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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 121

1855 - Heidelberg : Winter
121 §. 123. Erfindungen und Entdeckungen. Kreuzfahrern erlitten, nicht mehr erholen und wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts eine Beute der Osmanen. Michael Paläologus stürzte zwar (1261) das lateinische Kaiser- thum wieder, konnte aber nicht mehr alle vorigen Reichstheilc gewinnen. Von den Scrbicrn lind Bulgaren im Norden angegriffen, mußte Johann Paläo- logus cs dulden, daß sich die Türken oder Osmanen von Kleinasien her-1355 über in Europa cindrängten, 1361 unter M urad I. ihren Sitz in Adrianopel nahmen und bis nach Serbien und Bulgarien, ja unter Bajasid bis über die Donau vordrangen. Den Grund zur osmanischen Größe legte sodann Murad Ii. dadurch, daß er die Ungarn und Polen bei Varna schlug (1444). Seinem weitern Vordringen widersetzten sich aber der muthige Johann Hun- nyades (§. 120) und der tapfere Georg Castriota oder Skanderbeg, Fürst von Albanien (Epirus). Zuletzt war das griechische Reich nur noch auf C on st an tino p e l und seine Umgebung beschränkt, bis endlich Muhammed 11.1453 demselben durch die Eroberung Constantinopels, wobei der letzte Kaiser Con- stantin Ix. tapfer kämpfend fiel, dem griechischen Reich ein Ende machte. Nach Skanderbcgs Tod eroberte er Albanien und ordnete sein Land durch ein neues Gesetzbuch. Von da an wurden die Türken durch ihre beständigen Streifzüge nach Ungarn und Oesterreich eine furchtbare Geißel der Christenheit. 9. Die Vorboten -er neuern Zeit. Dittmar's histor. Atlas. Taf. Xii. b. 1. Erfindungen und Entdeckungen. §. 123. Noch haben wir aus dem 15. Jahrhundert eine Reihe wich- tiger Entdeckungen und Erfindungen zu erwähnen, welche den Uebergang zu einer neuen Zeit bilden. Nachdem die Portugiesen durch Bartholomäus Diaz schon imj.1486 das Vorgebirge der guten Hoffnung entdeckt und den Seeweg nach Ostindien gefunden hatten, hoffte der Genuese Christoph Co- lumbns denselben in westlicher Richtung entdecken und an der Ostküste Indiens landen zu können. Er wendete sich an Ferdinand und Jsabella von Spanien, und erhielt nach mehrjährigem Warten drei kleine Schiffe, mit welchen er am 3. August 1492 von Palos aus in das weite Welt- meer hineinfuhr. Nach einer neun Wochen langen Fahrt, als ihm schon seine Leute das Versprechen abgenommen hatten, wieder umzukehren, entdeckte man den 12. October Land, die Insel Guanahani (San Salvador) und bald darauf Cuba und H a y ti, wodurch der Anfang Ll92 zur Cntdeckung Amerikas gemacht war. Auf seiner zweiten Fahrt (1493—1496) entdeckte Columbus meh- rere andere Inseln des westindischen Archipels, mußte aber nach Spanien

