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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 198

1902 - Karlsruhe : Lang
— 198 - leiste ihn, den Oberbefehl über seine Flotte seinem Bruder Bartholomäus zu übertragen, um zu seiner Rechtfertigung nach Spanien zurückzukehren. Das viele Gold, das er dem königlichen Schatzmeister übergab, machte seine Ankläger verstummen. Gleichwohl mußte er zwei Jahre warten, bis man ihm neue Schisse ausrüstete. Ihre Bemannung bestand zum Teil aus Verbrechern, die aus den Gefängnissen genommen wurden. Er trat im Jahre 1498 seine dritte Fahrt an, auf der er das Festland von Südamerika und die Mündung des Orinoko entdeckte. In der von ihm angelegten Kolonie auf der Insel Haiti traf er die größte Verwirrnng an und mußte mit Gewaltmitteln die Ordnung wiederherstellen. Darüber wurden von seinen Feinden neue Klagen erhoben, besonders die, er wolle sich znm Oberherrn der neu entdeckten Länder auswerfen. Infolgedessen schickte der König von Spanien einen Bevollmächtigten ab, der eine Untersuchung anstellen sollte, aber nur den Feinden des Kolumbus Gehör gab und den Entdecker der neuen Welt mit Ketten belastet als Gefangenen nach Spanien schickte. Kolumbus wurde zwar von dem königlichen Gerichtshöfe freigesprochen, aber die Statthalterwürde wurde ihm vorenthalten. Mit Muhe erlangte er die Mittel zu einer vierten Fahrt, auf der er (1502) die Landenge von Panama entdeckte. Er meinte nunmehr, endlich das Festland Indiens erreicht zu haben, erfuhr aber von einem Ein-geboruen, daß gegen Westen, neun Tagereisen entfernt, ein großes Weltmeer sei. Krank und durch den Haß seiner Feinde wie durch die Undankbarkeit des spanischen Königs tief gebeugt, kehrte er nach Spanien zurück. Er starb im Jahre 1506; die Ketten, die er getragen hatte, wurden ihm seiner Anordnung gemäß in den Sarg gelegt. In den nächsten hundert Jahren nach dem Tode des Kolumbus wurden die Küstenländer des ganzen Weltteils entdeckt, durchforscht und von Europäern in Besitz genommen. Ferdinand Eortez eroberte (1519) Mexiko und entdeckte (1536) Kalifornien; von Franz Pizarro wurde (1527) Peru, von Diego Almagro (1532) Chile erobert. Brasilien war (1500) von Eabral entdeckt und für Portugal in Besitz genommen worden; für dieses Königreich setzte Amerigo Vespncci ans Florenz, nach dem der neue Erdteil den Namen Amerika erhielt, die Entdeckungsreisen in Südamerika fort bis zum Jahre 1514. Im Jahre 1519 untjegelte Ferdinand Magelhaens mit fpanifchen Schiffen die Südspitze des amerikanischen Festlandes und drang durch die nach ihm benannte Meerenge in den stillen Ozean, entdeckte die Inselgruppe der Philippinen, verlor aber das Leben in einem Gefechte mit den Eingeborenen. Einer feiner Begleiter führte sein Schiff nach Ostindien und gelangte

