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c. die südlichen Apenn inen bilden von der Volturno-Quelle
bis in die Nähe des Golfs v. Tarent (neapolitanische Apen-
nin en) einen breiten, nach beiden Seiten vielverzweigten Rücken
von nur 2500' mittlerer abs. Höhe, der aber von doppelt so hohen
Gipfeln überragt wird; die calabrischen Apenninen dagegen
bestehen aus zwei getrennten, steil und bis zu 4000' aufsteigenden
Massen (einer nördlichen und einer südlichen), mit Gipfeln von
6000 — 7000' abs. H. —
Am Golf von Manfredonia steigt der isolirte Berghaufen
des M. Gargano fast 5000' über das Meer auf. Auf der West-
Seite des Apennin mehrere solche isolirte Massen: die über 6000'
hohe Gruppe der apuanischen Alpen (im N. des unteren Arno),
das Küstengebirge voncastellamare (4000') und der aus d.
campanischen Ebene aussteigende Vulkan-Kegel des Vesuv (3500').
Der Sub-Apennin bildet in seinem nördlichen Theile, im
hetrurischen Sub-Apennin, meist ein ödes, plateauförmiges, von
sumpfigen Strandebenen umgebenes Hügelland (die toskanischen
Maremmen) von nur etwa 1000' mittlerer Höhe, erhebt sich aber,
im N. des Sce's von Bolsena, mit der malerischen Gruppe des M.
Amiata 3500 — 5300' über d. M., und erscheint im Süden der
Tiber, im römischen Sub-Apennin, als ein sehr wechselvolles,
meist aus Parallelketten des Hoch-Apennin bestehendes, von der rö-
mischen Eampagna und d. pontinischen Sümpfen umsäumtes Berg-
land von 1200—4000' abs. Höhe. Der ganze Sub-Apennin zwar
ohne Vulkane, aber reich an vulkanischen Erscheinungen; der hetru-
rische durch böse Luft verpestet, im Sommer fast unbewohnbar, im
Winter ein Weideland für Wanderheerden. Dasselbe gilt von der
römischen Ebene und den pontinischen Sümpfen.
Die Lage des Sub-Apennin bewirkt, daß alle größeren west-
wärts fließenden Gewässer zuerst Längenthäler bilden, bevor sie
sich gegen die Küste wenden, während die ostwärts fließenden,
mit Ausnahme der Pescara, durch kurze, sehr geneigte Quellthäler
zur adriatischen Küste hinabeilen. Die westlichen Längenthäler bil-
den, nächst den gesegneten toskanischen und campanischen
Ebenen, die blühendsten Kulturgegenden der Halbinsel. Die östlichen
Thäler sind meist enge Spalten, und die östliche Ebene, die apu-
lische, größtentheils ein wasserarmes, dürres Weideland. —
Die Verbindung zwischen der Ost- und West-Seite der Halb-
insel wird durch zahlreiche, meist nur 2000 — 3000' hohe Pässe
bewirkt. —
ll. 7tt Stuft.
7
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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werden durch das casti lische Scheidegeb.getrennt. Das anda-
lusische Scheidegeb., welches, wie alle Geb. d. Halbins., v. O.
n. W. zieht, trennt die neu-castilische Hochebene vom andalusischen
Tieflande; es liegt auf der Wasserscheide zw. d. Guadiana u. Gua-
dalquibir, das castilische trennt die Gewässer d. Tajo u. Duero. —
f. Die italische Halbinsel ist ebenfalls, bis auf geringe
Küstenebenen, ganz mit Gebirgen erfüllt, aber hier ist es ein ein-
ziges, zusammenhängendes Kettengebirge, die Apenninen, welches die
ganze Halbinsel durchzieht, welches sich nur an einzelnen Punkten
üb. den Mittelgebirgs-Charakter erhebt, u. an d. Quellen des Ta-
naro, mittelst eines schmalen Gebirgsarmes, mit dem W.-Ende d.
Alpen, also mit d. Hochgebirgskerne Europa's zusammenhängt.
