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1. Geschichte des Altertums - S. 226

1879 - Mainz : Kunze
226 Anhang. scheiden lassen, um die gesetzlich vorgeschriebene Ehe eingehen zu knnen. Der Mann konnte im Testamente die Hand der Witwe vergeben; war dies nicht geschehen, so that es entweder der eigne Sohn, wenn er mndig war, oder der nchste mnnliche Verwandte. Unter diesen Umstnden ist es begreiflich, warum so wenige Die atheni- athenische Frauen in der Geschichte auftreten. Auf die Angelegen-mm toent1 he*ten Staates haben sie keinerlei Einflu gebt, so wenig wie Einflu auf sie sich in der Kunst oder Wissenschaft auszeichneten. Nicht eine genh^ttn des ^$terin hat Athen aufzuweisen, welche neben Sappho aus Mytilene, Staates Erinna, Corinna, Praxilla aus Sicyon, Telesilla aus Argos und Anyte aus Arkadien genannt werden knnte. Zur Zeit des peloponnesischen Krieges traten in Athen dagegen freigelassene Sclavinnen auf, welche sowohl durch Witz, Geist und Die Hetren einen gewissen Grad von Bildung, als durch ihren Gesang, ihr insffentliche Citherspiel und ihren Tanz die Aufmerksamkeit der Männer auf sich Leben, zogen. Sie wagten sich in das ffentliche Leben, nahmen an den Gelagen der Männer Antheil und erheiterten dieselben durch ihre Knste. Sie standen im Allgemeinen nicht in hoher Achtung, obwohl sie den schnen Namen Hetren, d. i. Schwestern oder Freundinnen fhrten. Kein Mann schmte sich des Umgangs mit ihnen, seitdem Perikles die gefeiertste aller Hetren in fein Haus aufgenommen und Aspasia aus geheiratet hatte; es war Aspasia aus Milet, welche, ebenso schn 9met' wie geistreich, den grten Mann Athens zu fesseln und zu einer Scheidung von seiner ersten Frau zu veranlassen wute. Wie Perikles wegen der Macht seiner Beredsamkeit der Olympier" (d. i. Zeus) genannt wurde, so hie Aspasia seine Hera (Juno) oder wegen ihres Einflusses aus ihn seine Omphale und Dejanira. Auch Sokrates besuchte sie, nannte sich ihren Schler und bewunderte ihre Beredsamkeit. Männer und Frauen suchten ihren Umgang, um von ihr die Gemahlin zu lernen. Als die Athener einmal mit Perikles zerfallen waren, des Perikles, ^ Aspasia an, sie habe die Ehrfurcht gegen die Götter ver- letzt. Perikles vertheidigte sie vor Gericht und soll während der Verteidigungsrede mehr Thrnen vergossen haben als je. Seine Bitten rhrten die Richter, und Aspasia wurde freigesprochen. Ebenso wenig konnte er es ertragen, wenn die Komdiendichter seine zweite Frau zur Zielscheibe ihres Witzes machten, während er Schmhungen zeichnete sich gegen seine eigne Person hchst gleichgltig aufnahm. Die Hetren Rednergabe besuchten die Hrsle der berhmtesten Philosophen und befaten und ihren sich auch mit Schriftstellern; allein trotz aller Bildung und Liebens-Geist aus. Wrdigkeit vermochten sie sich in der allgemeinen Stimme nicht der

