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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 97

1847 - Berlin : Reimer
97 c. die südlichen Apenn inen bilden von der Volturno-Quelle bis in die Nähe des Golfs v. Tarent (neapolitanische Apen- nin en) einen breiten, nach beiden Seiten vielverzweigten Rücken von nur 2500' mittlerer abs. Höhe, der aber von doppelt so hohen Gipfeln überragt wird; die calabrischen Apenninen dagegen bestehen aus zwei getrennten, steil und bis zu 4000' aufsteigenden Massen (einer nördlichen und einer südlichen), mit Gipfeln von 6000 — 7000' abs. H. — Am Golf von Manfredonia steigt der isolirte Berghaufen des M. Gargano fast 5000' über das Meer auf. Auf der West- Seite des Apennin mehrere solche isolirte Massen: die über 6000' hohe Gruppe der apuanischen Alpen (im N. des unteren Arno), das Küstengebirge voncastellamare (4000') und der aus d. campanischen Ebene aussteigende Vulkan-Kegel des Vesuv (3500'). Der Sub-Apennin bildet in seinem nördlichen Theile, im hetrurischen Sub-Apennin, meist ein ödes, plateauförmiges, von sumpfigen Strandebenen umgebenes Hügelland (die toskanischen Maremmen) von nur etwa 1000' mittlerer Höhe, erhebt sich aber, im N. des Sce's von Bolsena, mit der malerischen Gruppe des M. Amiata 3500 — 5300' über d. M., und erscheint im Süden der Tiber, im römischen Sub-Apennin, als ein sehr wechselvolles, meist aus Parallelketten des Hoch-Apennin bestehendes, von der rö- mischen Eampagna und d. pontinischen Sümpfen umsäumtes Berg- land von 1200—4000' abs. Höhe. Der ganze Sub-Apennin zwar ohne Vulkane, aber reich an vulkanischen Erscheinungen; der hetru- rische durch böse Luft verpestet, im Sommer fast unbewohnbar, im Winter ein Weideland für Wanderheerden. Dasselbe gilt von der römischen Ebene und den pontinischen Sümpfen. Die Lage des Sub-Apennin bewirkt, daß alle größeren west- wärts fließenden Gewässer zuerst Längenthäler bilden, bevor sie sich gegen die Küste wenden, während die ostwärts fließenden, mit Ausnahme der Pescara, durch kurze, sehr geneigte Quellthäler zur adriatischen Küste hinabeilen. Die westlichen Längenthäler bil- den, nächst den gesegneten toskanischen und campanischen Ebenen, die blühendsten Kulturgegenden der Halbinsel. Die östlichen Thäler sind meist enge Spalten, und die östliche Ebene, die apu- lische, größtentheils ein wasserarmes, dürres Weideland. — Die Verbindung zwischen der Ost- und West-Seite der Halb- insel wird durch zahlreiche, meist nur 2000 — 3000' hohe Pässe bewirkt. — ll. 7tt Stuft. 7

