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1. Das Badnerland - S. 54

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. Hz. Schwarzwaldhaus. Das Schwarzwaldhaus ist fast ganz aus Holz erbaut; nur der untere Teil ist aus Stein, damit die Wohnung nicht feucht wird. Der übrige Teil besteht aus übereinander gelegten Balken, die innen und außen mit Brettern oder Schindeln beschlagen sind. Um das obere Stockwerk laufen an ein oder zwei Seiten Galerien oder Lauben herum. Die Fenster sind zahlreich, aber klein und haben Quadratform. Schwarzwaldhaus. (Photogr, von (5. Ruf, Hofphotograph tn Fretburg.)

2. Das Badnerland - S. 75

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 75 — Jahr 1120 angegeben. Unter seinem Nachfolger, dem Herzog Konrad, wurde 1130 der Münsterbau begonnen und etwa 140 Jahre später vollendet. Im Jahre 1806 kam die Stadt unter die Herrschast des Markgrafen Karl Friedrich von Baden. Dieser Fürst erhielt den Tuel eines Großherzogs von Baden; seitdem ist die Perle des Breisgaus eine badische Stadt. wiederholungzsragen: Wo liegt Freiburg? Wie wird diese Stadt oft genannt? Warum kann man Freiburg die Perle des Breisgaus nennen? Was sagt Hebel über die Stadt? Wann wurde der Bau des Münsters begonnen? Wie lange wurde am Münster gebaut? Wie lang ist das Gotteshaus? Wie breit ist das Gotteshaus? Wie hoch ist der Turm? Wem verdankt Freiburg seine Entstehung? Seit wann gehört Freiburg zu Baden? Wem gehörte es etwa vierhundert Jahre lang?

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 10

1910 - Düsseldorf : Schwann
— lo- die fränkischen Scharen immer weiter, sogar bis Belgien vor. Auf einem dieser Züge ging eine römische Heeresabteilung hei Neuß über den Rhein, um die mit großer Beute heimkehrenden Sieger zu verfolgen. Der Weg führte die Römer also durch das Gebiet der heutigen Stadt Düsseldorf. Aber die Hütten standen leer; denn die Franken waren geflohen. Im Duisburger Walde kam es zum Kampfe. Die Frauken schnellten aus dem Hinterhalte ihre Pfeile ab und jagten Reiter und Fußvolk in die Sümpfe Hinein. Alle Anführer der Römer fielen, und nur wenige ihrer Soldaten entkamen. Das war die letzte Römerschlacht am Niederrhein (388). Einige Jahre später wurden die römischen Kastelle nochmals niedergerissen und die Römer selbst von der linken Rheinseite vertrieben (392). Von nun an stand der Niederrhein und damit das Gebiet unserer engeren Heimat unter der Herrschaft fränkischer Könige. Überreste aus jener Zeit. Mancherlei Erinnerungen an diese längst vergangenen Tage birgt das Historische Museum der Stadt Düsseldorf, namentlich viele Aschenurnen aus germanischer Zeit. Die heidnischen Germanen pflegten nämlich ihre Toten zu verbrennen. Die Asche wurde in großen Tongefäßen aufbewahrt und mit einem Erdhügel bedeckt. An verschiedenen Stellen der Stadt, besonders am Tannenwäldchen bei Golzheim, sind solche Graburuen, die außer Asche und Knochensplittern auch die Überreste vou Waffen und Schmucksachen enthalten, gefunden worden. Erft feit Einführung des Christentums trat an Stelle der Leichenverbrennung die Beerdigung. Für die römischen Untertanen wurde diese Sitte seit der Regierung Konstantins des Großen, 306—337, allgemein üblich. Die Franken gewöhnten sich nach Chlodwigs Übertritt zum Christentume, 496, erst allmählich an diesen Brauch. Von solchen Gräbern sind zwei, ein römisches und ein fränkisches, irrt Museum ausgestellt. Ferner finden sich dort germanische Schwerter, Streitäxte, Spieße, Lanzen-und Pfeilspitzen, fränkische Halsketten und Tongefäße, römische Ziegelsteine, Krüge, Opferschalen und Topse aus roter Tonerde — Terra sigillata — Tränenkrüge aus Glas, Kämme aus Elfenbein, Spiegel, Armbänder, Ringe, Nadeln und andere Kleinigkeiten aus Bronze, goldene, silberne und bronzene Münzen und endlich ein mit eiserner Spitze versehener Eichenpfahl einer römischen Brücke. W 2. Einführung des Christentums. Das Heidentum in unserer Gegend. Mehr als 600 Jahre waren seit der Geburt des Heilandes verflossen, und noch immer herrschte in unserem schönen Bergischen Lande das Dunkel des Heidentums. Nirgendwo erblickte man ein schönes Gotteshaus, das den

