121
§. 123. Erfindungen und Entdeckungen.
Kreuzfahrern erlitten, nicht mehr erholen und wurde in der Mitte des
14. Jahrhunderts eine Beute der Osmanen.
Michael Paläologus stürzte zwar (1261) das lateinische Kaiser-
thum wieder, konnte aber nicht mehr alle vorigen Reichstheilc gewinnen. Von
den Scrbicrn lind Bulgaren im Norden angegriffen, mußte Johann Paläo-
logus cs dulden, daß sich die Türken oder Osmanen von Kleinasien her-1355
über in Europa cindrängten, 1361 unter M urad I. ihren Sitz in Adrianopel
nahmen und bis nach Serbien und Bulgarien, ja unter Bajasid bis über
die Donau vordrangen. Den Grund zur osmanischen Größe legte sodann
Murad Ii. dadurch, daß er die Ungarn und Polen bei Varna schlug (1444).
Seinem weitern Vordringen widersetzten sich aber der muthige Johann Hun-
nyades (§. 120) und der tapfere Georg Castriota oder Skanderbeg,
Fürst von Albanien (Epirus). Zuletzt war das griechische Reich nur noch auf
C on st an tino p e l und seine Umgebung beschränkt, bis endlich Muhammed 11.1453
demselben durch die Eroberung Constantinopels, wobei der letzte Kaiser Con-
stantin Ix. tapfer kämpfend fiel, dem griechischen Reich ein Ende machte.
Nach Skanderbcgs Tod eroberte er Albanien und ordnete sein Land durch ein
neues Gesetzbuch. Von da an wurden die Türken durch ihre beständigen
Streifzüge nach Ungarn und Oesterreich eine furchtbare Geißel der Christenheit.
9. Die Vorboten -er neuern Zeit.
Dittmar's histor. Atlas. Taf. Xii. b.
1. Erfindungen und Entdeckungen.
§. 123. Noch haben wir aus dem 15. Jahrhundert eine Reihe wich-
tiger Entdeckungen und Erfindungen zu erwähnen, welche den
Uebergang zu einer neuen Zeit bilden.
Nachdem die Portugiesen durch Bartholomäus Diaz schon imj.1486
das Vorgebirge der guten Hoffnung entdeckt und den Seeweg
nach Ostindien gefunden hatten, hoffte der Genuese Christoph Co-
lumbns denselben in westlicher Richtung entdecken und an der Ostküste
Indiens landen zu können. Er wendete sich an Ferdinand und Jsabella
von Spanien, und erhielt nach mehrjährigem Warten drei kleine Schiffe,
mit welchen er am 3. August 1492 von Palos aus in das weite Welt-
meer hineinfuhr. Nach einer neun Wochen langen Fahrt, als ihm schon
seine Leute das Versprechen abgenommen hatten, wieder umzukehren,
entdeckte man den 12. October Land, die Insel Guanahani (San
Salvador) und bald darauf Cuba und H a y ti, wodurch der Anfang Ll92
zur Cntdeckung Amerikas gemacht war.
Auf seiner zweiten Fahrt (1493—1496) entdeckte Columbus meh-
rere andere Inseln des westindischen Archipels, mußte aber nach Spanien
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Michael_Paläologus Johann_Paläo- Johann Johann_Hun- Johann Georg_Castriota Muhammed Bartholomäus_Diaz Christoph_Co- Ferdinand August Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Europa Serbien Bulgarien Donau Ungarn Polen Varna Albanien Epirus Albanien Ungarn Oesterreich Ostindien Indiens Spanien Cuba Amerikas
146
§. 56. Die gracchischen Unruhen.
der Rechte zerstört. Denn einerseits schloß die Partei
der Mächtigen (der Optimaten) durch alleinigen Länder-
und Geldbesitz die Ärmeren von den höhern Stellen aus und
wußte sich darin durch Bestechung zu erhalten; anderseits ge-
riech die durch Aufnahme vieler hergelaufener, dem römi-
schen Geiste fremder Leute zahlreich gewordene Partei
des Volks aus Mangel an Arbeit, (die der Reiche nicht
mehr durch Freie, sondern durch Sclaven verrichten ließ),
immer mehr in Armuth, und war daher nicht nur zur
Käuflichkeit sondern auch zu Unruhen sehr leicht geneigt, weil
die Tüchtigeren und Würdigeren dieser Partei stets um ihren
Antheil an den ihr vorenthaltenen Rechten rangen.
