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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 48

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 48 Ii. !Nittelamerika. 1. Das Festland (fast so groß wie Schweden, wenig mehr E. als New-Jork mit seinen Vorstädten) ist die schmale Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika. Es besteht aus vulkanreichen Gebirgen und Hochflächen, hat ein heißfeuchtes, ungesundes Klima und ist reich an Mahagoni, Rot- und Blanholz und Vanille. . Augebaut werden allerlei tropische Kultur- pflauzen. — Die Bevölkerungsverhältnisse sind ähnlich, wie in Mexico, nur siud noch mehr Neger vertreten als dort. Die Bevölkerung steht geistig und sittlich auf uiedriger Stufe. — Das Gebiet umfaßt fünf Republiken. Die bedeutendste derselben ist Guatemala mit gleichu. Hst. 2. Westindien (etwa so groß wie Italien ohne die Inseln, 4l/z M. E.) stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinokomündung reicht. Der Archipel besteht ans 3 Inselgruppen: 1. den Bahamainselu, kleinen, niedrigen Koralleninselu n.-ö. von Euba, den Engländern gehörig; 2. den großen Antillen (antiljen), vier größeren, von nichtvulkanischen Gebirgen durchzogenen Jnselu, 3. den kleinen Antillen, zahlreichen kleinen, meist vulkauischeu Hoch- iuseln. — Das heißfenchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr frucht- baren Inseln einen üppigen Pflanzenwnchs, darunter fast alle tro pischen Kulturgewächse, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Gewürze und Farbhölzer. Hier war ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugsländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Insel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschland. Sie gehört den Spaniern/ liefert den meisten Rohrzucker und viel Tabak auf den Weltmarkt. Hauptstadt Hab ana (awäna). Spanisch ist außerdem die Insel Puertoric o (reicher Hafen). — Jamaika, „die Perle der Antillen," ist englisch. Ausfuhr von Jamaika- Rum. — Haiti umfaßt eine Neger- und eine Mulattenrepublik. Iii. Südamerika. 1. Das Gebiet der Cordillereu (kordiljereu) reicht vom Feuerlau de bis zur Landenge von Panama. Es ist das längste Kettengebirge der Erde, dreimal so lang als der Himalaja. Man unterscheidet: die Anden von P a t a g o u i e u und Chile mit dem Aco ncägua (6 800 m), d e m höchsten Berge Amerikas, die Anden von Pern und Bolivia, welche ausgedehnte, regenarme Hochlandsgebiete umschließen, die Anden von Quito (kito) mit fruchtbaren Hochländern und dem Chimborazo (tschim- borässo) und die Anden von Neu-Granäda. Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend ans Indianern und Mischlingen, zum kleinern Teil aus Kreolen, Nachkommen der eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Auf deu Hochebeueu vou Peru und Bolivia blühte sogar — ähnlich wie in Mexico — bereits ein reges Kulturleben, als die Länder einst von den Spaniern entdeckt und erobert wurden. Das Andengebiet umfaßt 6 Republiken, zusammen so groß wie Europa, jedoch gering bevölkert (14 Mill.). a) Venezuela, Columbia und Quito, die 3 nördlichen Republiken, sind hauptsächlich Länder der Plantagenwirtschaft und erzeugen Tabak, Baumwolle, Kaffee, Caeao, Zucker, Vanille u. a. Kolonialwaren. Die bedeutendste Stadt ist Quito (kito).

