. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern
Rhein, vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht nnt der fränkischen
Platte bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des rechtsrheinischen
Tieslandes, den Hauptteil des Schwarzwal'des und das Neckarbergland, die
s. Höhen des Odenwaldes und einen Teil der fränkischen Platte. Fast die
Hälfte des Bodens ist Gebirgsland, und 2/5 sind mit Wald bedeckt. — Das
Klima ist, abgesehen von den rauhen Bergeshöhen mild und dem Landbau
sehr zuträglich.
2. Die Bewohner, s/5 Katholiken, sind im .8. Schwaben und Ab-
kömmlinge der Alemannen, irrt N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen fir. >
Land- und Waldwirtschaft und Industrie. Blühender Ackerbau, Wein-"
Tabak- und ^Hopfenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und Gebirgs-
induftrie im Schwarzwalde. Gewerbtätigkeit in den Städten. Handel und
Verkehr wird durch den Rhein und die Rheinbahnen gefördert.
3. Orts künde. S.'140: Konstanz. — S. 145: Karlsruhe, Heidelberg,
Mannheim, Baden-Baden, Freiburg. — S. 150: Pforzheim.
(4. Geschichtliches. Das Herrschergeschlecht der Zähringer besaß
bereits im 11. Jahrhundert ausgedehnte Gebiete im sw. Deutschland. Durch
mancherlei Teilungen und wechselvolles Kriegsgeschick wurde der Besitz seit
dem 14. Jahrhundert arg zerstückelt, dann wieder allmählich vereinigt und
vergrößert. Die n. Markgrafschaft, Baden-Durlach, nahm die Reformation
an,' die f. Baden-Baden'blieb katholisch. Die evangelische Herrscherlinie
vereinigte die Markgrasschasten (1771), erhielt im Luneviller Frieden bedeutenden
Länder'zuwachs und die Kurwürde. Durch den Anschluß an Napoleon er-
langte Baden weitere Vergrößerungen und wurde 1805 ein Großherzogtum
1. Das Land, a) Das Hauptland umsaßt den nördlichen Teil der
Oberrheinischen Tiefebene, fast den ganzen Odenwald und die n. Ausläufer
des Pfälzer Berglandes, das fruchtbare, aber waldarme rheinhessische Hügel-
land. Der Teil r. vom Rhein ist das Gebiet von Starkenburg, l. Rheinhessen,
b) Oberhessen, durch die Umgebung von Frankfurt a. M. vom Hauptlande
getrennt, ist ringsum von preußischem Gebiet umschlossen. Es umfaßt den
unwirtlichen Vogelsberg (S. 157) und die fruchtbare Wetter au. Fast des
ganzen hessischen Bodens ist bewaldet.
2. Die Bewohner, s/s Evangelische, sind im Hauptlande fränkisch-
alemannischer Abstammung, in Oberhessen Abkömmlinge der alten Chatten.
Die Hauptnahrungsquellen sind Acker-, Obst- und Weinbau m der
gesegneten Rheinebene und der fruchtbaren Wetterau, Industrie in den großem
Städten, Waldwirtschaft und Holzindustrie in den Gebirgen.
/ ni- G rotzherzogtum Baden. f
\
Iv. Groszhcrzogtum Hessen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_I. Eberhard Napoleon Sjand Napoleon
Rückblick aus Süddeutschland. 151
Rückblick auf die Ttaatcn Süddeutschlands*).
I. Königreich Bayern.
1. Das Land, a) Das Hauptland breitet sich um die obere Donau
und den oberen und mittleren Main aus. Es umfaßt die deutschen Alpen,
den größten Teil der fchwäbifch-bayrifchen Hochebene, die Hochfläche der
Oberpfalz, den Westabhang des Böhmer Waldes, das Fickstelgebirge, den
südlichen Teil des Frankenwaldes und der hohen Rhön, den Spessart, einen
Teil des Odenwaldes, das fränkische Stufenland, den Fränkischen und den
n. Teil des Schwäbischen Jura. — Das mildeste Klima herrscht im Maintal.
Hier und in Niederbayern (im Straubinger Becken) ftndet sich auch der
ergiebigste Boden. Unfruchtbar sind die Riede der Hochebene und die Sand-
ebene von Mittelfranken. — b) D i e Rheinpfalz breitet sich in der Haardt
mit dem Pfälzer Berglande und der diesen Höhen vorgelagerten Rheinebene
aus. Das Klima ist besonders in der gesegneten Rheinebene sehr mild;
aber auch das Bergland ist ein freundlicher, größtenteils fruchtbarer
Landstrich.
