Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 31

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 31 üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes, die Heimat vieler Palmenarten. Angebaut werden u. a. Reis, Weizen, Baumwolle, Thee, Indigo, Opiummohn. Der Elefant ist das wichtigste Haustier, der Tiger das ge- fährlichste Raubtier. In den Flüssen hausen Krokodile; reichlich sind die Schlangen vertreten. — In den Sumpfländern des Gangesdeltas ist die Heimat der furchtbaren Cholera. Südlich von dem steppenartigen, an Diamanten reichen Hochlande von Dekhan die Insel Ceylon, die Heimat des Zimtbaues. Perleu- fischerei. Ceylonkaffee. Die Bewohner Indiens (286 Mill.) sind die Hindus, braun- farbige Kankasier, welche das Land schon sehr frühe auf eine hohe Stufe der Kultur brachten. Sie haben noch heute ihre uralte br ah manische Religion (so genannt nach Brahma, dem obersten Gott) und die Stände- scheiduug in Kasten. Der Reichtum des Landes lockte aber auch fremde, namentlich mohammedanische Eroberer an. Im Jndnsgebiet giebt es noch heute viele Mohammedauer. — Fast ganz Vorderindien gehört heute deu Eugläudern als indisch-es Kaiserreich. Die Engländer haben An- bau,. Gewerbefleiß und Verkehr sehr gefördert und viele Eisenbahnen gebaut. Kalkutta, Hst. an einem Arm des Gangesdeltas, Sitz des Vizekönigs, wichtigster Ausfuhrhafen Indiens. — Benäres am Ganges, heiligste Stadt der Hindus. — Lahor, prachtvolle Stadt im obern Jndusgebiet. — Bombay (bombe), wichtigste Handelsstadt der Westküste. — Madras, bedeutende Handelsstadt an der Ostküste. 2. Hiuterittdieu, handsörmige Halbinsel mit der fingerartig vorgestreckten Halbinsel Malakka. Fünf hohe, jedoch nicht schneebedeckte Gebirge durch- ziehen die Halbinsel gen 880. Zwischen ihnen 4 Ströme, von denen der Menam der bedeutendste ist. Auf dem fetten Schlammboden der Flnßthäler gedeiht viel Reis. Die Tier- und Pflanzenwelt erinnert an Vorderindien. Die Bewohner sind auf Malakka Malayen, im übrigen Hinterindien ein Mischvolk von Malayen und Chinesen (Jndochinesen). Sie bekennen sich größtenteils zum Buddhismus. Diese Religion wurde vou dem indischen Weisen Buddha, einem Zeitgenossen des Cyrns, begründet. Sie zählt etwa so viel Anhänger, als die christliche der ganzen Erde, da sich zu ihr fast alle Mongolenvölker des mittleren und s.ö. Asiens bekennen. Die westlichen Küstenländer und der 8. Malakkas bilden das britische Hinter- indien. — Den Franzosen gehören die ö. Küstenländer. — Ein einheimisches Reich ist Siam mit der größtenteils auf Inseln erbauten volkreichen Hst. Bangkok. 3. Ter indische Archipel besteht aus zahlreichen (etwa 10 000) Inseln, welche sich zu beiden Seiten des Äquators zwischen Südasien und Australien ausbreiten. Man unterscheidet 4 große Hauptgruppen: die großen Snnda- inseln (Borueo, Sumatra, Java, Selebes), die kleinen Snndainseln, die Molukkeu oder Gewürzinseln und die Philippinen. Die größte der Inseln ist B o r n e o, die dritt-größte Insel der Erde, so groß wie Skan- dinavieu. — Die Inseln sind gebirgig und vulkaureich. Java ist mit seinen 46 Vulkaueu das vulkanreichste Land der Erde. Die^Pflanzenwelt ist bei dem gleichmäßigen, feuchtwarmen Tropenklima sehr üppig. Zu den sonstigen Kulturpflanzen der heißen Zone kommen köstliche Ge- würze, als Kampfetbaum, Gewürznelken, Muskatnüsse, ferner Sagopflanzen und auf den Philippinen Manilahanf. Reis, Zuckerrohr, Kokosnüsse und Brotfrucht gedeihen m ,vülle. Zu der vielgestaltigen Tierwelt gehören die zahlreichen Papageien und Gewürztauben, der fliegende Hund, der Orang-Utan (Sumatra und Borneo) und der Königstiger (Sumatra und Java).

2. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

3. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F

4. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

5. Europa - S. 135

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 135 — den Getreidebau unmöglich. Man hat es wohl versucht, in geschützten Tälern etwas Gerste und Hafer anzubauen. Aber diese Pflanzen setzen äußerst wenig Köruer an und müssen meistens grün gemäht werden. Anch die Kücheugewüchse, die man in geschützten Gärten zieht, sind ver- krüppelt und kraftlos. Es fehlt eben die nötige Sommerwärme. Der Banmwnchs beschränkt sich auf niedrige Ebereschen, Weiden und Wacholdersträucher. Dagegeu sind die Täler und Bergabhänge reich an Gräsern und sonstigen Futterkräutern; auch ist Island reich an Moos- und Flechtenarten, die oft die ödesten Felsen überziehen. Eine sehr nützliche Flechtenart ist das „isländische Moos", welches als Heilmittel gegen Brustkrankheiten und als Zusatz zum Brotmehl sehr geschützt ist. Die Bewohner sind nordgermanischer (skandinavischer) Ab- stammung. Sie ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, dem Ein- sammeln von Eiderduueu und. von der Schafzucht. Das Schaf bringt dem Isländer den größten Nutzen und wird daher in großen Herden gehalten. Es liefert ihm Milch, Wolle und Fleisch. Das kleine, aber sehr ausdauernde Pferd ist als Reittier sehr geschätzt; das Renntier lebt wild und wird gejagt. Au Raubtieren kommen Schneefüchse und Eisbären vor. Nur 2/5 des Landes sind bewohnbar. Am dichtesten ist die Bevölkerung ans den weidereichen Abhängen der Nord- und Südwestseite. Dem Mangel an Holz beim Häuserbau wird durch große Mengen Treibholz abgeholfen, das der Golfstrom an die Küsten treibt. Als Brennmaterial dient der Torf, welcher auf Island in großen Mengen vorkommt. Er wird neben Holz und Rasenplatten auch zum Häuserbau benutzt. Nach Island eingeführt werden Mehl, Gemüse, Kolonialwaren, Eisen und Holz, ausgeführt getrocknete Fische, Wolle, Tran, Eiderduueu und Talg. Tie Isländer zeigen in ihrer entlegenen Heimat viel Sinn für Bildung und Wissenschaft. Obwohl keine Volksschulen bestehen, findet man doch kaum einen Isländer, der nicht lesen und schreiben könnte. Die alten nordischen Götter- und Heldensagen haben sich bei den Isländern am -schönsten erhalten. („Edda".) Von den Normannen in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts entdeckt, wanderten (874) Norweger nach Island ein und gründeten hier einen freien Staat, dessen Bürger im Jahre 1000 das Christentum annahmen. Nach mancherlei innern Wirren kam die Insel im 13. Jahrhundert an Norwegen und 1381 mit diesem an Dänemark. Heute hat sie eine eigene Verfassung und ein eigenes Parlament (Althing). Die Hauptstadt Reykjavik (Rauchbucht) an der Sw.-Küste (4000 E.) ist Sitz der Behörden, hat Bnchdruckereieu und Zeitungen, ein Gymnasium, kein Gefängnis, eine öffentliche Bibliothek, und zwar die polnächste der Erde. Im Sommer ist R. durch regelmäßige Dampfschiffahrt mit Dänemark verbunden. Dänische Kolonien: 88500 qkm mit 43 Tsd. E. Grönland und westindische Inseln (St. Croix. St. Thomas, St. John). — Am 23. Jan. 1902 ist vermittels Kaufvertrags die Abtretung der w e st i n d i s ch e n Inseln «n die Vereinigten Staaten von Nordamerika eingeleitet worden.