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 78

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
78 Landeskunde. e. Das deutsche Tiefland. Überblick. Das deutsche Tiefland nimmt den Raum zwischen der mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nord- und Ostsee ein. Es umfaßt nahezu die Hälfte des deutschen Reichsgebietes. Vom preußischen Staat gehören 2/3 der Bodenfläche dem deutschen Tieslande an, ferner die Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz und Oldenburg, die Hauptteile der Herzogtümer Braunschweig und Anhalt und die freien Städte Hamburg, Lübeck und Bremen mit ihren Gebieten. Die größte Ausdehnung des Tieflandes ist die von 0. nach W. Dieser Weg beträgt etwa 1150 Km. Die größte Breite (etwa 500 km) weist es an der Ostgrenze des Reichs auf, während es sich nach W. zu immer mehr verengert. Der Bodengestaltuug nach ist es durchaus uicht so einförmig, als man beim ersten Blick auf die Karte zu glanben geneigt ist. Im N., an der Ostsee oder dem baltischen Meere entlang, zieht sich der seenreiche baltische Landrücken dnrch Ost- und Westprenßen, Pommern, Mecklen- bürg und Schleswig-Holstein hin. Im 3. verläuft der südliche Land- rücken zunächst ans der rechten, dann auf der linken Oberfeite, setzt sich weiter nordwestlich im Fläming fort und endigt in der Lüneburg er Heide. Zwischen beiden Landrücken lagert sich das mittlere und östliche Binnenland des Tieflandes gleich einem großen, muldenförmigen Becken, welches nach 0. an Breite zunimmt. Der kleinere westliche Teil des Tief- landes dacht sich in flachen, breiten Ebenen znr Nordsee ab. Wiederhole die großen Ströme des Tieflandes! Das ganze Tiesland gliedert sich in einen größeren östlichen und einen kleineren westlichen Teil, welche durch die Elbfurche vou einander geschieden werden. Beide weisen bezüglich ihrer Bodenform und Bodenbeschaffenheit und hinsichtlich des Klimas wesentliche Unterschiede auf. Der östliche Teil heißt ostdeutsches Tieflaud, der westliche das westdeutsche Tiefland. 2. Das ostdeutsche Tiefland. Es ist im wesentlichen das Hinterland der Ostsee. I. Boden form und Bodenbeschaffenheit lassen folgende natür- liche Gebiete unterscheiden: 1. die Ostseeküste, 2. den baltischen Land- ri'tcken, 3. die breite Thalmulde zwischen den beiden Landrücken, 4. den südlichen Landrücken. 1. Die Ostseeküste des frciitfchen Gebiets weist drei große Eiubuch- tuugeu auf: die Dauziger, pommersche und Lübecker Bucht. Ab- gesehen von einzelnen Steilküstenformen bei Samland und der Insel Rügen ist die ganze Küstenstrecke Flachküste mit großen Dünenbildüngen. Eigentümlich sind ihr die H asfbildungen. Es sind dies Strandseen, welche durch schmale Landzungen, Nehrungen genannt, oder anch durch Juselbildung von der See abgetrennt sind. Die größten derselben sind das kurische, das frische und das Stettin er Hasf. Im Gebiete des kurischen Haffes und am samländischen Strande wird Bernstein gewonnen. An der pommerscheu Küste liegeu die Inseln Rügen, Usedom und Wolliu.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 79

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 79 Die Dünen entstehen aus Sandmassen, welche das Meer an die flache Küste wirft. Die Sonne trocknet dieselben, und der Wind häuft sie, Schneewehen gleich, zu Sandwellen, Hügeln und niedrigen Höhenzügen auf. Form und Größe der Dünen sind oft sehr verschieden. Wo nicht Pflanzenwuchs die Dünen gefestigt hat, werden sie durch den Wind immer, mehr landeinwärts geschoben und begraben auf ihrem Wege Grasflächen, fruchtbare Äcker, Bäume und Ansiedelungen. Ties „Wandern der Dünen" ist namentlich auf der kurischen Nehrung bemerkbar. Durch Anpflanzung von Strandgräsern und Strandkiefern sucht man es zu hindern. Von den deutschen Ostseeinseln ist die Jnscl Rügen am schönsten. Sie weist starkgegliederte Steilküsten von Kreidefelsen auf und hat zahlreiche Buchten und Halb- inseln. Zu den großartigsten Küstengebilden gehört die Stubbenkammer. Im Steilküste: Stubbenkammer auf Rügen. Innern zeigt die Insel einen wunderbaren Wechsel von Berg und Thal, Seen und Helsen, Heiden, Dünen und Sümpfen, fruchtbaren Ackerfeldrat und schattigen Buchen- waldern. Zu den schönsten Punkten der Insel gehört das Vorgebirge Arkona, ferner der Herthasee und der Badeort Saßnitz. Alljährlich wird die Insel ihrer Schön- heüen und Seebäder wegen von zahlreichen Fremden besucht. Die Hafenstädte der Ostsee liegen in der Regel an den Mün- dungen der Ströme oder im Hintergrunde der Meeresbuchten.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 80

