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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 69

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Der Verkehr des Altertums und des Mittelalters. 69 dienst — allerdings nur für die Zwecke der Staatsregierung — die Beförderung in erstaunlich kurzer Zeit ermöglichte. Als die Hauptadern des römischen Weltstraßennetzes sind zu bezeichnen: 1. die Via Appia von Rom über Capua nach Rhegium, der sizilische Straßen- zug von Messina bis Agrigent, der jenseits des Meeres von Karthago aus seinen Abschluß fand in dem Straßennetz durch die nordwestlichen Msten- gebiete Afrikas; 2. der Straßenzug von Rom über Ancona, Aquileja nach Jstrien, Jllyrien, durch das heutige Ungarn bis Byzanz und weiter über den Bosporus nach Asien; 3. die Straße von Rom über Pisa, Genua, Massilia nach der Pyrenäen- Halbinsel und endlich 4. die Via Emilia (heute noch Landschaftsname) von Ancona nach Piacenza am Po und daran anschließend die Wege über Mailand und die Alpen- Pässe nach Gallien, Britannien und Germanien. Alpenstraßen führten bereits über den Großen St. Bernhard, den Splü- gen, den Brenner und andere Pässe. Überall gaben Meilensteine die Entfernung von der großen Meilensäule, dem milliarram aureum, auf dem forum Romanum an. Auf 140 000 km berechnet man die Ausbreitung des Straßennetzes im römischen Weltreich der spätem Kaiserzeit. Das Mittelalter. Der Seeverkehr des Mittelalters ist zwar wie im Alter- tum vorherrschend Küstenschiffahrt; er unterscheidet sich aber von dem des Alter- tums insofern, als nun neben dem Mittelmeer noch Nord- und Ostsee Be- deutuug erhielten. Die Herrschaft über das Mittelmeer lag zunächst in den Händen der Araber, die bis nach Nordafrika und Südeuropa vorgedrungen waren. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber ging sie, hauptsächlich infolge der durch die Kreuzzüge her- vorgerufenen Beziehungen zum Orient, an die italienischen Freistaaten über. Besonders Venedig und Genua vermittelten den Warentransport aus dem Orient, vor allem von Konstantinopel aus, dem Sammelplatz aller asiatischen Er- zeugnisse über die Alpen nach Mitteleuropa. Darauf beruhte ihre Blüte, wie die der süddeutschen Städte Augsburg, Ulm, Regensburg, Nürnberg usw. Venedig besaß am Ende des 14. Jahrhunderts eine Flotte von 3000 Schiffen. Im Norden Europas erscheinen vom 8. bis 11. Jahrhundert die Normannen oder Wikinger als die herrschenden „Seekönige". Sie dehnten ihre Fahrten über Skandinaviens Küsten aus, sie steuerten n. bis Archangel und ö. bis nach Preußen und Estland; im S. befuhren sie den w. Teil des Mittelmeers. Normannen waren es auch, welche nach Island kamen (867) und es besiedelten, die unter Erich dem Roten (983) Grönland entdeckten und um das 1.1000, also ein halbes Jahrtausend vor Kolumbus, Amerika fanden, und das alles ohne Kompaß und Karten und mit sehr einfachen, wenig tüchtigen Fahrzeugen. So hoch indes ihre Leistungen auch angeschlagen werden mögen, so blieben sie doch für sie selbst, wie für die Ent- Wicklung des Wasserverkehrs völlig wirkungslos. Dagegen errang sich Deutschland in den Gewässern der Nord- und Ostsee durch die im Jahre 1241 aus dem

