Radetzky 6 ei ditsto zza (1848) ltnb N o t> a r a (1849) Besiegt und die Ungarn, welche sich unter dem Präsidenten Ludwig Kossuth für unabhängig erklärt hatten, im ^ahre 1849 mit russischer Hisse toieber unterworfen würden.
Da das beutfche Volk schon längst den Wunsch gehegt hatte, daß ein festeres -Banb alle beutfchen (Staaten umschlinge, so schien jetzt der Zeitpunkt gekommen, den beutfchen Bnnb durch ein geeintes bcutsches Staatswesen zu ersetzen. Im Mai 1848 trat ein beutfches Parlament (Volksvertreter des gefammten beutfchen Volkes) in Frankfurt a. M. zusammen zur Ausarbeitung einer Reichs Verfassung. Nach langen Beratungen kam man bamit zu ^tanbe, inbent man Dentfchlanb zu einem bunbesstaatlich geglieberten Kaiserreiche und den König Friedrich Wilhelm Iv. zum erblichen beutfchen Kaiser erklärte. Dieser aber schlug die Kaiserkrone aus, ba er der Zustimmung der meisten übrigen beutfchen Fürsten nickt versichert^ war. Aufstäube, welche in Sachsen und Baden zur Durchführung der Reichsverfassung losbrachen, würden durch preußische Truppen blutig niebergefchlagett und der alte Bunbestag würde im Jahre 1850 auf Betrieb Oesterreichs, welches die Leitung Deutschland nicht einbüßen wollte, toieber hergestellt.
§ 196. Die schteswig-Hokkeinischen Mrren. 1848—1851 und 1863—1864. In Dänemark starb im Januar 1848 König Christian Viii. fein. Sohn und Nachfolger Friedrich Vh. (1848—1863) toar der letzte derjenigen olbenburgifchen Linie, welche über Dänemark regierte. Da nun die Dänen nach dem Aussterben biefer Herrscherfamilie eine Trennung der Herzogtümer Schleswig und Holstein, wo der Herzog von Schleswig -Holstein-Augustenbnrg erbberechtigt war, von Dänemark fürchteten, so zeigten sie sich bestrebt, die Familie des Herzogs von Augustenbnrg von der Nachfolge in den Herzogtümern auszuschließen, bamit bieselben für immer mit Dänemark vereinigt bleiben sollten. Als barauf die Schleswig-Holsteiner Preußen um Hilfe gegen die Dänen angiengen, zumal auch bieselben alles Deutsche in Schleswig auszurotten versuchten, rückte General Wrangel mit Truppen in die Herzogtümer ein und vertrieb die Dänen baraus. Aber Euglanb und Rußland, welche nicht wollten, daß die Herzogtümer von Dänemark abkommen sollten, nahmen sich der Dänen an und ba Preußen und Dentfchlanb keine Flotte befaß, mit welcher sie gegen jene, welche die beutfchen Häsen blockierten, hätten auftreten können, so mußte am 26. August 1848 zu Malmoe in Süb-schweben ein Waffenstillstanb abgeschlossen werben. Diesem Waffenstill-stanbe folgte ant 2. Juli 1850 der Friebe zwischen Dänemark und Preußen, in welchem letzteres die Herzogtümer ihrem Schicksale über-lassen mußte. Die Schleswig-Holsteiner stellten nun zwar ein eigenes Heer auf und aus ganz Deutschlaub strömten bemselben Kämpfer zu, aber sie würden bei Fribericia in Jütlanb und bei Jbstebt in Schleswig (25. Juli 1850) geschlagen. Oesterreicher und Preußen rückten
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Extrahierte Personennamen: Radetzky Ludwig_Kossuth Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Christian_Viii Friedrich_Vh Friedrich August Fribericia
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§ 201. Die Kämpfe im Westen und Süden; Stiftung des
jtorddentschen Wundes. Nach der (Kapitulation von Langensalza vereinigte General Vogel von Falken st ein die verschiedenen westlichen preußischen Truppenteile zur Main arm e e und gieng mit derselben gegen die Bayern und die süddeutschen Bundestrnppen vor. Die Bayern wurden bei Hün-feld, Dermbach und Kissingen (den 10. Jnli) geschlagen; hierauf wendete sich Vogel von Falkenstein gegen Frankfurt a. M., besiegte die Oesterreicher und Hessen bei Aschaffenburg und besetzte die Bnndes-hanptstadt. Manteuffel, Vogel von Falkensteins Nachfolger im Oberbefehl, focht siegreich bei Tauberbischofsheim gegen die Würtemberger, bei Werbach gegen die Badener und bei Üttingen (26. Juli) gegen die Bayern.