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 175

1855 - Heidelberg : Winter
175 §. 156. Napoleons Herrschaft. Der von dem Directorium gefürchtete Bonaparte, auf den sich aller Angen richteten, wurde nun mit einem Heere nach Aegypten geschickt, um dasselbe zu erobern. Er landete den 1. Juli '1798 in Aegypten, erstürmte Alexandria und nahm nach seinem Siege bei den Pyra- miden Kairo und fast ganz Aegypten ein. Aber seine Flotte wurde von Nelson bei Abukir vernichtet, und sein Zug nach Syrien schei- terte. Da übergab er das Heer dem General Kleber und eilte in: August 1799 nach Frankreich zurück, wo eine große Partei, der Willkühr und Unordnung des Directorinms müde, längst ihre Hoffnungen auf ihn gefetzt hatte. Unterdessen hatte England mit Oesterreich, Rußland, Neapel und der Pforte die zweite Coalitio n geschlossen und den Krieg im Jahr 1798 erneuert. Zwar verwandelten die Franzosen Nckapel in eine Republik und entrissen Toscana seinem rechtmäßigen Fürsten; aber ihre Heere kamen gegen Suwarow und den Erzherzog Karl entschieden in Nachtheil. Da erschien Bonaparte unerwartet in Frankreich, stürzte das Directorium und errichtete am 24. December 1799 die C o n s u l a r r e g i e r u n g, indem er selbst als e r st e r C o n s u l an die Spitze der Scheinrepublik trat. Darauf schickte er den General Moreau mit einem Heere nach Deutschland, und während derselbe gegen Wien vordrang, gieng er selbst über den großen Bernhard nach Italien, eroberte dasselbe durch seinen glänzenden Sieg bei Marengo und erzwang den Frieden von Lüneville den 9. Februar 1801 In demselben mußte das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten werden und die rheinischen Fürsten, welche durch die Revolution ihre Besitzun- gen auf dem linken Rheinufer verloren hatten, wurden hauptsächlich auf Ko- sten der geistlichen Stände und der Reichsstädte entschädigt, so daß von den geistlichen Kurfürsten nur der von Mainz mit dem Sitz in Regensburg, von 43 Reichsstädten nur 6 blieben. In demselben Jahre erfolgte auch der Friede mit Neapel, Portugal und Rußland und 1802 zu Amiens der mit England. 4. Napoleons Herrschaft. §. 156. So ñaparte regierte nun mit Kraft und Klugheit, stellte 1801 die römische Kirche in Frankreich wieder her, ließ sich 1802 zum lebenslänglichen Cónsul, und nach der Unterdrückung der republikani- schen Partei vom Senate unter dem Namen Napoleon 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären. Auch Italien brachte er als ein Königreich unter seine Herrschaft, und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais zum Vicekönig. Nun stiftete England mit Oesterreich, Rußland und Schweden 1805 die dritte Coalition. Aber Napoleon drang rasch in Deutsch-

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 193

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 158. Napoleon erster Consul. Frieden v. Lneville. Kap. 159. Napoleon I. Kaiser. 198 das Directorium und errichtete als-Meister und Erbe der Revolution (am 9. Nov.) eine Cousularregierung, indem er selbst als erster Consul an 1799 die Spitze der Scheinrepublik trat. Da die Mchte sein Friedensanerbieten nicht annahmen, schickte er den General Moreau mit einem Heere nach Deutschland, und wahrend derselbe bis Wien vordrang, gierig Bonaparte selbst der den groen Bernhard, eroberte Italien durch seinen glnzenden Sieg bei Marengo (14. Juni 1800) der die Oesterreicher und erzwang den Frieden von Mnevttle, in 1801 welchem er die Deutschen zur Abtretung des linken Rheinufers (etwa 1150 0.=M. mit 31/2 Mill. Einw.) nthigte. Die deutschen Fürsten wurden fr ihre verlorenen Besitzungen am linken Rhein-Ufer auf Kosten des brigen Deutschlands, namentlich der geistlichen Reichs-stnde und der Reichsstdte, entschdigt. Die geschah durch den Reichsdeputations-fchlu von 1803. Preußen erhielt fr 48 Q.-M., die es aufgab, die fcularisirten Stifter Hildesheim, Paderborn, Erfurt, Mnster, im Ganzen 230 Q.-M. Baiern bekam fr die abgetretene Kurpfalz, Zweibrcken ic. (etwa 200 Q.-M.) die Stifter Wrzburg, Bamberg, Frei sing, Augsburg, Passau (etwa 290 Q.-M.). Baden wurde durch Mannheim, Heidelberg, Constanz, Wrttemberg durch Klster und Reichsstdte in Schwaben entschdigt. Dazu bekamen Wrttemberg, Baden, sowie Hessen-Kassel und Salzburg die Kurwrde. Von den geistlichen Reichsstnden blieb nur ein einziger (der Mainzer, der aber seinen Sitz nach Regensburg verlegen mute); von 43 Reichsstdten wurden nur 6 brig gelassen. Im Jahre 1801 schlo auch der Kaiser Alexander I. von Rußland (18011825) Frieden mit dem Consul; de-gleichen Neapel und Portugal. Da Kleber in Aegypten meuchlings ermordet worden war, und sein Nachfolger im Kommando sich gegen die Englnder nicht behaupten konnte, so muten die Franzosen Aegypten wieder rumen, und nun schlo auch die Pforte Frieden mit dem Eon-sul. Kurz darauf kam auch der Friede Amiens zwischen England und Frank-1802 reich zu Stande. Der Papst erhielt den Kirchenstaat zurck, und die rmische Kirche wurde in Frankreich wieder hergestellt. 3. Die Napoleoniden-Herrschast. (Histor. Atlas, Taf. Xiv. und Xvi. Umri Il 82 und 83.) $ap. 159. Das Kaiserthum Napoleon'3 I.; Auflsung des deutschen Reichs; Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. (1.) Hierauf lie sich Bonaparte zum lebenslnglichen Consul und zum Prsidenten der italienischen Republik ernennen und regierte im Grunde unumschrnkt. Nachdem er eine Verschwrung zur Herstellung des Knig-thnms bestraft und zu seiner Sicherung den bonrbonisch-condeischen Prinzen, den Herzog von Enghien, ohne Urtheil und Recht hatte erschieen lassen, gieng er auf sein letztes Ziel los und lie sich am 18. Mai des Jahres 1804 als Napoleon 1. zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären und 1805 zum König von Italien krnen. Gegen diese Verletzungen der Friedensschlsse stiftete England mit Oesterreich, Rußland und Schweden die dritte Coalition im Jahr 1895. Aber Napoleon, gesttzt auf Bayern, Baden und Wrttemberg, brachte ein sterreichisches Heer (unter Mack) bei Ulm zur Unterwerfung und die sich der bayrischen Grenze nhernden Russen zum Rckzug nach Mhren, besetzte Dittmar, Leitfaden der Weltgesch. 7. Aufl.

