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Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
290
V. Afrika.
Die ganze Arbeit, die vom Reiche geleistet werden muß, erfährt
wichtige Unterstützung durch die
Tätigkeit der Mission.
Von dieser Wirksamkeit entwirft der Pater Acker folgendes
Bild: Die Mission fängt klein an. Nach einer Reise ins Innere
und der Verabredung mit einem Häuptling wird eine Niederlassung
gegründet. Mit wenigen Mitteln, doch großem Gottvertrauen wächst
die kleine Station in staunenswerter Weise empor. Ein Dorf, das
ein ganz anderes Aussehen hat als die umliegenden Dörfer, mit
Kirche, Schule, Arbeitsstätte, Krankenhaus, Gärten, Pflanzungen,
Fruchtbäumen, die der Eingeborene bis jetzt nicht kannte, ersetzt das wilde
Dickicht. Neue, in den Tropengegenden nie geahnte Genüsse werden
eingeführt, und der Wirtschaftshof wird mit Haustieren bevölkert, die
für den Eingeborenen ebenso bewunderungswürdig sind, wie für uns
die Tiere seiner Wälder. In den Äöfen, Schulen und Feldern sieht
man große Scharen von Kindern, die spielen, schreien, singen, lesen
und sich glücklich fühlen. Vor der Klosterpforte stehen viele Kranke,
die um Arznei bitten. Die Frauen bringen die Erzeugnisse ihrer
Felder und begehren als Austauschwaren Stoffe, Salz, Glasperlen
usw. Der Häuptling fragt um Rat, wenn er in Verlegenheit
kommt. Besonders des Sonntags kommen die Leute von den um-
liegenden Ortschaften scharenweise, um die Kirche, den Gottesdienst
und die ganze Einrichtung des Missionars zu sehen. Alle werden
aufs freundlichste aufgenommen. — Einer nach dem andern von den
Missionaren wird da sein Leben lassen; sie sterben zwar früh, aber
ihr Werk wird fortdauern.
Während der Missionar so das Interesse des Negers erregt
und belehrend wirkt, bringt er ihm auch das „Heilige Buch".
Dies Buch redet von den Fragen über Leben und Tod, über
Äimmel und Erde. Allmählich, nach geraumer Zeit faßt der Gottes-
gedanke doch endlich Wurzel in den einfachen Herzen. Gott ist
ihnen nicht mehr ein weitentrückter Geist, sondern der Vater, der
allerorts zugegen ist. Die „bösen Geister" weichen vor ihm zurück.
Ein anderer deutscher Missionar, Dr. Westermann, schildert das
Wirken der Missionare folgendermaßen: Wo sollten die Regierung
und die Pflanzungen ihre nach Hunderten zählenden farbigen An-
gestellten, Kanzlisten, niederen Post- und Zollbeamte, Ladengehilfen,
Buchhalter, Agenten, Aufseher, Lehrer usw. hernehmen, wenn nicht
die Zöglinge der Mission da wären? Wo die Mission arbeitet,
werden ganz von selbst neue Bedürfnisse bei den Eingeborenen wach:
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
— 181 —
Doch auch ein schöner Erfolg lohnte seine edlen Taten: c) Einst sagte er: „Ihr Kinder! Altdorf ist verbrannt, 100 Kinder sind obdachlos. Wollen wir noch 20 Kinder aufnehmen? Dann müßt ihr aber noch mehr arbeiten, und ihr könnt nicht mehr soviel zu essen bekommen!“ Und einstimmig antworteten die Waisenkinder in Stanz: „Ja, Vater Pestalozzi, das wollen wir! Nimm sie auf.“ Überschrift! Übersicht!
Pestalozzi, der Vater der Waisen in Stanz.
Zusammenfassung des Ganzen:
A. Pestalozzis Plan.
B. Pestalozzis Wirken: I. Neuhof. (Die 1. Schüler.
Undank und Erfolg.)
Ii. Stanz. (Einrichtung der Anstalt und Erfolg.)
Ziel: Warum der edle Pestalozzi auch seine zweite Wirkungsstätte verlassen mußte.
Klärung: 1. Wirkungsstätten.
