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1. Griechische und römische Geschichte - S. 3

1892 - Berlin : Nicolai
3 ist kaum ein Punkt zu finden, an dem das Auge des Schiffers bei klarem Wetter nicht von Insel zu Insel reichte. Das Klima ist im Norden des Ägäischen Bieres ähnlich dem Mitteldeutschlands; es gedeihen dort keine Südsrüchte. Aber südlich vom 40° beginnen die immergrünen Wälder; südlich vom 39° reifen in den Thälern Reis und Baumwolle, in Enböa und Attika auch einzelne Palmen. Im Peloponnes treten sie in Wäldern ans; in Argolis gedeihen Zitronen und Orangen. Die rasche Folge des Klimas bewirkt eine große Mannigfaltigkeit der Naturerzengnisse. Das Klima ist ein sehr gesundes und regt die menschliche Kraft, die körperliche wie die geistige an, weder zu große Hitze noch strenge Kälte erschlaffen und hemmen die Thatkraft des Einwohners; doch muß er arbeiten, um feinen Lebensunterhalt zu erringen. Die Gestaltung der Oberfläche des Landes ist ebenso mannigfaltig wie die der Küsten. Mäßig hohe Berge und Thäler wechseln; es breiten sich hier feine großen zusammenhängenden Flächen aus, vielmehr werden die Menschen zu kleineren staatlichen Gemeinschaften in den einzelnen Thälern gesondert. Daher schloß sich Griechenland nicht zu einem einigen Reiche zusammen, sondern fast jede Stadt bildete einen Staat für sich. Die reiche Küstenentwickelung aber lud zum Seeverkehr ein; fremde Schiffe kamen, und griechische sichren in die Fremde. Die klare Luft bei Tage, die Sterne ant wolkenlosen Himmel erleichterten die Schiffahrt. Vom Morgen bis zum Abend weht ein regelmäßiger Nordwind, die Nacht hindurch der entgegengesetzte. Das Volk. Das griechische Volk gehört dem indogermanischen Stamme an und ist vor alters aus Asien eingewandert. Es ist verwandt den Italikern, den Kelten, den Germanen, den Slaven und den in Asien zurückgebliebenen Medern, Persern und Indern. Das von den Römern „Griechen" genannte Volk nannte sich selbst „Hellenen"; es erhob sich stolz über die anderen Völker als über Barbaren. Vor den Hellenen sollten die Pelasger das Land bewohnt haben, aber unter diesen ist wohl die Gesamtmasse des Volkes zu verstehen, aus denen sich die Hellenen als besonders begabter Stamm emporhoben. Die Hellenen erscheinen sogleich in zwei Hauptzweige gespalten, in den der Dorer und der Joner. Neben diesen treten die Äoler auf. Die letzteren bewohnten Thessalien und Mittelgriechenland mit Ausnahme der Berglandfchaft Doris und Attikas, wie im Peloponnes die Landschaften Achaja, Elis, Arkadien. Die Joner hatten Attika und Euböa inne. Sie waren es, die am meisten zur Schiffahrt neigten; sie hatten die Inseln besetzt, sich in Chalkidike und in Kleinasien angesiedelt und gründeten auch in Ägypten Niederlassungen. Die Dorer wanderten ans Doris in den Peloponnes und bemächtigten sich der Landschaften Korinth, Argos, Lakonien und Messenien; sie besetzten Kreta und die Südwestküste Kleinasiens. i*