Dieses schreiende Mißverhältniß führte
133 die gracchischen Unruhen herbei. Tiberius Sem-
pronius Gracchus nämlich, der ältere Sohn der treff-
lichen Cornelia, der Tochter des ältern Scipio Afrikanus,
brachte aus Mitleid mit dem armen Volke und um einen
wohlhabenden Mittelstand zu begründen, als Volkstribun
wieder das Acker ge setz in Vorschlag, das eine billigere
Vertheilung der öffentlichen Ländereien bezweckte. Weil er
sich aber, um dieses durchzusetzen, ungesetzliche Schritte
erlaubte, und nachher auch auf die Vertheilung der Schätze
des Attalus unter das Volk antrug, so wurde er, in einem
Angriffe der Vornehmen auf seinen Anhang, erschlagen.
Hierauf verschaffte sich sein Bruder Cajus Gracchus
das Tribunat, setzte aus Rache gegen den Senat den Vor-
schlag durch, daß das Richteramt zum größten Theile dem
Ritterstande übertragen wurde, und traf noch mehrere, seiner
Partei günstige Anstalten. Weil er sich aber dabei aus Lei-
denschaftlichkeit ebenfalls zu ungesetzlichen Handlungen
hinreißen ließ, wurde auch er in einem offenen Kampfe ge-
gen die Optimaten (im Jahr 121) mit 3000 seiner An-
hänger erschlagen.
Durch diesen Sieg steigerte sich der Übermuth der
Vornehmen und Neichen nur noch mehr, und sie
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Cornelia Scipio_Afrikanus Scipio Cajus_Gracchus
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Xxxii
Erläuterung
Tab. Iii. Fig. 15. enthält int allgemeinen die Grenzen
vieler Produkte von Europa von S. nach N. nach den Breitegra-
dcn, wie ihre Verbreitung gewöhnlich angenommen wird. Da-
bei ist aber ja zu bemerken, daß manche Produkte, wie z. B. der
Wein re. in ihrer Verbreitung sich nicht genau an einen Breite-
grad binden (siehe die Anmerkung S. 278.), sondern oft schiefe
Linien bilden, indem der Boden, das Clima und andere Ursa-
chen, mannichfache Abweichungen in den verschiedenen Landern
herbeiführen. Diese Produktencharte, in den Handen der Schü-
ler, dient aber mehr zur Versinnlichung und zum Behalten, als
alle bloße Beschreibung und alles Auswendiglernen.
Tab. Iv. Fig. 14. stellt das Stromgebiet der Donau, als
ganzes Flußsystem bis zu ihren Mündungen dar, um den Schü-
lern den Begriff e'nes ganzen Flußgebietes mit seinen Neben- und
Seitenflüssen und deren verschiedenen kleinen Zuflüssen anschau-
lich deutlich zu machen, und daran nützliche Ideen zu knüpfen,
die den Verstand beschäftigen. Fig. 15. ist zur Versinnlichung
der verschiedenen Große und Quadratmeilenzahl und Vergleichung
des Flächeninhalts der Fluß- und Stromgebiete bestimmt, und
fig. 16. als Entwurf, nach welchem die Schüler die Hauptflüsse
jedes Welttheils allmählig, in Dreiecke von größerem Maaßstabe,
nach den im Buche angegebenen Längenzahlen ihres Laufes ein-
tragen, wodurch nicht nur das Behalten derselben erleichtert,
und die Verhältnisse ihnen klar werden, sondern auch durch's
Zeichnen und Messen andere Vortheile sich entfalten.
