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1629 schickte die Gräfin Margarete zu Rheda ihre Abgeordneten an Tilly
mit folgender Schrift: . . So trieben uns dennoch uusrer Untertanen
heiße Tränen und Wehklagen, daß wir auch bei jetziger schwerer Kontri-
bution fast nicht eine Malzeit geübrigt ... Es ist unfern Untertanen un-
möglich, die täglich an die 60 Taler sich erstreckende Kontribution länger
zu tragen, davon auch endlich nichts andres als der vollständige Ruin des
Landes und der Soldateska höchste Verlegenheit folgen muß. Schon
7 Jahre währt der Krieg, mehrere Jahre ist Mißwachs gewesen, weswegen
die armen Leute kaum des Hungers sich erwehren können; geftalt sie annoch
dieses Jahr ihr Brod von Eicheln backen, also gleichsam mit den Säuen
aus einem Korbe gespeist werden mußten. Noch täglich streifen die statischen
(holländischen) und hispanischen Völker durch das Land. In diesem
Sommer haben sie schon 9960 Taler an Kontribution erlegt, sie bitten
bis Mai und Juni nächsten Jahres sie zu verschonen." (Eickhoff.)
So haben auch die Gütersloher unter den Nöten und Leiden der
schweren, langen Kriegszeit gelitten und geseufzt. Wie oft mögen sie
flehentlich ihre Hände und Herzen erhoben haben zu dem Lenker der
Schlachten und der Geschicke der Menschen, der auch ihr Vater war und
endlich seine Friedenssonne wieder scheinen ließ über Freund und Feind.
Dankerfüllten Herzens werden sie ihre Knie vor ihm gebeugt haben, als
von Münster her der Ruf erscholl: Friede auf Erden, Friede im heiligen
römischen Reich!
Die Juden in Gütersloh.
Seit dem Jahre 1565 wohnten in Rheda und Gütersloh mehrere
Juden unter gräflichem Schutz. Hierfür hatten sie jährlich eine bedeutende
Summe an den Grasen zu entrichten. Da die Juden nun durch ihren Handel
mit den Gütersloher Kaufleuten in starken Wettbewerb traten, beschwerten
sie sich. Im Jahre 1720 besaßen die Juden schon eine eigene Synagoge.
In der frühesten Zeit wurden die Juden in Rheda beerdigt. 1726 wurde
der Fichtenbrink des Meiers Witthof in Pavenstädt an der Herzebrocker
Straße Begräbnisplatz der jüdischen Gemeinde. Vor ungefähr 50 Jahren
wurde er zum letzten Male benutzt. Heute liegt er wüst und verlassen da.
Nur uoch einige Grabsteine sind erhalten.
Gütersloh im 18. Jahrhundert.
Im Siebenjährigen Kriege hat Gütersloh nicht viel gelitten, desto
schrecklicher dagegen Rietberg, das dem österreichischen Kanzler, dem
Fürsten Kauuitz-Rietberg, gehörte. Im Juni 1757 zog die französische
Armee unter dem Marschall d'estrees durch Gütersloh. Alle Felder rings
um Gütersloh wurden vom Feinde abgemäht. Das englisch-hannoversche
Heer, das bei Brackwede ein Lager bezogen hatte, trat eilig den Rückzug
au und schloß nach der Schlacht bei Hastenbeck den schmählichen Vertrag
zu Zeven. Ferdinand von Braunschweig, der Sieger von Minden, kam
1759 aus dem Rückzüge vou Bergen bei Frankfurt durch Gütersloh. Die
Franzosen folgten ihm auf den Fersen. Hierbei kam es am 1. Juli 1759
zu einem Reitergefecht in Schalücks Heide bei Gütersloh. Die Franzosen
wurden geschlagen. Im Jahre 1772 wurde im ganzen Bistum Osnabrück
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Margarete_zu_Rheda Tilly Eickhoff Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand
390
Viertes Buch.
das Lustschlosi Pillnitz, die Stadi Pirna mit Sandsteinbrüchen,
dann zu der Sachs. Schweiz: Bastei, Uttewalder Grund,
Konigstein, Lilienstein, Kuhstall, Winterberg, Stàdt-
chen Schandau u. s. w. (S. 335).
