102
wenig eßbare Pfl.; — die Wälder v. düsterem Ansehen, da die Blätter
ohne frische grüne Farbe «.meist eine lederartige.fortsetzung der Rinde
sind; — regelmäßiger Wechsel der Rinde anstatt des der Blätter. —
Wälder von Gummibäumen, Akacien. — Gutes Bauholz. — Flachs
u. Indigo wild; viele Grasarten. — B. Eingeführte: sämmtl. europ.,
anierikanische u. a. gedeihen vortrefflich, z. V. Getreide, Obst, Wein,
Taback, Maulbeer.
§. 176. Thierw elt. — Arm an Säugethieren; nur Beutelthiere,
Känguruh u. Känguruhratte, der dachsähnliche Wombat, Stachelschwein
(auf der Känguruh I.), — der Tingoe od. wilde Hund, das einzige
Raubthier, doch zähmbar. — Reich an schön gezeichneten Vögeln, arm
an Singvögeln; z. B. der straußartige Emu, ohne Schwanz, u. Flügel,
mit borstigen Federn; der schwarze Schwan; Hühner; Fasanen; Papa-
geien. — Giftige Schlangen. — Walfisch, Robben, Delphin. — Alle
europ. Hausthiere gedeihen vortrefflich, besonders Schafe (an 12 Will.
Stück). Wilde Rinderheerden.
§. 177. Mineralreich. — Saustr. besitzt sehr ergiebige Blei-,
Kupfer- u. Eisenminen; außerdem Silber, Gold, Braunstein, Graphit,
Schwefel, Salz, Halbedelsteine; — Oaustr. bedeutende Steinkohlenlager;
— unweit Bathurst neuerdings sehr ergiebige Goldminen entdeckt.
§. 178. Bevölkerung.— Die Urbevölkerung, schwärzliche M a-
layen od. Australneger, roh und stumpf, ohne alle staatliche Ein-
richtung, zieht sich vor den Weißen in das unwirthliche Innere zurück,
wo sie aus Mangel verkommt. Bildsamer u. zuthunlicher sind die hell-
farbigeren Inselbewohner. — Die europ. Bevölkerung (seit 1788),
meistens Engländer, im S. auch Deutsche, beträgt über 300,000. —
Strafkolonien.
Der Cont. ist mehr für Viehzucht, als für Ackerbau geeignet, obwol
auch letzterer mit gutem Erfolg betrieben wird. Üppige Bergweiden,
weitläuftig stehende und daher gut begraste Hochwälder. Das Innere
uncultivirbar.— Haupt ausfuhrprodukte: Schafwolle (1849—36 Mill.
Pf. nach England), Fleisch, Häute, Metalle, Getreide, Gummi, Baum-
rinde als Gerbestoff, — Wein nach Kalkutta. — In Neusüdwales be-
deutende Industrie, in Saustr. nicht unerhebliche Anfänge. — Pro-
jectirte Dampfschifflinien: !. v. Southampton über Suez, Singapur,
Batavia, durch Torres Str. nach Sidney (13,288 engl. M., in 60 Ta-
gen) u. weiter bis Port Nicholson auf Neuseeland (im Ganzen 14,488
M.) — oder: 2. v. Southampton über Panama nach Port Nicholson
(11,500 M.) u. Sidney (12,700 M.). — Ein Segelschiff gebraucht bis
Sidney 4—5 Monate.
I. Kolonie Neusüdwales od. Oftaustralien, — im I. 1849
— 246,000 E. — Steinkohlen, Industrie, gute Häfen und lebhafter
Handel. Bedeutende Viehzucht; 1846 — c. 7 Mill. Schafe, 1% Mill.
Rinder, 82,000 Pferde. — Sidney am Pt. Jackson, H., 38, E.;
gegründet 1788 mit 1011 Menschen, worunter 756 deport. Verbrecher.
— Paramatta 10,. Windsor 6,. — Im So. der Distrikt Port Phi-
lipp (32, E.) mit der 1839 gegründeten, blühenden Kolonie Australia
Felir, wo Melburne Ii,.
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Extrahierte Personennamen: Nicholson Jackson
Extrahierte Ortsnamen: Braunstein Bathurst England Kalkutta Neusüdwales Saustr Southampton Singapur Batavia M. Port_Nicholson Neuseeland M. Southampton Panama
93
— 4. Die südl. gemäßigte Z. mit auffallend ungünstiger Wit-
terung? kalt, nebelig, regnigt, stürmisch.
Die Gebirge zeigen ebenfalls 3 klimat. Regionen: ten-a ca-
liente, terra templada, terra fria.