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 89

1847 - Berlin : Reimer
89 werden durch das casti lische Scheidegeb.getrennt. Das anda- lusische Scheidegeb., welches, wie alle Geb. d. Halbins., v. O. n. W. zieht, trennt die neu-castilische Hochebene vom andalusischen Tieflande; es liegt auf der Wasserscheide zw. d. Guadiana u. Gua- dalquibir, das castilische trennt die Gewässer d. Tajo u. Duero. — f. Die italische Halbinsel ist ebenfalls, bis auf geringe Küstenebenen, ganz mit Gebirgen erfüllt, aber hier ist es ein ein- ziges, zusammenhängendes Kettengebirge, die Apenninen, welches die ganze Halbinsel durchzieht, welches sich nur an einzelnen Punkten üb. den Mittelgebirgs-Charakter erhebt, u. an d. Quellen des Ta- naro, mittelst eines schmalen Gebirgsarmes, mit dem W.-Ende d. Alpen, also mit d. Hochgebirgskerne Europa's zusammenhängt. Das italische Gebirgsland besteht aus: dem eigentlichen Apennin (nördl., mittl., südlicher), welcher v. d. Lanaro-Q. ostsüdost-, dann südostw. auf d. Wasserscheide bis z. S.-Spitze Calabriens zieht, eine Gebirgskette v. 226 M. Länge, bei 130 M. direkt. Entfernung v. d. Tanaro-Q. bis K. Spartivento; dem Sub- oder Vor-Apennin, im W. des vorigen, zw. dem unteren Arno und dem oberen Volturno; mehreren kleinen isolirten Gebirgsmassen, unter denen der Ve- suv am merkwürdigsten. Ebenen von geringer Ausdehnung giebt es drei auf der W.- Seite: die campanische, an den Buchten v. Neapel u. Gaeta; d. römische mit d. pontinischen Sümpfen, zw. der unteren Tiber und Kap Circello; die toskanische, am unteren Arno; — eine auf der O.-Seite der Halbinsel: die a p uli sch e, südw. v. Golf von Manfredonia. — g. Die italischen Inseln sind sämmtlich, bis auf sehr ge- ringe Küstenstrecken, mit Gebirgsland gefüllt. 6. Die griechische Halbinsel, wie die italische, ein ein- ziges Gebirgsganzes, welches sich an den Quellen d. Kulpa an d. Ost-Ende d. Alpen anschließt, im W. viele den Apenninen paral- lele Ketten, im N., O. und S. aber breitere Massen bildet. Diese füllen die Halbinsel in allen ihren Theilen so ganz aus, daß nur für sehr schmale Küstenebenen Raum bleibt. Sie scheinen im All- gemeinen den Mittelgebirgscharakter zu haben. — Kleinere Tiefebenen gibt es nur auf beiden Ufern des mitt- leren Peneus, an d. Münd. des Vardar u. am unteren Strymon; es sind die Ebenen von Thessalien, von Pella und von Seres. — i. Die taurische Halbinsel gehört größtentheils zum Tief-

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 72

1847 - Berlin : Reimer
72 so wie in den sogenannten 7 und 13 Gemeinden Lei Vicenza und Verona auch deutsche, in Sicilien und Apulien griechische und albancsische Mundarten. — 28. Religion und Gesittung. — Die römisch-katholische Religion ist herrschend und fast allgemein; die übrigen Konfessionen werden geduldet (Walden- ser im westlichen Piemont). Das Erziehungs- und Schulwesen ist großentheils in den Händen der sehr zahlreichen, aber meist ungebildeten Geistlichkeit, und mit Ausnahme von österr. Italien, Lueca und Toscana auf einer sehr niedrigen Stufe; die zahlreichen sogenannten Universitäten sind first ohne Einfluß auf die Gesinnung und Bildung nicht nur des Volkes, sondern selbst der höheren Stände. — Daher in Italien, neben vielen natürlichen Talenten und Gaben, namentlich für die Kunst, große Unwissenheit selbst bei Personen höheren Ranges; — zu- gleich Mangel an wahrer Religiosität; Bigotterie das einzige Gegengewicht der Selbstsucht; — natürliche Mäßigkeit begünstigt die nationelle Vorliebe für den Müßiggang. — Vergleich des Jtaliäners mit dem Spanier und dem Franzosen! 29. Nahrungszwei ge. — Der Ackerbau bringt in Piemont, im Mailändischen, in Parma, Modena, Lueca, Toscana, Campanien und Sicilien in guten Jahren reichen Gewinn an Waizen, Mais und Reis; die „Malaria" noch mehr die Trägheit der Einw. beschränken ihn. Wein wird fast überall in großer Menge, doch nirgend, wenige südliche Lokale abgerechnet, in ausgezeich- neter Güte gewonnen; wichtiger die (Terrassen-) Kultur der Oliven, Kastanien und edlen Südfrüchte. — Die Viehzucht sehr bedeutend für alle Theile der Halbinsel; Hirtenlebcn und Wanderheerden im Apennin; schöne Rinder im Po- Delta und in den Ebenen überhaupt, namentlich im Parmesanischcn; wenig mittel- mäßige Schafe, mehr Ziegen, besonders auf dem Apennin und in Apulien; gute Pferde nur in Neapel; desto mehr Esel und Maulthiere; Büffel in den Marschen des Arno, der Tiber re.; selbst Kameele in den toskanischen Marenimen rc. — Seidenzucht wichtig, doch minder bedeutend, als in der Lonibardei; — wenig Bergbau; — Fischerei; — lebhafter Handel mit den rohen Produkten; — die gewerbliche Industrie hat sich dagegen meist nur an einzelnen Punkten (Turin, Genua, Florenz, Neapel u. a. großen Städten) einer regsamen Thätig- kcit zu erfreuen; — der Handel ist noch immer beträchtlich. — 30. Staatseinrich tungcn. — Die italiänischen Staaten haben, unähn- lich den deutschen, nichts Gemeinsames. Mit Ausnahme des Kirchenstaates, dessen Oberhaupt der Papst ist, bilden sie sämmtlich erbliche Monarchien; nur in Lucca, auf Sicilien und Sardinien '(d. h. den Inseln) und im Herzog- thum Genua haben die Stände einigen Antheil an der Gesetzgebung. — Das souveraine Fürstenthum Monaco steht unter dem Schutze des Königs von Sar- dinien, und die Republik San Marino (1 sszml., 8000,Ew.) unter den: des Papstes. — In Parma, Modena, Lucca und Toscana übt Oesterreich eine ans Verwandtschaft der regierenden Familien begründete Schutzherrschaft und in den Citadellen von Piacenza und Ferrara das Besatzungsrecht aus. — In Sardinien, Modena, Lucca, Toscana finden sich zweckmäßige V erw altu n g s grundsätze, weniger im Kirchenstaate und im Königreiche beider Sieilien, wo auch die Fi- nanzen in Verwirrung gerathen sind. Unter allen italischen Staaten ist Sar- dinien durch eine treffliche Kriegsverfassung der wehrhafteste; auch die tos- canischen Militair-Einrichtungen stehen in gutem Rufe, Parma, Modena, Lucca, selbst der Kirchenstaat sind dagegen militairisch unwichtig; Neapel's ansehnliches

