6
Erster Abschnitt.
das Menschengeschlecht durch eine große Überschwemmung, die Sintflut (d. H. allgemeine Flut) vertilgte, die mit Rücksicht auf ihre Veranlassung später Sündflut genannt wurde. Die Schöpfung der Welt setzt man gewöhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sünbflut 2400 vor Chr. *).
Die Arche blieb, als die Gewässer sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott für seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Söhne Sem, Ham und Japhet wurden die Stammväter neuer Völker auf der Erde. Die Semiten blieben in Asien und behielten das Gebiet des Euphrat und Tigris, die Kinder H a m s gingen nach Afrika, die Nachkommen I a p h e t s breiteten sich in dem nordwestlichen Asien aus und wanderten von dort in Europa ein.
Wie sie sich räumlich getrennt hatten, so wichen sie auch in Sprache, Lebensweise und Körperbildung allmählich immer mehr von einanber ab; nach Sprache und Lebensweise unterschieben sie sich in Völkerschaften, nach Körperbilbung und Hautfarbe teilt man die Menschheit in fünf Rassen ein. Diese sinb: 1) die weiße ober kaukasische Rasse, 2) die gelbe oder mongolische, 3) die schwarze, äthiopische oder Negerrasse, 4) die dunkelbraune oder malaische und 5) die kupferrote, amerikanische ober Jnbianer-rasse. Darunter sinb die der kaukasischen Rasse angehörenben Semiten und Arier ober Japhetiten die eigentlich weltgeschichtlichen Völker geworben.
§. 2. Die ifiinefßn.
Die Chinesen, im östlichen Asien an den Ufern des Hoangho und Jangtsekjang, sinb das einzige Volk mongolischer Rasse, welches sich im Altertum zu einem Kulturvolk entwickelte. Sie rühmen sich, das älteste Volk der Erde zu sein, und ihre Geschichte scheint bis 2000 v. Chr. hinauf zu reichen. Als Gründer des chinesischen Reiches, welches sie selbst „das Reich der Mitte" nennen, gilt Fohi. Er soll den Herrn des Himmels kennen gelehrt und zur Vereblung der Menschen die Ehe, Musik und Wortschrift eingeführt haben. Sein Nachfolger Hoangti opferte zuerst dem Himmel und den Ahnen,
*) Bemerkenswert bleibt die Übereinstimmung der Sagen vieler Völker von einer großen Flut mit der Darstellung der Bibel.
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216
Zweite Periode der Neuzeit.
nergung des Volkes gegen deutsches Wesen und gegen deutsche Sprache, nahm eine drohende Stellung an und ertrotzte die Aushebung aller bisherigen Änderungen und die Wiederherstellung der alten Verfassung Ungarns. Der Schmerz, welchen Joseph über das Scheitern seiner besten Absichten empfand, beschleunigte seinen Tod (1790). Kurz vor seinem Ende schrieb er: „Ich kenne mein Herz; ich bin von der Redlichkeit meiner Absichten in meinem Innersten überzeugt und hoffe, daß, wenn ich einstens nicht mehr bin, die Nachwelt billiger, gerechter und unparteiischer dasjenige untersuchen und beurteilen wirb' was ich für mein Volk gethan."
§• 15. dngtanrf unts lortfamecih.
Während Portugiesen und Spanier die goldreichen Länder Südamerikas im 16. und 17. Jahrhundert ausbeuteten, siedelten sich englische^ französische und deutsche Kolonisten, welche christliche Unduldsamkeit von Hof und Herd in Europa vertrieben hatte, in den Wildnissen Nordamerikas an. Walther Raleigh und vor ihm Cabot hatten in Nordamerika, welches ohne Zweifel schon den Normannen auf Island bekannt gewesen war, unter Englands Oberherrschaft die ersten Niederlassungen gegründet, die zu Ehren der jungfräulichen Königin Elisabeth 1585 Virginien genannt wurden. Jakob I. erteilte den Ansiedlern daselbst und ihren Nachkommen gleiche Rechte mit den übrigen Unterthanen Englands, und so kam es, daß viele, im Vaterlande um ihres Glaubens willen Versolgte auszogen, um über dem Ozean eine neue Heimat zu gründen. Pennfylvanien, welches der edle Quäker William Penn 1681 vom Könige von England mit allen Hoheitsrechten zu freiem Lehn erhielt, stellte in seiner Verfassung den Grundsatz auf, daß alle feine Bewohner die Freiheit und das Recht haben sollten, das, was sie glaubten, öffentlich zu bekennen, so lange sie keinen Mißbrauch von dieser christlichen Freiheit machten. Die Zahl der Ansiedler wuchs von Jahr zu Jahr, und das von Penn gegründete Philadelphia, die Stadt der Bruderliebe, blühte rasch auf. Engländer, Irländer, Franzosen und Deutsche, Katholiken und Puritaner, Protestanten und Quäker wohnten friedlich zusammen und wehrten die andringenden räuberischen und mordlustigen Indianer gemeinschaftlich ab. Sie erhielten allmählich große Freiheiten von der englischen Regierung und das Recht, ihre Verfassung selbst zu bestimmen.
