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1. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 89

1905 - Leipzig : Hirt
9. Aus der Kulturgeschichte des ausgehenden Mittelalters. 89 Hansatage in Lbeck 1630 waren nur noch sechs Städte vertreten: Lbeck, Hamburg, Bremen, Danzig, Vraunschweig und Cln. Schlielich blieben Lbeck, Hamburg und Bremen brig, die bei der Neuordnung der euro-Peuschen Angelegenheiten auf dem Wiener Kongre 1815 als freie Reichsstdte anerkannt wurden. Die Universitten. Nachdem Karl Iv. die erste deutsche Hochschule in Prag gegrndet hatte, entstanden in rascher Folge viele andre im Gebiete des Deutschen Reiches. Im 14. Jahrhundert wurden Universitten in Wien, Genf, Heidelberg, Cln und Erfurt gestiftet, in das 15. Jahrhundert fllt die Stiftung der Hochschulen von Wrzburg, Leipzig, Rostock, Lwen, Greifswald, Basel, Freiburg und Tbingen. Ein reges geistiges Leben ging von diesen Sitzen der Wissenschaft aus. Lehrer und Schler genossen besondere Vorrechte und hatten ihre eigne Gerichts-barkeit; ein Doktordiplom wurde fr nicht geringer angesehen als ein Adelsbrief, der Rektor einer Universitt stand im Range einem Reichs-frften gleich. Kaiser und Ppste, Landesherren und Städte wetteiferten in der Grndung von Universitten. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Der Kompa. Zu den wichtigsten Erfindungen des Mittelalters gehrt der Kompa. Er besteht aus einer freischwebenden Magnetnadel, die an ihrem Schwerpunkte aus einem kupfernen Stifte ruht, der oben mit einem kleinen Knopf von Achat versehen ist. Die schwebende Magnetnadel hat die Eigenschaft, stets nach Norden zu zeigen. Deshalb wurde sie zu einem Wegweiser sr die Schiffer. Ehe der Kompa bekannt war, hielten die Schiffe sich meist in der Nhe der Ksten. Mond und Sterne zeigten dem Steuermann den Weg. In dunkler Nacht war er ratlos. Mit dem Kompa konnte er es wagen, das offne Meer zu befahren; die Magnetnadel vergewisserte ihn stets der die Fahrrichtung. Die Chinesen behaupten, bereits im zweiten Jahrhundert der christ-liehen Zeitrechnung den Kompa gehabt zu haben. In Europa hat Alexander Neckam, ein Milchbruder des englischen Knigs Richard Lwen-herz, zuerst die Tatsache festgestellt, da der freischwebende Magnet stets nach Norden weise. Im 12. Jahrhundert wurde der Kompa bereits von Spaniern, Arabern und Italienern angewandt. Als Erfinder gilt der Italiener Flavio Gioja, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts lebte. Er kann indes nicht der Erfinder, sondern nur der Vervollkommner de? Kompasses gewesen sein. Das Schiepulver. Wie der Kompa der Schiffahrt neue Wege er-mglichte, so hat die Erfindung des Schiepulvers das Kriegswesen gnz-lich umgestaltet.

2. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1900 - Leipzig : Hirt
Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. 79 Reiches. Im 14. Jahrhundert wurden Universitten in Wien, Genf, Heidelberg, Kln und Erfurt gestiftet, in das 15. Jahrhundert fllt die Stiftung der Hochschulen von Wrzburg, Leipzig, Rostock, Lwen, Greifswald, Basel, Freiburg und Tbingen. Ein reges geistiges Leben ging von diesen Sitzen der Wissenschaft aus. Lehrer und Schler genossen besondere Vorrechte und hatten ihre eigene Gerichts-barkeit; ein Doktordiplom wurde fr nicht geringer angesehen als ein Adelsbrief, der Rektor einer Universitt stand im Range einem Reichs-frften gleich. Kaiser und Ppste, Landesherren und Städte wetteiferten in der Grndung von Universitten. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Der "Kompaf. Zu den wichtigsten Erfindungen des Mittelalters ge-hrt der Kompa. Er besteht aus einer freischwebenden Magnetnadel, die an ihrem Schwerpunkte auf einem kupfernen Stifte ruht, der oben mit einem kleinen Knopf von Achat versehen ist. Die schwebende Magnetnadel hat die Eigenschaft, stets nach Norden zu zeigen. Deshalb wurde sie zu einem Weg-weiser fr die Schiffer. Ehe der Kompa bekannt war, hielten die Schiffe sich meist in der Nhe der Ksten. Mond und Sterne zeigten dem Steuer-mann den Weg. In dunkler Nacht war er ratlos. Mit dem Kompa konnte er es wagen, das offene Meer zu befahren; die Magnetnadel ver-gewisserte ihn stets der die Fahrrichtung. Die Chinesen behaupten, bereits im zweiten Jahrhunderte der christlichen Zeitrechnung den Kompa gehabt zu haben. In Europa hat Alexander Neckam, ein Milchbruder des englischen Knigs Richard Lwenherz, zuerst die Thatsache festgestellt, da der freischwebende Magnet stets nach Norden weise. Im 12. Jahrhundert wurde der Kompa bereits von Spaniern, Arabern und Italienern angewandt. Als Erfinder desselben gilt der Italiener Flavio Gioja, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts lebte. Er kann indes nicht der Erfinder, sondern nur der Vervollkommner des Kompasses gewesen sein. Das 5chihpulver. Wie der Kompa der Schiffahrt neue Wege er-mglichte, so hat die Erfindung des Schiepulvers das Kriegswesen gnzlich umgestaltet. Eine schiepulverhnliche Masse kannten bereits die Byzantiner im 7. Jahrhundert. Sie bestand aus einer Mischung von Schwefel und andern Brennstoffen, die in Kesseln oder thnernen Rhren auf die feindlichen Schiffe geworfen wurde, wo sie sich entlud, alles in Brand setzte und durch den dichten Rauch die Soldaten erstickte. Diese Mischung wurde das griechische Feuer genannt. Noch frher kommt das Schiepulver bei den Chinesen vor. Im 9. Jahrhundert giebt ein Mnch des byzantinischen Reiches das Verfahren fr die Mischung des heutigen Schiepulvers an. Auch in einem arabischen Gedichte des 13. Jahrhunderts wird die Zusammensetzung des Schiepulvers erwhnt. Die Mauren haben das Schiepulver nach Spanien

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1900 - Leipzig : Hirt
79 Reiches. Im 14. Jahrhundert wurden Universitten in Wien, Genf, Heidelberg, Kln und Erfurt gestiftet, in das 15. Jahrhundert fllt die Stiftung der Hochschulen von Wrzburg, Leipzig, Rostock, Lweu, Greifswald, Basel. Freiburg und Tbingen. Ein reges geistiges Leben ging von diesen Sitzen der Wissenschaft aus. Lehrer und Schler genossen besondere Vorrechte und hatten ihre eigene Gerichts-barkeit; ein Doktordiplom wurde fr nicht geringer angesehen als ein Adelsbrief, der Rektor einer Universitt stand im Range einem Reichs-frsten gleich. Kaiser und Ppste, Landesherren und Städte wetteiferten in der Grndung von Universitten. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Der Kompa. Zu den wichtigsten Erfindungen des Mittelalters ge-hrt der Kompa. Er besteht aus einer freischwebenden Magnetnadel, die an ihrem Schwerpunkte auf einem kupfernen Stifte ruht, der oben mit einem kleinen Knopf von Achat versehen ist. Die schwebende Magnetnadel hat die Eigenschaft, stets nach Norden zu zeigen. Deshalb wurde sie zu einem Weg-weiser fr die Schiffer. Ehe der Kompa bekannt war, hielten die Schiffe sich meist in der Nhe der Ksten. Mond und Sterne zeigten dem Steuer-mann den Weg. In dunkler Nacht war er ratlos. Mit dem Kompa konnte er es wagen, das offene Meer zu befahren; die Magnetnabel vergewisserte ihn stets der die Fahrrichtung. Die Chinesen behaupten, bereits im zweiten Jahrhunberte der christlichen Zeitrechnung den Kompa gehabt zu haben. In Europa hat Alexander Neckam, ein Milchbruder des englischen Knigs Richarb Lwenherz, zuerst die Thatsache festgestellt, ba der freischwebende Magnet stets nach Norben weise. Im 12. Jahrhundert wrbe der Kompa bereits von Spaniern, Arabern und Italienern angewandt. Als Erfinder desselben gilt der Italiener Flavio Gioja, der zu Anfang des 14. Jahrhunderts lebte. Er kann indes nicht der Erfinder, sondern nur der Vervollkommner des Kompasses gewesen sein. Das 5chiepulver. Wie der Kompa der Schiffahrt neue Wege ermglichte, fo hat die Erftnbung des Schiepulvers das Kriegswesen gnzlich umgestaltet. Eine schiepulverhnliche Masse kannten bereits die Byzantiner im 7. Jahrhundert. Sie bestand ans einer Mischung von Schwefel und anberit Brennstoffen, die in Kesseln ober thnernen Rhren auf die feinblichen Schiffe geworfen wrbe, wo sie sich entlub, alles in Branb fetzte und durch den bichten Rauch die Soldaten erstickte. Diefe Mischung wrbe das griechische Feuer genannt. Noch frher kommt das Schiepulver bei den Chinesen vor. Im 9. Jahrhundert giebt ein Mnch des byzantinischen Reiches das Verfahren fr- die Mischung des heutigen Schiepulvers an. Auch in einem arabischen Gedichte des 13. Jahrhunderts wird die Zusammensetzung des Schiepulvers erwhnt. Die Maureit haben das Schiepulver nach Spanien

