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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Kreis Büdingen - S. 3

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 3 eben, ein Teil der altberühmten Weiterem im engeren Sinti, hier war in uralten Zeiten, bevor der Rhein das Schiefergebirge unterhalb Bingen durchbrach, ein See, welcher die ganze Oberrheinische Tiesebene bis zu den Vorhöhen des Taunus und Vogelsberges bedeckte. Dieser See lagerte be- deutende Mengen von Lehm und Löß ab und schaffte so die Grundlage für die Fruchtbarkeit des Bodens. wie der Grundstock des Vogelsberges, so bestehen auch seine Kusläufer fast durchweg aus Vasaltgestein, das vor vielen Jahrtausenden als flüssige Lava die Gegend weit und breit überflutete. Dieser Lasalt tritt bald dicht {Düdelsheim, Calbach, Ortenberg, Gber-Widdersheim), bald porös (Die- bach, Kltwiedermus, Eckartshausen, Michelnau), bald in platten (Wenings und Kefenrod), bald in Form von fünf- und sechsseitigen Säulen auf (Orten- berg, Burgbracht) und bildet ein ganz vorzügliches Material für den Häuser- und Straßenbau. Die bei Ortenberg, Gelnhaar, Bellmuth, Gber-Widders- heim, Talbach, Düdelsheim, Litzberg und anderwärts hergestellten Pflaster- steine finden daher auch in vielen deutschen Städten reichen 5lbsatz und ver- wendung. Nur an einigen Orten, wo die verengerten Flußtälchen die Wald- zone in stärkerem Gefälle durchbrechen, tritt der Vuntsandstein zutage. Tr zieht in einem etwa 6 km breiten Streifen von der Hardt bei Ortenberg über den Geyersberg und Pfaffenwald bei Büdingen durch den ganzen Büdinger Wald hin bis in die Nähe von Gelnhausen. 5ln vielen Orten wird er ge- brochen und in den umliegenden Ortschaften als Baustein verwendet oder auch zum Versand gebracht. Kalksteine (meist mit versteinerten Seetierchen Muscheln u. Ögl.] durchsetzt) liegen bei Haingründau, Büdingen, Bleichen- bach und Stockheim. 5luch Braunkohlen finden sich im Kreise, im Büdinger Wald zwischen Büdingen und Wächtersbach, sowie in der Nähe von Nidda. Daß auch Eisenerze nicht fehlen, bezeugen uns die vielen außer Betrieb ge- setzten Eisengruben bei Burgbracht, Wenings, Gelnhaar u. a., deren Erzeug- nisse noch im letztvergangenen Jahrhundert nach Hirzenhain und dem ham- mer zu Neuenschmitten befördert wurden. Und landschaftlich schön ist der Kreis, so daß er den vergleich mit jeder anderen Gegend des deutschen Vaterlandes ruhig aufnehmen kann. Dazu trägt in erster Linie der ungeheure Waldreichtum bei, denn kaum ist eine Bergkuppe, ein Höhenrücken zu gewahren, der nicht mit knorrigen Eichen, schlanken Buchen oder himmelanstrebenden Fichten bewachsen wäre. Ein ganzes Drittel vom Grund und Boden ist der Forstwirtschaft vorbehalten. Hier unter dem schützenden Laubdach der Wälder sammeln sich am moos- und grasbedeckten Boden die Wassertröpflein und dringen nach und nach in die tiefergelegenen Erdschichten ein. Überall können sich Quellen bilden, die namentlich da zutage treten, wo an steil brechenden hängen sich Ton- lager ausbreiten, welche das von oben eindringende Wasser nicht weiter in