Tab. V. Fig. 17. gibt eine Versinnlichung des Flächenin-
halts der verschiedenen Länder in Quadraten, welche, gehörig
angewendet, dem Gedächtniß sehr gut zu Hülfe kommt, und ihre
so sehr verschiedene Arealgröße, dem Verstände durch Anschauung
deutlich macht. Die Berechnung und der Eintrag derselben in
Quadrate hat in mannichfaltiger Hinsicht großen Nutzen. Fig. 18.
enthält eine Versinnlichung der verschiedenen Tag - und Nachk-
längen in den 4 Jahreszeiten und den 12 Monaten des Jahres
für Deutschland im 49- Breitegrade. Das ganze Quadrat stellt
die Summe aller Tage und Nachte des Jahres dar. Die vcrti-
calen Striche theilen das Jahr nach den zwölf Monaten; von
diesen Strichen ist jeder dritte stärker gezeichnet, um den An-
fang eines neuen Vierteljahres und zugleich einer neuen Jahres-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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54 Allgemeine Einleitung.
Diese Hauptgebirge der verschiedenen Abdachungen des
festen Landes, und ebenso manche Inseln, enthalten auch die
höchsten Bergspitzen der ganzen Erdoberfläche. Die Höhe
derselben wird nach einer senkrechten Linie von der höchsten Spitze
gewesten, welche bis auf eine Tiefe, die dem Wasserspiegel des
nächsten Meeres gleich ist, berechnet wird. Die angehängte Ta-
belle über die Berg höhen, bezeichnet die gemessenen Höhen
derselben. (S. lit. B. am Schlüsse der natürlichen Geographie
und tab. yi. am Schlüsse dieses Buches.)— Wenn man die Höhe
eines Berges von 1000 oder 2000 Fuß u. s. w. in der Nähe seines
Aufenthaltes genau kennt und beobachtet, so thut man wohl, sich
in der Vergleichung der höheren Berge mit demselben zu üben,
um sich die Erhebung der höchsten Bergspitzen dadurch im Gro-
ßen begreiflich und anschaulich zu machen.
Etwa 200 zum Theil sehr hohe Berge der Erdoberfläche auf
dem Festlande und auf Inseln sind gegenwärtig noch thätige
Vulkane und sehr viele sind erloschen, und daher vulkanischen
Ursprungs. Merkwürdig sind die verschiedenen Züge der zwi-
schen den übrigen Bergen zerstreuten Vulkane, und die Grup-
pen derselben, welche wirklich auf der Erde von Zeit zu Zeit in
Bewegung sind. Mehrere derselben ziehen in Reihen von Nor-
den nach Süden in sehr weiter Ausdehnung meist durch Küsten-
länder und Inseln in der Nähe der Meere. Andere Vulkane
liegen einzeln und zerstreut, deren etwaige Verbindung die Zu-
kunft erst aufklären kann.
Man hat sehr verschiedene Ansichten über den Ursprung der
vulkanischen Eruptionen aufgestellt. Aber die wahrscheinlichste
ist wohl die: daß in der Tiefe des Erdkörpers mehrere große
Feuerheerde vorhanden sind, in welchen elastische Dämpfe durch
eingedrungenes Wasser rc. sich erzeugen, deren Gebundenheit in
den leeren Räumen über einem solchen Feuerheerde ihre Gewalt
so vermehrt, daß sie die geschmolzenen Stosse durch tiefe Spalten
und Höhlungen aufwärts drückt, bis sie einen Ausweg in dem
Krater eines Berges finden. Die ungeheure Gewalt der Dämpfe
ist in unsern Tagen allgemein anerkannt.
E. Die Stromgebiete auf der Oberfläche der Erde bilden
sich durch die von den Hauptabdachungen der Conti neu te
anslaufenden Zweige, welche aus höheren Gebirgszügen, aus
Landrücken oder niedern Hügelreihen bestehen, in den, durch die-
selben begrenzten unebenen, Landstrichen. Durch sämmtliche Ver-
tiefungen, in welchen die Gewässer des Stromgebietes sich sam-
meln und dem Meere zufließen, entstehen Fluß- und Strom-
becken oder Bassins. Ein Stromgebiet mit seinem Strom-
decken umfaßt einen ganzen Landstrich, worin alle fließenden
Gewässer, d. i. alle Flüsse, Bäche und Quellen, von der äußer-
sten Wasserscheide an, ihr Wasser in einem Strome vereinigen
(tab. Iv. fig. 14 und 15). Die kleinern, in's Meer gehenden
Küsten fl risse rechnet man zu den größern Stromgebieten hinzu;
weil sich diese sonst zu sehr vervielfältigen würden. Die Step-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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72
Natürliche Geographie.
