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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 41

1861 - Eisleben : Reichardt
41 Philipp von Hessen treulos gefangen, b) gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz. (Her- zog Alba.) 1548 Das Interim o) wird den Protestanten vom siegreichen Kaiser vorgeschrieben, jedoch nicht a n e r k a n n t. ä) 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passauer Ver- trag. Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefan- genhaltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt gegen Magde- burg zu ziehen, wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg- Culmbach) nach Süddeutschland und überrascht den kranken Kaiser in Jnnspruck. Flucht. 6) Religions- freiheit. Moritzens verhängnisvolles Bündniß mit Frankreich, welches Metz, To ul u. Verdun eroberte und für immer behielt. (1553) Moritz fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den p. Vertrag) die Bisthümer mit Krieg überzogen lind wurde von Moritz und dem Herzog v. Braunschweig geschlagen; doch fiel ersterer. 1555 Der augsburger Neligionöfriede. Er kam zu Stande besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand (Karls Bruder); doch wa- ren Zwinglianer und Calvinisten im Frieden nicht mit einbegriffen. Im Herbst übergibt Karl zu Brüssel seinem Sohne Pbilipp feierlich die Regierung der Niederlande. 1556 Karl V. legt die Negierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück, f) wo er 1558 im 56. Jahre seines Alters stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder b) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. c) Bestimmungen, wie es bis zum Schluß der trid. Kirchenversamm- lung ,, e i n st w ei len " gehalten werden sollte. d) Sprüchwort: Das Interim — hat den Schalk hinter ihm. e) Sänfte, Fackeln, Regen. — Die gefangenen Fürsten nun frei, f f) Gartenbau. Uhren. Todtcnmesse.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 149

1865 - Eisleben : Reichardt
149 Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und Geistliche steuerfrei. 1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald 'als Nationalversammlung für unabhängig er- klären. Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände (l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter Stand, werden auf den Rath des Finanzminister Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be- rufen. Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas- sung berathende) Nationalversammlung. Das be- deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf Mirabeau. ' 1789 Erstürmung der Bastille 14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er- stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An- fang der französischen Revolution zu betrachten. In der Nacht des 4. August hebt die National- versammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus (Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil- den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten und die J acobiner die bedeutendsten waren: Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National- versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie- hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue Verfassung beschwören. 1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö- nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld- zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien Savoyen und Nizza erobert. c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.) d) Kanonade von Valmy.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 116

1890 - Leipzig : Reichardt
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen. Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall. 1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen. 1529 Reichstag zu Speier. Protestanten. Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war. 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion. Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher 1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen. Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken. Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu *) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen. 2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 120

1890 - Leipzig : Reichardt
120 Dieses vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntnis, das vorlufig bis zur Entscheidung eines allgemeinen Konziliums gelten sollte, wurde von den meisten Prote-stanten verworfen ^). 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den Passauer Vertrag. Durch Karls Eigenmchtigkeit in Sachen des Glaubens, seine Miachtung der bestehenden Reichsgesetze und der Freiheit der deutschen Stnde, sowie endlich durch die fortgesetzte Gefangenhaltung des Landgrafen Philipp er-bittert, tritt Moritz an die Spitze der Gegner des Kaisers und wird sein Feind. Statt Magdeburg einzunehmen, wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Culmbach) nach Sd-Deutschland und htte den kranken Kaiser beinahe in Innsbruck gefangen genommen; doch gelang es diesem, noch der das Gebirge nach Villach in Krnten zu entkommen. Im Auftrage des Kaisers brachte sein Bru-der Ferdinand den Passauer Vertrag zustande, nach welchem den gefangenen Fürsten die Freiheit und den Protestanten Gewissensfreiheit gewhrt wurde. Leider aber hatte sich Moritz, um seine Absichten zu erreichen, mit Heinrich Ii. von Frankreich (dem Sohne Franzi.) verbndet, welcher die Bistmer Metz, Toul, und Verdun besetzte. (1553) Moritz von Sachsen fllt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den Passauer Vertrag) die Bistmer mit Krieg berzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei Sievershausen ge-schlagen; Moritz fiel, erst 33 Jahre alt. 1555 Der Augsburger Reliaiousfriede. Die Reichsstnde augsburgischer l lutherischer) Konfession, nicht aber die Reformierten erhalten Religionsfreiheit. Die Frage, ob ein geistlicher Fürst, der Protestant wrde, sein Land behalten drfe, blieb unentschieden. (Geistlicher Vorbehalt".) 1556 Karl V. legt die Regierung nieder. Lebensmde zog er sich ins spanische Kloster St. Juste zurck, wo er 1558 im 58. Lebensjahre starb. Als Kaiser folgt sein Bruder 15561564 Ferdinand i. Er war zugleich König von Ungarn und Bhmen. Obwohl strengglubiger Katholik, erhielt er doch durch Duldsamkeit den Frieden der Parteien. Trkenkriege. x) Sprichwort: Das Interim hat den Schalk hinter ihm.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 123