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Extrahierte Personennamen: Joseph_über Walther_Raleigh William
Extrahierte Ortsnamen: Ungarns Europa Wildnissen_Nordamerikas Nordamerika Island Englands Englands England Philadelphia
§. 36. Der Bürgerkrieg in den Ver. Staaten Nordamerikas. 349
Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten Nordamerikas 1861 —1865. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika hatten
ihren Besitz allmählich bedeutend erweitert; 1803 war Louisiana von Frankreich gekauft, 1821 Florida von Spanien erworben worden. Ein Krieg, der infolge der Aufnahme von Texas in den Bund 1848 mit Mexiko ausbrach, führte zur Abtretung Neu-Mexikos und des Goldlandes Oberkalifornien an die Union. Zwischen den nördlichen Staaten der Union, deren Bewohner germanischer Abkunft, und den südlichen, deren Bewohner zum Teil französischen und spanischen Ursprungs sind, entwickelten sich aber nach und nach scharfe politische und sociale Gegensätze. Der Süden war infolge großer Fruchtbarkeit des Bodens und leichter Gewinnung des Lebensunterhaltes in geistige Trägheit versunken und überließ die Arbeit in den Plantagen zahlreichen Sklaven. Die arbeitsame und intelligente Bevölkerung des Nordens vernachlässigte über dem Streben nach Gewinn die höheren Interessen des Staates. Daher war es der
südlichen Bevölkerung gelungen, die einflußreichsten Stellen in der
Regierung mit ihren Anhängern zu besetzen, bis sich endlich gegen
die Herrschsucht der südlichen oder Sklavenstaaten im Norden ein Widerstand erhob, der sich die Abschaffung der Sklaverei zum Zweck setzte. Bei der Neuwahl eines Präsidenten gelang es dem Norden, die Wahl eines Gegners der Sklaverei, des Advokaten Abraham Lincoln, durchzusetzen und dem Süden eine Niederlage zu bereiten. Die Folge war, daß sich die Südstaaten zur Los-reißung von der Union entschlossen. Nicht wenig trugen zu diesem Entschlüsse auch die dem Süden ungünstigen Tarifgesetze bei, durch welche derselbe gezwungen wurde, die ihm nötigen Produkte aus dem Norden der Union zu beziehen, weil ihre Beschaffung aus dem Auslande durch hohe Schutzzölle zu Gunsten der nördlichen Staaten fast unmöglich gemacht worden war. Elf Südstaaten mit einer Bevölkerung von 5% Mill. Weißen und 3x/2 Mill. Negern bildeten eine eigene Konföderation, wählten den früheren Kriegsminister Jefferfon Davis zum Präsidenten, der feinen Sitz inrichmond in Virginien nahm, und erklärten sich für Beibehaltung der Sklaverei und Abschaffung der Tarife. Dadurch wurde ein vierjähriger Bürgerkrieg (1861—1865) herbeigeführt. Die 23nördlichen Staaten, die Union, mit einer Einwohnerzahl von 23 Mill. Weißen und 1/2 Mill. Sklaven war im Besitz reicherer Mittel und hoffte daher, über die Konferierten einen baldigen und leichten Sieg zu erringen. Aber diese erhoben sich unter tüchtigen Feldherrn, wie Beauregard
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Extrahierte Personennamen: Abraham_Lincoln Abraham Jefferfon_Davis
122
Das Deutsche Reich.
noch wesentlich unterstützt durch den Golfstrom, eine warme, von Süd-
Westen kommende Meeresströmung, welche die Küsten Europas bestreicht.