(Mare Caledonium) oder ein Kanal, kleiner und großer Minsk
genannt, 30 Meilen lang.
5. Das Blökayiscbe Meer (Mare Cantabi’ium, Sinus
Aquitanicus) oder der Meerbusen von Biskaja, zwischen der
Westküste von Frankreich und der Nordküste von Spanien, auch
aguiranisches Meer genannt, mit dem Golf von Gascogne.
6. Das mittelländische Meer (Mare mediterraneum,
internum) im Süden von Europa, ist durch die Straße von
Gibraltar (zwischen den Säulen des Herkules der Alten) mit
dem nvrdatlautischen Meere verbunden. Es hat einen Flächen-
inhalt von 40,000 lumeilen, ist 580 Meilen lang, bis 1800
Fuß tief gemessen und enthält als einzelne Theile: dasliguri-
sche Meer (Mare Ligusticum) mit dem Meerbusen von Genua;
das Toskanische Meer (Mare Tyrrhenum), von der Alpen-
halbinsel und ihren drei großen Inseln begrenzt; das Jonische
Meer zwischen dem südlichsten Theile der Alpenhalbinsel und
Griechenland; das Adriarische Meer von der Straße von
Otrantv nach Nvrdwcst sich ausdehnend, 100 Meilen lang, 10—
So Meilen breit und 3000 lumeilen groß, mit vielen kleinen
Inseln an der Ostküste; das Aegeische Meer oder der Archi-
pel (Mare Aegeum), 75 Meilen lang und 4600 lh>Meilen groß,
zwischen Europa und Asien, und eben so das Meer von Mar-
mora (Propontis); das Syrische Meer, zwischen den Küsten
von Asten und Afrika. Es hat viele einzelne Meerbusen und
Straßen, z. B. die Straße von Piombino, Messina, Bouifacio,
Otrantv, der Dardanellen (Hellespontus) und die Straße von
Eonstantinvpel (Bosporus Threciae).
7. Das Schwarze Meer (Pontus Euxinus, Mare Colchi-
cum) ist von Westen nach Osten 160 Meilen lang und über 60
Meilen breit, enthalt etwa 9000 ^Meilen und ist 1900 Fuß tief.
Es hat gar keine Inseln und nur einen Meerbusen im Nord-
westen, das todte Meer, Durch die Straße Feodvsia oder Eaffa
(Meerenge von Jcnikalc) steht es mit dem A so wischen Meere
(Paln8 Maeotis) in Verbindung, welches 1000 lumeilen Flächen-
inhalt und als Busen das Faule Meer hat.
8. Das Casplscke Meer (Mare Caspium, Hircanum), wel-
ches mit keinem Meere zusammenhängt, und daher eigentlich als
ein sehr großer Laudfee betrachtet werden muß, bespült einen
Theil der Süd- und Ostgrenze von Europa. Es ist 140 Meilen
lang, 63 Meilen breit, etwa 600 Fuß tief, und sein Flächen-
inhalt enthält fast 6000 Hjmeilen, Sein Wasserspiegel liecht
334 Fuß tiefer als das schwarze Meer, hat einige stäche Insel«,
das Wasser ist salzig, und es leben Robben darin.
Die kleinern Meerbusen und Landseen gehören den ci«-
zetuen Ländern an« und sind daher hei den Flußgebieten urd
Abdachungen näher beschrieben worden, (S, auch die Tabelle
im Anhang.)
Ii. Flüsse. Europa hat eine Menge Flüsse (Elben oder Elf
im Norden), unter welchen die Donau, der Dnepr und lne
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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106
Natürliche Geographie.
auch Korallenfifcherei in der Meerenge Bvnifaeio. Einwoh.
nerzähl: 185,000 katholische Christen.
