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1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

2. Nationale Erdkunde - S. 290

1911 - Straßburg i.E. : Bull
290 V. Afrika. Die ganze Arbeit, die vom Reiche geleistet werden muß, erfährt wichtige Unterstützung durch die Tätigkeit der Mission. Von dieser Wirksamkeit entwirft der Pater Acker folgendes Bild: Die Mission fängt klein an. Nach einer Reise ins Innere und der Verabredung mit einem Häuptling wird eine Niederlassung gegründet. Mit wenigen Mitteln, doch großem Gottvertrauen wächst die kleine Station in staunenswerter Weise empor. Ein Dorf, das ein ganz anderes Aussehen hat als die umliegenden Dörfer, mit Kirche, Schule, Arbeitsstätte, Krankenhaus, Gärten, Pflanzungen, Fruchtbäumen, die der Eingeborene bis jetzt nicht kannte, ersetzt das wilde Dickicht. Neue, in den Tropengegenden nie geahnte Genüsse werden eingeführt, und der Wirtschaftshof wird mit Haustieren bevölkert, die für den Eingeborenen ebenso bewunderungswürdig sind, wie für uns die Tiere seiner Wälder. In den Äöfen, Schulen und Feldern sieht man große Scharen von Kindern, die spielen, schreien, singen, lesen und sich glücklich fühlen. Vor der Klosterpforte stehen viele Kranke, die um Arznei bitten. Die Frauen bringen die Erzeugnisse ihrer Felder und begehren als Austauschwaren Stoffe, Salz, Glasperlen usw. Der Häuptling fragt um Rat, wenn er in Verlegenheit kommt. Besonders des Sonntags kommen die Leute von den um- liegenden Ortschaften scharenweise, um die Kirche, den Gottesdienst und die ganze Einrichtung des Missionars zu sehen. Alle werden aufs freundlichste aufgenommen. — Einer nach dem andern von den Missionaren wird da sein Leben lassen; sie sterben zwar früh, aber ihr Werk wird fortdauern. Während der Missionar so das Interesse des Negers erregt und belehrend wirkt, bringt er ihm auch das „Heilige Buch". Dies Buch redet von den Fragen über Leben und Tod, über Äimmel und Erde. Allmählich, nach geraumer Zeit faßt der Gottes- gedanke doch endlich Wurzel in den einfachen Herzen. Gott ist ihnen nicht mehr ein weitentrückter Geist, sondern der Vater, der allerorts zugegen ist. Die „bösen Geister" weichen vor ihm zurück. Ein anderer deutscher Missionar, Dr. Westermann, schildert das Wirken der Missionare folgendermaßen: Wo sollten die Regierung und die Pflanzungen ihre nach Hunderten zählenden farbigen An- gestellten, Kanzlisten, niederen Post- und Zollbeamte, Ladengehilfen, Buchhalter, Agenten, Aufseher, Lehrer usw. hernehmen, wenn nicht die Zöglinge der Mission da wären? Wo die Mission arbeitet, werden ganz von selbst neue Bedürfnisse bei den Eingeborenen wach:

3. Probleme und Prinzipien des Geschichts-Unterrichts - S. 181

1912 - Straßburg i. E. : Bull
— 181 — Doch auch ein schöner Erfolg lohnte seine edlen Taten: c) Einst sagte er: „Ihr Kinder! Altdorf ist verbrannt, 100 Kinder sind obdachlos. Wollen wir noch 20 Kinder aufnehmen? Dann müßt ihr aber noch mehr arbeiten, und ihr könnt nicht mehr soviel zu essen bekommen!“ Und einstimmig antworteten die Waisenkinder in Stanz: „Ja, Vater Pestalozzi, das wollen wir! Nimm sie auf.“ Überschrift! Übersicht! Pestalozzi, der Vater der Waisen in Stanz. Zusammenfassung des Ganzen: A. Pestalozzis Plan. B. Pestalozzis Wirken: I. Neuhof. (Die 1. Schüler. Undank und Erfolg.) Ii. Stanz. (Einrichtung der Anstalt und Erfolg.) Ziel: Warum der edle Pestalozzi auch seine zweite Wirkungsstätte verlassen mußte. Klärung: 1. Wirkungsstätten. Welches war seine erste Wirkungsstätte ? — (Das Gut Neuhof bei der Habsburg [Oberförsterei]1) Bild!) Welches war die zweite? — (Das Nonnenkloster in Stanz [Neubau]1) Bild!) 2. Sein edles Wirken. Welchen Menschen wandte er in Neuhof seine Fürsorge zu? — (Den Armen.) In Stanz? — (Den Waisen.) Wo fand er in Neuhof die ersten Schüler? — (a) Im Kleehaufen, b) Auf dem Kartoffelfeld.) Wo in Stanz? — (Auf dem Schlachtfeld.) l) Heimatvorstellungen!

