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Extrahierte Personennamen: Nikolaus_von_Salm Nikolaus Hayrebbin_Barbarossa Barbarossa Karl Karl Karl_V. Karl_V. Karls Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp Philipp Philipp_von_Hessen Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Wien Algier Tunis Sizilien Italien Spanien Afrika Afrika Karls Deutfchlanb Hessen Sachsen Hessen
Rain am Lech geschlagen hatte. Tilly wurde bei Rain durch eine Kanonenkugel tödlich verwundet und starb zu Ingolstadt. Nun wurde Wallenstein vom Kaiser wieder zum Obergeneral ernannt und sammelte in kurzer Zeit ein starkes Heer. Bei Lützen in der Nähe von Leipzig wurde die Entscheidungsschlacht geschlagen. Gustav Adolf fiel, aber sein Heer erfocht den Sieg, und Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück. Nach Gustav Adolfs Tod übernahm der Herzog Bernhard von Weimar den -Oberbefehl des schwedischen Heeres. Er wurde von dem kaiserlichen Heere (1634) bei Nördlingen geschlagen.
Schwedisch-französischer Krieg 1635—1648. Der König von Frankreich hatte Gustav Adolf mit Hilfsgeldern unterstützt. Nach der Niederlage der Schweden bei Nördlingen schickten die Franzosen auch Truppen nach Deutschland. Sie hatten dabei hauptsächlich die Absicht, Elsaß, Lothringen und andere Länder auf dem linken Rheinufer zu gewinnen. Noch dreizehn Jahre dauerte der Krieg. Unser armes deutsches Vaterland wurde furchtbar ausgeraubt und verheert. Als endlich Friede geschlossen wurde, glich der größte Teil von Deutschland einer Wüste.
Ter westfälische Friede (zwischen Frankreich und Deutschland in Münster, zwischen Schweden und Deutschland in Osnabrück geschlossen) machte 1648 dem dreißigjährigen Kriege ein Ende. Die lutherischen und die reformierten Stände erhielten völlig gleiche Rechte mit den katholischen und behielten die Kirchengüter, die sie im Jahre 1624 besessen hatten.
Die einzelnen Reichsstände erhielten die Landeshoheit und das Recht, mit auswärtigen Mächten Bündnisse zu schließen.
An Frankreich wurde der österreichische Teil des Elsaß, an Schweden Vorpommern abgetreten. Überdies behielten sich Frankreich und Schweden das Recht vor, als Bürgen des westfälischen Friedens sich jederzeit in die deutschen Angelegenheiten einzumischen.
Vom westfälischen Frieden an hatte der Kaiser keine Regierungsgewalt mehr in Deutschland. Seit dem Jahre 1664 hatte das Reich eine ständige Regierungsbehörde, die aus den Gesandten der einzelnen Reichsstände bestand, Reichstag genannt wurde und zu Regensburg ihren Sitz hatte.
2. Wallenstein.
Albrecht von Wallenstein (eigentlich Waldstein) war der Sohn ernes protestantischen Edelmannes in Böhmen. Nach dem Tode seines Vaters wurde er durch seinen Oheim in eine Erziehungsanstalt der Jesuiten nach Olmütz gebracht, wo er zum katholischen Bekenntnis übertrat. Nach Vollendung seiner Studien
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Extrahierte Ortsnamen: Ingolstadt Leipzig Frankreich Schweden Deutschland Lothringen Deutschland Frankreich Deutschland Schweden Deutschland Osnabrück Frankreich Elsaß Schweden Frankreich Deutschland Olmütz
— 202 —
Heidelberg wurde das Schloß teils mit Pulver gesprengt, teils durch angelegtes Feuer ausgebrannt, in den Häusern der Stadt der verbrennbare Hausrat ausgeschichtet und angezündet. Erst im Jahre 1693 rourdeit die Rheingegenden von ihren Peinigern befreit, als Markgraf Ludwig von Baden mit einem Reichsheere heranrückte.
Der eigentliche Kriegsschauplatz war Belgien; hier sümpften die Franzosen meist glücklich gegen den Kaiser und seine Bundesgenossen. Im Frieden von Ryswick (1697) mußte Ludwig zwar seine Ansprüche aus die Psalz ausgeben, behielt aber Straßburg und die Oberherrschaft über das Elsaß.
Der letzte König von Spanien aus dem Hause Habsburg, Karl Ii., hatte keine Kinder. Das nächste Anrecht ans die Krone hatte der Sohn des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern. Allein der Kurprinz starb ein Jahr vor König Karl Ii., und nun war Kaiser Leopold der einzige berechtigte Erbe, übertrug jedoch seine Rechte aus seinen zweiten Sohn Karl. Allein der spanische König ließ sich durch die Ränke seiner Hoslente. die von Ludwig Xiv_ bestochen waren, dazu bewegen, daß er ein Testament zugunsten von Lubwigs Enkel, Philipp, Herzog von Anjou, machte und diesen zu seinem Nachfolger erklärte. Die europäischen Westmächte England und Holland wollten nicht, daß die spanische Krone an einen französischen Prinzen komme, und verbanden sich darum mit dem Kaiser gegen Ludwig Xiv. Der Krieg würde mit wechselndem Glück in Oberitalien wie in eübbeutfchlanb und den Rieberlanben geführt und bauerte 14 Jahre. Im Jahre 1704 erlitten die Franzosen eine schwere Nieberlage bei Höchstübt in Bayern durch ein kaiserliches und englisches Heer und mürben bis zum Jahre 1710 so oft und so entscheibenb geschlagen, daß Ludwig Xiv. um Frieden bat, auf Spanien zu verzichten und sogar Straßburg und das Elsaß zurückzugeben bereit war. Allein feine Gegner waren so übermütig, daß sie forderten, der französische König müsse feinen Urenkel mit Waffengewalt aus Spanien vertreiben. Dazu konnte sich Ludwig nicht verstehen, und der Krieg wurde fortgesetzt. Da starb plötzlich Kaiser Joseph I., und fein Bruder Karl erbte die deutschen Länder Österreichs und die Kaiserkrone. Die Westmächte wollten aber nicht, daß der Deutsche Kaiser auch das Königreich Spanien besitze, und führten den Krieg nur noch lässig bis zum Jahre 1713, in dem sie den Frieden von Utrecht mit Ludwig schlossen. Hierburch wurde auch der Kaiser genötigt, Frieden zu schließen und in die Teilung des spanischen Erbes zu willigen. Durch den Frieden von Rastatt und von Baden (in der Schweiz) im Jahre 1714 behielt Philipp von Anjou Spanien und die amerikanischen Besitzungen, Kaiser Karl Vi. erlangte
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_von_Baden Ludwig Ludwig Ludwig Karl_Ii Karl Max_Emanuel_von_Bayern Max Karl_Ii Karl Leopold Leopold Ludwig_Xiv_ Ludwig Lubwigs Philipp,_Herzog_von_Anjou Philipp Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Joseph_I. Karl Karl Ludwig Ludwig Philipp_von_Anjou Philipp Karl_Vi Karl
Extrahierte Ortsnamen: Heidelberg Belgien Elsaß Spanien Hause_Habsburg England Holland Oberitalien Spanien Spanien Spanien Utrecht Rastatt Baden Schweiz Spanien
— 66 —
der 19jährige Kurprinz Karl Emil war ihm in den Krieg gefolgt. Im November 1674 erkrankte er an einem hitzigen Fieber, zu dessen Heilung er sich nach Straßburg begab. Aber das Übet ward nur schlimmer und am 1. Dezember verschied er. (Beine Talente wie sein Charakter hatten zu großen Hoffnungen berechtigt.
Der Feind ließ dem Kurfürsten keine Zeit, sich dem Schmerz, dem Trübsinn über den herben Verlust des Sohnes hinzugeben. Jetzt eben bedrohte er ihm die Existenz des Staates. Um den Kurfürsten vom Kriegsschauplätze abzuziehen, hatte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark bewogen. Sie wurden jedoch von dem herbeieilenden Kurfürsten am 18. Juni 1675 in der denkwürdigen Schlacht bei Fehrbellin vollständig geschlagen.
Während Friedrich Wilhelm, nun der „Große Kurfürst" genannt, auch in den folgenden Jahren im Sunde mit Dänemark erfolgreich gegen die Schweden kämpfte, wütete der Krieg gleichzeitig am Rhein, in den Niederlanden und in den Pyrenäen fort. Insbesondere wurden die Mosel- und Saargegenden von den Franzosen in schreckenerregender Weise verwüstet. Erst der Friede von Nymwegen machte dem schrecklichen Blutvergießen ein Ende.
In dem dritten von Ludwig Xiv. heraufbeschworenen Kriege, dem sogenannten pfälzischen (1688—1697), galt es wiederum, das Deutsche Reich zu schädigen. Die blühendsten Städte, Worms, Speier, Frankenthal, Mannheim wurden vernichtet, die schrecklichsten Greuel verübt. Auch das Elsaß ward in Mitleidenschaft gezogen. Aus dem Kriege wurde ein europäischer, indem auch Holland, England, Spanien und andere Länder gegen Frankreich eintraten. Ludwig zeigte sich schließlich zum Frieden geneigt. Da war es unter den deutschen Fürsten vornehmlich der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1713), der den Kaiser Leopold 1696 in getreuester Schilderung der Sachlage auf eindringlichste Weise von der Notwendigkeit der Rückerwerbung Straßburgs zu überzeugen suchte. Umsonst, im Ryswicker Frieden (1697) wurde Ludwig der Besitz des Elsasses nebst Straßburg bestätigt; nur mußte er Freiburg, Philippsburg und Breisach abtreten. Von Breisach behielt er nur den Brückenkopf auf der linken Rheinseite, das heutige Fort Mortier. Im Jahre 1699 wurde durch Vauban die Festung Neu-Breisach angelegt. — In dem spanischen Erbfolgekriege (1701—1714) ließen die Deutschen die günstige Gelegenheit, das Elsaß wieder
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Extrahierte Personennamen: Karl_Emil Karl Ludwig_die_Schweden Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Leopold Leopold Ludwig_der Ludwig Mortier
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Schweden Rhein Niederlanden Worms Frankenthal Mannheim Holland England Spanien Frankreich Brandenburg Elsasses Freiburg Philippsburg Breisach Breisach
f
179
reich (1572) umgewandelt worden, und seitdem wurde die knigliche Macht durch den Adel, der den König jedesmal whlte, sehr eingeschrnkt. Deshalb geriet das Reich mehr und mehr in Schwche und Verfall.
Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. Hollndischer Krieg.
1. Ludwig Xiv. (16431715). Nachdem der Dreiigjhrige Krieg Deutschland tief geschwcht und erniedrigt hatte, erhob sich Frankreich unter der langen glanzreichen Regierung Ludwigs Xiv. zum mchtigsten Staate Europas.
Ludwig war ein fnfjhriges Kind, als er seinem Vater Ludwig Xiii. auf dem Throne folgte. Whrend seiner Minderjhrigkeit leitete, achtzehn Jahre lang, der Kardinal Mazarin, Nichelieus Zgling und Nachfolger, die Staats-Geschfte ganz im Geiste seines Vorgngers. Im w estslischen Frieden er-roarb er fr Frankreich das sterreichische Elsa.
Nach Mazarins Tode (1661) bernahm Ludwig selbst die Regierung des Staates. Ein geborener Selbstherrscher, erreichte er, was Richelieu angebahnt hatte: die Unumschrnktheit der Knigsmacht im Innern (l'etat c'est moi) und Frankreichs bergewicht in Europa. Ludwig Xiv. bentzte die Schwche der Nachbarstaaten und die bermacht Frankreichs zu mehreren Raub-Kriegen.
Zunchst erhob er nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien (als Gemahl -von dessen Tochter) Erbansprche auf die spanischen Niederlande, fiel in das Land ein und nahm mehrere Festungen in Besitz; allein das Bndnis zwischen England, Holland und Schweden, die sogenannte Tripelallianz, ntigte ihn Zum Frieden zu Aachen 1668, in welchem er nur 12 Grenzstdte (darunter Lille) behielt.
Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, Hegann Ludwig, nachdem er Schweden und England auf seine Seite gebracht hatte, einen zweiten Raubkrieg: gegen Holland.
2. Der hollndische Krieg. Als Ludwig Xiv. Holland bedrohte, kam der Groe Kurfürst zuerst und allein dem bedrngten Staat zu Hilfe. Schon hatten die Franzosen in raschem Siegeslaufe einen betrchtlichen Teil des Landes erobert; schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr, als das Durchstechen der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte. Der junge Wilhelm Iii. von Oranien, zum Feldherrn und Statthalter erwhlt, trat dem Feinde kraftvoll entgegen. Unterdes bewog der Groe Kurfürst (der Oheim Wil-Helms von Oranien) auch den Kaiser (Leopo ld I., seit 1658) zur Teilnahme am Kriege; das Deutsche Reich und Spanien traten eben-falls auf Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Trenne verwstete die Pfalz, fiel aber in der Schlacht bei Sasbach in Baden, und die Franzosen muten der den Rhein zurckgehen. Die Schweden, welche
127
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Ludwigs_Xiv Europas Nichelieus_Zgling Frankreich Frankreichs Europa Frankreichs Spanien England Holland Schweden Aachen Holland Schweden England Holland Holland Oheim_Wil-Helms Deutsche_Reich Spanien Hollands Rheingegenden Sasbach Baden Rhein Schweden
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
I. Dir Reformation 173
zu feilt, beu Welttreis zu beherrschen und atie_ Fürsten tobtznschlageii. Sie führten Vielweiberei ein, schleppten nach Willkür Männer und Weiber cmf's 'Schaffet; ja, der Schneider enthauptete eine feiner Frauen mit eigener Hand auf bein Markte. Nach zwei Jahren würde die Stadt erobert; und der fchänbliche Hanse empfteng beu verbienten Lohn.
Solche Auswüchse würden von beu Feinheit freilich übel gebeutet, Hinberten aber boch beit Fortgang der Reformation nicht. Luther entsagte 1524 dem Klostergelübbe und Heirathete das Jahr barauf die eble Katharina von Bora/ welche sich aus einem Kloster geflüchtet hatte. Der Schutz feines Kurfürsten kam ihm besonders zu Statten. Johann, der nach Friebrichs Tod (1525) regierte, war ihm gleich sehr gewogen, auch Johann Friedrich feit 1532. Im I. 1529 würde tu Sachsen das ganze Kirchen-. und Schulwesen evangelisch eingerichtet. Unter anberit Fürsten war der Laubgraf Philipp von Hessen Luthers entfchiebeufter Freuub. Bald faßte die Reformation in Preußen, Schweden, Dänemark und Norwegen, auch in England, festen Fuß. Sie braug ferner in die Nieber-lanbe, nach Frankreich, Böhmen, Ungarn, Siebenbürgen, Polen ein, und selbst in Italien und Spanien entstauben große Bewegungen. Luther blieb bis an feilten Tod die Seele des ganzen Werks; und feine krankhaften Leibes-umstäitbe (er litt viel von Schwinbel, Ohrenbraufen, Steinfchmerzen) Hinberten ihn nicht, nach allen Seiten hin zu wirken. Er starb mit großer Glaubensfrenbe itt seiner Geburtsstabt Eisleben 18. Febr. 1546. Seine Leiche würde mit außerordentlicher Feierlichkeit unter bett Thränen einer zahlreichen Begleitung nach Wittenberg gebracht und in der Schloßkirche beigesetzt, wo ihm ein schönes Denkmal errichtet worben ist.
