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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 228

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 226 - Charakteristisch fr die griech. Religion war ein gewisser Prachtaufwand, sonst aber eine weitgehende Freiheit der Be- Z9uu^\m ble 'tische Religion die groe Einfachheit der Kulthandlungen und der Ausstattung, dagegen die Peinlich- Gebets und^ormeln.^ * der biefe mte umgebenden Gebruche, x Ms Schpfer der rmischen Sakralverfassung galt Numa % q bet ?'ttheit einerseits, der Gemeinde und ihrer Brger anderseits an dem Grund und Boden sowie an den Tagen des Shres festgesetzt und das Ceremonialgesetz und die Priester-Ordnung geschaffen haben soll. ^ 1 Jo. I. Kultfttten. Gebrauch- ^ roid,ti^ten kultfttten waren fast ausschlielich im J\ ^ Kltar (wfiq = (Erhhung; ara = Feuersttte) eine der dem Boden erhhte Opfersttte, meist ein steinerner, dauerhafter Untersatz, der als Feuerstelle fr Brandopfer und als Tisch zum Niederlegen der gottgeroeihten Gaben diente. y * 65 hlerhv' einfache Altre, Hier und da von runder Form, meist fr unblutige Opfer und Libationen bestimmt, in letzterem Falle mit schalenartiger Vertiefung (sog. eo^ac), 2. prchtige grere oder Hochaltre (altaria), meist viereckig und oben glatt, fr Vrondopfer; 0,5 -1 m Hoch und mit einer Deckplatte von ebenso groer Brette und Lnge versehen, wenn sie nur fr 1 Opfertier m y und von 5x5 oder gar 10x20 m Oberflche oder von noch gewaltigeren Dimensionen, wenn sie, wie die Hauptaltre bei den gefeierten Heiligtmern, fr Massenopfer reichen sollten. Monumen-li V* der Zeusaltar in Olympia und der in Pergamon, der Altar Hieros Ii. m Syrakus und der zu den 7 Weltwundern ge-rechnete Apolloaltar auf Delos, der ganz aus den Hrnern der ge-en ^egen Zusammengesetzt war. Grabaltre waren unter-iroijche Gruben [r-fiog, mundus) fr den Kult der Unterirdischen und Heroen. Regelmig gehrten zu einem Tempel 2 Altre: ein kleiner J Innern (meist nur Altartisch - zgan^a, mensa - auch beweg-Ud)e Feuerbecken - sauget, focus) und der groe Brandopferaltar (erca, altaria) vor demselben. \b Der Tempel. 2. Der Tempel (templum, re/uevog - von re/nvco -, das aus dem umliegenden Terrain fr die Gottheit Herausgeschnittene", eingefriedigte Stck), die Opfer statte und Wohnung (vewg, von vatw = wohne) des im Bilde {yaxfia, Signum, simulacrum) an der Hinter-wnd des Hauptraumes in der Nische thronenden Gottes. . c ,(Er lvr m der Regel viereckig, seltener rund; anfangs Hchst einfach allmhlich immer prchtiger und groartiger aufgefhrt; gleich Dem Altare, wenn mglich, nach Osten orientiert; im allgemeinen klein, jeltener von greren Dimensionen, wie der Tempel der Ephesischen

