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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 6

1861 - Eisleben : Reichardt
6 Die Lebensweise war einfach. Hauptbeschäftigung des freien Mannes Krieg und Jagd; doch zu sehr dem Spies und Trunk ergeben. Hochachtung vor dem weiblichen Geschlechte (weise Frauen). Man wohnte meist in vereinzelt liegenden Ge- höften (wie noch jetzt in Westphalen). Die älteste Verfassung der Deutschen beruhte auf der Herrschaft der Volksversammlungen. Gemeinden, Gaue. Er- wählung von Fürsten; nur theilweise Könige. Herzoge die Führer im Volkskriege. Das gesammte Volk zerfiel in 4 Stände: Adlige, Freie, Freigelassene, Knechte. Nur die beiden ersteren nahmen an den Volksversammlungen und den (mündlichen und öffentlichen) Gerichten Theil. — Nach der Völkerwanderung im- mer größere Ausbildung des Lehnswesens und Vasallenlhums. Die ersten Berührungen -er Deutschen mit -en Römern.*) v. Chr. 113 Die Cimbern und Teutonen siegen bei No re ja über die Römer. 102 C. Marius schlägt die Teutonen bei Aquä Sextia. 101 C. Marius besiegt die Cimbern auf den raudischen Feldern bei V e r c el l ä. 58 C. Julius Cäsar drängt den Ariovist, Anführer suevischer Stämme über den Rhein zurück. Cäsars zweimaliger Versuch in Deutschland einzudringen (Rheinübergang südl. von Neuwied) bleibt erfolglos. 12—9 Drusus dringt bis zur Elbe vor. 9 n. Chr. Arm in i u s besiegt die Römer unter Quintilius Varus im Teutoburger Walde. 14—16 Germaniens in Deutschland, doch ohne bleibenden Erfolg. 375 Anfang der Völkerwanderung. Die Hunnen, ein mongolisches Reitervolka) vom südl. Ural, gehen über die Wolga und drängen nach Besiegung der Ostgothen (König Ermanarichd)). die Westgothen über die Donau.o) Kaiser Va- lens weist ihnen Wohnsitze in Thracien an. *) Näheres über diesen Abschnitt findet sich in der ersten Abtheilung, von S. 59 an. a) Kurz und gedrungen, häßlich, zerschnittene Gesichter, Lebensweise roh und barbarisch. b) 104 Jahre alt, tobtet sich. c) Sie waren bereits Christen. Bischof Ulphilas und seine Bibel- übersetzung.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 69

1865 - Eisleben : Reichardt
69 kerfürst Arminius bringt ein Bündniß der Cherusker, Bructerer und Marser zu Stande und entwirft den Plan der Befreiung des Vaterlandes. Der verräterische Legest, dessen Tochter Thusnelda Armin entführte und heirathete, warnt den Varus vergeblich. Ein Auf- stand lockt ihn in's Innere Deutschlands. Ueberfall im Teutoburger Walde o), 3 Tage lang. Das Heer vernichtet und gefangen p) Varus stürzt sich in sein Schwert. Des Augustus Verzweiflung. 14- 37 Tiberius. Mißtrauisch und grausam, doch nicht ohne Sllaatsklugheit. Sein Günstling Sejanus wüthet in Rom, während der alternde Tiberius in C a p r e ä feinen Lüsten lebt. Gerichte über' Mafestätsverbrechen. Endlich ließ Tiberius deu Sefan tobten, da er offenbar nach der Herrschaft strebte. — Tiberius durch Macro erstickt. >4—i6 Germanicus in Deutschland. Er war ein Sohn des Drusus und versuchte wieder in Deutschland einzudringeu. Den von Hermann eingeschlos- senen Segest befreite er, g) siegte auch bei Jdistavi- sus a. d. Weser r) und am Stein hu der Meer, er- litt aber bei der Rückfahrt in der Nordsee große Ver- luste.— Vom eifersüchtigen Tiberius abberufen, wird er bald darauf in Syrien durch P i s o vergiftet. Arminius kämpft glücklich gegen den Marcomannem könig Marbod, kommt aber bald darauf um's Leben. Marbod wurde vom Gothenfürsten Katualda in Böh- men überfallen, begab sich in den Schutz der Römer und endete rühmlos in Ravenna. 37—41 Caligula Er war ein Sohn des Germanicus, verfiel bald in eine Krankheit, die ihn den Verstand raubte. Er wüthet gegen die reichen und angesehenen Bürger („ocker-iut, dum metuant!“), verschwendet in einem Jahre 135 Millionen ^haler, macht sein Lieblingspferd zum Eonsul, unternimmt lächerliche Feldzüge gegen Deutsche und Briten, wird end- lich vom Präfekten der Leibwache ermordet. 41—54 Claudius. 7^heim des Ca lig.ula, von den Prätorianern zum Kai- ser gemacht. Kränklich und halb blödsinnig wird er von seiner schaamlofeu Gemahlin Messaliua beherrscht. Als °) 7111 Fürsteuthum Lippe-Detmold. (Hermannsdenkmal.) P' Aache der Deutschen, besonders an den römischen Advokaten, q 1 Gesangennehmung der Thusnelda. Ihr Sohn Thumelicus. ,-) Armins Unterredung mit seinem Bruder Flavius vor der Schlacht. i