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 28

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 28 — den Hintergrund gerückt. Dazu gesellte sich noch ein unglücklicher Unfall. 2lm 10. August 1634 flog bo5 om R()eiu nus der Gccfe der jetzigen Ritterjtraße gelegene Pulvermagazin in die Luft und richtete ringsum große Verwüstungen an. 5)ic herrlichen Glasscnstcr bti ©tiftsfirche und ihre innern $bcinbgemälbe mürben gänzlich zerstört. Bei bcr Not der Zeiten mitten im Dreißigjährigen Kriege konnte an eine Wiederherstellung nicht gebacht werben. Man mußte sich bamit begnügen, bcn Schaben durch einfache Glasfenster und durch Ubcrtünchitng bcr Wänbe notdürftig auszubessern Wolfgang Wilhelm starb im Jahre 1653. ©eine sterblichen Überreste ruhen in einem einfachen ©arge in dem fürstlichen Mausoleum, das er hinter dem Chor bcr Jesnitenlirche hat errichten lassen, ©ine Büste bcs Herzogs befinbet sich über dem Haupteingang im Innern des Gotteshauses. 4» 8. Johann Wilhelm, genannt Jan Zpellem, Kurfürft von dem Rhein, Herzog von Bayern, Jülich und Berg. „Seht mein Land in iipp’ger .^iille," sprach der Kurfürst von dein Rhein, „gold'ne Saaten in den Tälern, auf den bergen edler Mein!" Wie manches Kind und mancher Bürger Düsselborfs mag bics mit dem Dichter Justinus Kerner gesungen haben, ohne baran zu deuten, daß das auf dem Marftplatze dieser ©tabt stehende Deuf-rnal Jan Wellems uns einen solchen Kurfürsten von dem Rheine zeigt. Der Vater Johann Wilhelms, bcr Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Nenburg, war nämlich nach dem Aussterben seiner Vettern, der Kurfürsten von dem Rhein, 1685 Kurfürst geworben, hatte also die Erbschaft der früheren Pfalzgrafen bei Rhein angetreten; und als er 1690 starb, würde fein ©ohn Johann Wilhelm, der schon feit dem Jahre 1679 Herzog von Jülich und Berg gewesen war, auch Herrscher des Kurfürstentums von bcr Pfalz. Als solcher ist er von dem Erzgießer Gabriel be Grupello2, dem zu Ehren die zwischen Ost- und Karlstraße liegenbe Grupello-straße genannt ist, in dem aus Erz gegossenen Rciterstanbbilbc bargestellt worden. Reiterstandbild Jan Wellems. Es führt uns den Kurfürsten in voller Rüstung vor, über dem Panzer ein breites Ordensband 1 Siehe Seite 54. — 2 Wohnhaus Marktplatz 4.

5. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 29

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — und eine Kette tragend. Er sitzt in stolzer Haltung auf dem ruhig ausschreitenden, starken, breitbrustigen Pserde. Dieses wendet den edel geformten Kopf leicht nach links und hebt den rechten Vorder-und den linken Hinterfuß. Der nachschleppende starke Schweif dient neben den beiden anderen Füßen dem Standbilde als Stütze. Die Linke des Reiters hält den Zügel, die zur Seite gestreckte Rechte Johann Wilhelm. Nach dem Gemälde vo» Douven im historischen Museum. den Marschallstab: den von einer großen Perücke umwallten Kops ziert die Krone eines Kursüsteu. Der Sockel, ursprünglich von grauem Marmor, trägt eine lateinische Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Johann Wilhelm, dem Pfalzgrasen bei Rhein, des H. Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürsten, Herzog von Bayern, Jülich, Kleve, Berg, dem verdientesten Fürsten, dem Vergrößerer der Stadt, dem Stifter der Gemäldegalerie fetzte dieses Denkmal die dankbare Stadt 1711. Der Sockel wurde 1831 erneuert."

6. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 64

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 64 — Seit anders geworden, seitdem unser neues, mit künstlerischen Ausbauten geschmücktes Werst und die hochwasserfreie, schöne Uferstraße den verkehrreichen Hasen im Süden mit dem kühnen Riesenbau der festen Rheinbrücke im Norden verbinden. Weiter stromabwärts erfreut unser Auge der Kaiser-Wilhelm-Park mit seinen weiten Rasenflächen und öffentlichen Gebäuden: Kunstpalast, Hetjensmuseum, Regierung und Oberlandesgericht. In der Tat ein Werk, das die trefflichen W'oite des um das ©mporbluhcn der Stadt hochverdienten Oberbürgermeisters Marx bei der Einfügung des Schlußsteins verdient: Dein Handel zu Nutz, Der Stadt zum Schutz Beim Fluteudraiig. — Dem Bürqersmanu, So oft er kann, Ein lieber Gang. Aber nicht nur dort arbeitete des Baumeisters fleißige, kunstgeübte Hand. Im Herzen der Stadt, auf dem alten Exerzier- und Kasernenplatze, entstand, nachdem an der nördlichen Stadtgrenze neue Kasernen erbaut waren, ein Stadtteil, der sowohl in bezug auf seine hervorragenden Bauwerke als auch ans seine Gesamtanlage inmitten einer Stadt seinesgleichen sucht. An allen Ecken und Enden aber lassen neue breite Straßen und große Plätze, stolze Bauten und stilvollegottes-häuser den Beschauer nicht minder freudig erstaunen. Zwar erzählen in Düsseldorf nicht die grauen Maliern ehrwürdigerdome und verwitterter Pfalzen von längst entschwundener großer Zeit; dafür aber darf es dank dem eifrigen Bestreben einer vorsorglichen Verwaltung und opferwilligen Bürgerschaft wegen seiner unvergleichlichen Park- und Waldanlagen den Namen „Gartenstadt" mit vollem Rechte tragen. Nach der in den Jahren 1908 und 1909 Der alte Rhciilkraii. vollzogenen Eingemein- Nach dem Gemälde von w. John in, Historische» Museuni. dllng der 93 0 r 0 t t C