b) Von D. geht Eisenbahn nach Leipzig, zuerst auf dem
rechten Elbuser. Seitwàrts liegt Meitzen (S. 338.) v., theils auf
/Felsen, die durch Brücken verbunden sind, theils in der Ticfe. Alter
Dom und berühmte Porzellanfabrik, an 10,000 E. Zwischen Elbe
und Mulde, links von der Bahn, Hubertsburg: Friede 1763
Üeendigte den siebenjahrigen Kricg. An der Mulde Stimma mit
berühmter Landesschule. Leipzig, d. t). Lindenstadt, liegt zwischen
Elster und Pleitze in eincr weiten, sich nach Sw. bis Lützen (S.374.)
und Halle hinziehenden Ebene, auf der schon manche Schlacht ge-
schlagen ist (Gustav Adolf und Lilly bei Breitenfeld, im N. von
L. 1631, und dann ,, bei L. auf dem Plañe, o schone Ehrenschlacht,
da brachen den Franzosen in Lrümmer Glück und Macht." Napo-
león und die Verbündcten 16. 18. 19. Oct. 1813). L. besteht aus
der innercn Stadt und mehreren Vorstadtcn: zwischen beiden ange-
riehme Spaziergànge und Gartenanlagcn. Die Bevolk.rung ist sur
den Umsang bedeutend, 66,000 E. Die 3 Messen der Stadr (worun-
ter die Ostermesse die bedeutendste) sind die crsten in Deutschland
und ziehen Kaufer und Verkaufer der entferntesten Nationen nach der
Handelsstadt, die bis jetzt auch Mittelpunkt des deutschen Buchhan-
dels ist (130 Buchhandlungcn). Universitat.
e) Merke noch im Boigtlandc: Pla u en, Z., an? — 11,000 E.
Im Muldegebiet und auf dem Erzgebirgsplateau (S. 334.) die
Fabrikstàdte Z.wickau, 11,000 E., an ? — und Chemnitz, Z.,
über 30,000 E. ; Freiberg, v., 13,000 E., mit reichen Silber-
gruben und berühmter Bergakademie. Noch viete andere Bergstadte:
Johann-Georgenstadt, Z., Schneeberg, Z., An n a-
berg, Z , 9000 E., der Hauptsitz der Spitzenkloppelei u. s. w.
Jn der Oberlausitz: Bautzen oder Budissin an? — über
100,000 E., Schlacht 1813. Die Handelsstadt Zittau, B., an? —
über 10,000 E. 2 Meilen davon nordlich Dorf Herrnhut, B.,
wonach die vom Grasen Nikolaus v. Zinzendors neu belebte
Wrüdergemeinde (ein Zweig der evangelischen Kirche) den Ña-
men der Herrnhuter führt.
6) An der Zwickauer Mulde und dann das Erzgebirgsplateau
tn'nauf liegen die Lande der früher reichsunmittelbaren Fürsten und
Grasen v. Schonburg, cines schon im 9tcn Jhdt. vorkommen-
den Gescklechtes. Diese 12 Om. gehoren zu den angcbautcsten und
bevolkertften unseres Vaterlandes; 8000 E. auf die Ih M. Die
Residen; der fürstlichen Sinte ist Waldenburg, Z. Die grotzte
schonburgische Stadt ist Glauchau, Z., über 8000 E., Fabrik-
stadt, wie denn überhaupt Gewerb- und Betriebsamkeit in diesem
Striche grosi ist.
Die 3 grotzten Stadte im Konigreich? — Eisen -
Lahnen: 1) Von Dresden nach Leipzig, mit Seiten-
slügel nach Iüterbock und Berlin (S. 365.) und einem
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Lilly Freiberg Nikolaus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 286 —
Stadt und der Abtei Streit über gegenseitige Rechte, welche durch
die Reformation, der Höxter, 1533 durch den evangelischen Predi-
ger Johann Winnigstedt angeregt, eisrig beitrat, neuen Zündstoff
dem eifrig katholischen Stifte gegenüber erhielt. Der lang verhal-
tene Haß brach im Jahre 1600 in blutige Tätlichkeiten aus, und
die Abtei wurde sogar von den Bürgern belagert und beschossen.