2. Für Präparandenanstalten - S. 163

1912 - Breslau : Hirt
I, Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 163 b) Republik Portugal. 90000 qkm Bayern + Baden , 5 Mill. E., halb so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 247. Portugal ist der Westabfall des Kaftilifchen Hochlandes zwischen Gnadiäna- und Minho^minjo^ müudung. Einst war es eine große Seemacht, jetzt ist sein Handel meist in englischen Händen. Der Anbau des Landes liegt noch recht danieder, doch ist es dichter bevölkert als Spanien. Wirtschaftsgeographie. Tie Landwirtschaft hat in neuerer Zeit Fortschritte gemacht, die Industrie ist gering. Die Kolonien blühen in Afrika wieder auf, die in Asien liegenden sind bedeutungslos (f. den Atlas!). Das Deutsche Reich treibt mit Portugal nur unbeträchtlichen Handel. Es führt Kork, Kakaobohnen, Wein und Schwefelkies von dort ein und Zucker, geschälten Reis, Metallwaren und Leder dahin aus. Die beiden Großstädte sind 1. die herrlich an der Tejomünduug ge- legeue Hauptstadt Lissabon [Sisböa] (360), und 2. Porto oder Op orto (= Hafen) an der Douromündnng, das viel Wein („Portwein") ausführt. Portugal hat namentlich in Afrika ausgedehnte Kolonien. Über die Azoren [a^ören] länft das deutsche Kabel von Emden nach New Jork. Zeichnung: Die Straße von Gibraltar nebst Umgebung. Be- rücksichtige dabei! Gibraltar, Malaga, Cüdiz, den Gnadalqnivir mit Sevilla, in Afrika Tanger und Ceuta. 9. Die Republik Frankreich. 536000 qkm, fast so groß wie das Deutsche Reich, 39 Mill. E., 2/;i so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 248. Lage, Größe. — Aufgaben. 1. Wie verlaufen der 48. Breiten- kreis und der 2. Längenkreis in Frankreich und im übrigen Europa? 2. Berechne nach den Breitengraden die Strecke Calais—pyrenäen und prüfe die Berech- nung mit dem Maßstabe! 3. Welche Länder berührt Frankreich, welche Meeres- grenzen hat es? § 249. Bodengestalt, Gewässer. Der Aufbau Frankreichs ist dem des Deutschen Reiches ähnlich. Am Süd- und Südostrand hat es a) teil au zwei Hochgebirgen: den Pyrenäen und den Alpen. Den Alpen lagert sich d) das tiefe Rhöue-Saöne^ßön^-Beckeu vor. Darauf folgt c) das Französische Mittelgebirgslaud, d) das Französische Tief- end. — Auch das Flnßsystem ähnelt dem deutschen. Ein Strom ent- quillt den Alpen und geht zum Mittelmeer- die Rhone* mit Saone, Ssßte, Durance. Die meisten Flüsse entspringen dem Mittelgebirge und fließen zum Atlantischen Ozean (Seine, Loire mit ihren Zuflüssen); dahin wendet sich auch die Garonne von den Pyrenäen. Dieses schön geordnete Flußsystem leidet infolge früherer Entwaldung an Unregelmäßigkeit des Wasserstandes, aber ein stark entwickeltes Kanalnetz kommt dem Verkehr zu Hilfe. 1 Seit. Rliodanus, sranz, le Rhone. 11*