6. Die fremden Erdteile - S. 138

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 138 — doch als ein „trockenes" bezeichnet. „Die Wäsche trocknet rascher. Die Brot- Vorräte, welche man in Europa mehrere Wochen aufbewahren kann, werden dort in einigen Tagen ungenießbar, weil das Brot rasch »lustrocknet. Die Ernten sind in Nordamerika weniger unsicher als in Europa. In Nordamerika kann man ohne Nachteil für die Gesundheit in ein eben gebautes Haus einziehen: man hat nicht nötig, erst auf das Austrocknen der Wände zu warten; dagegen haben die Tischler mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, indem Holz, welches man in Europa für hinlänglich ausgetrocknet halten würde, um es für Möbel zu verwenden, zu Boston und New-Uork in kurzer Zeit reißt." (Heiderich). Die Ursache der größeren Trockenheit bei gleicher Regenmenge ist der herrschende Südwestwind, der hier nicht wie in Europa ein Regenbringer, sondern ein trockener Wind ist. Das arktische Klima tritt bereits in viel niederen Breiten auf als in Europa. Labrador, unter gleicher Breitenlage mit Großbritannien, gehört bereits zu den kältesten Ländern der Erde. 4 Pflanzen- und Tierwelt. Die Pflanzenwelt Amerikas zeichnet sich durch Arteitreichtum und Mannigfaltigkeit ans und zeigt in den tropischen Gebieten selbst größere Üppigkeit als in Indien. Besonders ist die tropische Flora durch eine Fülle von Palmenarten und Ziergewächsen ausgezeichnete Unter letzteren sind in erster Linie die Kakteen zu nennen, über 400 Arten, deren einige zur Zucht der Cochenille dienen. Aus Mexico stammen die Sonnenblumen, ans Chile die Fuchsien, ans Nordamerika die Robinien. Dagegen ist die neue Welt verhältnismäßig arm an einheimischen Kulturpflanzen. Mais, Kartoffel, Tabak, Fieberrinde n bäum, *) Kakao,**) Vanille ,***) Batatef) und spanischer Pfeffer ff) sind die wichtigsten derselben. Dazu kommen noch verschiedene Nutzhölzer wie Mahagoni, Rot-, Gelb- und Blauholz und Pockholz .fff) Baum- wolle fanden die Europäer angebaut in Pern und Mexico. In ihrem heutigen Hauptlaude, den f. Strichen der Union, ist sie eingeführt. Desgleichen stammen alle übrigen Kulturpflanzen Amerikas aus der alten Welt. Die Tierwelt ist weniger großartig entwickelt. Es fehlen die großen und kräftigen Säugetiergestalten der alten Welt und die großen Raubtiere aus dem Katzengeschlecht. Jaguar und Puma sind schwache Nachbilder vou dem gefürchteten Tiger und majestätischen Löwen der alten Welt; der eselgroße Tapir muß die riesigen Viel- hufer, das Lama das Kamel der alten Welt ersetzeil. Letzteres war das einzige Haustier der seßhaften Urbevölkerung. Eigenartige ameri- kanische Tierformen sind ferner die Brüllaffen, der Ameisenbär, das Faultier und das Gürteltier. Reich ist Amerika an zahl- reichen großen Reptilien (Alligator, Anaconda, Klapperschlange, Schild- kröten), farbenprächtigen Insekten und buntschillernden Vögeln, darunter *) S. 34. **) Die gurkenähnlichen Früchte des Kakaobaumes (theobrorna cacao), deren Samen zur Chokoladenoereitung dienen. ***) Die aromatischen Schotenfrüchte einer tropischen Schlingpflanze (Orchidee) vanilla planifolia. f) Eine Windenart mit mehlweißen Knollen. ff) Paprica, die reifen Früchte von capsicum annuum. fff) Das sehr harte Kernholz des Guajakbaumes (Westindien), wird zu Kegelkugeln :c. verwendet.