Welches war seine erste Wirkungsstätte ? — (Das Gut Neuhof bei der Habsburg [Oberförsterei]1) Bild!)
Welches war die zweite? — (Das Nonnenkloster in Stanz [Neubau]1) Bild!)
2. Sein edles Wirken.
Welchen Menschen wandte er in Neuhof seine Fürsorge zu? — (Den Armen.)
In Stanz? — (Den Waisen.)
Wo fand er in Neuhof die ersten Schüler? — (a) Im Kleehaufen, b) Auf dem Kartoffelfeld.)
Wo in Stanz? — (Auf dem Schlachtfeld.)
l) Heimatvorstellungen!
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
121
13. Der Dreißigjährige Krieg. (1618—1648.)
Bruders ehren und schonen und umgekehrt. Der Staat, das Reich darf jeden-
falls weder zur einen Partei noch zur andern halten. Er darf gar nicht wissen,
daß es verschiedene Konfessionen gibt. Er darf bei einem, der Beamter werden
will, nicht fragen: Bist du Katholik oder Protestant? Sondern nur: Bist du
ein tüchtiger Mensch, den ich brauchen kann? Beiden Parteien hat der Staat
Schutz zu gewähren. Er straft deshalb auch diejenigen, die irgend eine Religion
verhöhnen.
13. Der Dreißigjährige Krieg. (1618—1648.)
Allzulange konnte der Friede von 1555 nicht dauern. Es mußte
entweder in gutem ausgemacht werden, ob die Untertanen der geist-
lichen Fürsten und ob die geistlichen Fürsten selber evangelisch
werden dürsten, ohne ihr Land zu verlieren. Oder das Schwert
mußte entscheiden.
Leider griff man zum Schwert. Schon einige Jahre vor dem
Krieg hatten sich wieder zwei Bünde gebildet. Der protestantische
Bund hieß Anion und war geleitet vom Kurfürsten von der Pfalz.
Der katholische nannte sich Liga, hatte einen der berühmtesten
Generäle ander Spitze, Ti lly; der eigentliche Führer aber war der
Äerzog von Bayern, Maximilian. Wieder stand der Kaiser auf
Seite der Katholiken. Wohl war dieser Kaiser nicht mehr so
mächtig, wie Karl V. vor hundert Jahren war. Ferdinand Ii. hat
er geheißen. Ihm gehörten weder Spanien, noch Italien. Ja, selbst
in seinem eigenen Lande war er noch nicht ganz Äerr. Trotzdem
brachte er ein großes Leer zusammen.
Aber wir haben doch gesehen, daß der Kaiser alle Macht
verloren hat. Wo nahm er denn jetzt auf einmal das große
Äeer her? (Nun anschauliche Schilderung der Werbung, die hier
wohl ruhig überschlagen werden darf. Oberbefehl an Wallen-
stein.) So besaß der Kaiser auf einmal zwei Äeere. Das eine
unter Wallenstein war zunächst 30000 Mann stark, kam aber
bald auf 70 000. Das andere gehörte der Liga und kämpfte
unter Tilly.
Diese zwei Äeere begannen nun einen Siegeszug durch Deutsch-
land. Bon den protestantischen Fürsten wurde einer nach dem andern
geschlagen. Immer weiter nach Norden drangen Tilly und Wallen-
stein (Belagerung von Stralsund ausführen). Schließlich lag ganz
Deutschland zu den Füßen des Kaisers, der jetzt mächtiger schien,
als je ein Kaiser gewesen war. Man hätte glauben können, jetzt
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Karl_V. Karl_V. Ferdinand Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Pfalz Spanien Italien Stralsund Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
132
Die Gründung des neuen Deutschen Reiches.
Aber das schadete nichts. Dieses Reich konnte wachsen, konnte
groß werden. And es ist groß geworden.
Kaum hatte der Kurfürst soviel erreicht, da zeigte er auch, daß er
ein deutscher Fürst war, daß er ein L>erz hatte für die Not des
deutschen Reiches. Ja, oft hat er besser für dieses deutsche Reich
gesorgt als der Kaiser selbst, dessen Pflicht es doch zu allererst ge-
wesen wäre.