Unterdessen war am 22. Jnli, während die Preußen unter Fransecki glücklich bei Blumenau unweit Preßbnrg kämpften, eine Waffenruhe ^eingetreten, welcher am 26. Juli der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte. Diesem Waffenstillstände traten die süddeutschen Staaten bei.
Der Friede zwischen Oesterreich und Preußeu kam zu Prag zu Staude.
Nach demselben schied Oesterreich aus Dentschlaud und erkannte die Veränderungen an, welche Preußen in demselben vornahm; auch gestand es zu, daß Venetien den Italienern, welche gegen die Oesterreicher bei Cnstozza (den 24. Juni) und in der Seeschlacht bei Lissa (den 21. Juli) nicht glücklich gekämpft hatten, überliefert wurde. Die Veränderungen, welche Preußen in Deutschland vornahm, bestanden darin, daß Hannover, Knrhessen, Nassau, die bisherige freie Stadt Frankfurt und Schleswig-Holstein dem preußischen Staatsverbande einverleibt wurden; Bayern und Hessen traten einige kleinere Gebietsteile ab und sämmtliche besiegte Staaten zahlten Kriegskostenentschädigungen. Alle deutsche Staaten nördlich des Main, einschließlich das Königreich Sachsen, mußten dem neugegründeten norddeutschen Bund beitreten; derselbe bildete ein einheitliches Staatswesen unter dem Präsidium der Krone Preußen mit einem Bundesrath (Vertreter der einzelnen Bundesstaaten) und einem aus allgemeinen directen Wahlen hervorgegangenen Reichstag als gesetzgebenden Behörden. Gras Bismark, der Schöpfer des neuen Staatswesens, trat als Bundeskanzler an die Spitze der Regierung desselben.
§ 202. Aer deutsch-französische Krieg 1870—1871. Veranlassung und Ausöruch desselben. Schon längst hatte Frankreich, welches die Einigung Deutschlands verhindern zu müssen glaubte, das Wachsen Preußens mit Neid und Mißgunst wahrgenommen und besonders seit 1866 eifrig gerüstet. Innere Schwierigkeiten und die Unzufriedenheit seines Volkes über eine mißglückte Unternehmung nach Mexico, wo er den österreichischen Erzherzog Maximilian als Kaiser eingesetzt, ihn aber auf die drohende Haltung der vereinigten Staaten hin im Stiche gelassen hatte, sodaß derselbe seinen Feinden in die Händ^W.,pnd
internationale
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Brau ....
ttothlibucriui u U rtjk
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Extrahierte Personennamen: Falkensteins Bismark Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Langensalza Main Dermbach Frankfurt_a._M. Hessen Aschaffenburg Tauberbischofsheim Werbach Bayern Blumenau Nikolsburg Oesterreich Oesterreich Cnstozza Lissa Deutschland Hannover Nassau Frankfurt Schleswig-Holstein Hessen Main Sachsen Frankreich Deutschlands
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V. Deutschlands Neugestaltung.
§ 200. Der preußisch - österreichische Krieg; die Kämpfe in Thüringen und Oesterreich. Da sich Oesterreich jeder Machterweiterung Preußens, namentlich der Einverleibung Schleswig-Holsteins in dasselbe widersetzte, so trat sehr bald eine feindselige Spannung zwischen beiden Großmächten ein, welche zu einem völligen Bruch führte, als Oesterreich die Lösung der schleswig-holsteinischen Frage an den von ihm völlig abhängigen deutschen Bund verwies. Mit Preußen verbündete sich Italien, welches Venetien zu erwerben hoffte, während anf Oesterreichs Seite die süddeutschen Staaten, Sachsen, Kurhesseu, Nassau und Hannover standen. Die Annahme des österreichischen Antrages beim Bundestage, das Bundesheer, natürlich gegen Preußen, mobil zu machen, wurde von letzterem als Kriegsfall bezeichnet; nichtsdestoweniger ward dieser Antrag am 14. Juni 1866 angenommen. Nun rückten die Preußen in zwei Heersänlen (Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld und erste Armee unter Prinz Friedrich Karl) in Sachsen ein und besetzten Dresden, während andere preußische Truppen von Schleswig-Holstein und Westfalen her das Königreich Hannover und Kurhessen eroberten. König Georg V. von Hannover zog sich mit seinem Heere südwärts zurück, um sich mit den Bayern zu vereinigen, ward aber den 27.Juni vom preußischen General Flies bei Langensalza angegriffen. Die Hannoveraner siegten zwar nach hartnäckigem Kampfe gegen das schwächere preußische Heer, sahen sich jedoch am zweiten Tage darauf gezwungen, sich dem General von Mantenffel zu ergeben.