3. Teil 2 - S. 97

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. 97 3. Klima und Kultur. Die Kastilische Hochebene hat vollständig Binnenlandklima, ist sehr trocken und starken Wärmeschwankungen aus- gesetzt, daher ungesund, die Winter sind oft eisig kalt, die Sommer bei wolkenlosem Himmel sehr heiß. Die W.- und N.-Küste hat Seeklima und reiche Niederschläge, die S.- und O.-Küste haben warme Sommer und milde Winter. Die geringe Niederschlagsmenge letzterer wird durch künstliche Bewässerung von den kleinen Küstenflüssen aus ersetzt. Infolge der ungünstigen Vodenbeschaffenheit und des zum größten Teil schlechten Klimas ist die Kultur des Landes vielfach auf niedriger Stufe. Ackerbau und Industrie, zu der allerdings die Kohlen fehlen, sind ganz unbedeutend. Im Bergbau werden gewonnen Eisen, Blei, Kupfer, Silber und Quecksilber. Ergiebig ist der Weinbau und Anbau von Südfrüchten. Der Handel ist trotz der günstigen Lage von ge- ringem Umfang, zumal die Bevölkerung, welche von ihrer zu Beginn der Neuzeit glänzenden Weltstellung sich nur den Stolz bewahrt hat, wenig rührig und recht ungebildet ist. 4. Bevölkerung. Von den Urbewohnern findet sich nur ein Rest, die Basken, in den Pyrenäen. Die jetzigen Bewohner der Halbinsel, die Spanier und Portugiesen, sind Romanen, stark im Blute untermischt mit den seit 711 von S. her vorgedrungenen Arabern. Diese, auch Mauren genannt, nahmen die ganze Halbinsel mit Ausnahme des gebirgigen Nordrandes in Besitz; ihre Herrschaft war glänzend durch Kunst, besonders in prächtigen Bauten, und durch die Wissenschaften der Mathematik und Medizin. Auch ihre feinen Waffen- und Lederarbeiten (Toledo und Cordoba) waren berühmt. Sie erlagen den allmählich von N. anstürmenden Christen; der Hauptheld dieser Kämpfe war Don Rodrigo, genannt der Cid (f1099). 1492 fiel ihre letzte Feste Granada; ihre Religion wurde ganz ausgerottet. Zu Anfang der Neuzeit war Spanien, nach Vereinigung der beiden Reiche Kastilien und Aragonien, der mächtigste Staat Europas; unter seinen Königen Karl I. (als römisch- deutscher Kaiser Karl Y.) und Philipp Ii. war sein Einfluß gewaltig, zumal es unerschöpfliche Reichtümer in Amerika fand. Aber durch schwache Regenten, Erbfolgestreitigkeiten und Revolutionen sank das Reich; der Abfall der großen amerikanischen Besitzungen war die Folge der eigennützigen Ausbeutung durch das Mutterland. Die Bevölkerung gehört jetzt durchweg dem römisch-katholischen Bekenntnis an. 5. Staaten und Städte. Auf der Halbinsel bestehen zwei Königreiche, das größere Spanien, das kleinere Portugal, welche wegen der unzugänglichen Gebirge und nicht schiffbaren Flüsse in keinem Verkehr miteinander stehen. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 7

4. Teil 2 - S. 103

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 46. Die Apenninenhalbinset oder Italien. 103 hat Überfluß an Fischen und Korallen. Durch seine Lage ist Italien für den Handel im Mittelmeer und nach Mitteleuropa begünstigt. 4. Bevölkerung. Wegen seiner günstigen Lage und Fruchtbar- keit ist Italien seit den ältesten Zeiten von den verschiedensten Völkern besetzt gewesen. Schon vor der Nömerherrschast waren von N. Gallier, von S. Griechen eingedrungen. Nach dem Verfall des Römerreiches fielen in der Zeit der Völkerwanderung viele germanische Stämme ein, so besonders die Westgoten, Ostgoten, Langobarden, die mit den alten Römern sich vermischten und den Kern der heutigen Bevölkerung, welche also Romanen sind, bilden. Im S. gründeten Araber im Mittelalter auf Sizilien ein Reich, die Normannen eroberten ganz Süditalien, während der Papst den Kirchenstaat in der Mitte besaß. Durch die Kreuzzüge erlebte der Handel der norditalienischen Städte einen großen Aufschwung, deutsche Kaisergeschlechter suchten die Lombardische Ebene und Süditalien zu behaupten. In der Neuzeit zerfiel das Land in eine Anzahl Klein- staaten, bis es dem jetzigen Königshause Savoyen-Sardinien in rühm- reichen Kämpfen gelang, das gesamte Gebiet zu vereinigen. Durch Zusammenschluß mit Deutschland und Österreich zum Dreibunde hat das Königreich Italien auch seine Stellung in Europa gesichert. Die römisch-katholische Kirche herrscht fast ausschließlich. 5. Staaten und Städte. Außer der im mittleren Apennin gelegenen kleinen Republik San Marino und dem, einen Stadtteil Roms bildenden Vatikan, welcher Eigentum des Papstes ist, ist das ganze übrige Land das Königreich Italien, welches in 16 Land- schaften zerfällt. Die wichtigsten Landschaften mit den dazu gehörigen bedeutenden Städten (wiederhole das bisher von ihnen Gesagte!) sind: 1. In Norditalien: a) Piemont (d. h. am Fuße der Berge). Turin, 335000 Einw. — Alessandria, starke Festung. d) Ligurien, einst das Gebiet der blühenden Handelsrepublik Genua, 235 000 Einw., auf Anhöhen vom Meere ansteigend, mit geräumigem Hafen. c) Die Lombardei. Mailand, 490000 Einw., Hauptsitz der italienischen Industrie, berühmter Dom aus Marmor. — Pavia, einstige Hauptstadt des Langobardenreiches. ä) Venetien. Venedig, 150000 Einw., liegt auf vielen kleinen Inseln in den Lagunen, 9 km vom Festlande, ist auf Pfahlrosten er- baut und hat vielfach statt eigentlicher Straßen Kanäle. Im Mittel-