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 68

1865 - Eisleben : Reichardt
68 Antonius zog über Ephesus und Athen nach dem ambracischen Meerbusen, wo er Flotte und Landheer auf- stellte. Gleich zu Anfang der Entscheidungsschlacht floh Cleopatra mit ihren Schiffen. Antonius folgt ihr, und nun wird seine Fkotte völlig besiegt. Auch das Land _ Heer ergab sich nach 7 Tagen dem Octavian. 36 L od des Antonius. Octavian Alleinherrscher. Octavian belagerte den Antonius und die Cleopatra in Alexandria. Heer und Flotte gehen zu ihm über. Durch ein falsches Gerücht vom Tode der Cleopatra ge- täuscht, tobtet sich Antonius, bald darauf auch die ge- fangene Cleopatra m), da sie den Octavian nicht für sich gewinnen kann. Aegppten wurde römische Provinz. (Kornkammer Italiens.) Die Republik beugte sich dem glücklichen Sieger. 5 Nom unter Kaisern bis zur großen Völkerwanderung. 36 v. Chr. bis 375 n. Chr. 36 v. Chr. C. Julius Cäsar Octavianus Augustus, bis 14n. Chr. Christus geboren. Zum Herrn Rom's (Imperator) geworden, vereinigte er nach und nach alle höheren Würden in seiner Person und ließ dein Senate einen Schein von Selbstständigkeit. Leib wache von 10000 Mann, an ihrer Spitze der pi-rreteotus praetorio. In feiner Familie hat Augustus llnglück. Er heirathet die schändliche Livi a, welche ihm zwei Stiefsöhne, Tibe- rius und Drusus, mitbringt. Nachdem sie seine leib- lichen Enkel, Kinder seiner ausschweifenden Tochter Ju- lian) getödtet hatte, bewirkte sie, daß ihr Lieblingssohn Tiberius adoptirt wurde. 12—stv.chr. Des Drusus Feldzüge in Deutschland. Er drang bis zur Elbe vor. Prophetische Warnung. Drusus stürzt mit dem Pferde und stirbt. Sein Bruder Tiberius unterwarf durch List und Verrath das Land zwischen Rhein und Weser. 9n.chr. Schlacht im Teutoburger Walde. P. Quintilius Varus behandelt ^>ie Deutschen über- müthig (römisches Recht). Der in Rom gebildete Cherus- m) Entweder durch eine Natter oder eine vergiftete Haarnadel. n) Sie heirathete nach einander den Marcellus, den Agrippa und end- lich den Tiberius, wurde aber wegen ihrer Sittenlosigkeit nach einer Insel verbannt.