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
80 Landeskunde. a) In Ostpreuß eu: Memel, am .,Memeler Tief", nördlichste Seestadt des Deutschen Reiches; Handelsplatz für Holz und Getreide aus Rußland. — Königs- berg, Hauptstadt der Provinz, Krönungsstadt der preußischen Könige, starke Festung, unweit der Pregelntündnng gelegen. Altes, berühmtes Schloß und Universität. Be- deutender Handelsplatz für Getreide, Holz, Flachs und Kolonialwaren. — Cranz, berühmtes Ostseebad am Südende der kurischen Nehrung. b) In Westpreußen: Dan,zig, alte Seehandelsstadt in schöner Lage, unweit der Weichsel; starke Festung. Hauptstadt der Provinz Westprenßen. Haupthandelsplatz für Getreide und Holz. ■— Zopp ot, berühmtes Seebad. c) In Pommern: Stettin, Hauptstadt der Provinz, unweit der Odermündnng gelegen, bedeutendster Hafenplatz der deutschen Ostseeküste, erste Seehandelsstadt Preußens. Hauptstapelplatz sür die Oderprovinzen, Ostseehafen für Berlin. — Rügenwalde, Ausfuhr von „pommerschen Gänsebrüsten." — Stralsumd, alte Seestadt mit Strand- befestigungen. d) In Mecklenburg: Rostock, Haupthasen Mecklenburgs; kleine Universität. e) Freie und Hansastadt Lübeck, alte Seestadt im Hintergrunde der Lübecker Bucht, einst das mächtige Haupt der Hansa. Der Handel ist neuerdings wieder bedeuten- der geworden. f) In Schleswig-Holstein: Kiel, im Hintergrunde der Kieler Bucht in schöner Umgebung; erster Kriegshafen des deutschen Reiches; Universität und Marine-Akademie. — Von Kiel aus führt der Nord-Ostsee-Kanal nach der Elbmündung. 2. Der baltische ^andrucken bildet einen breiten Erdrücken, der größten- teils aus leichtem Boden besteht, dem es aber an fruchtbaren Gebieten keines- wegs fehlt. Besonders sind dergleichen in Holstein, Mecklenburg, Vorpommern und auch in Ostpreußen anzutreffen. Die Höhen des Landrückens schmücken schöne Laubwälder, gemischte Waldungen und Nadelbestände. Eine besondere Eigentümlichkeit des Landrückens sind die zahlreichen großen und kleinen Land- seen, welche die laudschaftlichen Schönheiten der Hügelländer sehr erhöhen. Die größten derselben sind der Spirdingsee in Ostpreußen und der Müritzsee in Mecklenburg. Als Teile des Landrückens unterscheidet man eine preußische Seenplatte —- von der Weichselfnrche ostwärts, eine Pommers che Seenplatte — zwischen Weichsel- und Oderfurche, — eine mecklenburgische und endlich eine holsteinische Seenplatte. Die höchste Erhebung des ganzen baltischen Landrückens ist der Turmberg (330 m) bei Danzig. An fließenden Gewässern sind die zahlreichen Küstenflüsse, sowie Memel, Pregel, Weichsel und Oder zu nennen. Beschreibe ihren Laus nach der Karte! Um die Mündungsgebiete der letzteren breiten sich große, fruchtbare Niederungsflächen ans, die jedoch im Früh- jähre nicht selten von Überschwemmungsgefahren zu leiden haben. Weichsel- und Oderfurche gestalten sich im Unterlauf der Ströme zu frucht- baren Durchbruchsthälern des Landrückens. Das Mündungsgebiet der Weichsel um die beiden Mündungs-Arme Weichsel und Nogat ist ein Delta und bildet das fruchtbarste aller Niederungsgebiete. Die Städte im Gebiete des baltischen Landrückens sind naturgemäß kleiner, als die großen Küstenplätze der Ostsee. Die größten derselben liegen auf der uördlichen und südlichen Abdachung des Landrückens an den großen Flüssen, zahlreiche Kleinstädte auf der Hochfläche des Landrückens. a) In Ostpreußen: Tilsit an dem Memelstrom in fruchtbarer Niederung. „Tilsiter Käse." — Gumbinnen, Rbz.-Hst. am oberen Pregel (Pissa). — Jnster- bürg, bedeutender Bahnknotenpnnkt am Pregel. b) In Westpreußen: Thorn, starke Festung an der Weichsel, unterhalb der Stelle, wo der Strom in deutsches Gebiet tritt. — Marienwerder, Rbz.-Hst. unweit