7. Die fremden Erdteile - S. 142

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 142 — Tier- und Pflanzenwelt sind in dieser Einöde spärlich vertreten. Der knrze Sommer eutlockt dein Bodeu des Küstengebiets eine grüne Pflanzendecke: Gras, Blumenschmuck, Flechten und Moose, niederes Gesträuch, Rausch- und Moosbeeren. Die schwarze Rauschbeere und die rote Moosbeere siud wertvoll als Beikost zu dein täglichen Seehundsfleisch. Das Löffelkraut dient frisch als Salat, wird ge- sammelt und zu wohlschmeckenden Kohlsuppen verwertet und ist zugleich das beste Arzneimittel gegen den Skorbut. Die Riesen des grön- ländischen Optik (= Wald) sind Weide und Birke, welche singerdick werden, sehr ästig und verkrümmt am Boden hinkriechen und, sich gegenseitig stützend, mannshoch werden können, so daß sich hier das zwerghafte wilde Renntier verbergen kann. Polarfüchse, weiße Hasen, Eidergänse und Schneehühner beleben noch diese Wildnis. Der Schrecken der schwächern Geschöpfe ist der Eisbär. An Mineralien hat man Silbererze und das zur Aluminium- fabrikatiou wertvolle Kryolith gefunden. In den Kohlenlagern fiudeu sich ellendicke Baumstämme, ein Beweis, daß Grönland auch einst eine üppige Vegetation aufzuweisen hatte. 2. Die Bewohner. In den Niederlassungen der Dänen und Herruhuter leben 200 Europäer. Die übrige Bevölkerung, gegen 11000 Köpfe, besteht aus den Junuit oder Eskimos. Die Eskimos siud das bekannteste der nordamerikanischen Polarvölker und bewohnen die Küsten und Inseln des n. Polarmeers von Grön- land bis zum Beringsmeer. Sie gehören zu den kleinsten Bewohnern der Erde und erscheinen in ihren körperlichen Merkmalen als Überg.ingsstämme von den mongolischen zu den amerikanischen Völkern. Als echtes Polarvolk haben sie sich in Wohnung, Kleidung und Lebensweise dem polaren Klima vorzüglich angepaßt. Im Sommer wohnen sie in Zelten mit Felldach; die Winterwohnungen sind back- ofenartig in die Erde gegraben und oben durch dicke Schneewände vor der grimmen Winterkälte geschützt, Bei manchen Stämmen — namentlich in Grön- land — bestehen die Wände aus dicken Steinmauern, die Balken aus Treib- holz und die Dachlage .ms Fellen, Moos und Erde. Die zahlreichen Seehunde des Polarmeeres gewähren den Eskimos alles, was sie zu ihrem Lebensunter- halte gebrauchen. Ihr Fleisch und Tran dienen zur Nahrung; mit de» Fellen kleiden sie sich, bereiten daraus ihre Lagerstätte, decken damit ihre Wohnungen und überziehen damit ihre Kähne. Speck und Tran schassen ihnen Licht und Wärme in den kalten Wintertagen. Die Knochen liefern mancherlei Werkzeuge. Bei der Jagd auf Seehunde benutzen sie leichte, lange Einmanns-Böte (Kajaks) aus eineni Holz- oder Fischbeingestell, mit Seehundsfell überzogen. Im Winter ist der Hundeschlitten das allgemein gebrauchte Fahrzeug. Selbst den König der Eiszone, den gesürchteten Eisbär, wissen die Eskimos mit Mut und Geschick zu erlegen. 3. Staatliche Verhältnisse. Grönland steht unter dänischer Herrschaft. Doch macht das Gebiet der Niederlassungen nur 88 100 qkm aus. Haudel mit Wallfischspeck, Fischbein, Eiderdaunen und Pelzwerk. — Dänen und Herruhuter sammelten die Eskimos in festen Wohn Plätzen. Hauptort G o d th a a b (—gute Hoffnung). Zu den Missions- Plätzen der Herruhuter Brüdergemeinden gehören Neu-Herruhut, Lichtenau und Friedrichsthal.

