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1. Deutsche Geschichte - S. 157

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der nordische Krieg 1700 -1721. 157 Während aber Karl Xii. August bekämpfte, hatte Peter seine Abwesenheit benutzt, um einen Teil der Ostseeprovinzen zu besetzen; dort hatte er in sumpfiger Gegend an der Newa eine Stadt gegründet, die er St. Petersburg nannte und zu seiner Hauptstadt bestimmte. Jetzt endlich ging Karl daran, ihn anzugreifen; aber durch die Vorspiegelungen des Kosaken-hctmans Mazeppa, der ihm versprach, die Kosaken würden sich in Menge seinen Fahnen anschließen, ließ er sich bereden, einen unüberlegten Zug in das südliche Rußland, die Lande des Dnjepr-und Don, zu unternehmen. Dieser mißlang völlig; und bei P o l t a w a erlitt Karl im Jahre 1709 durch ^709“" Peter eine völlige Niederlage. Sein Heer ward zersprengt, er selbst entkam nur mit einer kleinen Anzahl von Reitern nach der Türkei. Jene Schlacht bedeutete das Ende der schwedischen Großmacht. Zwar gelang es Karl den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland zu bewegen; aber dieser schloß bald einen für ihn günstigen Frieden. Trotzdem blieb der König in unbegreiflichem, verblendetem Eigensinn fünf Jahre lang, zuletzt als Gefangener, in der Türkei. Indessen bemächtigte sich August Polens wieder und vertrieb Stanislaus Leszczynski. Die schwedischen Besitzungen an der Ostsee wurden von feindlichen Truppen überschwemmt; auch nach Norddeutschland wurde der Krieg getragen, so daß sich nunmehr auch Friedrich Wilh elm I. genötigt sah, die Waffen zu ergreifen und Teile Zurich von Schwedisch-Pommern zu besetzen. Jetzt endlich kehrte Karl Xii. zurück; nach einem sechzehntägigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preußischen Königs halsstarrig zurückwies, so schloß sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vorpommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre später kam es zum Abschluß des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovinzen Livlanv, 8^^ ^' Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rügen und Pommern bis zur Peene, d. H. die Gegend um Stralsund und Greifswald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die O d e r m ü n d u n g in der Hand, die einst der Große Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte.x Friedrich Wilhelm I. 1713-174«. § 171. Friedrich Wilhelms Persönliwk^Kriedrich Wilhelm I. ist Zam einer der bedeutendsten preußischen Könige und seine Regierung eine der folgenreichsten gewesen. Seine Großtaten liegen auf dem Gebiete der

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. uncounted

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kbg. Wodic. Abb. 18. Eine Eisenbahnnotbrücke bei Friedland, die von unseren Eisenbahn-truppen in sechs Wochen erbaut wurde. Im Hintergründe die von den 9hmvn gesprengte Brücke. Au Nr. 67. „Kbg. Woche." Phot. Krauskopf, Kbg. Abb. 19. Gefangene Russen in Gerdauen bei der Arbeit. Zu Nr. 67. „Kbg. Woche." Abb. 20. Die von den Nüssen ausgeraubte Sakristei der evangelischen Kirche in Goldap. §u Nr. 67.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 80