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 217

1902 - Karlsruhe : Lang
— 217 - Republik geschlossen hatten, führte Österreich den Krieg auf dem Festlande allein fort. Erzherzog Karl trieb (1796) die in Süddeutschland eingedrungenen Franzosen über den Rhein zurück. 2. Das Kaiserreich. Im Jahre 1796 wurde oon den Direktoren dem General Napoleon Bonaparte der Oberbesehl über das in Oberitalien kämpfende französische Heer übertragen. Bonaparte war (1769) in Ajaccio auf der Insel Korsika geboren, hatte seine militärische Ausbildung auf der Kriegsschule in Brienne erhalten und war beim Ausbruche der Revolution Unterleutnant der Artillerie. Bei der Belagerung der Seestadt Toulon, die sich gegen den Konvent empört hatte, zeichnete er sich in einer Weise aus, daß er eilt Kommando in Paris erhielt und bald zum General befördert wurde. In Italien leitete er den Feldzug mit Glück und Geschick, besiegte die Österreicher bei Montenotte, Millesimo, Arcole, iiodi und zwang sie, Oberitalien zu räumen und (1797) den Frieden vom Campo Formio zu schließen. Im Jahre 1798 führte er ein kleines, aber auserlesenes Heer nach Ägypten. Der englische Admiral Nelson vernichtete zwar die französische Flotte bei Abnkir; allein Bonaparte besiegte die Truppen des Sultans iu der Schlacht bei deu Pyramiden und nahm Unterägypten und einen Teil von Mittelägypten für die französische Republik in Besitz. Als ihm die Nachricht von einem Bündnisse Österreichs, Rußlands und Englands gegen Frankreich zukam, übergab er (1799) sein Heer dem General Kleber und eilte nach Frankreich. Die Direktoren hatten vielfache Unzufriedenheit hervorgerufen; darum wurde es dem ehrgeizigen General Bonaparte nicht schwer, die Verfassung umzustürzen und seine Ernennung zum Ersten Konsul, d. H. zum Haupte der Staatsregierung, zu bewirken. Im Jahre 1800 führte er ein Heer über den kleinen Bernhard nach Italien und besiegte die Österreicher bei Marengo. Hierdurch und durch den Sieg des Generals Moreau bei Hohenlinden wurde Österreich zum Frieden von Lüneville (1801) gezwungen, dem (1802) zu Amiens auch der Friede mit England folgte. Im Jahre 1804 ließ sich Bonaparte von den Vertretern des französischen Volkes zum Kaiser der Franzosen ernennen und nötigte den Papst Pins Vii., nach Paris zu kommen und ihn feierlich zu krönen. Von nun an wendete er alle seine Kräfte auf, um Frankreich im Innern die Ordnung, deu Frieden, den Wohlstand zu geben und zu sichern. Er ließ durch tüchtige Rechtsgelehrte ein neues Gesetzbuch, deu Code Napoleon, ausarbeiten, gab ohne Beeinträchtigung der anderen Bekenntnisse der katholischen Kirche ihre früheren Rechte zum größten Teile

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 220

1902 - Karlsruhe : Lang
und Umwälzungen, von liegen und Erfolgen, die Gesinnung bei französischen Nation satten andern müssen. Die Franzosen waren mit ihrem neuen Könige Ludwig Xviii.*) bald unzufrieden. Darauf bauten die Anhänger Napoleons. Sie bereiteten in aller Stille feine Rückkehr vor, und als er am 1. März 1815 mit wenig Mannschaft zu Cannes gelandet war, gingen die gegen ihn geschickten Truppen freudig zu ihm über, und er zog am 20. März triumphierend in Paris ein. Er machte umfassende Kriegsrüstungen und versprach den Franzosen eine freie Verfassung. Aber feine Herrschaft dauerte nur hundert Tage. Die Niederlage bei Waterloo machte ihr ein Ende. Napoleon kehrte nach Paris zurück, wurde aber am 28. Juni von der Volksvertretung gezwungen, abermals abzudanken. Er ging nach la Nochelle, um sich nach Amerika einzuschiffen; da aber die Engländer die Küste bewachten, ergab er sich ihnen und wurde auf ein englisches Schiff gebracht. Die Engländer führten ihn als Staatsgefangenen ans die einsame Felfeninfel St. Helena im Atlantischen Ozean, wo er am 5. Mai 1821 starb. Tie zum zweitenmal zurückgekehrten Bourbonen konnten sich gleichwohl nicht auf dem Throne Frankreichs halten. Ludwigs X\ Iii. Bruder und Nachfolger, Karl X., erbitterte durch fein streben nach unbeschränkter Macht die Franzosen so sehr, daß Ende Juli 1830 ein Aufstand, die Julirevolution, ausbrach, durch welchen Karl X. verjagt und fein Vetter, Herzog Ludwig Philipp von Orleans, als König der Franzosen auf den Thron erhoben wurde. Obwohl Ludwig Philipp feine Regierung nach freisinnigen Grundsätzen führte, brachten es die republikanisch gesinnten Parteimänner doch dahin, daß am 24. Februar 1848 ein Aufstand losbrach, Ludwig Philipp verjagt, des Thrones entsetzt und ant 4. Mai die Republik ausgerufen wurde. Zum Präsidenten der Republik wurde Ludwig Napoleon, der Neffe Napoleons I., erwählt. Am 2. Dezember 1851 sprengte Ludwig Napoleon die republikanisch gesinnte Nationalversammlung, fetzte die eifrigsten Republikaner erst gefangen, verbannte sie dann aus Frankreich und machte sich, gestützt auf eine allgemeine Volksabstimmung, am 2. Dezember 1852 zum erblichen Kaiser der Franzosen. Kaiser Napoleon Iii.**) strebte mit Erfolg darnach, Frankreich einen bedeutenden Einfluß auf die Geschicke Europas zu sichern. Zugunsten der Türkei führte er im Bunde mit England von 1853 bis 1856 Krieg mit Rußland und zugunsten Sardiniens und der italienischen Revolutionspartei 1859 mit *) Bruder Ludwigs Xvi.; Ludwig Xvii. war als Prinz gestorben. (Vergl. S. 214.) **) Napoleon Ii., der König von Rom, starb 1832.