8. Die fremden Erdteile - S. 25

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 25 — „glaubt sich der Hindu an den Pforten einer andern Welt; einem Bad oder einem Trunk an dieser Stelle schreibt er entsündigende Wirkung zu, und wem die Pilgerfahrt versagt ist, der läßt sich den Trank kommen. Tausende wall- fahren in diese Höhen, ihre Andacht zu verrichten, und die Priester sind ge- schäftig. das heilige Wasser in Krüge zu fassen und zu versenden." (Egli.) Im Tieflande wendet sich der Strom nach O., nimmt die Dschamna auf und vereinigt sich im Mündungsgebiet mit dem Brahmaputra (Sohn des Brahma), welcher in scharfem Bogen den Himalaja umfließt und mit dem Ganges das größte Delta der Erde bildet, 8 mal so groß als das Nildelta. Die Schiffahrt benutzt den w. Mündungsarm des Ganges, den Hugli. Die Sumpf- dickichte der „Tansendmündnngen"*) sind die Heimat giftiger Schlangen, riesiger Krokodile, großer Dickhäuter und blutdürstiger Königstiger, endlich auch der Hauptherd der gefürchteten Cholera. Das Tiefland von Hin dost an liegt in der Monfnnzone und ist infolge reichlicher Niederschläge und tropischer Wärme das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene Tropenland des asiatischen Festlandes. Hier ist die Heimat der Paradiesfeige^) und der Lotos-Seerose, zahlreicher Palmenarten und baumartiger Bambusgräser. Augebaut werden Reis, Weizen, Baumwolle, Indigo***), Tee, Opiummohn, Jutepflanzen^), Ingwer it. a. in. Zahlreich und großartig ist auch die Tierwell vertreten. Das wichtigste Haustier ist der Elefant, bereits seit uralter Zeit gezähmt. Die Vvgelwelt zeigt großen Reichtum an Hühnern; Ranbwild, Jagdwild und gefährliche Reptilien gibt es in Menge.ff) Der Indus strömt vom N.-Abhang des Himalaja zunächst nach Nw., durchbricht dann das Gebirge in sw. Richtung in einem engen, wilden Quertal, vereinigt sich mit dem Satletsch, der ihm noch das Waffer von 4 anderen Flüffen zuführt (Fünfstromland), und mündet in Deltaform ins arabische Meer. Das Tiefland um den Indus ist nur im N., im Fünfstromland, (Pandschab) recht fruchtbar. Weiter nach S. wird es auffallend trocken und waldleer und geht zuletzt in die Wüste Tharr über. — Tier- und Pflanzenwelt erinnern im Steppengebiet des Indus bereits an die innerasiatischen Hochflächen. Als unentbehrliches Haustier tritt das Kamel auf; der König der Raubtiere ist der Löwe. c) Das Hochland von Tekhan (= Südland) wird durch das paßreiche Vindhja-Gebirge von Hindostan getrennt. Es bildet ein 600—700 m hohes Tafelland, welches durch die Randgebirge der Ost- und West-Gh ats auf den beiden Küsten von Koromandel *) Auch Sunderbands (von Sundarawana-Gehölze der Sundara) genannt. **) Die Paradiesfeige, Banane oder Pisang (Musa) entwickelt große üppige, Stauden mit gurkenartigen Früchten, die ein Hauptnahrungsmittel in den Tropen bilden. Auf gleicher Grundlage gibt die B. 44 mal mehr Nahrungsstoff als die Kartoffel und 133 mal mehr als der Weizen. ***) Indigo, vorzüglicher blauer Farbstoff, aus den Blättern eines Strauchs, indigofera tinctoria, gewonnen. f) Jute, Bastfaser mehrerer zur Familie der Lindengewächse gehörigen Pflanzen, welche dort längst zu groben Geweben benutzt, neuerdings auch in Europa zur Fabrikation von Vorhängen, Möbelüberzügen je. verwertet wird. ff) 1890 fielen allein in der Provinz Bengalen fast 12 000 Menschen wilden Tieren zum Opfer.