3. Kreis Büdingen - S. 10

1914 - Gießen : Roth
10 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. Mit der Lage des Kreises hängt auch die verkehrssrage eng zusammen. In früheren Zeiten bewegten sich die Heere, die Kaufmannszüge, die Posten, die Lastwagen der Fuhrleute und Bauern aus den alten „Landstraßen", welche als Feld- oder Waldwege noch vielfach unter dem Namen „hohe Strafte", „Reffenstraße" oder „Frankfurter Straße" den Kreis durchziehen. Da Frankfurt infolge seiner natürlichen Lage schon von jeher der Haupt- Marktplatz für Vogelsberg und lvetterau war, so zogen die Landstraßen alle strahlenförmig von dieser Stadt aus über die Höhenrücken nach dem Vogels- berge hin, in den wasserreichen Tälern war meistens mit Fuhrwerken nicht fortzukommen. Solche „Frankfurter Straßen" haben wir noch über Mar- köbel, Herrnhaag, Hitzkirchen- über Altenstädt, Stockheim, Breitehaide, Gber-Seemen,' über Altenstädt, Rodenbach, Eckartsborn, Zwiefalten,' über Altenstädt, Ranstadt, Nidda, Unter-Schmitten. Erst vor etwas mehr als 100 Jahren begann man mit dem modernen Straßenbau, und heute hat der Kreis ein ausgedehntes Straßennetz von 390 km Länge. Eine mächtige För- derung erfuhr der Verkehr jedoch erst in den letzten Jahrzehnten mit der Eröffnung der Oberhesfischen Bahn Gießen—gelnhausen (1869 bzw. 1870) sowie der Strecken Nidda—schotten (1888), Stockheim—gedern (1888), Nidda—friedberg (1897) und Stockheim—vilbel (1905).*) Während noch in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts die meisten (Drte des Kreises wöchentlich höchstens einmal Postbestellung hatten, findet heute solche täglich mindestens zweimal statt, und schon seit Jahren sind alle Ge- meinden an das Fernsprechnetz angeschlossen. So ist auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens im Kreis ein riesiger Fortschritt zu verzeichnen. Die meisten Gemeinden Haben in den letzten Jahrzehnten durch Anlegung von Wasserleitungen für gutes Trink- wasser Sorge getragen, und durch den Anschluß an das Elektrizitätswerk zu Wölfersheim wird für Industrie und Landwirtschaft ein neuer Aufschwung zu erwarten sein. Seine Geschichte. In uralter Zeit war unsere Gegend ganz mit Wald bewachsen, in wel- chem Hirsche, Rehe und Füchse, Wölfe,**) Luchse, Bären und andere Tiere hausten. In diesem ausgedehnten Waldgebiete lebte ein Volk, das sich in Tierfelle kleidete und von Jagd und Fischfang, wildem Obst und den Wurzeln wildwachsender pflanzen nährte. Wohnungen in unserem Sinne kannten sie nicht' sie lebten in Erdhöhlen, die sie durch Pfahl- und Flecht- werk, mit Nasen und Erde überdeckt, wetterdicht zu machen suchten. Noch *) Luche die einzelnen Bahnlinien auf der Karte auf! **) Wölfe kamen noch im 16. und 17. Jahrhundert einzeln in unseren wäl- dern vor.