Städte:
Bcrsticr, an der Nordküste, 10,000 Einw.
Ajaceio, Ajazzo/ (lpr. Ajadscho), an der Westküste, 7600 Cmw.
Nordalpenland, Germanien, Mitteleuropa.
§. 1. Lage, Größe, Grenzen. — Das Nordalpe n-
land liegt zwischen 21 — 57° der Länge und (mit Dänemark)
zwischen 46 — 57° nördlicher Breite. Seine natürlichen Gren-
zen sind: gegen Norden die Nordsee, das Kattegat und die
Ostsee; gegen Osten das Nord- und Südkarpathen land;
gegen Süden das letztere und das Südalpen land; gegen Wc.
sten aber das W e sta l p e n l a n d. L ä n g e von Osten nach We-
sten etwa 190 Meilen; Breite von Norden nach Süden 150
Meilen. Flächeninhalt über 15,000 lizmeilen.
§. 2. Gebirge. —- Durch den Zusammenhang des europäi-
schen Hanptqebirgszuges, welcher von den Alpen in Deutschland
bis an die Karpathen reicht, erhält cs eine nordwestliche und
eine südöstliche Hauptabdachung. Der südliche Theil des
Landes ist sehr gebirgig; der nördliche läuft, in seiner Senkung
gegen das Meer hin, in weitverbreitete Ebenen aus. Die Koch-
ebene der Aar bis zum Bodensee erbebt sich 1200 Fuß und die
der Donau bis 1700 Fuß über die Meeresfläche.
A. Grenzgebirge des Nordalpenlandes:
3. Im Westen des Gotthards 1. die Berneralpen,
2. Jura, 5. südliche Vogesen, 4. Lothringer Landrücken,
5. Ardennen und ein davon ausgehender Höhenzug bis zur
Meerenge von Calais, alle aber nur in ihrer nördlichen und
nordöstlichen Abdachung.
b. Im Osten des Gotthards grenzt dasselbe an die Was-
serscheide der nördlichen und nordwestlichen Abdachung, 1. der
Rhätischen, 2. Tyrvler, 3. Salzburger und 4. Steiri-
schen Alpen, und 5. einen von den Wieneralpen an der
Grenze von Ungarn nach Norden ziehenden Landrücken bis an
die Donau. — Don hier zieht am linken Ufer der Donau ein
K a r p a t h e n z w e i g über den Paß von I a b l u n k a, das K 0 -
laczgebirge und das Taruowitzer Platcan, und von da ein
nur wenig merklicher Höhenzug bis zum Pauzkcr Wieck an
der Ostsee.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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1u
Natürliche Geographie.
auf ihrem linken Ufer, Quelle Tyroler Alpen, Mündung bei
Deggendorf.— 4. Inn (Oenus, Enus), 68 Meilen lang, mit
der Saale und Salzach, Quelle Septimerberg, Mündung Pas-
sau.— 5. Trau n (Traunus) mit der Atter, Quelle ein Zweig
der Salzburger Alpen, Mündung westlich von Ens.-—• 6. En6
(Anisus, Ouasus) mit der Step er, Quelle bei Radstadt in den
Salzburger Alpen, Mündung Ens au der Donau.
Seen, welche alle im südlichen Theile liegen: — 1. Fe-
dersee, bei Buchau 4^2 Stunde im Umkreis; — 2. Amm er-
see, 2v2 Meile lang; — 5. Würmsee oder Stahrenberger
See, 5 Meilen lang und 1 Meile breit; — 4. Kochelsee; —
5. Walchensee, 1 Stunde lang; — 6. Chiemsee, 572
^Meilen groß, 2 Inseln (Herrenwörth und Fraucuwörth); —
7. Attersee; — 8. Traunsee, 2 Meilen lang und ^/4 Meilen
breit; — 9. Tegernsee, Iv2 Stunde lang und '/2 Stunde
breit, Wasserfall; Marmorbrnch.— In der Nähe das schöne
Achcnthal mit dem Achensee, 2 Stunden lang, V2 Stunde
breit, und das Bad Kreuth.