9. Die fremden Erdteile - S. 50

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 50 — besteht bei beiden Geschlechtern aller Stände aus langen, faltigen Röcken aus Seide und Baumwolle. Doch fängt in den höheren Kreisen — namentlich bei Frauen und Mädchen — die europäische Kleidung an, sich immer mehr einzubürgern. Das Hauptnahrungsmittel ist Reis, daneben See- und Süßwasserfische und verschiedene ans Hülsenfrüchten bereitete Speisen. Schlachtvieh wird in geringer Menge verbraucht. Die Haup tua hruu gs q uelleu sind Ackerbau, Kunstgewerbe und neuerdiugs Großindustrie und Handel. Japan ist eigentlich ein Land ohne Haustiere. Der National - Japaner, der weder Milch trinkt, noch auch Fleisch ißt, hat für die Kuh keine Verwendung. Das Pferd ist in Japan auch nicht heinlisch und wird nur zum Gebrauch für Fremde eingeführt. Die Lastkarren werden von Kulis gezogen oder geschoben, und die Equipagen oder Sänften werden von Lakaien oder gemieteten Männern befördert. Hunde finden sich in großen Rudeln verwildert; doch gibt es keine zahmen Haushunde, da der Japaner sie weder zur Wacht, noch auch zur Jagd verwendet. In dieser Eigenschaft finden sie in Japan auch nur wieder bei den Ausländern Verwendung. Schafe und Ziegen sind ebenfalls unbekannt, ebenso wenig werden Schweine gehalten. Wolle wird nicht verwendet, da Japan be- kanntlich große Baumwollanpflanzungen hat und durch seinen Reichtum an Maulbeerbäumen neuerdings auch vorzügliche Seidenzüchtereien besitzt, so daß wollenes Zeug in Japan beinahe garnicht getragen wird. Schweinefett ist in der Küche des Japaners ein unbekanntes Ding. Maultiere und Esel sind auf der Insel ebenfalls fremd. Hühner werden wenig, Enten und Tauben höchst selten und auch nur von Ausländern gehalten. Doch räumt das rastlos vor- dringende europäische Kulturleben auch immer mehr mit der althergebrachten Ernährungsweise des Volkes auf. In Bezug auf Gewerbe und Wissenschaft waren die Japaner bis in die neueste Zeit noch Schüler der Ehinesen und lebten in ähnlicher Abgeschlossenheit wie diese. Seitdem es aber den Nordamerikanern gelungen ist, (1854) Japan dem Verkehr mit Europa und Nordamerika zu öffnen, hat das geweckte japanische Volk überraschend schnell viele Fortschritte unserer Kultur in Bezug auf Gewerbe, Eisenbahn-, Telegraphen-, Heer- und Unterrichtswesen ange- nommen, so daß die Japaner unstreitig das gebildetste mongo- lische Volk sind. Zahlreiche junge Japaner studieren auf westeuropäischen Universitäten und werden dann in ihrer Heimat Förderer^ abendländischer Kultur. Sogar die Despotenherrschaft ist abgeschafft und eine Staatsverfassung mit Volksvertretung eingeführt. Der Mikado ist das weltliche und geistliche Oberhaupt. — Die Japaner sind außerordentlich fleißig im Anbau des Bodens. Selbst steile Bergabhänge zeigen bei sorgfältiger künstlicher Bewässerung noch ergiebige Terrassenkultur. Das japanische Kunstgewerbe ist uralt, und die japa- nische Industrie ist derjenigen aller andern asiatischen Kulturländer weit voraus. Die Japaner liefern ausgezeichnete Seidenstoffe, Glas-, Marmor-, Porzellan- und Lackarbeiten, sowie eigenartige ^unstschnitzereien. Hauptausfuhrstoffe sind indes Tee und Rohseide. 3. Orts künde, a) Anf der Hauptinsel Hondo oder Nippon: Tokio (= Osthauptstadt), Hst. mit 1,5 Mill. E., in einer fruchtbaren Ebene, in der Mitte der Ostküste an einer breiten, inselgeschmückten Hafenbucht gelegen, ist bei seiner vortrefflichen Lage zu einer Riesenstadt angewachsen. Das kaiserliche Residenzschloß, durch Wälle und Baumgehege dem Blick Uneingeweihter entzogen, bildet mit seinen Gärten, Teichen, Villen, Flüssen, Brücken einen Stadtteil für sich. Prachtvolle Tempel, stillgelegene Paläste der Großen, niedrige Bürgerhäuser, heilige Haine, Gärten, Warenhäuser und das bunte Volksgemisch in den schmalen Straßen der belebten Stadtviertel machen in ihrer Gesamtheit auf den Europäer einen eigenartigen, aber groß- artigen Eindruck.

10. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der
   bis 10 von 42 weiter»  »»
42 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 42 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 1
5 0
6 7
7 4
8 0
9 2
10 3
11 0
12 1
13 0
14 0
15 17
16 3
17 8
18 0
19 1
20 0
21 1
22 9
23 0
24 0
25 0
26 4
27 0
28 0
29 3
30 19
31 0
32 1
33 0
34 1
35 1
36 0
37 2
38 6
39 0
40 0
41 3
42 4
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 43
1 25
2 7
3 49
4 19
5 6
6 19
7 21
8 25
9 70
10 0
11 92
12 7
13 6
14 20
15 15
16 101
17 181
18 3
19 32
20 17
21 88
22 6
23 68
24 29
25 11
26 13
27 18
28 21
29 6
30 4
31 3
32 4
33 5
34 130
35 14
36 18
37 12
38 1
39 15
40 2
41 42
42 38
43 34
44 6
45 31
46 2
47 56
48 23
49 7
50 97
51 2
52 23
53 14
54 31
55 66
56 5
57 0
58 0
59 33
60 7
61 27
62 8
63 52
64 41
65 21
66 3
67 8
68 25
69 3
70 61
71 46
72 16
73 8
74 19
75 24
76 20
77 67
78 14
79 31
80 9
81 5
82 62
83 0
84 245
85 195
86 107
87 11
88 30
89 12
90 8
91 13
92 194
93 7
94 47
95 77
96 33
97 21
98 195
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 42
1 37
2 14
3 46
4 46
5 23
6 68
7 20
8 5
9 18
10 17
11 22
12 114
13 16
14 14
15 3
16 141
17 2
18 28
19 90
20 28
21 3
22 3
23 0
24 279
25 19
26 101
27 5
28 52
29 4
30 1
31 19
32 37
33 111
34 116
35 2
36 15
37 3
38 4
39 36
40 23
41 6
42 18
43 18
44 2
45 9
46 37
47 106
48 45
49 12
50 17
51 32
52 36
53 9
54 41
55 7
56 0
57 7
58 53
59 142
60 2
61 2
62 32
63 7
64 66
65 7
66 4
67 5
68 19
69 1
70 5
71 12
72 43
73 18
74 11
75 56
76 15
77 344
78 97
79 13
80 114
81 172
82 7
83 121
84 23
85 3
86 32
87 27
88 18
89 62
90 13
91 25
92 12
93 9
94 3
95 130
96 6
97 78
98 19
99 13
100 90
101 135
102 35
103 16
104 47
105 7
106 4
107 41
108 1
109 55
110 25
111 3
112 6
113 146
114 46
115 13
116 10
117 5
118 16
119 47
120 5
121 23
122 25
123 12
124 150
125 23
126 33
127 48
128 26
129 32
130 3
131 138
132 137
133 38
134 35
135 8
136 111
137 43
138 6
139 9
140 19
141 3
142 33
143 27
144 7
145 20
146 6
147 10
148 90
149 15
150 7
151 19
152 41
153 5
154 8
155 12
156 20
157 23
158 307
159 60
160 20
161 2
162 5
163 1
164 46
165 17
166 20
167 14
168 17
169 17
170 2
171 196
172 9
173 62
174 1
175 122
176 13
177 165
178 61
179 33
180 63
181 3
182 119
183 113
184 75
185 7
186 22
187 19
188 99
189 14
190 0
191 55
192 12
193 60
194 40
195 34
196 27
197 131
198 3
199 8