Die mittlere Jahreswürme beträgt 8—9° C. Geringere Durch-
schnittswärme hat der Nordosten (6—7°), höhere (etwa 10°) haben
die tiefgelegenen Flußtäler im Südwesten (Rhein, Main, Neckar). Die
Süddeutsche Hochebene ist wegen ihrer höheren Lage und der Ein-
Wirkung der Alpen um ein Geringes kälter als Nord- und Mittel-
dentschland (fast 1°). Bei den Gebirgen nimmt die Wärme auf 100 m
Höhe um etwa V20 ab. Die Niederschläge (durchschnittlich jährlich
60 cm) sind aus dem oben genannten Grund stärker im W., nament-
lich im Küstengebiet der Nordsee (70 cm), desgleichen auch im hoch-
gelegenen Süden (Schwäbisch-Bayerische Hochebene 80 cm), geringer
im No (Oder- und Weichselgebiet) und in der Oberrheinischen Tief-
ebene (40 — 50 cm). Am bedeutendsten sind sie in den Gebirgen
(etwa 1 m), namentlich in den Alpen (bis 2 m). Niederschläge gibt
es in Deutschland zu allen Jahreszeiten, am meisten regnet es im
Juli. Die Winde kommen vorwiegend von Westen. Die vom Man-
tischen Ozean kommenden Westwinde, namentlich die feuchten Süd-
Westwinde, bringen Regen und im Winter mildere Temperatur, die
Ostwinde, namentlich die Nordostwinde, bringen Trockenheit und im
Winter Kälte.
4. Die Bevölkerung Mitteleuropas ist größtenteils deutscher
Abkunft. Deutsche wohnen noch außerhalb des Deutschen Reiches an
35 Mill., so daß ihre Zahl im gauzen etwa 95 Mill. beträgt. Von
den 65 Millionen Bewohnern Deutschlands sind 6(^/2 Millionen
Deutsche. Von den Nichtdeutschen sind die Polen (31/2 Mill.) am
zahlreichsten. Sie kamen namentlich durch die Teilungen Polens an
Preußen. In Posen ist gut die Hälfte der Bewohner polnisch, in
Westpreußen */3, in Schlesien V4, in Ostpreußen V5. Zum slawischen
Stamme gehören auch die 140000 Masuren (in Ostpreußen),
100000 Kafsuben (in Pomerellen), 90000 Wenden (von Bautzen
bis zum Spreewald). Mit den Slawen verwandt sind die Litauer
(100000), welche den äußersten Nordosten Deutschlands bewohnen.
Außerdem wohnen noch 200000 Franzosen im westlichen Lothringen
und 140000 Dänen nördlich von Flensburg. Die deutschen Haupt-
stämme sind:
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Rhein Main Nordsee_( Schwäbisch-Bayerische Oder- Oberrheinischen_Tief- Deutschland Mitteleuropas Deutschlands Polen Posen Westpreußen Schlesien Masuren Bautzen Deutschlands Lothringen Flensburg
124
Das Deutsche Reich.
sich die Schweiz, Belgien und Holland von Deutschland und dieses
selbst wurde im Jahre 1806 aufgelöst. Durch den Krieg des Jahres
1866 schied auch Österreich aus dem politischen Verband mit Deutsch-
laud. Im Jahre 1871 entstand nach dem siegreichen Krieg gegen
Frankreich, durch welchen das Elsaß und Deutsch-Lothringen wieder
zurückgewonnen wurden, das neue Deutsche Reich.
6. Religiöse Verhältnisse. Während die Romanen römisch-
katholisch, die Slawen meist griechisch-katholisch und die außerdeutschen
Germanen meist evangelisch siud, treffen in Deutschland das evan-
gelische und das römisch-katholische Gebiet zusammen und zwar so,
daß die Randgebiete vorwiegend katholisch sind. Nach der letzten
Volkszählung (1910) bekannten sich 62 °/o zur evangelischen, 37 °/o
zur katholischen Kirche. Überwiegend katholisch sind: Westfalen, die
Rheinprovinz, Elsaß-Lothringen, das südliche Baden, das südliche
und das nördliche Bayern mit Ausnahme eines breiten Gebietes in
der Mitte, das südöstliche Schlesien, Posen und Westpreußen. Juden
gibt es etwa 1 °/0.