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 196

1902 - Karlsruhe : Lang
— 196 — Tibet, China und auf einem chinesischen Schisse auch die Sundasee. Nach seiner Heimkehr schrieb er aus, was er im fernen Osten gesehen, erlebt, und was er von andern über die Beschaffenheit der Ostländer vernommen hatte. Durch seine Schriften erhielt man im Abendlande zuerst nähere Kenntnis von der Ostküste Afrikas und vom Vorhandensein der Insel Madagaskar. Den Priester Johannes konnte auch er iu Asien nicht finden. Um das Jahr 1400 entdeckten und eroberten die Portugiesen, die Kanarischen Inseln und die Azoren; sünszig Jahre später besuchten Schiffe, die der portugiesische Prinz Heinrich der See-sahrer ausgesandt hatte, die Kapverdischen Inseln, die Mündung des Senegal und Gambia, sowie die Goldküste. Von einem Negerkönige vernahmen die Portugiesen, daß sern im Osten, hinter deu Negerländern, ein christlicher König, namens Oganne, herrsche. Nun meinte man, die Spur des Priesters Johannes wieder zu haben, und der König von Portugal entsandte den Bartholomäus Diaz mit zwei Schiffen, um ihn auszusuchen. Diaz segelte längs der afrikanischen Westküste hin, wurde aber bald durch Meeresströmungen und Winde von ihr weg in die offene See getrieben, und erst nach langem Umherirren gelangte er wieder an eine Küste. Als er seine Fahrt in östlicher Richtung fortsetzen wollte, empörte sich das Schiffsvolk und zwang ihn zur Umkehr. Jetzt erst sah er die Südspitze Afrikas, die er umschifft hatte, ohne es zu wissen. Er nannte sie das stürmische Vorgebirge; sein König aber ordnete an, daß sie das Vorgebirge der guten Hoffuung genannt werde. Inzwischen hatten zwei Mönche im Austrage des Königs zu Jerusalem bei Pilgern Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß in Abessinien ein christlicher König mit Namen Johannes herrsche. Sie reisten nun dahin und fanden das lange gesuchte christliche Reich. Der Beherrscher desselben hielt sie gefangen; allein sie fanden Gelegenheit, Nachricht in ihre Heimat zu senden. Nun gebot der König von Portugal, daß Vasco de Gama mit drei Schiffen nach Abessinien sahre; er umschiffte das Vorgebirge der guten Hoffnung und versolgte die Ostküste Afrikas bis iu die Nähe des Äquators. Hier fand er Schiffleute, die sich erboten, ihn nach Indien zu führen. Er nahm das Anerbieten an und landete (1498) an der Küste von Malabar. Damit war der Seeweg nach Indien entdeckt; nicht hundert Jahre darnach sichren die Schiffe der Franzosen, Spanier, Holländer, Engländer bis in die Gewässer des fernen asiatischen Ostens; zahlreiche Niederlassungen zu Schutz und Förderung der Handelsunternehmungen wurden gegründet, gewaltige Länderstrecken, größer als die größten europäischen Reiche, erobert und ausgebeutet.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 210

1902 - Karlsruhe : Lang
— 210 — Steuerzahlung gab den Anlaß zur Empörung der Kolonien gegen ihr Mutterland. Die Amerikaner weigerten sich nicht, die Steuern zu bezahlen; aber sie hielten es für Unrecht, daß diese Steuern ihnen vom englischen Parlamente auferlegt wurden, obgleich ihnen die Rechte der englischen Untertanen, also auch das Steuerbewilligungsrecht, zugesichert waren. Im Jahre 1766 belegte das Parlament den Tee mit einer Steuer; darüber wurden die Amerikaner so erbittert, daß im Jahre 1773 zu Boston junge Leute, als Indianer verkleidet, drei Schiffsladungen Tee, 342 Kisten, ins Meer warfen. Infolgedessen beschloß das englische Parlament kriegerische Maßregeln gegen die Amerikaner. Ta erklärten sich im Juli 1776 die englischen Kolonien für einen unabhängigen Freistaat und rüsteten sich, ihre Freiheit mit den Massen in der Hand zu verteidigen. Eine Versammlung (Kongreß) von Abgeordneten der einzelnen Provinzen, die in Philadelphia ihren Sitz hatte, leitete die Regierungsgeschäfte. Den Oberbefehl erhielt Georg Washington. Er kämpfte siegreich gegen die Engländer, obgleich er ihren wohlgeschulten Soldaten nur ungeübte Leute entgegenstellen konnte. Nachdem (1777) bei Sara-toga ein britisches Heer von 6000 Mann gezwungen worden war, die Waffen zu strecken, bot die englische Regierung unter vorteilhaften Bedingungen Frieden an. Allein die Kolonisten wollten ihre eben gewonnene Unabhängigkeit ganz und voll behaupten und setzten darum den Kampf fort. Der Kongreß schickte Benjamin Franklin*), einen weisen und patriotisch gesinnten Mann, als Gesandten an den König Ludwig Xvi. von Frankreich, um ihn für ein Bündnis gegen die Engländer zu gewinnen. Der Bund wurde im Jahre 1778 geschlossen, und, von Frankreich, Spanien und Holland unterstützt, kämpften nun die Ame- *) Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders, wurde zu Boston 1706 geboren. Im Knabenalter schon zeigte er einen außerordentlichen Eifer, seinen Geist zu bilden, und hätte sich gerne dem «Ltudium der Gottesgelehrtheit gewidmet. Allein die Armut der Eltern ließ dies nicht zu, und er mußte seinem Vater helfen beim Seifensieden und Lichterziehen. In seinem 12. Jahre lernte er die Buchdruckerei; jeden von Arbeit freien Augenblick benützte er dazu, durch Lesen guter Bücher seine Kenntnisse zu vermehren. Kaum 20 Jahre alt, gründete er in Philadelphia eine Druckerei, mit der er einen Papierhandel verband, und gab eine vielgelesene Zeituug und selbstverfaßte Schriften heraus, durch die er feine Mitbürger belehrte und zur Sparsamkeit, Arbeitsamkeit und allen bürgerlichen Tugenden ermahnte. Hierdurch gelangte er zu Wohlstand und Ansehen. Die englische Regierung übertrug ihm das sehr einträgliche Amt eines Generalpostmeisters der Kolonien. Als die Revolution ausbrach, legte er dies Amt nieder, um sich ausschließlich den öffentlichen Angelegenheiten widmen zu können. Hierdurch wurde er nicht abgehalten, seine gelehrten Bestrebungen und Forschungen fortzusetzen, denen man u. a. die Erfindung des Blitzableiters verdankt. Hoch betagt und bis an sein Ende für das Wohl seines Vaterlandes und seiner Mitbürger tätig, starb er 1790.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 180

1902 - Karlsruhe : Lang
dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes bauten sie eine ansehnliche Flotte, mit der sie im Jahre 260 vor Christi Geburt ihren ersten Seesieg erfochten?) Nach einem zweiten Seesiege im Jahre 256 führte der römische Konsul Regulus eine starkbemannte Flotte nach Asrika hinüber und brachte Karthago in große Bedrängnis, erlitt aber durch ein im Dienste Karthagos stehendes Heer von griechischen Söldnern eine Niederlage und wurde gefangen. In den folgenden sechs Kriegsjahren kämpften die Römer mit so glücklichem Erfolge, daß die Karthager eine Friedensgesandtschaft, der sie auch den noch immer in Gefangenschaft gehaltenen Regulus beigaben, nach Rom abschickten. Regulus, statt für den Frieden zu sprechen, wie man zu Karthago erwartete, riet den Römern, den Krieg mit aller Krast fortzusetzen, und kehrte, wie er versprochen hatte, wieder in die Gefangenschaft zurück. Im Jahre 241 erlitten die Karthager endlich eine so furchtbare Niederlage in der Seefchlacht bei den ügatifchen Inseln, daß sie den Frieden um jeden Preis nachsuchen mußten. Er ward ihnen unter der Bedingung gewährt, daß sie den Römern den Besitz von Sizilien überließen^ mit ihren Schiffen von der Küste Italiens sern blieben und 3200 Talente — gegen 12 Millionen Mark — bezahlten. Bald darauf nahmen die Römer auch die Jnfeln Sardinien und Korsika in Besitz. Der zweite puuische Krieg 218—201 v. Chr. Für den Verlust Siziliens suchten sich die Karthager durch Erweiterung ihrer Herrschaft auf der phrenäischen Halbinsel zu entschädigen. Ihre tapferen Feldherren Hamilkar und Hasdrubal eroberten in den nächsten 20 Jahren nach dem Schluffe des ersten punischen Krieges säst ganz Spanien bis zum Ebro. Die Römer sahen in dieser Vergrößerung der Macht Karthagos eine Gefahr für ihre Herrschaft; deswegen nötigten sie den Hasdrubal zu einem Vertrage, demzufolge der Ebro die Nordgrenze des karthagischen Besitzes in Spanien sein und der Stadt Sagnnt, die sich unter Roms Schutz gestellt hatte, ihre Unabhängigkeit gelassen werden sollte. Nach Hasdrubals Tode wurde Hamilkars Sohn, Hannibal, ein Mann von glänzender Begabung, großer Kriegserfahrung und glühender Vaterlandsliebe, Feldherr der Karthager in Spanien. Als Knabe von sieben Jahren hatte er seinem Vater geschworen, sein Leben lang den unversöhnlichsten *) Der Seekrieg wurde damals meist so geführt, daß man den erzbeschlagenen -Lchnabel des Schiffes in den Rumps des feindlichen Schiffes stieß und es dadurch zertrümmerte. Darin waren die Römer noch nicht geübt; deswegen ließ der römische Befehlshaber Dnilins die karthagischen schiffe mittelst eiserner Haken (Enterhaken) an die römischen heranziehen, so daß die römische Schiffsmannschaft wie am.lande Mann gegen Mann kämpfen konnte.

7. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 246

1906 - München : Oldenbourg
246 45. Der Bucintoro auf dem Starnberger See. Auf alles dies sei hier nicht näher eingegangen, sondern nur kurz hingewiesen, dagegen soll etwas mehr von dem Bucintoro erzählt werden. Wer Hütte, wenn von der einzigartigen Lagunenstadt, dem unvergleichlich schönen Veuedig die Rede war, nicht auch von dem goldstrotzenden Bucintoro gehört? Jenem glänzenden Prachtschiffe, das bei den meisten Festlichkeiten der Republik Venedig verwendet wurde: beim Empfang fremder Fürstlichkeiten, z. B. König Heinrichs Iii. von Frankreich, ebenso wie bei der Rückkehr der Königin Katharina Kornaro nach ihrem erzwungenen Verzicht auf die Insel Cypern. Auf dem Bucintoro fuhr alljährlich am Himmelfahrtstage der Doge, umgeben von den höchsten Würdenträgern und Beamten und Ratsherren der Republik, unter dem Donner der Kanonen, dem Geläute der Glockeu und dem Schmettern der Trompeten, umringt von einer ganzen Flotille festlich geschmückter Fahrzeuge, hinaus in das Adriatische Meer, um die symbolische Vermählung der Republik mit dem Meere, der Adria, zu feiern. Die Pracht und der Lnxus, womit dies pruukvolle Staatsschiff ausgestattet war, hat nicht verfehlen können auf alle Fremden, welche die stolze Königin der Adria besuchten, einen tiefen Eindruck zu machen. So wird es als eine der Sehenswürdigkeiten Venedigs in den meisten Reisebeschreibungen erwähnt, welche die nach dem Heiligen Land reisenden, m Venedig sich einschiffenden Pilger uns hinterlassen haben. Die Kunde davon war natürlich auch nach Bayern, nach München gedrungen. Es ist irrig, wenn man gesagt hat, erst nach dem Besuche des Kurfürsten Ferdinand Maria und seiner Gemahlin in Venedig im Jahre 1667 sei der bayerische Bucintoro entstanden — derselbe war vielmehr bereits im Jahre 1663 vollendet?) Übrigens hatten die bayerischen Herzoge schon immer zu ihren Lnstsahrten auf dem Starnberger See ihre eigenen Schiffe. Herzog Albrecht V. „belebte den See mit einer Luftflotte, darunter eine königliche Fregatte, drei Schiffe von Lärchenholz mit eichenen Säulen darauf, Gondeln nach Vene bischer Art, alles zierlich geschnitzt, bemalt und vergoldet." Wann freilich Ferdinand Maria oder sehte Gemahlin zuerst den Gedanken gefaßt den Bncintoro selbst nachzubilden ist unbekannt; unsicher auch, wen er zuerst aus Venedig zur Leitung des Banes berufen hat. Es werden die italienischen Zimmermeister Anastasio Margiolo und Francesco Zanti als diejenigen genannt, welche den Bau im Jahre 1661 oder 1662 begonnen haben, Francesco Santnrini und Francesco Manro als die Vollender des Baues bezeichnet. Im Jahre 1664 ist noch ein venezianischer Arsenalarbeiter, namens Nicolo, aus Venedig gekommen um das neue Schiff „aufzutaakeln und in Trimm zu bringen". *) Was die Etymologie des Wortes Bucintoro anlangt, so scheint es am richtigsten von dem lateinischen buceus, bussius, bucia, buccia, bussa, buza abzuleiten zu sein, welches ein größeres Fahrzeug bedeutet und italienisch „buzo“ lautet; Bucintoro wäre dann ein buzo d’oro oder buzin d’oro.

8. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 79

1897 - Leipzig : Hirt
79 pflichtschuldig immerfort prsentieren. Dies bemerkte verwundert Prinz Wilhelm. Sofort lie er die Shne zu sich kommen und bestrafte sie selbst nach einer eindringlichen Belehrung. 6. Mit 29 Jahren wurde Prinz Wilhelm der Nachfolger seines Vaters. Man hatte wohl gefrchtet, er werde bei seiner Vorliebe fr das Heer eine kriegerische Regierung führen. Aber das war eine Tuschung. Gleich nach der Thronbesteigung erklrte der junge Kaiser, da er im Vertrauen auf Gott und auf die Wehrhaftigkeit unseres Volkes die Zuversicht hege, das, was unter der Leitung seiner beiden Vorgnger durch Kampf gewonnen worden sei, in friedlicher Arbeit zu behaupten und zu befestigen. So lie er sich angelegen sein, durch persnliche Besuche freundliche Beziehungen zu allen Herrschern Europas zu gewinnen. Ganz besonders ist es aber sein Bestreben, der Not der arbeitenden Klassen zu steuern, wie es sein Grovater schon angefangen hatte. 7. Groen Wert legt Kaiser Wilhelm Ii. auf die Verstrkung der Seemacht, nicht nur um die Ksten des Vaterlandes zu schtzen, sondern auch um fr Deutschland in fremden Erdteilen Besitzungen zu gewinnen und damit nachzuholen, was lange versumt worden war. Eine Herzens-frende war es ihm, da er die alte deutsche Insel Helgoland von England, das diesen wichtigen Sttzpunkt in der Zeit Napoleons I. sich angeeignet hatte, durch Vertrag zurckgewann. Ebenso wichtig war es, da durch einen groartigen Kanal eine sichere und ungestrte Verbindung zwischen der Ost-und Nordsee hergestellt wurde. Er erhielt den bedeutungsvollen Namen Kais er-Wilh elm-Kanal." Mit seiner frommen Gemahlin vereint sorgt er dafr, da dem deutschen Volke die Religion erhalten bleibe; mit starker Hand hlt er die Ordnung aufrecht und giebt das Beispiel unerschtterlicher Pflichttreue. Gott erhalte und schtze den Kaiser und König Wilhelm Ii.

9. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 52

1897 - Leipzig : Hirt
52 und Besitzergreifung von Mittel- und Sdamerika die reichste Seemacht der Welt. Christoph Columbus, als Sohn eines Webers in Genua geboren, hatte seine in der Jugend vernachlssigte Bildung aus eigener Kraft vervollkommnet und sich auf mancher gefhrlichen Seefahrt unerschtterlichen Mut und reiche Erfahrung erworben. Durch seine Studien war er von der Kugelgestalt der Erde berzeugt worden und zu dem Gedanken gekommen, da es mglich sein msse, einen Weg nach Indien im Westen zu finden. Seine Plne fanden in Portugal, wohin er sich zuerst begeben hatte, und anfangs auch am spanischen Hofe wenig Gehr. Endlich erreichte er es, wesentlich durch die Untersttzung der Knigin Jsabella, da man ihm drei kleine Schiffe mit zusammen 120 Mann Besatzung anvertraute. Mit diesen verlie er am 3. August 1492 den Hasen von Palos. Lange Wochen steuerte er nach dem Westen, nichts als Meer und Himmel um sich. Selbst die Khnsten der doch zum uersten entschlossenen Mannschaft wurden furchtsam und forderten drohend die Umkehr. Aber Colum-bus blieb unerschtterlich. Am frhen Morgen des 11. Oktober erblickte man Land, und nun kannte der Jubel und die Dankbarkeit des Schiffsvolks keine Grenzen. Es war die Insel Guanahani, die man entdeckt hatte. Columbus nannte sie San Salvador. Von ihr aus weiterfahrend, fand er noch Euba und Hayti. Dann kehrte er nach Spanien zurck. Das spanische Knigspaar berhufte ihn mit Ehren und ernannte ihn zum Viceknig aller entdeckten Lnder. Noch dreimal fuhr Columbus nach Westen und entdeckte neue Inseln und die Kste von Mittelamerika, immer in dem Glauben, den stlichen Teil Indiens vor sich zu haben. (Daher der Name Westindien.) In der Heimat aber brachten seine Feinde und Neider durch ihre Verleumdungen es dahin, da er die Gunst der Herrscher verlor. Als Staatsgefangener wurde er in Ketten nach Spanien zurckgebracht. Zwar stellte sich seine vollstndige Un-schuld heraus; aber der Undank hatte sein Herz gebrochen; er starb kaum fnfzig Jahre alt (1506.) Ferdinand Cortez eroberte unter fast mrchenhaften Heldenthaten das groe Reich Mexiko (15191521) und Franz Pizarro das Goldland Peru (1526). Ferdinand Magelhaens, der aus portugiesischen in spanische Dienste ge-treten war, begann 1519 die erste Weltumsegelung, fuhr durch die nach ihm benannte Strae in den stillen Ozean und gelangte bis zu den Philippinen. Hier wurde er erschlagen. Aber eines von seinen Schiffen setzte die Reise fort und gelangte um die Sdspitze Afrikas herum nach fast dreijhriger Fahrt wieder nach Spanien. 2. Karl, der Herrscher dieses Reiches, in welchem die Sonne nicht unterging," bewarb sich nach dem Tode Maximilians um die Kaiserkrone. Einigen deutschen Fürsten schien seine Macht aber bedenklich, und sie gingen mit dem Plane um, an seiner Stelle den König Franz I. von Frankreich zu whlen. Es gelang aber, diese verderbliche Wahl zu verhindern, und so wurde schlielich Karl einstimmig zum deutschen Kaiser gekrnt. Seinem Bruder Ferdinand berlie er die sterreichischen Besitzungen, zu denen

10. Badische Sagen - S. 82

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
4. sdit Ropfschütteln fuhr den fremden mann auf rohgefügtem lannenflotz dort ein milder Fischer über. Raul) die Insel; sind’ und €rle wucherten im sumpl'gen Grunde, und am kieselreichen Ufer standen alte Jdeidenbäume, standen wenig Strohdachhüsten. Dort im Sommer, wenn der große Meerlachs seine Rheinfahrt macht, lauerte mit scharfem Spieße sein der alemann’sche Fischer. Unverdrossen ging der ßeil’ge an sein Werk — bald stand sein Blockhaus festgezimmert in dem Grunde, vor dem Haus der Stamm des Kreuzes. Und wenn abendlich sein Glöcklern weithin klang: ftoe Maria! und er betend kniet' am kreuze, schaute mancher aus dem Rheintal scheu hinüber nach der Insel. Trotzig war der Alemanne, Hatzte einst die Römergötter, Hatzte jetzt den Gott der franken, der bei Zülpich wie ein Wetter ihre Heerschar niederschlug. 5. Einstmals, 's war die Sonnwendfeier, fuhren sie zu seiner Insel,
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