Unterdessen waren Herwarth von Bittenfeld und Prinz Friedrich Karl von Sachsen aus in Böhmen eingerückt. Nach den siegreichen Gefechten bei Liebenan, Podol und Münchengrätz von Seiten der ersten Armee und bei Hühnerwasser von Seiten der Elbarmee erfolgte die Vereinigung beider Heersäulen, woraus die Oesterreicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen in der Schlacht bei Gitschin abermals geschlagen wurden (den 29. Juni). — Von Schlesien aus war nun auch der Kronprinz mit der zweiten Armee in Böhmen eingerückt und seine Truppen hatten siegreich bei Nachod (den 27. Jnni), bei Trau-tenau und bei Skalitz (den 28. Juni, General von Steinmetz) gekämpft. Da zog der oberste Feldherr der Oesterreicher, Feldzeugmeister von Benedek, seine gesammten Truppen in einer festen Stellung bei Königgrätz zusammen. Hier wurde er am 3. Juli vom Prinzen Friedrick Karl angegriffen und im Verein mit dem zur Hilfe herbeigeeilten Kronprinzen vollständig geschlagen. Die Beute der Sieger bestand aus 11 Fahnen, 174 Geschützen und 18000 nnv er mundeten Gefangenen. Den Oberbefehl in dieser größten Schlacht des Jahrhunderts über ferne Truppen führte König Wilhelm selbst. Unaufhaltsam drangen nun die Preußen durch Böhmen, Mähren und Oesterreich gegen Wien bot. und standen bald im Angesichte dieser Stadt.
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Extrahierte Personennamen: Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl) Friedrich Karl Georg_V._von_Hannover Mantenffel Herwarth_von_Bittenfeld Friedrich_Karl_von_Sachsen Friedrich Karl Steinmetz Feldzeugmeister_von_Benedek Karl Karl Wilhelm
— 46 —
Nassau ein Herzogtum.
Beim Tode der beiden Fürsten von Nassan-Usingen und Nassau-
Weilbnrg im Jahre 1816 vereinigte Herzog Wilhelm, ein trefflicher
Herrscher, beide Länder zu einem Herzogtum. Dazu kamen auch noch
die nassau-oranischen Lande (Diez, Hadamar, Dillenbnrg und Siegen), in
welchen seither die ottoische Linie regiert hatte. Diese wurde dafür durch
die Niederlande entschädigt. Fürst Wilhelm von Oranien wurde als
Wilhelm I. König von Holland und Großherzog von Luxemburg. Seine
Nachkommen regieren in Holland jetzt noch. Die walramische Linie (Nassau-
Weilburg) erlaugte somit die Herrschaft über sämtliche ehemals nassauische
Grafschaften (Wiesbaden, Idstein, Usingen, Weilburg, Diez, Hadamar,
Dillenburg) mit Ausnahme von Siegen und Saarbrücken, die an Preußen
fielen. Diesen Besitzungen waren noch zugeteilt worden kurmaiuzische,
kurtrierische, hessische (eiu Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen) und
andere von Nassau eingeschlossene Gebietsteile. Nassau bildete nun ein
abgerundetes Land von 85 Quadratmeilen und galt als eines der schönsten
und reichsten unter den deutschen Ländern.' Der letzte Herzog Adolf
regierte von 1839—1866. Er verlor 1866 sein Land an Preußeu, in
dessen Krone nun Nassau als eine Perle glänzt. Herzog Adolf blieb
fast 25 Jahre ohue Land, wurde 1890 Großherzog von Luxemburg und
starb im Alter von 88 Jahren 1905. Das nassauische Fürsteuhaus
regiert nun noch im Großherzogtum Luxemburg.
Nassau ein preußischer Regierungsbezirk.
Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg.
Da Nassau, Frankfurt und Hessen-Hombnrg mit anderen Staaten auf
Seiten Österreichs standen, wurden sie nach dem für sie unglücklichen
Ausgange des Krieges dem Königreiche Preußen einverleibt. Sie bilden
nun mit mehreren anderen Gebieten den preußischen Regierungsbezirk
Wiesbaden. Gleichzeitig wurde das Kurfürstentum Hessen in den Regierung?»
bezirk Kassel umgewandelt. Die Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden
bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Proviuzialhaupt-
stadt Kassel.
13. Übersichtliches.
Grenzen.
Im Norden: die Preuß. Proviuz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg).
Im Osten: der preuß. Regierungsbezirk Kassel, der Preuß. Kreis Wetzlar
(Rheinprovinz) und die hessische Proviuz Oberhessen (Groß-
Herzogtum Hessen).
Im Süden: das Großherzogtum Hessen.