7. An Schulbildung übertrifft Deutschland alle andern Länder.
Die Bildung wird vermittelt durch die allgemein bestehenden Volks-
schulen, durch zahlreiche Mittel- und Fachschulen, durch (21) Uuiversi-
täten und (10) technische Hochschulen. Damit sind Bibliotheken,
wissenschaftliche Sammlungen und Institute zur Förderung gelehrter
Bildung verbunden. Auch die schönen Künste erfreuen sich einer
sorgfältigen Pflege (Akademien, Kunstsammlungen, Musiklehranstalten).
8. Nahrungsquellen.
1) Unter den Nahrungsquellen ist vor allem der Ackerbau zu
nennen. Die fruchtbarsten sowie die wenig ergiebigen Gebiete Deutsch-
lands wurden schon kennen gelernt. Etwa die Hälfte des Bodens
ist Acker- und Gartenland. Unter den Getreidearten überwiegt
der Roggen, besonders in Norddeutschland. In den fruchtbarsten
Reich der Franken, aus welchem durch deu Vertrag von Verdun 843 das
eigentliche Deutschland (das ostsränkische Reich) hervorging. Den westlich ziehen-
den Deutschen rückten seit dem 6. Jahrh. die Slawen nach bis zur Elbe,
Saale, dem Böhmerwald und in die Ostalpen, wurden aber von den sich wieder
ostwärts wendenden Deutschen namentlich seit dem 12. Jahrh. unterworfen und
verschmolzen allmählich zum Teil mit ihnen.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland Deutschland Frankreich Elsaß Deutsch-Lothringen Deutschland Westfalen Elsaß-Lothringen Baden Posen Deutschland Norddeutschland Verdun Deutschland Böhmerwald
146
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
rischen Pforte, wodurch auch die Eisenindustrie gefördert wurde. Das
Land ist dicht bevölkert, im Nw. wohnen Deutsche, in der Mitte
Tschechen, im O. Polen.
Die Hauptstadt ist Troppau, 30000 E., mit Tuchfabrikation.
Im östlichen Teil liegt Teschen, 23000 E., ein Handelsplatz an der
wichtigen Karpatenbahn (über den Jablunkapaß nach Ungarn).
c) Die Karpatenländer.
1. Das Königreich Galizien, ein ehemals polnisches Gebiet mit
8 Mill. E., bildet die sanft nach No. geneigte äußere Abdachung der
Waldkarpaten mit dem Oberlauf der Weichsel, des Dnjestr und
Pruth. Das Land ist den aus Rußland kommenden kalten Nord-
Ostwinden preisgegeben, hat aber eine hohe Sommerwärme und ge^
nügenden Niederschlag, um bei der großen Fruchtbarkeit des Bodens
gute Ernten erzielen zu können. Die Viehzucht ist lebhaft. Bekannt
sind die kleinen, leichtfüßigen galizischen Pferde. Die Höhen tragen
stattliche Wälder.
An der Abdachung der Karpaten finden sich ungewöhnlich
ausgedehnte Salzlager. Das Salzbergwerk von Wieliczka (wje-
litschka), südöstlich von Krakau, bildet gleichsam eine unterirdische
Stadt. Die unterirdischen Gänge (dreifach übereinander) haben eine
Gesamtlänge von etwa 700 km. Auch reiche Petroleumlager sind
vorhanden. Im Westen reicht das oberschlesische Kohlengebiet ins
Land. Trotzdem ist die Industrie nur wenig entwickelt. Die Bevöl-
kerung bilden im W. Polen, im O. meist Rutheueu (Kleinrussen).
Die Polen sind katholisch, die Ruthenen griechisch-uniert. Aber auch
im Gebiete der Ruthenen bildet der polnische oder polonisierte Adel
die herrschende Klasse, da er den Großgrundbesitz in Händen hat,
eine Folge der 400 jährigen Zugehörigkeit der Kleinrussen zu Polen.
Der Handel ist fast ganz in den Händen der zahlreichen Juden (900000).