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 246

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
246 Noch viel wichtiger und ausgebildeter als in Griechenland und von tiefgreifendem Einflu auf das Staatsleben war die kunstvolle Vivination in Rom. Auer den Losorakeln (sortes, aus den uralten eingeschnittenen Schriftzeichen eichener Stbchen) von Cre und Prneste gab es nicht weniger als 4 staatliche oder doch staat-lich benutzte (Einrichtungen, die ganz die Stellung und Wirksamkeit der griechischen Orakel hatten. 29. Die iluguralbisziplin. 1. Die alte echtrmische Auguraldisziplin der Augurn beruhte auf dem Glauben, da die Götter, des. Iuppiter, bei jedem Unter-nehmen den Kundigen wahrnehmbare Zeichen ihrer Billigung oder Mibilligung gben, und suchte demnach zu erfahren, ob der Gott-heit ein bestimmtes Vorhaben genehm sei oder nicht. Im besonderen sind fr diese wichtig die Ausdrcke augurium (avi-gerium von avis und gerere) und auspicium (avi-spicium). Sie bezeichneten beide, sich deckend: 1. die zur Erkundung des Gtterwillens vorgenommene Beobachtung der Vgel, im weiteren Sinne jede augurale Art der Einholung gttlicher Zustimmung- 2. das dem Beobachter gewordene Vogelzeichen, dann im weiteren Sinne jede Art von Gtterzeichen. Der allgemeine Sprachgebrauch verwandte beide Wrter auch in viel weiterem Sinne, auspicium (und auspicari) fr jede feierliche Erffnung, augurium (und augurare) fr jede Art von Voraussagung der Zukunft. Bei ""bewuter Scheidung im technischen Sinne bedeutete auspicium (und^auspicari) nur die magistratische Einholung der gttlichen Zustimmung zu staatlichen Handlungen, augurium aber (und augurare oder inaugurare, augurium agere) nur die von Augurn vollzogenen Kultakte, die die Befragung des Gtterwillens und Frbitte fr bestimmte Flle mit einander vereinigten. Die Auguraldisziplin unterschied besonders 3 Klassen von Zeichen des gttlichen Willens: 1. Himmelserscheinungen (signa ex caelo: Donner, Blitz und Wetterleuchten, die -nur fr die auguralen Kultakte als Impetrativzeichen galten); 2. Vogelflug1) (s. ex avibus, die urspr. nur fr das magistratische Auspicium galten, also au-spicia im eigentlichen Sinne); 3. Tripudium (s. ex tripudiis = Zeichen aus dem (Bebaren der hl. Hhnerzbeim Fressen, auch auguria oder auspicia pullaria gen.). Nach der Art des Erscheinens waren die signa (oder auguria oder auspicia): 1. oblativa (d. h. zufllig sich einstellende, durch die Gottheit von selbst gegebene Zeichen), die sowohl zustimmend als abweisend sein konnten; 2. impetrativa (d. h. die i) Die sehr beschrnkte Zahl von aves augurales zerfiel in alites (Adler, Geier), die durch ihren Flug, und in oscines (Nabe, Eule, Specht, Hahn), die durch ihre Stimme Zeichen gaben; verhieen sie Gutes (addicere, admittere), so wrben sie addictivae, admissivae, secundae, praepetes, sinistrae, verhieen sie Bses (abdicere, arcere, monere), so wrben sie adversae, alterae (euphemistisch !), inferae genannt. Auch als in spterer Zeit die Vogelschau immer mehr zurcktrat, wrben die Wenbungen ubi aves admiserunt, ave sinistra u. a. fr jebe Art von gnstigen und ungnstigen Zeichen formelhaft beibehalten.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 247