Wegen seiner Größe theilt man dieses Gebiet in das obere,
mittlere und untere Donaugebiet.
A. Das obere Donaugcbiet umfaßt dcu ganzen westli-
chen Theil des deutschen Donaugebietes von der Quelle des
Flusses an bis an die Ostgrenze der Gebiete des Lechs und der
Wernitz, welche meist durch Berge, Hügelzüge und Landrücken
bis zum mittleren Douaugebiet geschieden ist.
Städte:
Nlm, auf dem l. U. der Donau am Einfluß der Iller, 15,000 Einw.
Südwestlich liegt das Endloch, eine 200 Fuß lange Tropfsteinhöhle.
Dettingen, au der Werniß, 5500 Einw.
Lnemmingen, an der Iller, 7000 Einw. Südlich liegt die Leut-
kircher Haide 3 Meilen lang und 1 Meile breit.
Kempten, au der Iller, 6000 Einw.
Augsburg, zwischen dem Lech und der Wertach, 20,000 Einw.
Das Lechfeld zieht von hier bis nach Landsberg.
Nördlingen, im sogenannten Ries, 6000 Einw.
B. Das mittlere Donaugebiet wird auf dem linken Ufer
der Donau durch das Böhmerwaldgebirge und auf dem rechten
Ufer derselben durch die Ostgreuze des hieher gehörigen Jnn-
gebietes bis über Passau hinaus vom untern deutschen Donau-
gebiet geschieden.
Städte:
Ingolstadt, auf dem linken Ufer au der Donau, 7000 Einw.
Eichstädt, an beiden Seiten der Altmühl, 7000 Einw.
Amberg, an beiden Seiten der Fils, 7500 Einw.
A egensbürg, am rechten Ufer der Donau und Einfluß des Regen
in die Donau, 20/000 Einw.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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208
Natürliche Geographie.
der Quelle des Curchillflusses, etwas näher bekannt sind. Der
Mackenziefluß geht durch den Aratapeskow- und den
1400 □Weisen großen Sclavensee, und der Kupferminen-
fluß, wie jener, ins nördliche Eismeer.
Diesen innern Theil der freien Indianer-Länder durch-
zieht im W. des Mackenzieflusses das steinige oder Felsen-
gebirge (Nockimountains) wahrscheinlich die nördlichste Fort-
setzung der Cordilleren bis zum nördlichen Eismeere.
ä. Labrador oder Neubritannien, zwischen der Hud-
sonsbai und Davisstraße, 24,000 □Meilen, ist sehr kalt, ohne
Anbau, und von Eskimos bewohnt. Nur der Mistussiu-
See und einige kleine Niederlassungen finden sich hier.
Die Insel Lteufoundland oder Lerreneuve, 2090 □Mei-
len groß, 64,000 Einw., durch die Straße Belle-Jsle von
Labrador getrennt, hat rauhes Clima, Berge, Sümpfe und
Moräste.
Städte:
St. Johns, auf der dstsekte, 12,000 Einw«
placentia, an der Bay gleichen Namens, 2000 Einw.
Die 120 □Meilen große Insel Anticosti im Lorenzbusen ist
fast ganz unbewohnt, aber die fruchtbare Insel St. John oder
Pritt5 Eduard, ebenfalls im Lorenzbusen, enthält 29,000 Einw.
Oestlich liegt die große Bank, 125 Meilen lang und 12 Mei-
len breit, sehr ergiebiger Wallfisch- und Kabliaufang.
2. Das östliche Nordamerika.
A. Das Gebiet des St« Lorenzstromes.
In diesem Gebiete liegen die 5 großen Seen, welche sü-
ßes Wasser enthalten, schiffbar sind und zwischen 2 von O. nach
W. ziehenden Bergketten, deren Ausfluß den St. Lorenzstrom
bilden.
g. Der obere See, 360 Meilen laug und 140 Meilen
breit. Sein Flächeninhalt beträgt 1900 □Meilen. Er hat viele
Inseln und ist sehr fischreich. Ein Abfluß mit einem Wasserfall,
10 Meilen lang, geht von ihm in den
6. Huronsee. Dieser ist 760 □Meilen groß und durch
die Straße Michillimakinak in Verbindung mit dem
e. Michigansee, 744 □Meilen groß, und aus ihm führen
der Fluß St. Clair und die Straße Detroit in den
d. Eriesee, dessen Flächeninhalt 600 □Meilen enthalt.