Das italische Gebirgsland besteht aus:
dem eigentlichen Apennin (nördl., mittl., südlicher), welcher
v. d. Lanaro-Q. ostsüdost-, dann südostw. auf d. Wasserscheide bis
z. S.-Spitze Calabriens zieht, eine Gebirgskette v. 226 M. Länge,
bei 130 M. direkt. Entfernung v. d. Tanaro-Q. bis K. Spartivento;
dem Sub- oder Vor-Apennin, im W. des vorigen, zw.
dem unteren Arno und dem oberen Volturno;
mehreren kleinen isolirten Gebirgsmassen, unter denen der Ve-
suv am merkwürdigsten.
Ebenen von geringer Ausdehnung giebt es drei auf der W.-
Seite: die campanische, an den Buchten v. Neapel u. Gaeta;
d. römische mit d. pontinischen Sümpfen, zw. der unteren
Tiber und Kap Circello; die toskanische, am unteren Arno; —
eine auf der O.-Seite der Halbinsel: die a p uli sch e, südw. v. Golf
von Manfredonia. —
g. Die italischen Inseln sind sämmtlich, bis auf sehr ge-
ringe Küstenstrecken, mit Gebirgsland gefüllt.
6. Die griechische Halbinsel, wie die italische, ein ein-
ziges Gebirgsganzes, welches sich an den Quellen d. Kulpa an d.
Ost-Ende d. Alpen anschließt, im W. viele den Apenninen paral-
lele Ketten, im N., O. und S. aber breitere Massen bildet. Diese
füllen die Halbinsel in allen ihren Theilen so ganz aus, daß nur
für sehr schmale Küstenebenen Raum bleibt. Sie scheinen im All-
gemeinen den Mittelgebirgscharakter zu haben. —
Kleinere Tiefebenen gibt es nur auf beiden Ufern des mitt-
leren Peneus, an d. Münd. des Vardar u. am unteren Strymon;
es sind die Ebenen von Thessalien, von Pella und von Seres. —
i. Die taurische Halbinsel gehört größtentheils zum Tief-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Personennamen: Arno Arno Manfredonia Pella
72
so wie in den sogenannten 7 und 13 Gemeinden Lei Vicenza und Verona auch
deutsche, in Sicilien und Apulien griechische und albancsische Mundarten. —
28. Religion und Gesittung. — Die römisch-katholische Religion ist
herrschend und fast allgemein; die übrigen Konfessionen werden geduldet (Walden-
ser im westlichen Piemont). Das Erziehungs- und Schulwesen ist großentheils
in den Händen der sehr zahlreichen, aber meist ungebildeten Geistlichkeit, und mit
Ausnahme von österr. Italien, Lueca und Toscana auf einer sehr niedrigen
Stufe; die zahlreichen sogenannten Universitäten sind first ohne Einfluß auf die
Gesinnung und Bildung nicht nur des Volkes, sondern selbst der höheren Stände.
— Daher in Italien, neben vielen natürlichen Talenten und Gaben, namentlich
für die Kunst, große Unwissenheit selbst bei Personen höheren Ranges; — zu-
gleich Mangel an wahrer Religiosität; Bigotterie das einzige Gegengewicht der
Selbstsucht; — natürliche Mäßigkeit begünstigt die nationelle Vorliebe für den
Müßiggang. — Vergleich des Jtaliäners mit dem Spanier und dem Franzosen!