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
247 erbeten und gesucht eintretenden Zeichen, zu deren (Erteilung man die Gottheit durch gewisse Mittel veranlassen, ja sogar zwingen zu knnen vermeinte), die der Augur oder Magistrat von einem bestimmten Orte, dem sog. templum, aus beobachtete oder befragte (observare, con-sulere). Bei diesen selbstndigen Kulthandlungen, den auguria (im technischen Sinne!), richteten die Augurn an den Himmelsgott Iuppiter die Bitte (precatio maxima), durch deutliche Himmelszeichen (auguria caelestia) innerhalb bestimmt gezogener Grenzen [eine Zustimmung zu Angelegenheiten der ffentlichen Wohlfahrt (augurium salutis populi Romani, jhrlich einmal vorgenommen) oder zur Wahl eines neuen Priesters (des rex sacrorum, der 3 Groen Flamines und der Augurn : augurium sacerdotii, Inauguration der Priester) zu erkennen zu geben. Der Beobachtungsplatz bei auguralen Kultakten war das augura-culum auf der Burg. Dorthin begab sich bei heiterem Himmel und windstiller Witterung unter Vermeidung jedes Gerusches der Augur mit dem zu inaugurierenden Priester, der sich, das (Besicht nach Sden (oder O.) gewendet, auf einem Stein niederlie- zu seiner Linken stehend und ebenfalls den Blick fest nach S. (oder O.) gerichtet, grenzte der Augur, die Toga der das Hinterhaupt gezogen, mit seinem Krummstab in der Rechten die Himmelsgegenden in der Weise ab, da sein Standort der Schnittpunkt der nord-sdlichen und der ost-westlichen Linie war. Dann den Lituus in die Linke nehmend, legte er die Rechte auf das Haupt des zu Inaugurierenden und wandte sich nun in feierlichem Gebete an Iuppiter O. M., innerhalb der bezeichneten Grenzen am Himmel bestimmte Zeichen seiner Zustimmung zur Wahl des neuen Priesters zu geben. Das zu dieser Blitzschau abgegrenzte und orientierte Himmelsgewlbe hie templum maius oder Himmels-templum (t. in caelo) oder Schautemplum", das auf die selbstndigen Kulthandlungen der Augurn beschrnkt blieb. Im Gegensatze zur griechischen Anschauung waren insbesondere die zur Linken des Be-schauere erfolgenden Himmelserscheinungen (omina sinistra, von sinere, die etwas zulassen") gnstig. 50. Die magistratische Auspikation. 2. Die magistratische Auspikation (auspicium im technischen Sinne!) war eine der rm. Religion eigentmliche (Einrichtung, wodurch fr alle wichtigen staatlichen Handlungen (wie (Einberufung des Senates, der Komitien, Amtsantritt der Beamten, Auszug zum Kriege und Er-ffnung der Schlacht) durch die ausfhrenden Magistrate die Zeichen der gttlichen Zustimmung (auspicia impetrativa) ein-geholt wurden. So hielt es die Gemeinde fr notwendig, und dadurch wurde der Verlauf des ganzen ffentlichen Lebens in jedem Augenblick an die Gottheit gebunden. Die Magistrate selbst aber waren die immer wieder auspicato (d. h. nur nach vorheriger Befragung des gttlichen Willens durch (Einholung von au-

4. Nationale Erdkunde - S. 307

1911 - Straßburg i.E. : Bull
2. Deutsch-Afrika. 307 gangen, mit Diamanten? Äaben da jahrelang während des süd- westafrikanischen Krieges Ochsenwagen und Reiterzüge ihren Weg von Lüderitz bucht aus nach dem Innern genommen, ohne daß man je geahnt hätte, daß so nahe unter der Oberfläche die kostbaren Edelsteine ihrer Finder harrten. And heute? Ein wahres Diamanten- fieber hat die südwestafrikanische Bevölkerung ersaßt. Ins Riesen- mäßige sind die Bodenpreise dieser „Sandwüste" in die Äöhe ge- schnellt, als man in einem Streifen Landes um Lüderitzbucht Dia- manten gefunden hatte. Ansere Regierung hat alle Äände voll zu tun, um sich den größten Teil der „Schürffelder" zu sichern und zu verhüten, daß auch noch diese „Schätze" Fremden die Taschen füllen. Welche angenehmen Überraschungen uns aber Südwest zu bereiten fähig ist, das lehren diese Diamantenfunde. In der Namib, dem breiten Sandgürtel an der Westseite unserer Kolonie, der bisher der Schrecken der Weißen war, fand ein Neger zufällig ein paar Diamanten. Der Fund ward bekannt, man suchte und entdeckte, daß ein Land-, das heißt Sandstreifen, der sich in einer Ausdehnung von 10 deutschen Meilen halbmondförmig um Lüderitzbucht herumlegt, entweder an der Oberfläche oder bis zu einer Tiefe vom 30 ein Diamanten führt. Erst wenn eine genaue Vermessung der Fundstellen statt- gefunden hat, wird man angeben können, wie groß der Am fang des Diamantenvorkommens ist. „Äeute kann schon von einem sehr erheblichen Vorkommen gesprochen werden." (Wernburg.) In einem Zeitraum von 4 Monaten hat man Diamanten im Werte von 1,1 Millionen Mark zu Tage gefördert. Die Steine sind nicht groß, aber wertvoll. Aber den Wert der Diamanten urteilt ein Kenner: Äier ist eine Art von Diamanten in den Sandel gebracht, wie sie nur noch in den berühmten Brasilianer Diamanten vorkommt. Kaufen kann man in letzter Zeit keine Brasilianer mehr, denn die Fundstätten Brasiliens sind erschöpft. Durch die jetzigen Funde auf deutschem Gebiet ist wieder ein Diamant von edelstem Feuer, von herrlichster Farben- Pracht und reinstem Glänze den Käufern zugänglich gemacht. Von allen Seiten strömen denn auch Käufer herbei. Das Deutsche Reich aber ist mit einem Schlage zu einem der maßgebenden Länder auf dem Gebiete des Diamantenhandels geworden, ein Gebiet, auf dem England bisher die Alleinherrschaft inne hatte Zu gleicher Zeit beinahe, als die ersten Diamanten aus Südwest 20*

