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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 78

1902 - Karlsruhe : Lang
— 78 — den französischen König zu kämpfen, und fein Bruder Ferbinanb, des Kaisers Stellvertreter im beutfchen Reiche, hatte nicht die Macht, die selbstsüchtigen und uneinigen Reichsftänbe zu einer gemeinsamen Unternehmung zu bringen. Der Sultan rückte (1529) mit einem gewaltigen Heere vor Wien und belagerte und bestürmte die Stadt brei Wochen. Allein die Bürgerschaft verteibigte sich unter dem Befehle des Grafen Nikolaus von Salm mit solcher Tapferkeit, daß die Türken mit großem Verluste abziehen mußten. Die Türken bebrohten nicht nur die Oftgrenze des Reiches, fonbern sie machten auch mit ihren Schiffen das Mittellänbifche Meer unsicher. Der Seeräuber Hayrebbin Barbarossa eroberte Algier und Tunis; von bort aus machte er Raubzüge nach den Küsten von Sizilien, Italien und Spanien und schleppte viele Tausenb Männer, Frauen und Kinder in die Sklaverei. Kaiser Karl zog bah er im Jahre 1535 mit einer starken Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20000 Christensklaven. Ein zweiter Zug, den er 1541 nach Afrika unternahm, lief unglücklich ab, weil seine Flotte und sein Heer durch furchtbare Stürme litten. 4. Der schmalkalbische Krieg. Oft und lange hat sich Kaiser Karl V. barum bemüht, daß eine allgemeine Kirchennerfammlung zur Abstellung der kirchlichen Mißbrauche und zur Aufhebung der Kirchenspaltung vom Papste berufen werbe, ©üblich, im Jahre 1545, würde die Kirchentierfammlung zu Trient eröffnet. Der Kaiser forderte die Reichsftänbe aus, ihre Gesanbten zu dem Konzil zu schicken. Allein die Kirchenspaltung konnte nicht mehr aufgehoben werben. Durch die lange Abwesenheit Karls aus Deutfchlanb war das kaiserliche Ansehen so tief gefunken, daß die protestantischen Fürsten keinen Anstanb nahmen, die Beschickung des Konzils zu verweigern. Schon 1531 hatten der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Lanbgraf Philipp der Großmütige von Hessen mit andern protestantischen Reichsständen, Fürsten und Städten zur Berteibigung ihrer lanbesherrlichen Rechte und der Augsburger Konsession gegen den Kaiser zu Schmalkalben ein Bündnis geschlossen. Als die Beschickung des Konzils und von Philipp von Hessen auch der Besuch des Reichstages verweigert würde, sprach der Kaiser gegen den Kurfürsten von Sachsen und den Lanbgrasen von Hessen, die Häupter des schmalkalbischen Bnnbes, die Reichsacht aus. Die Bundesgenossen brachten ein Heer von 47000 Mann zusammen; ober sie waren unter sich uneinig. Als das kaiserliche Heer. durch Tirol aus

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 85

1902 - Karlsruhe : Lang
Rain am Lech geschlagen hatte. Tilly wurde bei Rain durch eine Kanonenkugel tödlich verwundet und starb zu Ingolstadt. Nun wurde Wallenstein vom Kaiser wieder zum Obergeneral ernannt und sammelte in kurzer Zeit ein starkes Heer. Bei Lützen in der Nähe von Leipzig wurde die Entscheidungsschlacht geschlagen. Gustav Adolf fiel, aber sein Heer erfocht den Sieg, und Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück. Nach Gustav Adolfs Tod übernahm der Herzog Bernhard von Weimar den -Oberbefehl des schwedischen Heeres. Er wurde von dem kaiserlichen Heere (1634) bei Nördlingen geschlagen. Schwedisch-französischer Krieg 1635—1648. Der König von Frankreich hatte Gustav Adolf mit Hilfsgeldern unterstützt. Nach der Niederlage der Schweden bei Nördlingen schickten die Franzosen auch Truppen nach Deutschland. Sie hatten dabei hauptsächlich die Absicht, Elsaß, Lothringen und andere Länder auf dem linken Rheinufer zu gewinnen. Noch dreizehn Jahre dauerte der Krieg. Unser armes deutsches Vaterland wurde furchtbar ausgeraubt und verheert. Als endlich Friede geschlossen wurde, glich der größte Teil von Deutschland einer Wüste. Ter westfälische Friede (zwischen Frankreich und Deutschland in Münster, zwischen Schweden und Deutschland in Osnabrück geschlossen) machte 1648 dem dreißigjährigen Kriege ein Ende. Die lutherischen und die reformierten Stände erhielten völlig gleiche Rechte mit den katholischen und behielten die Kirchengüter, die sie im Jahre 1624 besessen hatten. Die einzelnen Reichsstände erhielten die Landeshoheit und das Recht, mit auswärtigen Mächten Bündnisse zu schließen. An Frankreich wurde der österreichische Teil des Elsaß, an Schweden Vorpommern abgetreten. Überdies behielten sich Frankreich und Schweden das Recht vor, als Bürgen des westfälischen Friedens sich jederzeit in die deutschen Angelegenheiten einzumischen. Vom westfälischen Frieden an hatte der Kaiser keine Regierungsgewalt mehr in Deutschland. Seit dem Jahre 1664 hatte das Reich eine ständige Regierungsbehörde, die aus den Gesandten der einzelnen Reichsstände bestand, Reichstag genannt wurde und zu Regensburg ihren Sitz hatte. 2. Wallenstein. Albrecht von Wallenstein (eigentlich Waldstein) war der Sohn ernes protestantischen Edelmannes in Böhmen. Nach dem Tode seines Vaters wurde er durch seinen Oheim in eine Erziehungsanstalt der Jesuiten nach Olmütz gebracht, wo er zum katholischen Bekenntnis übertrat. Nach Vollendung seiner Studien