Wir haben schon gesehen (Dreißigjähriger Krieg, V. Schuljahr),
wie Frankreich mit allen Mitteln daran arbeitete, das alte deutsche
Reich vollends zu zertrümmern. Anterdessen hatte ein junger König,
Ludwig Xiv., die Regierung übernommen. Frankreich groß zu
machen, dem alten deutschen Reiche seinen letzten Glanz zu nehmen
und sein eigenes Reich an die erste Stelle in Europa zu setzen,
war sein Ziel.
Zunächst hatte er es auf den Freistaat der Niederlande, das
heutige Holland, abgesehen. Das wollte er in seine Land bringen,
um von dort aus nach Norddeutschland vorstoßen zu können. Noch
war nicht eigentlich deutsches Reichsgebiet bedroht. Daß es aber
auch dazu kommen würde, wenn Ludwig Xiv. Meister über Holland
würde, lag auf der Hand.
Nun hatte der Kaiser im Frieden von 1648 sein Wort schrift-
lich gegeben, für den Schutz des neuen niederländischen Freistaates
einstehen zu wollen. Dasselbe hatte Brandenburg getan. Was
wäre natürlicher gewesen, als daß der Kaiser den Franzosen mit
den Waffen in der Land entgegengetreten wäre? Wohl stellte er
ein Heer auf, und der Kurfürst, der für seine rheinischen Besitzungen
fürchtete, vereinigte seine Truppen mit dem kaiserlichen Heere. Aber
zur Kriegserklärung kam es nicht. Der kaiserliche General hatte
den heimlichen Befehl, keine Schlacht anzunehmen und den Kur-
fürsten überall zu hemmen und zu hindern, wo er gegen die Fran-
zosen vorgehen wollte. Mißmutig und erbittert war der Kurfürst
somit genötigt, mit den Franzosen Frieden zu schließen.
Bald begnügte sich aber Ludwig Xiv. nicht mehr mit der Er-
oberung der Niederlande. Er hatte Lothringen erobert, war ins
Erzbistum Trier vorgedrungen und eignete sich auch im Elsaß Ge-
biete an, die ihm nicht gehörten. Zm ganzen deutschen Reiche er-
kannte man jetzt die Franzosen als den gemeinsamen Feind. —
Damals hat es angefangen, lange Zeit ist es so fortgegangen, bis
flch in Deutschland ein Haß gegen die Franzosen entwickelt hat.
Bon neuem brach also der Krieg gegen Frankreich aus. Wieder
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Europa Niederlande Holland Norddeutschland Holland Brandenburg Niederlande Lothringen Deutschland Frankreich
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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eine sehr wichtige Arbeit; denn ans ihr beruht das Gedeihen der Bienen im
folgenden Jahre. Nur volkreiche Stöcke mit guter Königin und reichlichen,
gesunden Vorräten überstehn in warmhaltigen und trockenen Wohnungen
den Winter. Sind die Bienen im Herbste wohl versorgt, dann sieht der
Imker über Winter zeitweise nach, ob nichts ihre Ruhe stört.
Die Bienen haben eine größere Anzahl von Feinden, die es teils auf
sie selber, teils auf ihre Erzeugnisse abgesehen haben. Dazu gehören die
Wachsmotte, die Mäuse und Ratten, viele Vögel, der Totenkopf, der Öl«
käfer oder Maiwurm, die Spinne n. a. in. Auch werden die Bienen von
vielen Krankheiten, wie Faulbrut, Ruhr- und Maikrankheit, heimgesucht.
114. Der elsaß-lothringische Bimenzüchterverein.
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden die neuen Lehren,
welche Pfarrer Dzierzon in Schlesien über die Bienenzucht aufstellte, auch
m unserm Lande bekannt. Hier fand der große Bienenzüchter bald begeisterte
Anhänger, welche den Mobilstock und die italienische Biene im Elsaß ein-
führten und die Anregung zur Gründung eines Bienen^üchtervereins gaben.