29. Nahrungszwei ge. — Der Ackerbau bringt in Piemont, im
Mailändischen, in Parma, Modena, Lueca, Toscana, Campanien und Sicilien
in guten Jahren reichen Gewinn an Waizen, Mais und Reis; die „Malaria"
noch mehr die Trägheit der Einw. beschränken ihn. Wein wird fast überall in
großer Menge, doch nirgend, wenige südliche Lokale abgerechnet, in ausgezeich-
neter Güte gewonnen; wichtiger die (Terrassen-) Kultur der Oliven, Kastanien
und edlen Südfrüchte. — Die Viehzucht sehr bedeutend für alle Theile der
Halbinsel; Hirtenlebcn und Wanderheerden im Apennin; schöne Rinder im Po-
Delta und in den Ebenen überhaupt, namentlich im Parmesanischcn; wenig mittel-
mäßige Schafe, mehr Ziegen, besonders auf dem Apennin und in Apulien; gute
Pferde nur in Neapel; desto mehr Esel und Maulthiere; Büffel in den Marschen
des Arno, der Tiber re.; selbst Kameele in den toskanischen Marenimen rc. —
Seidenzucht wichtig, doch minder bedeutend, als in der Lonibardei; — wenig
Bergbau; — Fischerei; — lebhafter Handel mit den rohen Produkten; —
die gewerbliche Industrie hat sich dagegen meist nur an einzelnen Punkten
(Turin, Genua, Florenz, Neapel u. a. großen Städten) einer regsamen Thätig-
kcit zu erfreuen; — der Handel ist noch immer beträchtlich. —
30. Staatseinrich tungcn. — Die italiänischen Staaten haben, unähn-
lich den deutschen, nichts Gemeinsames. Mit Ausnahme des Kirchenstaates,
dessen Oberhaupt der Papst ist, bilden sie sämmtlich erbliche Monarchien;
nur in Lucca, auf Sicilien und Sardinien '(d. h. den Inseln) und im Herzog-
thum Genua haben die Stände einigen Antheil an der Gesetzgebung. — Das
souveraine Fürstenthum Monaco steht unter dem Schutze des Königs von Sar-
dinien, und die Republik San Marino (1 sszml., 8000,Ew.) unter den: des
Papstes. — In Parma, Modena, Lucca und Toscana übt Oesterreich eine ans
Verwandtschaft der regierenden Familien begründete Schutzherrschaft und in den
Citadellen von Piacenza und Ferrara das Besatzungsrecht aus. — In Sardinien,
Modena, Lucca, Toscana finden sich zweckmäßige V erw altu n g s grundsätze,
weniger im Kirchenstaate und im Königreiche beider Sieilien, wo auch die Fi-
nanzen in Verwirrung gerathen sind. Unter allen italischen Staaten ist Sar-
dinien durch eine treffliche Kriegsverfassung der wehrhafteste; auch die tos-
canischen Militair-Einrichtungen stehen in gutem Rufe, Parma, Modena, Lucca,
selbst der Kirchenstaat sind dagegen militairisch unwichtig; Neapel's ansehnliches
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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21
Ferentum lag noch in der Ebene. Etwa eine Meile weiter aber
erheben sich schon die Felsen des Apennin, auf denen die vom
Dichter angeführten Örter, Bantia und Acherontia, lagen.
4. Calabria. — Die Griechen nannten dieses Land nebst
Apulien gewöhnlich mit dem Gesammtnamen Japygia. Ca-
labrien insbesondere nannten sie auch wohl Messapia und unter-
schieden zwei Theile desselben: der südöstliche, um den tarentini-
schen Meerbusen herum, war das Land der Sallentiner; der
nordwestliche aber, am adriatischen Meere, das Land der C a l a -
brier. Die merkwürdigsten Städte sind: Brundusium, das
heutige Brindisi, am adriatischen Meere, wichtig als gewöhnli-
cher Überfahrtsort nach Griechenland, wo Dprrhachium (Du-
razzo) der Landungsplatz war. Der Dichter Pacuvius ist hier
geboren und Virgilius gestorben. — Etwas südlich von Brun-
dusium lag Rudiä, der Geburtsort des Ennius. — Hy-
druntum (Otranto), eine der ältesten Städte Calabriens, an
der Küste, dort wo das Meer am engsten ist, aber wegen der
vielen gefährlichen Klippen selten zur Überfahrt benutzt wird. —
Tarentum (Taranto), um das Jahr 707 von den Spartanern
gegründet und bald die blühendste und mächtigste griechische
Handelsstadt mit 300,000 Einwohnern. Sie besaß einen herr-
lichen, jetzt aber versandeten, Hafen au dem gleichnamigen Meer-
busen. Die entzückende Lage der Stadt wird von Horaz beson-
ders gefeiert o). Hier war der Philosoph und Staatsmann Ar-
chytas, Schüler des Pythagoras, geboren.
tz. 3. Italische Inseln.
Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben,
die sich wie Burgen um dasselbe herumgestellt haben. Zu diesen
gehören:
1. Sicilia. — Diese ist die größte und schönste Insel des
Mittelmeeres. Die Griechen nannten sie Sikelia odersika-
nia, und wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Tri na kria.