2. Griechische und römische Geschichte - S. 41

1892 - Berlin : Nicolai
W o rn. Italien. Die mittlere der drei südeuropäischen Halbinseln, Italien, trennt sich vom Rumpfe Europas im Süden der Alpen und schiebt sich in südöstlicher Richtung in das Mittelmeer, das es so in ein westliches und ein östliches scheidet. Im Süden dringt der Tarentinische Meerbusen ein und macht durch die Spaltung das Land der Gestalt eines Stiefels noch ähnlicher. Von der Fußspitze westlich, nur durch die schmale Straße von Messana (Messina) getrennt, liegt die dreieckige, schöne und fruchtbare Insel Sicilien mit dem Ätna. Andere große Inseln sind Sardinien, Corsika. Den Rücken der schmalen Halbinsel bildet der Apenninns. Er trennt sich im Norden des Meerbusens von Genua (sinus Ligusticus) vom Stocke der Alpen und zieht zunächst in östlicher Richtung bis gegen Rimini (Ariminnm) am Adriatischen Meere. Zwischen diesem Zuge und den Alpen liegt die vom Po (Padus) durchströmte Tiefebene; das Gebirge streicht nun in der Richtung der Halbinsel weiter, kommt dem Adriatischen Meere näher wie dem Tyrrhenischen, weshalb hier die breiten Küstenebenen und die wasserreicheren Ströme sich befinden. (Arnus, Tiber, Liris, Vol-turnus). Die westlichen Landschaften sind: Etrurien (Arnus), Latium (Tiber und Liris), Campania (Volturnns), Lucania und im Fuße des Stiefels Bruttium. In: Osten: Umbria, Picennm, Samnium, Apulien und im Absätze Calabrien. — Die Bewohner. Der Norden der Halbinsel, die Poebene, wurde von Menschen keltischer Zunge eingenommen, von den Römern Galler genannt. Diese rechneten dieses Gebiet auch nicht zu Italien, sondern nannten es Gallia und teilten es ein in Gallien jenseits des Po (trans-padana) und Gallien diesseits des Po (eispadana). Im Gegensatze zu dem Gallien jenseits der Alpen (transalpina) nannten sie dieses das diesseitige (cisalpina). Der Süden der Halbinsel wurde von einem Volksftamme bewohnt, der den Griechen nahe verwandt war; man nannte das Volk Japygen. Daher war es leicht, als später zahlreiche griechische Kolonieen sich hier ansiedelten, das Land so in ein griechisches zu verwandeln, daß man es „Groß-Griecheuland" (magna Graecia) nennen konnte. Die Mitte Italiens war von einem ebenfalls indogermanischen Volke besetzt, das später eingewandert war. Man faßt die einzelnen Stämme, die zu ihm gehörten, wohl als latinisch-sabinische, zusammen. Östlich vom Apennin und auf demselben wohnten die Samniten, und westlich davon am Tiber

3. Vaterländische Geschichte - S. 17

1898 - Berlin : Nicolai
17 änderungen vor sich, aber langsam und stetig — wie sich durch Ausrodung der Wälder, durch Entsumpfung der Gegenden auch das Klima milderte. Die Wandlung vollzog sich so ohne schroffen und daher störenden, schädlichen Übergang. Das Lehnswesen. Im alten Germanien waren alle freien Stammes-genossen gleich. Im fränkischen Reiche bildeten sich zwei scharf voneinander getrennte Stände heraus. Durch seine Eroberungen fiel dem Könige Chlodwig ein reicher Landbesitz als Königsgut zu. Zum Teil verwandelte er die Ländereien in „Krongüter", zum größeren Teile vergab er dieselben an seine Getreuen, um sie für geleistete Dienste zu belohnen. Die Güter wurden nur aus Lebenszeit übertragen; sie hießen Lehen, der König war der Lehnsherr, der Grundbesitzer der Lehnsmann oder Vasall. Nur der Ertrag des Gutes gehörte ihm; dafür war er seinem Herrn, dem Könige, zur Heeresfolge verpflichtet und mußte auch ab und zu am Hofe erscheinen. Von seinem Grundbesitz überließ er einzelne Teile wieder anderen, z. B. gewöhnlichen Kriegern, zur Bewirtschaftung; so entstanden Afterlehen und Aftervasallen. Allmählich breitete sich das Lehnswesen über ganz Deutschland aus. Die Zahl der freien Grundbesitzer nahm mehr und mehr ab. Manche, die nur ein kleines Eigengut besaßen, stellten sich freiwillig unter den Schutz eines mächtigen Herrn und ließen sich von diesem belehnen. V. Errettung au§ großer Gefahr. 1. Hinfall der Araber (Mauren). Im Anfange des 8. Jahrhunderts ging aufs neue die Kunde von dem Einfall eines fremden Volksstammes durch Europa. Die Araber waren unter ihrem Führer Tarik über die Meerenge, die Spanien von Afrika scheidet*), gezogen und bedrohten die Westgoten. Der Entscheidungskampf endete für letztere unglücklich; alles Land bis zu den Pyrenäen fiel den Arabern zu. 2. Siegeszug der Araber. Die Araber waren Mohammedaner und entstammten der nach ihnen benannten westlichen Halbinsel Asiens. Auf ihrem Siegeszuge hatten sie den Westen Asiens und den ganzen Norden Afrikas für ihren Glauben, der die Ausbreitung der Lehre mit Feuer und Schwert befahl, gewonnen. Vordem waren die Bewohner Arabiens Heiden, die ihre Abstammung von Abraham *) Gibraltar — Gebel al Tarik (Berg des Tarik). Höh mann, Vaterländische Geschichte. 2

4. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 104

1903 - Berlin : Nicolai
seinen Namen so bekannt, daß man den neuen Erdteil nach ihm Amerika nannte. Die erste Umseglung der Erde. Der Portugiese Magelhaens sand endlich die lange vergeblich gesuchte Durchfahrt, die nach seinem Namen benannte Straße. Sie liegt dem Süden Amerikas verhältnismäßig nahe, ist eng, winklig, von hohen Felswänden eingeschlossen und daher dunkel. Magelhaens fuhr hindurch und segelte als der erste Europäer von Westen kommend, in den Großen Ozean. Er durchquerte diesen und gelangte wirklich an den Osten Asiens. Aber sein Ziel weiter zu verfolgen, war dem kühnen Manne nicht bestimmt. Er landete mit einer Mannschaft auf den Philippinen, wurde hier von Eingeborenen überfallen und erschlagen. Da man seine Leiche nicht fand, vermutete man, daß er von Menschenfressern verzehrt sei. Seine Schiffe aber segelten weiter und kamen zu den Molukken, die ja von den Portugiesen schon früher entdeckt waren. Durch die Straße von Malakka kam die noch übrig gebliebene Mannschaft in den Indischen Ozean. Nun kannte sie ja den Weg, der um Afrika herum in die europäische Heimat zurückführte. Dreizehn Personen kamen glücklich in Lissabon an als die ersten Erdumsegler. Sie kehrten in demselben Jahre zurück, in dem Luther vor dem Reichstage in Worms stand. Folgen der Entdeckungen. Zu den alten Erdteilen war durch die Entdeckungen ein neuer getreten, der Blick der Menschen reichte nun um die ganze Erde, und von der Verteilung von Land und Wasser auf ihr hatte man erst jetzt eine richtige Vorstellung. Die Wissenschaft erhielt durch die Entdeckungen einen reichen Gewinn, besonders die Naturkunde und die Geographie. Der Eifer, die aufgefundenen Länder näher kennen zu lernen, wurde mächtig angespornt. Dem Handel waren ganz neue Wege eröffnet, ganz neue Gebiete erschlossen. Früher bewegte sich der überseeische Verkehr hauptsächlich über das Mittelmeer, jetzt ging er über den Atlantischen, ja über den Großen Ozean. Bisher betrieben ihn besonders die italienischen und die deutschen Handelsstädte, von nun an ging er hauptsächlich in die Hände der Portugiesen und Spanier über. Groß war der Reichtum, der durch den Verkehr mit der neuen Welt besonders den Spaniern zufloß. Die ergiebigen Gold- und Silbergruben lieferten einen ungeheuren Ertrag, der meist nach Europa floß. Diese Reich-

5. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 99

1903 - Berlin : Nicolai
99 zu klein waren, um für lange Zeit ausreichende Lebensrnittel mitzuführen. Die Kenntnis von der Erde. Die Oberfläche unserer Erde ist dem Menschen sehr allmählich bekannt geworden. Er kannte zunächst nur die Heimat; von ihr breitete sich die Kenntnis nach allen Seiten aus. Den Juden war außer ihrem Lande Syrien, Ägypten, die Wüste, die Sinaihalbinsel, das Mittelmeer und das Rote Meer bekannt geworden. Uber letzteres ließ König Salomo im Bunde mit dem Könige Hiram von Tyrus Waren aus Indien holen. Die Juden lernten dann auch Persien und die Länder am Euphrat und Tigris kennen. Nicht weit von ihnen, an der Ostküste des Mittelländischen Meeres, wohnte das zwar kleine, aber sehr regsame Volk der Phönizier. Sie verstanden Glas zu bereiten, Wolle zu weben und mit dem kostbaren Purpur zu färben. Sie verfertigten auch kunstvolle Gegenstände aus Erz, einer Mischung von Kupser und Zinn (Bronze). Sie trieben eine sehr lebhafte Schiffahrt, gelangten nach Griechenland, Italien, nach der Nordküste Afrikas, wo sie Karthago gründeten, und nach Spanien. Ja, sie fuhren durch die jetzt so genannte Straße von Gibraltar, gelangten an die Westküste Afrikas und auch in die Nordsee. Hier kauften sie auf den britischen Inseln das Zinn und tauschten den schon damals hochgeschätzten Bernstein ein, der von der Küste der Ostsee dorthin kam. Weitere Länder lernten die Griechen kennen. Ein mächtiger König, Alexander der Große, eroberte einen großen Teil Asiens, ja drang bis nach Indien vor. Durch die Kriege der Römer in Europa, Asien und Afrika wurden viele Länder genauer bekannt. Tacitns, einer ihrer Gelehrten, gab eine Beschreibung Deutschlands und seiner Bewohner heraus. Im Mittelalter ging der kühne Reisende Marco Polo quer durch Asien nach China; Mönche folgten ihm dahin. Sie brachten unter anderen Erzeugnissen Ostasiens auch die Eier der Seidenraupe nach Europa. Ein germanisches Volk, die Normannen, die auch kühne Seefahrer waren, gelangten durch das nördliche Eismeer nach Island, Grönland und von da nach Winland. Es war das die Küste Nordamerikas, da wo heute Newyork steht. Sie ahnten aber nicht, daß sie sich nicht mehr in Europa, sondern in einem andern Erdteile befanden. Die Kreuzzüge machten den Westen Asiens noch näher bekannt. Seitdem wuchs die Kenntnis 7*

6. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 100

1903 - Berlin : Nicolai
100 von der Erde durch kühne Reisende, Seefahrer und Missionare von Jahr zu Jahr. Ist Afrika eine Halbinsel? Diese Frage wurde immer wieder aufgeworfen, nicht allein von Gelehrten, sondern besonders von Kaufleuten. Diese suchten einen bequemeren Weg nach Indien. Schon seit den ältesten Zeiten kamen aus jenem Lande wertvolle Erzeugnisse nach Europa, so Seide, Baumwolle, Reis, Gewürze, Elfenbein, Gold, Perlen und Edelsteine. Aber das Land lag in weiter Entfernung, der Landweg dahin war sehr beschwerlich und mit vielen Kosten und Gefahren verbunden. Konnte man aber aus dem Atlantischen Ozean in den Indischen zu Schiffe gelangen, so war man in der Lage, große Mengen von Waren aus Indien nach Europa zu befördern. Das war aber nur möglich, wenn Afrika eine Halbinsel war. Kein Europäer war so weit nach Süden gelangt, um die Wahrheit festzustellen. Die Phönizier freilich wollten schon um die Südspitze Afrikas herumgekommen sein. Aber man glaubte ihnen nicht, besonders deshalb nicht, weil sie behaupteten, sie seien südlich vom Roten Meere in eine Gegend gekommen, in der sie die Sonne mittags im Norden gesehen haben wollten. Für uns ist das ein Beweis, daß sie wenigstens über den Wendekreis des Krebses gelangt sind. Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch die Portugiesen. Wie die Genuesen und die Venetianer, trieben auch die Portugiesen eifrig die Seefahrt. Bei ihnen lebte ein Prinz, Heinrich der Seefahrer genannt, weil er ein besonderer Freund des Seewesens war. Reiche Mittel, die ihm zur Verfügung standen, glaubte er nicht besser verwenden zu können, als wenn er zur Bekehrung der Heiden und Erforschung des Landes Schiffe nach Afrika entsandte. Jährlich fuhren portugiesische Fahrzeuge an der Westküste dieses Erdteils nach Süden. Waren sie bis zu einem vorher noch nicht bekannten Punkte gekommen, so kehrten sie zurück, um Bericht zu erstatten. Diese Fahrten führten zu den wichtigsten Entdeckungen. Die Portugiesen fanden die Insel Porto Santo, die Azoren, Madeira, die Kanarischen und Kapverdischen Inseln. Nachdem sie den öden Weg an der Küste der Sahara zurückgelegt hatten, staunten sie über die Fruchtbarkeit der Länder am Senegal und Gambia. Bartholomäus Diaz. Das gab ihnen Mut, weiter nach Süden vorzudringen. Endlich näherte sich die Flotte unter Bartholomäus

7. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 233

1901 - Münster i. W. : Theissing
Die Ausbreitung des Christentums außerhalb Europas. 233 3. Jur Kultur dieses Zeitraumes. Die Ausbreitung des Khristeutums außerhalb Europas. Während in Europa die Kriege muteten, wurde in fernen Erdteilen von eifrigen Boten des Friedens das Evangelium verbreitet. In China gründeten die Jesuiten zahlreiche christliche Gemeinden, und Personen vom höchsten Range nahmen die Taufe. Nach den Jesuiten kamen auch Dominikaner und Franziskaner, sowie Weltpriester zur Mission nach China. Aber seit dem Jahre 1722 begannen die Christenverfolgungen in China, die Kirchen wurden zerstört, die Missionare vertrieben, ganze Christengemeinden Derschwanden. Von dieser Zeit an ist die Lage der Christen in China immer eine leidenvolle gewesen, und sogar Prinzen zählt die chinesische Kirche unter ihre Märtyrer; aber noch immer sind Christengemeinden in China, und trotz der schlimmen Wirren in neuester Zeit hat die gute Sache durch den Einfluß der europäischen Mächte, namentlich auch durch das thatkräftige Eingreifen des deutschen Kaisers Wilhelm Ii. eine günstigere Wendung für die Christen genommen. Auch in Ostindien fand das Christentum immer mehr Ausdehnung, und vergeblich bemühten sich holländische Prediger, die Schüler des Hl. Franziskus Laverius zu ihrem reformierten Glauben zu bekehren; diese äußerten, ehe sie sich darauf einlassen könnten, müßten die Prediger erst doppelt so viel Wunder verrichten, wie der Hl. Vater Franziskus gewirkt habe. In Brasilien waren anfangs Franziskaner mit dem Werke der Bekehrung beschäftigt. Diese riefen aber die Jesuiten zu Hilse, And furchtlos und unter unendlichen Mühen drangen die kühnen Glaubensboten zu den wilden Stämmen des Binnenlandes vor. Auch nach Florida, Mexiko, Peru und Kanada wurden die Jesuiten berufen und wirkten überall mit dem segensreichsten Erfolge. Die Jesuiten-Gemeinden oder Reduktionen in Paraguay sind das vollendetste Muster einer christlichen Heidenmission. Nur mit himmlischer Geduld und unsäglichen Schwierigkeiten gelang es, die wilden Indianer an ein seßhaftes Leben und die Beschäftigung mit dem Ackerbau zu gewöhnen. Schließlich aber wurden die