In Westgalizien (Weichselgebiet) liegt die alte polnische Haupt-
stadt Krakau an der Weichsel, 150000 E., eine wichtige Handels-
stadt und starke Festung, polnische Universität. Die turmreiche Stadt
mit der Burg und hochgelegenem Dom enthält viele Paläste aus den
Zeiten, wo Polens Könige hier oftmals residierten. — In Ostgalizien
(Dnjestrgebiet) ist Lemberg, 207000 E. (darunter '/s Juden), die
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
148 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Flächen im Winter die Bora, ein eiskalter Nordostwind. Dies ist ein
Fallwind, welcher sich auf die warme adriatische Küste herunterstürzt.
Auch die Erscheinung der verschwindenden und unterirdisch weiter
fließenden, dann wieder auftauchenden Flüsse (Laibach) sowie der zeit-
weilig in unterirdische Räume sich entleerenden Seen ist hier besonders
gut ausgeprägt. Wenn die Hohlräume des Innern so reichlich mit
Wasser gefüllt werden, daß es durch die Spalten nach oben gedrängt
wird, füllen sich die Seen wieder mit Wasser.
1. Das Herzogtum Krain ist in seiner Nordhälfte Alpenland,
der südliche Teil gehört zum Gebiete des Karstes. In den südlichen
Tälern erzielt man schon Südfrüchte. Bewohner sind fast durchweg
Slowenen; Deutsche wohnen nur in den Städten.
Laibach, nahe der Save an der Laibach, 42000 E., hat Ge-
treide- und Wollhandel. Südl. Adelsberg mit der über 8 km laugen
berühmten Tropfsteinhöhle. Man zählt in Krain etwa 60 große
Höhlen. Ö. davon ist der Zirknitzer See, dessen Wasser durch die
Spalten seines Grundes bald nahezu ganz abfließt, bald wieder an-
steigt. Westlich von Laibach liegt Jdria mit großem Quecksilber-
bergwerk.
2. Das Küstenland' wird etwa zur Hälfte von Italienern bewohnt.
1) Das Gebiet des Jsonzo gehört im Norden noch zu den Kalk-
alpen. In der warmen Jsonzo-Ebene mit italienischem Klima gewinnt
man Wein, Reis und Südfrüchte. Bewohner sind zu '/s Slowenen,
x/3 Italiener (Friauler, mit einem dem Lateinischen sehr nahestehenden
Dialekt). Die Hauptstadt Görz, 31000 E., wird wegen ihrer milden
Lage (in einem nach Süden offenen Kessel) immer mehr als Winter-
kurort besucht.
2) Die Halbinsel Jstrien ist völlig Karstgebiet und stuft sich
in mehreren Absätzen zum sonnigen Küstengürtel ab. Hier liegen
an schönen Buchten alte, malerische Städtchen. An der Küste wohnen
1 Es besteht aus den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradiska
(Jsonzogebiet), der Markgrafschaft Jstrien und der reichsunmittelbaren Stadt
Trieft. Diese drei selbständigen Kronländer haben eigene Landtage, aber einen
gemeinsamen Statthalter.
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TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Die Länder der Ungarischen Krone.
157
Dorf Europas" bekannte Debreczin (z), 92000 E., eine Stadt, die
allmählich ein großstädtisches Aussehen angenommen hat. Hier hat
sich die ungarische Sprache und Tracht am reinsten bewahrt. Die
Stadt hat große Jahrmärkte (Getreide, Vieh, Tabak). Wo die großen
östlichen Nebenflüsse die Ebene betreten, liegt an der Koros (sch)
Großwardein, 64000 E., an der Maros Arad, 63000 E.
3. Zwischen Theiß, Maros und Donau liegt der gesegnete Banat/
ein Gebiet von überschwenglicher Fruchtbarkeit, wo neben Mais und
schwerem Weizen auch Reis gedeiht und das Gebirge Edelmetalle,
Steinkohlen und Kupfer liefert. Der Hauptort ist Temesvar (schw)
72000 E., an der Haupteisenbahnlinie Ungarns.
c) Die Bewohner Ungarns.
Ungarn war unter dem Namen Pannonien ein Teil des
römischen Reiches. Nach den Hunnen und Awaren zog gegen 900
das nomadische Reitervolk der Magyaren (dj) in dem ungarischen
Weideland ein und machte von da aus Raubzüge in das innere
Deutschland. Nach wiederholten Niederlagen wurden sie seßhaft und
nahmen um 1000 das Christentum an. Sie wohnen namentlich in
der Ebene, am meisten an der Theiß. Ungarn kam im Jahre 1526
an die Habsburger durch Erbschaft, aber noch 1v2 Jahrhunderte lang
mußten diese mit den Türken um den Besitz ringen.