5. Nationale Erdkunde - S. 309

1911 - Straßburg i.E. : Bull
2. Deutsch-Afrika. 309 afrikanischen Flüsse, müssen durch Bohrlöcher aufgeschlossen und das köstliche Naß muß durch Saug- und Druckpumpen zu Tage gefördert werden. Ääufig findet es sich 2—3 m tief unter dem gänzlich aus- getrockneten Flußbett. An einzelnen Stellen sind stark fließende Quellen entdeckt worden z. B. am Waterberge. Am das Wasser nicht vorzeitig versickern oder verdunsten zu lassen, wird man es in Röhrenleitungen fassen müssen. In den Karasbergen dürfte wohl ein großes Staubecken angelegt werden, das die vorhandenen Quellen auffangen und das hier so kostbare Wasser weitergeben soll. Derartige Anlagen haben großen Wert, denn es ist unser Südwest eine unserer Siedelungskolonien. Neben Ostafrika bildet Südwest zur Zeit unsere beste Siedelungskolonie. Dazu eignet es sich vorzüglich seines Klimas wegen. Wohl ist die sommerliche Äitze groß, aber die sonnendurchleuchtete Luft ist gesund. Fiebererkrankungen sind bei günstigen Wasserverhältnissen so gut wie ausgeschlossen. „Wer einmal in Südwest eingelebt ist, denkt nur mit Schrecken an das Nebelland zwischen Alpen und Nordsee zurück. Die meisten von uns, die wir hier doch einmal fort müssen, wird das Heimweh nach Südwest wohl ein Lebenlang verfolgen." So urteilt einer, der das Land gut kennt. (Neichskommissar Dr. Paul Rohrbach.) Am günstigsten für die Entwickelung der Kolonie ist vorerst die Erstehung einiger Großfarmen. Solch eine Farm umfaßt rund 10000 113. und erfordert ein bedeutendes Kapital. Mit einem Vieh- bestand von etwa 100 Kühen, 200—300 Schafen fängt der Groß- farmer an. Er hat lange Jahre harter Arbeit vor sich, aber er kann auch zu einem Wohlstande gelangen, wie er in der Keimat kaum in so kurzer Zeit zu erwerben ist. „Wie ein Freiherr sitzt ein lolcher Farmer auf seiner Farm, jagt und schießt sein Wild, ist ein unab- hängiger Mann und lebt beständig in einer großen, schönen Natur." Großfarmen sind vor allem nötig, weil nur mit ihnen das bedeutende Kapital vereinigt ist, das zur raschen Verbesserung der Vieh- rassen und zur schnellen Vermehrung des Viehstandes notwendig ist. Jedoch sind auch schon Kleinsiedelungen neben den Großfarmen entstanden, und weitere werden sicher folgen. Außer Obst beab- sichtigen die Kleinsiedler alle Arten unserer Gemüse, dazu Kartoffeln, Mais, Luzerne anzubauen und Weine zu pflanzen, wofür die Be- dingungen besonders günstig sind. Bis jetzt muß für die vielen Weißen im Lande die ganze Verpflegung über See eingeführt werden. Im Interesse der leichteren Verteidigungsfähigkeit des Landes muß unbedingt eine vermehrte Anpflanzung von Korn, Mais, Gemüse