5. Das Altertum - S. 59

1897 - Leipzig : Voigtländer
59 maleret und viele andere; dadurch wurde das groe Lnderaebiet das dem Geiste unterthan wurde und spter Teile des rmischen Reicks T rl ? schttet mit Tausenden von Kunstwerken. ^ ^ form^ "der- der,?itb6tt"erflmft bub die Malerei nicht zurck, doch sind ihre Werke fast smtlich untergegangen. 9 , , ?*Ut in Grbern, hat man jngst einean-abs herrlicher Bildnisse gefunden, in Wachsfarben auf ^Mftmn rnalt r i t griechischen Altertums war Melles, ein Zeitgenosse Alexan^dtzr. Die Redekunst blhte namentlich in Athen noch fort. Noch beim Unter- 5:la:s.":" * z~w-;, '5!!^yr^Srr^>,^ Sessfsasss: Drittes Kapitel. Geschichte der Rmer. 39. Hic Rmer und das alte Italien. (Karte Iv.) des Mittelmeeres, in Italien das,w^?ft! gelegenen Halbinsel smaft. sss zu einem festgefqten Reicke d 1 rbttert umgebenden Lnder gleichen, durch seine staatlichen und reckimpl nr^" ^ u"b ^^er ohne- panien mit der Stadt Capua- an der Tiber, Cam- 2- inmitten von Statten kstlich'vm Satium): Samninm.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1911 - Breslau : Hirt
Europische Kmpfe am Ende des 15. und am Anfange des 16. Jahrhunderts. 189 franzsische Heimat knpfte, nur ganz allmhlich, die englisch-fran-zsischen Kriege entspringen aus diesem Verhltnis. Erst als sich die Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen hatten, schieden sie sich auch von Frankreich. Das Jahr 1453, in dem die englischen Könige auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die Scheidung der englischen und der franzsischen Nation ist vollendet. In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hastings bis zum Ende des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Auf Wilhelm und seine mnnlichen Nachkommen folgt 1154 das Haus Anjou-Plantagenet, 1461 " " o?k^er} Nebenlinien des Hauses Plantagenet, 1485 Tudor. Charakteristisch fr die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der deutschen) ist, da bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Brgerkriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs Ii. (Anjou-Plantagenet) (1154) gehen zwanzigjhrige Brgerkriege voraus, während der Regierung Heinrichs Iv., des ersten Lancasters (13991413), hren die inneren Kriege nicht auf, die Thronbesteigung Heinrichs Vii. Tudor (1485) schliet die dreiigjhrigen blutigen Brgerkriege der Roten und der Weien Rose, der Huser Lancaster und Jork. Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sein Sohn Eduard Ii. ist der erste Prinz von Wales"; die Einwanderung in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebensowenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahrhunderts das Haus Stuart herrscht. Fr die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms des Eroberers grundlegend, ihr weiterer Ausbau erfolgt durch die Magna Charta libertatum, die die englischen Groen 1215 dem König Johann ohne Land abntigen. Als der Begrnder des englischen Parlaments gilt Eduard I. (j 1307). Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die Absetzung Richards Ii. 1399 herbei. 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. Aus der Flle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen entstanden waren, hatten sich folgende zu greren Mchten entwickelt. In Oberitalien war die westliche Lombardei im Besitz der Herzge von Savoyen und Piemont; in der stlichen herrschten die Herzge von Mailand; die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an sich gebracht. In Mittelitalien hatten die Ppste den Kirchenstaat wiederhergestellt. Toskana ist in seiner nrdlichen Halste Gebiet der Stadt Florenz, im Sden von Siena. Die ligurische Kste beherrscht Genua; den Sden bilden die beiden Knigreiche Neapel und Sizilien. Die Verfassungen dieser Gebiete sind sehr verschieden, in Savoyen herrscht eine alte Dynastie; in Mailand haben im 14. Jahrhundert die Visconti, glckliche Truppenfhrer, die Herzogswrde an sich gebracht; nach ihrem Aussterben nehmen die Sforza eine hnliche Stellung ein. Venedig ist eine streng durchgebildete Aristokratie. Zu den Regierenden, den Nobili, gehrt nur, wer in das Goldene Buch" eingetragen ist; aus