Ein eifriger Förderer der Bestrebungen auf dem Gebiete der Bienenzucht
war Pfarrer Bastian aus Weißenburg, der im dortigen Pfarrgarten am
10. Oktober 1868 in Gemeinschaft mit einigen Bienenfreunden den elsaß-
lothringischen Bienenzüchterverein gründete, dessen Präsident er
wurde und bis zu seinem Ende verblieb. Schon im darauffolgenden Jahre
fand in Hagenau die erste Versammlung statt, und nun entwickelte sich der
junge Verein langsam und stetig. Gegenwärtig umfaßt er 95 Sektionen
oder Zweigvereine und zählt ungefähr 7000 Mitglieder. Das Samenkorn,
welches in Weißenburg Boden gefaßt hat, ist zu einem mächtigen Baum
herangewachsen, dessen Zweige sich über ganz Elsaß-Lothringen erstrecken.
Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt, die zeitgemäße Bienenzucht in
unserm Lande zu fördern und bis ins kleinste Dorf die Erkenntnis von
dem großen Nutzen und der hohen Bedeutung der Bienen zu tragen.
Gewöhnlich alle zwei Jahre findet eine Generalversammlung statt.
Hierbei tragen: 1. anziehende Vorträge über neue Entdeckungen auf dem
Gebiete der Bienenzucht, sowie praktische Vorführungen und Besprechung der
besten Bienengeräte und -Wohnungen, 2. bienenwirtschaftliche Ausstellungen,
Verlosungen und Preisverteilungen zur Hebung dieses so nützlichen Zweigs der
Landwirtschaft wesentlich bei. Jede Sektion hält jährlich wenigstens eine
Versammlung ab. Dieselbe macht sich zur Pflicht, in ihrer nächsten Umgebung
Lust und Liebe für zeitgemäße Bienenzucht zu wecken und neue Mitglieder zu
gewinnen. Das im Jahre 1873 gegründete Vereinsblatt „Elsaß-Lothrmgischer
Bienenzüchter," welches von bekannten Meistern der Imkerei herausgegeven
wird, ist eine Fundgrube reichen praktischen Wissens und enthält eine fort-
laufende Geschichte der neusten Entwickelung der Bienenzucht. Die Bücher-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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406
mannigfachsten Gestalt tritt uns das menschliche Elend entgegen. Aber nicht
kalt und herzlos gehn die von „des Glückes Gunst Bedachten" an ihren
unglücklichen Mitmenschen vorüber, im Gegenteil, man will möglichst viel
Leid stillen und Elend lindern.
In Krippen, d. h. nach der „Krippe zu Bethlehem" benannten
Bcwahranstalten, erhalten die armen Säuglinge großer Städte gegen eine
geringe Entschädigung gedeihliche Pflege, wodurch sie in der Mehrzahl vor
frühem Tod und langem Siechtum bewahrt bleiben. Diesen Veranstaltungen
werktätiger Liebe reihen sich die Kleinkinderschulen an, in welchen besonders
die armen Kinder von 2—6 Jahren während der Arbeitszeit der Eltern au
trauter Stätte die nötige Aufsicht und passende Beschäftigung finden. Die
Kleinkinderschulen, welche im Steintal ihren Anfang genommen haben, sind
in unserm engern Vaterlande sehr verbreitet. Eine ähnliche und sehr zweck-
mäßige Einrichtung sind in den größern reichsländischcn Städten die Schüler-
horte, durch welche die Schüler, die sich selbst überlassen sind, vor den
Gefahren der Straße geschützt und angemessen beschäftigt werden.
Hat aber das Kind Vater und Mutter verloren, so winkt helfend und
rettend die wichtigste Schöpfung der christlichen Liebe: das Waisenhaus.