2. Die Bewohner, 0,7 Katholiken, sind im 8. Bayern und Schwaben,
im N. Franken, in der Pfalz Rheinfranken. Hauptnahrungsquelle ist die
Landwirtschaft. Hervorzuheben sind der reiche Ertrag des Ackerbaues in
einzelnen Gegenden, die Viehzucht in den Alpen, der Weinbau in der Pfalz
und in Unterfranken, der Hopfenbau, ihauptfächlich in Mittelfranken und in
Niederbayern), der 2/s des Ertrages im Deutschen Reiche liefert; die Pfalz ist
das größte Tabaksgebiet des Reiches; 1js der Bodenfläche ist waldbedeckt. —
Die Industrie beschränkt sich auf die großen gewerbtätigen Städte, als
Nürnberg, Augsburg, München, und tritt als Gebirgsindustrie in den Alpen-
tälern, im Böhmer Walde und im Fichtelgebirge auf. Handel und Ber-
kehr ist besonders an die großen Knotenpunkte des Bahnnetzes (München und
Nürnberg) geknüpft.
3. Örtskunde. S. 140: Lindau. — Hohenschwangau und Neu-
'Zchwanstein, Oberammergau, Berchtesgaden, Kempten. — S. 141: München,
Augsburg, Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Passau. — S, 145: Speyer,
Landau, Ludwigshafen. — S. 149: Kaiserslautern, Zweibrücken. — S. 149:
Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Würzburg,
Kissingen. — S. 159: Wunsiedel.
(4. Geschichtliches. Bayern steht seit den Zeiten Barbarossas unter
der Herrschaft der Wittelsbacher. Im 30iährigen Kriege erlangte das
Herzogtum Bayern die Oberpfalz und die Kurwürde. Als nach Aus-
sterben der bayrischen Linie das pfälzische Haus der Wittelsbacher 1777 zur
Regierung, kam, wurde die Rheinpfalz mit Bayern vereinigt. Zur Zeit der
Napoleonischen Wirren erlangte Bayern infolge feines Anschlusses an den
Franzosenkaiser die fränkischen Länder und zahlreiche Reichsstädte und wurde
1806 zum Königreich erhoben. Der Wiener Kongreß gab ihm seinen setzigen
Umfang. Bayern ist nächst Preußen der größte und einflußreichste Staat
un Deutschen Reiche.
Schlachtorte: Lechfeld, Regensburg, Nördlingen, Höchftädt, Pirmasens
und Kaiserslautern, Kissingen und Aschassenburg.)
Ii. Königreich Württemberg.
1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und den
oberen und mittleren Neckar aus. Im 8. reicht es bis an den Bodensee. Es
umfaßt das schwäbische Stufenland, die westlichen Gebiete des Schwarzwaldes,
fast das ganze Gebiet der rauhen Alp und den kleinen westlichen Teil der
Ichwamsch-bayrischen Hochfläche. — Das Klima ist mild in der Bodensee-
gegend und im schwäbischen Stufenlande, besonders im Neckartal. Die
u) t b a r E e i t ist im Stufenlande bedeutend, geringer dageaen in den
ludllchen Hochländern.
*) Jnbezng auf die Größenverhältnisse vergl. die Ubersichtstafel S. 138.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Südwestdeutsches Becken, 145
3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch
Gebirgszüge geschützte Lage im Südwesten Deutschlands hat, so hat sie das
mildeste Klima (10—11°). Nirgends in Deutschland treffen im Frühjahr
Schwalben, Stare und Störche so früh ein, wie hier. Die milde Luft und
die Fruchtbarkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen,
gesegneten dicht bevölkerten Landstrich, Außer unsern bekannten Feldfrüchten
gedeihen Wein, Obst, Tabak, Hopfen, edle Kastanien- und Walnuß-
bäume in Fülle. Die landschaftlichen Schönheiten der Ebene werden Haupt-
sächlich durch die mannigfaltig geformten Bergzüge an den Talrändern und
durch die Gebirgstäler bedingt, die sich nach der Rheinebene öffnen.
4. Die Bewohner. Schon im frühesten Mittelalter war das Gebiet
der Oberrheinischen Tiefebene ein Hauptsitz deutschen Lebens. Nach dem
Rhein und der alten Stadt Worms führt uns die älteste deutsche Geschichte
und Sage.*) Heute gehört die Ebene zu den bevölkertsten Strichen unseres
Vaterlandes, wie sie sonst nur in den Industriegebieten angetroffen wird.
Im 8. ist die Bevölkerung alemannischer, im N. rheinfränkischer
Abstammung. Die Landwirtschaft allein vermag die Menschen nicht
zu ernähren. Großindustrie, die die nötige Kohle auf dem Rhein
heranholt, chemische Industrie, namentlich in Ludwigshafen und Darmstadt,
Baumwollenindustrie im Elsaß, und Handel sind ebenfalls wichtige Nahrungs-
quellen. Seit der frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader,
und alte Handelsstraßen begleiten den Strom auf beiden Seiten. Heute
treffen wir hier die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen Deutschlands,
die nach dem St. Gotthard und dem sw. Frankreich verlaufen.