Wie die Lage Höxters an einer Haupthandelsstraße und seine
Brücke über die Weser die Stadt blühend gemacht hatte, so diente
derselbe Umstand später dazu, nicht endende Kriegsdrangsale über
sie zu bringen. Früher wiederholt Werbeplatz für deutsche Lands-
knechte, die mau dem Dienste der Ligue iu den französischen Reli-
gionskriegen und Karl Ix. gewinnen wollte, ward sie im dreißig-
jährigen Kriege nach einander von allen streitenden Parteien und
Völkern genommen und gebrandschatzt; der tolle Christian von
Braunschweig kam zuerst mit seinem Heerhausen von 10 000 Mann,
den er angeworben hatte ohne mehr als zehn Thaler in seiner
Tasche, dann zweimal Tilly, und nach einander Dänen, Schweden,
Hessen; 'endlich stürmten am 13. April 1634 die Kaiserlichen den
Ort und hausten so, daß nur dreißig Bürger aus dem „Blutbad
von Höxter" das Leben gerettet haben sollen; 1673 war Höxter
Turennes Hauptquartier.
Von den Bauwerken Höxters sind nur die Kilianskirche mit
zwei schlanken romanischen Türmen aus dem 12. Jahrhundert, die
kleine, jetzt unbenutzte srühgotische Minoritenkirche, das Tillyhaus
mit reichem Schnitzwerk und das hübsche alte Corvey-Thor zu er-
wähnen.
Eine schnurgerade Kastanien-Allee sührt zu der 1/2 Stunde
entfernten uns schon bekannten Abtei Corvey. Dort be-
sehen wir uns den großen Saal der Abtei mit seinen Fresken ans
der biblischen Geschichte und den Kaiserbildern, die fünfzehn Bib-
liothekssäle, die zwar nicht mit der alten Klosterbücherei gefüllt
sind, die ins Provinzialarchiv und nach Berlin überführt wurden,
wohl aber mit Mahagoni-Schränken, die viele 1000 Bände enthalten,
die aus den letzten 2 Jahrhunderten stammen und vom Landgrafen
Hessen-Rotenburg gestiftet sind. Verwalter dieser Bibliothek war
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Extrahierte Personennamen: Johann_Winnigstedt Johann Karl_Ix Karl Christian_von
Braunschweig Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Hessen Corvey Berlin Hessen-Rotenburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 389 —
von vielen Pilgern besucht. Die frühere Jesuitenkirche wird
jetzt vom Gymnasium und von der evangelischen Gemeinde zugleich
benutzt. Von den beiden, dem Fürsten von Salm-Horstmar (Vergl.
Horstmar im Kreise Steinsurt) gehörigen Schlössern wird das eine
von ihm benutzt, das andere, die Ludgeriburg, einst Residenz der
münsterschen Bischöfe, liegt in Trümmern.
Koesseld, ursprünglich Coasveld, leitet man von Coas (Ko —
Kuh) ab unter Berufung auf das Stadtsiegel, das einen Kuh-
köpf zeigt.
Die Stadt ist sehr alt und war früher hochbedeutend. An
seinem Sterbetage, 26. März 809, hat dort Lndgerus gepredigt.