1890 - Leipzig : Reichardt
123 Johann Sigismund schon seit 1609 die Vormundschaft-liche Regierung gefhrt hatte. 16181648 Der dreiigjhrige Krieg. Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen: 1. Bhmisch-pflzische Periode, 16181624. 2. Dnische Periode, 16241630. 3. Schwedische Periode, 16301635. 4. Franzsisch-schwedische Periode, 1635 1648. 1618 Verletzung des Majesttsbriefes. Aufstand tn Prag. Der Abt von Braunau hatte eine protestantische Kirche schlieen, der Erzbischos von Prag eine solche in Kloster, grab niederreien lassen. Auf die Beschwerde der Pro-teftanten bei dem Kaiser Matthias, wegen Verletzung des Majesttsbriess. erfolgte eine harte Antwort. Fr dieselbe machen die Stnde, die sich unter Fhrung des Grafen Matthias von Thurn in Prag versammelt Hattert, die Statthalter Martittitz und Slavata verantwortlich und werfen ste nebst dem Geheimschreiber Fabricius nach einem heftigen Wortwechsel aus den Fenstern des Prager Schlosses. Vertreibung der Jesuiten und des kaiserlichen Heeres aus Bhmen. Tod des Kaisers Matthias. 16191637 Ferdinand Ii. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsachltch dadurch bewirkt . da der Kurfürst von Sachsen von der ka-tholischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Bhmen unter Matthias von Thurn vor Wien1). Ferdinand abgefetzt") und Kursrst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Bhmen erwhlt. Friedrich (der Wterknig) nimmt bte Wurde an, hauptschlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine Enkelin der Maria Stuart (Tochter Jakobs I. von Eng-land) bewogen. Von der evang. Union wurde er im Sttche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schlo sich sogar der Liga an. Friedrichs Hauptvorkmpfer waren der Markgraf Frie-brich von Baden, der Herzog Christian von Braunfchweig und der als Feldherr bedeutende Graf Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird auf dem Weien Berge bet Prag geschlagen. % 1) Ferdinand durch Bourquoi aii^Mlicher Gefahr gerettet. 2) Als Erbfeind der Gewifftnsfreih^i) und. Skl^ze der Jesuiten/

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 180

1890 - Leipzig : Reichardt
180 Universitt Bonn^), während die Universitten zu Wittenberg und Halle in Halle vereinigt wurden. In kirchlicher Beziehung erstrebte der König eine Ver-einigung der lutherischen mit der reformierten Kirche und 1817 stiftete 1817 die evangelische Union. Auch wute er die evangelische Kirche vor den bergriffen des Katholizismus krftig zu schtzen, ja er lie den ungehorsamen Erz-bischos von Kln gefangen setzen. 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. Vgl. S. 158160. Er war einer der geistreichsten Fürsten, dabei von deutscher und christlicher Gesinnung ^), jedoch in seinem Wollen unklar und unentschlossen, in der Politik vielfach ohne Verstndnis fr die Forderungen der Zeit. 1861-1888 Wilhelm I. Siehe S. 160-167. 1888 Vom 9. Mrz bis 15. Juni Friedrich Iillfiwu(K 1ft7 1888- Wilhelm Ii. jstehe. 167. Theologen Schleiermacher und Neander, die Sprachforscher Bckh, Grimm und Lachmann. *) Mitglied derselben E. M. Arndt. 2) Bei Erffnung des vereinigten Landtages legte er das Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"

8. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 127

1883 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg. 12? Abends aß Philipp mit Moritz und Joachim Is. beim Herzog Alba. Als er jedoch aufbrechen wollte, wurde ihm gesagt, daß er verhaftet bleiben solle, und Alba forderte ihm den Degen ab. Seine Freunde waren darüber sehr erbost und versprachen, am folgenden Tage mit dem Kaiser zu sprechen. Ihnen sagte der Kaiser, er habe dem Landgrafen nur ver- sprochen, daß derselbe nicht „zu ewigem Gefängnis"1 * * * verurteilt werden solle. Als die beiden Kurfürsten am folgenden Tage nochmals für den Gefangenen baten, drohte der Kaiser, denselben nach Spanien abzuführen, falls sie ihre Bitte wiederholen würden. Wohin nun der Kaiser zog, mußten ihn die beiden Gefangenen begleiten; Philipp mußte die lästigsten Beschränkungen und rohe Geringschätzung von seinen Hütern erdulden. ci. Der Augsburger Religionsfriede. So war der schmalkaldische Bund vernichtet. Böhmen und die Lausitz wurden unterworfen und ge- züchtigt; nur Niederdeutschland, insbesondere die niedersächsischen Städte Bremen, Braunschweig, Magdeburg und Hamburg widerstanden noch. Karl ging nach Augsburg und ließ daselbst durch Geistliche beider Kirchen eine einstweilige Glaubensvorschrift aufstellen. (1548.) Diese hieß das Augsburger Interim. Dasselbe war für die Protestanten ungünstig, denn es ließ ihnen wenig mehr als Priesterehe, Laienkelch und die eingezogenen Kirchengüter. Viele weigerten sich, dasselbe anzu- nehmen, auch Moritz machte schriftliche Einwendungen. Die süddeutschen Städte ließen sich durch die Gegenwart des Kaisers einschüchtern und fügten sich dem Interim; ihre Geistlichen aber blieben fest, und gegen 400 derselben mußten deshalb mit Weib und Kind ins Elend wandern. In Norddeutschland aber widerstanden alle Städte; Bremen und Magde- burg widersetzten sich mit bewaffneter Hand. Der Kaiser hatte letztere Stadt im schmalkaldischen Kriege nicht bezwungen und nicht bedacht, daß er sie „als einen Dorn in seinem Fuße stecken ließ, der ihm nachher sehr schmerzhaft werden sollte." Der Kaiser erklärte die Stadt in die Acht und übertrug Moritz die Ausführung derselben. Dieser war ergrimmt über die schimpfliche Gefangenschaft seines Schwiegervaters. Philipp war nämlich, als er in die Niederlande zu entfliehen versucht hatte, in die Festung Mecheln (südlich von Antwerpen) gesetzt. Hier bewohnte er ein nur zehn Fuß langes Kämmerlein, dessen Fenster man sogar ver- nagelt hatte. Den Bitten Moritzens gegenüber blieb der Kaiser unzu- gänglich; das schmerzte Moritz, auch bereute er seinen Abfall vom Glauben. So wurde der frühere Freund des Kaisers jetzt dessen Feind. Moritz zog die Belagerung Magdeburgs absichtlich in die Länge und schloß einen Bund mit dem Söldnerführer Albrecht Alcibiades von Branden- burg -K ul mb ach. * Als zu derselben Zeit König Heinrich Ii. von Frankreich Karl den Krieg erklärte, zog Moritz auch diesen in den Bund; durch Frankreichs Geld und Unterhandlungskunst kam im stillen ein ge- fährliches Bündnis gegen Karl zustande. Von den deutschen Fürsten 1 Der Bischof Granvella soll für die Worte „nicht zu einigem Gefängnis" gesetzt haben: „nicht zu ewigem Gefängnis." Ob der Kaiser darum gewußt hat, ich zweifelhaft. Das Volk war wegen dieser Überlistung sehr entrüstet. 8 Kulmbach in Franken stand seit 1470 unter einer Seitenlinie der Hohenzollern.

9. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 141

1883 - Hannover : Helwing
Der dreißigjährige Krieg. 141 Stifter, Klöster und andere Kirchengüter den Katholiken zurückzuerstatten." Dadurch wäre eine Menge geistlicher Gebiete, in Norddeutschland z. B. Bremen. Verden. Hildesheim, Magdeburg, wieder mit katholischen Bischöfen besetzt, die den Glauben ihrer Unterthanen bestimmen konnten. Vergebens machten die Evangelischen Gegenvorstellungen; der Kaiser be- willigte ihnen nur ein Jahr Aufschub. Er übertrug seinem fünfzehn- jährigen Sohne die Erzstifter Bremen und Magdeburg, sowie die Bis- tümer Halberstadt und Hersfeld. Aus Augsburg wurden die evangelischen Prediger sofort verjagt. In Zukunft sollten von den Evangelischen nur die Anhänger der Augsburger Konfession, also keine Reformierte, im Reiche geduldet werden. ll. Wallensteins Absetzung. Da wurden auch die katholischen Fürsten, an ihrer Spitze Maximilian von Bayern, für ihre Unab- hängigkeit besorgt. Namentlich war ihnen Wallenstein verhaßt, weil er dem Kaiser die Liga entbehrlich gemacht hatte. Frankreich verband sich im geheimen mit Bayern. Der Kaiser berief einen Reichstag nach Re- 1630 gensburg. Hier wurden die bittersten Klagen laut über Wallensteins Macht und Gewaltherrschaft, über die Pracht und den Überfluß seiner Soldaten, während Bürger und Bauern im tiefsten Elend schmachteten. Nach solchen Klagen drangen alle Fürsten, am heftigsten Maximilian von Bayern, auf Wallensteins Absetzung. Ungern willigte der Kaiser ein. Wallenstein und ein großer Teil seines Heeres wurden entlassen; der andere Teil ward unter Tillys Oberbefehl gestellt. Des Kaisers eigener Bruder hatte dem Kaiser geschrieben: „Es kann nicht ohne allen Schaden abgehen; allein das Brennen, das Totschlagen, das Abschneiden der Ohren und Nasen können die Offiziere gar wohl verhindern. Die Offiziere spicken ihren Beutel mit der armen Leute Schweif und Blut, und ich könnte mehrere nennen, die vor kurzer Zeit schlecht einherzogen, jetzt aber 3—400 000 Gulden bares Geld besitzen." In Regensburg erzählten die pommcrschen Abgeordneten: „Den armen Leuten wurden die Hemden vom Leibe weggenommen, andere übergaben den Offizieren statt baren Geldes ihre fahrende Habe mit Thränen. Die Exccutoren schätzten einen Zug Ochsen aus zwei Thaler und nahmen ihn für diesen Spottpreis weg. Noch täglich werden die Wirte barbarisch geprügelt, alles wird verbrannt und verheert, der Gottesdienst gehindert." Wallenstein stand damals mit seinem Heere in Schwaben. Zwei seiner Freunde übernahmen es. ihm die Botschaft des Kaisers zu bringen. Er empfing und bewirtete sie prächtig und war von allem, was auf dem Reichstage vorgegangen war. unter- richtet. Er zeigte auf Papiere, die vor ihm auf dem Tische lagen und sprach: „Aus ihnen könnt ihr sehen, daß ich euren Auftrag weiß. Die Sterne zeigen, daß des Kurfürsten von Bayern Geist den Geist des Kaisers beherrscht. Aus dieser Ursache gebe ich dem Kaiser keine Schuld. Es thut mir wehe, daß sich Se. Majestät meiner so wenig angenommen haben, aber ich will Gehorsam leisten." Er dankte darauf dem Kaiser schriftlich für das ihm bisher geschenkte Vertrauen und bat nur, ihn in seinen Besitzungen zu schützen. Dann ging er aus seine Güter in Böhmen. In Gitjchin (bei Königgrätz) lebte er in kaiserlicher Pracht und Herrlichkeit, wozu ihm die erpreßten Gelder und sein eigenes Vermögen die Mittel boten. So wartete er der Zeiten, wo man seiner wieder bedurfte. 3) Der schwedische Krieg (1630—1635); Gustav Kdols. o. Gustav Adolf in Pommern und Brandenburg. Nach der Absetzung Wallensteins stand noch Tilly mit einem schlagfertigen

10. Bd. 3 - S. 313

1793 - Hannover : Helwing
Grcgsnirs 1% ließ durch geschickte Mathematiker, tiaen solchen Ca len der verfertigen, und befahl, daß er allgemein ringeführt würde. Da ihn aber ein Pabsr vorschneb, so verwarfen die Protestanten diesen Hvgbtianichhen, — denn so nannte man den neuen Calender — und behielten den alten Manischen bey, fetzten sich aber nun, da jetzt zweyerley verschiedene Calender im deutschen Reichs im Gebrauch waren, mancherley Irrungen und Uebeln aus. Dies nöthigte sie nachher , daß sie mit dem An- fänge des achtzehnten Jahrhunderts den neuen verbesser- ten einführten. Rtchlllpl) faß Hey diesen und vielen andern Zwistigkeiten stille, um desto erbitterter aber wur- den die beyden Partheyen, so, daß der Ausbruch eines wirklichen Krieges nahe schien. Als der Kaiser noch im- mer nicht auf die Bitten der Klagenden um Vermittelung ihrer Mishelligkeiten horte, errichteten die Protestanten im Jahr 1610 zu Halle die sogenannte evangelische Union, die Katholiken aber schlossen zu Würzburg die katholische Eiglls, und der Kaiser sagte nichts dazu. Es waren daher die Kurfürsten schon im Legrif, ihm in der Person seines Bruders Nkümstüv einen Gehülfen zu wählen, als dieser unthatige Kaiser im Jahr iü!I starb. Der schon zur Nachfolge bestimmte Mütlbms, bisheriger König von Böhmen und Ungarn , erhielt die Kaiserkrone, trat aber sogleich feinem Neffen, dem Erz« Herzog Ferdinand von Oesterreich, das.königrlich Ungarn und Böhmen ab, jedoch nicht eher., als bis derselbe das eidliche Verbrechen gethan hatte, die vielen in Böh- men befindlichen. Protestanten bey ihren Rechten und Frey- Heiken zu schützen. Fexdlnm'iff verbrach, hielt aber kein Wort; im Gegentheil fien.g er sogleich.au, seine prote- stantischen Unterthauen zur Annahme der katholischem Re. ligion zu zwingen. Diese, führten darüber die bittersten Beschwerden, fanden aber, hg die vornehmsten Justiz ^ U 5 Stellen
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