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 83

1865 - Eisleben : Reichardt
83 Ihre Abstammung leiteten die Germanen von dem Heroen Thuiskon und dessen Sohn Mannus ab.*) Die Lebensweise war einfach Hauptbeschäftigung des freien Mannes Krieg und Jagd. Neigung zu Trunk und Spiel. Hochachtung vor dem weib- lichen Geschlechte; weise Frauen (Jdisi). Wohnung meist vereinzelt liegende Gehöfte (wie noch jetzt in Westphalen.) Cultur gering. Volkslieder Runen. Die älteste Verfassung der Deutschen beruhte auf der Herrschaft der Volksversammlungen i Malstatt.) Mehrere Gemeinden (Hundertschaften) bilde- ten einen Gau. Gewählte -Fürsten, nur theilweise wirkliche Könige, stan- den an der Spitze. Die Führer im Volkskriege hießen Herzöge. Das ge- sammte Volk zerfiel in 4 Stände: Adelige (Adelinge), Gemeinfreie, Freigelassene und Knechte. Nur die beiden ersteren nahmen an den Volksversammlungen und den (mündlichen und öffentlichen) Gerichten Theil. Bei unklarem Rechte wurden häufig Gottesurtheile (Ordalei in Anwen- dung gebracht.**) Morde statt der früheren Blutrache durch „Wergeld" ge- sühnt. — Nach der Völkerwanderung immer größere Ausbildung des Lehns- wesens und Vasallenthums lfeudalwesen, von feudum, Lehnseid.) r Die ersten Deri'chrnngen der Denischen mit den Römern. ***) v. Chr. 113 Die Cimbern und Teil tonen siegen bei No re ja über die Römer. 102 C. Marius schlägt die Teutonen und Ambronen bei Aquä S e x t i ä. 101 C. Marius besiegt die Cimbern auf den raudischen Feldern bei V e r c e t l ä. 58 C. Julius Cäsar, der Eroberer Galliens, drängt den Ariovist, Anführer fuevifcher Stämme, über bcu Rhein zurück. Cäfars zwei- maliger Versuch in Deutschland einzudringen ' Rheinübergang süd- lich von Neuwied) bleibt erfolglos. 12—9 Drusns, dringt bis zur Elbe vor, stirbt auf dein Rückzuge. 9—7 Tib er ius unterwirft das Land zwischen Rhein und Weser. 9 n. Chr. Ar min ins besiegt die Römer unter Q-uintilius Var.us im Teutoburger Walde. 14—16 Germanicns in Deutschland, doch ohne bleibenden Erfolg. *) So berichtet der römische Historiker Tacitus (um 90 n Chr.)'in seinem für uns lvichtigen Buche über das alte Deutschland: De situ, populis et moribus Germaniae. / **) Feuerprobe, Wasserprobe, Bahrrecht. Später der geweihte Bissen, das Gericht des heiligen, Abendinahles und das Kreuzgericht. Auch der Er- folg des öffentlichen Zweikampfes galt als Gottesurtheil. ***) Näheres darüber in der alten Geschichte 6*

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 78

1890 - Leipzig : Reichardt
78 Glaube an Riesen, Zwerge und Elfen (Elben). Weltuntergang durch Feuer, darnach ein neuer Himmel und eine neue Erde1). Ihre Abstammung leiteten die Germanen von dem erdgeborenen Heroen Thniskon und dessen Sohn Mannns ab2). Die Lebensweise war einfach. Hauptbeschftigung des freien Mannes Krieg und Jagd. Neigung zu Trunk und Spiel. Hochachtung vor dem weiblichen Geschlechte; weise Frauen. Wohnung meist vereinzelt liegende Gehfte (wie noch jetzt in Westfalen). Kultur gering. Volkslieder. Runen. Die lteste Verfassung der Deutschen beruhte auf der Herrschaft der Volksversammlungen (Malstatt). Mehrere Gemeinden (Hundertschaften) bildeten einen Gau. Gewhlte Fürsten, nur teilweise wirkliche Könige standen an der Spitze. Die Fhrer im Volkskriege hieen Herzge. Das gesamte Volk zerfiel in vier Stnde: Adelige, Gemeinfreie, Frei-gelassene und Knechte. Nur die beiden elfteren nahmen an den Volksversammlungen und den (mndlichen und ffentlichen) Gerichten teil. Bei unklarem Rechte wurden hufig Gottesurteile (Ordale) in Anwen-dung gebracht3). Morde konnten statt durch die Blutrache durch Wergeld" geshnt werden. Seit der Vlkerwanderung erscheint bei fast allen Stanv men das Knigtum und in Verbindung damit immer grere Ausbildung des Lehnswesens und Vasallentums (Feudalwesen, von feudum = Lehen, d. i. ein dem Lehnsmann auf Lebenszeit gegen Leistung der Lehnsdienste verliehener Landbesitz). Die ersten Berhrungen der Deutschen mit den Hrnern4). t>. Chr, t i , 113 Die (Sinthern und Teutonen siegen bei Noreza der die Rmer. 102 C. Marius schlgt die Teutonen und Ambronen bei Aqu Sexti. 101 C. Marius besiegt die Cimbern aus den raubischen Feldern bei Vercell. 58 C. Julius Csar, der Eroberer Galliens, brngt den Ario-vist, Anfhrer suevischer Stmme, der den Rhein zurck. 55 u. 53 Csars zweimaliger Versuch in Deutschland) einzubringen (Rheinbergang (blich von Nenwieb) bleibt erfolglos. 129 Drusns bringt bis zur Elbe vor, stirbtauf dem Rckzge. 97 Tiberius unterwirft das Laub zwischen Rhein und Elbe. 9 n. Chr. Arminius besiegt die Rmer unter Qnintilius Varus im Teutoburger Waide. !) Das meiste, was der die Religion der alten Germanen bekannt ist, stammt aus der berlieferung der nordgermanischen (skandinavischen) Völker. Aufgezeichnet ist es in der im 12. Jahrhundert auf Island entstandenen Edda. 2) So berichtet der rmische Historiker Tacitus (90 n. Chr.) in seinem fr uns wichtigen Buche der das alte Deutschland: De situ, populis et moribus Germaniae. 3) Feuerprobe, Wasserprobe, Bahrrecht. Auch der Erfolg des ffent-lichen Zweikampfes galt als Gottesurteil. 4) Nheres darber in der alten Gefchichte.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 69

1890 - Leipzig : Reichardt
- 69 seiner Leitung. Die anderen republikanischen mter blei-ben bestehn, verlieren aber sehr an Bedeutung. Im Gegensatz zu Csar rumt er dem Senat einen bedeutenden Anteil an der Regierung ein (Dyarchie d.h. Zweiherrrfchaft des Kaisers und des Senats). Nament-lich ein Teil der Provinzen der Verwaltung des Senats berlassen. Die Lage der Provinzialen in der Kaiser-zeit bedeutend besser als unter der Republik. berhaupt erfreut sich das rmische Reich seit Augustus mehrere Jahrhunderte einer nur selten unterbrochenen Ruhe; in-solgedessen groe Blte des Handels und des Wohlstandes. In seiner Familie hatte Augustus Unglck. Er heiratet die Li via, welche ihm zwei Stiefshne, Tiber ins und D r u s u s mitbringt. Nachdem seine leiblichen Enkel, Kin-der seiner Tochter Julia1), gestorben waren, bewirkte sie, da ihr Lieblingssohn Tiberius adoptiert wurde. 15 v. Chr. Rttelt, Vindelicien und Noricum unterworfen. Nach auen war die Politik des Augustus im ganzen friedlich. Rhein, Donau und Euphrat sollen die Grenz-flsse des Reiches bilden. Deshalb auer Mfien (etwa Serbien und Bulgarien) und Pannonien (Ungarn westlich der Donau) auch die Lnder zwischen den Alpen und der oberen Donau: Rtien, Vindelicien und Noricum (Teile von Sdwestdeutschland, und fast ganz Deutsch-Ostreich) durch Drusus und Tiberius unterworfen. Da-gegen milingt die Eroberung des Landes zwischen Rhein und Elbe. 129 v. Chr. Des Drusus Feldzge in Deutschland. Er drang bis zur Elbe vor. Prophetische Warnung. Drusus strzt mit dem Pferde und stirbt. Sein Bruder Tiberius unterwarf durch List und Verrat das Land zwischen Rhein und Elbe. 4 n. Chr. Christus geboren. 9 n. Chr. Schlacht im Teutoburger Walde. P. Quintilius Varus behandelt die Deutschen be-reits vllig als Unterworsene. Der in Rom gebildete Cheruskerfrst Arminius bringt ein Bndnis der Che-rusker, Bructerer und Marser zustande und entwirst den Plan der Befreiung des Vaterlandes. Der verrterische Segest, dessen Tochter Thusnelda Armin entfhrte und heiratete, warnt den Varus vergeblich. Ein Aufstand lockt ihn ins Innere Deutschlands. berfall im Teutoburger Walde2), 3 Tage lang wurde gekmpft. Das Heer x) Sie heiratete nacheinander den Marcellus, den Agrippa und endlich den Tiberius, wurde aber spter nach einer Insel verbannt. 2) In der Nhe der Quellen der Ems und Lippe. (Hermannsdenkmal.)