5. Ortskunde. Die wichtigsten Städte liegen entweder am Strom oder
reihensörmig am Fuß der Gebirge r. und l. vom Rhein.
a) Im Großherzogtum Baden: «Karlsruhe, Hst., erst am Anfange
des 18. Jahrhunderts gegründet, schön gebaut mit strahlenförmig vom Schloß
auslaufenden Straßen (vergl. nebenstehende Skizze). Blühende Industriestadt.—
Heidelberg, alte Universitätsstadt in reizender Lage am Eingange des
Neckartales mit einer großartigen Schloßruine. — -x- Mannheim, am?, größer
als die Hst., wichtigster Rheinhafen Süddeutschlands, „das süddeutsche
Hamburg". — Baden-Baden, berühmtes Weltbad mit warmen Quellen in
einem herrlichen Schwarzwaldtale, — Freiburg, lebhafte Handelsstadt im
Breisgau, in schöner Lage im Dreisamtale. Universität.
b) Im Elsaß: «Straßburg, Hst. des Reichslandes, in fruchtbarer
Gegend. Sitz des kaiserl. Statthalters, starke Rachsfestung; Kaiser Wilhelms-
Universität, Weltberühmt ist das herrliche Münster, Die Stadt ist der Haupt-
Handelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger Ver-
tehrslinien, Eisenbahnen und Kanäle, eine echte „Burg der Straßen". —
Im N. die Schlachtorte Weißenburg und Wörth. — Kolmar, Hst. im
Oberelsaß, gewerbreich. — Mülhausen, Mittelpunkt des elsässischenindustrie-
bezirks; hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands.
e) In der bayerischen Rheinpfalz: Speyer, alte Stadt, an? im
Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs mit herrlichem Dom im
romanischen Stil und den Gräbern der fränkischen Kaiser. — Landau, in
überaus fruchtbarer Umgebung. — Ludwigshafen, das Gegenstück zu
Mannheim, hat sich in kurzer Zeit aus kleinen Ansängen als Rheinhafen und
Jndustrieplatz zur größten Stadt in der Pfalz entwickelt,
Großherzogtum Hessen: Darmstadt, Hst-, am Nordende der
Ichonen Bergstraße, die sich von hier nach Heidelberg hinzieht. — Worms**),
*) Siegfried, Kriemhilde.
**) Kerner: Der reichste Fürst. — 1521, Reichstag zu Worms. —
Nwelungensage.
Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 10
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Rückblick auf Süddeutschland. 153
3. Orts künde. S. 145: Darmstadt, Worms, Mainz, Bingen. —
S. 157: Gießen.
(4. Geschichtliches. Der letzte Landgraf des vereinigten Hessen-
landes war der als eifriger Parteigänger der Reformation bekannte Philipp
der Großmütige. Die heutigen Großherzöge stammen von einem seiner
4 Söhne ab, unter die er das Land teilte. Durch Napoleon wurde 1806
das Land zum Großherzogtum .gemacht und vergrößert. Im jetzigen
Umfang besteht das Großherzogtum im wesentlichen seit 1815).
V. Rcichsland Elsatz-Lothringeu.
1. Das Land. Es umfaßt den s. Teil der linksrheinischen Ebene, den
Ostabhang des Wasgenwaldes, die n. Ausläufer dieses Gebirges und den
nö. Teil des lothringischen Stufenlandes. — Das Klima ist milde, die
Fruchtbarkeit in der Rheinebene bedeutend, im Stusenlande von Lothringen
zufriedenstellend. Fast Vs des Bodens ist waldbedeckt. Das Saarbecken birgt
große Steinkohlenlager, Nordlothringen viele Eisenerze.
2. Die Bewohner, % Deutsche, '/-> Franzosen, 3u Katholiken, sind
im Elsaß alemannischer, in Lothringen rheinfränkischer Abstammung
In den Grenzbezirken, namentlich in Lothringen wohnen Franzosen.
Hauptnahrungsguellen sind Landwirtschafs (Anbau von Getreide,
Wein, Hopfen, Tabak, Mohn, Krapp) und Industrie (Jndustriebezirk von
Mülhausen)
3. Orts künde. S. 145: Strasburg, Weißenburg, Wörth, Kolmar,
Mülhausen. — S, 150: Metz.
(4. Geschichtliches. Als Karls des Großen Reich zerfiel, kamen
Elsaß und Lothringen an das ostfränkische (deutsche) Reich. Seit den Zeiten
er letzten Karolinger war Lothringen ein selbständiges Herzogtum,
während Elsaß zum Herzogtum Schwaben gehörte. Unter der Herrschaft
der schwäbischen Herzöge aus dem Geschlecht der Staufen blühten besonders
die Städte empor, und es entstanden nach und nach 10 freie Reichsstädte,
alle überstrahlt von dem glänzenden Straßburg. In Lothringen wurde
Metz zu Barbarossas Zeiten freie Reichsstadt. — Während des schmalkaldischen
Krieges mischte sich Frankreich in die deutschen Angelegenheiten und erhielt,
1552 die Bistümer Metz, Toul und Verdun, wozu 1648 der größte Teil
des Elsaß kam. Ludwig Xiv. raubte 1581 mitten im Frieden Straßburg,
Das Herzogtum Lothringen fiel erst 1766 an Frankreich, die letzten
deutschen Besitzungen im Elsaß sogar erst im Frieden von Luneville 1801.