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Iv. Kriege und Erwerbungen. In dem Nordischen Kriege (1700 1721), den der Schwedenknig Karl Xii. gegen Rußland, Dnemark und Polen fhrte, hatte sich Preußen keiner der streitenden Parteien angeschlossen. Als aber Russen und Polen während des Aufenthaltes Karls in der Trkei siegreich in Pommern eindrangen und den Schweden die Stadt Stettin entrissen, schlo sich Friedrich Wilhelm I.'den Gegnern Schwedens an, um fr fein eigenes Interesse zu sorgen. Er erhielt gegen Erstattung der Be-lagernngskosten (600000 Mark) die Festung Stettin, ohne jedoch vorlufig seine Neutralitt aufzugeben. Karl Xii. forderte aber nach feiner Rckkehr aus der Trkei die Stadt ohne Entschdigung zurck und nahm eine feindliche Haltung gegen Preußen ein. Friedrich Wilhelm erklrte jetzt an Schweden den Krieg, und in Verbindung mit schsischen und dnischen Heerhaufen eroberten preuische Truppen ganz Vorpommern nebst der Festung Stralsund, nachdem sie unter ihrem khnen Feldherrn Leopold von Dessau auch die Insel Rgen den Schweden entrissen hatten. Im Frieden zu Stockholm (1720) erhielt Preußen die Stadt Stettin, Vorpommern bis zur Peene und die beiden Inseln Usedom und W oll in. Somit war Preußen von jetzt an wenigstens im Besitze der fr Brandenburg so wichtigen'odermndungen; es hatte einen Fu am Meere, um am Handel der ganzen Welt teilnehmen zu knnen. Im Frieden zu Utrecht (1713) bekam Friedrich Wilhelm I. das sdlich von Kleve (S. 32) gelegene Obergeldern; es bildet mit Mors den ltesten Teil der Rheinprovinz. Fr seine treue Anhnglichkeit an den Deutschen Kaiser und fr deffen Untersttzung in dem Polnischen Erbfolgekriege erntete er wenig Dank. Als im Jahre 1738 ^ittrch und Berg durch Aussterben des Hauses Psalz-Nenbnrg frei wurden, zog der Kaiser seine frher (1728) gemachte Zusage zurck." Ties gekrnkt der eine solche Handlungsweise, soll der König, indem er auf den Kronprinzen zeigte, gesagt haben: Dasteht einer, der mich rchen wird." V. Tod. Die Regierung Friedrich Wilhelm 1. war streng absolut. ]) aber bei allen seinen Manahmen hatte er nur das Wohl des Staates und *) Ich stabilere die souverainite und setze die Krone wie einen rocher von bronze." Worte des Knigs an die preuischen Junker, die sich seinen Verordnungen nicht fgen wollten.

4. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 126

1905 - Leipzig : Hirt
126 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuern Zeit bis zum Westflischen Frieden. Nach Baners Tode bernahm Torsten son die Fhrung des schwe-dischen Heeres. Durch lange Gefangenschaft und durch Gicht an Hnden und Fen gelhmt, mute er sich von seinen Soldaten in einer Snfte tragen lassen. Dennoch hat sich kein schwedischer General schneller be-wegt. An Feldherrntalent hat ihn auer Gustav Adolf keiner bertroffen. Er hat bei Breitenfeld in der Nhe von Leipzig im Jahre 1642 einen glorreichen Sieg der die kaiserlichen Truppen davongetragen. Es war dies auf dem nmlichen Schlachtfelde, auf dem Gustav Adolf elf Jahre frher Tilly zum ersten Male besiegt hatte. Der Westflische Friede. Zu Mnster und Osnabrck kam im Jahre 1648 der Friede zustande. Die Hauptbeschlsse sind folgende: 1. Schweden erhlt Vorpommern, d. h. den jetzigen Regierungs-bezirk Stralsund, ferner die Inseln Rgen und Wollin, das Haff und die Odermndung, die Stadt Wismar in Mecklenburg, die Bistmer Bremen und Verden, dazu eine Kriegsentschdigung von 15 000 000 Marl Mit dem Bistum Bremen ging die Wesermndung an Schweden der. Den Nord- und Ostsee Handel beherrschten die Schweden. 2. Frankreich behlt Metz, Toul, Verdun und bekommt das Elsa. 3.. Brandenburg erhlt Hinterpommern und als Entschdigung fr Vorpommern die ehemaligen Bistmer Magdeburg, Halberstadt, Minden und das Stift Kammin in Pommern als weltliche Frstentmer. 4. Die Schweiz und Holland werden als unabhngige Staaten aner-kannt. Die Rheinmndungen gehrten nicht mehr zum Deutschen Reiche. 5. Die einzelnen Fürsten werden in ihren Lndern selbstndig, sie hren auf, dieselben vom Kaiser zu Lehen zu tragen. Sie drfen Bnd-niffe untereinander schlieen, sogar mit Fürsten des Auslandes; nur drfen solche Bndnisse sich nicht richten gegen Kaiser und Reich. 6. In kirchlicher Beziehung werden das katholische, das lutherische und das reformierte Bekenntnis als gleichberechtigt anerkannt. 7. Frankreich und Schweden bernehmen die Brgschaft fr die Durchfhrung des Friedens und erhalten dadurch Gelegenheit, sich fort-whrend in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. 5. Deutschland nach dem Dreiigjhrigen Kriege. Endlich war der Tag des Friedens erschienen, den Schiller so un- vergleichlich geschildert hat: V schner Tag, wenn endlich der Soldat Ins Leben heimkehrt, in die Menschlichkeit, Zum frohen Zug die Fahnen sich entfalten, Und heimwrts schlgt der sanfte Friedensmarsch, Wenn alle Hte sich und elmc schmcken Zhit grnen Ittai'n, dem letzten Raub der Felder! Der Städte Tore gehen auf von selbst, Nicht die Petarde braucht sie mehr zu sprengen! Vonlnenschen sind diezvlle rings erfllt, Von friedlichen, die in die Lfte gren; ?ell klingt von allen Trmen das Gelut', Des blut'gen Tages frohe Vesper schlagend.

5. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 29

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
5. Der Westfälische Friede 29 X 1. Ferner . . . überläßt die Kais. Majestät mit Einwilligung der Kurfürsten, Fürsten und Stände des Reichs . . . dem Reiche Schweden nachfolgende Landschaften mit allen ihren Rechten zu einem immerwährenden und unmittelbaren Reichslehen. 2. Das ganze Vorpommern samt der Insel Rügen. ... Nächst diesem Hinterpommern, Stettin, Garz, Damm, Gollnau und die Insel tdoilin samt der darin fließenden Oder und dem Meere, das insgemein das frische Haff genannt wird, und feinen drei Ausflüssen Peene, Swine und Divenow und beiderseits angrenzendem Lande vom Hnfange des königlichen Gebietes bis an das baltische Meer, in der Breite des östlichen Ufers, über welche die königlichen und kurfürstlichen Kommiffarien ... sich gütlich einigen werden. 4. . . . Was aber den Herzogen in Hinterpommern zugestanden, solches soll nebst dem ganzen Bistum (lammin . . . dem Herrn Kurfürsten zu Brandenburg zustehen.. . . 6. Der Kaiser überläßt auch der durchlauchtigsten Königin in Schweden ... die Stadt und den Hafen zu Wismar. ... 7. . . . (ebenso) das (Erzbistum Bremen und das Bistum Verden___________ 8. Der Stadt Bremen aber . . . soll ihr gegenwärtiger Stand, ihre Freiheiten . . . verbleiben. . . . 9. Für alle obengenannten Länder und Lehen nimmt der Kaiser mit dem Reiche die durchlauchtigste Königin und ihre Nachfolger im Reiche Schweden als unmittelbaren Reichsstand auf. . . . 12. Dazu überläßt er ihnen in allen besagten Lehen das privilegium de non appellando. . . . Xi 1. Zu gleichwertiger Entschädigung aber soll dem Kurfürsten zu Brandenburg, Herrn Friedrich Wilhelm, . . . übergeben werden das Bistum Halberstadt. . . . 4. (Eben diesem Herrn Kurfürsten soll auch ... das Bistum Xttinben ... übergeben werden. . . . 6. Gleicherweise soll dem Herrn Kurfürsten die Anwartschaft auf das (Erzbistum Magdeburg eingeräumt werden, und zwar so, daß, wenn es durch den Tod des gegenwärtigen Administrators, Herrn Augusts, Herzogs zu Sachsen, oder durch seine Nachfolge in der Kur oder eine andere Nachfolge frei werden sollte, dieses ganze (Erzbistum . . . dem Herrn Kurfürsten . . . übertragen wird. 7. Unterdessen aber soll das Kapitel samt den Ständen und Untertanen besagten (Erzstiftes gehalten fein, gleich nach dem Friedensschlüsse ... für den eintretenden Fall (in eventum) den huldigungseid zu leisten. 8. Der Stadt Magdeburg aber soll ihre alte Freiheit. . . wie auch ihre übrigen Privilegien und Rechte . . . verbleiben. . . . Xii 1. Für das, was dem Herzog von Mecklenburg-Schwerin . . . (mit löismar) abgeht, sollen ihm und seinen männlichen (Erben die Bistümer Schwerin und Ratzeburg gehören. . . . Georg-Eckert-Instltut für international© Schulbuchforschung Braunschwelg -Schulbuchbibliothek