6. Nationale Erdkunde - S. 257

1911 - Straßburg i.E. : Bull
11. Die asiatische Türkei. 257 Briten würden es als eine Bedrohung ihres indischen Reiches ansehen, wenn wir uns am Persischen Golf festsetzten. Nicht minder hätten wir die Gegnerschaft der Türkei zu fürchten, die trotz zeit- weise? Schwäche ihren kriegerischen Geist noch nicht verloren hat. Zudem müßten wir bereit sein, die neue Kolonie in Westasien zu verteidigen, und dazu wird in absehbarer Zeit unsere Flotte nicht ausreichen. Brauchen könnten wir allerdings ein solches Gebiet als Kolonie. In zwanzig Iahren vielleicht noch weit mehr als heute. (Vergl. Deutschlands Wirtschaft und Stellung in der Welt- wirtschaft.) Aber was können wir in der asiatischen Türkei wollen, wenn wir keine Kolonie dort zu gründen haben? Wir wollen und sollen, wenn wir unsern eigenen Nutzen kennen, den Türken helfen, daß sie die ehe- malige, im Altertum hochberühmte Fruchtbarkeit dieser Gebiete wieder erstehen lassen. Wie das zu machen sei, soll uns ein Blick auf das Land lehren. Bodenverhältnisse und Erzeugnisse der asiatischen Türkei. Im wesentlichen haben wir zwei Teile zu unterscheiden: 1. Syrien und Nord-Mesopotamien und 2. Babylonien. Das erste, nörd- lich gelegene Gebiet hat Regen genug, daß man ohne künstliche Bewässerung aus eine gute Ernte zählen darf. Im zweiten Teile ist die künstliche Bewässerung unumgänglich notwendig, die alten Bewässerungsanlagen sind auch zum Teil noch erhalten. Sie müßten nur neu ausgehoben und vermehrt werden. Diese Anlagen würden allerdings viel Geld erfordern, ohne Aussicht aus sofortige Ber- zinsung zu bieten. Llnd was wäre zu erhoffen als Gewinn derartiger Kapital- anlagen? Alle diese Landschaften, die Westküste Kleinasiens mit ihren Flußniederungen, die Ebene von Adana in Cilicien, das Gebiet südlich des Taurus, dann aber Mesopotamien zu beiden Seiten des Euphrat, sie alle stellen ein geradezu großartiges Baumwollland dar. Schon einmal, im Altertum, waren Mesopotamien und seine Nebenländer Baumwollgebiete. Führen doch heute noch die Musselingewebe von Mossul ihren Namen. Doch von mesopota- Mischer, syrischer oder kleinasiatischer Baumwolle hört man jetzt nichts mehr. Der Anbau ist vernachlässigt worden, und wo er noch besteht, da fehlt es an den guten, hochwertigen Sorten. Hauptmann, Nationale Erdkunde. 17

7. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 69

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 69 — schlecht darin ist, läßt dir die Vorräte zeigen, siehst nach, ob er einen Teil an meinen Hof abliefert und merkst dir sonst noch alles, was dir auffällt. d) Du, Erzbischof, sagst mir, wie es in den Klöstern zugeht, ob rechter Glaube und rechte Lehre da seien, und ob sonst alle Bestimmungen eingehalten werden. So geht denn aus in mein Land und wirket segensreich ; handelt gerecht und weise und seid stets eingedenk, daß ihr euch nur dann meiner weiteren Liebe versichern könnt!" Ii. a) Vor dem Gericht im Sachsenlande. „Es war ein beschwerlicher Weg, von der Pfalz bis her ins Sachsenland“, hebt der Erzbischof an. „Und auch nicht gefahrlos war er“, fügt der Sendgraf hinzu. „Dennoch waren wir sicher im Geleit der Knechte. Hier werden wir morgen das Gericht abhalten. Jene Eiche beschattet die altgeweihte Gerichtsstätte. Dorthin sind für morgen alle Männer des Gaues zum Ding entboten. Sieh, das steinerne Gerichtshaus, in das wir bei ungünstiger Witterung eintreten, steht auch daneben, davor die Steinbank der Schöppen.“ „Es wird für uns ein schwerer Tag“, hebt hierauf der Erzbischof an. „Zuerst sollen wir ihnen den Treueid für unsern Kaiser Karl abnehmen. Zuvor sollen wir jedoch die Bedeutung des Treueides klar machen. Weiter haben wir ihnen die neuen Gesetze und Ordnungen mitzuteilen, vor allem die über den Heeresdienst. Dann haben wir auch noch Gericht zu halten über Angeklagte, die der Gaugraf nicht verurteilen kann.“ „Ja, es wird ein schwerer Tag; möge er auch segensreich sein!“ schließt der Sendgraf.