8. Lehrbuch der Geographie - S. 21

1867 - Münster : Theissing
21 Physische Geographie. Denkenden Menschen das Gefühl der Unendlichkeit, Erhabenheit und Größe des Schöpfers; daher der Ausdruck: Das „heilige" Meer. Unter Land verstehen wir den festen Theil des Erdkörpers, welcher sich über den Meeresspiegel erhebt. Die Karte zeigt uns auf der Erde drei große zusammenhängende Län- dermassen, Continente — Festländer — nämlich: 1) Das alte Festland, 2) das amerikanische, 3) das australische Festland oder Neuholland. Frage: 1) Auf welchen Halbkugeln und unter welchen Breiten- und Längen- * graben liegen die 3 Continente? 2) Wo, d. i. auf welchen Halbkugeln liegt dar meiste Land, wo dar meiste Wasser? Ein Land, welches das Meer nicht berührt, .heißt Binnenland; ein solches, welches aus Meer stößt, Küstenland. Halbinsel -ist ein nur an einer Seite mit dem Festlande zusam- menhängender, sonst ganz vom Meere umgebener Landestheil; ist derselbe nur unbedeutend und schmal, so wird er Landzunge, eine einzelne ins Meer ragende Spitze des Landes Vorgebirge oder Cap genannt. Insel ist ein ganz vom Meere eingeschlossener Landestheil; kleinere Inseln werden auch Eilande, und Inseln in Flüssen Werder genannt. Mehrere in Kreisform nahe bei einander liegende Inseln bilden eine Inselgruppe (Archipelagus); Inseln dagegen, welche mehr in derselben Richtung neben einander liegen, bilden eine Inselkette. Letztere, meist langgezogen und bergig, liegen in der Nähe der Continente und sind als Fortsetzung der Land- gebirge anzusehen. Landenge (Isthmus) ist ein schmaler Landstrich zwischen zwei Mee- ren, durch welchen zwei Landmassen verbunden werden. Theile des Festlandes, welche sich in das Meer erstrecken, besonders die Halbinseln heißen Glieder des Landes. Bei der Beschreibung des Landes ist dessen wagerechte (horizontale) und dessen senkrechte (vertikale) Gliederung zu berückstchtigen; jene stellt das Verhältniß desselben nach Länge und Breite und zu den Gliedern (Inseln u. Halbinseln), diese die senkrechte Erhebung des Bodens über dem Meeresspiegel (§. 20) dar. * Das Verhältniß der Küstenlänge zum Flächeninhalte eines Landes nennt man dessen Küstenentwickelung; von ihr hängt wesentlich der Verkehr mit andern Ländern ab. Europa hat von allen Erdtheilen verhält- nißmäßig die bedeutendste Küstenentwickelung. Den Ocean (das Weltmeer), aus welchem die Continente emporragen, theilt man in 5 Haupt-Meere: §. 13. Iii. Das Land. §.14. Die Weltmeere und die Erdtheile.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 24

1867 - Münster : Theissing
24 Zweiter Abschnitt. des Oceans sehr bedeutend, im mittlern weniger; der südliche Theil bespült ganz einförmige Küsten. Mehr als irgend ein anderer Ocean wird das atlan- tische Meer befahren und verbindet so die entferntesten Gegenden der Erde. Er ist verhältnißmäßig arm an Inseln. Die nördliche Hälfte weiset eine Anzahl Festlands- (continentale) Inseln auf, dahingegen, die südliche entbehrt auch dieser; oceanische Inseln fehlen durchgehends. In der heißen Zone we- hen die Passatwinde, nördlich vom Aequator der Nordost-, südlich vom Aequator der Südost-Passat (vgl. §. 11). — Die Strömungen dieses Mee- res sind sehr unregelmäßig. Die südatlantische Strömung, Fortsetzung einer Strömung des indischen Oceans, zieht von der Südspitze Afrika's die afrikanische Küste hinauf bis zum Wendekreise des Steinbocks, dann als Ae- quatorial-Strömung westlich durch das ganze Meer bis an die Küste Ame- rikas. Hier (am Cap S. Roque) theilt sich dieser Strom und läuft nach Süden als brasilianische Strömung, und nach Norden ins caraibische und mericanische Meer, von wo sie durch die Straße von Florida als Golf- strom die Küste von Nordamerika hinauf, dann nach Osten auf die Azoren zufließt. Durch eine von Norden kommende Polarströmung abgelenkt, erreicht der Golfstrom in einer Richtung nach Südosten und Süden die kanarischen Inseln und vollendet dann als Nordafrikanische oder Guinea-Strö- mung ihren Kreislauf. Die Geschwindigkeit des Golfstromes ist verschieden und beträgt zwischen 9 und 30 Meilen in 24 Stunden. Auch die Breite ist verschieden und erreicht 80, an den Azoren gar 150 Meilen. Seine Tem- peratur steigt bis 24° und mildert nicht selten das Klima der Westküsten Europa's (Irlands), welche durch seine Wasser zuweilen erreicht werden. In- nerhalb des Kreises dieser großen Strömung liegt das Sargasso-Meer (sargagoa — wilde Weintraube), eine 800 M. lange Strecke von Seegras, von einer Unzahl kleiner Seethiere bewohnt. In der Gliederung des atlantischen Oceans ist die Form der Binnen- meere vorherrschend. Als Glieder folgen nun I. Meerbusen und Meerengen, Ii. die Inseln des atlantischen Oceans. I. Meerbusen und Meerengen A. an Europa: 1) Die Ostsee*) oder das baltische Meer, 6400 s^M. groß, ein Binnenmeer, mit verschiedenen Busen und Buchten, als: ' a) dem bosnischen, b) dem finnischen Busen, o) dem Busen von Riga, ä) dem kurischen und.frischen Haff, e) der danzi- ger Bucht, dem Stettiner Haff (Buchtvon Swinemünde), g) dem Rügenschen Bodden, b) der Mecklenburger (Lübecker) Bucht, i) der Holstein-schleswigschen Bucht. ') Fragen: Zwischen welchen Graden der Länge und Breite? Grenze? Ge- stalt? Lage zum Ocean? znm Erdtheil?