Sie ist aus einem Oberhofe der Grafen von Kappenberg
entstanden. Als die Grafen Mönche wurden, erstand in ihrem
benachbarten Besitztum Vallar ein Kloster, dem der Oberhof mit
seinen Ansiedelungen untergeben war unter einem Vogte, zumeist
einem Edeln von Horstmar. Bischof Hermann Ii. von Münster
aber ließ sich den Hof abtreten und gab ihm Stadtrechte. Der
seit dem 13. Jahrhundert auch befestigte Platz blühte mächtig auf
und nahm bald die erste Stelle nach Münster ein. Er wurde Hansa-
stadt und trieb bis nach Riga und Bergen einen ausgedehnten
Handel mit seinen weit berühmten Tuchen. Die Wiedertäuferun-
ruhen bestürmten auch Koesfeld, wurden aber durch die Vorsicht
des Rates noch abgewandt. Im niederländisch-spanischen Kriege
öffnete 1574 trotz des Mutes der Bürgerschaft der Bürgermeister
Johann Witseld den Spaniern die Thore, die nun vier Monate in
ihr hausten. Schrecklich waren die Drangsale im dreißigjährigen
Kriege, als Gallas einzog und dann die Hessen die Stadt 1633
achtzehn Jahre besetzten. Erst Bischof Bernhard von Galen löste sie
von ihnen, nahm aber auch bei seinem Einzüge den Thorschlüssel
an sich. Dann baute er die Ludgeriburg und nahm hier während
seiner Kämpfe mit der Stadt Münster oft seine Residenz. Auch
umzog er die Stadt mit Wällen und Gräben, die aber längst zerfallen
sind. Im siebenjährigen Kriege war die Stadt oft das .Haupt-
quartier der feindlichen Befehlshaber, bald des Herzogs und Erb-
Prinzen Ferdinand von Braunschweig, des englischen Herzogs von
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Hermann_Ii Johann_Witseld Johann Bernhard_von_Galen Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
In dem Mittelbau soll ein einziger Saal so groß ge-
Wesen sein, daß ein vierspänniger Wagen in ihm nm-
wenden konnte. Der sah dann die üppigen Festgelage der
erregten Anhänger und Feinde des Kurfürsten Gebhard Trnchseß>
der die Reformation einführte. Er wurde abgesetzt, und sein Nach-
folger Ernst von Baiern unterdrückte ihn und seine Bestrebungen,
konnte es aber nicht hindern, daß die Niederländer einfielen und
schreckliche Verwüstungen anrichteten. Dazu brach die Pest aus,
und am Trinitatisfeste 1600 ging fast die ganze Stadt in Flammen
auf. Der Landesfürst bekümmerte sich wenig um die Not und
lag in feinem Lieblingsschlosse Arnsberg und dem nahen Jagdschlosse
Hirschberg vor allem der Jagd ob; soll auch mit Jungfer Gertrud
von Plettenberg, der er in Arnsberg den Landsberger Hof baute, als
mit seiner Hofdame und Geliebten, gern vergnügten Verkehr gehabt
haben. Im dreißigjährigen Kriege war Stadt und Schloß zweimal dem
Verderben nahe. Am Hirschberger Thor meldet eine Tafel: „Durch
Blitz und Regen hat Gottes Segen in St. Norberti Nacht den Becker-
mann verjagt." Beckermann, ein geborener Arnsberger, hatte die
Hessen zum Angriff aus seine Vaterstadt geführt. Da wurde ihm
eines Abends, als er am Grabe seines Vaters stand, zu Wedding-
hausen durch eine feindliche Kugel der Hut vom Kopse gerissen. Ent-
setzt nahm er nun ein bald ausbrechendes schweres Gewitter zum
Vorwande, um seine Truppen angeblich wegen der anschwellenden
Ruhr ins Hauptquartier zurückzuführen. Diese Errettung wird noch
am Norbertitage durch eine Prozession zum Schloßberge gefeiert.
Sonst hat das Herzogtum in dem Kriege entsetzlich gelitten.
Kamen die Hessen, die Braunschweiger, die Weimaraner und nament-
lich die Schweden als Feinde des katholischen Ländchens, brannten,
verwüsteten, mordeten und raubten, so erschienen die Kaiserlichen als
Freunde, wollten aber ebensogut wie jene unterhalten sein, trieben
unermeßliche Summen ein und marterten, erschossen und vertrieben,
wenn sie nicht bezahlt werden konnten. Aus den gleichzeitigen Be-
richten nur einen Notschrei: „Wir wichen mit Weib und Kindern
ins Gewäld, lagen darin wiederumb 5 Wochen, im Walde brach unter
uns die Pest aus; der Feind siel in die nackten Mauern ein,
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Gebhard Ernst_von_Baiern Ernst Gertrud
von_Plettenberg Norberti
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 209 —
dem Magistrate, et wolle die Stadt haben. Kein Sträuben half,
Tilly besetzte mit 600 Mann den Ort.
