Geländedarstellung. 113
wieder, wie auf den Generalstabskarten 1:100000. Häufig werden auch beide
Methoden der Darstellung miteinander verbunden (S. Atlas und I S. 9).
In farbiger Darstellung Pflegt man die Gewässer blau, das Tiefland bis zu
200 m grün und die höheren Erhebungen in immer dunkler werdenden braunen
Farbentönen zu kennzeichnen. Über die Schneegrenze aufragende Gipfel werden
meist weiß dargestellt.
Reliefkarten. Am deutlichsten geben die sogenannten Reliefkarten, auf
denen die Bodenunebenheiten in Pappe, Lehm oder Gips plastisch dargestellt
werden, die wirklichen Verhaltnisse wieder. Doch muß bei allen Reliefkarten
eine Überhöhung eintreten, d. h. der Maßstab für die Höhenunterschiede wird
größer gewählt, als der der Karte, da sonst auch bedeutende Höhenunterschiede
nur wenige Millimeter ausmachten.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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13
Vom Globus und der Karte.
8
nur eine sanfte Neigung ist, zeichnet man die Schraffen zart und weit auseinander.
Der sächsische Major Lehmann (1796) hat für Spezialkarten eine genaue
Schrasfeuskala aufgestellt, mittels der man bei genügender Übung den Bö-
schungswiukel ablesen kann. Für Übersichtskarten gilt nur der allgemeine
Grundsatz: je dunkler, desto steiler. Auf Übersichtskarten, auf denen man
doch nicht den Böschungswinkel ablesen kann, ersetzt man die Schrafsen auch
wohl durch die billiger herzustellende Schummerung. 3. Als Höhenfarben
nimmt man für das Tiefland (bis 200 in) jetzt allgemein Grün und für die Höhen
über 500 m eine bräunliche Farbe1). — Eine größere Plastik sucht man in die
Karten hineinzubringen durch die sogenannte schräge Beleuchtung. Man zeich-
net dabei die gegen das Licht gekehrten Abhänge hell, die von ihm abgekehrten
dunkel, und erzielt dadurch eine reliefartige Wirkung. So sind z. B. die Kuhnert-
scheu Wandkarten gezeichnet. Harms verbindet mit der Reliefzeichnung die
farbigen Höhenschichten und nennt seine Terrainmanier farbige Reliefzeich-
nungen.
4. Die Symbole der Karte. Wie stellt man auf Karten Flüsse, Eisen-
bahnen, Kanäle, Sümpfe und Ortschaften dar?
Harms hat für die Ortschaften eine mnemonische (d. i. das Gedächtnis unterstützende)
Skala ausgestellt, mittels der man an der Form des Zeichens ohne weiteres (die abgerundete)
Einwohnerzahl erkennt (z. B. ein Hunderttausend — ein Kreis, #; zwei Hunderttausend =
zwei Kreise, #; drei Hunderttausend ein Dreieck,^; vier Hunderttausend ein Viereck, W.
Im übrigen s. die Innenseite des Deckels.) Diese Zeichen prägen sich beim Studieren der Karte
von selbst ein, so daß das lästige und unzuverlässige Auswendiglernen der Einwohnerzahlen aus-
geschaltet wird.
*) Ganz neuerdings hält man sich nach einem Vorschlage des Geographen Peuker in Wien
bei der Farbenwahl an die Farbenreihe des Spektrums, verwendet also für die höchste Schicht
Rot, weil Rot dem Auge am nächsten erscheint.
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
6. Moderne Renaissance. Auf die Herrschaft des Empire folgt eine Zeit des Schwankens. Die verschiedensten lteren Baustile wurden nach-geahmt. Am meisten ging man in stdtischen Bauten auf die Renaissance des l. Jahrhunderts zurck, ohne da sich aus dieser zweiten Renaissance ein einheitlicher, allgemein gltiger Stil gebildet htte.
I
j
&
7. Eisenbau. Einzelne grere Bauteile aus Eisen, wie Sulen und Trger, kommen schon um 1700 vor. Als Hauptmaterial aber wurde das Eisen erst in der zweiten Hlfte des 19. Jahrhunderts zu Gebuden benutzt, besonders zu solchen, in denen weite Rume erforderlich sind. Es bertrifft Holz und Stein an Festigkeit und kann leichter in beliebige Formen gebracht werden.
<5>
Ot
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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28
Allgemeine Erdkunde.
in Armenien 21 %, der Aralsee 1 % Salz, Alle Endseen haben
also salziges Wasser und treten nur in trockenem Klima auf, wo die
Verdunstung größer als der Niederschlag ist.
4. Tie Lufthülle der Erde.
Tie Lufthülle der Erde (Atmosphäre)*) enthält außer Stickstoff und
Sauerstoff geringe Beimengungen von Kohlensäure, Wasserdampf und Staub.
— Tie Höhe der dichteren Lufthülle hat mau aus den Erscheinungen der
Dämmerung und aus der Höhe der leuchteudeu Nachtwolkeu zu 80 km be-
rechnet, indes folgert man aus dem Aufleuchten der Sternschnuppen (S. 14),
daß sich die Lufthülle überhaupt nicht über 200—300 km erstreckt. — Die
unteren Susischichten siud dichter als die obern. Wie mißt man den Luft-
druck? Die Luft ist ein sehr durchfichtiger Körper; doch zerstreut sie die
blauen und violetten Strahlen des Lichtes, so daß nns der Himmel in dieser
Farbe erscheint. — Von der Luftwärme, den Luftströmungen und
der Feuchtigkeit der Luft häugt das Klima der einzelnen Erdräume ab.
I. Tie Lustwärme. 1. Die durchschnittliche Jahreswärme eines Erd-
räum» richtet sich zunächst nach feiner Lage zum Äquator. Es gilt hier
i. a. das Gesetz: „Je näher dem Äquator, desto wärmer, je
weiter polwärts, desto kälter!" — Von weiterm Einfluß auf die
Wärmeverhältniffe eines Ortes ist seine Höhenlage. Die obern, dünneren
Luftschichten halten weniger Wärme fest, als die Niedern, dichteren Schichten.
Auch wird die Luft mir zum geringen Teil (1/4) direkt von den Sonnen-
strahlen erwärmt, empfängt vielmehr ihre Wärme größtenteils von dem er-
wärmten Erdboden. Je höher wir also steigen, desto mehr entfernen wir
uns von dieser Wärmequelle, auf 1 km nimmt die Wärme um 6° ab.
Demnach gilt das Gesetz: „Je höher, desto kälter!"
Die größte Höhe in einem bemannten Luftball wurde mit rund 10 km
durch Deutsche erreicht. Ein unbemannter Gasball stieg von Berlin 1894
bis zu 18 500 m; oben waren — 67°, die Tagestemperatur an der Erde betrug
12°. 1905 erreichte ein ähnlicher Luftballon eine Höhe von 26000 m, das
ist die größte'höhe, bis zu der „Gebilde aus Menschenhand" nachweislich
emporgestiegen sind.
Beckenförmige Hochländer haben über sich weniger Luft und Wafferdampf
(Wolken), die wie eine Decke wirken; auf dem Hochlande wirken Bestrahlung
und Ausstrahlung also mehr, als an der Meeresoberfläche. Daher sind dort
die Temperatnrgegenfätze größer, als hier.
Die Lage eines Landes zum Meere ist ebenfalls von Einfluß
anf feine Wärmeverhältnisse. Das Wasser wird zwar infolge feiner großen
spezifischen Wärme, großen Bewölkung und Verdunstung langsamer und
weniger erwärmt als das Land, kühlt sich aber daruni auch weniger und
langsamer ab. Daher empfangen Landstriche am Meere im Winter Wärme-
zufuhr von der See, im Sommer aber, wenn das Land stärker erwärmt ist,
Kühlung. Durch die ozeanische Lage eines Landes werden die
*) Gr. atmos = Dunst, sphaira — Kugel, Kreis.
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70 Die fremden Erdteile. Amerika.
Auf dem Felsengebirge entspringen zahlreiche Flüffe, wie Colorado,
Kolumbia, Missouri und Rio grande bet Norte. Gib Richtung und
Mündung an! Diese Kordillcrenströmc sind die unbändigsten Stromwildlinge
der Erde, die zur Schisfahrt trotz ihrer Länge völlig untauglich sind. Infolge
der Bodenverfchiebungen entstanden Wassersülle und zahllose Stromschnellen
(„Kaskadengebirge"); oft schießt das Wasser Hunderte von Km dahin, in weißen
Gischt aufgelöst; das lebhafte Gefälle läßt das Wasser schnell abfließen, und
so verändert sich andauernd der Lauf durch Auswaschung und Versandung.
1905 hat der Colorado feine Mündung z. B. in die Coloradowüste verlegt;
erst 1907 gelang es, ihn in seine alte Mündung zu zwingen. Bei den seltenen
aber äußerst heftigen Regengüssen füllen sich diese Hochlandströme mit rötlich
gefärbten Schmutzfluten (Colorado d. i gefärbt, Red River = roter Fluß),
die schnell ablaufen, so daß der Fluß dem Versiegen nahe ist oder ganz aus-
trocknet. Ohnegleichen sind die 1800 m tiefen, fchluchtenartigen Täler des
Colorado, des Kolumbia u. a., die Caüons, (d. i. Kanone, Schlund), die in
der wasserreichen Eiszeit durch rückwärtsfchreitende Wasserfälle entstanden sind.
Niederschläge sind in dem Hochlande sehr gering, weil die hohen
Gebirge im W. die von der See hereinströmende Luft trocknen. Daher
hat diese Landschaft überall einen wüstenhaften Anstrich; selbst die Gebirge
sind pflanzenärmer, als die Alpen, sie sehen sonnenverbrannt aus; auch fehlen
die frischgrünen Talwiesen und die saftigen Bergweiden der Alpen. — Die
trockene Höhenluft erzeugt große Gegensätze in der Erwärmung:
eisige Winterkälte und versengende afrikanische Hitze (über 50° im Schatten)
lösen einander ab. Die Trockenheit schließt indessen gelegentliche wolkenbruch-
artige Güsse im Sommer und heftige Schneestürme im Winter (blizzards)
nicht aus, bei denen die Herden zugrunde gehen, und der Schnee im Gebirge
bis zu 15 in Höhe angehäuft wird.
So vermag das Land nur wenig Ertrag zu gebeu, und es ist nur sehr
dünn bevölkert. Im N. findet sich ausgedehnte Schafzucht. Um so reicher
ist der Boden an Silber, Kupfer, Gold, Blei und Eisen. Die
Lagerstätten der Edelmetalle ließen an
trostlosen Wüsten Städte entstehen,
die vielfach mit der Erschöpfung der
Minen wieder vergehen. Andere
Städte, wie Denver, verdanken
ihnen ihren Aufschwung.
Das kalifornische Tal ist das
w. Vorland der Sierra Nevada.
Durch künstliche Bewässerung ist das
trockne Land in einen Fruchtgarten um-
gewandelt worden, wo Aprikosen, Pfir-
siche, Wein, Orangen und Pflaumen
gewonnen werden. — Der Sakra-
ments bewässert den n. Teil. Das
Mündungsgebiet ist gesunken; so sind
die Bai von ^San Francisco und das Goleme Tor entstanden. Dadurch ist
die sonst geschlossene ^V.-Küste dem H nterlande geöffnet und das Aufblühen
San Franciscos bedingt.
Das östliche Vorland des Kordillerenlandes bildet die Prärietafel,
ein schwach nach 0. geneigtes, von tiefen Schluchten durchfurchtes Gebiet,
das in klimatischer und wirtschaftlicher Beziehung den Übergang vom öden,
San Francisco und Umgebung.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Colorado Colorado
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Kolumbia Missouri Denver Nevada San_Franciscos
76 A. Allgemeine Erdkunde. — Iv. Die Wasserhülle der Erde.
54. Das Wadi Allaki an der Südgrenze Oberägyptens.
Reibung an der benetzten Flüche und an der Lnft sowie die Reibung der Wasser-
teilchen unter sich die Fortbewegung verlangsamen. Daher ist auch die Ge-
schwiudigkeit nicht an allen Punkten des Querschnittes gleich. Sie ist am
größten etwas unterhalb der Oberfläche über der tiefsten Furche des Bettes,
dem Talwege. Verbindet man die Punkte größter Oberflächengeschwindig-
keit miteinander, so erhält man den Stromstrich; er liegt im allgemeinen
über dem Talweg.