Die Meerenge, welche sie von Italien trennt und welche durch
ihre Wirbel und Strömungen dem unkundigen Seefahrer so ge-
fährlich war, hieß die sicilische (lrelum 8ieulum); jetzt heißt
3) Ver ubi longum tepidasque praebet Jupiter brumas.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Calabria Japygia Otranto Sicilia
______26
niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über-
wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage
der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer
Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders
aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in-
nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge-
raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen
kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli-
ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei-
den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze.
So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat-
ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer-
enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen
ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst
mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen.
Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen
Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit
ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas
näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet.
Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die
Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe
verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den
größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der
punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt
wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit
an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der
westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd-
italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En-
kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be-
nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge-
rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des
späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich
später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan-
zen eines Volkes.
2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk
die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü-
p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
27
her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge-
breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres
wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern
größtentheils verdrängt.
3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint
in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen
zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits
von den Celten zurückgedrängt.
4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum,
saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele
kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die
Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner,
Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige
Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun-
gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli-
chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines
oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in
die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein
zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her-
vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts.
5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au-
soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der
Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu
diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und
Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein-
lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab-
theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über.
K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur.
Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die
Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih-
rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk-
ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie
wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab-
kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt
etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich
auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr-
scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Italiens Latium Latium Italiens Rom Italien Oberitalien
4
Halbkreise um Italien herumgelegt. Die einzelnen Äste und
Zweige, welche ans diesem großen Gebirgsstocke auslaufcn, füh-
ren in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Zn der
westlichen Alpen kette gehören: die Seealpen vom ligusti-
schen Meere bis zum Berge Vesulus (Visa); die Kottischen Al-
pen bis zum Berge Cenis; sie sind so benannt worden nach
Cottius, der hier zur Zeit des Kaisers Augnstus, dessen Bun-
desgenosse er war, ein kleines Königreich besaß; und die graischen
(so benannt nach einer kleinen griechischen Kolonie) oder savoyi-
schen Alpen bis zum Montblanc, dem Riesen der europäischen
Berge. — Zu den Mittel- oder Centralalpen werden ge-
rechnet: die penninischen oder Walliser Alpen bis zum St. Gott-
hard(n>on8 Adüla); die lepontinischen oder Granbündner Alpen,
und die rhätischen oder Tproler Alpen (bis zum Großglockner). —
Die östliche Kette endlich besteht aus den norischen oder salz-
burger- und steierschcn Alpen (bis zur Donau bei Wien); ans
den karnischen oder kärnthischen Alpen (bis zum Terglu); und
aus den jütischen oder krainschen Alpen, die sich bis zum adria-
Meere hinziehen.
Ein Seitenstock der Scealpen sind die Apenninen. Die
scs ist das Hauptgebirge Italiens und bildet gleichsam den Rük-
ken desselben. Es durchzieht in südöstlicher Richtung das ganze
Land und theilt die ohnehin schmale Halbinsel der Länge nach
fast in zwei gleiche Hälften. In Unteritalien, an der Quelle
des Bradanus, theilt es sich in zwei Arme. Der westliche reicht
bis zum Vorgebirge Zephirium (Spartivento); der östliche bis
zum Vorgebirge Jappgium (Leuca). Selbst die Gebirgsketten
Siciliens gehören zu diesem ansehnlichen Alpenzweige, der sich
erst mit dem Vorgebirge Passaro auf vorgenannter Insel endi-
get und, einige Biegungen miteingerechnet, eine Länge von 180
Meilen hat. Die Apenninen sind nicht so hoch und rauh als
die Alpen, und stellenweise ziehen sich Waldungen bis zu ihrem
Gipfel hinauf. Am höchsten ist der Gebirgsstock in Mittelitalien,
zwischen den Mündungen der Tiber und des Aternus, in den
jetzt sogenannten Abruzzen, wo die steilsten Bergkuppen eine Höhe
von 8000 Fuß haben und von Oktober bis März mit Schnee
bedeckt sind. Der Westrand der Apenninen ist vulkanischer Na-
tur. Davon zeugen hier die vielen aus ausgebrannten Kratern
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Donau Wien Italiens Unteritalien Jappgium_(Leuca Mittelitalien
7
K. 3 Oberitalien.
Dieses wurde erst zur Zeit des Augustus zu Italien ge-
rechnet und viele Militairkolonien in demselben gegründet. Es
umfaßte drei Landschaften: Liguria, Gallia eisalpina oder togata
und Venetia nebst Carnia und Jstria.