Herford litt fürchterlich unter dem Kriegsdrucke. Im Jahre
1627 kam die Besatzung von Minden in die Nähe der Stadt und
raubte alles Vieh aus den Werrekämpen. Zur selben Zeit wütete
die Pest in dem Orte, und ein großer Teil der Bürger starb.
Zu diesen Drangsalen aller Art kam bald neue Not. Im Jahre
1629 befahl der deutsche Kaiser Ferdinand, alle eingezogenen kirch-
lichen Güter den Katholiken zurückzugeben. Wirklich langten bald
darauf kaiserliche Bevollmächtigte in Herford an, um die Stadt-
kircheu, die Klöster und Güter den Lutherischen wegzunehmen und
die Herforder zum katholischen Bekenntnisse zurückzuführen. Her-
ford weigerte sich standhaft, diesen Befehl zu befolgen. Die An-
kunft des schwedischen Königs Gustav Adolf in Deutschland und
seine Siege änderten die Sache. Auch die Herforder blieben im
Besitze ihrer kirchlichen Güter.
Am 4. Februar 1633 besetzte der schwedische General von
Kniephansen mit seinen Truppen die Stadt; bald kamen die Kaiser-
lichen und trieben die Schweden zurück. Nun rückte der schwedische
Feldherr Alexander von Leslie vor, warf die Feinde ums Jahr 1636
aus Herford und schlug bei der Stadt ein Lager auf. Hier stand er
sechs Wochen. Auf der Schildefcher Heide lagerten die Kaiserlichen.
Die Kriegsvölker sogen die Gegend bis aufs Blut aus. Herford
mußte den Schweden Steuern über Steuern bezahlen, Brot, Bier,
Getreide und andere Lebensmittel liefern und obendrein Plün-
derungen und Grausamkeiten erdulden. Der Wohlstand sank, die
Stadt kam tief in Schulden. Um diese Zeit verlor Herford auch
die Reichsuumittelbarkeit.
Der große Kurfürst beschloß, da das umschließende Ravens-
berger Land, seit 1609, wenn auch nur erst vorläufig, zu Branden-
bürg gehörte, Herford ihm beizufügen. Er befahl am 11. August
1647 seinem Kommandanten Wolf Ernst von Eller, sich der Stadt
mit Gewalt zu bemächtigen, sie mit Reitern und Fußvolk zu be-
setzen, ohne Plünderung die Bürger zu entwaffnen und ihnen zu
S ch ul z e, Heimatskunde.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Tilly Ferdinand Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf Alexander_von_Leslie Alexander August Wolf_Ernst_von_Eller Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Herford Herford Deutschland Schweden Herford Herford Schweden Herford
— 164 —
Aus Tabelle Ii S. 163 geht hervor, daß die Dichtigkeit der Bevöl-
kerung in diesem gebirgigen Teil etwa V4 derjenigen in der Ravensberger
Mulde beträgt. Sie hat in den letzten 20 Jahren nur da einen wesent-
lichen Fortschritt gemacht, wo neue Eisenbahnen angelegt oder wo alte
Verkehrswege weiter ausgebaut wurden (Weser). Dadurch erhielten ein-
mal Städte, wie Paderborn, eine bedeutende Beamtenzufuhr, sodann
waren die Vorbedingungen zum weiteren Aufblühen alter Industrien oder
zur Einführung neuer Industrien gegeben (Steinheim, Warburg, Brakel,
Höxter, Beverungen), den Badeorten Lippspringe, Driburg und den
Sommerfrischen konnten Gäste leichter zugeführt werden.
Wohl keine andere Gegend hat die Schrecken des 30jährigen Krieges
schmerzlicher und länger empfunden als der Südosten des Regiernngs-
bezirks Minden. Die Zahl der Bewohner soll in manchen Orten hente
noch hinter der vor dem 30 jährigen Kriege zurückstehen. Salzkotten
wnrde 1633 von Christian von Brannschweig geplündert, Warburg, das
infolge des blühenden Handels und Gewerbes vorher 1500 streitbare
Männer ins Feld stellen konnte, dessen Leder-, Leinen-, Tuchfabriken und
Wollwebereien weithin Ruf genossen, ist im 30 jährigen Kriege zu einer
Ackerbaustadt herabgesunken. Höxter, als Hansastadt 15000 Einwohner
zählend, wnrde während des 30 jährigen Krieges von den verschiedenen
Parteien genommen und gebrandschatzt, so von dem tollen Christian von
Braunschweig, Tilly, Pappenheim, den Dänen, den Schweden, den Hessen.