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 146

1845 - Heidelberg : Winter
146 §. 56. Die gracchischen Unruhen. der Rechte zerstört. Denn einerseits schloß die Partei der Mächtigen (der Optimaten) durch alleinigen Länder- und Geldbesitz die Ärmeren von den höhern Stellen aus und wußte sich darin durch Bestechung zu erhalten; anderseits ge- riech die durch Aufnahme vieler hergelaufener, dem römi- schen Geiste fremder Leute zahlreich gewordene Partei des Volks aus Mangel an Arbeit, (die der Reiche nicht mehr durch Freie, sondern durch Sclaven verrichten ließ), immer mehr in Armuth, und war daher nicht nur zur Käuflichkeit sondern auch zu Unruhen sehr leicht geneigt, weil die Tüchtigeren und Würdigeren dieser Partei stets um ihren Antheil an den ihr vorenthaltenen Rechten rangen. Dieses schreiende Mißverhältniß führte 133 die gracchischen Unruhen herbei. Tiberius Sem- pronius Gracchus nämlich, der ältere Sohn der treff- lichen Cornelia, der Tochter des ältern Scipio Afrikanus, brachte aus Mitleid mit dem armen Volke und um einen wohlhabenden Mittelstand zu begründen, als Volkstribun wieder das Acker ge setz in Vorschlag, das eine billigere Vertheilung der öffentlichen Ländereien bezweckte. Weil er sich aber, um dieses durchzusetzen, ungesetzliche Schritte erlaubte, und nachher auch auf die Vertheilung der Schätze des Attalus unter das Volk antrug, so wurde er, in einem Angriffe der Vornehmen auf seinen Anhang, erschlagen. Hierauf verschaffte sich sein Bruder Cajus Gracchus das Tribunat, setzte aus Rache gegen den Senat den Vor- schlag durch, daß das Richteramt zum größten Theile dem Ritterstande übertragen wurde, und traf noch mehrere, seiner Partei günstige Anstalten. Weil er sich aber dabei aus Lei- denschaftlichkeit ebenfalls zu ungesetzlichen Handlungen hinreißen ließ, wurde auch er in einem offenen Kampfe ge- gen die Optimaten (im Jahr 121) mit 3000 seiner An- hänger erschlagen. Durch diesen Sieg steigerte sich der Übermuth der Vornehmen und Neichen nur noch mehr, und sie