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 21

1849 - Münster : Coppenrath
21 Ferentum lag noch in der Ebene. Etwa eine Meile weiter aber erheben sich schon die Felsen des Apennin, auf denen die vom Dichter angeführten Örter, Bantia und Acherontia, lagen. 4. Calabria. — Die Griechen nannten dieses Land nebst Apulien gewöhnlich mit dem Gesammtnamen Japygia. Ca- labrien insbesondere nannten sie auch wohl Messapia und unter- schieden zwei Theile desselben: der südöstliche, um den tarentini- schen Meerbusen herum, war das Land der Sallentiner; der nordwestliche aber, am adriatischen Meere, das Land der C a l a - brier. Die merkwürdigsten Städte sind: Brundusium, das heutige Brindisi, am adriatischen Meere, wichtig als gewöhnli- cher Überfahrtsort nach Griechenland, wo Dprrhachium (Du- razzo) der Landungsplatz war. Der Dichter Pacuvius ist hier geboren und Virgilius gestorben. — Etwas südlich von Brun- dusium lag Rudiä, der Geburtsort des Ennius. — Hy- druntum (Otranto), eine der ältesten Städte Calabriens, an der Küste, dort wo das Meer am engsten ist, aber wegen der vielen gefährlichen Klippen selten zur Überfahrt benutzt wird. — Tarentum (Taranto), um das Jahr 707 von den Spartanern gegründet und bald die blühendste und mächtigste griechische Handelsstadt mit 300,000 Einwohnern. Sie besaß einen herr- lichen, jetzt aber versandeten, Hafen au dem gleichnamigen Meer- busen. Die entzückende Lage der Stadt wird von Horaz beson- ders gefeiert o). Hier war der Philosoph und Staatsmann Ar- chytas, Schüler des Pythagoras, geboren. tz. 3. Italische Inseln. Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben, die sich wie Burgen um dasselbe herumgestellt haben. Zu diesen gehören: 1. Sicilia. — Diese ist die größte und schönste Insel des Mittelmeeres. Die Griechen nannten sie Sikelia odersika- nia, und wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Tri na kria. Die Meerenge, welche sie von Italien trennt und welche durch ihre Wirbel und Strömungen dem unkundigen Seefahrer so ge- fährlich war, hieß die sicilische (lrelum 8ieulum); jetzt heißt 3) Ver ubi longum tepidasque praebet Jupiter brumas.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 26