2. Geschichte des Altertums - S. 235

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Frauen des Altertums. 235 anderen Stoffen auf und mischte sie entweder den Gerichten bei, oder trank sie im feinsten Weine. Ehe die Mahlzeit begann, welche Seltene kost-oft von 2 Uhr Mittags bis tief in die Nacht whrte, reizte man ftne^etee* den Appetit mit den pikantesten Gerichten, welche der Gaumenkitzel nur ersinnen konnte, zum Essen und Trinken und schmte sich nicht auch Brechmittel zu gebrauchen, welche man sonst dem berladenen Magen geboten hatte, um eine begonnene Mahlzeit weiter fortsetzen zu knnen. Eine groe Reihe von Gerichten bildete die Hauptmahlzeit, bei welcher namentlich die seltensten Vgel und Fische erforderlich waren. Man lie Murnen aus der sicilischen Meerenge oder aus Spanien kommen, Stre von der kleinasiatischen Kste, Austern von Tarent oder Britannien und Fische aus allen greren Flssen des bekannten Erdkreises. Pfauen, Krametsvgel, Flamingozungen wur-den zu kostspieligen Gerichten benutzt. Es ist recht bezeichnend fr die rmische Kaiserzeit, da Caligula fr eine einzige Mahlzeit Aufwand m 350,000 Thaler verausgabte. Dem Luxus der Tafel entsprach die ^chenew-Verschwendung, mit welcher man die Speisesle herrichtete, Tische, tidjtung. Ruhebetten, Polster, Geschirre, Aufstze bestellte, das zahlreiche auf-wartende Sclavenheer in Gold und Silber kleidete und fr die ver-fchiedenen Bedienungen sorgfltig einben lie. Schauspieler, Snger, Possenreier, Gladiatoren zc. suchten die Gste zu unterhalten. Die schwelgerischen Gastmhler hatten Krankheiten, Unthtigkeit Die Folgen und Unsittlichkeit eben so ausgesuchter Art, wie sie selbst waren, inbet ttt"a6t9' ihrem Gefolge. Von hitzigen Fiebern, Kopfschmerz und Schwindel, Schlaflosigkeit, bsartigen Geschwren tc. wurden die Schlemmer geplagt und fanden an keiner Anstrengung mehr Gefallen. Orien-talische Verweichlichung zeigte sich in den kleinsten Verhltnissen. Die rmischen Stutzer verwandten eben so viel Zeit als die eitelsten Frauen auf ihren Putz, konnten Stunden lang vor dem polirten Metallspiegel stehen, um die Toga in knstliche Falten zu legen, die anmutigste Haltung und Bewegung des Krpers einzuben und das Haupthaar nach der Mode zu kruseln. In der Putzsucht leisteten die Frauen der rmischen Kaiserzeit Die Putzsucht das Unglaubliche, und es wird nicht ohne Nutzen fr das Verstnd- bergt^en nis jener Zeit sein, wenn wir eine rmische Frau einmal in ihrem Putzzimmer beobachten. Denn was der reichsten Frstin der Gegen-wart mit allen ihren Schtzen zu besitzen und zu fordern nicht mg-lich ist, das besa die Frau eines rmischen Senators oder Ritters, und alle Tage zeigten ihre Befehle, welche Anforderungen sie an die Kasse des Gemahls und an die Unterwrfigkeit ihres zahl-

3. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 483

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ii. Psychologie. 483 § 17. Während das Temperament etwas Angeborenes ist, welches frei- lich gezügelt und geleitet und in Ausschreitungen gemildert werden kann, ans welches Geschlecht, Lebensalter (dem Kindesalter ist meistens eigen das sanguinische Temperament, dem Jünglingsalter das cholerische, dem Mannesalter das melancholische, dem Greisenalter das phlegmatische), Nassen und Standesunterschiede von wesentlichem Einflüsse sind, ist der Charakter etwas Erworbenes, Angeeignetes Er ist die durch Selbst- bestimmung bewirkte Gewöhnung des Geistes zu einer bestimmten Richtung der Gesinnungs- und Handlungsweise. Diese Gewöhnung wird bewirkt durch Befolgung von Grundsätzen, so daß wir denjenigen einen Charakter nennen, der Grundsätze hat und sein Wollen und Han- deln nach denselben richtet. Je nachdem diese Grundsätze sittlich gut oder schlecht sind, ist auch der Charakter gut oder schlecht. Da diese Grund- sätze von dem einzelnen Menschen erst gebildet werden müssen, so folgt, daß der Charakter nur allmählich und erst im Verlaufe des Lebens sich bildet. Derjenige, der sich nicht eine auf Grundsätzen beruhende Lebensrich- tnng angeeignet hat, der vielmehr sich beeinflussen läßt von wechselnden Stimmungen und Verhältnissen, heißt charakterlos. Da die Charakter- anlage und die Charakteransbildnng bei den einzelnen Menschen verschieden ist, so ist auch die Charakterverschiedenheit eine sehr große. Temperament und Charakter zusammengenommen bilden die Indi- vidualität, die Persönlichkeit des Menschen. B. Aufsatzlehre. Die Rhetorik (ß prjtopi'/.^ sc. xsp-rj) oder Redekunst, deren wesentlichster Teil die Aufsatzlehre ist, wird schon von Cicero und von Quintilian (in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr.) in seiner trefflichen Anleitung zur Redekunst (Oe inritntione oratoria libri Xii) in 5 Teile geschieden, die bezeichnet werden mit den Namen: inventio, dispositio, elocutio, in ein oria und pronuntiatio. Inventio ist die Auffindung des Stoffes, dessen man zu einer Rede oder zu einem Aufsatze bedarf, ämpomtio die Anordnung und Gliederung des durch die inventio gefundenen Stoffes, elocutio die sprachliche Dur- st e l l u n g desselben oder der Stil, ineinoria die Aufnahme des nieder- geschriebenen oder des nur meditierten Aufsatzes in das Gedächtnis, 1 1 Vgl. den Aufsatz: „Über den Charakter", S. 418. 31 *
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