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 43

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Eine Donaureise. Durch das Tor von Theben tritt der Strom in die weite oberungarische Tiefebene. Hier ist eine seiner verwil- dertften Strecken, aber nach langem Zögern hat auch hier die menschliche Hand bändigend eingegriffen. Hier ist die Donau uicht mehr blau, sondern schmutzig graugelb. Der Ungar nennt daher seinen heimatlichen Strom die „blonde Donau". Blau aber ist der Himmel, eine unge- henre Wölbung, die auf keine 'Bergeshäupter sich stützt. In der unübersehbaren Weite flirrt ein Glanz, wie man ihn sonst nur iu den südlichen Himmelsstrichen antrifft. Tie Einsamkeit wird zeitweilig unterbrochen von flat- terndem Wasserwild oder in der Höhe kreisenden Weihen. Vom öden Ufer steigt eine graue Rauchsäule kerzengerade zum Himmel, einzelne Gestalten zeigen sich in der Blen- dung wie auf Goldgrund hingekleckst, in bläulichem Duft verschwinden die Fernen. Die weißen Fischer am Ufer statuenhaft unbeweglich, das graue Gebüsch neben den gewundenen Kanälen, — da und dort lange Reihen von Schiffmühlen, Remorqnenrs, Kähne und neuester Zeit die Tausende von Arbeitern mit ihren Werkzeugen und Maschinen, mittels welcher dem Strom ein tieferes Bett vorgezeichnet werden soll, — dazu das unruhige Lebeu im Schilf, wo die Sandläufer und Regenpfeifer sich tummeln und großblätterige Wasserpflanzen sich schaukeln: das alles ist außerordentlich malerisch. Alsdann sind wir in Budapest, der goldenen Gürtel-- schließe, welche die Donau des Westens mit der Donau des Ostens verbindet. Zwei Welten, grundverschieden in der Gestaltung der Landschaft, des Volkslebens und der Geschichte, finden am Ufersaume der magyarischeu Schwesterstädte ihre Verknüpfung. Er'gübe sich diese Tatsache nicht aus sich selbst, aus geographischen und ethnographischen Verhältnissen: die Ausschau voiu St. Gerhardsberg (Blocksberg) in Ofen müßte diesen Sach- verhalt mit einem Schlage vermitteln. . . . Unübersehbar weit dehnt sich nach Süden und Südosten die Ebene, ein anderes Meer, welchem wie dem blaueu Ozean der