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 87

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 87 c) Nahrungsquellen: Wie im ostdeutschen Tieflande, so ist auch hier der hauptsächlichste Erwerbszweig die Landwirtschaft. Sehr ertrag- reich sind die Marschen, die Tieflandbuchten von Münster und Köln und die Gegenden vor dem Gebirgsfuß, unfruchtbar die Geestländer und Moorflächen. In deu Marschländern von Schleswig-Holstein, Oldenburg und Friesland werden ausgezeichnete Rinder gezüchtet; Westfalen und Brauuschweig lieferu viele Schweine. Die Torfgewinnung blüht in den Moorgegenden. — Die Iudustrie ist besonders in den Städten des niederrheinischen Tief- landes vertreten. — Der Handel knüpft sich als Seehandel an die großen Seehäfen, als Binnenhandel an die großen Städte des Binnenlandes. d) Die Bevölkerungsdichtigkeit übertrifft in den Marschländern und Rheingegenden diejenigen des ostdeutschen Tieflandes, ist dagegen sehr gering iu den Moorgegenden und in der Lüneburger Heide. Dort wohneu öfters weniger als 30 Menschen auf 1 qkm. Schleswig-Holstein und Hannover leiden unter einer starken Auswanderung. f. Ruckblick auf die Ztaaten Norddeutschlands. I. Königreich Preußen. (350000 qkm, 30 Mill. Emw., 86 auf 1 qkm, 2/3 Evangelische.) 1. Provinz Brandenburg. g,) Das Land. Es nimmt ungefähr die Mitte der ganzen Monarchie ein und breitet sich zwischen den beiden Landrücken im Gebiete der mittleren Oder und der Havel-Spree aus. Im N. greift es ans den baltischen, im 8. auf den südlichen Landrücken (Fläming) über und erreicht im äußersten Nw. die Elbe. Die genannten Flüsse sind durch Kanäle verbunden, welche den Schiffsverkehr zwischen Oder und Elbe ermöglichen. — Die Fruchtbarkeit ist nicht bedeutend. Mageres Sandland und schattenarme Kiefernwälder sind vor- herrschend. Fruchtbare Niederungen oder Brüche an den Flüssen (Oder- und Warthe- bruch, Spreewald, Havelland). _ b) Die Bewohner sind bis anf den kleinen Rest von Wenden im Spreewalde deutscher Abstammung und fast ausschließlich evangelisch. Hanptnahrnngs- quelle ist die Landwirtschaft. Die Jndustriethätigkeit ist in der Hauptstadt Berlin nach jeder Richtung hin großartig entwickelt. Der Gewerbefleiß blüht auch besonders im s. Landesteile. Handel und Verkehr haben ihren Knotenpunkt in dem Berliner Eisenbahnstern. c. Einteil nng und Ortskunde: Stadtbezirk Berlin, Rbz. Potsdam und Rbz. Frankfurt a. d. O. S. 81: Berlin. Charlottenburg, Spandau, Potsdam, Frankfurt a. O., Küstrin. 2. Provinz Pommern, a) Das Land. Es ist ein schmales Küstenland zwischen Mecklenburg und Westpreußen im Gebiete des baltischen Landrückens. Die breite Oderfurche teilt es in das größere östliche Hinterpommern und das kleine westliche Vorpommern. Zu letzterem gehören auch die Inseln Rügen, Usedom und Wollin. Die Ostsee, die Oder, zahlreiche Küstenflüsse und Seen bilden die Bewässerung des Landes. - Die Fruchtbarkeit ist in Hinterpommern gering und weist hier größtenteils dürftigen Sandboden mit Kiefernforsten ans. Vorpommern hat fruchtbaren, thonig gebundenen Boden, blühende Landwirtschaft jeder Art, zum Teil Laubwald. b) Die Bewohner sind mit Ausnahme der Kassuben im nordöstlichen Teile Hinterpommerns Deutsche und fast ausschließlich evangelisch. Hauptnahrungs- quelle ist die Landwirtschaft. Bosonders stark ist der Großgrundbesitz in der Provinz vertreten. Bezüglich der Schafzucht ist Pommern das erste Land Deutschlands. Die Großindustrie ist wenig entwickelt. Der Handel knüpft sich besonders an die großen Küstenstädte Stettin und Stralsund. An der Küste liegen besuchte Seebäder. *