4. Wege zum Staatsgedanken - S. 121

1912 - Straßburg i.E. : Bull
121 13. Der Dreißigjährige Krieg. (1618—1648.) Bruders ehren und schonen und umgekehrt. Der Staat, das Reich darf jeden- falls weder zur einen Partei noch zur andern halten. Er darf gar nicht wissen, daß es verschiedene Konfessionen gibt. Er darf bei einem, der Beamter werden will, nicht fragen: Bist du Katholik oder Protestant? Sondern nur: Bist du ein tüchtiger Mensch, den ich brauchen kann? Beiden Parteien hat der Staat Schutz zu gewähren. Er straft deshalb auch diejenigen, die irgend eine Religion verhöhnen. 13. Der Dreißigjährige Krieg. (1618—1648.) Allzulange konnte der Friede von 1555 nicht dauern. Es mußte entweder in gutem ausgemacht werden, ob die Untertanen der geist- lichen Fürsten und ob die geistlichen Fürsten selber evangelisch werden dürsten, ohne ihr Land zu verlieren. Oder das Schwert mußte entscheiden. Leider griff man zum Schwert. Schon einige Jahre vor dem Krieg hatten sich wieder zwei Bünde gebildet. Der protestantische Bund hieß Anion und war geleitet vom Kurfürsten von der Pfalz. Der katholische nannte sich Liga, hatte einen der berühmtesten Generäle ander Spitze, Ti lly; der eigentliche Führer aber war der Äerzog von Bayern, Maximilian. Wieder stand der Kaiser auf Seite der Katholiken. Wohl war dieser Kaiser nicht mehr so mächtig, wie Karl V. vor hundert Jahren war. Ferdinand Ii. hat er geheißen. Ihm gehörten weder Spanien, noch Italien. Ja, selbst in seinem eigenen Lande war er noch nicht ganz Äerr. Trotzdem brachte er ein großes Leer zusammen. Aber wir haben doch gesehen, daß der Kaiser alle Macht verloren hat. Wo nahm er denn jetzt auf einmal das große Äeer her? (Nun anschauliche Schilderung der Werbung, die hier wohl ruhig überschlagen werden darf. Oberbefehl an Wallen- stein.) So besaß der Kaiser auf einmal zwei Äeere. Das eine unter Wallenstein war zunächst 30000 Mann stark, kam aber bald auf 70 000. Das andere gehörte der Liga und kämpfte unter Tilly. Diese zwei Äeere begannen nun einen Siegeszug durch Deutsch- land. Bon den protestantischen Fürsten wurde einer nach dem andern geschlagen. Immer weiter nach Norden drangen Tilly und Wallen- stein (Belagerung von Stralsund ausführen). Schließlich lag ganz Deutschland zu den Füßen des Kaisers, der jetzt mächtiger schien, als je ein Kaiser gewesen war. Man hätte glauben können, jetzt