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 118

1911 - Leipzig : Hirt
118 Hl- Das Deutsche Reich des Mittelallers. Die wichtigsten Erfindungen des Mittelalters. Der Kompaß. Zu beit wichtigsten Erfinbungen des Mittelalters gehört bei1 Kompaß. Er besteht aus einer freischwebenben Magnetnabel, die an ihrem Schwerpunkte aus einem kupfernen Stifte ruht, der oben mit einem kleinen Knops von Achat versehen ist. Die schwebenbe Magnetnabel hat die Eigenschaft, stets nach Norben zu zeigen. Deshalb würde sie zu einem Wegweifer für die Schiffer. Ehe der Kompaß bekannt war, hielten die Schiffe sich meist in der Nahe der Küsten. Monb und Sterne zeigten dem Steuermann den Weg. In bunkler Nacht war er ratlos. Mit dem Kompaß konnte er wagen, das offne Meer zu befahren; die Magnetnabel vergewisserte ihn stets über die Fahrtrichtung. Die Chinesen behaupten, bereits im 2. Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung den Kompaß gehabt zu haben. In Europa hat Alexanber Necfam, ein Milchbruber des englischen Königs Richarb Löwenherz, zuerst die Tatsache festgestellt, daß der sreischwebenbe Magnet stets nach Norben weife. Im 12. Jahrhundert würde der Kompaß bereits von Spaniern, Arabern und Italienern angemaiibt. Als Erfinber gilt der Italiener Flavio ©ioja, der zu Anfang des 14. Jahrhuuberts lebte. Er kann inbes nicht der Erfinber, sonbern nur der Vervollkommner des Kompasses gewesen sein. Das Schießpulver. Wie der Kompaß der Schiffahrt neue Wege ermöglichte, so hat die Erfinbung des Schießpulvers das Kriegswesen gänzlich umgestaltet. Eine schießpulverähnliche Masse kannten bereits die Byzantiner im 7. Jahrhundert. Sie bestaub aus einer Mischung von Schwefel und anbeut Brennstoffen, die in Kesseln ober tönernen Röhren auf die feinblichen Schiffe geworfen würde, wo sie sich entlub, alles in Branb setzte und durch beit dichten Ranch die Soldaten erstickte. Diese Mischung würde das griechische Feuer genannt. Noch srüher kommt das Schiesz-pulver bei bett Chinesen vor. Im 9. Jahrhundert gibt ein Mönch des Byzantinischen Reiches das Verfahren für die Mischung des heutigen Schießpulvers an. Die allgemeine Überlieferung bezeichnet bett Franziskanermönch Bertolb Schwarz als den Erfinber des Schießpulvers. Er kann nicht als Erfinber gelten, sondern er hat nur die Angaben des byzantinischen Mönches mit Erfolg erprobt. Bertolb Schwarz stammt aus Dortmunb und soll seine Erfinbung um das Jahr 1330 zu Freiburg in Baden gemacht haben. Dort ist ihm ein Denkmal errichtet worben. Ehe das Schießpulver in Gebrauch war, entschied die persönliche Tapferkeit der Kämpfenden die Schlachten. Die Ritter mit ihren Reisigen führten hauptsächlich die Kriege. Nun aber wurden gewöhnliche Leute in Sold genommen und zielten aus der Ferne auf die feinblichen Heere. Von dem Solbe erhielten sie den Namen Soldaten. Die Ritter verschmähten es, sich mit biesen Soldaten in Reihe und Glieb zu stellen, und legten das Waffenhanbwerk liieber. Aber die Jahrhunberte hin-

5. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 8

1918 - Leipzig : Hirt
Die Vorboten der neuen Zeit. Chinesen und Araber mehlig, sondern krnig dargestellt hat. Berthold Schwarz stammte aus Dortmund und lebte um 1330 in Freibura in Baden. Dort ist ihm auch ein Denkmal errichtet worden. hn* mj?'" Wandel brachte der Gebrauch des Schiepulvers zunchst in llk- Schneller als Sturmbcke und Wurfmaschinen legten jetzt d:e Geschtze oder Stucke mit ihren Kugeln aus Stein und Eisen die festen Mauern der Burgen und Städte in Trmmer. Die Feuerbch en ^wehrehmgegen waren anfangs so unhandlich und schwer, da die Schtzen sie beim Schieen auf eine Gabel" legen muten; erst als sie leichter wurden, kamen sie beim Fuvolk allgemein in Brauch. Nun ent-schieden nicht mehr krperliche Kraft und persnliche Tapferkeit die Schlacht sondern geschickte Fhrung und zhes Aushalten im Feuer. Die schwerflligen Ritterheere waren, wie sich fter qeaekt hotte dem wchtbeweglichen Fuvolk nicht mehr gewachsen und verschwanden. ' Der mgsdienft ernst das Ehrenvorrecht des freien Mannes, spter des lehns-Pflichtigen Ritters, ward zum bezahlten Handwerk; denn der Dienst mit 1*1 ^ ver^C 9w Um Sold. Sldner oder Soldaten nannte man daher die Krieger und, weil man zumeist Deutsche anwarb, auch Lands-wechte^. Soldnerheere bildeten zuerst die Städte, daun auch die Fürsten, ^e reichlicher mit der Zeit deren Geldquellen flssen, desto mehr gingen t an ' M e ^eere hn grnden, d. h. die Sldner dauernd imter Waffen zu Holte". Sie sttzten damit ihre Macht noch innen und auen s)tm ^ .eme Waffe, die ihnen die unumschrnkte Herrschaft l Absolutismus) gewinnen und schtzen half. 8 8' re- Mr=f0.mt"16' ic freischwebende Magnetnadel hat die inerkwrdiqe E.genschast, immer nordsdliche Richtung zu zeigen. Fgt man eine Wind-rose hinzu, so erhalt man den Kompa, ein Werkzeug, das dem Schiffer auf hoher See unentbehrlich ist. Denn mit dessen Hilfe kann er zu jeder Zeit bei Tag und Nacht seine Fahrtrichtung, de Kurs, feststellen und be-stimmen. Ehe der Kompa bekannt war. mute sich der Seemann meist in der Rahe der Kste Halten. Steuerte er auf die hohe See hinaus so waren Sonne Mond und Sterne sein- einzigen Wegweiser. An nebeligen oder regnerischen Tagen wie in dunkler Rcht aber war er gnzlich rat. l. Mit dem Kompa erst konnte er sich getrost auf das offene Meer &ntote9cn: " " b0c6 6et fei"e Fahrtrichtung stets genaue .Die Chinesen ollen den Kompa schon im 2. Samiimhcrt hpr Stfraft" dfr W h9^" n ?"6tcn' 3n Europa verwandte man die .Kichtkiaft der Magnetnadel erst im spteren Mittelalter. Von den Kreuz- sahrern wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts eine auf Strohhalmen Knfc/m ft r0em-le[ >"' benutzt. Seine heutige Gestalt, ein S I r, n 7 Buchse, In dem die Magnetnadel auf einem Stift frei- ist nit nachzuwcheu ^^hunderte spter. Wer ihn erft.uden hat.