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 24

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 24 — Begebenheit. Der Volksmund verkündete, daß Jakobe im Schlosse heimlich enthauptet worden sei, und den neugierigen Reisenden zeigte man später noch das Gemach mit den Blutspuren, wo dieses geschehen sein sollte. Ja, einige wollten sogar die unglückliche Herzogin mit dem abgeschlagenen Kopfe im Arme ruhelos in den weiten Schloßgängen umher,vandeln gesehen haben, andere hatten das Rauschen eines schweren Gewandes vernommen und in den verödeten Gemächern eine Schattengestalt erblickt, die spurlos in der Mauer verschwand. _ Johann Wilhelm. Der bedauernswerte Johann Wilhelm verfiel immer mehr dein Wahnsinn und mußte zeitweise in Gewahrsam gehalten werden. Für ihn regierten seine Räte. Aber auch diese zeigten sich unfähig, Frieden und Recht zu schützen; sie konnten es nicht verhindern, daß holländische und spanische Truppen die rheinischen Gebiete brandschatzend und verheerend durchzogen. Die verwilderten Soldaten begingen an der Landbevölkerung unerhörte Grausamkeiten. Bauern und Bürger seufzten unter der Last der Einquartierung und unter dem horten Druck der Steuern. Da ertönten am 25. März des Jahres 1609 die Sterbeglocken der Lam-bertus- und der Kreuzbrüderkirche, und vom Schlosse aus durchlief eine ernlte Kunde die Stadt: Herzog Johann Wilhelm war nicht mehr. Weil er keine Kinder hatte, erlosch mit ihm ein altes Grafengeschlecht, das über 500 Jahre in Berg regiert hatte. Johann Wilhelm wurde in der Stiftskircke hinter dem Hochaltar an der Seite seines Vaters beigesetzt. Diesem hatte er auf der Gruft ein prachtvolles Grabmal errichten lassen, das noch heute dem ehrwürdigen Gotteshanse zur Zierde gereicht. Es ist aus mehrfarbigem Marmor in Form eines Altars sehr kunstreich von einem italienischen Bildhauer angefertigt. Oben auf der Spitze steht der auserstandene Heiland, und mitten aus dem Altartische ruht in voller Rüstung die lebensgroße Gestalt des Herzogs Wilhelm, den Kopf auf den rechten Arm gestützt, Helm und Schwert zur Seite. £

8. Bilder aus Amerika - S. 227

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 227 — von stattlichen Gebäuden, von Kolonnaden und Arkaden umrahmt und regelmäßig gepflastert; ähnliche Plätze finden sich in größerer Anzahl. Wir begreifen den Stolz des Mexikaners auf die schöne Stadt, die kaum irgendwo ihresgleichen hat, obwohl es auch an mancherlei empfindlichen Übel- ständen nicht fehlt. So ist das Straßenpflaster z. B. ziemlich schlecht; die mit Steinplatten bedeckten Kanäle vermögen bei schweren Regengüssen die Wassermassen nicht zu fassen und treten über, bei heißem und trocknem Wetter dagegen entwickeln sie üble Gerüche. Die Straßen, die von offenen Rinnen, statt von Kanälen durchzogen werden, find natürlich in beiden Beziehungen noch übler daran. Die Häuser sind auffallend niedrig, denn häufige Erdbeben haben die Bewohner vorsichtig gemacht. Die Gebäude tragen flache Dächer und umschließen, im Viereck gebaut, offene Höfe. Balkone zieren sie an der Straßenseite, und hierhinwärts liegen auch die besten Zimmer. An Zieraten ist die Front arm, und der wenige Schmnck daran zeichnet sich durch Geschmacklosigkeit aus. Grell ist der Anstrich; rote, gelbe, grüne und blaue Farbentöne wechseln mit einander ab. Vor den in Nischen und Schreinen aufgestellten Heiligenbildern brennen be- ständig Wachskerzen oder Lampen. In den unteren Stockwerken befinden sich gewöhnlich Kaufläden, Schreibstuben, Werkstätten n. f. w.; sie erhalten ihr Licht durch die offenstehenden Thüren. Die Vorstädte haben enge Straßen, entbehren fast sämtlich des Pflasters und starren von Schmutz und Unrat. An den ans Lehm erbauten ärmlichen Häusern dieser Gegenden fehlt der Bewurf oft. Zerlumpte, wild aussehende Leute hausen in diesen von üblen Dünsten erfüllten Höhlen. Die stattlichste unter den vielen Kirchen ist die großartige Kathedrale; auch mehrere Klöster, zum Teil außerordentlich umfangreich, sowie einzelne öffentliche Gebäude fesseln unsere Aufmerksamkeit. Vom frühen Morgen bis in die tiefe Nacht herrscht unter den Säulengängen reges Leben. Zahlreiche Kaufläden, Speise-, Wein- und Kaffeehäuser befinden sich hier; die verschiedenfarbigen Kleinkrämer bieten unter diesen Hallen Galanteriewaren, Wachsfiguren, Bücher und zahllose andere Gegenstände seil. Zeituugsverkäuser snchen durch lautes Geschrei Abnehmer anzulocken, und Taschendiebe gehen ihrem unsauberen Gewerbe nach. Unablässig strömen die Menschen durch die Thüren der Ersrischungslokale aus und ein, während zerlumpte Bettler an den Säulen lehnen und die Vorüberkommenden anbetteln oder bestehlen. Auch auf der Alameda, einem herrlichen Spaziergang mit schattigen Alleen und lustigen Springbrunnen, bewegt sich den ganzen Tag hindurch eine lebhaste Menge. Ihr Trinkwasser erhält die schöne Stadt durch zwei großartige Wasser- leituugeu. Der Handel ist infolge der ewigen Unruhen fehr herabgekommen. Die nicht unbedeutende Industrie liefert zahlreiche Gold- und Silberwaren, ferner solche aus Eisen, Kupfer und Zinn, fowie Seiden-, Baumwoll-, Leder- und Töpferwaren. Großartig schön ist der Rundblick von einem der Kathedraltürme. Staunend schauen wir auf das Gewimmel der fahrenden, reitenden, gehen- den und laufenden Menschen in den weithin ziehenden Straßen und auf 15*