1849 - Münster : Coppenrath
______26 niederließen, betrachteten dieselben als ihr Eigenthum und über- wachten eifersüchtig deren Grenzen. Die überaus günstige Lage der Halbinsel für Handel und Verkehr und der Ruf ihrer Schönheit lockte von allen Seiten Kolonisten herüber, besonders aus dem nahe gelegenen Griechenland, wo Stammfehden und in- nere Entzweiung viele zur Auswanderung zwangen. Eine ge- raume Zeit hindurch war das Land der Tummelplatz der vielen kleinen Völkerschaften unter einander, die noch kein gemeinschaftli- ches Band umschlang. Es war ein ewiges Drängen und Trei- den untereinander und daher ein häufiger Wechsel der Wohnsitze. So wurden die Siculer, die früher an der Tiber gewohnt hat- ten, immer tiefer nach Unteritalien, endlich selbst über die Meer- enge hinaus nach der Insel Sicilien gedrängt, die von ihnen ihren Namen erhielt. Mancher Volkstamm verlor sich auch selbst mit seinem Namen unter die Herrschaft eines mächtigeren anderen. Es verging überhaupt eine geraume Zeit, bevor die einzelnen Völker feste Wohnsitze gewannen; und erst, als die Römer mit ihren siegreichen Waffen das Land durchzogen, werden wir etwas näher über die Wohnsitze und Einrichtungen derselben unterrichtet. Zu den Urbewohnern Italiens werden gerechnet: 1. Die Pclasger. Dieser große, der Urbevölkerung Griechenlands nahe verwandte Volkstamm, hatte sich in vielen Zweigen über den größten Theil der Halbinsel ausgebreitet, die von der Zeit der punischen Kriege an unter dem Namen „Italia" zusammengefaßt wurde. Zu ihnen gehören die Siculer, welche in der Urzeit an der Tiber wohnten; die Chon er und Önotrer an der westlichen und die Peucetier an der östlichen Küste von Süd- italien. In der Sage werden Önotrus und Peucetius als En- kel des Pelasgus und als Stammfürsten der nach ihnen be- nannten Völker angegeben. Auch werden zu den Pelasgern ge- rechnet die Tprrheuer, welche in einzelnen Gemeinden des späteren Etruriens ihren Sitz hatten. Mit diesen verbanden sich später die aus Rhetien eingewanderten Ra sen er zu dem Gan- zen eines Volkes. 2. Im Norden Italiens werden als ein großes Urvolk die Umbrer H genannt, deren Stadt Ameria 381 Jahre frü- p) Umbrorum gens antiquissima Italiae existimatur. Plin. h. n. Iii. 19.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 27