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 88

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
88 Landeskunde. c) Einteilung und Ortskunde. Drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund. S. 80: Stettin, Rügenwalde, Saßnitz, Stralsund. S. 81: Köslin, Greifswald. 3. Provinz Westpreußcn. a) Das Land. Es ist das Gebiet der untern Weichsel. ^Das Durchbruchsthal der Weichsel teilt das Hügelland in einen kleinern östlichen Teil, welcher zur preußischen Seenplatte gehört, und in einen größern westlichen, welchen man zur p omine rschen Platte rechnet. Die Bewäfferung des Landes bilden die Ostsee mit der Danziger Bucht und dem frischen Haff, die Weichsel mit mehren Nebenflüssen und die zahlreichen Seen. Die Fruchtbarkeit ist im Weichselthal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügellande mäßig, in manchen Strichen (Tucheler Heide, Kassubei) dürftig. l>)__Dte Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/3 deutsch, 1/3 slavisch (Polen und Kassubeu); fast die Hälfte der Bewohner, darunter die Polen und Kassuben, bekennen sich zur katholischen Konfession. Die größeren Städte, ferner Weichsel Thal und -Delta haben vornehmlich evangelische Bevölkerung. Hauptnahruugs- quelle ist die Landwirtschaft. In der Viehzucht steht besonders die Schafzucht nnf hoher Stufe. Die Großindustrie ist gering entwickelt: der Handel ist sehr lebhaft und knüpft sich besonders an Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird durch Haff, Ostsee und Weichselstrom sehr begünstigt. An der See mehrere Seebäder. c) Einteilung und Ort^s künde. Zwei Regierungsbezirke: Danzig und Marienwerder. S. 80: Danzig, Zoppot. S. 80 u. 81: Thorn, Marienwerder, Dirschau, Marienburg, Elbing. 4. Provinz Ostpreußen, a) Das L and. Es ist das östlichste Land des Deutschen Reiches und breitet sich im Gebiet der preußischen Seenplatte und um die untere Memel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit dem srischen und dem kurischen Haff tief ins Land ein; zwischen beiden von Nehruugen seewärts abgegrenzten Strandseen die Halbinsel Samland. Der größte der zahlreichen Landseen ist der Spirdingsee. — Die Fru ch tb arkeit des Landes ist sehr ver- schieden. Die fruchtbarsten Striche weisen die wiesenreichen Niederungen um Memel und Pregel auf. Unfruchtbarer Sandboden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landesstrichen vor. Auch zahlreiche Moorflächen finden sich im Lande zerstreut. Große Kiefernforsten, Laub- und gemischte Waldbestände. - Das Klima ist rauh. d) Die Bewohner. Ehedem war Ostpreußen vou dein lettischen Volksstamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordensritter sast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völkerfamilie sind die Littauer im Memelgebiet. Die südlichen und südöstlichen Striche sind von den slavischen Masuren bewohut. Alle übrigen Laudesgebiete weisen deutsche Bevölkerung auf. Die Deutschen machen 3/4 der ganzen Volkszahl aus, sind sehr stolz auf ihr Heimatland und wegen ihrer Biederkeit und Gradheit im ganzen Reiche bekannt. Die herrschende Konfession ist die evangelische (7/8)- Katholische Bevölkerung ist namentlich im Ermlande anzutreffen. — Hauptuahrungsquelle ist die Landwirtschaft. In der Pferdezucht nimmt Ostpreußen den ersten Rang unter allen deutschen Ländern ein. — Die Industrie tritt zurück; dagegen ist das Kleingewerbe in den Binnenstädten sehr entwickelt. Der Handel knüpft sich namentlich an die Seestädte Königsberg und Memel. Forstwirtschaft in den großen Wäldern; Bernstein- gewinnung au der samländischen Küste; Seefischerei in der Ostsee und den beiden Hassen; Seebäder an der Ostseeküste. c) Einteilung und Städte. Zwei Regierungsbezirke: Königsberg und Gumbinnen. 5. 80: Königsberg, Memel, Cranz. S. 80: Tilsit, Gumbinnen, Jnsterburg. S. 82: Trakehnen. 5. Provinz Posen, a) Das Land ist im wesentlichen das Flußgebiet der mittleren Warthe. Im N. greift es -auf den baltischen, im 8. auf den süd- lichen Landrücken über. Der äußerste No. gehört mit Weich sel und Brahe zum Stromgebiet der Weichsel, der ganze übrige Teil mit Warthe und Netze zum Stromgebiet der Oder. Zahlreiche Laudseeu. — Die Fruchtbarkeit ist im