4. Charakterbilder aus Europa - S. 27

1891 - Leipzig : Hinrichs
Dänemarks Natur. 27 die sanften Uferhügel mit frischer Bewaldung bewirken manch' freundliches Landschaftsbild. Im Innern von Jutland be- deckt ein Höhenrücken mit welliger Oberfläche das Land. Sein Boden ist mehr sandig, vermag aber stellenweise noch schöne Eichenwälder zu tragen, sowie Felder üo:t Buchweizen. Hafer und Roggen. Gipfel von 109 m Höhe sind in diesem Zuge nicht selten. Nach W. zu wird das ganz flache Land immer unfruchtbarer. Die ganze Westküste stellt eine der ansgepräg- testen Dünenküsten Europas dar und wird an furchtbarer Ode wohl nur von der französischen Küste zwischen Bordeaux und Bayonne erreicht. Eine tote, starre, über alle Beschreibung trostlose Kette von schneeweißen Sandhügeln zieht sich die Küste entlang. Die Dünen, oft in drei Reihen parallel neben einan- der angeordnet, haben Thäler und Schluchten und sind hin und wieder mit dürftigem Strandhafer bewachsen. Mit Recht führt sie daher den Namen der „eisernen Küste", denn jedes Schiff, welches auf diese Sandbänke gerät, ist unrettbar verloren und in kürzester Zeit im Sande begraben. Auf einer Strecke von 50 M. findet sich kein leidlicher Hafen, keine nennenswerte An- sied.'lung. Endlich ist dem ganzen Lande im äußersten Norden die völlig wüste Sandnase, das sturmumwütete „Skagens^) Horn", aufgesetzt, wo nicht einmal ein Grashalm mehr wächst und der Wind den Sand bald regellos zusammenwirft und herumwirbelt. Hier auf dem jütischen Sande scheint die Natur zu ersterben wie auf den sibirischen Tundren. — b) Einen scharfen Gegensatz zu Jütland bilden die dänischen Inseln, die mit ihren goldenen Fluren, grünen Wiesen, sonnigen Höhen und schattigen Wäldern. Zaubergärten gleich, ans den Wellen der Ostsee schwimmen. Grüne Hügel und üppige Wiesengründe wechseln mit reichen Getreidefeldern ab; Städte und Dörfer sind selten und dann gewöhnlich hinter dichtem Laubholz verborgen. Weit häufiger sieht man einzelne Gehöfte, die Sitze bäuerlicher Un- abhängigkeit. Der Hauptschmuck des Landes sind aber die Wälder. Sie bestehen durchgehends aus Buchen, und dieser Baum wächst nicht, wie in unseren Hochländern, in einem ein- zelnen Stamme schlank empor, sondern vielstämmig treibt er aus der gemeinsamen Wurzel seine Kronen. Die Forsten, die der größte Reichtum der Inseln sind, dehnen sich viele Meilen *) — Vorgebirge.

5. Charakterbilder aus Europa - S. 78

1891 - Leipzig : Hinrichs
78 Bulgarien. mit seinen dunklen Tannenforsten und seinen grünenden Hügel- gehangen. Gedichte „Griechische Inseln" von E. Geibel. „Der Archipelagus" von Hölderlin. „Der Kampf mit dem Drachen" von Schiller (Rhodus). „Ring des Polykrates" von Schiller ssamos). „Abschied von Griechenland" von L. Schefer. „Griechenlieder" von W. Müller. 8. Bulgarien. a) Bodengestalt, b) Sofia, c) Der Witosch. a) Der Boden bildet nördlich von dem Balkan und dessen Vorbergen eine wellenförmige Ebene, aber nicht eine im Wasser- spiegel der Donau liegende Tiefebene, sondern ein über denselben erhabenes Hochland, welches sich meist dicht an den Hauptstrom heranzieht und schroff zu diesem abfällt. Diese der Donau unmittelbar zugewendeten Hänge und Abstürze des Hochlandes sind am besten angebaut und am dichtesten bewohnt. Das mit Wald und üppigen Kornfeldern bedeckte bulgarische Ufer der Donau bietet daher einen wechselnden und reizvollen Anblick im Gegensatze sowohl zu dem einförmigen gegenüberliegenden rumänischen Ufer als zu dem öden, bulgarischen Meeresstrande. — fo) Sofia, die Hauptstadt des jungen Fürstentums, liegt in einer von Gebirgen rings umschlossenen, fruchtbaren Ebene, an der Hauptstraße von Wien-Belgrad-Konstantinopel und macht trotz seiner 22 000 Einwohner durchaus den Eindruck eines Dorfes. Die Straßen sind unregelmäßig, krumm, ungepflastert, die Häuser fast alle einstöckig, meist von Holz, nicht selten etwas aus dem Lot gewichen. — c) Sofia und Witosch gehören zu- sammen wie Neapel und Vesuv oder wie Kapstadt und Tafel- berg; der Berg ist das Wahrzeichen der Stadt, Wetterprophet und Wettermacher für die ganze Gegend. An den riesigen Fels- massen seines hochlandsörmig sich ausbreitenden Gipfels verdichten sich im Hochsommer die Wasserdünste der Lust zu schweren Ge- Witterwolken, die der Ebene von Sofia erfrischenden Regen fpen- den; hat er aber eine weiße Schneekappe aufgesetzt, dann ist Winters Anfang, und furchtbare Stürme brausen über das Flachland. Eine gewaltige Felspyramide mit einer kleinen, grasbedeckten Plattform, die kulissenartig von hoch aufragenden