Im d eutsch-franzöfifch en Kriege 1870/71 wurde den Franzosen Elsaß
und Deutsch-Lothringen abgenommen und als unmittelbares Reichsland mit
dem Deutschen Reiche vereinigt.)
Schlachtorte: Weißenburg, Wörth, Metz (Gravelotte).
Vi. Hohcnmern.
(Seit 1850 preußisch. Vergl. S. 143.)
C. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle reicht von den Ardeunen im W. bis
zur Mährischen Pforte im (3. Sie gliedert sich in eine westliche, eine
mittlere und eine östliche Gruppe. Die westliche Gruppe umfaßt das
Rheinische Schiefergebirge; die mittlere Gruppe nimmt das
Hessische und Weserbergland, Thüringen und seine Ränder ein;
die östliche Gruppe umfaßt das Sächsische Bergland und die
Sudeten. Das Rheinische Schiefergebirge bildet ein aus Devon und
Silur bestehendes einheitliches Erhebungssystem. Die mittlere Gruppe nimmt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Napoleon Mohn Krapp Kolmar Karls Barbarossas Barbarossas Bistümer_Metz Ludwig_Xiv Ludwig
62 Landeskunde.
5. Ortskunde. a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe, Hauptstadt des
Großherzogtums, erst am Anfange des 18. Jahrhunderts gegründet, hente eine blühende
Industriestadt. — Heid elberg, alte Universitätsstadt in reizender Lage am Ausgange
des Neckarthales. Großartige Schloßruinen. — Mannheim, am Einfluß des Neckars
in den Rhein gelegen; größter Rheinhafen Süddeutschlands. - - Baden-Baden,
berühmtes Weltbad in schöner Lage. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher
Lage am Ausgange des Schwarzwaldthales.
b) Im Reichslande: Straßburg, Hauptstadt des Reichslandes in fruchtbarer
Gegend an der Jll gelegen. Sitz des kaiserlichen Statthalters, starke Reichssestung.
Deutsche Reichshochschule (Kaiser-Wilhelms-Universität). Weltberühmt ist das herrliche
Münster. — Die Stadt ist der Haupthaudelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene,
Knotenpunkt wichtiger Verkehrslinien (Eisenbahnen und Kanäle). — Mülhausen,
Mittelpunkt des elsüssischen Jndustriebezirks; hat die größten Webereien (Baumwolle)
Süddeutschlands.
c) In der bayrischen Rheinpfalz: Speyer, alte Stadt am linken Rhein-
nfer; im Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs: herrlicher Dom mit
vielen Kaiser-Gräbern.
d) Im Großherzogtum Hessen: Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt am
Nordende der schönen Bergstraße, welche sich von hier nach Heidelberg hinzieht. -
Worms, (alte, sagenreiche Stadt am linken Rheinufer. Im Mittelalter hatte sie die
dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage wurden in ihren Mauern abgehalten.
Mainz, größte Stadt des Großherzogtums in wichtiger Lage an der Mündung des
Mains in den Rhein; starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien, blühende
Handelsstadt. — Bingen, Wein-Städtchen am Rheinknie.
e) Im preußischen Gebiet: Frankfurt a. M, große Handelsstadt in der
Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der oberrheinischen Tiefebene. Ihre. Blüte
verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern Main im Mittelpunkt des deutsch-
rheinischen Gebietes. Sie ist nicht nur der Mittelpunkt der gesamten rheinischen
Verkehrsstraßen, sondern auch Mündungspunkt alter Handelsstraßen aus dem Weser-
und Elbegebiet. Große Geldmärkte und Messen. — Ehemals war Frankfurt
Krönungsstadt der deutschen Kaiser.
Deutsche Großstadt: Frankfurt a./M. und Sachsenhausen.
I
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
66 Landeskunde.
Ortskunde, a) In Lothringen: Metz, in einer größeren Thalebene an der
Mosel gelegen. Hauptstadt von Deutsch-Lothringen; starke Reichsfestung; Knotenpunkt
der Eisenbahnen des Stufenlandes. Die Umgebung der Stadt war Schauplatz gewaltiger
Entscheidungsschlachten im Kriege 1870/71.
b) In der preußischen Rheinprovinz: Saarbrücken, im Mittelpunkte
des großen Kohlenbeckens an der Saar gelegen.
c. Rückblick auf die staaten süddeutschlands.