Sein Ausfluß Niagara bildet den 164 Fuß hohen, über 2800
Fuß breiten Wasserfall Niagara, den die Jrisiusel in 2 Arme
theilt, und geht von da nördlich in den
6. Ontariosee, welcher 576 □Meilen groß ist, und sein
Wasserspiegel liegt 334 Fuß tiefer als der des Eriesees.
Der Lorenz ström hat von seiner eigentlichen Quelle, dem
obern See, an bis zu seiner Mündung in den 20 Meilen breiten
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Johns John Eduard Eduard Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Aratapeskow- Mistussiu-
See Lorenzbusen Nordamerika Straße_Michillimakinak Niagara Niagara
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Schlußanmerkung.
Witt man sich ein richtiges Bild von der Erdoberfläche nn«
verlierbar fürs Leben einprägen: so muß man das Land und die
Meere, die wichtigsten Gebirge und Flüsse, Seen und Inseln,
nicht nur dem Namen nach, sondern nach ihren Verhältnissen,
Umrissen, Lage, Richtungen :c. genau kennen lernen.
Ein vorzügliches Mittel dazu beim Selbstunterricht ist: die
allmählige Anzeichnung der Namen dessen, was mau kennen ge.
lernt hat, in tabellarischer Form; nicht etwa blos aus dem Lehr-
buche — sondern vom Globus und aus der genauen, oftmaligen
Anschauung der Charten.
Zuerst macht man sich kurze, tabellarische Uebersichten des
Allerwichtigsten, d. i. 1. Haupt-und innere Meere; 2. Haupt-
länder, Vorgebirge, Inseln und Halbinseln; 3. Hauptgebirge;
4. Hauptflüsse; 5. die größten Laudseen.
Hat man diese recht aufgefaßt, so entwirft man sich ausge-
dchntere Tabellen mit Unterabthcilungen. Z. B. 1. äußere und
innere Meere, mit den Meerbusen und Straßen; 2. Hauptländer
mit den Stromgebieten, Abdachungen, Seen, Inseln und wichtig,
stcn Städten; 3. Gebirge mit ihrem Zusammenhang, Vorgebirgen,
Seitengebirgszügen und höchsten Spitzen; 4. Hauptflüsse mit ih.
reu Quellen und Mündungen, Länge des Laufes, Neben- und Kü-
stenflüssen.
Ebenso verfährt man bei der politischen Geographie, wo man
1. die Erdtheile und. Länder, 2. die ^Meilen, 3. Einwohnerzahl,
4. Verfassung, 5. Provinzen, 6. Haupt- und Provincial-Städte,
7. Einkünfte, 8. Kriegsmacht rc. in Tabellen einträgt, um die Ue-
bersicht des Ganzen dem Gedächtniß leichter einzuprägen.
Mchrfältig kaun man solche Tabellen abändern, und gerade
diese Abänderungen, welche die Anschauung der Gegenstände aus
verschiedenen Gesichtspunkten oftmals nöthig machen, prägen das
aufgefaßte Bild dem Gemüthe sehr tief ein.
Die Tabellen (S. 231 — 280.) sind blos als Anleitung zur
Verfertigung derselben nach obigem Vorschlag, und nicht etwa
zum Auswendiglernen hier ausgenommen. — Alles das, richtig
aufgefaßt, und zu rechter Zeit, d. h. nach den Lehrstunden, für
sich, immer gefertigt, kann ohne große Mühe, für jeden Curs im
Laufe eines Jahres sehr weit bringen.
Die statistische Tabelle von Europa ist zum Ueberblick der
politischen Geographie im Ganzen und zur nähern Kenntniß des
Vaterlandes fast unentbehrlich; von den auswärtigen Wcltthei-
len kann ebenfalls eine solche, zur Uebung der Schüler sehr nüz-
lich aus dem Buche zusammengetragen und ausgefertigt werden,
wenn der Lehrer es gut findet.