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 192

1911 - Breslau : Hirt
192 bergang zur Neuzeit. ihnen wird der Groe Rat gebildet, die Regierungsgewalt liegt in den Hnden des Kleinen Rates, der auf Lebenszeit gewhlte Doge hat nur Pflichten der Reprsentation. Diese Aristokratie hat das groe Reich Venedig im Adriatischen und Mittelmeer (am Ende des 15. Jahrhunderts fllt Cypern an Venedig) begrndet und das Festland erobert, sie hat die Stadt zum Mittelpunkt des Welthandels gemacht, als Vorkmpferin der Christenheit gegen die Trken zur See sieht sie auf eine glorreiche Geschichte zurck. Genua hat lange mit Venedig gewetteifert, es hat Pisa 1284 berwunden, Korsika und Sardinien erobert, nach der Wiederherstellung des griechischen Reiches in Konstantinopel und am Schwarzen Meer die grten Handelsprivilegien genossen. Aber seit der unglcklichen Seeschlacht bei Chioggia 1379 gegen die Venezianer ist es in zweite Linie getreten. Der Fall von Konstantinopel hat neue Verluste gebracht, die andauernden inneren Kmpfe zwischen Aristokratie und Demokratie sind der Festigung nach auen ungnstig, vorbergehend tritt es unter franzsische Herrschaft. Am eigentmlichsten waren die Verhltnisse in Florenz gestaltet. Florenz liegt in der blhendsten und fruchtbarsten Landschaft Italiens, da, wo sich das Tal des Arno zu einer kleinen Ebene ffnet; bis zur Hhe der Berge ist das Land berst mit kleinen Ortschaften und Landhusern. Florenz war im Altertum ein kleines Landstdtchen und im Mittelalter bis ins 12. Jahrhundert hinein nicht mehr, Fiesole (Fsul) auf der Hhe der Florenz, das den Ausgang des wichtigen Passes der den Apennin be-herrscht, war bedeutender. Dann berwltigt Florenz Fiesole und erlebt eine Entwicklung ohnegleichen: es ist im 14. Jahrhundert eine der grten und reichsten Städte Italiens; das Geldgeschft ist hier recht eigentlich zu Hause; aber es wird zugleich der geistige und knstlerische Mittelpunkt der Halbinsel, die Heimat der Renaissance; die Mundart von Florenz wird durch Dante Schriftsprache des gebildeten Italiens; den herrschenden knstlerischen Bedrfnissen des Volkes gibt der Rat (Signorte) Ausdruck durch den Beschlu, den schnsten Dom der Christenheit zu bauen, der im Laufe eines Jahrhunderts mit Zhigkeit festgehalten, von Brunellesco ver-wirklicht wird. Und diese wunderbare Blte entfaltet sich, während innere Kmpfe zwischen Ghibellinen und Guelsen, Schwarzen und Weien, Aristo-kratie und Demokratie, zwischen einzelnen Familien niemals aufhren. End-lich erringt die Demokratie die Oberhand; aber bereits am Anfang des 14. Jahrhunderts besteht die Herrschaft des Volkes nur dem Scheine nach, in Wahrheit herrscht der reichste Mann. Aus Tuchmachern waren die Medici die grten Bankiers der damaligen Zeit geworden; das Haus hatte Kontore in ganz Europa, Handelsverbindungen in der ganzen Welt. Der kluge Cosirno der ltere (+ 1464) verstand, ohne die Formen der Verfassung anzutasten, auf Signorie und Volk sich einen so groen Einflu zu verschaffen, da nichts wider seinen Willen geschah. Er ist der ttigste Befrderer der Wissenschaften und Knste gewesen. Florenz verbankt ihm die mebiceisthe Bibliothek, prachtvolle Bauten und die Kunstwerke der Ghi-berti, Donatello, Brunellesco u. a. Seine Stellung erbte sein Enkel Lorenzo il Magnisico (f 1492), prchtiger, glnzenber, aber ohne beit unternehmen den Geschftssinn des Grovaters. Er machte Florenz zum Sammelplatz der Gelehrten und Knstler und stattete es mit Kunstwerken und literarischen Schtzen aus wie mit prchtigen Bauten.

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 57

1896 - Breslau : Hirt
Die Apenninen-Halbinsel oder Italien. 57 Pflanzen sind Italien eigentümlich die schlanken, dunkelgrünen Cypressen, die Pinien mit ihren schirmartigen Kronen, der unseren Weiden ähnelnde Ölbaum und die stachlige Agave. 7. Die Bewohner Italiens, fast nur romanischer Abstammung, bilden ein Volk von ausgeprägtester Eigenart, sprechen eine Sprache und bekennen sich bis auf einen geringen Bruchteil zu einer Kirche, der römisch- katholischen. Die Volksbildung ist viel geringer als in den germanischen Staaten und nimmt nach S. hin ab. Die wichtigste Erwerbsquelle ist die Landwirtschaft, die am sorgfäl- tigsten in der lombardischen Ebene, lässiger in Mittel- und S.-Jtalien und am sorglosesten auf den Inseln betrieben wird (Großgrundbesitz, Pächter). Das Hauptgetreide ist der Mais; Reis gelangt zur Ausfuhr, während der Weizen- bau deu Eigeubedars uoch nicht deckt. Olivenöl, Wein und Südfrüchte werden gegeu gewerbliche Erzeugnisse ans England, Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und der Schweiz umgetauscht.*) In der Gewinnung von Rohseide nimmt Italien die erste Stelle in Europa ein. Die Geflügel- zucht liefert Massen von Hühnern und Eiern, die Seefischerei neben Fischen Schwämme und Korallen. — Der Schwefel Siciliens wird überallhin versandt; der Marmor von Earrara gewinnt zusehends an Bedeutung. Salz wird uach Skandinavien, Rußland und der Türkei ausgeführt. Eiseu liefert vornehmlich Elba. Der Mangel von Rohstoffen, namentlich an Stein- kohlen, ist mit die Ursache, daß die Industrie uoch wenig entwickelt ist. Be- deutendes leistet die Seidenwirkerei (wo?) und Strohslechterei (wo?), und die Gold-, Silber- und Glasarbeiten haben noch heute vorzüglichen Ruf. Wichtig ist auch der Schiffbau. Der innere Handel belebt sich seit der Einigung Italiens immer mehr (Grund?), und nachdem die Alpen dnrchtnnnelt sind, hat der Außen- Handel auch dadurch eiuen bedeutenden Aufschwung ersahreu, daß sich der Verkehr Europas nach dem S. und dem fernen O. immer mehr den italienischen Häfen zuwendet. (Renne die wichtigsten Binnen- und See-Handelsplätze!) Die poli- tische Machtstellung Italiens endlich hat durch desseu Anschluß an den Dreibund wesentlich an Bedeutung gewonnen, und so sind Fortschritte auf allen Gebieten ganz unverkennbar vorhanden. 8. Staaten und staatliche Einteilung. Nach der Zertrümmerung des Römerreiches war Italien Jahrhunderte hindurch der Zankapfel fremder Völker und spaltete sich in viele Gebiete, aber seit 1859 hat sich, größten- teils mit fremder Hilfe, vom Königreich Sardinien ans seine Einigung vollzogen, die das heutige Königreich Italien schuf. Dieses umfaßt nahezu die ganze Halbinsel. — Zwischen dem 12. und 13. Meridian, ziemlich gleichweit von Ron: und Venedig, ist in den Apeninnen die kleine selb- ständige Republik San Marino entstanden. Der Vatikan ist dem Papst geblieben. Gieb nach der Karte an, welche der genannten Städte liegen: A. In N.-Jtalien und zwar a) in Piemont, d. i. in dem Quellgebiet des Po! b) „ Lignrien, der Landschaft am Nordufer des Ligurischen Meeres! c) „ der Lombardei, die zwischen Tessin, Po und Mincio sich ausbreitet! *) 52 % der Ausfuhr sind Rohstoffe.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 189