Hier werden ihm Liebe und Pflege, Erziehung und Vorbereitung fürs Lehen
zuteil. Noch schlimmer als die Waisen find die Kinder von Verbrechern,
Landstreichern u. s. w. daran. Ohne guten Familicneinfluß wachsen sie auf
und verwahrlosen. Ihrer nehmen sich die Fürsorgevereine und Rettungs-
anstalten an, sowohl diejenigen der Privatwohltätigleit als die staatliche
Besserungsanstalt in Hagenau. Schwachbcfähigte Kinder werden in
besondern Klassen unterrichtet und blödsinnige in besondern Häusern, den
Blödsinnigenanstalten, untergebracht. In den Blindenanstalten zu
Jllzach (Oberels.) und Still (Untercls.) werden die des Augenlichts beraubten
Kinder verpflegt und so weit fürs Leben ausgerüstet, daß sie sich später
selbständig ernähren können. Gleiches wird den taubstummen Kindern in
den Taubstummenanstalten zu Metz, Straßburg-Neudorf und Jscn-
heim (Oberels.) zuteil.
Nicht vergessen sei eine andre Wohlfahrtseinrichtung! Manche arme
Stadtkinder wohnen in dumpfen, ungesunden Wohnungen und leiden
häufig an Skrofeln und andern Krankheiten. Sic werden nun in Ferien-
kolonien, Sol-und Seebäder geschickt. Hier fühlen sich die Kinder überaus
glücklich und kehren meist gekräftigt, oft vollständig geheilt zurück.
In gleicher Weise hat die fürsorgliche Barmherzigkeit aber auch für die
armen Erwachsenen gesorgt. In Lehrlingsheimen erhalten die Lehrlinge,
die nicht im Hanse des Meisters wohnen, gesunde Schlafstütten, billige Kost,
gute Unterhaltung und freundlichen Rat. Die Wandergesellen finden im
Gesellenheim nächtliche Unterkunft, wohlseile Beköstigung, gute Bücher,
eine christliche Hansordnnng und Arbeitsnachweis. Auch für ledige Fabrik-
arbeiter und -arbeiterinnen und stellenlose Dienstmädchen ersetzen ähnliche
Herbergen das mangelnde Heim.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Vi
Gouber, Kaiser!. Verkehrs-Inspektor, hier; Graes, Ncchnungsrat im
Forsteinrichtungsbureau am Ministerium, hier; Gruber, Direktor der
städt. Sparkasse, hier; vr. Hang, Handelskammersekretär, hier; vr. Aug.
Hcrtzog, Vorsteher der Landw. Winterschule in Metz; Frl. .Hoffn,anu,
Vorsteherin des städt. Handarbeitsunterrichts, hier; Hey, Gewerbeschulrat,
Professor an der technischen Schule, hier; vr. Jessen, Professor der
Zahnheilkunde, hier; vr. Kassel, Kantonalarzt in Hochselden; Kölmel,
Landwirtschaftslehrer in Mülhausen i. E.; Krieg, Küfermeister, hier;
vr. Krzymowski, Landwirtschaftslehrer in Rufach; vr. Kulisch, Pro-
fessor, Direktor der landw. Versuchsstation in Colmar; Leonhardi,
Verbandssekretär, hier; Lessel, Forstafscssor am Ministerium, hier;
vr. Müller-Simonis, Prälat, hier; Nebelung, städt. Bauiuspektor, hier;
Oberlin, Kaiscrl. Ökonomierat in Bcblenhcim; Ottmann, Präsident des
Gcwcrbegerichts, hier; Peters, Landwirtschaftslehrcr in Schlcttstadt;
Rammer, Geschäftsführer der Champagner-Kellerei in Sey b. Metz; Rapp,
Schreinermeister, Fachlehrer an der hiesigen Kunstgewcrbcschule; Nöse,
Direktor der baugcwerbl. Fortbildungsschule, hier; Schach, Landwirt-
schaftslehrer in Altkirch; Schenck, Landwirtschaftslehrer in Schlcttstadt;
Schule, Direktor des Garten- und Obstbaus in Vendenheim bei Straß-
burg; vr. Schwander, Bürgermeister, hier; vr. Stanz, Kreistierarzt
am Ministerium, hier; Wanner, Landwirtschafts-Inspektor, hier; Frau
Wenh-Neuser, Vorsteherin der Koch- und Haushaltuugsschulc des
Vaterländischen Frauenvereins, hier; vr. Zenner, Rechtsanwalt, hier;
Zimmer, Generalsekretär der Stadt Straßburg; Zwilling, General-
sekretär des clsaß-lothr. Bienenzüchtervereins in Mundolsheim.