I. Königreich Bayern.
1. Das Land. Das Hauptland breitet sich um die obere Donau und den
oberen und mittleren Main aus. Es umfaßt die deutscheu Alpen, den größten Teil
der schwäbisch-bayrischen Hochfläche, die Hochebene der Oberpfalz, den Westabhang des
Böhmerwaldes, das Fichtelgebirge (S 71), den südlichen Teil des Frankenwaldes
(S. 72), den fränkischen und die nördlichen Teile des schwäbischen Jura, das fränkische
Stufenland, den Spessart, einen Teil des Odenwaldes und der hohen Rhön (S, 70).
Die Pfalz breitet sich im Haardtgebirge und der Rheinebene aus. — Das Klima
ist rauh in den Alpen, den Hochebenen und Mittelgebirgen, mild in der Rheinebene
und im Mainthal. — Die Fruch tbarkeit läßt im allgemeinen zu wünschen übrig.
Recht ergiebigen Boden weisen Niederbayeni, das Mainthal und die Rheinebene auf.
2. Die Bewohner (3/4 Katholiken) sind im 8. Bayern und Schwaben, im N.
Franken. Hauptuahmugsquelle ist die Landwirtschaft. Hervorzuheben sind: die
Viehzucht in den Alpen, der Weinbau in der Pfalz und in Unterfranken, der Hopfen-
bau in Mittelfranken und in Niederbayern, der Tabakbau in der Pfalz. Die
Industrie beschränkt sich auf die großen gewerbthätigen Städte, als Nürnberg,
Augsburg, München, und tritt als Gebirgsindustrie in den Alpenthälem und im
Böhmerwalde auf. Haudel und Verkehr ist besonders an die großen Knotenpunkte
des Bahnnetzes (München und Nürnberg) geknüpft.
3. Ortskunde. S. 59: München, Augsburg, Regensburg, Passau.
S. 62: Speyer.
S. 65: Nürnberg, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Würzburg, Kissingen.
Ii. Königreich Württemberg.
1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und den oberen
und mittleren Neckar aus. Es umfaßt deu kleinen westlichen Teil der schwäbisch-
bayrischen Hochebene, fast das ganze Gebiet der rauen Alp, die westlichen Gebiete des
Schwarzwaldes und das schwäbische Stuseulaud. — Der hochgelegene Süden hat
rauhes Klima; das nördliche Stuseulaud und die Gegend am Bodensee weisen
mildes Klima auf. — Die Fruchtbarkeit des Bodens ist im schwäbischen Stufen-
lande bedeutend, dagegen geringer in den südlichen Gegenden.
2. Die Bewohner (% Evangelische) gehören zum Volksstamme der Schwaben
(S. 65). Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau nebst Wem- und
Obstkultur. Die Industrie hält sich an die Linien des Bahnnetzes. Im Neckargebiet
Salzgewinnung. — Starke Auswanderuug.
3. O.rtskuude. S. 59: Ulm. — S. 65: Stuttgart, Ludwigsburg, Tübingen,
Eßlingen,' Heilbronn.
Iii. Großherzogtum Baden.
1. Das Land. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern Rhein
vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht mit den nordöstlichen Bezirken
bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des obern rechtsrheinischen Tieslcuides,
den Hauptteil des Schwarzwaldes und das Neckarbergland, die s. Höhen des Oden-
Waldes und einen Teil der fränkischen Platte. •— Das Klima ist, abgesehen von den
rauhen Bergeshöhen, milde und dem Landbau sehr zuträglich.
2. Die Bewohner (fast 2/3 Katholiken) sind im 8. Schwaben und Abkömmlinge
der Alamannen, im N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen sind Landwirtschaft,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
^ Das Deutsche Reich.
Solche sind der hohe Meißner und der Habichtswald im N. und der
Bogelsberg und die Rhön im S. Die Rhön weist in ihren nördlichen
Vorbergen noch ergiebige Äcker, gute Weiden und schöne Waldungen
aus. Tie s. „hohe Rhön" swelche zum Teil aus bayrisches Gebiet
reicht) ist felsig und fahl, unfruchtbar und voller Hochmoore. Orts-
namen wie Wüstensachsen, Kaltennordheim, Dürrfeld, Schmalenau u. a.
erinnern _ an die Dürftigkeit des Gebirges. Tie höchste Erhebung ist
die W a s s e r k n p p e (950 m,) zugleich die höchste Erhebung des hessischen
Berglandes. Hier entspringt der Hauptfluß des Berglandes, die Fulda.
Beschreibe ihren Laus nach der Karte bis zu ihrer Vereinigung mit der
W e r r a. Diese heißt von hier ab Weser.
Die Thaler des hessischen Berglandes sind freundlich und fruchtbar.
Doch kann Weinbau fast nur auf der Abdachung nach dem Main zu
getrieben werdeu. Die fruchtbarste Landschaft, Hessens Kornkammer, ist
die Wetter au. Die Höhen des Berglandes sind reichlich mit Laub-
und Nadelwald bestanden.