10. Lehrbuch der Geographie - S. 26

1867 - Münster : Theissing
26 Zweiter Abschnitt. Im Westen von England 5) der Canal Von Bristol. Der St. Georgs-Canal führt in 6) die irische See*), aus welcher der Nordcanal in das atlantische Meer bringt. An der Westseite Irlands die kleineren Buchten Gal- way, Dingle, Donegal. Die Westküste von Schottland ist steil, zerrissen und klippenreich, hat aber vortreffliche Häfen. — Der Minsh (spr. Mintsch) (caledonisches Meer) trennt Schottland von den Hebri- den, einer Inselgruppe westlich von Schottland. Zwischen Frankreich und Spanien 7. der Busen von Biscaya (Golf von Gascogne mare Oantadrieum), mit einförmiger Küstenbildung, ausgenommen an Spanien, arm an Hä- fen und gefahrvoll für Schiffe; besonders zieht eine gefährliche Strö- mung die Küsten entlang bis zum Südrande von Irland. — Der Busen von Cadir an der Südwestküste Europa's. 8) Die Straße von Gibraltar, kaum 2 M. breit führt aus dem atlanti- schen Ocean in 9) ' das mittelländische Meer*), mare meäiterraneum, so genannt, weil es mitten zwischen Europa, Asien und Afrika liegt, ist das größte Binnen- meer des östlichen Continents. 515 M. laug, an der weitesten Stelle 240 M. breit, hat es einen Flächeninhalt von 47,500 ^Meilen. Im Ganzen tiefer, als die nördlichen Meere an Europa, hat es an einzelnen Stellen eine sehr bedeutende Tiefe; nicht weit von Gibral- tar hat man in einer Tiefe von 5880' noch keinen Grund gefunden. Die Gliederung ist an Europa sehr bedeutend. — Ebbe und Fluth sind nur geringe. — Es macht sich eine doppelte Strömung bemerkbar, eine von W. nach O. aus dem atlantischen Meere, eine andere von O. nach W. aus dem schwarzen Meere. Man zerlegt das Mittelmeer in verschiedene Becken, in ein westliches und ein östliches; letzteres wird füglich wieder in verschiedene Abtheilungen geschieden. Das westliche Becken hat folgende Meerbusen und Meerengen: a) Die Bucht von Valencia, d) der Golf von Lyon, e) der Golf von Genua, ck) das tyrrhenische (toskanische) Meer iw i. der ganze zwischen den Inseln Corsika und Sardinien einerseits und Ita- lien anderseits eingeschlossene Theil des westlichen Beckens, mit meh- reren Golfen, als: von Gaöta, Neapel, Salerno, Policastro, Eufe- mia, e) die Straße von Vonifacio trennt die Inseln Corsica und Sardinien, f) die Straße von Messina (Faro di Messina) zwischen Sicilien und Italien, mit den ehemals sehr gefürchteten Stru- *) Fragen: Zwischen welchen Graden der Länge und Breite? Grenze? Ge- statt? Lage im Ocean? zum Erdtheil?
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