6. Deutsche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen - S. 36

1918 - Leipzig : Hirt
— 36 — eisernen Stacheln hallend, — so wanderten sie Paar an Paar in die Kirchen, taten ihre Kutten oder Hemden ab und geißelten sich, daß ihr Blut die Wände bespritzte. Der wahnwitzige Taumel ergriff'auch die Kinderwelt. Mit dieser Geißelkrankheit verband sich die Tan^wut. Zuletzt verbot der Papst den Unfug, und die Geißelsahrt nahm nadh einem halben Jahre ein Ende. 2. Inwiefern man das allgemeine Unglück den Juden zur Last legte. Das allgemeine Unglück legte man abergläubischerweise den Juden zur Last. Das ganze Mittelalter hindurch waren sie die Ausgestoßenen der menschlichen Gesellschaft gewesen und hatten unter der Unduldsamkeit und dem Haß der (Christen schwer zu leiden. (Solche Zurücksetzung und ungerechte Behandlung erzeugte naturgemäß in den Juden Haß gegen die Christen. Da sie von Ackerbau und Gewerbtätigkeit ausgeschlossen waren, so befaßten sie sich vorwiegend mit Handel. Vor allem lagen die Geldgeschäfte in ihren Händen. Hier bot sich den Juden Gelegenheit zur Rache — und sie haben diese Gelegenheit in ausgedehntester und hartherzigster Weise benutzt. Durch argen Wucher machten sie sich um so mehr verhaßt. Die gräßlichsten Verbrechen wurden von ihnen erzählt. Man beschuldigte sie, sie hätten die Brunnen vergiftet und die Pest absichtlich verbreitet. So hielt man sich dann auch ihnen gegenüber zu jeder Schandtat berechtigt. Raubtieren gleich wurden sie aus ihren Häusern herausgerissen und zu Tausenden geschlachtet. 4. Komxah und Schiehpulver. 1. In welcher Gestalt ein sicherer Führer durch die endlose Wasserwüste gefunden wurde. Bis zum Ansang des 14. Jahrhunderts war der Ozean das die Länder und Völker trennende Element. Man befuhr das allen bekannte Mittelländische Meer; im übrigen hielt man sich in der Nähe der Küste. Die Normannen folgten dem Fluge losgelassener Raben; andere Völker bedienten sich zu gleichem Zwecke der Tauben. Am Tage richtete man sich nach der ©on.v und in der Nacht nach den Sternen. Aber jene Vogel konnten irren und Sonne und Sterne leuchteten nicht immer; so entbehrte man eines sicheren Wegweisers. Da erfand um das Jahr 1300 ein Italiener Flavio ©ioja (spr. Dschoja) den Kompaß oder die Bussole. Er stellte die auf einem Stift sreischwebende Magnetnadel in die Mitte eines Kreises, auf dessen Umfang die Himmelsgegenden verzeichnet waren, und umgab das Ganze mit einem Gehäuse. Nun fanden die Schiffer bei Tag und Nacht, bei heiterem und bedecktem Himmel sich auf dem Meere zurecht, indem sie mit Hilfe des Kompasses stets die Himmelsrichtungen bestimmen konnten. Der Ozean war erschlossen; Schiffahrt, Handel und Verkehr wurden dadurch gefördert. 2. Welchen Einfluß die Erfindung des Schietzpulvers ausübte. Nicht minder einflußreich wirkte die Erfindung des Schießpulvers. Man schreibt sie dem deutschen Mönche Bertold Schwarz zu. Das Pulver i35v. kam seit der Mitte des 14. Jahrhunderts bei der Kriegführung in Anwendung. Durch die Erfindung der Schießwaffen wurde das Rittertum zum Fall gebracht. Den neuen Geschossen hielten die Burgen