6. Charakterbilder aus Europa - S. 80

1891 - Leipzig : Hinrichs
80 Bosnien. doch nur in unbedeutender Menge. Das Eisen von Serbien dagegen steht an Reinheit und Menge des Metallgehaltes im Erz keinem der Welt nach. Außerdem gibt es noch Zink- und Schwefelminen; Kohlenlager werden in verschiedenen Teilen des Landes bearbeitet. Nimmt man dazu noch Minen von Kupfer und Blei zugleich mit großen Mengen von Salpeter und Gips, so kann man sich eine Vorstellung machen von dem Reichtum dieses Landes. 10. Bosnien. a) Der Südwesten, b) Der Nordosten, c) Kulturland. Ganz Bosnien ist von f.-ö. streichenden Gebirgsketten durch- zogen und verdient wohl den Namen „illyrische Schweiz". Ein Hauptgebirgszug teilt das Land in zwei wesentlich verschiedene Teile. — a) Der Südwesten wird fast ganz von ausgedehnten Hochebenen ausgefüllt. Ausgeprägte Karstbildungen zeigen die zumeist kahlen Gebirgsglieder mit ihren scharfen Hörnern und Zacken, auf denen jedes organische Leben erstirbt, und ihren kraterförmigen Gebirgskesseln mit oasenartigen Vegetationsflecken; die Flüsse werden hier allenthalben von dem schwammartig durchlöcherten Gestein aufgesogen, um sich in unterirdischen Behältern zu sammeln und an anderen Stellen neue Flüsse zu bilden. — d) Im N.o. des Landes überzieht alle Berge eine üppige Walddecke, oft urwaldartige Bestände von bedeuten- der räumlicher Ausdehnung einschließend. In den schönen, breiten Flußthälern ist freilich jeder Wald verschwunden, und auch höher hinaus bezeichnen noch weithin sich ziehende Strecken ' mit krüppelhaftem Jungholz und undurchdringlichem Buschwerk die Stellen, wo man ganze Bestände thörichterweife ausgerottet hat; dafür bedeckt aber diese Teile des Landes, in denen auch alle großen Städte liegen, ertragreicher Kulturboden. — <c) Bosniens Thäler und Niederungen bergen Felder und fette Triften, seine Plateaus vorzügliche Weiden. Der Getreidebau, vornehmlich in den Saveniederungen, aber auch in den Haupt- Hütern getrieben, vermag mit seinem Überschuß den unfrncht- baren Nachbarländern auszuhelfen. Nicht minder ergiebig ist der Obstbau, namentlich nehmen die ausgedehnten Haine der Pflaumenbäume große Gebiete ein.