Wir sprechen die Hoffnung aus, daß das Buch auch fernerhin
gütige Aufnahme und vielseitige Verwendung finden möge. Selbst-
verständlich werden wir jeden Wink, der die Brauchbarkeit des Buchs
fördern kann, auch fernerhin mit Dank entgegennehmen.
Straßburg, im September 1908.
W. Walter.
M. Michel.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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bildungsschule pünktlich besuchte und sich durch Fleiß und Sittsamkeit aus-
zeichnete, ist durchaus nicht zum Verwundern. Andernfalls wäre der Vater
gar unsanft mit ihm umgegangen.
In der Werkstätte war Gustav eifrig, willig und aufmerksam. Nicht
nur die Hände, sondern auch seine Gedanken waren bei der Arbeit. Er
begnügte sich nicht mit der Oberflächlichkeit, sondern forschte auch über das
„Warum und Weil" nach. Gegen die Arbeitsgenossen war er bescheiden,
höflich und nachgiebig. Niemals aber hätte er sich bewegen lassen, hinter
dem Rücken des Meisters etwas Unrechtes zu tun. Als er sah, daß sich
ein neueingetrcteuer Geselle eine Veruntreuung zuschulden kommen ließ, teilte
er es unverzüglich dem Meister mit. Wohl wurde Gustav dafür eine Zeit-
lang angefeindet, allein bald sah man ein, daß es nicht aus Schadenfreude
geschah, sondern ein Ausfluß seiner Gewissenhaftigkeit war, was sein Ansehen
in der Werkstätte füglich noch erhöhte.
Im Umgänge mit der Familie des Meisters zeichnete sich Gustav
durch höfliches, freundliches und zuvorkommendes Benehmen aus, so daß er
sich auch hier sehr beliebt machte. „Schade, daß Gustav nicht unser Sohn
ist!" sagte die Frau Meisterin oft zu ihrem Manne. -
Gustav lebte auch genau nach den Vorschriften seines Glaubens, dessen
Besitz ihm für alle Güter der Erde nicht feil wäre. Wie in den Tagen
der Kindheit, so vergaß er auch als Lehrling das Beten nicht. Ganz
gewissenhaft erfüllte er am Tage des Herrn seine Christenpflichten und
machte alsdann einen Spaziergang in Gottes schöne Natur. Erlaubte dies
die Witterung nicht, so suchte er Unterhaltung in guten Büchern, welche er
in der öffentlichen Bibliothek des Städtchens geliehen hatte.
Gar streng mied er das Wirtshaus. Nie vergaß er die väterlichen
Abschiedsworte: „Denke stets, daß im Wirtshanse das zeitliche und ewige
Glück so manches jungen Menschen begraben wurde. Gläserklang, Würfel-
gepolter und Kartenflüche bildeten das Totengelünte dabei."
So war für Gustav, ohne daß dieser es recht wußte, das Ende der
Lehrzeit heran gekommen. Nun wurde in dem Städtchen die alljährliche
Handwerker-Versammlung des Lands abgehalten. Verbunden war damit
eine Ausstellung von Lehrlingsarbeitcn, wobei die besten durch Preise aus-
gezeichnet werden sollten. Gustav, der seine Mutter an ihrem Namenstage
durch ein Geschenk überraschen wollte, hatte eine wunderhübsche Nählade
fertiggestellt. Als Muster hatte ihm eine reichverzierte, mittelalterliche
Zunftlade gedient, deren Abbildung er in einer Beilage der „Gewerbe-
zeitung" gefunden hatte. Gar prächtig war ihm die Anfertigung des Gegen-
stands, welcher zahlreiche Einlagen aufwies, gelungen. Ohne jede fremde Hilfe
und nur in den freien Stunden hatte er an diesem schönen Werke kindlicher
Liebe und Verehrung gearbeitet. Die Arbeit trug ihm reiches Lob seitens
seines Meisters ein. Ja, er bewog Gustav, die Nählade zur Preisbewerbung
einzusenden. Sie wurde auch tatsächlich durch einen ersten Preis ausge-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav