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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 18

1897 - Leipzig : Hirt
18 gelst, Norddeutschland zum Christentum zu bekehren und seinem Reiche einzuverleiben. 3. Ebenso gelang es ihm, das Langobardenreich in Italien zu unter-werfen und im nrdlichen Spanien das Gebiet zwischen Pyrenen und Ebro zu gewinnen. Als er auch gegen die ruberischen Avaren (in Ungarn) glcklich gekmpft hatte, war sein Staat so groß geworden, da er dem frheren rmischen Kaiserreiche glich und die Bezeichnung Karls als König der Gre des Reiches nicht mehr entsprach. Deshalb kam er auf den Ge-danken, eine hhere Wrde anzunehmen. Fest aber hatte sich den Seelen der Germanen die Erinnerung an die Macht und Herrlichkeit der rmischen Kaiser eingeprgt, so da fr sie dieser Titel den Inbegriff hchster Welt-licher Macht und Majestt darstellte. Deshalb lie sich Karl, als er im Jahre 800 das Weihnachtsfest in Rom feierte, zum rmischen Kaiser ausrusen und vom Papste krnen. Er erneuerte also die Wrde, die 300 Jahre geruht hatte, und mit ihm begann eine Reihe von Fürsten, die 1000 Jahre lang auf Grund ihres Titels die Geschicke des mittleren Europa zu bestimmen unternahmen. 4. Vierzehn Jahre regierte Karl nach der Annahme des Kaisertitels noch sein ausgedehntes Reich. Rastlos sorgte er fr seine Unterthanen; nicht blo ihr Wohlstand, sondern auch ihre geistige Bildung lag ihm am Herzen. Eine eigene Schule richtete er an seinem Hofe ein; in diese muten alle seine Diener, die hohen wie die niederen, ihre Shne schicken. Einmal trat er selbst unter sie und lie sie prfen. Die guten Schler stellte er auf seine rechte, die schlechten auf die linke Seite. Da fand er heraus, da die letzteren meist die vornehmen waren. Darauf wandte er sich zu den fleiigen Kindern: Ich freue mich, meine lieben Kinder, da ihr so gut einschlagt; bleibt dabei und werdet immer besser; mein Lohn soll euch nicht fehlen. Ihr aber (er kehrte sich zornig zur Linken), ihr Shne der Edlen, ihr feinen Burschen, die ihr euch so reich und vornehm dnkt und des Wissens nicht not zu haben meint, ihr faulen', unntzen Buben, ich sage euch, euer Adel und eure hbschen Gesichter gelten nichts bei mir; ihr habt nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Flei wieder gut macht." Seine Franken sollten den Schatz von Kennt-nifsen, den Griechen und Rmer bereits besessen Hattert, sich aneignen; sie sollten aber auch das Erbteil ihrer Vorfahren an Sagen und Helden-gedichten nicht vergessen. Diese sammelte er eifrig und lie sie zusammen-schreiben. Ein so guter Christ Karl war, eine so unbefangene Freude hatte er doch auch an den heidnischen Jugenderinnerungen seines Volkes. Er

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 6

1897 - Leipzig : Hirt
6 Aber in Armins Seele stand der Entschlu fest, das nicht zuzugeben. Ohne List freilich war nichts auszurichten. Er verkehrte viel mit Varus und brachte es dahin, da dieser aus seinem festen Lager aufbrechen mute, um durch den unwegsamen Teutoburger Wald gegen ein entfernteres Volk, das sich emprt hatte, zu ziehen. Scheinbar als Bundesgenosse begleitete Armin den rmischen Feldherrn. Pltzlich aber fiel er mit seinen Scharen der die Rmer her und ttete nach verzweifeltem Widerstande die meisten. Glcklich noch, wem ein schneller Tod hinweghalf der den Ausbruch wilden Hasses unter den Deutschen; denn die lebend gefangen genommenen Rmer wurden entweder unter Martern gettet oder muten zeitlebens in drcken-der Knechtschaft arbeiten. Nur wenige Reiter entkamen, um die Kunde von der groen Nieder-lge an den Rhein zu bringen. Schrecken und Bestrzung verbreiteten sich bis in die Hauptstadt, so da der Kaiser Augustus frchtete, die Deutschen wrden ihn vom Throne strzen. Doch Armin begngte sich damit, Deutsch-land bis zum Rhein befreit zu haben. (9 n. Chr.) 3. Ihn nahmen bald andere Sorgen in Anspruch. In der Heimat fand er Feinde genug zu bekmpfen. Segest war und blieb der Freund der Rmer. Er verweigerte dem Armin seine Tochter Thusnelda, die dieser zur Gattin begehrte. Als nun trotzdem die Liebenden sich vermhlten, rief er einen andern rmischen Heerfhrer herbei, Germanikus, (diesen Namen erhielt er wegen seiner Kmpfe gegen die Deutschen, welche die Rmer Germanen nannten) und lieferte ihm die Tochter aus, um dem ver-haten Schwiegersohne eine recht tiefe Wunde zu schlagen. Thusnelda wurde nach Italien geschleppt und hat weder das Vaterland noch ihren Gatten je wiedergesehen; ihr Sohn Thumelikus starb in jungen Jahren eines elenden Todes. 4. Armin mute sich aus seinem tiefen Leid aufraffen, als die Rmer von neuem einfielen. Es gelang ihm nur schwer, die ntigen Streitkrfte zur Zurckdrngung des Feindes zusammenzubringen. Diente doch sein eigener Bruder Flavus (der Blonde: so nannten ihn die Rmer) im feindlichen Heere. Als Armin hrte, da der Bruder ihm gegenberstehe, ritt er bis an den Flu er stand gerade an der Weser und forderte ihn zu einer Unterredung auf. Als Flavus am andern User erschien, bemerkte Armin, da er durch den Verlust eines Auges entstellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordensketten, die andern Ehren, die er

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 40

1911 - Breslau : Hirt
40 Aus der Geschichte des Altertums. b) Konstantins Verhltnis zum Christentum. Die Kirche wurde von Konstantin mit vielen Rechten ausgestattet, aber sie verlor ihre bis-herige Freiheit; denn der Kaiser wollte das Oberhaupt der Staatskirche sein, er griff darum nicht nur in die Gestaltung ihrer Verwaltung, sondern auch in die Ausbildung ihrer Lehre ein. Im Jahre 325 wurde auf dem kumenischen Konzil zu Nica die Lehre des Athanasius zum Dogma erhoben, nach welcher Christus, der Sohn, nicht geschaffen, sondern von Ewigkeit her und eines Wesens mit Gott, dem Vater, ist. Ihr gegenber wurde die Lehre des Arius verworfen, da Christus von Gott erschaffen sei als eine Art Mittelwesen zwischen Gott und Mensch, und zum Gott nur erhoben sei durch seine Selbstbewhrung. Die Stellung des Kaisers zur Kirche kam dabei deutlich zum Ausdruck. Er erffnete die Sitzung persnlich, die Verhandlungen wurden unter seinem Vorsitz gefhrt; die Beschlsse erhielten durch seine Sanktion Gesetzes-kraft; denen, die sich nicht fgen wollten, drohte die Staatsgewalt mit der Strafe der Verbannung. Es wurde also die Abweichung im Glauben zu einem politischen Vergehen, gegen das von nun an der weltliche Richter einschritt. Den weiteren Schritt von der Gleichberechtigung mit den heidnischen Religionen zur Alleinherrschaft tat die Kirche unter Konstantin nicht; erst Theodofins der Groe verbot die heidnischen Kulte. Die Hin-neigung des Julianus Apostata (361363) zu den heidnischen Lehren hat der Entwicklung keinen Einhalt getan. Die siegreiche Kirche war reich an bedeutenden literarischen Vertretern. Augustinus (353430), der Verfasser des Buches De civitate Dei, dessen theokratische Anschauungen das ganze Mittelalter beherrschten, gehrt dieser Periode an. Der Geist der Weltabkehr, der schon die ltesten Gemeinden erfllt hatte, bettigte sich damals in den Anachoreten (Einsiedlern) in eigentm-licher Weise. In der Mitte des Jahrhunderts entstand in gypten durch die Vereinigung mehrerer Anachoreten in einem Hause zu einem durch feste Regeln geordneten gemeinsamen Leben das Mnchtnm. Pachomius war sein Begrnder; es wurde frh nach dem Abendlande verpflanzt. $ 19. Rmer und Germanen im 4. Jahrhundert. Konstantins Hans starb mit seinem Neffen Julian Apostata im Jahre 363 aus. Der Spanier Theodosius der Groe ist der letzte Kaiser, der, wenn auch nur vorbergehend, das ganze Reich in seiner Hand vereinigte. In der inneren Reichsverwaltung blieben die genannten Kaiser in den Bahnen, die Konstantin eingeschlagen hatte. Nach auen beschftigten die alten Feinde, Neuperser und Germanen, ihre Krfte; am Tigris wurde mit wechselndem Erfolge gekmpft. Julianus starb an einer Wunde, die er auf dem Feldzuge gegen die Perser erhalten hatte.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 41

1911 - Breslau : Hirt
Diokletian und Konstantin. 41 Die Germanen. Am Rhein schlssen sich die beiden Vlkerver-einignngen der Franken und Alamannen fester in sich zusammen. Unter Konstantius eroberten sie die Provinzen Germania auperior und inferior. Durch den Sieg nrdlich von Straburg 357 stellte Julian die Rheingrenze wieder her, die erst in der Zeit der groen Vlker-Wanderung endgltig verloren ging. Gegen die Goten (vgl. 13 und 21a) hatte Konstantin der Groe siegreich gekmpft. Er richtete eine strenge Grenzwacht ein und unterwarf auch die Mrkte an der Grenze der Beaufsichtigung durch seine Beamten. Die Goten waren auf den Verkehr mit den Bewohnern des Reiches so sehr angewiesen, da sie Not litten, wenn er ihnen beschrnkt wurde. Bis zum Jahre 378 herrschte hier Frieden. In die Zeiten Konstantins des Groen reichen auch die Anfnge des Christentums bei den Goten zurck. Wulfila oder Ulfilas) (ca. 311381) war ihr Bischof, er hing der Lehre des Artus an. Um die Mitte des Jahr-Hunderts von einem heidnischen Gotenfrsten vertrieben, wanderte er als ein zweiter Moses" mit seinen christlichen Anhngern aus und nahm mit ihnen Wohnsitze in der Provinz Mosten. Hier bersetzte er die Bibel ins Gotische. Dazu bedurfte es zuerst der Grotat, ein besonderes gotisches Alphabet aufzustellen, eine Schrift zu schaffen fr ein Volk, welches bis dahin nur vereinzelte Runen auf Holz oder Stein geritzt hatte. Und Wulfila gab einem Volke die Bibel in die Hand, welches bis dahin nicht einmal wute, was Lesen sei. Seine Bibel ist die erste Bibel in germanischer Zunge, die erste germanische Prosa; sein Name der erste unserer ganzen Literatur. Der prachtvolle silberne Kodex in Upsala, der den grten erhaltenen Teil seiner bersetzung birgt, mag einst in den Hnden der oft-gotischen Könige gewesen sein. Auch unter den Goten jenseits der Donau erhielt sich das Christentum, ja es breitete sich langsam aus und fand schlie-(ich an dem Fürsten Fritigern einen Rckhalt. Die groe Wandlung, die sich im 5. Jahrhundert vollzog, war auf allen Gebieten des Lebens vorbereitet. Die Germanen und Rmer waren einander