§. 163. Pflanzenwelt. Amerika zeichnet sich aus durch eine große
Mannigfaltigkeit und Fülle üppiger, riesiger, saftstrotzender Pflanzen;
Brasilien übertrifft in dieser Beziehung alle Theile der Erde. — Ein-
heimische Pflanzen *): Palmen (—nirgends in größerer Zahl v. Arten
u. riesiger als im Maranon - Gebiete, wo 130—200' hoch—) Cacao-
baum, Chinabaum, Banille, Indigo, Zucker, feine Tischler-
und Farbehölzer (Mahagoni), Fernambuk, Campeche), Cactus, Bam-
bus— sämmtl. in der heißen Zone; ferner Kartoffel, Ta back, Mais,
die europ. Waldbäume. — Eingeführte: alle europ. Getreide- und
Ob st arten, Wein, Baumwolle, Reis, Kaffe.
§. 164. Thierwelt. — Sehr mannigfaltig uns mit vielen Eigen-
thümlichkeiten. — Die großen u. starken afrik. u. asiat. Vierfüßler
fehlen; viele u. prachtvolle, aber auch lästige Infecten (Mosquito-Fliege,
— Schmetterlinge in Guyana u. Brasilien); — prächtige Vögel; —
Schlangen, Reptilien. — Eigenthümlich: Lama, Vicuña, Bisonbüffel,
Kuguar, Jaguar, Armadill, Klapperschlange, Condor, Colibri u. a. Au-
ßerdem die meisten Thiere mit anderen Erdtheilen gemein. — Pelzthiere.
— Die Hausthiere fammtlich eingeführt; den Ureinwohnern war
Viehzucht unbekannt; — wilde Heerden. — Seidenraupe im S. der Union.
§. 163. Mineralreich. — Sehr bedeutend. — Viel Silber in
Merico, Centro Am., Peru, Chili, Bolivia; ebendaselbst, in Brasilien,
Californien und am Sende der Allegh. viel Gold. — Platina in
Neu -Granada. — Quecksilber; neue, sehr reiche Minen bei Neu
Almadén zw. S. Francisco und Monterey. — Die übrigen Metalle in
den Cord. u. Allegh. — Steinkohlen in Neu England, Pennsyl-
vanien, an der Magelhaens Str., in Chile, Panama, St. Salvador,
Vancvuvers Archipel. — Edelsteine; Diamanten in Brasilien, wo auch
Schwefel, Salpeter.
§• 166. Bevölkerung. — Im Ganzen c. 54 Mill. E.; davon
auf Nam. 34, Sam. 16, Westindien 3.y2. — Vier Menschenracen:
1. Die amerikanische R. (Rothhäute), c. 9 Mill., darunter c.
2 Mill. freier Indianer. Zwar körperlich stark u. behende, aber zu
anhaltenden Arbeiten nicht geeignet. Nur Jagd- und Fischvölker. Der
gebildetste Stamm die Ch ero tesen in Arkansas. — Die freien In-
dianer in Nam. nehmen durch Verfolgungen, Blattern, Branntwein
immer mehr ab.
2. Die mongol. R. und zwar die Eskimos auf den arktischen
Küsten und Ji.; Fischvolk; klein, roh, aber gutmüthig. — Unter den
Chinesen zeigt sich starke Auswanderungslust nach Am., und zwar
hauptsächlich nach Californien u. Costa Rica, was v. großem Werthe ist.
*) Die für den auswärtigen Handel bedeutenden flnv mit gesperrter Schrift
gesetzt.
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Extrahierte Personennamen: Francisco
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Chinabaum Campeche Guyana Brasilien Vicuña Bisonbüffel Merico Centro Peru Bolivia Brasilien Californien England Chile Panama Brasilien Westindien Arkansas Californien
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur
ijülje seiner Macht».
1804-1812.
Die Gründung der neuen Monarchie.
Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen *
seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker,
des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird
Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als
Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai.
jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit
dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung
des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch
Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem.
Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel
Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und
des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung.
Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen)
Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons
Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene
Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas,
Piacenzas und Gnastallas.
Napoleons siegreiche Kämpfe.
I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805.
Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen
Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons Eugene
Beauharnais_Vicekönig Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Moreaus_Exil Pichegrus Napoleons Napoleons Italien Napoleons Mailand Napoleons Oesterreich England Amiens
— 169 —
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im
Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur
wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen,
erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige
Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker-
rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei
Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche
Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen
Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen;
Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den
Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger;
Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild-
kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr
als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt.
In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch-
Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen.
b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver-
schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und
der malayischen.
1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und
Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung.
Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner,
Tataren und die sibirischen Völker.