1849 - Münster : Coppenrath
27 her als Rom gegründet sein soll. Aus ihren früher so ausge- breiteten Wohnsitzen längs der Küste des adriatischen Meeres wurden sie von den herübergekommenen Galliern und Etruskern größtentheils verdrängt. 3. Neben diesen, im Westen des nördlichen Italiens, scheint in der Urzeit der Stamm der Ligurer weit ausgedehnt gewesen zu sein; später wurden sie einerseits von den Iberern, anderseits von den Celten zurückgedrängt. 4. Auf den Höhen der Apenninen, um Amiternum herum, saßen die Sabiner und Sabeller. Zu diesen wurden viele kleine, aber kräftige Völkerschaften gerechnet, insbesondere die Pincenter, Frentaner, Hirpiner, Herniker, Sammler, Lucaner, Marser, Peligner, Vestiner und Marruciner. Die übermäßige Bevölkerung des Landes nöthigte bald zu großen Auswanderun- gen, welche eine völlige Umgestaltung des mittleren und südli- chen Italiens zur Folge hatten. So wurden die Aborigines oder Casci aus der Gegend um Reate verdrängt und zogen in die Tiberebene hinab, wo aus ihrer Verschmelzung mit dein zurückgebliebenen Theile der Siculer das Volk der Latiner her- vorging; ein Theil der Siculer zog südwärts. 5. Die Opiker oder Osker, zu welchen auch die Au- soner gerechnet werden, bewohnten die westlichen Zweige der Apenninenkette, südlich von den Latinern bis an den Laus. Zu diesem Stamme gehörten die an Latium grenzenden Volsker und Äquer, in Latium selbst die Casci oder Prisci und wahrschein- lich auch die Apuler. Von den Oskern gedrängt setzte eine Ab- theilung der Siculer nach der von ihnen benannten Insel über. K. 7. Die Etrusker insbesondere und ihre Kultur. Zn der alten Zeit, vor der Römer Auftreten, waren die Etrusker das mächtigste und gebildetste Volk Italiens. Mit ih- rer Religion und Verfassung, mit ihrer Kultur überhaupt wirk- ten sie mächtig auf Rom selbst ein. Ursprünglich waren sie wohl kein in Italien einheimisches Volk, sondern nordischer Ab- kunft und mit den Rätern verwandt, in deren Lande noch jetzt etruskische Inschriften gefunden werden. Sie selbst nannten sich auch mit einem den Rätern ähnlichen Namen Rasen er. Wahr- scheinlich wanderten sie aus Rätien in Oberitalien ein und nah-

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 4

1849 - Münster : Coppenrath
4 Halbkreise um Italien herumgelegt. Die einzelnen Äste und Zweige, welche ans diesem großen Gebirgsstocke auslaufcn, füh- ren in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Zn der westlichen Alpen kette gehören: die Seealpen vom ligusti- schen Meere bis zum Berge Vesulus (Visa); die Kottischen Al- pen bis zum Berge Cenis; sie sind so benannt worden nach Cottius, der hier zur Zeit des Kaisers Augnstus, dessen Bun- desgenosse er war, ein kleines Königreich besaß; und die graischen (so benannt nach einer kleinen griechischen Kolonie) oder savoyi- schen Alpen bis zum Montblanc, dem Riesen der europäischen Berge. — Zu den Mittel- oder Centralalpen werden ge- rechnet: die penninischen oder Walliser Alpen bis zum St. Gott- hard(n>on8 Adüla); die lepontinischen oder Granbündner Alpen, und die rhätischen oder Tproler Alpen (bis zum Großglockner). — Die östliche Kette endlich besteht aus den norischen oder salz- burger- und steierschcn Alpen (bis zur Donau bei Wien); ans den karnischen oder kärnthischen Alpen (bis zum Terglu); und aus den jütischen oder krainschen Alpen, die sich bis zum adria- Meere hinziehen. Ein Seitenstock der Scealpen sind die Apenninen. Die scs ist das Hauptgebirge Italiens und bildet gleichsam den Rük- ken desselben. Es durchzieht in südöstlicher Richtung das ganze Land und theilt die ohnehin schmale Halbinsel der Länge nach fast in zwei gleiche Hälften. In Unteritalien, an der Quelle des Bradanus, theilt es sich in zwei Arme. Der westliche reicht bis zum Vorgebirge Zephirium (Spartivento); der östliche bis zum Vorgebirge Jappgium (Leuca). Selbst die Gebirgsketten Siciliens gehören zu diesem ansehnlichen Alpenzweige, der sich erst mit dem Vorgebirge Passaro auf vorgenannter Insel endi- get und, einige Biegungen miteingerechnet, eine Länge von 180 Meilen hat. Die Apenninen sind nicht so hoch und rauh als die Alpen, und stellenweise ziehen sich Waldungen bis zu ihrem Gipfel hinauf. Am höchsten ist der Gebirgsstock in Mittelitalien, zwischen den Mündungen der Tiber und des Aternus, in den jetzt sogenannten Abruzzen, wo die steilsten Bergkuppen eine Höhe von 8000 Fuß haben und von Oktober bis März mit Schnee bedeckt sind. Der Westrand der Apenninen ist vulkanischer Na- tur. Davon zeugen hier die vielen aus ausgebrannten Kratern