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 202

1902 - Karlsruhe : Lang
— 202 — Heidelberg wurde das Schloß teils mit Pulver gesprengt, teils durch angelegtes Feuer ausgebrannt, in den Häusern der Stadt der verbrennbare Hausrat ausgeschichtet und angezündet. Erst im Jahre 1693 rourdeit die Rheingegenden von ihren Peinigern befreit, als Markgraf Ludwig von Baden mit einem Reichsheere heranrückte. Der eigentliche Kriegsschauplatz war Belgien; hier sümpften die Franzosen meist glücklich gegen den Kaiser und seine Bundesgenossen. Im Frieden von Ryswick (1697) mußte Ludwig zwar seine Ansprüche aus die Psalz ausgeben, behielt aber Straßburg und die Oberherrschaft über das Elsaß. Der letzte König von Spanien aus dem Hause Habsburg, Karl Ii., hatte keine Kinder. Das nächste Anrecht ans die Krone hatte der Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern. Allein der Kurprinz starb ein Jahr vor König Karl Ii., und nun war Kaiser Leopold der einzige berechtigte Erbe, übertrug jedoch seine Rechte aus seinen zweiten Sohn Karl. Allein der spanische König ließ sich durch die Ränke seiner Hoslente. die von Ludwig Xiv_ bestochen waren, dazu bewegen, daß er ein Testament zugunsten von Lubwigs Enkel, Philipp, Herzog von Anjou, machte und diesen zu seinem Nachfolger erklärte. Die europäischen Westmächte England und Holland wollten nicht, daß die spanische Krone an einen französischen Prinzen komme, und verbanden sich darum mit dem Kaiser gegen Ludwig Xiv. Der Krieg würde mit wechselndem Glück in Oberitalien wie in eübbeutfchlanb und den Rieberlanben geführt und bauerte 14 Jahre. Im Jahre 1704 erlitten die Franzosen eine schwere Nieberlage bei Höchstübt in Bayern durch ein kaiserliches und englisches Heer und mürben bis zum Jahre 1710 so oft und so entscheibenb geschlagen, daß Ludwig Xiv. um Frieden bat, auf Spanien zu verzichten und sogar Straßburg und das Elsaß zurückzugeben bereit war. Allein feine Gegner waren so übermütig, daß sie forderten, der französische König müsse feinen Urenkel mit Waffengewalt aus Spanien vertreiben. Dazu konnte sich Ludwig nicht verstehen, und der Krieg wurde fortgesetzt. Da starb plötzlich Kaiser Joseph I., und fein Bruder Karl erbte die deutschen Länder Österreichs und die Kaiserkrone. Die Westmächte wollten aber nicht, daß der Deutsche Kaiser auch das Königreich Spanien besitze, und führten den Krieg nur noch lässig bis zum Jahre 1713, in dem sie den Frieden von Utrecht mit Ludwig schlossen. Hierburch wurde auch der Kaiser genötigt, Frieden zu schließen und in die Teilung des spanischen Erbes zu willigen. Durch den Frieden von Rastatt und von Baden (in der Schweiz) im Jahre 1714 behielt Philipp von Anjou Spanien und die amerikanischen Besitzungen, Kaiser Karl Vi. erlangte