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 245

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Erläuterungen. 245 Alexander von Humboldt zugesteht, „die Zeitgenossen mächtig an- geregt, des Weltalls heilige Rätsel zu lösen und das Bündnis zu erneuen, welches im Jugendalter der Menschheit Philosophie, Physik und Dichtung mit einem Band umschlang". (Vergl. A. Baum- gartner, Goethe Iii.) Granit besteht aus einem Gemenge von Feldspat, Quarz und Glimmer; die Glimmerblättchen sind nicht wie beim Gneis zu parallelen Schichten geordnet; von körnigem Aussehen, daher der Name (granum 5= Korn). Das Verhalten der verschiedenen Arten des Granits hin- sichtlich der Verwitterung ist verschieden; ebenso ungleich sind die aus der Verwitterung dieses Gesteins hervorgehenden Formen. (Spitzen, Hörner, Kuppen, wollsackähnliche Blöcke.) Weit verbreitet und vielfach verwertet. Gusla — einsaitiges, serbisches Streichinstrument nach Art unserer Guitarre. Gymuotus — Zitteraal. .Haas Hippolyt, Professor der Geologie und Paläontologie in Kiel, geb. 5. November 1855 zu Stuttgart. Verfasser verschiedener Werke geologischen Inhaltes, schrieb u. a.: „Quellenkunde"; „Aus der Sturm- und Drangperiode der Erde"; die Monographie: „Die deutsche Nordseeküste". Hagen von Tronje, der düstere Held im Nibelungenliede, der Mörder Siegsrieds, gehörte mit zu den Burgunden, welche die Donau hinab nach Ungarn zur Burg des gewaltigen Etzel zogen. Auf der Suche nach einer Überfahrt über die Donau traf er auf zwei Meer- weiber oder Schwanjungfrauen; die eine derselben verkündigte ihm warnend das Schicksal, das seiner und seiner Gefährten im Hunnen- lande wartete: Kampf und Tod. tzagion Oros — heiliger Berg, die östlichste der drei Halbinseln der Chalkidike, so genannt wegen der zahlreichen Mönche und Ein- siedler, die hier teils• gemeinsam in burgartigen Klöstern, teils einzeln in Dörfern, Zellen und Einsiedeleien in strenger Abgeschie- denheit leben. Sie bilden einen geistlichen Staat für sich, der aber der Türkei tributpflichtig ist. Die Klöster sind im Besitze wert- voller Handschriften und zahlreicher Urkunden aus dem Altertum und Mittelalter. Hahn Friedrich, Professor in Königsberg, geb. 3. März 1852 zu Glauzig (Anhalt). Hauptwerke: „Jnselstudien"; „Länderkundevon West- und Nordeuropa" (in Kirchhosss Länderkunde von Europa);

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 90

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
90 Märkische Brückenstädte an der Spree. Terrain ist meist niedrig und die ganze Situation der Stadt der Entwicklung eines großen Handels- und Ver- kehrsplatzes jedenfalls nicht hervorragend günstig. So bald daher die Rücksicht ans die gesicherte und gleichzeitig zur Überwachung geeignete Lage nicht mehr die ans- schlaggebende war, verlor die Juselstadt den größten Teil ihrer einstigen Bedeutung. Unterhalb Köpenicks bleibt das Tal über eine Meile lang flach, und die Höhenränder treten hier weit zurück. Diese Strecke ist noch immer wenig belebt, wenn anch die unmittelbare Nähe der Großstadt manch kleinere Ansiedlnng hervorgerufen bat. So erreichen wir endlich Berlin. Jeder, der die Umgegend von Berlin und die Stadt selbst mit einiger Aufmerksamkeit durchwandert hat, muß den Gegensatz des niedrigen Allnvialgebietes des Spreetales und der beiderseitigen Diluvialhöhen im Süden und Norden der Stadt rasch bemerken. Die Generalstabskarte zeigt uns aber, daß gerade bei Berlin die Höhenränder sich am meisten nähern. Der Nordrand des Teltow zieht sich von den Rollbergen bei Rixdorf über den Kreuzberg gegen Wilmersdorf hin. Der Südrand des Barnim reicht noch mehr in die Straßen des heutigen Berlins hinein, die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile liegen schon ans Diluvialboden und zeigen stark ansteigende Straßen.*» Die Spree aber, welche aus der ganzen Strecke von der Mündung des Müllroser-Kanals bis zur Vereinigung mit der Havel nach Karrers Ausdruck „im erborgten Bette" sließt, d. h. das alte, für sie viel zu breite Odertal benutzt, bildet hier eine Insel von mäßiger Größe. Die Insel aber war nicht ganz flach, sondern hatte einen Hügel aufzuweisen, der gegen die größern Überschwem- mungen jedenfalls Schutz gewährte. Wir müssen doch wohl den Namen der Ansiedlnng, welche ans dieser Insel entstanden war, Cöln oder Kölln, mit der bekannten slavischen Bezeichnung Kolin, Golen oder Köllen iür *) Vergl. Karrer: Der Boden der Hauptstädte Europas. Wien, 1881.
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