Nach dem Blutbade von Höxter am 13. April 1634 soll Höxter nur
noch 30 Bürger gezählt haben. Beverungen hatte während des 30jährigen
Krieges Unsägliches zu leideu und wnrde 1633 vollständig niedergebrannt,
Brakel ist viermal gebrandschatzt worden: von den Hessen 1633, den
Kaiserlichen 1638, den Schweden 1646, den Franzosen später noch einmal
1673. Paderborn, durch deu Bischof vou Fürstenberg antiresormiert,
wurde 1622 vou Christian von Braunschweig hart mitgenommen.
Der bei weitem größte Teil der Bewohuer ist katholisch und dem
Bistum Paderborn unterstellt, nur 8 °/o der Bevölkerung bekennt sich zur
evangelischen Lehre und 11/2 °/o sind Israeliten.
Aufgaben:
1. Ju welchen Beziehungen ist der Teutoburger Wald eine Grenze?
2. Die Behauptungen in dem Gedicht „Die Weser" von Dingelstädt
sind zu beweisen!
3. Inwiefern ist die Weser vor allen Flüssen ein echt deutscher Strom
zu ueuueu?
4. Inwiefern kann eine Betrachtung der wirtschaftlichen Verhältnisse
und eiue Vergleichuug derselben in der Ravensberger Mulde und dem
gebirgigen Teile miteinander mit Achtung vor dem historisch Gewordenen
erfüllen?
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 15 —
Kurfürsten von Brandenburg gegeben. Diesem ersten Herrscher
aus dem Hause der Hohenzollern ist an der Weserbrücke ein
Standbild errichtet worden.
Im Siebenjährigen Kriege fand am 1. August 1759 nördlich
und südlich von Minden, bei den Dörfern Todtenhausen und
Gohfeld, letzteres im Kreise Herford gelegen, eine Schlacht
statt, in der Erzherzog Ferdinand von Braunschweig, der
Schwager des „alten Fritz", die Franzosen schlug. Wandert
man von Minden die Chaussee auf dem linken Weserufer nach
Norden hin, so kommt man bei dem Dorfe Todtenhausen an
ein Denkmal, welches an die Schlacht erinnert. Es ist ein
schön gotisch verzierter Obelisk mit den Köpfen der Heerführer
und des großen Preußenkönigs.
Setzen wir unsere Wanderung auf derselben Straße sort,
so gelangen wir zu dem Städtchen Petershagen. Es liegt
am linken Weserufer, da, wo die Osper mündet. Hart am
Flusse steht ein altes Schloß, das einer der Bischöfe Mindens
vor etwa 600 Jahren erbaute, um von dort aus sicher und
unabhängig von den widerspenstigen Bürgern Mindens regieren
zu können. In der Kirche zu Petershagen nahm im Jahre 1650
der Große Kurfürst die Huldigung seiner neuen Untertanen
aus dem Fürstentum Minden entgegen. Die kleine Ackerstadt
hat ein evangelisches Lehrerseminar, eine Präparanden- und
eine Taubstummen-Anstalt. — Weiter unterhalb Petershagen
haben wir vielleicht am rechten Weserufer das Feldjdista-
v i s o oder I d i s i a v i s o (d.h. Wiese der weisen Frauen)
zu suchen, wo sieben Jahre nach der Hermannsschlacht im
Teutoburger Walde die Germanen von den Römern besiegt
wurden. —
Westlich im Kreise Lübbecke finden wir das Kirchdorf Rahden
mit Zigarrenfabriken, Ziegeleien und Webereien, einer Woll-
spinnerei und Eisengießerei. Die Rahdener Burgruinen sind
die Überreste einer Feste, die ebenfalls ein Mindener Bischof
erbauen ließ und zwar zum Schutze gegen die häufigen Ein-
fälle der Grafen von Diepholz. Der feste, aus Quadersteinen
erbaute Turm ist bis auf den heutigen Tag zu sehen.
b) Das welergebirge unü üer Teutoburger R)slü mit üem
üszwjschen liegeuüeu 6llge!!önüe.
1. Das Wesergebirge zieht sich südlich der Norddeutschen
Tiefebene als eine Bergkette quer durch den Regierungsbezirk.
Obwohl es sich durchschnittlich nur 300 in über den Meeres-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: August Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Weserbrücke Minden Herford Minden Dorfe_Todtenhausen Petershagen Fürstentum_Minden Kirchdorf_Rahden Diepholz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 29 —
Paderborn war früher die Hauptstadt des Bistums
Paderborn, des ältesten in Westfalen, das die jetzigen
Kreise Paderborn, Büren, Warburg und den Südwesten von
Höxter umfaßte. Es verdankte feine Gründung dem Kaiser
Karl den Großen, der hier zweimal (777 und 799) einen
Reichstag abhielt. Er teilte das Land der Sachsen in Missions-
bezirke ein; die Gegend von Paderborn stellte er unter die
Obhut des Bischofs von Würzburg. Dann wurde dieser
Bezirk in ein selbständiges Bistum verwandelt.
Gar oft lagen die Bürger der Stadt mit ihren Bischöfen in Streits
auch zur Zeit der Reformation kam es zu harten Kämpfen. Während
des Dreißigjährigen Krieges hatte Paderborn außerordentlich viel zu
leiden. Der kaiserliche General von Götze ließ die Stadt sogar mit
glühenden Kugeln beschießen. Bald hatten sie die Protestanten, bald die
Kaiserlichen in Besitz. Gleich zu Anfang nahm sie der Herzog Christian
von Braunschweig ein. Als er in den Dom kam und dort die silbernen
Bildsäulen der Apostel sah, sprach er: „Was macht ihr hier, da doch ge-
schrieben steht: Gehet hin in alle Welt! Wart', ich will euch hinaus-
schicken!" Er ließ Taler daraus 'prägen, und so wanderten sie hinaus
in alle Welt.
Im Jahre 1803 kam das Bistum Paderborn als weltliches
Land an Preußen. Doch blieb die Stadt der Sitz eines Bischofs.
Nordwestlich von Paderborn finden wir an der Mündung
der Alme den Ort Neuhaus. Er war oft die Residenz der
Bischöfe von Paderborn, die hier ein großes Schloß hatten, das
jetzt als Kaserne benutzt wird. Es find darin drei Eskadrons
des 8. Hufareu-Regiments einquartiert. In der Nähe von
Neuhaus ist in der Senne ein großer Truppe nübungs-
platz eingerichtet. Namentlich während der Sommermonate
werden hier zahlreiche Truppen in Baracken untergebracht und
in großen Abteilungen exerziert. Von dem Sporkhofe,
nicht weit von dem Städtchen Delbrück am Haustenbache,
stammt der General Spork, ein berühmter Heerführer
im Dreißigjährigen Kriege auf Seiten des Kaisers.
Als achtzehnjähriger Jüngling vertauschte er den Hirtenberuf mit
dem des Soldaten und stieg während des Krieges von Stufe zu Stufe
bis zum General empor. Als er später einmal ein Heer gegen die Ungarn
führte, sprang er vor der Schlacht aus dem Sattel, entblößte sein Haupt,
kniete nieder und betete: „Allmächtiger Generalissimus dort oben,
willst du heute uns, deinen christgläubigen Kindern nicht helfen, fo hilf
nur wenigstens auch den Türken nicht; dann wollen wir schon mit ihnen
fertig werden!" Nach drei Stunden war ein glänzender Sieg errungen.
Zum Dank erhob ihn der Kaiser in den Grafenstand und schenkte ihm
große Güter in Böhmen. Jetzt erst lernte er seinen Namen schreiben.
Er unterzeichnete „Spork Graf". Als man ihm sagte, er müsse „Graf
Spork" schreiben, antwortete er: „Ei wat, ick was eher Spork aas Graf!"