Die Bewohner gehören zum Volksstamme der H e s s e u (Abkömm-
linge der alten Chatten) und bekennen sich größtenteils znr evangelischen
Kirche. Man rühmt besonders ihre Trene und ihren Fleiß („Wo Hessen
und Holländer verderben, kann niemand mehr Brod erwerben!") Die
Hauptnahrungsquelle ist die Land Wirtschaft mit Ackerbau und Vieh-
zucht. Hessen ist vorwiegend ein Bauernland. Daneben gewährt anch die
Hausindustrie, besonders die Leineweberei, vielen Leuten die Mittel
zum Lebensunterhalt.
4. Ortskunde. a) In der preußischen Provinz Hessen-
Ras sau, und zwar im Rbz. Kassel: Kassel, Rbz.-Hst. in einer srncht-
baren Weitung des Fnldathales. größte, gewerb- und handelthätigste ^tadt
Hessens: Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrsstraßen. In der Nähe schloß
Wilhelmshöhe, Gefangensitz Napoleons Iii. im Jahre 1870. Marburg,
Universitätsstadt an der Lahn.
k) Im Großherzogtum Hessen, und zwar in Oberhessen: Gießen,
Universitätsstadt an der Lahn
c) Fürstentum Weil deck mit der kleinen Hst Arolsen.
Ii. Das Weserbergland breitet sich nördlich vom hessischen Berg-
lande zu beiden Seiten der Weser ans. Es besteht ans zahlreichen
niedrigen Bergrücken, welche die Weser begleiten oder von ihr durch-
brachen werden. Da namentlich im nördlichen Teile die Höhenzüge
bereits von Tiesland umgeben sind, treten sie recht ansehnlich hervor
und erhalten dadurch und durch den Hochwald, womit sie bestanden sind,
ein gebirgsähnliches Aussehen. Die wichtigsten Bergzüge sind die Weser-
kette, welche von der Weser in der westfälischen Pforte durch-
brocheil wird, ltitb der Teutoburger Wald, welcher in langem, nied-
rigem Zuge nach N.-W. streicht. Er besteht aus drei gleichlansenden
dicht benachbarten Kämmen und weist mehrere landschaftlich schöne Ouer-
thäler aus. — Die Fruchtbarkeit des Weserberglandes ist größer als
diejenige im hessischen Berglande. Auch kommen Bodenschätze an
Eisen und Kohlen darin vor.
Die Bewohner sind Niedersachsen und bekennen sich teils
znr evangelischen, theils zur katholischeu Konfession. Die Hanptnahrungs-
quelle ist der Ackerbau. Doch haben sich bei der Dichtigkeit der
Bevölkerung auch andere Erwerbszweige eingebürgert. Hervorragend ist
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Landeskunde. 149
bischen Stufenlande, besonders im Neckarthal. Die Fruchtbarkeit ist im
Stufenlande bedeutend, geringer dagegen in den s. Höhenländern.
2. Die Bewohner (70% Evangelische) gehören zum Volksstamme
der Schwaben, S. 146. Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Acker-
bau nebst Wein- und Obstknltur. Fast V» des Bodens ist bewaldet. Die
Industrie hält sich an die Linien des Bahnnetzes. Im Neckargebiet
Salzgewinnung. Starke Auswanderung.
'3. Ortskunde: S-139: Reutlingen. — S. 147: Stuttgart, Lud-
wigsburg, Tübingen, Eßlingen, Marbach, Heilbronn.
Iii. Hroßherzogtum Maden.
1. Das Land. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am
obern Rhein vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht mit der
fränkischen Platte bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des
rechtsrheinischen Tieflandes, den Hanptteil des Schwarzwaldes und das
Neckarbergland, die s. Höhen des Odenwaldes und einen Teil der fränkischen
Platte. Fast die Hälfte des Bodens ist Gebirgsland, und 37 % sind mit Wald
bedeckt. — Das Klima ist, abgesehen von den rauhen Bergeshöhen, milde
und dem Landbau sehr zuträglich.
2. Die Bewohner (fast 2/a Katholiken) sind im S. Schwaben und
Abkömmlinge der Alamannen, im N. Franken. Die Hauptnahrungsquellen
sind Landwirtsch aft, Waldwirtschaft und Industrie. Älüheuder
Ackerbau, Wein-, Tabak- und Hopfenbau in der Rheinebene. Waldwirtschaft
und Gebirasindustrie im Schwarzwalde, Gewerbthätigkeit in den Städten.
Handel und Verkehr wird durch oeu Rheinstrom und die Rheinbahnlinien
gefördert.
3. Orts künde. S- 136: Konstanz. - S- 138: Ulm. - S- 142:
Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Baden-Baden, Rastatt, Kehl, Lahr,
Freiburg. — S. 144: Offenburg, Donaueschingen. — S. 147: Pforzheim.