7. Charakterbilder aus Europa - S. 41

1891 - Leipzig : Hinrichs
Der Kaukasus. 41 der Seebecken schimmert. Der bis jetzt erforschte Teil des Kau- kasus scheint all' der landschaftlichen Zierden, welche durch das Wasser bewirkt werden, zu entbehren. Schon nach kurzem Laufe entleeren sich die aus schmelzenden Schneemassen entstandenen Gewässer in den Rinnsal jener nördlichen Wildbäche, welche nach dem Kuban und Terek strömen. — c) Bei dem Mangel an großen und breiten Längsthälern müssen innerhalb eines so- steil und hoch ansteigenden Gebirges die Vegetations-Verhältnisse örtlich sehr wechseln und in weitgespannten Gegensätzen sich be- wegen. In den Thälern und Schluchten, die vor dem erkälten- den Einfluß der Gletscher durch riesenhafte Felswände geschützt sind, herrscht italienisches Klima; in kurzer Entfernung ist die Natur gemäßigt oder sogar polarisch. Im tiefen Grunde der abschüssigen Bergschlünde, wohin kaum ein Sonnenstrahl dringt^ wächst nicht einmal Gras; offenere Thäler wiederum sind mit üppigen Wiesen bedeckt, die Umfassungswände mit dichten und artenreichen Laubwäldern bekleidet. An dem Abhange zum Schwarzen Meere hin lassen sich drei Haupte stufen des Pflanzenwuchses unterscheiden. Die Hügelreihen sind daselbst vorherrschend mit Steineichen bestanden, und eine hochwüchsige Art vott Adlerfarn bildet fast ausschließlich die Untervegetation. Mit dem Vor- dringen in das Gebirge erscheint an Stelle der Eichen gemischter Hoch- wald aus Rüstern, Weißbuchen, Ahoruen, Linden, Eschen und echten Kastanien. An den Rändern solcher Wälder entwickeln sich die Unter- Hölzer, wie Buxus, Stechpalme, Kirschlorbeer, Rhododendron und Azalea am vorteilhaftesten. In der Höhe von 13—1400 m verschwindet die echte Kastanie aus dem Bilde; die dunklen und schlanken Pyramiden der orientalischen Tannen und Nordmanns Pechtanne werden häufiger, dazu kommen Espen und Birken; kurz, es sind Wälder von nordischer Art, welche bis zur Höhe von 2300 m reichen. Darauf folgt die Stufe der alpinen Matten mit vorherrschenden Rhododendronbüschen und andern blühenden Pflanzen. d) In Bezug auf Anbau und Volksdichtigkeit steht der Kaukasus zwar hinter den Alpen zurück, zeigt aber immerhin eine gewisse Abwechselung; neben dem Anbau der südlichen Ge- treidearten ist Reisbau und die Kultur der Baumwolle, ja an passenden Stellen die des Theestrauches, gesichert. An diese Stufe reiht sich die stark bevölkerte und wichtigste Kulturzone, in welcher der Mais, die italienische Hirse und der Weinstock vorzüglich gedeihen, und der Seidenbau erfolgreich betrieben werden kann. Daran schließt sich das Gebiet der nordischen Getreidearten.

8. Charakterbilder aus Europa - S. 127

1891 - Leipzig : Hinrichs
Die Pyrenäen. 127 einer mit Schnee und Eis bedeckten Enge, die gerade auf den Gletscher der Bresche zuführt. Auf Stufen, die in die schroffe Eiswand gehauen werden, erreicht man in einer Stunde den oberen Teil der Eismasse und steht vor einem Felsenthor. Das ist die berühmte Rolandsbresche, eine wie durch Schwert- streich eingehauene Öffnung von 12 m Breite und etwa 100 m Tiefe, rechts und links von Gebirgstürmen überragt. Von dort bietet sich eine großartige Aussicht auf die unentwirr- baren Trümmer der Bresche und die zerklüfteten Felsen. — d) Da die Querthäler des Gebirges meist von sehr geringen Einsenkungen des Kammes auslaufen, so liegen die Pässe außerordentlich hoch, fast in der Gipfelhöhe. Viele sind nicht einmal für Maultiere gangbar, sondern nur für Fußgänger. Wie geschlängelte Bänder laufen in den unteren Regionen der Paßabhänge die seit Jahrhunderten ausgetretenen Pfade oft in großer Anzahl neben einander, verschwinden streckenweis fast gänzlich in dem Rasenboden, um alsdann wieder deutlich hervor- zutreten. Je mehr der Abhang steigt, desto schlechter werden die Pfade; scharfkantiges Geröll erschwert das Aufsteigen; brückenlose Wildwasser versperren häufig den Weg. Alle diese Pässe können nur während der wenigen Sommermonate be- gangen werden, haben daher für die Verbindung zwischen Frank- reich und Spanien nur sehr geringe Bedeutung und dienen meist dem Schleichhandel. — e) Die unteren Thalhänge der Pyrenäen sind überall von grünen Bergweiden überkleidet zum Nutzen der sorgsam betriebenen Viehzucht. Selbst die hohen Bergwiesen sind für die Sommerweide an spanische Schäfer verpachtet. Immergrüne Eichen bedecken die Thäler und den Fuß der Pyrenäen; sie gedeihen auch auf den niederen Höhen. Weiter aufwärts finden sich Kastanienwälder und Buchen bis zur Höhe von 1300 m; dann folgt der Ahorn, der Vogelbeerbaum, die Tanne und endlich der Lärchenbaum, der sich auf dersüdfeite des Gebirges bis zu einer Höhe von fast 2000 m findet. Höher zeigen sich nur noch dürftige Alpenpflanzen und Moos, in 3300 m Höhe decken nur noch buntfarbige Flechten spärlich die Felsen, welche immer kahler werden, bis sie in ihren höchsten Regionen unter ewigen Schnee- und Eisdecken erstarren. Die Pyrenäen mit den Alflen verglichen s. S. 110. Gedichte „Das Thal des Espingo" (Pyrenäen, Basken, Mauren) von P. Heyse.