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 28, 3. Spanien. 189 rufung von Abgeordneten der Städte und Flecken zur Reichsversammlung genehmigen mußte, wodurch der Grund zu dem Hause der Gemeinen, dem englischen Unterhause, gelegt wurde. 3. Spanien. Während Kunst und Wissenschaft unter der Omajadenherrschaft in Spanien blühten, vereinigten die Statthalter in den einzelnen arabischen Landesteilen immer mehr Macht in ihren Händen. Die Folge war, daß Zerwürfnisse unter ihnen entstanden, und das Kalifat von Kordova 1031 in mehrere kleine Reiche zerfiel, die sich voneinander unabhängig machten, sich gegenseitig befehdeten und dadurch die Araberherrschaft in Spanien in zunehmende Gefahr brachten. Denn die christlichen Westgoten hatten in Asturien ihre Unabhängigkeit gewahrt und führten in Gemeinschaft mit ihren Glaubensgenossen im Osten der Halbinsel einen jahrhundertelangen Kampf gegen die Eindringlinge und Feinde ihres Glaubens. Unter Alfons I. war dort im 8. Jahrhundert der erste christliche Staat, das Reich Asturien mit Oviedo entstanden, das sich durch arabisches Gebiet vergrößerte, Leon eroberte und sich bis zum Duero ausdehnte. Im Nordosten bildete sich die ehemalige spanische Mark zur Markgrafschaft Barcelona aus, die zwischen beiden gelegene ehemals fränkische Grafschaft Navarra wurde durch Sancho Iii. den Großen (1000—1035) zum Königreich erhoben. Nach seinem Tode kamen die mit feinem Reiche verbundenen Grafschaften Aragon und Kastilien an feine beiden jüngeren Söhne, welche diese Gebiete ebenfalls zu Königreichen machten. Kastilien erbte 1037 Asturien mit Leon, Aragonien siel Barcelona zu. Nachdem Navarra geteilt war, blieben nur die beiden Königreiche Kastilien und Aragonien. Daneben bestand die Grafschaft Portugal, welche durch Alfons Vi. von Kastilien (1095) dem Grafen Heinrich von Burgund als erbliches kastilisches Lehen übertragen wurde. Durch die Kämpfe mit den Arabern blieben Glaubensmut und Rittersinn in dem spanischen Volke erhalten, und die Heldentugenden leuchteten auf. Vor allen zeichnete sich Rodrigo Diaz, Gras von Bivar (f 1099) aus, der als Cid viel besungene spanische Nationalheld, welcher unter Ferdinand dem Großen (f 1065) und dessen Söhnen Don Sancho und Alfons Vi. den Feinden furchtbar wurde und Valencia eroberte. Als Alfons Vi. Toledo weggenommen hatte, riefen die Araber in Spanien die mohammedanischen Alm ohafeen aus Mauretanien in Afrika zu Hilfe. Der König von Marokko kam (1087), unterwarf aber ganz

10. Geschichte des Mittelalters - S. 270

1888 - Wiesbaden : Kunze
270 Vierte Periode des Mittelalters. Frankreich, der mütterlicherseits mit dem Hause Visconti verwandt war, zum Einfall in Mailand. Er besiegte den Herzog Ludwig M o r o, nahm ihn 1500 gefangen und hielt das Land besetzt, ohne daß es Kaiser-Maximilian, der Moros Nichte zur zweiten Gemahlin hatte, hindern konnte. Als die Franzosen später aus Mailand vertrieben wurden, stellte Franz I. nach der siegreichen Schlacht bei Marignano 1515 die französische Herrschaft wieder^ her, bis Karl V. Mailand zurück eroberte. Genua wetteiferte als Handelsstadt mit Venedig und war im Besitze des Handels nach Konstantinopel und den Küsten des schwarzen Meeres. Es besiegte Pisa und eroberte Korsika und Sardinien. Heftige Parteistreitigkeiten schwächten aber seine Macht und brachten es nacheinander unter mailändische und französische Herrschaft. Der Seeheld Andreas Doria gewann ihm zwar die Unabhängigkeit und republikanische Verfassung wieder, und der Versuch des Grafen von Lavagna, Fresko, dem Haufe Doria die Dogenwürde 1547 zu entreißen, mißglückte; aber seit der Begründung des Osmanenreiches hatte es den Höhepunkt seiner Glanzzeit überschritten. Florenz. Nachdem Pisa seine Macht in dem Streite mit Genua eingebüßt hatte, erlangte Florenz unter den Städten Toskanas die größte Bedeutung. Es brachte Pisa und andere Städte in Abhängigkeit von sich und stieg unter der reichen, volksfreundlichen Kauf-mannsfamilie Medici zu hoher Blüte empor. Cosmo von Medici (1428—1464), ein zweiter Perikles, lenkte den Staat ohne Rang und Titel, führte glückliche Kriege und war ein eifriger Förderer von Kunst und Wissenschaft. Sein Enkel Lorenzo der Prächtige (1472—1492) war von gleich hohem und edlem Geiste geleitet und machte Florenz zu einem geistigen Mittelpunkt für Europa. Die Bildhauerkunst, Malerei und Musik blühten auf, den von den Türken vertriebenen byzantinischen Gelehrten gewährte er gastliche Aufnahme. Diese verbreiteten hier die Kenntnis der Sprache und Litteraturschätze Altgriechenlands, sammelten begeisterte Jünger um sich und führten so eine Wiederherstellung der Wissenschaften, die Renaissancezeit, herauf, welche in das Geistesleben des Abendlandes einen vollständigen Umschwung brachte. Seit 1489 war der Dominikaner Savonarola in Florenz reformatorifch thätig. In begeisterten Reden forderte er Reinigung und Vereinfachung des Kirchenwesens, Verbesserung des Lebenswandels und die Herstellung der Volksherrschaft in Florenz. Die Mediceer wurden infolge davon vertrieben, und Savonarola kam gegen seinen Willen an die Spitze der Republik, wo er die Verbesserung der
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