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1. Friedrich der Große - S. 44

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 44 — betrug als vor dem Kriege. ^)anz besonders sorgte der König für sein Schmerzenskind, das neuerworbene Schlesien. Wie Friedrich nach Beendigung des Ii. Schlesischen Krieges die sumpfige Gegend an der Oder entwässert und in fruchtbare Gefilde verwandelt hatte, so ließ er nach dem Siebenjährigen Kriege auch das Warthe- und Netzebruch durch Anlegung von Deichen und Dämmen in blühende Felder und Wiesen umwandeln und siedelte hier Hunderte von deutschen Familien an, so daß zahlreiche neue Dörfer entstanden. Wie segensreich die Fürsorge des Königs für den Ackerbau gewesen ist, geht daraus hervor, daß während seiner Regierung gegen 400 000 Morgen wüsten Landes urbar gemacht wurden. Zur Förderung des Landbaues ließ er auf eigene Kosten erfahrene Landwirte nach Holland, England und in andere Länder reisen, damit sie die Erfahrungen, die sie auf solchen Reisen sammelten, bei ihrem Grundbesitz anwenden und auch andere zur Nacheiferung anspornen sollten. Wie der Landwirtschaft, so widmete der König auch der Gewerbtätigkeit seine besondere Aufmerksamkeit. Wie sein Vater, so handelte auch er nach dem Grundsätze: „Das Geld muß im Lande bleiben!" und war deshalb unablässig bemüht, in seinem Lande immer neue Gewerbe einzuführen. In Berlin gründete er im Jahre 1761 die noch jetzt bestehende Königliche Porzellanfabrik, die sich bald durch die Vortrefflichkeit ihrer Waren auszeichnete und reichlichen Gewinn einbrachte. Ebenso ries er dort eine Zuckerfabrik ins Leben, der bald andere folgten. In Eberswalde errichtete er auf eigene Kosten eine Eisen- und Stahlfabrik und ließ aus Suhl, wo diese Industrie damals schon in hoher Blüte stand, hundert Familien von Messer- und Scherenschmieden kommen. Um den Erzeugnissen seines Landes mehr Absatz zu verschaffen, verbot er fremde Waren entweder ganz oder belegte sie mit hohen Einfuhrzöllen. In engster Beziehung mit der Hebung der Gewerbtätigkeit stand die Förderung des Handels und Verkehrs. Fort und fort sorgte Friedrich für die Verbesserung der Landwege und Heerstraßen. Auch der Bau von Kanälen wurde eifrig fortgesetzt. Nach der Erwerbung Westpreußens wurde der Bromberger Kanal gegraben, durch den alle Flüsse zwischen Elbe und Weichsel miteinander verbunden wurden. Um den Kaufleuten bei augenblicklichen Verlegenheiten gegen geringen Zinsfuß Geld zu verschaffen, gründete der König in Berlin die Königliche Bank, die ihre Tätigkeit bald auf alle Landesteile ausdehnte. Zur Hebung des Seehandels wurde die Seehandlungsgesellschaft ins Leben gerufen, der zur festeren Begründung das Recht des Alleinverkaufs des Salzes verliehen wurde. Neben den auf die Förderung des Wohlstandes gerichteten

2. Friedrich der Große - S. 46

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 46 — Maßregeln wurde auch für die Erhaltung eines tüchtigen Heeres gesorgt, um die mit so großen Opfern erworbenen Gebiete und die errungene Großmachtstellung zu behaupten. Aus diesem Grunde wurde die Armee bis auf 200 000 Mann vermehrt und durch tüchtige Ausbildung in steter Kriegsbereitschaft gehalten. Die wenigsten Soldaten waren Landeskinder, die meisten Söldner, die in ganz Deutschland angeworben wurden. Indessen schwebte dem Könige schon der Gedanke an eine allgemeine Wehrpflicht vor, der aber erst später verwirklicht wurde. Die eigentliche Übungszeit der Loldaten, die zwar sehr streng, aber doch menschlich behandelt wurden, dauerte jährlich zwei Monate; während der übrigen Zeit wurden die Inländer beurlaubt. Auf feinen jährlichen Reifen besichtigte Friedrich die Truppen, um sich mit eigenen Augen von ihrer kriegstüchtigen Ausbildung zu überzeugen. Seine unablässigen Bemühungen waren von den bester: Erfolgen begleitet; denn das preußische Heer galt unter feiner Regierung als das vorzüglichste in ganz Europa, und jedes Jahr kamen fremdländische Offiziere nach Berlin und Potsdam, um die dortigen Heereseinrichtungen kennen zu lernen. Des Königs Sorge für das Heerwesen verursachte bedeutende Ausgaben, und da nach Beendigung des Krieges viele ärmere Gemeinden auf die Unterstützung des Staates angewiesen waren, überdies auch die Verwaltung des weitausgedehnten Landes immer kostspieliger wurde, sann der König auf Mittel und Wege zur Vermehrung der Einnahmen. Er führte nach französischem Muster die sogenannte Akzise ein, durch die auf die notwendigsten Lebensrnittel und Bedürfnisse Steuern gelegt wurden. Neben der Akzise wurde die sogenannte Regie eingeführt, durch die der Verkauf mancher Waren, namentlich der des Tabaks und Kaffees, als alleiniges Recht der Krone in Anspruch genommen würde. Doch schritt der König gegen jede unbillige Härte, mit der die Steuereinnehmer verfuhren, mit Strenge ein, befonbers dann, wenn ärmere Leute bavon betroffen würden. Als z. B. ein gemeiner Soldat, der einige Pfunb Tabak nicht versteuert hatte, zu einer Strafe von 200 Talem verurteilt würde, schrieb der König an den Raub des ihm zur Bestätigung vorgelegten Urteils: „Ehe ich biefes Urteil bestätige, möchte ich wissen, wo der Solbat, der in 5 Tagen 8 Groschen kriegt, die 200 Taler herbekommen soll, um biefe Strafe zu bezahlen." Fort und fort wibmete der König der Rechtspflege in feinem Laube die größte Aufmerksamkeit. Ein bleibenbes Denkmal hat er sich durch das „Allgemeine Preußische Lanbrecht" geschahen, das er gegen Ende seiner Regierung durch den Großkanzler ©armer bearbeiten ließ, und das noch heute die Grunblage unseres öffentlichen Rechts bilbet. Der Entwurf bieses Gesetzes