Bei Krümmungen des Wasserlaufes (Bild 55) rückt der Stromstrich aus der Mitte
und bewegt sich von einem konkaven Ufersaum zum andern. Dadurch wird das Flußbett
in der Nähe des Anprallufers vertieft, dieses selbst abgenagt und ausgehöhlt, während
an der gegenüberliegenden Seite infolge der geringeren Stromgeschwindigkeit Sand
und Geröll sich ablagern. Da die Stromrichtuug in den beiden Ästen einer Flußschlinge
eine entgegengesetzte ist, so nähern sich die Anprallufer immer mehr, bis endlich
die zwischen ihnen liegende Landbrücke durchbrochen wird und zwischen der Schlinge
und dem neuen abkürzenden Flußarm eine Insel entsteht. Allmählich drängt sich
dann der ganze Fluß in den durch Selbstkorrektion gebildeten, neueu Kanal. Die
Flußschlinge wird nach und nach mit Sinkstoffen ausgefüllt; sie entwickelt sich zum
Altwasser und trocknet schließlich ganz ans (Altwasser am Rhein, an der Theiß).
e) Beziehungen benachbarter Flußgebiete zueinander. Die Umranduugs-
linie eines Stromgebietes, die Wasserscheide, verläuft in der Regel über
ein Gebirge. Doch genügt auch schon eine geringe Bodenanschwellung in der
Ebene, um Flußgebiete voueiuauder zu trennen. Eine unmerkliche Boden-
erhebnng in einer aus zwei geradlinig zusammenstoßenden Tälern gebildeten
Talfurche heißt Talwasserscheide (Brennerpaß, Sill —Eisak).
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16
A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle.
§ 8. e) Polarlichter. Mit dem Erdmagnetismus im Zusammenhang stehen die
Polarlichter, jene eigentümlichen prachtvollen Lichterscheinungen, die sich
am großartigsten und häufigsten — wenigstens auf der Nordhalbkugel — in
einem 5 bis 10 Breitengrade messenden Gürtel in der Nähe des Polarkreises
zeigen. Bald erscheinen die Lichtstrahlen zu flatternden Bändern und herab-
hängenden Draperien angeordnet (Bandlicht), bald wird ein leuchtender, von
einem dunklen Kreisabschnitt nach unten begrenzter Lichtbogen sichtbar, ans
dem Strahlen in den verschiedensten Farben hervorbrechen (Strahlenlicht).
Die Polarlichter erklärt man als elektrische Ausgleichungen, durch welche
die in den Polargegenden völlig fehlenden funkenschlagenden Gewitter ersetzt
werden.
Ii. Die Gesteinshülle der Erde.
A. Der innere Aufbau der Erdkruste.
§9. 1. Bildungsgeschichte der Erdrinde.
Infolge andauernder Wärmeausstrahlung in den kalten Weltenraum ging
die Oberfläche des ursprünglich gasförmigen Erdballs in den glutflüssigen
Zustand über. Weitere Abkühlung führte zur Bildung einer festen Kruste.
Die ganze Erdatmosphäre war von vulkanischen Dämpfen, Rauch, Asche und
vom Dunste des gesamten Wassers unserer heutigen Meere erfüllt. Die Erde kühlte
sich immer mehr ab, so daß die Wasserdünste in großen Mengen sich verdichteten,
niederregneten und auf der Erde ein uferloses Meer, den heißen Urozean, bil-
deten. Je mehr die Oberfläche der Erde durch Erkaltung zusammenschrumpfte,
desto beträchtlicher wurden die Höhenunterschiede zwischen ihren Erhebungen und
Vertiefungen. Indem die Wassermassen sich in den tieferen Becken sammelten,
gaben sie ausgedehnte Flächen frei. So entstanden Ozeane und Festländer.
Mit der deutlicheren Herausbildung der Erdteile setzte auch die Wirkung der
Kräfte ein, die noch heute an der Umgestaltung der Erdoberfläche beteiligt sind.