7. Sagen und Geschichten - S. 44

1889 - Breslau : Hirt
— 44 — und die Buchdruckerschwärze verbessert. Das erste gedruckte Werk war eiue lateinische Bibel. Da Fust das geliehene Geld nebst Zinsen, über 2000 Gnlden, von Gutenberg zurückverlangte, und dieser nicht zahlen konnte, kam es zum Prozeß, den Gutenberg verlor. Fust behielt die Lettern und Gerätschaften und führte die Druckerei mit Schösser weiter, dem er auch später seine Tochter zur Frau gab. Durch einen angesehenen Mainzer erhielt aber auch Gutenberg die Mittel, eine neue Werkstütte anzulegen. Die anfangs geheim gehaltene Kunst wurde allgemein bekannt, als bei einem Kriege Mainz zum Teil zerstört wurde, und die Druckergesellen aus der Stadt nach anderen Gegenden flüchteten. Gutenberg starb in dem Hofdienste des Erzbischofs Adolf von Nassau. Durch seine Erfindung, welche die Mönche sür ein Werk des Satans ausgaben, konnten die Bücher massenhaft vervielfältigt werden, und wurden Bildung und Kenntnisse in allen Klassen des Volkes verbreitet. m. Neuere Geschichte. Lhristoph Aolumbns. Steu're, mutiger Segler! Es mag der Witz dich verhöhnen, lind der Schiffer am Steu'r senken die lässige Hand. Immer, immer nach West! Dort mnh die Küste sich zeigen. Liegt sie doch deutlich und liegt schimmernd vor deinem Verstand. Kolumbus. Von Schiller. Gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts erreichten die Portugiesen, in kühnen Seefahrten längs der Westküste Afrikas segelnd, die Südspitze dieses Erdteils, das Kap der guten Hoffnung. Ihr ie Seeheld Vasco de Gama fand 1498 sogar, indem er über den Indischen Ozean fuhr, deu lange gesuchten Seeweg nach dem reichen Lande Indien. Bevor dieses Ziel jedoch erreicht war, hatte ein Seefahrer aus Genua, Christoph Kolumbus, mit spanischen Schiffen versucht, auf einem westlichen Wege die östlichen und südlichen Länder Asiens zu erreichen, und hatte auf seiner Fahrt einen neuen Erdteil, Amerika, entdeckt. Der Vater dieses großen Mannes war ein wohlhabender Tuchweber in Genua, er hatte den Sohn auf der italienischen Universität Pavia studieren lassen. Hier betrieb Christoph mit besonderem Eifer

8. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 32

1910 - Leipzig : Hirt
32 Hanseatische Lebensbilder und Sagen. durch in Bewegung gesetzt, geht das Schiff gegen die heftigste Strmung schneller herauf, als es von Pferden gezogen werden knnte. Das Ganze ist aus schwerem gediegenen Eisen mit bewunderungswrdiger Genauigkeit gearbeitet, und das Schiff kann der gewaltsamen Anstrengung viele Jahre widerstehen . . Dieselbe Hamburger Zeitung von 1816 druckt den Bericht ab, den ein berhmter franzsischer Gelehrter beim Erscheinen des ersten Dampf-schiff es aus Amerika an die Pariser Akademie erstattete. Darin heit es: Von jenseits der See ist ein Schiff zu uns herbergekommen, ohne Tegel, ohne Ruder, ohne Matrosen! Die an Bord desselben vorhandene Mannschaft besteht aus nicht mehr als zwei Leuten, von denen der eine das Feuer unter dem Dampfkessel unterhlt, der zweite das Steuerruder lenkt. Es bewegt sich gleich einem lebendigen Geschpf aus eigener Kraft; wie ein Seevogel schwimmt es aus den Wellen einher. Welch wichtige Folgen wird diese Erfindung herbeifhren! ..." In der Tat bedeutet das Erscheinen jenes Dampfbootes The Lady of the Lake" auf der Elbe einen Wendepunkt in der Schiffahrt Hamburgs. Hamburger Nachrichten. Hingewiesen sei auf das in gleichem Verlage erschienene Buch: Lindner, Die deutsche Hanse. )hre Geschichte und Bedeutung. Fr das deutsche Volk dargestellt. 3. Auflage. ^902. Gebunden 3 Mark. Druck von Karl Marquart in Leipzig.

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 47

1917 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschichte. 47 ©utenberg fand später Unterstützung bei einem Ratsherrn und konnte wieder eine Druckerei eröffnen. Die gedruckten Bücher erregten großes Aufsehen. Man nannte das Druckereigewerbe „die schwarze Kunst" und suchte diese vor sedermann geheimzuhalten, indem man die Gehilfen vom Verkehr mit Menschen abschloß. Als aber Mainz in einem Streite erobert wurde, flohen die Gehilfen aus der Druckerei nach andern Städten und verbreiteten dort ihre Kunst. So wurde sie bald allgemein bekanut. o) Folgen der Verbreitung der Buchdrnckerkunst. Nach und nach wurden die geschriebenen Bücher verdrängt, weil man die gedruckten wegen ihrer Deutlichkeit und Billigkeit gern kaufte. Die Buchhändler boten ihre 11. Mittelalterliche Straßenszene (rechts ein Buchhändler, daneben ein Landsknecht). Waren in Läden und ans den Märkten feil (Bild 11) und erzielten namentlich reichen Absatz beim Verkauf der Flugblätter, die zur Zeit der Reformation verbreitet wurden. Die Kunst des Lesens fand Eingang in den Schulen und Häusern. Dadurch wurde die Bildung des Volkes sehr gehoben. 3. Andre Erfindungen. In alter Zeit fuhr man mit den Schiffen meistens nur an den Küsten entlang. Aus das offene Meer wagte sich niemand; denn die Schiffe waren zu klein, und die Schiffer konnten sich auch nicht immer zurechtfinden. Am Tage richtete man sich nach der Sonne, des Nachts nach den Sternen. Wenn aber der Himmel trübe war, so fehlte es an Merkmalen für die Himmelsrichtungen, und die Seefahrer konnten leicht falsche Wege einschlagen. Erst als man den Kompaß kennen und gebrauchen lernte, wagte man sich weiter auf das Meer hinaus. Angesehene und reiche Männer beteiligten sich vornehmlich an den Entdeckungsreisen zur See. Als Zeitmesser dienten nicht mehr Sand-, Wasser- oder Sonnenuhren, sondern Räderuhren, an denen man später noch das Pendel anbrachte. In Nürnberg

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 122

1892 - Leipzig : Hirt
122 Das Mittelalter. Schon unter Heinrich Iv. begann der unausbleibliche Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum, welcher mit dem Untergang der Hohenstaufen und der Zerrttung des Reiches endigte. Zugleich trat die christliche Welt in den Kreuzzgen in den Kampf gegen den Islam, welcher, in Arabien entstanden, in allen drei Erdteilen Boden gefat hatte. Die Zeit der Kreuz-zge ist die Zeit der hchsten Knltureutfaltnng des Mittelalters und die Glanzperiode des Papsttums. Aber dem stolzen Baum der ppstlichen Weltherrschaft war die Axt an die Wurzel gelegt; durch den Kampf gegen ihren natrlichen Beschtzer, das Kaisertum, erlitt auch das Ansehen der Kirchengewalt schwere Einbue, um so mehr, da die Ppste die Sehnsucht nach einer Reform, die in Sekten und Kirchenversammlungen ihren Ausdruck fand, bekmpften, statt ihr entgegenzukommen, und die reich gewordene, der-weltlichte Geistlichkeit ihr Hirtenamt nur zu oft fr selbstische Zwecke mibrauchte. Neben der Geistlichkeit hatte im Mittelalter das Rittertum, be-sonders zur Zeit der Kreuzzge, eine mchtige Stellung. Aber auch dieses war seit dem 13. Jahrhundert entartet und hatte seine frhere Bedeutung verloren. Dafr hatte sich ein anderer Stand, das Brgertum, empor-gearbeitet zu Bildung, Wohlstand und Macht. 2. Wichtige Erfindungen. Drei Erfindungen waren es, welche durch ihre allmhlich hervortretenden, tiefgreifenden Wirkungen eine neue Zeit vorbereiteten. a) Die Erfindung des Kompasses. Die Kenntnis der Magnet-nadel, die den Chinesen schon in viel frherer Zeit bekannt war, kam zur Zeit der Kreuzzge aus dem Morgenlande nach Italien. Der Schiffer Gioja aus Amalfi soll um 1300 den ersten Schiffskompa verfertigt haben. Bis dahin konnten weder die italienischen Galeeren (flache, hauptschlich durch Ruder bewegte Schiffe) noch die groen Segelschiffe der Hansa weitere Reisen der den Ocean wagen. Da nun infolge der Kreuzzge zu-gleich der Schiffsbau vervollkommnet wurde, und auch die Portugiesen und Spanier von den Italienern lernten, seetchtige Fahrzeuge zu bauen, waren die Vorbedingungen fr Fahrten der den Ocean gegeben. b) Die Erfindung der Feuerwaffen. Das Schiepulver war schon im frheren Mittelalter den Arabern und anderen morgenlndischen Vlkern bekannt*) und wurde auch zukriegszwecken benutzt. Eigentliche efchtze aber wurden erst im 14. Jahrh. verfertigt, und zwar zuerst in Deutschland, und erst *) Von der Sage wird die Erfindung des Schiepulvers dem Franciskanermnch Berthold Schwarz in Freiburg, der im Anfang des 14. Jahrh. gelebt haben soll, zugeschrieben.
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