4. Elsässische Geschichtsbilder - S. 66

1884 - Straßburg : Bull
— 66 — der 19jährige Kurprinz Karl Emil war ihm in den Krieg gefolgt. Im November 1674 erkrankte er an einem hitzigen Fieber, zu dessen Heilung er sich nach Straßburg begab. Aber das Übet ward nur schlimmer und am 1. Dezember verschied er. (Beine Talente wie sein Charakter hatten zu großen Hoffnungen berechtigt. Der Feind ließ dem Kurfürsten keine Zeit, sich dem Schmerz, dem Trübsinn über den herben Verlust des Sohnes hinzugeben. Jetzt eben bedrohte er ihm die Existenz des Staates. Um den Kurfürsten vom Kriegsschauplätze abzuziehen, hatte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark bewogen. Sie wurden jedoch von dem herbeieilenden Kurfürsten am 18. Juni 1675 in der denkwürdigen Schlacht bei Fehrbellin vollständig geschlagen. Während Friedrich Wilhelm, nun der „Große Kurfürst" genannt, auch in den folgenden Jahren im Sunde mit Dänemark erfolgreich gegen die Schweden kämpfte, wütete der Krieg gleichzeitig am Rhein, in den Niederlanden und in den Pyrenäen fort. Insbesondere wurden die Mosel- und Saargegenden von den Franzosen in schreckenerregender Weise verwüstet. Erst der Friede von Nymwegen machte dem schrecklichen Blutvergießen ein Ende. In dem dritten von Ludwig Xiv. heraufbeschworenen Kriege, dem sogenannten pfälzischen (1688—1697), galt es wiederum, das Deutsche Reich zu schädigen. Die blühendsten Städte, Worms, Speier, Frankenthal, Mannheim wurden vernichtet, die schrecklichsten Greuel verübt. Auch das Elsaß ward in Mitleidenschaft gezogen. Aus dem Kriege wurde ein europäischer, indem auch Holland, England, Spanien und andere Länder gegen Frankreich eintraten. Ludwig zeigte sich schließlich zum Frieden geneigt. Da war es unter den deutschen Fürsten vornehmlich der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1713), der den Kaiser Leopold 1696 in getreuester Schilderung der Sachlage auf eindringlichste Weise von der Notwendigkeit der Rückerwerbung Straßburgs zu überzeugen suchte. Umsonst, im Ryswicker Frieden (1697) wurde Ludwig der Besitz des Elsasses nebst Straßburg bestätigt; nur mußte er Freiburg, Philippsburg und Breisach abtreten. Von Breisach behielt er nur den Brückenkopf auf der linken Rheinseite, das heutige Fort Mortier. Im Jahre 1699 wurde durch Vauban die Festung Neu-Breisach angelegt. — In dem spanischen Erbfolgekriege (1701—1714) ließen die Deutschen die günstige Gelegenheit, das Elsaß wieder