3. Zwingli und Calvin
§ 69. Unabhängig von Luther kam auch in der Schweiz eine Reformation zu Stande. Hier prebigte Ulrich
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Extrahierte Personennamen: Welttreis Schneider Katharina_von_Bora/ Johann Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp_von_Hessen_Luthers Philipp Zwingli Calvin
§
Extrahierte Ortsnamen: Friebrichs Sachsen Schweden Dänemark Norwegen England Frankreich Ungarn Polen Italien Spanien Eisleben Wittenberg Schloßkirche
56
Neuere Selt-
ner und Reformirte freie Religionsübung; die
Schweiz Unabhängigkeit von Deutschland.
1658—1705. Leopold I., ein friedliebender, aber kraftloser
Regent. Der Reichskrieg gegen Frankreich und Schweden
1674—1678 zur Unterstützung Hollands und Brandenburgs
(durch den Frieden zu Nymwegen geendet) mit Verlusten
verbunden. Durch Einsetzung der Reunionskammern nimmt
Ludwig Xiv. 1680 ganze Distrikte am Rhein und in Lo-
thringen, 1681 sogar Straßburg. Der Kaiser von den
Türken bedrängt, die 1683 Wien belagern, kann es nicht
hindern und wird selbst nur durch Johann Sobieski geret-
tet. In dem neuen Reichskriege gegen Frankreich 1688 —
1697 (beendigt durch den Frieden zu Ryßwick) wird die
Pfalz von Turenne auf das Unmenschlichste verheert, Speier
und Worms verbrannt. — 1697 August Ii. von Sachsen
wird als König von Polen katholisch. — Im Frieden mit
der Türkei zu Earlowitz, 1699, gewinnt der Kaiser Sie-
benbürgen und Slavonien. —
Friedrich Wilhelm der Große, Kurfürst von Bran-
denburg (1640—1688) hatte inzwischen durch seine weise
und kraftvolle Regierung sein Land in die Reihe der ange-
sehenen Staaten erhoben. In dem Reichskriege gegen Frank-
reich schlägt er die Schweden 1675 bei F ehr bellin, muß
aber, vom Kaiser verlassen, im Frieden zu St. Germain
1679 alle Eroberungen in Pommern zurückgeben. Die durch
Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 vertriebenen Re-
sugies finden Aufnahme. Sein Sohn Friedrich Iii.,
1688—1713; als Friedrich I. König in Preußen, 18.
Januar 1701.
1701 —1713. Spanischer Erbfolgekrieg. Leopold ver-
langt, als Gemahl der jüngern Schwester Karls Ii. von
Spanien, die Erbfolge für seinen zweiten Sohn Karl, ge-
gen Ludwig Xiv., welcher für den Enkel der ältern
Schwester Karl's, Philipp von Anjou, den Kampf erhebt.
Der Krieg wird fast in ganz Europa mit Erbitterung ge-
führt. Die Anfangs siegreichen Franzosen werden von
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Johann_Sobieski Johann August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Leopold Leopold Karls Karl Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Philipp_von_Anjou Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schweden Hollands Brandenburgs Rhein Lo- Frankreich Worms Sachsen Frank- Schweden Germain Pommern Nantes Karls Spanien Europa
Niederlande.
89
derländische Festungen an der französischen Kränze zu. be-
setzen. — Hollands Macht und Reichthum sind durch die
- vielen Kriege und Englands wachsende Größe, im Sinken.
1747. Wilhelm Iv. Friso, aus dem Hause Oranien, Erb-
statthalter von Friesland, wird als Erbstatthalter aller
vereinigten Provinzen anerkannt.
1751 — 1795. Wilhelm V. bis 1766 unter Vormundschaft
seiner Mutter und des Herzogs Ludwig von Braunschweig.
— Ein Aufstand der anti-oranischen Partei, 1786, wird
durch eine preußische Hülfsmacht gedämpft 1787.
1793. Frankreich erklärt den Krieg, Pichegru erobert Holland
1794 und 1795; Wilhelm V. entflieht nach England
('s 1805). Holland Republik.
1795—1806. Die batavische Republik, im Bunde mit
Frankreich. Handel und Seemacht vernichtet. Die Eng-
länder nehmen das Cap, Ceylon, Malacca,'Gewürzinseln,
Demerary, Berbiee u. a. Colonien.
1806—1810. Königreich Holland, unter Louis Napo-
leon, welcher dem Lande seinen Wohlstand wiederzugeben
und den Handel zu heben vergebens bemüht ist.
1810—1813. Nachdem Louis Napoleon der Krone entsagt,
wird Holland dem französischen Reiche einverleibt; Con-
scriptionen und Abgaben erschöpfen das Land.
1813. Holland, von Bülow erobert, gewinnt seine Freiheit;
Wilhelnr Friedrich von Oranien wird souveräner
Fürst der vereinigten Niederlande.
1814. Durch den Wiener Congreß wird Belgien, nach ei-
ner fast 250jährigen Trennung, mit Holland vereinigt
und die Niederlande 1815 zum Königreich erhoben. Wil-
helm I. König, entsagt 1840, f 1844. —
Holländer und Belgier bleiben durch Sprache, Religion,
* Charakter und Sitten von einander geschieden.
Die Schuldenlast, welche Belgien durch die Vereinigung
gemeinschaftlich tragen muß, die Verdrängung der französi-
schen Sprache aus den öffentlichen Verhandlungen, religiöser
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friso Wilhelm_V. Ludwig_von_Braunschweig Ludwig Wilhelm_V. Louis_Napo- Louis_Napoleon Napoleon Bülow Friedrich_von_Oranien Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Hollands Englands Friesland Frankreich Holland England Holland_Republik Frankreich Ceylon Malacca Demerary Berbiee Holland Holland Holland Niederlande Belgien Holland Niederlande
Deutschland,
57
Eugen von Savoyen, dem kaiserlichen Feldherrn, und
Marlborough bei Höchstädt (Blennheim) an der Do-
nau 13. August 1704 geschlagen, und erleiden später auch
in den Niederlanden (bei Oudenarde 1708, Malpla-
quet 1709) große Verluste.
1705—1711. Joseph I. Kaiser; stirbt kinderlos und ihm
folgt als Kaiser Lcopold's zweiter Sohn
1711 — 1740. Karl Vi., welcher bis dahin für die spanische
Krone gekämpft. England und Holland, jetzt zum Frieden
geneigt, schließen denselben mit Frankreich zu Utrecht 1713,
welchem der Kaiser 1714 zu Rastadt beitretcn muß.
Frankreich bleibt im Besitz aller Deutschland entrissenen Länder.
Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713— 1740)
gewinnt durch seine Theilnahme am Kriege Geldern und
die Souveränität über Neufchatel und Vallangin, später
von Schweden im Frieden zu Stockholm 1720 Vorpom-
mern bis zur Peene.
1716—1718. Der Krieg gegen die Türken durch Eugen's
Siege bei Peterwardein 1716 und Belgrad 1717 für
Oestreich glücklich. — In dem unglücklichen Türkenkriege
1737—1739 geht Belgrad und Serbien wieder verloren.
1733. Krieg gegen Frankreich für August Iii. von Sachsen
gegen Stanislaus Lescinski. August durch den Friedens-
schluß 1735 König."von Polen, Stanislaus Herzog von Lo-
thringen. -
1740. Nachdem Karl Vi. durch die pragmatische Sanc-
tion seiner einzigen Tochter Maria Theresia den unge-
rheilten Besitz seiner Staaten zu sichern gesucht, erlischt mit
ihm das Haus Habsburg Oestreich.
7. Das Haus Oestreich-Lothringen.
1740—1780. Maria Theresia, vermählt mit Franz von
Toscana, aus dem Hause Lothringen.
1740—1742. Erster schlesischer Krieg. Friedlich Ii.
von Preußen, dem sein Vater ein geordnetes Land, einen
reichen Schatz und ein geübtes Heer hinterlassen, erhebt alte
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Toscana Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Blennheim Niederlanden Oudenarde England Holland Frankreich Frankreich Deutschland Schweden Stockholm Belgrad Belgrad Serbien Frankreich Sachsen Haus_Habsburg_Oestreich Haus_Oestreich-Lothringen Lothringen
Neuere Zeit.
66
sucht die Macht Oestreichs durch thätigen Antheil am 30
jährigen Kriege zu brechen und begründet die unumschränkte
Macht der Könige.
1643—1715. Ludwig Xiv., fünf Jahre alt König. Anna
von Oestreich Regentin, Mazarin Minister. Das Zeital-
ter des höchsten Glanzes für Frankreich. Die Heere sieg-
reich unter Conde und Turenne. Im westphälischen
Frieden erhält Frankreich den Elsaß, den Sundgau und
Breisach, nebst 3 Mill. Livres. 1648—1653 innere Unru-
hen (Fronde). — Der pyrenäische Friede mit Spanien
1659, vortheilhaft "für Frankreich. Ludwig heirathet Maria
Theresia, Tochter Philipp's Iv.— Mazarin f 1661. Col-
bert, Fiüanzminister, begünstigt Handel und Fabriken. —
Durch die Feldzüge gegen die spanischen Niederlande ge-
winnt Ludwig in den Friedensschlüssen zu Aachen 1668,
und zu Nimwegen 1678, die Franche-Comt« und einige
Gränzplätze. — 1681 Reunionskammern. Straßburg ge-
nommen. 1685 Aufhebung des Edicts von Nantes;
50000 betriebsame Familien verlassen das Land. — 1688.
. Der große Krieg gegen das Reich, die Niederlande, Eng-
land und Spanien wird glücklich, aber grausam geführt, die
Pfalz zweimal unmenschlich verwüstet. Der Friede zu
Ryswick, 1697, läßt Frankreich im Besitz des ganzen El-
saß. — 1701—1713. Der spanische Erb folgekrieg,
nach dem Tode Carl's Ii. von Spanien, von Ludwig für
seinen Enkel Philipp gegen England, Oestreich, das deutsche
Reich und die Niederlande geführt, ist verderblich für Frank-
reichs Wohlstand. Die Franzosen erleiden eine Reihe von
Niederlagen durch Marlborongh und Eugen (bei Höchstädt
1704, Ramillies 1706, Oudenarde 1708, Malplaquet 1709).
Im Frieden zu Utrecht 1713 und zu Rastadt.und Ba-
den 1714 verliert Frankreich nichts von seinen Gränzen.
Philipp V. bleibt König von Spanien. Ludwig Xiv.
stirbt 1715, nach einer 72jährigen Regierung, nicht ohne
Reüe über, sein Leben; er hinterläßt dem Lande ein.e Schul-
denlast von 4500 Mill. Livres. Ihm folgt, sein Urenkel
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Anna
von_Oestreich Mazarin Ludwig Ludwig Maria
Theresia Maria Theresia Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Philipp Philipp Oestreich Eugen_( Eugen Philipp_V. Philipp_V. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Breisach Spanien Frankreich Aachen Nimwegen Nantes Niederlande Spanien Frankreich Spanien England Niederlande Frankreich Spanien