'Unablässig arbeitete die Verwitterung an der Zertrümmerung des Gesteins; das
Wasser begann eine landzerstöreude und eine landanfbaueude Tätigkeit, der Wind
trug Mafsen feinen Stanbes zu mächtigen Schichten zusammen. Die weicherdigen
Ablagerungen verwandelten sich infolge des Ungeheuern Druckes, den die später
gebildeten Schichten ans ihre Unterlage ausübten, sowie durch chemische Umbildung
allmählich in festes Gestein.
Innerhalb der Festländer sanken auch fernerhin ausgedehnte Schollen ein und
wurden dann zeitweilig oder dauernd vom Meere bedeckt, das dafür an andern
Stellen zurücktrat. Durch die Spalten ergoß sich in der älteren Zeit das
Magma in breiten Schichten über die Oberfläche oder baute, hauptsächlich in
späteren Erdperioden, Vulkanberge auf. Vielfach gelangten die Magmaftröme
gar nicht bis zur Oberfläche, sondern füllten nur Hohlräume, Spalten und
Schichtfugen innerhalb der Erdkruste aus. Die Verteilung von Land und Wasser
hat noch lange in der Geschichte der Erdbildung erheblich geschwankt, und die
heutige Gestalt der Festländer gehört erst den jüngsten Zeiten der Erde an.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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86
Elementare mathematische Erdkunde.
als 2—4 m, bei Bremerhaven 3,3; er wird außerdem an den Küsten durch die
Wirkung der Wiude beeinflußt, steigt in sich verengenden dreieckigen Busen bis
gegeu 16 in und ist um so schwächer in Binnenmeeren, so in der Ostsee nur
etwa Vio in. Die Flutwelle dringt in der Elbe 148, im breiten, tiefen Amazonen-
ströme 320 km stromaufwärts. — Auch der feste Erdkörper selbst unterliegt der
Gezeitenbewegung.
Fig. 22. Spring- und Nippfinten.
Die Pfeile deuten die Anziehung der Flutwelle durch Mond oder Sonne an.
§ 26. Die Sonne, a) Größe. Der Durchmesser der Sonne ist
losmal so groß wie der der Erde. Ihre Größe beträgt das 1 ^millionen-
fache und ihre Masse das 324900fache der Erde. Die größere Masse
der Sonne hat znr Folge, daß ans ihrer Oberfläche 1 kg unserer Wage
27 kg wiegt, und daß ein freifallender Körper eine 27 mal so große Be-
schleuuigung erfährt als aus der Erde.
b) Beschaffenheit und Bewegung. Die Sonne besteht aus einem
glühenden, festen oder tropfbar flüssigen Kerne, der von einer glühen-
den Gashülle umgeben ist. In dieser Sonnenatmosphäre*) kommen
viele Stoffe in Gasform vor, die auch auf der Erde vorhanden sind, z. B.
Natrium, Eisen, Wasserstoff, Calcium, Magnesium, Nickel. Durch ein
Fernrohr, zuweilen auch mit dem bloßen Auge, lutc iit den Jahren 1892
und 1894, sieht man ans der Sonnenoberfläche Flecken, die vergehen und
sich an andern Stellen wieder bilden. Manchmal verschwinden diese schon
nach wenigen Tagen, manchmal erst nach Wochen und Monaten. Im
*) d, i. Dunsthülle, vom griech. stwäs = Dunst.
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Die Erde als Himmelskörper.
103
Ausbauschuug am Äquator und demgemäß eine Abplattung an den Polen
zeigen. Sie kann also nur ein kugelähnlicher Körper, ein Sphäroid
(v. gr. sphaira — Kugel) sein. Durch Untersuchungen wurde ferner nach-
gewiesen, daß die Erde auch kein Sphäroid bilde, sondern daß sich ihre
Oberfläche aus ineinander übergehenden, verschieden stark gekrümmten
Flächen zusammensetzt. Mau wählte für einen solchen allseitig verschieden
gekrümmten Körper den Namen Geoid. (Abb. 18.) Die verschiedene
Krümmung betrachtet man als das Ergebnis ungleicher Anziehung durch
2. Die Dichte oder Schwere, 6te Wärme und der
Magnetismus Her Gröe.
Spezifisches Gewicht. Die Erdmasse besitzt ein hohes spezifisches
Gewicht von 5,6, ist also 51i2 mal so schwer als Wasser. Da die
meisten Gesteine der oberen Erdschichten ein viel geringeres spezifisches
Gewicht, von 2,5—3 haben, muß das Erdinnere vorwiegend aus schweren
metallischen Stoffen bestehen.