Im Westen: die preuß. Rheiuproviuz (Regierungsbezirk Koblenz).
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Diez Wilhelm Wilhelm_I. Diez Adolf Adolf Adolf Adolf
— 47 —
fabrrken ist die von Henschel in Kassel die bedeutendste. Kupfer und Kobalt
gewann man früher bei Richelsdorf. Aus Kobalt wurde eine schöne blaue
Farbe bereitet. Etwas Gold, das früher durch Auswaschen gewonnen
wurde, findet sich im Sande der Eder. Sehr bedeutend ist dagegen die
Fabrikation von goldenen und silbernen Schmucksachen (Bijouterie) in
Hanau. An wichtigen Steinen liefert unser Regierungsbezirk Sandsteine,
Schiefer und Basalt. Vorzügliche Sandsteine zu Bauten werden am
Bückeberg bei Obernkirchen und bei Balhorn gebrochen. Dachschiefer findet
sich im Hainagebirge. Trefflicher Ton kommt bei Großalmerode, Marburg,
Fulda und Steinau vor. Aus demselben werden an den genannten Orten
die schönsten Töpferwaren gemacht. Die Großalmeroder Schmelztiegel sind
weltberühmt. Mineralquellen, welche die Mineralwässer liefern, sind die
Salzquellen (Solquellen) zu Salzschlirf, Sooden bei Allendorf, Orb und
Rodenberg sowie die berühmten Schwefelquellen zu Nenndorf. In den
Salinen zu Soodeu, Orb und Rodenberg wird Kochsalz bereitet. Von
brennbaren Mineralien treffen wir in unserem Regierungsbezirke Stein-
kohlen, Braunkohlen und Torf an. Steinkohlen werden nur am Bücke-
berg im Schaumburgischen zu Tage gefördert. Braunkohlenlager finden
sich besonders in Niederhessen und zwar am Meißner, Habichtswald, Hirsch-
berg, Kaufungerwald, Reinhardswald n. f. w. Torf wird in den Kreisen
Gersseld, Hünfeld und Wolfhagen gestochen.
9. Handel und Verkehr.
Nicht alle Produkte werden in nnserm Regierungsbezirk selbst ver-
braucht, z. B. Vieh, Holz, Braunkohlen, Ton, Töpferwaren, Schmelz-
tiegel, Eiseit- und Stahlwaren, Schmucksachen, Leinwand. Diese kommen
durch Ausfuhr in andere Länder. Dagegen fehlen unserem Bezirke manche
Erzeugnisse, welche eingeführt werden müsseu. Gegenstände der Einfuhr
sind: Kolonialwaren, Petroleum, Steinkohlen, Baumwolle und dergl. An-
und Verkauf der Produkte bilden den Handel. Durch die Beförderung
der Waren, Briefe, Nachrichten und Personen nach andern Orten und
Ländern entsteht der Verkehr. Er findet auf den Verkehrswegen statt.
Diese sind: Die Wasserstraßen, Landstraßen, Eisenbahnen, Telegraphen
(Fernschreiber) und Telephone (Fernsprecher). Die ältesten Verkehrswege
sind die Wasserstraßen oder schiffbaren Flüsse. Unser Bezirk zählt deren
vier: Main, Weser, Fulda und Werra. Der Main wird von großen
Kähnen, von Dampsbooten und vielen Flößen befahren. Letztere, Bauholz
bringend, geyen oft auf dem Rheine weiter bis nach Holland. Von Wich-
tigkeit ist auch die Schiffahrt auf der Weser. Auf diesem Strome fahren
schon von Münden an auch Dampfboote, die Güter und Personen befördern.
Fulda und Werra sind nur kahnbar, erstere von Hersfeld, letztere von
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— 68 —
1756—1763 der siebenjährige Krieg (Schlachten: 1758 bei Sandershansen,
1759 bei Bergen, 1762 bei Wilhelmstal).
1792 Eroberung der Stadt Frankfurt a. M. dnrch hessische Truppen.
1803 Hessen erhält die kurmainzischen Ämter Amöneburg, Neustadt, Fritzlar
und Naumburg, ferner die seitherige Reichsstadt Gelnhausen.
1803—1866 Hessen ein Kurfürstentum.
1803-1821 Kurfürst Wilhelm I.
1806 wird der Kurfürst durch Napoleon I. Vertrieben.
1806—1813 ist Kassel die Hauptstadt des Königreichs Westfalen.
1810 Fulda und Hanau werden dem Großherzogtum Frankfurt zugeteilt.
1813—1815 die deutschen Befreiungskriege.
1813 die Völkerschlacht bei Leipzig. Die Schlacht bei Hauau.