/
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Die Gewässer des Landes.
«en größer,, Fluß fließt, ein Nebenfluß, welcker wieder Sei-
ten flu ffe aufnimmt; wenn er sich aber in das Meer ergießt, ein
Hauptfluß oder ein Strom (Fluvius). Knstenflüsfc strömen
nach kurzem Laufe in's Meer, und Steppenflüsse verlieren, sich
im Sande, in der Erde oder in einem See, vbne sichtbaren Abfluß.
Jedes Thal, in welchem ein Strom fließt, heißt Strom that, und
alle Länderstrecken zusammengenommen, deren Gewässer in einen
.Hanptfluß sich vereinigen, bis dahin, wo er in's Meer geht, heißen,
von ihrer Wasserscheide an, ein Stromgebiet (Flußgebiet).
An merk. Die (im Abrisse einem dürren Baum mit seinen Aesten
und Zweigen ähnelnden) sämmtlichen Quellen, Bäche, Seiten- und
Nebenflüsse mit dem Hauptstrom nennt man Wasser-, Strom- oder
Flußsyftem. Durch Tab. Iv. Fig. 14. u. iü. kann man sich die ver-
schiedene Größe und Ausdehnung der Fluß - und Stromgebiete, auch in
Quadratflächen dargestellt, versinnlichen.
Die Vertiefung, worin das Wasser fortfließt, und welche jedes
fließende Gewässer sich selbst allmählig bildet, heißt Flußbette,
Strombette, und wo sie am tiefsten ist, Thalweg. Der Ursprung
eines Flusses heißt seine Quelle. Oft hat er deren mehrere, dann
nennt man die Gegend Quellland oder Quellen ge b i e t. Die
Stelle, wo ein fließendes Wasser in einen Fluß, Strom, oder in's Meer
fließt, heißt Ausfluß oder Mü ndung; die Gegend, wo dasselbe der
Ocean aufnimmt, sein M ü nd u n gsl a n d, und die Inseln, welche durch
mehrere Ausflüsse oder Mündungen des Flusses an der Meeresküste ge-
bildet werden, u n ä ch t e I n se l n, im Gegensaß derer, die das Meer
ganz umgiebt.
e. Den Lauf eines Flusses oder seine Lange nimmt man
von derquelle bis zur Mündung an, nach seinen vielfältigen Krüm.
münzen,^ die ihn sehr verlängern (Tab. Iv. Fig. 14.). Man theilt
ihn, nach seiner Form, in den obern, mittlern und untern
S t r o m l a n s, wo in dem letzter« das Entgegenwirken der Meeres-
fluth, oder des Sturmes, Strom-Anschwellungen, Ueber-
schwemmungen, und Trennung des Stromes in mehrere Arme ver-
ursacht.
An m. Die Länge der Kü st e n flü sse rechnet man aufiv—60 M.;
der kleinern Flüsse bis auf 200; der mittleren bis auf 400.;
und der größten über 400 M. (Tab. Iv. Fig. 16.). — Auch die
Breite ihres Wasserspiegels bei'm gewöhnlichen mittlern Stande des
Wassers im Flußbette wird schmal genannt, wenn sie 200; ziem-
lich breit, wenn sie bis soo; breit, wenn sie bis 2000; und sehr
groß oder breit, wenn sie über öooo Fuß oder gar über eine Meile
beträgt. — Nach seiner Tiefe ist ein Fluß bei 3 Fuß Tiefe für Fluß-
oder Strom schiffe, bei 20 Fuß Tiefe für beladene Seeschiffe
noch befahrbar oder schiffbar. Wo Schiffe nicht mehr fahren
können, nennt man den Fluß seicht. Ganz seichte, nur 2 — 4 Fuß
tiefe Stellen, wo man hindurch gehen oder fahren kann, heißen Fur-
ten Cvadum) oder Untiefen. Schneckenförmige Bewegungen auf
der Oberfläche des Wassers werden Wirbel, Strudel, Mahl-
ströme (Vorago) genannt, wenn man aber dietiefe grundlos heißt,
V
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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