2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt
nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr
30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach-
barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören
einer eigenen Rasse, den Dravidas, an.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asiens Sibirien Britisch-
Jndien Japan Asiens Asien Hinterindien Ceylon
241 —
der wilden Indianer zur
katholischen Religion.
Bolivia ist durch seinen
M i n e r a l r e i ch t u m,
besonders an Silber,
Kupfer und Zinn, be-
kannt. Infolge eines
unverständigen Betrie-
des sowie fortwährender
Kriege und der Herr-
schenden Unsicherheit ist
aber der Bergbau stark
zurückgegangen. Auch
Industrie und H a n-
del sind gering.
Der größte Ort ist
La Paz (40000 E.),
____ unfern des Titicaca-
Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit
16 000 E. war einst-
>nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die
leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun-
mehr die gewerbreichste Stadt.
Die Argentinische Nepublik
hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner,
Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte
5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die
Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der
Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe
(75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel
b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem
fleisch und andere tierische Produkte.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11
.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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— 8 —
jetzt auf den Äckern. Sie werden zu Taneu, Bindfaden, Segeltuch
und Leinewand verarbeitet. Tas Weben geschieht teils in Fabriken,
teils besorgt es der Bauer auf seinem eigenen Webstuhl.
Obstbäume (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen n. f. w.)
haben wir überall, aber wir könnten noch weit mehr anpflanzen.
In anderen Ländern verdient der Landmann viel mehr Geld mit
dem Obstbau als bei uns.
Beeren ob st, besonders Bickbeeren, Kronsbeeren und Wach-
holderbeeren wachsen auf unfern Bergen und in der Heide wild.
.Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren werden
überall in den Gärten gezogen.
3. Unsere nützlichen Haustiere.
Unsere Viehzucht ist ziemlich bedeutend, wird aber doch von
den anderen Regierungsbezirken unserer Provinz übertroffen. Am
wichtigsten ist die Schweinezucht und der Handel mit Schinken
nud Speck. 'Dann kommt die R i n d v i e h z u ch t, und in den Heide-,
Sand- und Moorgegenden die Schafzucht. Recht zahlreich sind
hier noch immer die sogenannten Heidschnncken.
Heidschnuckcn.
Tie 5) e i d s ch n n ck e ist von allen Schafarten die kleinste und
genügsamste. Ihre schwarze, braune oder graue Wolle ist hart
und zottig und nicht so wertvoll wie die Wolle anderer Schafe.
Aber deuuoch sind diese Tiere für den Bewohner des Moors und
der Heide unentbehrlich. Denn sie begnügen sich mit der mageren
Nahrung der Heide und haben zu Tausenden da noch ihr Futter, wo
andere Hausschafe nichts mehr finden. Besonders im Winter würde
der Heidebauer andere Schafe nicht ernähren können. Tas Fleisch
der Heidschnncken ist schmackhaft und wird oft weit verschickt. Der
Schäfer solcher Herden trägt meist einen großen Mantel aus Heid-
schuuckeuwolle, den er Haik nennt. Derselbe ist wasserdicht und hält
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrichs_I. Alfons_Iii Enrico_Dandolo Kamps Heinrich_Vii Heinrich Matteo_Visconti Franz_Sforza Franz Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Italien Spanien Portugal Portugal Lissabon Spanien Republik_Venedig Konstantinopel Genua Genua Genua Amerikas Eroberuna_Konstantinopels Mailand Mailand
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
A. Nordwesteuropa. Ii. Dänemark.
99
Bei diesem Klima kann keine großartige Pflanzenwelt gedeihen,
und unsere Getreide- und Gemüsepflanzen finden dort keine Heimat
mehr u. s. w.
o) Die Bewohner.
Welche Beschäftigung kann nach der Landesnatur keine Nahrungsquelle der
Isländer bilden? — Der Ackerbau.
Welches werden daher wohl hervorragende Einfuhrartikel sein? — Getreide
und Gemüse.
Statt der Getreidekörner führt man verschiedene Mehlsorten ein.
Zu welcher Beschäftigung werden die Weideplätze nötigen? — Zur Viehzucht.
Wo werden wir diese Weideplätze zu suchen haben? — An den Gebirgs-
abhängen und in den Flußthälern.
Welcher Landesstreifen dürfte sich nach der Karte sehr gut dazu eignen?
— Das Tiefland an der Südküste.
Und doch gehört dasselbe zu den unfruchtbarsten und ödesten Gegenden
Islands. Lavasand und vulkanische Asche vom nahen Hekla haben die
Weiden vielfach bedeckt, und auch unfruchtbare Moorstrecken ziehen sich weithin.
(Wiederholen.)
Wo liegen nun wohl die besten Weideplätze? — In den Flußthälern und
an den Gebirgsabhängen der Nordküste.