Die Magyaren bilden an Zahl nur etwa die Hälfte der Bevöl-
kerung, beherrschen aber durch Sprache und Sitte das ganze politische
und gesellschaftliche Leben. Außer diesen gibt es Slowaken (im Nw.),
Deutsche^, Rumänen (im So.) und Serben (im S.), ferner Zi-
geuner, meist wandernde Schmiede und Musikanten, Juden u. a.
Von den Bewohnern sind 3/s katholisch, 1jh protestantisch, die übrigen
1 Bau oder Banus (slaw. pan — Herr) ist der alte Amtstitel der Befehls-
haber östlicher Grenzmarken (Banate) des ungarischen Reiches mit sehr ausge-
dehnter Gewalt.
* Deutsche wurden als Kolonisten im 12. und 13. Jahrh. ins Land ge-
rufen, um im Ungarischen Erzgebirge und in Siebenbürgen städtisches Leben
und den Bergbau einzuführen. Außerdem finden sie sich noch dichter an der
niederösterreichischen Grenze, in der Gegend westlich von Ofen, im Mündungs-
lande der Drau, im Banat.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Allgemeine Ubersicht über Österreich-Ungarn. 159
Löß gebiet, welches bei großer Wärme viel Getreide, Obst und Wein
erzeugt. Das langgestreckte Bergland in der Mitte (mit kristallinischem
Kern) enthält herrliche Eichen- und Buchenwälder. Überhaupt besteht
noch fast 2/3 des Landes aus Wald. Die Eichenwälder dienen zur
Gewinnung von Schiffbauholz, die Eicheln zur Schweinemast.
Im östlichsten Winkel, hart an der Donau, erhebt sich die mit
Weinreben bepflanzte Fruska (sch) Gora bis 550 m. An ihrem Steil-
abhang gegen die Donau liegen die Festung Peterwardein und Karlo-
witz. Nahe der Savemündung, Belgrad gegenüber, liegt Semlin, mit
bedeutendem Handel. Die Bevölkerung besteht fast nur aus Slawen.
Fast 3u sind Kroaten (katholisch), die Slawonier (griechisch-orthodox)
sind großenteils Nachkommen von serbischen Flüchtlingen (aus der
Türkenzeit). Beide Länder haben zusammen einen Landtag, sind
aber in den wirtschaftlichen Verhältnissen und im Steuerwesen den
ungarischen Gesetzen unterworfen und beschicken auch den ungarischen
Reichstag. An der Spitze des Landes steht ein Banus. -
Agram, 79000 E., a. d. Save, ist die Hauptstadt von Kro-
atien, mit slawischer Universität, Sitz der Regierung und des Land-
tags. Esseg a. d. Drau, 31000 E., ist die Hauptstadt von Sla-
wonien, ein Handelsplatz (besonders Getreide).
Die Seestadt Fiume am tiefen, geschützten Golf von Quarnero,
49000 E., gehört unmittelbar zu Ungarn, dessen rasch aufgeblühter
Seehafen sie ist.
Allgemeine Übersicht über Österreich-Ungarn.
1. Ackerbau und Viehzucht. Unter den Nahrungsquellen
steht in erster Linie die Landwirtschaft. Österreich-Ungarn gehört
zu den fruchtbarsten Ländern Europas. Am ertragreichsten sind
die Ackerbaugebiete in Böhmen, Mähren, den Erzherzogtümern
und besonders im größten Teil von Ungarn. Weizen erzeugt Ungarn
etwas mehr als ganz Deutschland. Hervorragend ist auch der Anbau
von Zuckerrüben. Tabak wird viel in Ungarn, vorzüglicher Hopsen
sowie Flachs in Böhmen, Mähren und Galizien sowie in der südl.
Steiermark gebaut. Wein erzeugt die österreichische Hälfte doppelt
so viel als Deutschland und Ungarn meist noch mehr. Obst wächst
in großen Mengen in der ganzen Monarchie. Die Küste Dalmatiens,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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