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Christian
von_Braunschweig Apostel Neuhaus Spork Spork
— 11 —
liegt an der Mündung der Nidda in den Main. Sie wird von dem
hohen Tnrme des zerstörten Schlosses überragt. Höher noch ist ein
82 in hoher Fabrikschornstein. Höchst ist Fabrik'stadt. Sein großes
Farbwerk ist die bedeutendste Fabrik des Landes. In demselben sind
an 8000 Personen beschäftigt. Die Stadt war oft der Schauplatz
harter Kämpfe.
Die Schlacht bei Höchst (1622).
Jmdreißigjährigen Kriege wurde Höchst sechsmal erobert und dabei hart mit-
genommen Verderblich für Sie Stadt war namentlich der Sieg, welchen der bay-
rische General Tilly über den Herzog Christian von Braunschweig gewann. Tilly
war Befehlshaber der kaiserlichen Truppen; Christian von Braunfchweig stand auf
feiten der Protestanten. Letzterer zog von Norden her an den Main, um sich jenseits
desselben mit seinen Anhängern zu vereinigen. Als sein Heer vor Höchst erschien,
ergriffen Besatzung und Bürger die Flucht über den Main, und die Mauern der
Stadt wurden von den Feinden erstiegen. Aber schon waren auch Christian von
Braunschweig die Kaiserlichen unter Tilly auf den Fersen. Am 10. Juni 1622 kam
es zur Schlacht. Die Braunschweiger widerstanden tapfer, waren aber einer so großen
Übermacht nicht gewachsen. Christian von Braunschweig gab deshalb den Befehl
zum Rückzug auf das jenseitige Ufer. Dieser Rückzug wurde aber zu einer verderb-
lichen Flucht. Viele Soldaten fanden beim Durchgang durch den Main den Tod in
den Wellen und viele versanken auf der Flucht im Schwanheimer Moor. — Fast
zehn Jahre später wurde Höchst vom Schwedenkönig Gustav Adolf eingenommen.
Derselbe wohnte längere Zeit in einem Stübchen unter dem Burgturm.
Griesheim am Main, das größte Dorf des Bezirks, hat große
chemische Fabriken und 11 500 Einwohner. Auf dem linken Mainufer
liegt nur das Dorf "Schwanheim, das jetzt durch eine Brücke mit dem
rechten Ufer verbunden ist. Von Höchst führt eine Eisenbahn nach Soden.
Dieses liebliche Heilbad, welches viele Salzquellen besitzt, liegt sehr ge»
schützt am Fnße des Tauuus. Westlich vou Höchst finden wir Hofheim,
Städtchen am Schwarzbach. Uber demselben steht auf einem Berge die
weithin sichtbare Hofheimer Kapelle. Bei Hofheim ist der Eingang zum
Lorsbacher Tal.
4- Stadtkreis Frankfurt.
Der Stadtkreis Frankfurt breitet sich in der milden, fruchtbaren
Mainebene zu beiden Seiten des Maines aus. Er umfaßt nur die Stadt
Frankfurt mit ihrer ausgedehnten Gemarkung. Frankfurt a. M. ist die
größte Stadt des ganzen Regierungsbezirks. Sie zählt 425 000 Ein-
wohner, also über 1ja aller Bewohner des Bezirks. Bon elfteren sind etwa
2/3 evangelisch, 1/3 katholisch und */u israelitisch. Frankfurt ist eine der
schönsten und reichsten Städte Deutschlands. Auch in Handel und Wer-
kehr uimmt es einen der ersten Plätze ein. Sieben Brücken führen über
den Main. Zwölf Eisenbahnen münden hier. Großartig ist der Hanpt-
bahnhof; er ist einer der größten der Welt. Hier laufen täglich
über 700 Personenzüge ein und aus, das ist durchschnittlich alle
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Christian_von_Braunschweig Tilly Christian_von_Braunfchweig Christian_von
Braunschweig Tilly Christian_von_Braunschweig Gustav_Adolf Gustav Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Nidda Main Main Main Main Schwanheimer_Moor Griesheim Main Soden Hofheim Schwarzbach Hofheim Frankfurt Frankfurt Frankfurt Deutschlands Main