3. Friedrich der Große - S. 49

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 49 — manten besetzter Krücke. Seine einzige kostbare Liebhaberei waren Dosen. Einer ganz besonderen Gunst erfreuten sich bei Friedrich, der sich als Kronprinz und auch noch in der ersten Zeit als König sonderbar gekleidete Affen in seinen Zimmern gehalten hatte, in späteren Jahren seine Hunde, die Windspiele, die er mit Vorliebe zum Gegenstände seiner Erholung und Erheiterung machte. % Diese Windspiele hatten einen förmlichen Stand am Hofe, sie waren des Königs treue Begleiter in seiner Wohnung, auf seinen Spaziergängen, auf den Reisen und im Felde. In seiner Lebensführung war der König sehr einfach. „Ich bin arm", Pflegte er zu sagen, „aber der Staat ist reich. Mein Schatz gehört nicht mir, sondern dem Staate." Von den 1,2 Millionen Talern, die für seine Hofhaltung bestimmt waren, brauchte er uur 200000 Taler, den Rest verwandte er zum Wohle des Staates. „Da Preußen arm ist", sagte er, „muß der Regent dieses Landes sparsam sein. Gibt er das Beispiel der Verschwendung, so werden seine Untertanen, die arm sind, ihm nachzuahmen suchen und sich dadurch zugrunde richten." Wie der König selbst sich in seinem Äußeren durch größte Einfachheit auszeichnete, so verlangte er solche auch von seinen Offizieren. Als bei einer Truppenbesichtigung ein Regiment an ihm vorbeimarschierte, bemerkte er an einem Offizier eine überaus große Uhrkette mit einer Menge von Zieraten. „Heda, Herr! Was hat Er da an sich herumbammeln?" fragte er. „Es ist meine Uhrkette, Majestät", war die Antwort. „So?" sagte der König; „ich glaubte, Er trüge das ganze Glockenspiel von Potsdam an sich. Lasse Er doch hinsüro das Zeug weg!" Gemäß seinem Grundsätze: „Ich bin der erste Diener des Staates", war Friedrich vom frühen Morgen bis zum späten Abend tätig „für Ruhm und Vaterland", wie sein Wahlspruch lautete. Seine Tagesordnung war festgeregelt; von ihr wich er nur felteu ab. Im Sommer stand er um drei, selten nach vier Uhr auf, im Winter eine Stunde später, und nur in seinen alten Tagen erhöhte sich die Zeit, in der er schlief, von sechs auf sieben, ja acht und neun Stunden. Seine Diener mußten ihn zur bestimmten Zeit wecken und erforderlichenfalls zum Aufstehen nötigen. Einst kam ein Bedienter, den der König eben erst angenommen hatte, um seinen Herrn zu wecken. Friedrich sagte schlaftrunken: „Laß mich doch noch ein wenig schlafen! Ich bin noch gar zu müde." „Euer Majestät haben mir befohlen, ich sollte so früh kommen", war die Antwort. — „Nur noch eine einzige Viertelstunde, sag ich." — „Keine Minute, Euer Majestät; es ist vier Uhr, ich lasse mich nicht abweisen." — „Nun, das ist brav!" rief der Köuig, „du würdest übel angekommen sein, wenn du mich hättest liegen lassen." In einer Viertelstunde war der König angezogen. Dann

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 27

1865 - Eisleben : Reichardt
27 dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil- tiades Sohn) waren. Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im Tempel der Athene. 476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar- tanern auf die Athener über. Den Spartanern bleibt die Landhegemonie. Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes- genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen (nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k) aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen- schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die Steuer aus 600 Talente erhöht. 468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles als Volkssüh^er auf. Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3 Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci- mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand, sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes- genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro- *polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten. «Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen. Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie. i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld? K) Ein Talent betrug 1375 Thaler. l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? . m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie- chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen. ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene _ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt). o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus zu Olympia.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 132

1865 - Eisleben : Reichardt
132 übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde- burgs au Tilly zu rächen. Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav Sep. Adolph geschlagen. Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen- heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser- lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den Rhein, dann gegen Baiern. 1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber - gang über den Lech und zog in München ein. Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder. Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er- stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach Sachsen ziehenden Wallenstein. 1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt. 16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit- tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter. Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin- weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1) An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar, die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden. h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten: „Gott mit uns!" i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero- bern und Baiern verheeren.

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.
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