1816 Kurhessen erhält Fulda, Birstein, Wächtersbach, Meerholz, Langen-
selbold und Volkmarsen.
1847—1866 Kurfürst Friedrich Wilhelm I., der letzte Fürst von Hessen.
1866 Krieg zwischen Preußen und Österreich und deren Verbündeten.
Preußen nimmt Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Heffen-Homburg
in Besitz. Hessen-Kassel ein preußischer Regierungsbezirk. Die
Bezirke G^rsfeld, Orb und Vöhl werden dem Regierungsbezirke
Kassel zugeteilt.
--
Heimatkunde
vom preußischen
Regierungsbezirk Wiesbaden
C2i a f f a u).
Bearbeitet von tdoutoeber, Lehrer zu Frankfurt a. M.
Gr. 8°. 56 Seiten. Mit 1 Titelbild, 12 Abbildungen und 1 Karte.
------- preis in Umschlag geheftet 40 pfg. ==
Die Karte in der Größe von 38x27 cm daraus einzeln 20 Pfg. n
Bei dieser aus der Praris entstandenen Heimatkttnde ist auf möglichste Be-
schränknilg des Lehrstoffes gesehen, uin das Gedächtnis des Schülers nicht zu sehr
zu belasten. Die Namen und Zahlen sind auf das erforderliche Maß beschränkt und
der Inhalt in kurzen aber vollständigen Sätzen wiedergegeben.
Dem Texte sind kurze
Erzählungen aus der Heschichte undsage, sowieaeschreiöungen
eingefügt, um den Unterricht anregender zu gestalten. Letztere sind in kleinerer Schrift
gedruckt und heben sich deutlich von dem übrigen Texte ab. Gerade hierdurch unter-
scheidet sich die vorliegende Heimatkunde von den bereits bestehenden.
Zur Veranschaulichung der merkwürdigsten Orte und Denkmäler, sowie der
berühmtesten Persönlichkeiten enthält das Büchlein verschiedene Abbildungen.
Die dem Werkchen beigegebene Karte des Regierungsbezirks ist genau
dem Texte angepaßt, in fünf Farben ausgeführt und bietet ein klares Bild unseres
heimatlichen Bezirks.
Die oben angeführten Vorzüge und die gute Ausstattung haben dem Werk-
chen während der kurzen Zeit seines Bestehens eine Verbreitung geschaffen, welche
unsere Erwartungen weit übertrofien hat; gewiß das beste Zeichen, daß der tzerr
Verfasser mit der verausgabe desselben das Richtige getroffen hat.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Napoleon_I. Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
— 58 —
Rheinbund nicht beitrat, wurde er 1806 vertrieben, sein Land von französischen
Truppen besetzt und Kassel zur Hauptstadt des neugebildeten Königreichs
Westfalen gemacht. Fulda und Hanau wurden dem 1810 gebildeten Groß-
Herzogtum Frankfurt zugeteilt. Mehrere Versuche seitens der Hessen, die
Fremdherrschaft zu stürzen, mißlangen. Nachdem aber Napoleon 1813
in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden, war Kurhessen wieder
frei, und der Kurfürst kehrte in sein Land zurück. Dieser erhielt zu seinen
früheren Besitzungen den Hauptteil des ehemaligen Fürstentums Fulda, die
isenburgischen Ämter Birstein, Wächtersbach, Meerholz und Langenselbold
und zuletzt die Stadt Volkmarsen. Dagegen wurde die Grafschaft Katzen-
einbogen an Nassau abgetreten. Wilhelm I. war der Erbauer des Lust-
schlosses Wilhelmshöhe und Schöpfer der meisten Anlagen, welche dasselbe
umgeben. Nach ihm regierten noch zwei Kurfürsten. Der letzte Kurfürst
von Hessen, Friedrich Wilhelm I., verlor 1866 sein Land an Preußen.
Bessen-Rassel ein preußischer Regierungsbezirk.
Im Jahre 1866 entstand zwischen Österreich und Preußen Krieg.
Da Kurhessen mit anderen deutschen Staaten ausseiten Österreichs stand,
so wurde es uach dem sür sie unglücklichen Ausgange des Krieges dem
Königreiche Preußen einverleibt. Hessen bildet nun mit mehreren ehemals
bayrischen und hessen-darmstädtischen Gebieten den preußischen Regieruugs-
bezirk Kassel. Gleichzeitig wurde das Herzogtum Nassau nebst der freien
Stadt'frankfurt und der Landgrafschaft Hessen-Homburg in den preußischen
Regierungsbezirk Wiesbaden umgewandelt. Die Regierungsbezirke-Kassel
und Wiesbaden bilden zusammen die Provinz Hessen-Nassau mit der Provin-
zialhauptstadt Kassel.
13. Übersichtliches.
Grenzen.
Im Norden: die preußischen Provinzen Westfalen (Regierungsbezirk Min-
den) und Hannover (Regieruugsbezirk Hildesheim).
Osten: die preuß. Provinz Sachsen (Regierungsbezirk Erfurt) und
das Großherzogtum Sachsen-Weimar.
Süden: das Königreich Bayern (Regierungsbezirk Unterfranken) und
das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt).
„ Westen: der preuß. Regierungsbezirk Wiesbaden, die hessen-darm.
städtische Provinz Oberhessen, der preuß. Kreis Wetzlar (Rheinprovinz),
die preuß. Provinz Westfalen (Regierungsbezirk Arnsberg) und das
Fürstentum Waldeck.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
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Die Bereitung des Kochsalzes in der Saline zu Sooden.
Das Wasser der bei Sooden entspringenden Salzquellen enthält aufgelöstes Salz
und heißt Salzwasser oder Sole. Aus demselben wird in der Saline Kochsalz ge-
wonnen. Da sieht man lange, oft 25 m hohe Gerüste aus starkem Gebälk, welche
von unten bis oben mit Dornen ausgefüllt sind. Man nennt sie Gradierwerke.
Durch Pumpwerke wird die Sole über die Dornen geleitet, so daß sie in einzelnen
Tropfen langsam von Dorn zu Dorn herabrinnt. Die Sole verliert durch Sonne
und Luft an Wassergehalt, auch läßt sie an den Dornenwänden (Gradierwänden) die
erdigen Teile zurück. Zwei- bis dreimal muß sie diesen Weg machen. Behälter unter
den Gebäuden fangen die herabtröpfelnde Sole auf und leiten sie in die Pfannen
des Siedehauses. Dort wird das Wasser durch Hitze verdampft; das Salz aber setzt
sich in kleinen Kristallen auf den Boden der Pfanne und wird nun in besonderen
Räumen getrocknet. Die Saline zu Sooden liefert jährlich 70000 Zentner Kochsalz.
Nördlich von Witzenhausen befindet sich am Kreuzungspunkte zweier
Bahnen das Dorf Eichenberg. Am Fuße des ton- und kohlenreichen
Hirschbergs finden wir
die Ton- und Töpferstadt Großalmerode.
Im 15. und 16. Jahrhundert gab es im Kausungerwald um Großalmerode
zahlreiche Glashütten. Von da verbreitete sich die Kunst der Glasbereitung über das
nördliche Deutschland, und Großalmerode wurde die Hauptbundesstätte aller Glas-
macher Norddeutschlands. Großalmerode lieferte für die Glasbereitung die aus Ton
gebrannten Schmelztiegel. Allein die Glashütten gingen nach und nach ein bis auf
die zu Ziegenhagen, welche jetzt noch besteht, und Großalmerode verlor seinen Glanz.
Dagegen hob sich nun die Verfertigung der Tiegel, welche man nicht mehr bloß für
die Glashütten, sondern auch für die Schmelzung edler Metalle verwendet? Gerade
durch dieses Erzeugnis ist Großalmerode zur Berühmtheit gelangt; denn lange waren
die Großalmeroder Schmelztiegel die besten und wurden nach allen Teilen der Erde
versandt. Außerdem verfertigte man feuerfeste Steine, Töpfergeschirr, irdene Pfeifen
und Spielkugeln für die Kinder (Knicker oder Klicker) in großer Menge. In allen
diesen Betriebszweigen ist die Blüte vorüber. Doch sind noch zahlreiche Fabriken in
Tätigkeit. Auch wird der Ton in großen Massen bis nach Amerika versandt. So
schöpft Großalmerode noch immer seinen Lebensunterhalt aus den mächtigen Tonlagern
des Hirschbergs.
Großalmerode ist Endstation einer Zweigbahn, die bei Walburg ein-
mündet. Die Amtsstadt Lichtenau liegt ganz im Süden des Kreises auf
einer kahlen Hochebene.
13. Kreis Cschwege.
Der Kreis Eschwege gehört zu den schönsten und interessantesten Land-
strichen unsers Regierungsbezirks. Ganz im Gebiete der Werra gelegen,
wird derselbe von der Werra, Wehre und deren Nebenbächen durchflössen.
Südlich der Werra liegt das Ringgaugebirge und der Meißner, nördlich
der Werra der Rand des Eichsfeldes. Eschwege, Kreisstadt von 12 000 Ein-
wohnern, breitet sich an der Werra in einer fruchtbaren Ebene aus. Das-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Witzenhausen Dorf_Eichenberg Kausungerwald Deutschland Norddeutschlands Amerika Hirschbergs Walburg Eschwege Werra Eschwege
58 —
waren die Grafen von Laurenburg, Katzenellenbogen, Eppstein und Cronberg. Aus
dem Geschlechte der Grafen und Herren gingen später die Ritter hervor. Die
Grafen von Laurenburg erbauten ungefähr um das Jahr 1100 die Burg Nassau
und nannten sich von da ab Grafen von Nassau-
Der Name Nassau wird um das Jahr 915 zum ersten Male urkundlich
genannt. Damals bezeichnete er ein Hofgut des aus Weilburg stammenden
nachmaligen deutschen Kaisers Konrad I. Im 13. Jahrhundert wurden unter
Heinrich dem Reichen die Grafschaften Idstein, Weilburg, Dillenburg und Siegen
vereinigt. Nach seinem Tode teilten sich seine beiden Söhne das Land. Durch
diese Teilung entstand die Ottonische und die Walramische Linie. Das Haus
Nassau kam zu bedeutendem Ansehen, als 1291 Graf Adolf zum deutscheu
Kaiser gewählt wurde. Leider ftel dieser „tapferste Mann Deutschlands" von der
Hand seines Gegenkaisers Albrecht von Österreich in der Schlacht bei Göll-
heim 1298.
Im 16. Jahrhundert führten die nassauischen Grafen die Reformation in
ihrem Lande ein. Später fand in Hadamar eine Gegenreformation statt. Des-
gleichen blieben die zu Mainz und Trier gehörigen Lande katholisch. In dem-
selben Jahrhundert gelangten die nassauischen Grafen zu großem Ansehen. Gras
Wilhelm der Verschwiegene, Prinz von Oranien, wurde Befreier der
Niederlande. Ihm folgte eine Reihe oranischer Fürsten. Der letzte Fürst war
Wilhelm Iii., König von England. Im 17. Jahrhundert wurden die Grafen
von Nassau zu Fürsten ernannt. Als int Jahre 1806 der deutsche Kaiser
Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone niederlegte, sagten sich mehrere deutsche Fürsten
von: Deutscheu Reiche los. Sie traten dein von Napoleon I. gebildeten Rhein-
bunde bei. Auch die Fürsten von Nassau-Usingen und Nassau - Weilburg
folgten diesem Beispiele. Napoleon vergrößerte ihr Land, und der Fürst von
Nassan-Usingen erhielt den Herzogstitel. Als im Jahre 1816 diese beiden
Fürsten starben, vereinigte Herzog Wilhelm die beiden Länder zu einem
Herzogtum. Zu dem neuen Herzogtum kamen auch die Nassau-orauischen Lande
(Dillenburg). Die Dilleuburger Linie wurde dafür mit Holland entschädigt. Fürst
Wilhelm von Oranien wurde König von Holland (Wilhelm I.) und Groß-
herzog von Luxemburg. Die jetzige Königin von Holland ist noch ein Sproß
dieses Stammes. Nassau bildete nun ein selbständiges Herzogtum und zählte zu
deu schönsten und reichsten Ländern Deutschlands. Der letzte Herzog hieß Adolf.
Er regierte bis 1866. Weil er im Bunde mit Österreich gegen Preußen gekämpft
hatte, verlor er Krone und Land. 1890 wurde der ehemalige Herzog von Nassau
Großherzog von Luxemburg. Auch die frühere Freie Stadt Frankfurt a. M.
sowie die Landgrafschaft Hessen-Homburg kamen 1866 an Preußen und bilden
nunmehr mit dem ehemaligen Herzogtum Nasfau und dem Kreise Biedenkopf den
Regierungsbezirk Wiesbaden.
Grenzen des Regierungsbezirkes Wiesbaden.
Im N. wird der Regierungsbezirk Wiesbaden von der Provinz
Westfalen, im 0. vom Regierungsbezirk Cassel, vom Kreis Wetzlar,
dem Gtoßherzogtum Hessen, im 8. vom Großherzogtum Hessen und im
W. von der Rheiuprovinz (Regierungsbezirk Coblenz) begrenzt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_I. Heinrich Heinrich Adolf Adolf Albrecht_von_Österreich Albrecht Wilhelm Wilhelm Franz_Ii Franz Napoleon_I. Napoleon Wilhelm Wilhelm Wilhelm_I.) Wilhelm_I. Adolf Adolf Biedenkopf
Extrahierte Ortsnamen: Laurenburg Eppstein Cronberg Laurenburg Nassau Weilburg Idstein Weilburg Dillenburg Haus
Nassau Hadamar Mainz Niederlande England Nassau Nassau Weilburg Dillenburg Holland Holland Luxemburg Holland Nassau Deutschlands Nassau Luxemburg Frankfurt_a._M. Wetzlar Gtoßherzogtum_Hessen Großherzogtum_Hessen
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in den Römer. Der Weg dorthin war mit Brettern belegt, darüber wurden
Teppiche ausgebreitet, die, sobald der Zug vorüber war, der jubelnden Meuge
überlassen wurden. Gar lustig ging es bei einer solchen Krönung auf dem
Römerberge zu. Da war der Springbrunnen mit zwei Kufen rechts und links,
in die der Doppeladler weißen und roten Wein aus seinen Schnäbeln goß. Auf-
geschüttet lag dort der Hafer. Eifrig bemühte sich die Menge, hiervon soviel als
möglich zu bekommen. Hier stand die große Bretterhütte, in der man einen
ganzen, fetten Ochsen an einem ungeheuren Spieße über dem Kohlenfeuer braten
und schmoren ließ. Gold- und Silbermünzen wurden anf des Kaisers Befehl unter
die Meuge geworfen, wodurch sich das Gedränge oft bedenklich steigerte. Das bunte
Treiben dauerte bis in die späte Nacht. Der Dichter Goethe (geb. am 28. Ang. 1749
zu Frankfurt a. M. im Goethehause, gest. am 22. März 1832 als Minister des
Herzogs von Weimar) hat uns in seinen Werten eine treffliche Schilderung einer
solchen Kaijerkrönung hinterlassen.
f) Die Jndustri e. In 1. Linie ist Frankfurt Handels-, in 2. Linie
Industriestadt. Je uach den Stoffen, die verarbeitet werden, unterscheidet man:
Woll-, Baumwoll-, Leinen-, Leder-, Eisen-, Holz-, Glasindustrie :c. In Frankfurt
gibt es Maschiuenfabriken (Näh-, Schreib-, Dampf- und landwirtschaftliche Ma-
schinen), Lederindustrie, Elektrizitätswerke, Fahrradwerke, Großbrauereien, eine Gold-
und Silberscheideanstalt :c. Zahlreiche Bewohner verdienen in diesen Arbeitsstätten
ihr Brot.
g) Garten- und Gemüsebau. Berühmt ist Frankfurts Garten- und
Gemüsebau (Vororte). Tie Erträge des Garteubaues decken jedoch lange nicht den
Bedarf, vielmehr wird der größte Teil der Erzeugniffe der Landwirtschaft des
ganzen Maingaues und der angrenzenden Gebiete nach Frankfurt auf deu Markt
gebracht und daselbst abgesetzt.
Im Laufe der Zeit sind dem Maine entlang, besonders in Mühl-
heim a. M., auf der Mainkur, in Fechenheim, Griesheim und Höchst
Farbwarenfabriken entstanden (Grund?). Der Main liefert für die
Fabriken das Wasser, nimmt die übelriechenden Abfallstoffe auf und
ermöglicht billige Beförderung der Güter. (Nachteile: Verunreinigung
des Flußwassers, Gefährdung der Fischzucht durch die gesundheitsschäd-
lichen Abwässer :c.).
Weltberühmt sind die Anilinfarbwerke von Leopold Caffella u. Comp, in
Fechenheim und die Höchster Farbwerke, vormals Meister, Lucius und Brüning.
— Höchst a. M. ist eine Kreisstadt mit über 15 T. Einwohnern^). Es liegt an der
Mündung der Nidda in den Main. Die großartigen Farbwerke beschäftigten im
Jahre 1904 5000 Arbeiter, 200 Aufseher, 185 Chemiker und 400 Beamte. Sie
stellen vorzugsweise Anilinfarben her, deren Zahl bereits 4000 übersteigt^).
1) Am 1. X. 1904 = 15 232 Einwohner.
2) Außer den Anilinfarben werden in den Farbwerken künstlicher Indigo, Säuren,
Alizarinfarbstoffe :c., pharmazeutische Präparate hergestellt. Das Anwesen zählt 50
Dienstwohnungen für Beamte, 670 Arbeiter- und Aufseherwohnungen (Arbeiterfürsorge).
Der tägliche Kohlenverbrauch beträgt 60 Doppelwaggons, der tägliche Wasserverbrauch
55 T. cbm, der tägliche Gasverbrauch 15 T. cbm und der tägliche Eisverbrauch 350 T. kg.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Goethe Leopold_Caffella Leopold Lucius
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt_a._M. Goethehause Weimar Frankfurt Frankfurt Frankfurts Maingaues Frankfurt Maine Mühl- Mainkur Fechenheim Griesheim Main Fechenheim Nidda Main