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 7

1849 - Münster : Coppenrath
7 K. 3 Oberitalien. Dieses wurde erst zur Zeit des Augustus zu Italien ge- rechnet und viele Militairkolonien in demselben gegründet. Es umfaßte drei Landschaften: Liguria, Gallia eisalpina oder togata und Venetia nebst Carnia und Jstria. 1. Liguria umfaßte zur Zeit des Augustus den Küstenstrich, welcher im Norden vom Po, im Osten von der Trebia und Macra, im Westen vom Varus und im Süden vom ligustischen Meere begrenzt wird. Die Bewohner btefer, Gebirgsgegend be- schäftigten sich vorzüglich mit der Jagd und trieben auch schon einen ziemlich lebhaften Handel. Genua war ihr Haupthandels- platz. Dahin brachten sie ihre Waaren, besonders Thierfelle, Holz und Honig. Dort erschienen auch schon die Karthager, diese Waaren abzuhohlen, vor allen aber die Massilier, die hier eine eigene Stadt, Nicäa, das heutige Nizza, gründeten. Bei Vada Sabatia, dem heutigen Savöna, fangen die Seealpen an. 2. Gallia cisalpina, d. i. das diesseits der Alpen gelegene Gallien, hat seinen Namen von den Galliern erhalten, die schon in alter Zeit, lange vor dem berühmten Zuge des Hannibal, über die Alpen gegangen waren und die alten Einwohner des Landes, die Tusker, aus diesen fruchtbaren Ebenen vertrieben hatten. Die neuen Bewohner nahmen mit vielen römischen Kolonisten auch römische Sitten und Gebräuche an; und von dem Anlegen der Toga insbesondere, der Nationaltracht der Römer, erhielt das romanisirte Gallien auch den Namen Gallia togata, im Gegen- satz zu dem jenseitigen Gallien, welches liraeoata genannt wurde, weil die Bewohner die bei den Römern ungebräuchlichen Hosen (braoeas) trugen. Die Landschaft war außerordentlich fruchtbar und voll blühender Städte, welche einen lebhaften Verkehr trie- den, der durch den Padus oder Po sehr befördert wurde. Die- ser ist der Hauptstrom des Landes. Er theilt dasselbe der Länge nach in zwei Theile. Der nördliche heißt Gallia transpaüana oder das jenseits des Po gelegene Gallien, der südliche Gallia eispaüana oder das diesseits gelegene. In dem ersteren, dem nördlichen Theile, strömen aus den Alpen mehre Flüsse dem Po zu und nehmen alle ihren Lauf

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 9

1849 - Münster : Coppenrath
9 jetzt versandet. Diese Stadt war seit Honorius oft die Residenz römischer Kaiser, später Sitz der ostgothischen Könige und zuletzt eines griechischen Statthalters, welcher hier unter dem Titel Er- arch regierte. 3. Venetia. Nach der von Augustus getroffenen Einthei- lung begriff man unter diesem Namen nicht nur das Land der V e n e t e s, sondern auch das der C a r n i und I st r i. Die Haupt- flüsse sind hier: Athesis (Etsch), der Medoäcus maior (Brenta) und Medoäcus minor (Bacchiglione); die Plavis (Piave); Li- quentia (Livenza); der Tilaventus (Tagliamento) und der Son- tius (Jsonzo), die alle aus den Alpen kommen und von Norden nach Süden dem adriatischen Meere Zuströmen. Die eigentlichen Veneter, welche den westlichen Theil der Küste bewohnten, ge- hörten wahrscheinlich zum illprischen Volkstamme, obgleich sie sich selbst für Abkömmlinge der alten Trojaner ausgaben. Begün- stigt durch ihre Lage trieben sie schon früh lebhaften Handel und gelangten zu einem außerordentlichen Wohlstände. Aus Furcht vor den benachbarten Celten unterwarfen sie sich freiwillig den Römern, und alle ihre Städte bekamen deshalb die Rechte der römischen Municipien. Die Hauptstadt war Pa tavium (Padua) am Medoäcus, der Sage nach von Trojanern unter Antenor gegründet, der Geburtsort des Livius. Wegen ihrer Größe und ihres Reichthumes galt sie unter dem Kaiser Tiberius für die zweite Stadt des Reiches; ferner Verona, an beiden Seiten der Etsch, Geburtsort des Dichters Catullus, des ältern Plinius und des Baumeisters Vitruvius. Unter den vielen noch vorhandenen Überresten aus der Römerzeit ist besonders merkwürdig ein ziemlich gut erhaltenes Amphitheater. In der Nähe von Verona lag auch das Dorf Hostilia, der Geburtsort des Cornelius Nepos. Neben den Venetern, im heutigen Friaul, saßen die Carni, ein Volk ungewisser Abkunft, das von Augustus unterworfen wurde. In ihrem Lande lagen Aquileja, welches 452 n. Ehr. von Attila zerstört wurde, und Forum Julii, das heutige Friüli. Mit den Carni wurden auch die Jstri unterworfen. Zu den Städten dieser gehörten Tergeste, das heutige Triest, und Pola, die als römische Kolonie den Namen kieta« llulia erhielt.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 11