1. Liguria umfaßte zur Zeit des Augustus den Küstenstrich,
welcher im Norden vom Po, im Osten von der Trebia und
Macra, im Westen vom Varus und im Süden vom ligustischen
Meere begrenzt wird. Die Bewohner btefer, Gebirgsgegend be-
schäftigten sich vorzüglich mit der Jagd und trieben auch schon
einen ziemlich lebhaften Handel. Genua war ihr Haupthandels-
platz. Dahin brachten sie ihre Waaren, besonders Thierfelle,
Holz und Honig. Dort erschienen auch schon die Karthager, diese
Waaren abzuhohlen, vor allen aber die Massilier, die hier eine
eigene Stadt, Nicäa, das heutige Nizza, gründeten. Bei Vada
Sabatia, dem heutigen Savöna, fangen die Seealpen an.
2. Gallia cisalpina, d. i. das diesseits der Alpen gelegene
Gallien, hat seinen Namen von den Galliern erhalten, die schon in
alter Zeit, lange vor dem berühmten Zuge des Hannibal, über die
Alpen gegangen waren und die alten Einwohner des Landes,
die Tusker, aus diesen fruchtbaren Ebenen vertrieben hatten.
Die neuen Bewohner nahmen mit vielen römischen Kolonisten
auch römische Sitten und Gebräuche an; und von dem Anlegen
der Toga insbesondere, der Nationaltracht der Römer, erhielt das
romanisirte Gallien auch den Namen Gallia togata, im Gegen-
satz zu dem jenseitigen Gallien, welches liraeoata genannt wurde,
weil die Bewohner die bei den Römern ungebräuchlichen Hosen
(braoeas) trugen. Die Landschaft war außerordentlich fruchtbar
und voll blühender Städte, welche einen lebhaften Verkehr trie-
den, der durch den Padus oder Po sehr befördert wurde. Die-
ser ist der Hauptstrom des Landes. Er theilt dasselbe der Länge
nach in zwei Theile. Der nördliche heißt Gallia transpaüana
oder das jenseits des Po gelegene Gallien, der südliche Gallia
eispaüana oder das diesseits gelegene.
In dem ersteren, dem nördlichen Theile, strömen aus den
Alpen mehre Flüsse dem Po zu und nehmen alle ihren Lauf
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Augustus Liguria Augustus Varus Gallia Hannibal
9
jetzt versandet. Diese Stadt war seit Honorius oft die Residenz
römischer Kaiser, später Sitz der ostgothischen Könige und zuletzt
eines griechischen Statthalters, welcher hier unter dem Titel Er-
arch regierte.
3. Venetia. Nach der von Augustus getroffenen Einthei-
lung begriff man unter diesem Namen nicht nur das Land der
V e n e t e s, sondern auch das der C a r n i und I st r i. Die Haupt-
flüsse sind hier: Athesis (Etsch), der Medoäcus maior (Brenta)
und Medoäcus minor (Bacchiglione); die Plavis (Piave); Li-
quentia (Livenza); der Tilaventus (Tagliamento) und der Son-
tius (Jsonzo), die alle aus den Alpen kommen und von Norden
nach Süden dem adriatischen Meere Zuströmen. Die eigentlichen
Veneter, welche den westlichen Theil der Küste bewohnten, ge-
hörten wahrscheinlich zum illprischen Volkstamme, obgleich sie sich
selbst für Abkömmlinge der alten Trojaner ausgaben. Begün-
stigt durch ihre Lage trieben sie schon früh lebhaften Handel und
gelangten zu einem außerordentlichen Wohlstände. Aus Furcht
vor den benachbarten Celten unterwarfen sie sich freiwillig den
Römern, und alle ihre Städte bekamen deshalb die Rechte der
römischen Municipien. Die Hauptstadt war Pa tavium (Padua)
am Medoäcus, der Sage nach von Trojanern unter Antenor
gegründet, der Geburtsort des Livius. Wegen ihrer Größe und
ihres Reichthumes galt sie unter dem Kaiser Tiberius für die
zweite Stadt des Reiches; ferner Verona, an beiden Seiten der
Etsch, Geburtsort des Dichters Catullus, des ältern Plinius und
des Baumeisters Vitruvius. Unter den vielen noch vorhandenen
Überresten aus der Römerzeit ist besonders merkwürdig ein ziemlich
gut erhaltenes Amphitheater. In der Nähe von Verona lag auch
das Dorf Hostilia, der Geburtsort des Cornelius Nepos.
Neben den Venetern, im heutigen Friaul, saßen die Carni,
ein Volk ungewisser Abkunft, das von Augustus unterworfen
wurde. In ihrem Lande lagen Aquileja, welches 452 n. Ehr.
von Attila zerstört wurde, und Forum Julii, das heutige Friüli.
Mit den Carni wurden auch die Jstri unterworfen. Zu den
Städten dieser gehörten Tergeste, das heutige Triest, und Pola,
die als römische Kolonie den Namen kieta« llulia erhielt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Honorius Honorius Venetia Augustus Augustus Tiberius Cornelius_Nepos Augustus Attila Pola
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gos; sie trieb lebhaften Verkehr und war berühmt als uralter
Sitz etrurischer Kunst und Religion. Hier herrschte zur Zeit
der Ankunft des Äneas in Italien Mezentius. — Im Innern
des Landes, auf beiden Seiten der Aurelischen Straße von N.
nach S. finden sich folgende Städte: Luca (Lucca), wo Cäsar
während des gallischen Feldzuges seinen Winterfitz hatte, gehörte
bis auf Augustus zu dem cisalpinischen Gallien. — Pistoria
(Pistoja), wo Catilina mit seinem Heere vernichtet wurde. —
Fäsulä (Fiesolo) hoch auf einem Felsen gelegen mit der reizenden
Aussicht in das Arnothal; Bewunderung erregen auch noch jetzt die
Ruinen eines kolossalen Theaters. — F lorentia (Florenz) am
Arno, eines der blühendsten Municipien und auch im Mittel-
alter von hoher Bedeutung. Hier war die Geburtstätte des
Dante, Michel Angelo, Macchiavelli und Amerigo Vespucci. —
Arretium (Arrezzo), die Geburtstätte des Mäcenas und des
Petrarca. — Clusium (Chiüsi), wo Porsenna herrschte. —
Perusia (Perugia), nicht weit vom See Trafimenus, bekannt
durch den perusinischen Krieg im Jahre 41 zwischen Antonius
und Octavian. — Falerii, deren Einwohner Falisci hießen,
lag auf einem steilen Bergkegel und wurde von Camillus er-
obert. Westlich von der Stadt soll der berühmte Tempel der
Voltumnä gewesen sein, bei welchem die Bundesstaaten Etru-
riens gewöhnlich ihre Versammlungen hielten. — Veji (Ein-
wohner Vejentes), die größte und mächtigste Stadt Etruriens,
welche über 100,000 Einwohner zählte. Nach der Eroberung
durch Camillus im Jahre 396 blieb sie öde und unbewohnt bis
auf Cäsar, der hier eine Kolonie gründete.
2. Latium. Dieses bildete den Mittelpunkt der römischen
Weltherrschaft. Es hatte nicht immer dieselben Grenzen. Das
alte Latium (Tatium vetus) erstreckte sich von der Tiber bis zum
Vorgebirge Circeji. Seit dem Jahre 338 v. Ehr. aber, als die
im Süden und Osten vom alten Latium wohnenden Völker, die
Aquer, Her^iker, Vols^r und Aurunker besiegt waren, wurde
das unterworfene Gebiet als Fatium novum oder ackieetum mit
eingerechnet, so daß Latium sich nun bis über den Liris hinaus
erstreckte. Es ist sehr gebirgig und wasserreich. Der Haupt- '
ström ist die Tiber (liblris) und nach dem Po der größte Fluß
Italiens. Er entspringt auf den sabinischen Apenninen oberhalb
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Extrahierte Personennamen: Luca Cäsar Augustus Catilina Arno Michel_Angelo Macchiavelli Porsenna Antonius Octavian Camillus Cäsar