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 49

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 49 / b) Peru, Bolivia und Chile, die 3 südlichen Republiken, sind durch einen bedeutenden Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold, Kupfer und Salpeter. Dazu kommt die Ausfuhr von Fieberrinde und Guano aus Peru. In Chile besteht fast die Hälfte der Bevölkerung aus Weißen. Es ist die nächtigste der Republiken, und die Hauptstadt Santiago die größte des Anden- gebiets. Von Patagonien und Feuerland besitzt Chile die w. gebirgigen Küstenländer. 2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bermnder. Ö. von den Cordilleren breiten sich drei große Tiefländer aus, die Llanos sljänos — Ebenen) des Orinoeo, weite, hügellose Steppengebiete, welche den großen Bogen des Stromes an seiner ^.-Seite begleiten, das Urwald gebiet des Amazonas und die Pampas (= Ebenen) des Rio delaplata. Letztere sind wellenförmige Grasebenen, der Weideplatz ungeheurer Herden von Pferden und Rindern. — Von den Bergländern, welche nach der 0.-Küste zu diesen Tiefländern vorgelagert sind, ist das Bergland von Brasilien das bedeutendste. Das Urwaldgebiet des Amazonas ist etwa 7 mal so groß als das Deutsche Reich. Der Oberlauf des Maranon smaranjon) oder Amazonenstromes liegt im Hochgebirge der Anden. Durch eine Reihe von Felsenthoren tritt der Strom ins Tiefland ein. In langsamem, ruhigem Lause, fortwährend durch große Nebenflüsse verstärkt, wälzt er seine Fluten nach dem Meere. Seine Mündung macht den Eindruck, als ob sich hier ein Süßwassermeer mit dem Ozean verbindet. Von der Mitte des Stromes erblickt mein im Mündungsgebiet kaum die Ufer. — Obgleich der Amazonas an Länge von andern Strömen übertroffen wird, so hat er doch den größten Wasser- reichtum und das umfangreichste Stromgebiet der Erde. Die Menge der Niederschläge,,, der Reichtum des Wassergeäders und die tropische Wärme bringen die wundersame Üppigkeit des Pflanzenwuchses hervor. Das Urwald- gebiet zeigt eine übergroße Mannigfaltigkeit blütenreicher Waldgewächse. Dicke Baumriesen, starke Schlinggewächse und ein überaus dichtes Unterholz bringen jene Undurchdringlichkeit des Waldes und ein dämmergleiches Waldesdunkel hervor, wie dies nur der brasilische Urwald aufzuweisen hat. Reichhaltig ist auch die Tier- Welt (Jaguar, Puma, Affen, Faultiere, Papageien, Klapperschlangen, Alligator). In diesem großen Jagdgebiet haben indianische Jägervölker ihre Heimat. Staaten. Bundesrepublik Brasilien, fast so groß wie die Union, aber geringer bevölkert (15 Mill.). Fast nur die Küstenprovinzen sind seßhaft bewohnt, und zwar vorwiegend von Negern und Mulatten; nur '/z der Bevölkerung besteht aus Weißen. Herrschend ist die portugiesische Sprache und die katholische Kirche. In den Südprovinzen viele eingewanderte Deutsche. — Brasilien führt sehr viel Kaffee, Tabak und Brasil holz (Färbeholz) aus, ferner Baumwolle, Zucker, Kakao und Kautschuk. Das brasilische Bergland birgt Gold und Diamanten. Die Hst. ist der Seehasen Rio de Janeiro, die größte Stadt Südamerikas. Paraguay, Uruguay und Argentinien, die drei südöstl. Republiken Amerikas, sind sehr reich an Viehherden und unterhalten eine starke Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch, Fleischextrakt, Talg, Hörnern, Roßhaaren und Knochenmehl. Zu Argentinien gehört auch die größere Osthälfte von Patagonien und von Feuerland. Die Hst. Argentiniens ist Buenos Aires (^ gute Lüfte). Guyana, Kolonialgebiet an der Nordküste, in welches sich Engländer, Niederländer und Franzosen geteilt haben. E. Australien. (9 Mill. qkm, 5,7 Mill. E.) 1. Das Festland liegt ganz auf der s. Erdhalbkngel, in der heißen und südlichen gemäßigten Zone. Grenzmeere nach der Karte! Wie Afrika und Südamerika, ist es sehr wenig gegliedert. Im S. die Austral - bucht und die Insel Tasmania, im N. der Golf von Carpentaria. Tromnau, Schulgeographic l. 4