5. Wege zum Staatsgedanken - S. 132

1912 - Straßburg i.E. : Bull
132 Die Gründung des neuen Deutschen Reiches. Aber das schadete nichts. Dieses Reich konnte wachsen, konnte groß werden. And es ist groß geworden. Kaum hatte der Kurfürst soviel erreicht, da zeigte er auch, daß er ein deutscher Fürst war, daß er ein L>erz hatte für die Not des deutschen Reiches. Ja, oft hat er besser für dieses deutsche Reich gesorgt als der Kaiser selbst, dessen Pflicht es doch zu allererst ge- wesen wäre. Wir haben schon gesehen (Dreißigjähriger Krieg, V. Schuljahr), wie Frankreich mit allen Mitteln daran arbeitete, das alte deutsche Reich vollends zu zertrümmern. Anterdessen hatte ein junger König, Ludwig Xiv., die Regierung übernommen. Frankreich groß zu machen, dem alten deutschen Reiche seinen letzten Glanz zu nehmen und sein eigenes Reich an die erste Stelle in Europa zu setzen, war sein Ziel. Zunächst hatte er es auf den Freistaat der Niederlande, das heutige Holland, abgesehen. Das wollte er in seine Land bringen, um von dort aus nach Norddeutschland vorstoßen zu können. Noch war nicht eigentlich deutsches Reichsgebiet bedroht. Daß es aber auch dazu kommen würde, wenn Ludwig Xiv. Meister über Holland würde, lag auf der Hand. Nun hatte der Kaiser im Frieden von 1648 sein Wort schrift- lich gegeben, für den Schutz des neuen niederländischen Freistaates einstehen zu wollen. Dasselbe hatte Brandenburg getan. Was wäre natürlicher gewesen, als daß der Kaiser den Franzosen mit den Waffen in der Land entgegengetreten wäre? Wohl stellte er ein Heer auf, und der Kurfürst, der für seine rheinischen Besitzungen fürchtete, vereinigte seine Truppen mit dem kaiserlichen Heere. Aber zur Kriegserklärung kam es nicht. Der kaiserliche General hatte den heimlichen Befehl, keine Schlacht anzunehmen und den Kur- fürsten überall zu hemmen und zu hindern, wo er gegen die Fran- zosen vorgehen wollte. Mißmutig und erbittert war der Kurfürst somit genötigt, mit den Franzosen Frieden zu schließen. Bald begnügte sich aber Ludwig Xiv. nicht mehr mit der Er- oberung der Niederlande. Er hatte Lothringen erobert, war ins Erzbistum Trier vorgedrungen und eignete sich auch im Elsaß Ge- biete an, die ihm nicht gehörten. Zm ganzen deutschen Reiche er- kannte man jetzt die Franzosen als den gemeinsamen Feind. — Damals hat es angefangen, lange Zeit ist es so fortgegangen, bis flch in Deutschland ein Haß gegen die Franzosen entwickelt hat. Bon neuem brach also der Krieg gegen Frankreich aus. Wieder

6. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

7. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 123

1908 - Straßburg : Bull
123 eine sehr wichtige Arbeit; denn ans ihr beruht das Gedeihen der Bienen im folgenden Jahre. Nur volkreiche Stöcke mit guter Königin und reichlichen, gesunden Vorräten überstehn in warmhaltigen und trockenen Wohnungen den Winter. Sind die Bienen im Herbste wohl versorgt, dann sieht der Imker über Winter zeitweise nach, ob nichts ihre Ruhe stört. Die Bienen haben eine größere Anzahl von Feinden, die es teils auf sie selber, teils auf ihre Erzeugnisse abgesehen haben. Dazu gehören die Wachsmotte, die Mäuse und Ratten, viele Vögel, der Totenkopf, der Öl« käfer oder Maiwurm, die Spinne n. a. in. Auch werden die Bienen von vielen Krankheiten, wie Faulbrut, Ruhr- und Maikrankheit, heimgesucht. 114. Der elsaß-lothringische Bimenzüchterverein. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden die neuen Lehren, welche Pfarrer Dzierzon in Schlesien über die Bienenzucht aufstellte, auch m unserm Lande bekannt. Hier fand der große Bienenzüchter bald begeisterte Anhänger, welche den Mobilstock und die italienische Biene im Elsaß ein- führten und die Anregung zur Gründung eines Bienen^üchtervereins gaben. Ein eifriger Förderer der Bestrebungen auf dem Gebiete der Bienenzucht war Pfarrer Bastian aus Weißenburg, der im dortigen Pfarrgarten am 10. Oktober 1868 in Gemeinschaft mit einigen Bienenfreunden den elsaß- lothringischen Bienenzüchterverein gründete, dessen Präsident er wurde und bis zu seinem Ende verblieb. Schon im darauffolgenden Jahre fand in Hagenau die erste Versammlung statt, und nun entwickelte sich der junge Verein langsam und stetig. Gegenwärtig umfaßt er 95 Sektionen oder Zweigvereine und zählt ungefähr 7000 Mitglieder. Das Samenkorn, welches in Weißenburg Boden gefaßt hat, ist zu einem mächtigen Baum herangewachsen, dessen Zweige sich über ganz Elsaß-Lothringen erstrecken. Der Verein hat sich die Aufgabe gestellt, die zeitgemäße Bienenzucht in unserm Lande zu fördern und bis ins kleinste Dorf die Erkenntnis von dem großen Nutzen und der hohen Bedeutung der Bienen zu tragen. Gewöhnlich alle zwei Jahre findet eine Generalversammlung statt. Hierbei tragen: 1. anziehende Vorträge über neue Entdeckungen auf dem Gebiete der Bienenzucht, sowie praktische Vorführungen und Besprechung der besten Bienengeräte und -Wohnungen, 2. bienenwirtschaftliche Ausstellungen, Verlosungen und Preisverteilungen zur Hebung dieses so nützlichen Zweigs der Landwirtschaft wesentlich bei. Jede Sektion hält jährlich wenigstens eine Versammlung ab. Dieselbe macht sich zur Pflicht, in ihrer nächsten Umgebung Lust und Liebe für zeitgemäße Bienenzucht zu wecken und neue Mitglieder zu gewinnen. Das im Jahre 1873 gegründete Vereinsblatt „Elsaß-Lothrmgischer Bienenzüchter," welches von bekannten Meistern der Imkerei herausgegeven wird, ist eine Fundgrube reichen praktischen Wissens und enthält eine fort- laufende Geschichte der neusten Entwickelung der Bienenzucht. Die Bücher-

8. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 406

1908 - Straßburg : Bull
406 mannigfachsten Gestalt tritt uns das menschliche Elend entgegen. Aber nicht kalt und herzlos gehn die von „des Glückes Gunst Bedachten" an ihren unglücklichen Mitmenschen vorüber, im Gegenteil, man will möglichst viel Leid stillen und Elend lindern. In Krippen, d. h. nach der „Krippe zu Bethlehem" benannten Bcwahranstalten, erhalten die armen Säuglinge großer Städte gegen eine geringe Entschädigung gedeihliche Pflege, wodurch sie in der Mehrzahl vor frühem Tod und langem Siechtum bewahrt bleiben. Diesen Veranstaltungen werktätiger Liebe reihen sich die Kleinkinderschulen an, in welchen besonders die armen Kinder von 2—6 Jahren während der Arbeitszeit der Eltern au trauter Stätte die nötige Aufsicht und passende Beschäftigung finden. Die Kleinkinderschulen, welche im Steintal ihren Anfang genommen haben, sind in unserm engern Vaterlande sehr verbreitet. Eine ähnliche und sehr zweck- mäßige Einrichtung sind in den größern reichsländischcn Städten die Schüler- horte, durch welche die Schüler, die sich selbst überlassen sind, vor den Gefahren der Straße geschützt und angemessen beschäftigt werden. Hat aber das Kind Vater und Mutter verloren, so winkt helfend und rettend die wichtigste Schöpfung der christlichen Liebe: das Waisenhaus. Hier werden ihm Liebe und Pflege, Erziehung und Vorbereitung fürs Lehen zuteil. Noch schlimmer als die Waisen find die Kinder von Verbrechern, Landstreichern u. s. w. daran. Ohne guten Familicneinfluß wachsen sie auf und verwahrlosen. Ihrer nehmen sich die Fürsorgevereine und Rettungs- anstalten an, sowohl diejenigen der Privatwohltätigleit als die staatliche Besserungsanstalt in Hagenau. Schwachbcfähigte Kinder werden in besondern Klassen unterrichtet und blödsinnige in besondern Häusern, den Blödsinnigenanstalten, untergebracht. In den Blindenanstalten zu Jllzach (Oberels.) und Still (Untercls.) werden die des Augenlichts beraubten Kinder verpflegt und so weit fürs Leben ausgerüstet, daß sie sich später selbständig ernähren können. Gleiches wird den taubstummen Kindern in den Taubstummenanstalten zu Metz, Straßburg-Neudorf und Jscn- heim (Oberels.) zuteil. Nicht vergessen sei eine andre Wohlfahrtseinrichtung! Manche arme Stadtkinder wohnen in dumpfen, ungesunden Wohnungen und leiden häufig an Skrofeln und andern Krankheiten. Sic werden nun in Ferien- kolonien, Sol-und Seebäder geschickt. Hier fühlen sich die Kinder überaus glücklich und kehren meist gekräftigt, oft vollständig geheilt zurück. In gleicher Weise hat die fürsorgliche Barmherzigkeit aber auch für die armen Erwachsenen gesorgt. In Lehrlingsheimen erhalten die Lehrlinge, die nicht im Hanse des Meisters wohnen, gesunde Schlafstütten, billige Kost, gute Unterhaltung und freundlichen Rat. Die Wandergesellen finden im Gesellenheim nächtliche Unterkunft, wohlseile Beköstigung, gute Bücher, eine christliche Hansordnnng und Arbeitsnachweis. Auch für ledige Fabrik- arbeiter und -arbeiterinnen und stellenlose Dienstmädchen ersetzen ähnliche Herbergen das mangelnde Heim.

9. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. VI

1908 - Straßburg : Bull
Vi Gouber, Kaiser!. Verkehrs-Inspektor, hier; Graes, Ncchnungsrat im Forsteinrichtungsbureau am Ministerium, hier; Gruber, Direktor der städt. Sparkasse, hier; vr. Hang, Handelskammersekretär, hier; vr. Aug. Hcrtzog, Vorsteher der Landw. Winterschule in Metz; Frl. .Hoffn,anu, Vorsteherin des städt. Handarbeitsunterrichts, hier; Hey, Gewerbeschulrat, Professor an der technischen Schule, hier; vr. Jessen, Professor der Zahnheilkunde, hier; vr. Kassel, Kantonalarzt in Hochselden; Kölmel, Landwirtschaftslehrer in Mülhausen i. E.; Krieg, Küfermeister, hier; vr. Krzymowski, Landwirtschaftslehrer in Rufach; vr. Kulisch, Pro- fessor, Direktor der landw. Versuchsstation in Colmar; Leonhardi, Verbandssekretär, hier; Lessel, Forstafscssor am Ministerium, hier; vr. Müller-Simonis, Prälat, hier; Nebelung, städt. Bauiuspektor, hier; Oberlin, Kaiscrl. Ökonomierat in Bcblenhcim; Ottmann, Präsident des Gcwcrbegerichts, hier; Peters, Landwirtschaftslehrcr in Schlcttstadt; Rammer, Geschäftsführer der Champagner-Kellerei in Sey b. Metz; Rapp, Schreinermeister, Fachlehrer an der hiesigen Kunstgewcrbcschule; Nöse, Direktor der baugcwerbl. Fortbildungsschule, hier; Schach, Landwirt- schaftslehrer in Altkirch; Schenck, Landwirtschaftslehrer in Schlcttstadt; Schule, Direktor des Garten- und Obstbaus in Vendenheim bei Straß- burg; vr. Schwander, Bürgermeister, hier; vr. Stanz, Kreistierarzt am Ministerium, hier; Wanner, Landwirtschafts-Inspektor, hier; Frau Wenh-Neuser, Vorsteherin der Koch- und Haushaltuugsschulc des Vaterländischen Frauenvereins, hier; vr. Zenner, Rechtsanwalt, hier; Zimmer, Generalsekretär der Stadt Straßburg; Zwilling, General- sekretär des clsaß-lothr. Bienenzüchtervereins in Mundolsheim. Wir sprechen die Hoffnung aus, daß das Buch auch fernerhin gütige Aufnahme und vielseitige Verwendung finden möge. Selbst- verständlich werden wir jeden Wink, der die Brauchbarkeit des Buchs fördern kann, auch fernerhin mit Dank entgegennehmen. Straßburg, im September 1908. W. Walter. M. Michel.

10. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 59

1905 - Straßburg : Bull
59 bildungsschule pünktlich besuchte und sich durch Fleiß und Sittsamkeit aus- zeichnete, ist durchaus nicht zum Verwundern. Andernfalls wäre der Vater gar unsanft mit ihm umgegangen. In der Werkstätte war Gustav eifrig, willig und aufmerksam. Nicht nur die Hände, sondern auch seine Gedanken waren bei der Arbeit. Er begnügte sich nicht mit der Oberflächlichkeit, sondern forschte auch über das „Warum und Weil" nach. Gegen die Arbeitsgenossen war er bescheiden, höflich und nachgiebig. Niemals aber hätte er sich bewegen lassen, hinter dem Rücken des Meisters etwas Unrechtes zu tun. Als er sah, daß sich ein neueingetrcteuer Geselle eine Veruntreuung zuschulden kommen ließ, teilte er es unverzüglich dem Meister mit. Wohl wurde Gustav dafür eine Zeit- lang angefeindet, allein bald sah man ein, daß es nicht aus Schadenfreude geschah, sondern ein Ausfluß seiner Gewissenhaftigkeit war, was sein Ansehen in der Werkstätte füglich noch erhöhte. Im Umgänge mit der Familie des Meisters zeichnete sich Gustav durch höfliches, freundliches und zuvorkommendes Benehmen aus, so daß er sich auch hier sehr beliebt machte. „Schade, daß Gustav nicht unser Sohn ist!" sagte die Frau Meisterin oft zu ihrem Manne. - Gustav lebte auch genau nach den Vorschriften seines Glaubens, dessen Besitz ihm für alle Güter der Erde nicht feil wäre. Wie in den Tagen der Kindheit, so vergaß er auch als Lehrling das Beten nicht. Ganz gewissenhaft erfüllte er am Tage des Herrn seine Christenpflichten und machte alsdann einen Spaziergang in Gottes schöne Natur. Erlaubte dies die Witterung nicht, so suchte er Unterhaltung in guten Büchern, welche er in der öffentlichen Bibliothek des Städtchens geliehen hatte. Gar streng mied er das Wirtshaus. Nie vergaß er die väterlichen Abschiedsworte: „Denke stets, daß im Wirtshanse das zeitliche und ewige Glück so manches jungen Menschen begraben wurde. Gläserklang, Würfel- gepolter und Kartenflüche bildeten das Totengelünte dabei." So war für Gustav, ohne daß dieser es recht wußte, das Ende der Lehrzeit heran gekommen. Nun wurde in dem Städtchen die alljährliche Handwerker-Versammlung des Lands abgehalten. Verbunden war damit eine Ausstellung von Lehrlingsarbeitcn, wobei die besten durch Preise aus- gezeichnet werden sollten. Gustav, der seine Mutter an ihrem Namenstage durch ein Geschenk überraschen wollte, hatte eine wunderhübsche Nählade fertiggestellt. Als Muster hatte ihm eine reichverzierte, mittelalterliche Zunftlade gedient, deren Abbildung er in einer Beilage der „Gewerbe- zeitung" gefunden hatte. Gar prächtig war ihm die Anfertigung des Gegen- stands, welcher zahlreiche Einlagen aufwies, gelungen. Ohne jede fremde Hilfe und nur in den freien Stunden hatte er an diesem schönen Werke kindlicher Liebe und Verehrung gearbeitet. Die Arbeit trug ihm reiches Lob seitens seines Meisters ein. Ja, er bewog Gustav, die Nählade zur Preisbewerbung einzusenden. Sie wurde auch tatsächlich durch einen ersten Preis ausge-
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