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 70

1890 - Leipzig : Reichardt
- 70 vernichtet und gefangen. Varus strzt sich in sein Schwert. Des Augustus Verzweiflung. 1437 Tiberius. Mitrauisch und grausam (Majesttsverbrechen), doch als Herrscher klug und tchtig; daher auch unter ihm der Zustand des Reiches im ganzen ein glcklicher. Sein Gnstling Sejnus Befehlshaber der kaiserlichen Leib-garde der Prtorianer, die, in einem Lager in Rom ver-einigt, seit dieser Zeit groe Macht erlangen. Er wtet in Rom, während der alternde Tiberius in Caprea seinen Lsten lebt. Gerichte der Majesttsverbrechen. Endlich lie Tiberius den Sejan tten, da er offenbar nach der Herrschaft strebte. 1416 Germanicus in Deutschland. Er war ein Sohn des Drusus und versuchte wieder in Deutschland einzudringen. Den von Armin eingeschlossenen S e g e st befreite er 1)f siegte auch auf dem Jdi st avisus-felde a. d. Weser^) und am Steinhuder Meer, erlitt aber bei der Rckfahrt in die Nordsee groe Ver-lfte. Vom eiferschtigen Tiberius abberufen, soll er bald darauf in Syrien durch Pifo vergiftet worden fein. Arminius kmpft glcklich gegen den Markomannen-knig Marbod, kommt aber bald darauf ums Leben (21). Marbod wurde vom Gotenfrsten Katualda in Bhmen berfallen, begab sich in den Schutz der Rmer und endete ruhmlos in Rcwemta. 37-41 Caligla. Er war ein Sohn des German: cus. verfiel bald m eine Krankheit, die ihm den Verstand raubte. Er wtet gegen die reichen und angesehenen Brger (oderint, dum metuant!"), verschwendet in einem Jahre 405 Millionen Mark, unternimmt lcherliche Feldzge gegen Deutsche und Briten und wird endlich von Offizieren der Leibwache ermordet. 41-54 Claudius. . m ... . 0 Oheim des Caligula, von den Pratormnern zum Kaiser gemacht. Wohlmeinend, aber krnklich und schwach, wird er von seiner schamlosen Gemahlin M e s s a l i n a beherrscht. Als diese sich in des Kaisers Abwesenheit ganz ffentlich mit dem jungen Silius vermhlte, wurde sie hingerichtet, und Claudius heiratete feine Nichte, die ruchlose Agrip-pina, die ihn vergiftete, um ihrem Sohne Nero bte Herrschaft zu verschaffen. !) Gefangennehmung der Thusnelda. Ihr Sohnaumelicus. 2) Vielleicht ein den germanischen Jdch' geweihtes Feld (ttt der Nhe von Bckeburg?)

8. Bd. 1 - S. 609

1835 - Eisleben : Reichardt
Deutschland. 609 der vernichtet hatte. Seine gewaltsamen Maßregeln, die Sitten» und Verfassungen der Germanen umzuändern, bewirkten eine allge- meine Verschwörung, an deren Spitze Arminius oder Her- mann, ein edler Cherusker stand, der im Jahre 9 nach Christi Geburt, durch die bekannte dreitägige Schlacht im Teutoburger Walde des jetzigen Westphalen das ganze Heer des Varus vernichtete und die Freiheit seines Vaterlandes rettete. Durch diesen Helden traten jetzt die Cherusker als das Hauptvolk Germaniens auf. Zwar rächte einige Jahre spater der Römische, tapfere Feldherr Germa- nicus, ein Enkel des Augustas, die Niederlage des Varus, aber doch gelang es ihm nicht, die Herrschaft der Römer in Germanien zu befestigen. Vielmehr gaben nach ihm die Römer die Unterjochung der Germanen auf, unter welchen zu jener Zeit, außer den Sueven und Cheruskern, vorzüglich folgende Völkerschaften genannt werden: Markomannen, Quaden, Hermunduren, Sennonen, Longobarden, Alemannen, Franken, Gothen, Vandalen, Burgunder, Sachsen, Katten, Friesen re., die in steten Kriegen mit den Römern lagen und eben dadurch mit der Kriegeskunst der Römer, so wie mit ihrer Kultur bekannt wurden. Nach und nach sing es ihnen an nicht mehr in der Heimath zu gefallen und es entstand in ihnen das Verlangen sich der reichen Römischen Provinzen zu bemächtigen, wozu sie um so mehr angelockt wurden, da die Macht des Römischen Reichs sowohl durch schlechte Legierung als durch innere Zerrüttungen zu sinken begann. Mit dem Anfange des 5. Jahrhunderts stürmten nun Barba- ren größtentheils Germanen, von allen Seiten auf das Römische Reich ein. Zuerst gingen die Sueven über den Rhein und von da an drängte sich ein.schwarm Germanen dem andern nach; und so begannen jene Züge zahlloser Völkerhorden, welche sich aus dem Norden und Osten Europa's über den Süden Europa's ergossen und in der Geschichte mit dem Namen der großen Völkerwande- rung *) bezeichnet werden, die das Gebäude der Römischen Größe Anfangs in seinen Grundfesten erschütterte und zuletzt völlig über den Haufen warf. Durch diese Auswanderungen hatten sich indeß die Wohnsitze und Namen der Germanischen Völkerschaften ungemein verändert, so daß am Ende des 5. und Anfange des 6. Jahrhun- derts vorzüglich folgende Nationen in Germanien seßhaft waren: 1) Alemannen, zwischen dem Rhein, Main und der Donau; 2) Thüringer in der Mitte Deutschlands, zwischen der Werra, dem Harz, Thüringerwalde und der Saale, ja Anfangs erstreckten *) Den ersten Stoß zu dieser Völkerwanderung gaben schon im I. 375 nach Christi Geburt die Hunnen, welche aus Asien in Europa einbrachen, die Alanen und Westgothen vertrieben, wovon die Alanen sich mit den Vandalen verbanden. Diese beiden letzten vereinigten sich mit einem Theile der Sueven und drangen mit' ih- nen über den Rhein in Gallien ein. 39