unentbehrlich geworden, ja das Rmische Reich erhielt sich allein noch dadurch, da es Germanen in Massen ausnahm. Die rmischen Heere bestanden fast ganz aus Germanen. Germanen stiegen zu den obersten Kommandostellen auf. Bald wurden ihnen auch die Hofmter zugnglich. Der bergang der Herrschaft an die germanischen Heerknige war nur noch eine Frage der Zeit. Die schwierigste Ausgabe aber erstand darin, in den Reichen derselben zwischen den beiden nach Abstammung, Sprache und Sitte voneinander verschiedenen Gruppen der Bevlkerung ein fried-liches Verhltnis herzustellen. Der Versuch milingt; dennoch trat spter eine Mischung ein, aus der die romanischen Völker hervorgingen. Das Beste aber, was die rmisch-griechische Welt noch zu bieten vermochte, lag in den Hnden der christlichen Kirche und war dort gegen die Strme der Zeiten gesichert. Der Staat wird christianisiert, die Kirche verweltlicht. Die innere Entwicklung der Alten Welt erreicht damit ihr Ende.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 48

1911 - Breslau : Hirt
48 Aus der Geschichte des Mittelalters. Afrika und whlte Karthago zur Hauptstadt. Er war in der Mitte des Jahrhunderts ein gefurchtster Seeruber. Rom wurde von ihm erobert und geplndert. Die ostgermanifchen Burgunden waren auf ihrer Wanderung nach Westen zum Rhein gelangt, als Stilicho die Legionen zum Schutz Italiens wegzog. Sie berschritten den Strom und siedelten sich um Worms an. Sdlich oon ihnen drangen die Alamannen ins heutige Elsa ein; nrdlich berschritten die Franken den Strom und erreichten allmhlich die Gegend um Cambrai, also etwa die Sdgrenze des heutigen Belgiens. Die Bewohner Britanniens riefen gegen Pikten und Skoten, deren Plnderungen sie nach dem Abmarsch der Besatzungen schutzlos preisgegeben waren, Hilfsvlker aus den Stmmen der Sachsen, Angeln und Jten herbei. Diese setzten sich auf Inseln an der Themsemndung fest, sie er-hielten unablssig Zuzug aus der Heimat, breiteten sich der die Ostkste des heutigen Englands ans und verdrngten im Laufe des 5. Jahrhunderts die Briten nach Wales und Aremorika (Bretagne). Das Ergebnis der Vlkerverschiebungen war etwa im Jahre 440, da nur noch Italien und das zwischen Loire und Somme liegende Gallien, dazu Norikum und Dalmatien unter der Verwaltung des west-rmischen Kaisers standen. 22. Teilung des Rmischen Reiches. Mitten in den Wirren der Vlkerwanderung vollzog sich der Todeskampf des Rmischen Reiches. Theodosius (379395) hatte noch einmal mit Einsicht und Kraft die Autoritt des Kaisertums aufrechterhalten, aber die Bestimmung getroffen, da nach feinem Tode feine Shne, die er lngst zu Augusti ernannt hatte, das Reich teilen, Honorius den Westen und Arkadins den Osten be-herrschen sollte. Die Teilung des Jahres 395 in eine stliche und eine westliche Hlfte (19 . Gr.) wurde eine bleibende. Damit war die Auf-lfuug einer tausendjhrigen Ordnung der Dinge auch uerlich beurkundet. 