Erdwärme. Die Wärme der Erde wird nur an der Oberfläche
durch die Wärmewirkung der Sonne beeinflußt. In einer bestimmten
Tiefe, etwa von 15—20 m, in der heißen Zone schon in einer geringeren,
bleibt die Temperatur immer gleich. Weiter nach der Tiefe steigt dann
die Erdwärme, und zwar nimmt sie auf je 100 m um 3° C zu. In
einer Tiefe von 100 km muß also eine Hitze von 3000° herrschen.
Selbst die schwerflüssigen Stoffe der Erde schmelzen schon bei niedrigem
Hitzegraden (Silber bei 1000, Gold bei 1097, Nickel und Stabeisen bei
1600, die meisten Gesteine bis 2000, Lava bei 2000° C). Durch den
gewaltigen Druck, unter welchem sich die Erdmassen befinden, wird aber der
Übergang aus dem festen in den flüssigen Znstand verlangsamt. Dennoch
darf man wohl annehmen, daß die Erdhitze ausreicht, alle Stoffe zuuächst
in einen glühendflüffigen, dann in einen gasförmigen Zustand zu versetzen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Die Gesteinshülle der Erde.
105
Ii.
Die Gesteinshülle der Erde.
1. Die Bildung und Hie Glieder Her Erdrinde.
Bildung der festen Erdschale. Die Erde hat sich einst, als ein
großer Ball überhitzter Gase, gleich den übrigen Planeten von der
Sonnenmasse getrennt Allmählich strahlte die Hitze in den Erdraum aus.
Dadurch verdichtete und verkleinerte sich der Erdkörper noch
mehr. Der gasförmige Znstand seiner Stoffe ging dabei zuerst in einen
flüssigen und dieser später an der Oberfläche bei den meisten Stoffen
in einen festen über. Es bildete sich die Erdrinde, die anfangs sehr
dünn war und allmählich au Dicke zunahm. Um den Erdkörper schwebte
ein ungeheurer Dunstkreis, in welchem die jetzige Wafserhülle der
Erde aufgelöst war. Mit der weitern Erkaltung des Erdkörpers ging
auch ein immer größerer Teil des Wassers aus dem gasförmigen in den
flüffigen Zustand über. Es bildete den zunächst uoch heißen Urozean,
der die Erdrinde wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig umgab.
Gesteinszerstörung und Landbildung. Auf der Oberfläche der
immer mehr zusammenschrumpfenden Erde waren allmählich die Höheu-
unterschiede immer größer geworden. Indem das Wasser sich in die
Tiefe zurückzog, gab es große Laudflächeu frei: es bildeten sich die großen
Ozeane und Erdteile. Schon in den seichten Buchten des Urozeans
hatte das Wasser gleich feine zerstörende Tätigkeit begonnen. Ans
dem Lande begauuen die Gewässer mit Hülse ihrer Gefällkraft
au der Umgestaltuug des Oberflächenbildes der Erde zu arbeiten, an der
Abtragung und Eiuebnnng der Erhebungen, an der Vertiefung der Täler,
zugleich aber auch au der Zuschüttung der seichten Meeresbecken. Eingeleitet
wurde dieses Werk der Zerstörung durch die uatürliche Verwitterung
des Gesteins. Riesenhafte Gebirge wurden wieder abgetragen, so daß
sie fast spurlos verschwunden sind. An beit Küsten aber nagte das stark
brandende Meer, das allmählich einen immer breiteren Landstreifen
wegriß. Dieser landzerstörenden Tätigkeit steht die landbaueude
Tätigkeit des Wassers gegenüber. Das zu Schlamm zerriebene
Gestein wurde schließlich am Fuße der Gebirge, au den Mündungen der
Ströme und auf dem Meeresboden abgelagert. Schicht folgte aus
Schicht. So entstanden im Laufe von Jahrtaufenden mächtige
Ablagerungen. Die fortwährenden langsamen Hebungen und Senkungen,
die auf der Erdoberfläche stattfanden, bewirkten ein stetes Schwanken
der Meeresgrenzen. So kam es, daß Gebiete, in denen das Meer
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
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