1849 - Münster : Coppenrath
11 gos; sie trieb lebhaften Verkehr und war berühmt als uralter Sitz etrurischer Kunst und Religion. Hier herrschte zur Zeit der Ankunft des Äneas in Italien Mezentius. — Im Innern des Landes, auf beiden Seiten der Aurelischen Straße von N. nach S. finden sich folgende Städte: Luca (Lucca), wo Cäsar während des gallischen Feldzuges seinen Winterfitz hatte, gehörte bis auf Augustus zu dem cisalpinischen Gallien. — Pistoria (Pistoja), wo Catilina mit seinem Heere vernichtet wurde. — Fäsulä (Fiesolo) hoch auf einem Felsen gelegen mit der reizenden Aussicht in das Arnothal; Bewunderung erregen auch noch jetzt die Ruinen eines kolossalen Theaters. — F lorentia (Florenz) am Arno, eines der blühendsten Municipien und auch im Mittel- alter von hoher Bedeutung. Hier war die Geburtstätte des Dante, Michel Angelo, Macchiavelli und Amerigo Vespucci. — Arretium (Arrezzo), die Geburtstätte des Mäcenas und des Petrarca. — Clusium (Chiüsi), wo Porsenna herrschte. — Perusia (Perugia), nicht weit vom See Trafimenus, bekannt durch den perusinischen Krieg im Jahre 41 zwischen Antonius und Octavian. — Falerii, deren Einwohner Falisci hießen, lag auf einem steilen Bergkegel und wurde von Camillus er- obert. Westlich von der Stadt soll der berühmte Tempel der Voltumnä gewesen sein, bei welchem die Bundesstaaten Etru- riens gewöhnlich ihre Versammlungen hielten. — Veji (Ein- wohner Vejentes), die größte und mächtigste Stadt Etruriens, welche über 100,000 Einwohner zählte. Nach der Eroberung durch Camillus im Jahre 396 blieb sie öde und unbewohnt bis auf Cäsar, der hier eine Kolonie gründete. 2. Latium. Dieses bildete den Mittelpunkt der römischen Weltherrschaft. Es hatte nicht immer dieselben Grenzen. Das alte Latium (Tatium vetus) erstreckte sich von der Tiber bis zum Vorgebirge Circeji. Seit dem Jahre 338 v. Ehr. aber, als die im Süden und Osten vom alten Latium wohnenden Völker, die Aquer, Her^iker, Vols^r und Aurunker besiegt waren, wurde das unterworfene Gebiet als Fatium novum oder ackieetum mit eingerechnet, so daß Latium sich nun bis über den Liris hinaus erstreckte. Es ist sehr gebirgig und wasserreich. Der Haupt- ' ström ist die Tiber (liblris) und nach dem Po der größte Fluß Italiens. Er entspringt auf den sabinischen Apenninen oberhalb
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