9. Bd. 1 - S. 608

1835 - Eisleben : Reichardt
608 Deutschland. ; Deutschland. Deutschland hieß zu der Römer Zeiten Germanien, und seine Gränzen waren gegen W. der Rhein, der es von Gallien schied, gegen S. die Donau, welche es- von Rhätien, Noricum und Pannonien trennte, gegen N. die Nord- und Ostsee und ge- gen O. nahm man die Elbe oder auch wohl die Weichsel als Gränze an. Germanien war damals fast ein undurchdringlicher Wald und ein rauhes, unfruchtbares Land, von wilden Thieren wimmelnd und von einer Menge kleiner, unabhängiger Nationen bewohnt, die meistens ein Jäger- und Hirtenleben führten und unter sich in steten Fehden verwickelt waren. Mehrere dieser Volks- stämme, welche die Römer mit dem allgemeinen Namen der Cim- bern und Teutonen bezeichnen, verließen etwa 100 Jahre vor Christi Geburt ihre unwirthliche Heimath, unternahmen einen Zug nach Gallien und Italien, wurden aber, ungeachtet ihrer anfäng- lichen Siege über die Römer, doch zuletzt von dem berühmten Feldherrn Marius überwunden und fast gänzlich aufgerieben. Dies war das erstemal, daß Germanische Völker mit den Rö- mern in Berührung kamen und in der Geschichte erscheinen. Als später der große Römer Julius Casar die Eroberung Galliens unternahm, lernte er hier ein Volk kennen, das man ihm Ger- manen nannte und dessen Anführer Ariovist hieß; und von dieser Zeit fangen die Kriege der Römer mit den Germanen an, wodurch zuerst Germanien näher bekannt und in die Geschichte ein- geführt wurde. Cäsar schlug Ariovist und nöthigte die Germanen, Gallien zu verlassen und in ihr Land zurückzugehen, ging auch zweimal über den Rhein, ohne jedoch weit in Germanien einzu- dringen und noch weniger ohne Eroberungen in diesem wüsten Lande zu machen. Als das mächtigste Volk der Germanen beschreibt er die Sueven. Roms Bürgerkriege und Unruhen zogen jetzt die Auf- merksamkeit der Römer von den Germanen ab, bis unter dem er- sten Römischen Kaiser Augustus die Römer, in deren Provinzen die wilden Germanen häufige Einfälle machten, es unternahmen in Germanien sich festzusetzen und auch auf dieser Seite ihr unge- heures Reich zu vergrößern. Ihr Unternehmen schien wirklich ihnen gelingen zu wollen; denn Drusus, dieser tapfere Feldherr und Stiefsohn des Augustus, so wie auch Tiberius, gleichfalls ein Stief- sohn dieses Kaisers, drangen kurz vor und nach Christi Geburt weit in Germanien, selbst bis zur Elbe und jenseits dieses Stromes vor, und legten, vornehmlich am Rhein, viele feste Kastelle an, woraus nachher die ersten Deutschen Städte entstanden. Wahrscheinlich hät- ten die Römer ihre Absicht erreicht, Deutschland, wenigstens den westlichen Theil desselben, zu einer Römischen Provinz zu^machen, wenn nicht die Unbesonnenheit des Quinctilius Varu s, Nach- folgers des Tiberius im Oberbefehle, alle errungenen Vortheile wie-
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