9. Charakterbilder aus Europa - S. 137

1891 - Leipzig : Hinrichs
Granada. 137 zierliche Gruppen von allerlei südlichen Fruchtbäumen bedecken die blühende Ebene. Vier Flüsse und unzählige, in arabische Kanäle geleitete Gebirgswasser durchziehen das liebliche Thal, das 30 Stunden im Umsange hat und durch beständigen Über- flnß an Wasser ein ewig frisches, blühendes und das Auge ent- zückendes Ansehen erhält. Hinter diesem grünen Teppich mit seiner erhabenen Felseneinfassung erheben sich in sanftem An- steigen die von Thälern durchschnittenen Berge, die das alte arabische Granada mit seiner Alhambra tragen. — b) Der all- gemeine Eindruck, den Granada macht, ist ungünstig. Man denke sich eine alte spanische Stadt mit labyrinthischen, meist engen Straßen, die von hohen, dunklen Häusern mit vorliegenden Ballonen und offenen Thoren, durch welche mau in weite düstere Höfe blickt, eingeschlossen sind. Hier hat noch kein Tüncherpinsel mit seinem kalten Weiß, wie in anderen spanischen Städten, zu- gleich die malerische Färbung des Altertums und die Erinnerung an frühere Jahrhunderte weggestrichen. Hier und da erblickt man Überreste maurischer Gebäude, hufeisenförmige Bogen und schön gemusterte Wandziegel. Überall herrscht maurischer Bau- stil: glatte Dächer, Türmchen, Balkone, im Innern der Häuser grünende, marmorgepflasterte Höfe und Springbrunnen. Dazu treten die Überreste der alten maurischen Königspracht so un- vermittelt neben die Schöpfungen der neueren Zeit, daß der Gegensatz einen wunderbaren Reiz ausübt. Die großartige Kathedrale, auf der Stelle der ehemaligen Hauptmoschee erbaut, strotzend von Marmor- und Goldschmuck, birgt die Grabmäler Ferdinands und Jsabellas, die einst Granada den Mauren ent- rissen. — c) Wer könnte Granada nennen, ohne der Alham- brci1) zu gedenken, jenes maurischen Wunderbaues, der den unebenen Scheitel eines länglichen, felsigen Hügels f. von Gra- nada bedeckt. Der ehemalige Königspalast besteht aus einer Reihe von Höfen, nach denen sich verschiedene Säle und Ge- mächer mit zierlichen Bogen über schlanken Säulen öffnen. Diese Höfe liegen keineswegs alle auf gleicher Höhe, sondern auf verschiedenen Terrassen des Hügels, so daß die Treppen, die im Innern des Gebäudes auf- und abführen, immer in neue, von Granaten und Feigen, Rosen und Oleander wuchernde, *) Al Hambra arab. — die Rote (von der Farbe der Steine der Festung).

10. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den
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