23. Attila. Bevor die eingewanderten Germanen in ihren Wohn-sitzen heimisch geworden waren, wurden sie durch einen neuen Hunneneinfall bedroht. Rmer und Germanen muten ihre Krfte vereinigen, um den gewaltigen König Attila (wie er mit gotischem Namen heit) zurckzuschlagen. Die Sage nennt ihn Etzel; seinen heimischen Namen kennen wir nicht. In den 75 Jahren, die seit ihrem ersten Erscheinen in Europa verflossen waren, hatten die Hunnen und ihre Verbndeten die Tiefebene des heutigen Ungarn befetzt. Hier grndete Attila fein groes Reich; er unterwarf die benachbarten Stmme und zwang den oftrmifchen Kaiser zu Tributzahlungen. Attila war ein gewaltiger Herrscher, trotz seiner Wildheit voller Wrde, ein strenger, aber gerechter Richter, mild gegen feine Getreuen, aber furchtbar als Kriegsmann. Mit angeblich 500000 Kriegern zog er unter Brennen und Morden durch das deutsche Land bis zur Neckarmndung. Am Rhein vertrieb er 437 die Burgunden aus ihren Wohnsitzen.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Aus der Geschichte des Altertums. Den Unterschied der Sitten im 1. und 2. Jahrhundert der Kaiserzeit erkennt man, wenn man die beiden Antonine, Antoninus Pius (138 bis 161) und seinen Adoptivsohn Markus Aurelius (161180), mit den Kaisern des Julisch-Klaudischen Hauses vergleicht. Die glnzende, jedes Ma berschreitende Hofhaltung ist verschwunden, Antoninus Pius lebt wie ein einfacher, vornehmer Landedelmann auf seinem Gute in Latinm, und Markus eifert diesem Vorbilde nach. An die Stelle der Shne und Enkel des Revolutionsjahrhunderts, die vor keinem Verbrechen zurckscheuen, treten hochgebildete Männer, die ein feines Gefhl dafr haben, was der Humanitt des Zeitalters, von der man damals redet, angemessen ist. Die stoische Philosophie, der sich frher alle die anschlssen, die fr republikanische Einrichtungen begeistert waren, deren Lehrer einst als staatsgefhrliche Leute verfolgt worden waren, hat sich den Thron erobert. Aber die Zeiten sind den humanen Gesinnungen nicht mehr gnstig, Angriffe der Parther und der germanischen Markomannen rufen Mark Aurel immer wieder ins Feld. Das gewaltige rmische Imperium erscheint in diesen Kriegen zum ersten Male rein auf die Verteidigung beschrnkt. Markus ist im Feldlager an der Donau gestorben. Ihm folgte Kommodns. 3. Die Ausdehnung des Rmischen Reichs. Das Rmische Reich umspannte nach der Anschauung seiner Bewohner den gesamten orbis terrarum, es war das Weltreich, das neben sich kein anderes seines-gleichen anerkannte. Im Sden von der Wste Sahara, im Westen vom Ozean, im Osten von dem Hochland Armeniens und der Syrischen Wste, im Norden von den Alpen und dem Balkan begrenzt, umfate es schon zur Zeit des Augustus die fruchtbarsten Gegenden des Mittelmeergebiets und die wichtigsten Sttten der alten Kultur. Aber erst die Kaiser haben den Kranz der um das Mittelmeer gelagerten Lnder geschlossen. Sie haben den berkommenen Besitz in Asien ab-gerundet, in Afrika gypten und Mauretanien erobert. Das grte weltgeschichtliche Verdienst aber haben sich die Kaiser dadurch erworben, da sie die Mitte Europas der griechisch-rmischen Kultur erschlossen. Von deutschen Lndern betraf das naturgem zuerst die sdwestlichen: die Lnder am Mittelrhein, Elsa und Pfalz, Baden und Hessen, Teile von Wrttemberg und Bayern. Am Rhein erblhte die erste Kultur auf deutschem Boden, vom Rhein verbreitete sie sich der das brige Deutschland. Schon die Rmer haben mit prak-tischem Blick erkannt, da zur Sicherung des einen Ufers der Besitz auch des andern Ufers notwendig sei. Alamannen, Burgunden und Franken lieen sich spter ebenso auf beiden Stromfeiten gleichzeitig nieder. Es war vielleicht eine militrische Notwendigkeit, die den ersten Anla zur Erschlieung Mitteleuropas gab. Da die Alpen keine un-bersteigbare Grenzmauer bildeten, hatte schon der Cimbernkrieg gezeigt. Augustus unterwars deshalb die Alpenlnder und die ihnen im Norden vorgelagerten Hochebenen, so da die Donau in ihrem Oberlaufe bis in die Gegend von Wien die Grenze wurde. Nachdem schon vorher Moesia superior (Serbien) und Moesia inferior (Bulgarien) ins