8. Teil 1 = Grundstufe B - S. 47

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 47 Amerikanische Großstadt: Sakrainentostraße Vvn San Franzisco, Heer der Wickelschwanzaffen und der Jaguar. — Die kühlere Hochebene mit ewiger Sommermilde hat sehr gesuude Lust, ist trocken und waldarm, weist weite Weideflächen und an eigentümlichen Pflauzeu die Kakteen auf. Die Bewohner bekeunen sich zur katholischen Kirche. Kanin Ys sind Weiße; die übrigen find Mischlinge, Neger und Indianer. Weite Strecken liegen noch unbebaut da. Die Silberansbente ist noch immer recht groß. Mexico (mechhiko) ist eine Bundesrepublik mit gleichnamiger Hst. in ^ehr schöner Lage anf dem Hochlande.

9. Erdkunde - S. 61

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
c — 61 — b) links: 1. die Eder (zur Fulda), 2. die Diemel und 3. die Hunte, durchfließt den Dümmersee. Die Weser ist der einzige Strom, welcher vom Ursprung bis zur Mündung dem Deutscheu Reiche angehört. Die Elbe. Sie entspringt auf der Südseite des Riesengebirges, fließt in einem weiten Bogen durch das nördliche Böhmen und tritt durch das Elbsandsteingebirge nach Deutschland über. Hier durch- setzt sie den südlichen Landrücken und strömt in vorherrschend nord- westlicher Richtung der Nordsee zu, in die sie busenförmig bei Cuxhaven mündet. Nebenflüsse der Elbe sind: a) rechts: 1. die Jser, 2. die Schwarze Elster, 3. die Havel, der „Seenfluß", links mit der Spree vom Lausitzer Gebirge; b) links: 1. die wasserreiche Moldau, 2. die Eger, 3. die Mulde, entsteht aus der Zwickauer und Freiberger Mulde, 4. die thüringische Saale, empfängt von rechts die Weiße Elster mit der Pleiße rechts und von links die Ilm, die Unstrut mit der Helme links und die Bode. Die Oder. Sie hat ihren Ursprung am Südostabhange des Gesenkes, tritt durch die Mährische Pforte auf deutsches Gebiet und trügt von Kosel ab größere Lasten. In drei Stufen durchsetzt sie in Nordwest- licher Richtung den südlichen und dann nach Norden den bal- tischen Landrücken, erweitert sich unterhalb Stettin zum Stettiner Haff und mündet in drei Armen: Peene, Swine und Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin in die Pommersche Bucht. Nebenflüsse der Oder sind: a) rechts: 1. die Klodnitz, 2. die Bartsch, 3. die Warthe mit der Netze rechts;

10. Erdkunde - S. 62

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 62 — b) links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach mit der wütenden Neiße rechts, 3. der Bober mit dem Queis links, 4. die Lausitzer Neiße und 5. die Peene. Die Weichsel. Sie entspringt auf den Beskiden, fließt in einem großen Bogen durch Polen und tritt oberhalb Tho rn in Preußen ein. In nörd- licher Richtung durchbricht sie dann den baltischen Landrücken und bildet vor ihrer Mündung ein fruchtbares Delta („das Werder"). Rechts fließt die Nogat ins Frische Haff, nordwärts der Haupt- arm, die Weichsel, durch einen neuen Durchstich iu die Danziger Bucht. Auf deutschem Gebiet nimmt die Weichsel rechts die Drewenz und links die Brahe auf. Die bisher genannten norddeutschen Ströme ähneln einander durch ihren zum Teil parallelen Lauf und haben den größten Teil ihres Gebietes sowie den bedeutendsten Nebenfluß auf ihrer rechten Seite; dies erleichtert die künstliche Ver- bindung der Ströme zwischen den beiden Landrücken der nord- deutschen Tiefebene. Die Memel (der Njemen) ist bei ihrem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und fließt in zwei Armen durch die „Tilsiter Niederung" ins Kurische Haff. Aüstenflüsse. In die Ostsee fließen: 1. die Trade bei Lübeck, 2. die Warnow bei Rostock, 3. die Persante bei Kolberg, 4. die Elbing und 5. der Pregel bei Königsberg ins Frische Haff. Seen. Nächst Rußland und Schweden hat Deutschland unter allen europäischen Ländern die meisten Seen. Dieselben liegen in der norddeutschen Tiefebene und auf dem Alpenvorlands; im Mittel-
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