9. Bilder aus Amerika - S. 221

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 221 — nennen, aber keine Ahnung von militärischem Leben haben, finden sich in Unmenge. Ohne Zweifel hat die Union mit ihrem Naturreichtum, der Energie, dem Fleiß und der Unternehmungslust ihrer Bewohner eine große Zu- knnft. Aber ob sie dereinst wirklich der Mittel- und Angelpunkt des Völkerlebens werden wird, das ist noch sehr zu bezweifeln, denn schon hasten den Amerikanern alle Mängel einer zu hoch gesteigerten Kultur an; sie sind das nervöseste Volk der Erde, namentlich die Frauen aus den höheren Ständen leiden fast sämtlich in bedenklichem Grade an dem Übel unserer Zeit: der nervösen Entartung. Iv. In Wexiko. Als die Spanier unter der Führung des kühnen, abenteuerlustigen Ferdinand Cortez in das weite Hochland von Anahuac eindrangen, fanden sie dort ein hochentwickeltes Volk vor, die Azteken. Die spanischen Eroberer konnten sich während des Marsches nach der Hauptstadt Mexiko nicht genug über die mancherlei Zeichen einer blühenden Kultur wundern. Auf gepflasterten Straßen bewegte sich der Abenteurerzug; auf Steinbrücken überschritt er die hemmenden Flüsse und Schluchteu; kunstvoll angelegte Kanäle bewässerten das Land, das mit seinen üppigen, blühenden Gärten, seinen wohlangebauten Feldern einem Eden glich. Die Paläste der Vor- nehmen, worin die Fremdlinge Bewirtung und Nachtruhe fanden, über- trafen alles in der Heimat gesehene Bauwerk au Großartigkeit. Die weißen Tempel, die stolzen Türme, die wundervollen Goldschmiedearbeiten aus kostbaren Steinen und edlen Metallen erregten immer neue Bewunderung in den Herzen der Weißen. Aber auch das Leben und die Staatsein- richtnng der Bewohner war Gegenstand des Staunens. Zwar sind die herrlichen Göttertempel, die stolzen Paläste der Könige und Vornehmen, die riesigen, 60 000 Menschen fassenden Markthäuser ebenso wie die groß- artigen Wasserleitungen und Springbrunnen verschwunden; aber die spanischen Geschichtsschreiber jener Zeit wissen nicht, wie sie genug davon rühmen sollen. Und noch reden mächtige Überreste von der Herrlichkeit des alten Reiches, fo die sich über einen Raum von 6—8 Meilen ansdehneuden Ruinen von Palenque, die Pyramiden, auf deren Höhe die Heiligtümer ragten und die an Größe die Pyramiden Ägyptens weit übertrafen. Manche dieser Reste machen einen überwältigenden Eindruck aus den Beschauer; reicher