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 179

1891 - Leipzig : Voigtländer
f 179 reich (1572) umgewandelt worden, und seitdem wurde die knigliche Macht durch den Adel, der den König jedesmal whlte, sehr eingeschrnkt. Deshalb geriet das Reich mehr und mehr in Schwche und Verfall. Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. Hollndischer Krieg. 1. Ludwig Xiv. (16431715). Nachdem der Dreiigjhrige Krieg Deutschland tief geschwcht und erniedrigt hatte, erhob sich Frankreich unter der langen glanzreichen Regierung Ludwigs Xiv. zum mchtigsten Staate Europas. Ludwig war ein fnfjhriges Kind, als er seinem Vater Ludwig Xiii. auf dem Throne folgte. Whrend seiner Minderjhrigkeit leitete, achtzehn Jahre lang, der Kardinal Mazarin, Nichelieus Zgling und Nachfolger, die Staats-Geschfte ganz im Geiste seines Vorgngers. Im w estslischen Frieden er-roarb er fr Frankreich das sterreichische Elsa. Nach Mazarins Tode (1661) bernahm Ludwig selbst die Regierung des Staates. Ein geborener Selbstherrscher, erreichte er, was Richelieu angebahnt hatte: die Unumschrnktheit der Knigsmacht im Innern (l'etat c'est moi) und Frankreichs bergewicht in Europa. Ludwig Xiv. bentzte die Schwche der Nachbarstaaten und die bermacht Frankreichs zu mehreren Raub-Kriegen. Zunchst erhob er nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien (als Gemahl -von dessen Tochter) Erbansprche auf die spanischen Niederlande, fiel in das Land ein und nahm mehrere Festungen in Besitz; allein das Bndnis zwischen England, Holland und Schweden, die sogenannte Tripelallianz, ntigte ihn Zum Frieden zu Aachen 1668, in welchem er nur 12 Grenzstdte (darunter Lille) behielt. Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, Hegann Ludwig, nachdem er Schweden und England auf seine Seite gebracht hatte, einen zweiten Raubkrieg: gegen Holland. 2. Der hollndische Krieg. Als Ludwig Xiv. Holland bedrohte, kam der Groe Kurfürst zuerst und allein dem bedrngten Staat zu Hilfe. Schon hatten die Franzosen in raschem Siegeslaufe einen betrchtlichen Teil des Landes erobert; schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr, als das Durchstechen der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte. Der junge Wilhelm Iii. von Oranien, zum Feldherrn und Statthalter erwhlt, trat dem Feinde kraftvoll entgegen. Unterdes bewog der Groe Kurfürst (der Oheim Wil-Helms von Oranien) auch den Kaiser (Leopo ld I., seit 1658) zur Teilnahme am Kriege; das Deutsche Reich und Spanien traten eben-falls auf Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Trenne verwstete die Pfalz, fiel aber in der Schlacht bei Sasbach in Baden, und die Franzosen muten der den Rhein zurckgehen. Die Schweden, welche 127

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 173

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Dir Reformation 173 zu feilt, beu Welttreis zu beherrschen und atie_ Fürsten tobtznschlageii. Sie führten Vielweiberei ein, schleppten nach Willkür Männer und Weiber cmf's 'Schaffet; ja, der Schneider enthauptete eine feiner Frauen mit eigener Hand auf bein Markte. Nach zwei Jahren würde die Stadt erobert; und der fchänbliche Hanse empfteng beu verbienten Lohn. Solche Auswüchse würden von beu Feinheit freilich übel gebeutet, Hinberten aber boch beit Fortgang der Reformation nicht. Luther entsagte 1524 dem Klostergelübbe und Heirathete das Jahr barauf die eble Katharina von Bora/ welche sich aus einem Kloster geflüchtet hatte. Der Schutz feines Kurfürsten kam ihm besonders zu Statten. Johann, der nach Friebrichs Tod (1525) regierte, war ihm gleich sehr gewogen, auch Johann Friedrich feit 1532. Im I. 1529 würde tu Sachsen das ganze Kirchen-. und Schulwesen evangelisch eingerichtet. Unter anberit Fürsten war der Laubgraf Philipp von Hessen Luthers entfchiebeufter Freuub. Bald faßte die Reformation in Preußen, Schweden, Dänemark und Norwegen, auch in England, festen Fuß. Sie braug ferner in die Nieber-lanbe, nach Frankreich, Böhmen, Ungarn, Siebenbürgen, Polen ein, und selbst in Italien und Spanien entstauben große Bewegungen. Luther blieb bis an feilten Tod die Seele des ganzen Werks; und feine krankhaften Leibes-umstäitbe (er litt viel von Schwinbel, Ohrenbraufen, Steinfchmerzen) Hinberten ihn nicht, nach allen Seiten hin zu wirken. Er starb mit großer Glaubensfrenbe itt seiner Geburtsstabt Eisleben 18. Febr. 1546. Seine Leiche würde mit außerordentlicher Feierlichkeit unter bett Thränen einer zahlreichen Begleitung nach Wittenberg gebracht und in der Schloßkirche beigesetzt, wo ihm ein schönes Denkmal errichtet worben ist. 3. Zwingli und Calvin § 69. Unabhängig von Luther kam auch in der Schweiz eine Reformation zu Stande. Hier prebigte Ulrich

7. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 56

1846 - Berlin : Klemann
56 Neuere Selt- ner und Reformirte freie Religionsübung; die Schweiz Unabhängigkeit von Deutschland. 1658—1705. Leopold I., ein friedliebender, aber kraftloser Regent. Der Reichskrieg gegen Frankreich und Schweden 1674—1678 zur Unterstützung Hollands und Brandenburgs (durch den Frieden zu Nymwegen geendet) mit Verlusten verbunden. Durch Einsetzung der Reunionskammern nimmt Ludwig Xiv. 1680 ganze Distrikte am Rhein und in Lo- thringen, 1681 sogar Straßburg. Der Kaiser von den Türken bedrängt, die 1683 Wien belagern, kann es nicht hindern und wird selbst nur durch Johann Sobieski geret- tet. In dem neuen Reichskriege gegen Frankreich 1688 — 1697 (beendigt durch den Frieden zu Ryßwick) wird die Pfalz von Turenne auf das Unmenschlichste verheert, Speier und Worms verbrannt. — 1697 August Ii. von Sachsen wird als König von Polen katholisch. — Im Frieden mit der Türkei zu Earlowitz, 1699, gewinnt der Kaiser Sie- benbürgen und Slavonien. — Friedrich Wilhelm der Große, Kurfürst von Bran- denburg (1640—1688) hatte inzwischen durch seine weise und kraftvolle Regierung sein Land in die Reihe der ange- sehenen Staaten erhoben. In dem Reichskriege gegen Frank- reich schlägt er die Schweden 1675 bei F ehr bellin, muß aber, vom Kaiser verlassen, im Frieden zu St. Germain 1679 alle Eroberungen in Pommern zurückgeben. Die durch Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 vertriebenen Re- sugies finden Aufnahme. Sein Sohn Friedrich Iii., 1688—1713; als Friedrich I. König in Preußen, 18. Januar 1701. 1701 —1713. Spanischer Erbfolgekrieg. Leopold ver- langt, als Gemahl der jüngern Schwester Karls Ii. von Spanien, die Erbfolge für seinen zweiten Sohn Karl, ge- gen Ludwig Xiv., welcher für den Enkel der ältern Schwester Karl's, Philipp von Anjou, den Kampf erhebt. Der Krieg wird fast in ganz Europa mit Erbitterung ge- führt. Die Anfangs siegreichen Franzosen werden von

8. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 89

1846 - Berlin : Klemann
Niederlande. 89 derländische Festungen an der französischen Kränze zu. be- setzen. — Hollands Macht und Reichthum sind durch die - vielen Kriege und Englands wachsende Größe, im Sinken. 1747. Wilhelm Iv. Friso, aus dem Hause Oranien, Erb- statthalter von Friesland, wird als Erbstatthalter aller vereinigten Provinzen anerkannt. 1751 — 1795. Wilhelm V. bis 1766 unter Vormundschaft seiner Mutter und des Herzogs Ludwig von Braunschweig. — Ein Aufstand der anti-oranischen Partei, 1786, wird durch eine preußische Hülfsmacht gedämpft 1787. 1793. Frankreich erklärt den Krieg, Pichegru erobert Holland 1794 und 1795; Wilhelm V. entflieht nach England ('s 1805). Holland Republik. 1795—1806. Die batavische Republik, im Bunde mit Frankreich. Handel und Seemacht vernichtet. Die Eng- länder nehmen das Cap, Ceylon, Malacca,'Gewürzinseln, Demerary, Berbiee u. a. Colonien. 1806—1810. Königreich Holland, unter Louis Napo- leon, welcher dem Lande seinen Wohlstand wiederzugeben und den Handel zu heben vergebens bemüht ist. 1810—1813. Nachdem Louis Napoleon der Krone entsagt, wird Holland dem französischen Reiche einverleibt; Con- scriptionen und Abgaben erschöpfen das Land. 1813. Holland, von Bülow erobert, gewinnt seine Freiheit; Wilhelnr Friedrich von Oranien wird souveräner Fürst der vereinigten Niederlande. 1814. Durch den Wiener Congreß wird Belgien, nach ei- ner fast 250jährigen Trennung, mit Holland vereinigt und die Niederlande 1815 zum Königreich erhoben. Wil- helm I. König, entsagt 1840, f 1844. — Holländer und Belgier bleiben durch Sprache, Religion, * Charakter und Sitten von einander geschieden. Die Schuldenlast, welche Belgien durch die Vereinigung gemeinschaftlich tragen muß, die Verdrängung der französi- schen Sprache aus den öffentlichen Verhandlungen, religiöser

9. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 57

1846 - Berlin : Klemann
Deutschland, 57 Eugen von Savoyen, dem kaiserlichen Feldherrn, und Marlborough bei Höchstädt (Blennheim) an der Do- nau 13. August 1704 geschlagen, und erleiden später auch in den Niederlanden (bei Oudenarde 1708, Malpla- quet 1709) große Verluste. 1705—1711. Joseph I. Kaiser; stirbt kinderlos und ihm folgt als Kaiser Lcopold's zweiter Sohn 1711 — 1740. Karl Vi., welcher bis dahin für die spanische Krone gekämpft. England und Holland, jetzt zum Frieden geneigt, schließen denselben mit Frankreich zu Utrecht 1713, welchem der Kaiser 1714 zu Rastadt beitretcn muß. Frankreich bleibt im Besitz aller Deutschland entrissenen Länder. Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713— 1740) gewinnt durch seine Theilnahme am Kriege Geldern und die Souveränität über Neufchatel und Vallangin, später von Schweden im Frieden zu Stockholm 1720 Vorpom- mern bis zur Peene. 1716—1718. Der Krieg gegen die Türken durch Eugen's Siege bei Peterwardein 1716 und Belgrad 1717 für Oestreich glücklich. — In dem unglücklichen Türkenkriege 1737—1739 geht Belgrad und Serbien wieder verloren. 1733. Krieg gegen Frankreich für August Iii. von Sachsen gegen Stanislaus Lescinski. August durch den Friedens- schluß 1735 König."von Polen, Stanislaus Herzog von Lo- thringen. - 1740. Nachdem Karl Vi. durch die pragmatische Sanc- tion seiner einzigen Tochter Maria Theresia den unge- rheilten Besitz seiner Staaten zu sichern gesucht, erlischt mit ihm das Haus Habsburg Oestreich. 7. Das Haus Oestreich-Lothringen. 1740—1780. Maria Theresia, vermählt mit Franz von Toscana, aus dem Hause Lothringen. 1740—1742. Erster schlesischer Krieg. Friedlich Ii. von Preußen, dem sein Vater ein geordnetes Land, einen reichen Schatz und ein geübtes Heer hinterlassen, erhebt alte

10. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 66

1846 - Berlin : Klemann
Neuere Zeit. 66 sucht die Macht Oestreichs durch thätigen Antheil am 30 jährigen Kriege zu brechen und begründet die unumschränkte Macht der Könige. 1643—1715. Ludwig Xiv., fünf Jahre alt König. Anna von Oestreich Regentin, Mazarin Minister. Das Zeital- ter des höchsten Glanzes für Frankreich. Die Heere sieg- reich unter Conde und Turenne. Im westphälischen Frieden erhält Frankreich den Elsaß, den Sundgau und Breisach, nebst 3 Mill. Livres. 1648—1653 innere Unru- hen (Fronde). — Der pyrenäische Friede mit Spanien 1659, vortheilhaft "für Frankreich. Ludwig heirathet Maria Theresia, Tochter Philipp's Iv.— Mazarin f 1661. Col- bert, Fiüanzminister, begünstigt Handel und Fabriken. — Durch die Feldzüge gegen die spanischen Niederlande ge- winnt Ludwig in den Friedensschlüssen zu Aachen 1668, und zu Nimwegen 1678, die Franche-Comt« und einige Gränzplätze. — 1681 Reunionskammern. Straßburg ge- nommen. 1685 Aufhebung des Edicts von Nantes; 50000 betriebsame Familien verlassen das Land. — 1688. . Der große Krieg gegen das Reich, die Niederlande, Eng- land und Spanien wird glücklich, aber grausam geführt, die Pfalz zweimal unmenschlich verwüstet. Der Friede zu Ryswick, 1697, läßt Frankreich im Besitz des ganzen El- saß. — 1701—1713. Der spanische Erb folgekrieg, nach dem Tode Carl's Ii. von Spanien, von Ludwig für seinen Enkel Philipp gegen England, Oestreich, das deutsche Reich und die Niederlande geführt, ist verderblich für Frank- reichs Wohlstand. Die Franzosen erleiden eine Reihe von Niederlagen durch Marlborongh und Eugen (bei Höchstädt 1704, Ramillies 1706, Oudenarde 1708, Malplaquet 1709). Im Frieden zu Utrecht 1713 und zu Rastadt.und Ba- den 1714 verliert Frankreich nichts von seinen Gränzen. Philipp V. bleibt König von Spanien. Ludwig Xiv. stirbt 1715, nach einer 72jährigen Regierung, nicht ohne Reüe über, sein Leben; er hinterläßt dem Lande ein.e Schul- denlast von 4500 Mill. Livres. Ihm folgt, sein Urenkel
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