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 36

1911 - Breslau : Hirt
36 Aus der Geschichte des Altertums. so vor allen der Dienst des Mithras, eines iranischen Sonnen- und Licht-gottes. Bei dem Kastell Osterburken wurde das berhmte Karlsruher Mithrasrelief gefunden. Fast auf allen Gebieten des geistigen Lebens zeigt die antike Welt eine Abnahme ihrer Lebenskraft. Nur die bewunderungswrdigste Schpfung des rmischen Geistes, durch die er noch auf das Leben knftiger Jahrhunderte unmittelbar gewirkt hat, das rmische Recht, wurde um die Wende des 3. Jahrhunderts durch die groen Juristen Papinianns, Ulpianus und Paulus weitergefhrt. Auch die Grenzen konnten nicht mehr mit den Krften des Reiches verteidigt werden. Seit Ende des 2. Jahrhunderts begannen die Kaiser Germanen in das Reich aufzunehmen. In das Heer waren Ger-manen zwar schon seit Augustus eingetreten, aber von Mark Aurel und Caracalla wurden sie in greren Mengen eingestellt und von den illyrischen Kaisern wegen ihrer Tchtigkeit bevorzugt. Anfangs forgte man dafr, sie auf einzelne Legionen zu verteilen, spter konnte man diese Vorsichts-Maregel nicht mehr beobachten, und zuletzt bestanden die Grenztruppen, ja die Leibwache der Kaiser fast nur aus ihnen. Daneben fiedelte zuerst Mark Aurel nach dem Markomannenkriege (166 180) Germanen in den Grenzprovinzen als Kolonen auf dem Lande an; ein Mittel, der Entvlkerung des flachen Landes zu begegnen. Endlich berschritten die Germanen in geschlossenen Massen die Grenzen und wurden als foederati in das Reich aufgenommen. Sie behielten dann ihre volle Selbstndigkeit und waren nur zur Stellung von Hilfstruppen verpflichtet. Die Provinzialen, in deren Mitte ihnen Sitze angewiesen wurden, muten ihnen den dritten Teil ihrer Wohnrume und des Grund und Bodens abtreten. Seit der Mitte des 3. Jahrhunderts kann man ^von^einer beginnenden Germanisierung des Reiches reden. 2. Diokletian und Konstantin. Diokletian (284-305). H 15. Die Neuordnung des Staates. Vereinzelte Maregeln einer Neuordnung des Staates hatten sich als unwirksam erwiesen; nur eine tiefgreifende Wandlung aller Verhltnisse konnte noch helfen. Diokletian begann sie, indem er das Kaisertum zu einer absoluten Monarchie weiterentwickelte. Der Mangel einer festen Ordnung der Thronfolge hatte die meisten Wirren im Reiche verschuldet. Diokletian versuchte sie zu schaffen, um in Zukunft Brgerkriegen vor-zubeugen. Er ernannte zunchst feinen alten Kriegsgefhrten Maximian zum Mitregenten mit dem Titel Augustus, darauf noch zwei Csaren, d. h. Thronfolger, die zur Verwaltung des Reiches herangezogen wurden. Jeder dieser vier Herrscher bernahm die Regierung der einen bestimmt abgegrenzten Teil des Reiches und das Oberkommando der eine der greren Armeen. Die Einheit des Reiches sollte in dem einen der beiden Augnsti als dem obersten Leiter ihren Ausdruck finden.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 38

1911 - Breslau : Hirt
38 Aus der Geschichte dss Altertums. Konstantin (306-337). 17. Konstantin wird Alleinherrscher. Im Jahre 305 legte Diokletian freiwillig zugleich mit dem Augustus des Westens seine Wrde nieder. Damit traten zwei Fragen in den Vordergrund: 1. ob die Reichseinheit erhalten, oder ob der Trennung der Ver-waltung unter vier Oberhupter eine Teilung des Reiches folgen wrde, 2. ob die Christenverfolgung fortgesetzt werden wrde oder nicht. Zwischen beiden Fragen bestand ein Zusammenhang. In dem Falle nmlich, da ein Kampf um die Herrschaft ausbrach, war es wahrschein-lich, da einer der beiden Kmpfenden den Versuch machen wrde, die gut organisierten christlichen Gemeinden fr sich zu gewinnen; damit wurde die Stellung der Christen im Reiche zu einer Parteisache gemacht. In beiden Fragen hat Konstantin der Groe die Entscheidung gebracht. Er hat die Reichseiuheit hergestellt und das Christentum zu der staatlich anerkannten Religion erhoben. Zunchst verlief der Regierungswechsel ohne Strung des inneren Friedens. Die beiden bisherigen Csaren, Valerius und Konstantins Chlorus, rckten, jener im Osten, dieser im Westen, zur Wrde der Augusti auf, es wurden zwei neue Csaren erhoben und von ihnen adoptiert; unter diesen befand sich Konstantin nicht. Als Konstantins im Jahre 306 in Jork in Britannien starb, erhob sein Heer eigenmchtig seinen Sohn Konstantin zum Csar, wenige Monate spter die italischen Legionen auch den Maxentins, den Sohn Maximians. Da begannen innere Kriege, die erst im Jahre 323 mit dem Siege Konstantins endeten. Im Widerspruch mit der von Diokletian geschaffenen Ordnung waren die Augusti und die Csaren tatschlich selbstndig geworden, und hatte die Einheit des Reiches nur noch auf ihrer freiwilligen Verstndi-gnng beruht. Diese Einheit des Reiches aber wiederherzustellen und die Freiheit der Gottesverehrung im ganzen Reiche zu begrnden, waren die Ziele, die Konstantin sich steckte. In seinen Kmpfen sttzte er sich auf die Macht, die ihm der Westen bot, die Tchtigkeit seiner vorwiegend germanischen Legionen, die Sympathien der Christen und endlich eine Staatskunst, die auch bor den verwerflichsten Mitteln nicht zurckscheute. Im Jahre 312 errang Konstantin durch den Sieg der Maxentius in der Nhe von Rom die Alleinherrschaft im Westen. Vor diesem Kampfe hatte er das Monogramm Christi auf seine Fahne gesetzt und an Helm und Schild der Soldaten angebracht. (Hoc signo vinceslj Schon im folgenden Jahre wurde den Christen durch das Mailnder Edikt Duldung und Gleichberechtigung mit den Anhngern der alten Religionen gewhrt. Damit hatten die Christen kaum zehn Jahre nach dem Ausbruche der Diokletianischen Verfolgung einen vollen Sieg errungen.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 39

1911 - Breslau : Hirt
2. Diokletian und Konstantin. 39 Im Jahre 323 warf Konstantin seinen letzten Gegner, den Licinins, bei Chalcedon (einem zweiten Aktiurn") nieder und stellte die Einheit des Reiches her, zugleich wurde die Stellung der Christen im ganzen Reiche einheitlich geregelt. 