10. Bilder aus Amerika - S. 329

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 329 — sich zahlreiche Seen, worin es von tierischem Leben, namentlich von scheuß- lichen Krokodilen (hier Lagartos genannt) wimmelt. Rechts und links vom Boot tauchen die greulichen Ungeheuer, eiuen widerlichen Geruch verbreitend, empor; aber schleunigst ziehen sie sich vor dem Fahrzeuge zurück. Feig vou Natur, wagen sie niemals einen Angriff aus eine Canoa, wohl aber holen sie abends oder nachts Lebensmittel aus unbewachten Booten. Auch die Yaca marina (Seekuh), eilt den Robben verwandtes Tier, findet sich häufig in diesen Seen und wird gern gejagt. Das Fleisch dieses Geschöpfes ist dem des Rindes im Geschmack ausfallend ähnlich; es liefert aber außerdem viel gutes Fett. Selbstverständlich fehlt auch die Wasserschildkröte nicht; sie wird in Mengen gefangen und an die Dampfer verkauft. Ihre Eier findet man in der Brutzeit millionenweise ans den Sandbänken. Jumitten der herrlichsten südländischen Vegetation liegt die Haupt- stadt Perus, das mehr als 150 000 Einwohner zählende Lima, in einer Ebne, die durchschnittlich 150 in über die Meeresoberfläche hinausragt. Am toseuden Bergslnsse Rimae sehen wir rechts das ärmere Viertel San Lazaro; auf dem linken Ufer erhebt sich die auf einer Seite an einen steilen Felsen gelehnte eigentliche Stadt, in der vieles an Spanien, anderes an die Maureu erinnert. Die Hänser sind meist einstöckig, weil Erdbeben sehr häufig vorkommen, in kurzer Zeit zuweilen drei bis vier. Diese Ge- bände mit ihren Schnörkeln und Fresken bestehen ans Erde; selbst die stolze Kathedrale und andere Kirchen sind aus diesem Material gebaut. Wenn es in Pern nicht so außerordentlich selten und dann so wenig aus- giebig regnete, würde viel von der scheinbaren Herrlichkeit zerfließen. Höhere Häuser sind dnrch Balkone mit maurischen Schnitzereien geziert; grüne Jalousieeu geben ihnen ein nettes, gemütliches Ansehen. Durch die Thüre schaut man in schöne, gartenähnliche Höfe, worin fogar der Marmor reiche Verwendung gefunden hat. In den Unterstockwerken der meisten Hänser in den größeren Straßen sind glänzende Läden, die an Pracht mit denen unserer Großstädte wetteisern und Lima den Namen „Klein- Paris" eintrugen. Engländer, Franzosen und Deutsche legeu in den großen Schauseustern ihre Waren aus. Eine besondere Zierde der Stadt ist die Plaza major (der große Platz); in ganz Amerika findet sich ihresgleichen nicht. Das wunderlich gebaute Rathaus, der Regierungspalast, Läden, Erfrischungslokale, die Kathedrale und eine andere stolze Kirche, der erz- bischöfliche Palast umrahmen den großen Raum. In den Gotteshäusern wird unser Auge durch eine wahrhaft großartige Verschwendung von Gold, Silber und edelm Gestein überrascht; kleine lebende Vögel hängen in Käsigen am Hochaltar und mischen ihr sanstes Zwitschern mit dem seier- lichen Chorgesang und den gewaltigen Klängen der Orgel. Die großartigen Klöster mit ihren viereckigen Höfen, ihren prächtigen Säulengängen und herrlichen Gärten sind fast verödet; in einem von ihnen können wir eine berühmte Marmorstatue der heiligen Rosa bewundern. — Lima bietet uns auch Gelegenheit, die buutgemischte Bevölkerung Perus kennen zu
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