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 178

1845 - Heidelberg : Winter
178 §. 66. Die Deutschen und die Völkerwanderung. 4. Die Deutschen und die Völkerwanderung. 66. ¿Pk Germanen — mit denen die Römer zuerst zu Marius und Cäsar's Zeit zusammengetroffen waren (§. 56 a. E.), denen dann Drusus und Tiberius zum Theil die Freiheit genommen (§. 60 a. E.), die hierauf den Varus vernichtet und dem Germanicus widerstanden hatten (§. 63 a. E.), bald nachher aber den Römern selbst in's Gebiet fielen (§. 64 a. E.) und zuletzt den Umsturz des römischen Reiches herbeiführten, — lebten in dem damals noch rauhen, mit Urwäldern bedeckten Deutschland als ein unvermischtes Stammvolk, das aus vielen Völker- schaften bestand, die sich körperlich und geistig vor allen andern Völkern vortheilhaft auszeichneten; — wie ihm denn auch unter den übrigen Völkern der Erde für die Zu- kunft die höchste Aufgabe* von der Vorsehung zugedacht war. Bei von Natur unverdorbeneren Sitten und Gewohn- heiten hatten sie zur Religion einen ernsten Natur- und Götterdienst, in welchem Odin oder Wodan als Allvater, so wie die Lehre vom Untergang der sichtbaren Welt als eigenthümlich hervortritt. — Bei jeder Völker- schaft theilte das Volk sich in Freie und Nichtfreie, und nur die Freien waren wehrfähig und bildeten die gesetzgebende Volksversammlung. Manche unter ihnen ragten durch die Macht eines großen Gefolges hervor und bildeten den Adel, aus dessen Gliedern, die R i ch t e r (Grafen) die H e rz ö g e und die O b e r P r i e st e r gewählt wurden. — Alle Freien waren kriegs- pflichtig und mußten bei allgemeinen Kriegen dem Heerbanne folgen. Einzelne Kriegshelden unternahmen mit ihrem Ge- folge besondere Beute- und Eroberungszüge, auf denen manchmal das Gefolge zu einem Völkerhaufen, der Anführer selbst zu einem Heerkönige heranwuchs. Solche Heerkönige mit ihren Völkerhaufen waren es eben, mit denen es die Römer schon frühe zu thun hatten. Seit vollends die deutschen Völker in geschlossene Bünd- nisse (unter denen zuerst der markomannische, dann der

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. XXXII

1837 - Heidelberg : Winter
Xxxii Erläuterung Tab. Iii. Fig. 15. enthält int allgemeinen die Grenzen vieler Produkte von Europa von S. nach N. nach den Breitegra- dcn, wie ihre Verbreitung gewöhnlich angenommen wird. Da- bei ist aber ja zu bemerken, daß manche Produkte, wie z. B. der Wein re. in ihrer Verbreitung sich nicht genau an einen Breite- grad binden (siehe die Anmerkung S. 278.), sondern oft schiefe Linien bilden, indem der Boden, das Clima und andere Ursa- chen, mannichfache Abweichungen in den verschiedenen Landern herbeiführen. Diese Produktencharte, in den Handen der Schü- ler, dient aber mehr zur Versinnlichung und zum Behalten, als alle bloße Beschreibung und alles Auswendiglernen. Tab. Iv. Fig. 14. stellt das Stromgebiet der Donau, als ganzes Flußsystem bis zu ihren Mündungen dar, um den Schü- lern den Begriff e'nes ganzen Flußgebietes mit seinen Neben- und Seitenflüssen und deren verschiedenen kleinen Zuflüssen anschau- lich deutlich zu machen, und daran nützliche Ideen zu knüpfen, die den Verstand beschäftigen. Fig. 15. ist zur Versinnlichung der verschiedenen Große und Quadratmeilenzahl und Vergleichung des Flächeninhalts der Fluß- und Stromgebiete bestimmt, und fig. 16. als Entwurf, nach welchem die Schüler die Hauptflüsse jedes Welttheils allmählig, in Dreiecke von größerem Maaßstabe, nach den im Buche angegebenen Längenzahlen ihres Laufes ein- tragen, wodurch nicht nur das Behalten derselben erleichtert, und die Verhältnisse ihnen klar werden, sondern auch durch's Zeichnen und Messen andere Vortheile sich entfalten. Tab. V. Fig. 17. gibt eine Versinnlichung des Flächenin- halts der verschiedenen Länder in Quadraten, welche, gehörig angewendet, dem Gedächtniß sehr gut zu Hülfe kommt, und ihre so sehr verschiedene Arealgröße, dem Verstände durch Anschauung deutlich macht. Die Berechnung und der Eintrag derselben in Quadrate hat in mannichfaltiger Hinsicht großen Nutzen. Fig. 18. enthält eine Versinnlichung der verschiedenen Tag - und Nachk- längen in den 4 Jahreszeiten und den 12 Monaten des Jahres für Deutschland im 49- Breitegrade. Das ganze Quadrat stellt die Summe aller Tage und Nachte des Jahres dar. Die vcrti- calen Striche theilen das Jahr nach den zwölf Monaten; von diesen Strichen ist jeder dritte stärker gezeichnet, um den An- fang eines neuen Vierteljahres und zugleich einer neuen Jahres-

7. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 54

1837 - Heidelberg : Winter
54 Allgemeine Einleitung. Diese Hauptgebirge der verschiedenen Abdachungen des festen Landes, und ebenso manche Inseln, enthalten auch die höchsten Bergspitzen der ganzen Erdoberfläche. Die Höhe derselben wird nach einer senkrechten Linie von der höchsten Spitze gewesten, welche bis auf eine Tiefe, die dem Wasserspiegel des nächsten Meeres gleich ist, berechnet wird. Die angehängte Ta- belle über die Berg höhen, bezeichnet die gemessenen Höhen derselben. (S. lit. B. am Schlüsse der natürlichen Geographie und tab. yi. am Schlüsse dieses Buches.)— Wenn man die Höhe eines Berges von 1000 oder 2000 Fuß u. s. w. in der Nähe seines Aufenthaltes genau kennt und beobachtet, so thut man wohl, sich in der Vergleichung der höheren Berge mit demselben zu üben, um sich die Erhebung der höchsten Bergspitzen dadurch im Gro- ßen begreiflich und anschaulich zu machen. Etwa 200 zum Theil sehr hohe Berge der Erdoberfläche auf dem Festlande und auf Inseln sind gegenwärtig noch thätige Vulkane und sehr viele sind erloschen, und daher vulkanischen Ursprungs. Merkwürdig sind die verschiedenen Züge der zwi- schen den übrigen Bergen zerstreuten Vulkane, und die Grup- pen derselben, welche wirklich auf der Erde von Zeit zu Zeit in Bewegung sind. Mehrere derselben ziehen in Reihen von Nor- den nach Süden in sehr weiter Ausdehnung meist durch Küsten- länder und Inseln in der Nähe der Meere. Andere Vulkane liegen einzeln und zerstreut, deren etwaige Verbindung die Zu- kunft erst aufklären kann. Man hat sehr verschiedene Ansichten über den Ursprung der vulkanischen Eruptionen aufgestellt. Aber die wahrscheinlichste ist wohl die: daß in der Tiefe des Erdkörpers mehrere große Feuerheerde vorhanden sind, in welchen elastische Dämpfe durch eingedrungenes Wasser rc. sich erzeugen, deren Gebundenheit in den leeren Räumen über einem solchen Feuerheerde ihre Gewalt so vermehrt, daß sie die geschmolzenen Stosse durch tiefe Spalten und Höhlungen aufwärts drückt, bis sie einen Ausweg in dem Krater eines Berges finden. Die ungeheure Gewalt der Dämpfe ist in unsern Tagen allgemein anerkannt. E. Die Stromgebiete auf der Oberfläche der Erde bilden sich durch die von den Hauptabdachungen der Conti neu te anslaufenden Zweige, welche aus höheren Gebirgszügen, aus Landrücken oder niedern Hügelreihen bestehen, in den, durch die- selben begrenzten unebenen, Landstrichen. Durch sämmtliche Ver- tiefungen, in welchen die Gewässer des Stromgebietes sich sam- meln und dem Meere zufließen, entstehen Fluß- und Strom- becken oder Bassins. Ein Stromgebiet mit seinem Strom- decken umfaßt einen ganzen Landstrich, worin alle fließenden Gewässer, d. i. alle Flüsse, Bäche und Quellen, von der äußer- sten Wasserscheide an, ihr Wasser in einem Strome vereinigen (tab. Iv. fig. 14 und 15). Die kleinern, in's Meer gehenden Küsten fl risse rechnet man zu den größern Stromgebieten hinzu; weil sich diese sonst zu sehr vervielfältigen würden. Die Step-

8. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 72

1837 - Heidelberg : Winter
72 Natürliche Geographie. (Mare Caledonium) oder ein Kanal, kleiner und großer Minsk genannt, 30 Meilen lang. 5. Das Blökayiscbe Meer (Mare Cantabi’ium, Sinus Aquitanicus) oder der Meerbusen von Biskaja, zwischen der Westküste von Frankreich und der Nordküste von Spanien, auch aguiranisches Meer genannt, mit dem Golf von Gascogne. 6. Das mittelländische Meer (Mare mediterraneum, internum) im Süden von Europa, ist durch die Straße von Gibraltar (zwischen den Säulen des Herkules der Alten) mit dem nvrdatlautischen Meere verbunden. Es hat einen Flächen- inhalt von 40,000 lumeilen, ist 580 Meilen lang, bis 1800 Fuß tief gemessen und enthält als einzelne Theile: dasliguri- sche Meer (Mare Ligusticum) mit dem Meerbusen von Genua; das Toskanische Meer (Mare Tyrrhenum), von der Alpen- halbinsel und ihren drei großen Inseln begrenzt; das Jonische Meer zwischen dem südlichsten Theile der Alpenhalbinsel und Griechenland; das Adriarische Meer von der Straße von Otrantv nach Nvrdwcst sich ausdehnend, 100 Meilen lang, 10— So Meilen breit und 3000 lumeilen groß, mit vielen kleinen Inseln an der Ostküste; das Aegeische Meer oder der Archi- pel (Mare Aegeum), 75 Meilen lang und 4600 lh>Meilen groß, zwischen Europa und Asien, und eben so das Meer von Mar- mora (Propontis); das Syrische Meer, zwischen den Küsten von Asten und Afrika. Es hat viele einzelne Meerbusen und Straßen, z. B. die Straße von Piombino, Messina, Bouifacio, Otrantv, der Dardanellen (Hellespontus) und die Straße von Eonstantinvpel (Bosporus Threciae). 7. Das Schwarze Meer (Pontus Euxinus, Mare Colchi- cum) ist von Westen nach Osten 160 Meilen lang und über 60 Meilen breit, enthalt etwa 9000 ^Meilen und ist 1900 Fuß tief. Es hat gar keine Inseln und nur einen Meerbusen im Nord- westen, das todte Meer, Durch die Straße Feodvsia oder Eaffa (Meerenge von Jcnikalc) steht es mit dem A so wischen Meere (Paln8 Maeotis) in Verbindung, welches 1000 lumeilen Flächen- inhalt und als Busen das Faule Meer hat. 8. Das Casplscke Meer (Mare Caspium, Hircanum), wel- ches mit keinem Meere zusammenhängt, und daher eigentlich als ein sehr großer Laudfee betrachtet werden muß, bespült einen Theil der Süd- und Ostgrenze von Europa. Es ist 140 Meilen lang, 63 Meilen breit, etwa 600 Fuß tief, und sein Flächen- inhalt enthält fast 6000 Hjmeilen, Sein Wasserspiegel liecht 334 Fuß tiefer als das schwarze Meer, hat einige stäche Insel«, das Wasser ist salzig, und es leben Robben darin. Die kleinern Meerbusen und Landseen gehören den ci«- zetuen Ländern an« und sind daher hei den Flußgebieten urd Abdachungen näher beschrieben worden, (S, auch die Tabelle im Anhang.) Ii. Flüsse. Europa hat eine Menge Flüsse (Elben oder Elf im Norden), unter welchen die Donau, der Dnepr und lne

9. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 106

1837 - Heidelberg : Winter
106 Natürliche Geographie. auch Korallenfifcherei in der Meerenge Bvnifaeio. Einwoh. nerzähl: 185,000 katholische Christen. Städte: Bcrsticr, an der Nordküste, 10,000 Einw. Ajaceio, Ajazzo/ (lpr. Ajadscho), an der Westküste, 7600 Cmw. Nordalpenland, Germanien, Mitteleuropa. §. 1. Lage, Größe, Grenzen. — Das Nordalpe n- land liegt zwischen 21 — 57° der Länge und (mit Dänemark) zwischen 46 — 57° nördlicher Breite. Seine natürlichen Gren- zen sind: gegen Norden die Nordsee, das Kattegat und die Ostsee; gegen Osten das Nord- und Südkarpathen land; gegen Süden das letztere und das Südalpen land; gegen Wc. sten aber das W e sta l p e n l a n d. L ä n g e von Osten nach We- sten etwa 190 Meilen; Breite von Norden nach Süden 150 Meilen. Flächeninhalt über 15,000 lizmeilen. §. 2. Gebirge. —- Durch den Zusammenhang des europäi- schen Hanptqebirgszuges, welcher von den Alpen in Deutschland bis an die Karpathen reicht, erhält cs eine nordwestliche und eine südöstliche Hauptabdachung. Der südliche Theil des Landes ist sehr gebirgig; der nördliche läuft, in seiner Senkung gegen das Meer hin, in weitverbreitete Ebenen aus. Die Koch- ebene der Aar bis zum Bodensee erbebt sich 1200 Fuß und die der Donau bis 1700 Fuß über die Meeresfläche. A. Grenzgebirge des Nordalpenlandes: 3. Im Westen des Gotthards 1. die Berneralpen, 2. Jura, 5. südliche Vogesen, 4. Lothringer Landrücken, 5. Ardennen und ein davon ausgehender Höhenzug bis zur Meerenge von Calais, alle aber nur in ihrer nördlichen und nordöstlichen Abdachung. b. Im Osten des Gotthards grenzt dasselbe an die Was- serscheide der nördlichen und nordwestlichen Abdachung, 1. der Rhätischen, 2. Tyrvler, 3. Salzburger und 4. Steiri- schen Alpen, und 5. einen von den Wieneralpen an der Grenze von Ungarn nach Norden ziehenden Landrücken bis an die Donau. — Don hier zieht am linken Ufer der Donau ein K a r p a t h e n z w e i g über den Paß von I a b l u n k a, das K 0 - laczgebirge und das Taruowitzer Platcan, und von da ein nur wenig merklicher Höhenzug bis zum Pauzkcr Wieck an der Ostsee.

10. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 114

1837 - Heidelberg : Winter
1u Natürliche Geographie. auf ihrem linken Ufer, Quelle Tyroler Alpen, Mündung bei Deggendorf.— 4. Inn (Oenus, Enus), 68 Meilen lang, mit der Saale und Salzach, Quelle Septimerberg, Mündung Pas- sau.— 5. Trau n (Traunus) mit der Atter, Quelle ein Zweig der Salzburger Alpen, Mündung westlich von Ens.-—• 6. En6 (Anisus, Ouasus) mit der Step er, Quelle bei Radstadt in den Salzburger Alpen, Mündung Ens au der Donau. Seen, welche alle im südlichen Theile liegen: — 1. Fe- dersee, bei Buchau 4^2 Stunde im Umkreis; — 2. Amm er- see, 2v2 Meile lang; — 5. Würmsee oder Stahrenberger See, 5 Meilen lang und 1 Meile breit; — 4. Kochelsee; — 5. Walchensee, 1 Stunde lang; — 6. Chiemsee, 572 ^Meilen groß, 2 Inseln (Herrenwörth und Fraucuwörth); — 7. Attersee; — 8. Traunsee, 2 Meilen lang und ^/4 Meilen breit; — 9. Tegernsee, Iv2 Stunde lang und '/2 Stunde breit, Wasserfall; Marmorbrnch.— In der Nähe das schöne Achcnthal mit dem Achensee, 2 Stunden lang, V2 Stunde breit, und das Bad Kreuth. Wegen seiner Größe theilt man dieses Gebiet in das obere, mittlere und untere Donaugebiet. A. Das obere Donaugcbiet umfaßt dcu ganzen westli- chen Theil des deutschen Donaugebietes von der Quelle des Flusses an bis an die Ostgrenze der Gebiete des Lechs und der Wernitz, welche meist durch Berge, Hügelzüge und Landrücken bis zum mittleren Douaugebiet geschieden ist. Städte: Nlm, auf dem l. U. der Donau am Einfluß der Iller, 15,000 Einw. Südwestlich liegt das Endloch, eine 200 Fuß lange Tropfsteinhöhle. Dettingen, au der Werniß, 5500 Einw. Lnemmingen, an der Iller, 7000 Einw. Südlich liegt die Leut- kircher Haide 3 Meilen lang und 1 Meile breit. Kempten, au der Iller, 6000 Einw. Augsburg, zwischen dem Lech und der Wertach, 20,000 Einw. Das Lechfeld zieht von hier bis nach Landsberg. Nördlingen, im sogenannten Ries, 6000 Einw. B. Das mittlere Donaugebiet wird auf dem linken Ufer der Donau durch das Böhmerwaldgebirge und auf dem rechten Ufer derselben durch die Ostgreuze des hieher gehörigen Jnn- gebietes bis über Passau hinaus vom untern deutschen Donau- gebiet geschieden. Städte: Ingolstadt, auf dem linken Ufer au der Donau, 7000 Einw. Eichstädt, an beiden Seiten der Altmühl, 7000 Einw. Amberg, an beiden Seiten der Fils, 7500 Einw. A egensbürg, am rechten Ufer der Donau und Einfluß des Regen in die Donau, 20/000 Einw.
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