18. a) Konstantins Regierung. Konstantin, der Sohn des Kon-stanti'ns Chlorns und einer Christin, der Helena, war in dem sst ganz christlichen Orient aufgewachsen, wo ihn Diokletian, der ihn vielleicht als Unterpfand fr die Treue seines Vaters betrachtete, zurckbehalten hatte. Er begnstigte zwar die Christen, beschtzte aber daneben die heidnischen berlieferungen, erst auf feinem Totenbett empfing er die Taufe. Konstantin fhrte die Ordnung der Provinzen im Sinne Dio-kletians weiter, er trennte Zivil- und Militrverwaltung, fhrte die Besoldung der Beamten durch und gliederte sie nach Rangstufen in mehrere voneinander streng geschiedene Klassen. Er bevorzugte die Ger-mrten, die unter ihm zuerst zu den hchsten Kommandostellen empor-stiegen. Eine seiner wichtigsten Handlungen ist die Grndung von Kon-stantinopel als Hauptstadt. War schon unter Diokletian Rom zurck-getreten, so erkannte jetzt Konstantin mit genialem Blicke die wundervolle Lage von Byzanz mit dem herrlichen natrlichen Hasen des Goldenen Horns" an der bergangsstelle der groen Militrstraen von Europa nach Asien. Im Jahre 326 legte er den Grundstein, vier Jahre spter erfolgte die Einweihung von Neu-Rom". Die Bevlkerung der Stadt war aus allen Teilen des Reiches aufgeboten, sie erhielt alle Rechte der Bewohner von Alt-Rom, die Getreidelieferungen gyptens wurden ihr zu-gefhrt; alle Tempel Griechenlands waren geplndert worden, um die neue Residenz zu schmcken. Dieser Neugrndung lagen auch politische Erwgungen zugrunde. Das Kaisertum Konstantins war eine Neuschpfung und bedurfte eines neuen Mittelpunktes. Es war die streng absolutistische Allein-Herrschaft, wie sie Diokletian geschaffen hatte, und es sttzte sich seit Konstantin auf die christliche Kirche. In Rom lebten die repnbli-kanischen Erinnerungen weiter; in Rom erhielten sich auch die Heid-nischen Erinnerungen. Von diesen Traditionen wollten sich die Kaiser des 4. Jahrhunderts loslsen, darum machten sie Konstantinopel zum Mittelpunkt ihres neuen christlichen und absoluten Kaisertums. Fr die Zukunft des Gesamtreiches aber wurde es von Bedeutung, da der Schwerpunkt des Reiches aus dem lateinischen Westen in den griechischen Osten verlegt wurde. Das durch Konstantin neugeschaffene Kaisertum ist die letzte politische Schpfung der Alten Welt, es wurde das Vorbild fr die groen Herrscher des Mittelalters.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
Tafel Ii. 2. bis 4. Jahrhundert. 180. Rmisches Reich. Germanen. Der Osten. Die Christen. 200. 180284 Die Soldateukaifer. Haus des Septimius Seve-rus. 250. Caracalla. Verleihung d. rmischen Brger-rechts an alle Provinzialen. Bildung der german. Stmme A l a m a n n e n, Franken, Sachsen und Goten. Die Alamannen besetzen das Zehntland, Um 230 Das Neupersische Reich dersassaniden. Origenes. 300. Decius. Klaudius. Aurelian. Die Aureliausmaner. Probus. 284 Der Nenplatonismns. die Goten Dazien. Friedliches Eindringen der Ger manen in das Reich. Groe planmige Ver-folgung i. ganzen Reiche. 350. 305 Diokletian. Herstellung der Ordnung im Reiche. Derkaiserl. Absolutismus. 306337 Konstantin. 323 Konstantin Alleinherrscher. Konstantinopel Residenz. Die hchsten Stellen im Heere in den Hnden v. Germanen. Groe allgemeine Versol-gung im ganzen Reiche. 313 Das Mailnder Edikt. Streit zwischen Atha-nasius und Anus. 325 Das Konzil zu Nica. Das Haus Konstantins. 361 363 Julianus Apostata. Valens. 379395 Theodosius d. Gr. 395 Teilung des Reiches in ein Ost- und ein Westrmisches. 357 Die Alamannen bei Stra-brg von Julian geschlagen. 378 Die Westgoten im R-mischen Reich. Schlacht bei Adrianopel. 1 375 Die Hunnen in Europa. Wulfila Bischof der Goten. Das Mnchswesen. Beginnende Unter-drckung des Heiden-tums. Ambrosius Bischof von'mailand.
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TM Hauptwörter (200)200

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