Iv. Hroßherzogtum Kessen.
1. Das Land, a) Das ^»auptland umfaßt den nördlichen Teil
der fruchtbaren oberrheinischen Tiefebene, fast den ganzen Odenwald und
die n. Ausläufer des Pfälzer Berglandes, das fruchtbare, aber waldarme
rheinhessische Hügelland. Der Teil r. vom Rhein ist das Gebiet von
Starkenburg, l. Rheinhessen, b) Oberhessen, durch die Umgebung von
Frankfurt a. M. vom Hauptlaude getrennt, ist ringsum von preußischem
Gebiet umschlossen. Es umfaßt die unwirtlichen Bergmassen des Vogels-
berges und die fruchtbare Wetter au. Fast V3 des ganzen hessischen
Bodengebietes ist bewaldet.
2. Die Bewohner (über 2/3 Evangelische! sind im Hauptlande
fränkisch -alamannischer Abstammung, in Oberhessen Abkömmlinge der
alten Chatten. Die Hanptnahrnngsquellen sind Acker-, Obst- und
Weinbau in der gesegneten Rheinebene und der fruchtbaren Wetterau,
Industrie in den größern Städten, Waldwirtschaft und Holzindustrie in
den Gebirgen.
3. Ortskunde. S. 142: Darmstadt, Worms, Mainz, Bingen.
- S. 154: Gießen.
V. Zieichstand Elsaß-Lothringen.
1. Das Land. Es umsaßt den s. Teil der linksrheinischen Ebene,
den ^stabhang des Wasgenwaldes, die n. Ausläufer dieses Geoirges und
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
154 Das Deutsche Reich.
Ter Kögelsberg ist die umfangreichste Basaltmasse Mitteleuropas- Er
bildet eiueu Kegel mit abgestumpftem, flachem Gipfel. Von demselben haben
die nach allen Richtungen ablaufenden Flürchen strahlenförmig geordnete
Thäler eigenagt. Zu ihnen gehört die Nidda mit der Wetter. — Das
Gebirge ist in den höhern Teilen rauh, voller Wälder. Hochmoore und
Heideflächen- Hier ist der Feldbau wenig lohnend. Besser sieht es damit
in den untern Gebirgsgebielen aus. Der Vogelsberg liegt seiner Haupt-
masse nach in Oberhessen. ,
„Die Rhön weist in ihrem n. Teile, der Vorderrhön, noch'ergie-
bige Äcker, freundliche Thäler, gute Weiden und schöne Waldungen auf.
Die s. hohe Rhön lwelche zum Theil auf bayerisches Gebiet reicht) ist
felsig und kahl, unfruchtbar und voller Hochmoore. Ortsnamen wie
Wüstensachsen, Kaltennordheim, Dürrfeld, Schmalenau, Sparbrod n. a.
erinnern au die Dürftigkeit des Gebirges. Die höchste Erhebung ist die
W asserknppe (9ö0w), zugleich die höchste Erhebung des hessischen Berg-
landes. Hier entspringt die Fulda.
Das hessische Bergland ist vorwiegend ein Bauernland. Recht
fruchtbar ist es nur in den geschützt liegenden Thälern. Weinbau kann
nur auf der Abdachung nach dem Main zu betrieben werden. Tie frncht-
barste Landschaft, Hessens Kornkammer, ist die Wetter an. Die
Höhen des Berglandes sind reichlich mit Laub- und Nadelwald bestanden.
b) Die B e w ohne r gehören zum Volksstamme der Hessen (Ab-
kömmlinge der alten Chatten) und bekennen sich größtenteils zur
e v a u g e l i s ch e n Kirche. Man rühmt besonders ihre Treue und ihren.
Fleiß. („Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand mehr Brod
erwerben!") Die Hauptnahrnngsqnelle ist die L a u d w i r t s ch a f t mit
Ackerbau und Viehzucht. Daneben gewährt auch allerlei H a u s i u d u st r i e,
besonders die Leinenweberei, vielen Leuten die Mittel zum Lebensunterhalt.
c) O r t s tu n d e. n) In der preußischen Prov inz H essen-Nassau,
und zwar im Reg.-Bez Kassel: Kassel, Reg.-Bez.-Hft. in einer frncht-
baren Weitung des Fuldathales, größte, gewerb- und handelthätigfte Stadt
Hessens; Kreuzungspunkt wichtiger Verkebrsstraßeu. In der Nähe Schloß
Wilhelmshöhe, 1870 Gefangensitz Napoleons Iii. — Fulda, a. d
Fulda gelegen, altertümliche Bischofsstadt. — Marburg, Universitätsstadt
a. d. Lahn.
b) In Oberhesfen (Großherzogthum Hessen). Gießen, Universitttts-
stadt a. d. Lahn.
c) Fürstentum Waldeck mit der kleinen Hst. Arolsen.