Dieser Landesteil ist daher trotz seines rauheren Klimas auch der am
meisten bewohnte. Rinder und Pferde haben beim Isländer eine Heimat
gefunden. Den größten Nutzen gewährt ihm aber das Schaf. Es liefert
ihm Milch, Wolle und Fleisch und wird in großen Herden gehalten. Die
Renntiere leben wild in Herden. An Raubtieren kommen der Eisbär und
der Schneefuchs vor. Unter den Pflanzen ist für den Isländer das is-
ländische Moos, eine Flechtenart, sehr nützlich. Er sammelt es in großer
Menge und bäckt eine Art Brot daraus. Weil es als Heilmittel gegen
Brustkrankheiten sehr geschätzt ist, bildet es einen bedeutenden Handelsartikel.
Was liefert das Meer den Bewohnern? — Meerfische und Robben.
Auch der Walfisch und der nordische Hai zeigen sich an Islands Küsten
und werden von den Bewohnern gejagt. An den Küsten nisten die Eider-
gänse, deren Dunen einen bedeutenden Handelsartikel bilden.
Nenne andere Ausfuhrartikel! — Thran, Fischbein, Wolle, Pelzwaren.
Welche Haushaltungsartikel müssen eingeführt werden?
Welches ist die wichtigste Handelsstadt? — Reykjavik.
Der Name bedeutet Rauchbucht. Sie ist nicht größer als ein großes
deutsches Dorf. Beschreibe ihre Lage!
7*
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113
worin der Branntwein erstarrt, und trennt sich von seiner grau-
sen Heimat nicht minder ungern als der Schweizer von seinen
reizenden Bergen. O welch' erhabene Harmonie der Natur, welch'
anbetungswürdige Weisheit und Macht ihres Urhebers! O der
milden Fürsorge für seinen Liebling, den Menschen! Nur durch
sie ward das Eis der Pole und der glühende Erdstrich des
Aequators für ihn bewohnbar, und nur durch sie werden dem
Grönländer die uns widrigsten, dürftigsten Speisen so wohl-
schmeckend und nahrhaft, als dem Neger oder Malaien der Sago,
der Pisang oder der köstliche Mongostan.
Doch nicht genug. Die Vorsehung sorgte auch mittelbar für
die Entwicklung des dürftigen Polarbewohners. Die vierfüßigen
Thiere und das Geflügel dieser weiten Gegend sind durch das
dichteste Haar und den weichsten Flaum gegen die Kälte geschützt.
Der Bewohner dieser Gegend, obgleich nur einer geringen künst-
lichen Wärine bedürfend, erlegt viele dieser Thiere für seine
Kleidung und andere Bedürfnisse. Aber nun landete der Euro-
päer, siedelte sich dort an und entdeckte bald in diesem Pelzwerke
einen erstaunlichen Werth, einen wichtigen Handelszweig. Schnell
weckte er in den Bewohnern den Trieb nach mehreren neuen
Bedürfnissen. Jetzt jagt dieser den Biber, den Bären, das Elen-
thier nicht mehr bloß für seinen Gebrauch, sondern zum Ein-
tausch für europäische Maaren, und so erzeugte sich ein Verkehr
des wilden Eingebornen und des gebildeten Fremdlings. Freilich
steckte dieser seinen neuen Bekannten mit den Blattern an, und
was noch trauriger war, er erregte in ihm die Lust zum Genüsse
starker Getränke. Dagegen gab er ihm die Mittel an die Hand,
sein Leben leichter und sicherer zu erhalten * *).
Nach D. Zimmer mann.
hat, belaufen sich auf 10 und mehr Grad unter Null, länger anhal-
tend auf 30" R. und darüber, wobei bereits Quecksilber und Brannt-
wein gefriert. Nach Humboldt (Grundzüge der Theorie der Isother-
men) ist der kälteste Ort auf der Erde Melvilleö Insel (unter
74° N. B.) mit einer Jahrestemperatur von — 18°,7, einer Win-
tertemperatur von — 35°,5 und einer Sommertemperatur von -j- 2°,8
Fahrenheit; der heißeste Ort Masina oder Mafsaua in Abyssinien
(am rothen Meere unter 15° N. B.) mit einer Jahrestemperatur
von -j- 31° und einer Wintertemperalur von -\- 26°,7.
*) Wenn auch uirermüdliche Missionäre zur Bclehrurrg der Po-
larvölker in diese von allen Reizen des Lebens entblößten Gegenderr
eingedrungen sind, wenn es ihnen auch gelungen ist, die geistig und
körperlich auf einer niedrigen Stufe stehenden Bewohrrer (Lappen,
8
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