Ii. a) Dfls Wtserlicrgland breitet sich nördlich vom hessischen Berg-
lande zu beideu Seiten der Weser ans. Es besteht ans zahlreichen
niedrigen Bergrücken, Hügelländern und ausgedehnten Flächen, welche die
Weser begleiten oder von ihr durchbrochen werden. Tie wichtigsten Teile
des Weserberglandes sind r. der Solling, das Leinebergland,
der Deister, das diesem gleichlaufende Süntelgebirge und die
Weserkette, welche von der Weser in der westfälischen Pforte
durchbrochen wird. Aus der linken Seite des Fluffes, in größerer Ent-
fernnng von demselben, ziehen sich das E g g e g e b i r g e und der
Osning oder Teutoburger Wald hm. Letzterer streicht in langem,
niedrigen Zuge nach N.-W. Er besteht aus drei gleichlausenden, dicht-
benachbarten Kämmen und weist mehrere landschaftlich fchöne Qnerthäler
aus. Auf der G r o t e u b u r g s.-w. von Detmold erhebt sich das
H e r m a n n s-D e n k m a l.
Da namentlich im n. Teile die Höhenzüge bereits von Tiefland
umgeben find, treten sie recht ansehnlich hervor und erhalten dadurch und
durch den Hochwald, womit sie bestanden sind, ein gebirgsähnliches Aus-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Landeskunde. 61
Gebirgsindustrie in den Alpentälern und im Böhmer Walde auf. Handel
und Verkehr ist besonders an die großen Knotenpunkte des Bahnnetzes
(München und Nürnberg) geknüpft.
3. Ortskunde. S. 55: München, Augsburg, Regensburg, Passau.
S. 57: Speier.
S. 59: Nürnberg, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Würzburg, Kissingen.
Ii. Rönigreicb Württemberg.
1. Das Land. Württemberg breitet sich um die obere Donau und
den oberen und Mittlern Neckar aus. Es umfaßt den kleinen westlichen Teil
der Schwäbisch-Bayrischen Hochfläche, fast das ganze Gebiet der Rauhen Alb,
die östlichen Gebiete des Schwarzwaldes und das Schwäbische Stufenland. —
Der hochgelegene Süden hat rauhes Klima; das nördliche Stufenland und
die Gegend am Bodensee weisen mildes Klima auf. — Die Fruchtbarkeit
des Bodens ist im Schwäbischen Stufenlande bedeutend, dagegen geringer
in den südlichen Gegenden.
2. Die Bewohner (2js Evangelische) gehören zum Volksstamme der
Schwaben (S. 59). Die hervorragendste Nahrungsquelle ist der Ackerbau
nebst Wein- und Obstbau. Die Industrie hält sich an die Linien des
Bahnnetzes. Im Neckargebiet Salzgewinnung.
3. Ortskunde. S. 55.: Ulm. — S. 59: Stuttgart, Ludwigs-
bürg, Tübingen, Eßlingen, Heilbronn.
Iii. (Zrojzkerzogtum Laden.
1. Das Land. Es liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, am obern
Rhein vom Bodensee bis über den Neckar hinaus und reicht mit den nö.
Bezirken bis an den Main. Es umfaßt den größten Teil des obern rechts-
rheinischen Tieflandes, den Hauptteil des Schwarzwaldes und das Neckar-
bergland, die s. Höhen des Odenwaldes und einen Teil der Fränkischen
Platte. — Das Klima ist, abgesehen von den rauhen Bergeshöhen, milde
und dem Landbau sehr zuträglich.
2. Die Bewohner (fast 2/3 Katholiken) sind im 8. Schwaben und
Abkömmlinge der Alemaunen, im X. Franken. Die Hauptnahrungsquellen
sind Landwirtschaft, Waldwirtschaft und Industrie. Blühender Acker-
bau, Wein-, Tabak- und Hopfenbau in der Rheinebene, Waldwirtschaft und
Gebirgsindustrie im Schwarzwalde, Gewerbetätigkeit in den Städten, Handel
und Verkehr wird durch den Rheinstrom und die Rheinbahnlinie gefördert.
3. Ortskunde. Konstanz, am?
S. 57: Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Baden-Baden, Freiburg.
Iv. Orohkerzogwm dessen.
1. Das Land, a) Das Hauptland umfaßt den nördlichen Teil der
Oberrheinischen Tiefebene, fast den ganzen Odenwald und einen kleinen Teil
des Berglandes der. Haardt, d) Oberhessen wird durch die Umgebung von
Frankfurt a. M. vom Hauptlande getrennt und ist ringsum von preußischem
Gebiet umschlossen. Es umfaßt die unwirtlichen Bergmassen des Vogels-
berges und die fruchtbare Wetter au. — Das Klima ist mild in der
Rheinebene, recht rauh auf den Höhen des Vogelberges und Odenwaldes. —
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]