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 30

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 164s —1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 — 1740. Holländers Benjamin Raule eine Flotte, die mit Erfolg die spanische Silberflotte angriff, sowie eine afrikanische Handelskompanie und machte den freilich verfrühten Versuch an der Küste von Ober-Guinea eine Kolonie anzulegen; das Fort Groß-Friedrichsburg wurde am Neujahrstage 1683 vom Major v. d. Groben gegründet1. Auch das geistige Leben fand Pflege: eine Universität wurde in Duisburg gegründet und die königliche Bibliothek in Berlin angelegt. § 26. b) Die auswärtige Politik. Im Innern stark geworden, verließ der brandenburgische Staat den engen Rahmen kurfürstlicher Politik und begann an der europäischen Politik teilzunehmen. a) Der schwedisch - polnische Krieg 1655— 60 und die Erwerbung der Souveränität in Preußen. Bei dem Angriff, den Karl X. von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen unternahm (§ 22 a), neutral zu bleiben war Friedrich Wilhelm unmöglich. Im Vertrage zu Königsberg wurde er gezwungen, Schweden statt Polens als Oberlehnsherrn über Preußen anzuerkennen und ward bald darauf Karls X. Verbündeter. Als solcher half er ihm 1656 die blutige dreitägige Schlacht bei Warschau gewinnen; die Teilnahme der Brandenburger, die von ihrem Kurfürsten, dem General Otto v. Sparr und dem Grafen Georg Friedrich v. Waldeck geführt wurden, entschied den Sieg zu Karls Gunsten. Um die weitere Teilnahme Brandenburgs am Kriege zu erlangen, mußte aber nun der Schwedenkönig im Vertrage zu Labiau (an der Deime, einem Arm des Pregels ins Kurische Haff) die Souveränität Preußens anerkennen. Doch da änderten sich die Verhältnisse, als Österreich und Dänemark auf Polens Seite traten. Da jetzt Schwedens Niederlage wahrscheinlich war, verließ Friedrich Wilhelm seinen Verbündeten und schloß sich gleichfalls Polen an, das 1657 im Vertrage zu Wehlau (am Pregel) Preußen die Souveränität zugestand. Im Frieden zu Oliva (bei Danzig) wurde 1660 dem Kurfürsten die Souveränität in Preußen von allen Beteiligten bestätigt. §27. ß) Die Rettung Hollands und die Zertrümmerung des schwedischen Übergewichts in Norddeutschland. Trotz den lockendsten 1) Friedrich Wilhelm I. verkaufte (1717) diese Kolonial besitzungen an die holländisch-westindische Kompanie.

7. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 103

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
103 gezogen. Gehorsam, Pnktlichkeit und Sauberkeit waren die vor-nehmsten Soldatentugenden; auf Manneszucht wurde streng ge-halten (Gassenlaufen), Fahnenflucht auf das hrteste bestraft. Fürst Leopold von Dessau, der Schpfer der preuischen Infanterie, stand dem König bei der Ausbildung der Soldaten zur Seite. In seinen Offizi>eren suchte der König das Ehrgefhl zu wecken: auch lie er sie nicht mehr von den Obersten auswhlen, sondern stellte sie selber an und sah hierbei nicht so sehr auf Abstam-mung und Herkunft als vielmehr auf Anlage und Tchtigkeit. Um einen guten Nachwuchs fr die lteren Offiziere zu haben, grndete er zu Berlin das Kadettenkorps. Auffallend war des Knigs Vorliebe fr recht groe Soldaten, lange Kerls"; sein Lei!bregiment in Potsdam war eine wahre Riesengarde von 4000 Mann. Wo man von einem recht groen Menschen hrte, da suchten des Knigs Werber ihn durch Geld oder auch durch List und Gewalt in ihren Besitz zu bringen. Auswrtige Fürsten konnten Friedrich Wilhelm keine grere Freude bereiten, als wenn sie ihm recht groe Soldaten schickten. Kriege und Erwerbungen. Im Nordischen Kri'ege (17001721) hatte sich Preußen keiner der streitenden Parteien angeschlossen. Als aber Russen und Polen während des Aufent-Haltes Karls in der Trkei siegreich in Pommern eindrangen und den Schweden die Stadt Stettin entrissen, schlo sich Friedrich Wil-Helm I. den Gegnern Schwedens an, um fr sein eigenes Interesse zu sorgen. Er erhielt gegen Erstattung der Belagerungs-kosten die Festung Stettin, ohne jedoch vorlufig seine Neutralitt aufzugeben. Karl Xii. forderte aber nach seiner Rckkehr aus der Trkei die Stadt ohne Entschdigung zurck und nahm eine feindliche Haltung gegen Preußen ein. Friedrich Wilhelm erklrte danach an Schweden den Krieg, und in Verbindung mit schsischen und dnischen Heerhaufen eroberten preuische Truppen ganz Vorpommern nebst der Festung Stralsund, nachdem sie unter ihrem khnen Feldherrn Leopold von Dessau auch di'e Insel Rgen den Schweden entrissen hatten. Im Frieden zu Stockholm (1720) erhielt Preußen die Stadt Stettin, Vorpommern bis zur Peene und die beiden Inseln Usedom und Wollin. Somit mar Preußen von jetzt an wenigstens im Besitze der fr Brandenburg so wichtigen

8. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 71

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich Wilhelm I. 1713—1740. 71 daß sich nunmehr auch Friedrich Wilhelm I. genötigt sah, die Waffengsadrich zu ergreifen und Teile von Schwedisch-Pommern zu besetzen. Jetzt endlich kehrte Karl Xii. zurück; nach einem sechzehntägigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preußischen Königs halsstarrig zurückwies, so schloß sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vorpommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre später kam es zum Abschluß des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovinzen Liv- Friede, land, Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rügen und Pommern bis zur Peene, d. H. die Gegend um Stralsund und Greifswald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die Odermündung in der Hand,- die einst der Große Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte. 2. Die Zeit der Begründung der preußischen Großmacht/ 1713 — 1786. Friedrich Wilhelm I. 1713 — 1740. § 78. Friedlich Wilhelms Persönlichkeit. Friedrich Wilhelm I. ist einer der bedeutendsten preußischen Könige und seine Regierung eine der Persönlich-folgenreichsten gewesen. Seine Großtaten liegen auf dem Gebiete der inneren Politik, der Landesverwaltung, der Finanzen, des Heerwesens, endlich auch des Schulwesens. Sein Sinn war durchaus auf das Praktische gerichtet; hier bewies er einen außerordentlich sicheren Blick für das, was nützlich und durchführbar war; alles Scheinwesen, aller Glanz und Prunk war ihm durchaus zuwider. Bei dieser nüchternen Art hatte er freilich wenig Verständnis für höhere Bildung, für Wissenschaft und Kunst; seine Erholung suchte er im Tabakskollegium, wo politische Dinge in zwangloser Weise besprochen und auch wohl derbe Späße gemacht wurden. Aber er war ein König, dem die Pflicht über alles ging. In rastloser Tätigkeit verflossen ihm die Tage; er war, wie er selbst sagte, „sein eigener Finanzminister und Felbmarschall"; für bte großen und ebenso für die kleinen Angelegenheiten des Staatslebens hatte er ein

9. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 60

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
60 Westen, Schweden und Norwegen im Norden und Rußland im Nordosten. Sie standen noch auf einer niedrigen Stufe ihrer Entwicklung und konnten daher deutsches Geld, deutsche Waren und solche, die aus dem Süden Europas durch Deutschland gingen, nicht entbehren. Da-Tie neben aber hatten namentlich die Bewohner der drei nordischen König-Städte re^e — Dänemark, Schweden und Norwegen — den seit den ältesten D?/nor Seiten in ihnen lebendigen kriegerischen Geist noch nicht soweit dämpfen Mächtt können, daß nicht beim Anblick der in redlicher Arbeit erworbenen Reichtümer die alte Raublust in ihnen erwachte. Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald, die sogen, .wendischen' Städte, waren häufig gezwungen, mit den Waffen in der Hand die Ranbgelüste der nordischen Machthaber zu zügeln. Am 22. Juli 1227 entrissen die Lübecker unter ihrem Bürgermeister Alexander v. Soltwedel im Bunde mit den Grafen Alf (Adolf) von Holstein und Heinrich von Schwerin in der blutigen Schlacht bei Bornhöved dem König Waldemar dem Siegreichen die deutschen Küstenlande wieder, deren er sich bemächtigt hatte. 1234 hatte Waldemar die Trave durch eine starke Kette sperren lassen, so daß den lübischen Schiffen Einfahrt und Ausfahrt abgeschnitten war. Aber der große Bürgermeister Lübecks wußte Rat. Er befahl den aus Preußen herankommenden großen Schiffen, mit starkem Winde gegen die Kette zu segeln. Als sie gesprengt und die Fahrt wieder frei war, ließ Waldemar fein größtes Schiff mit Steinen gefüllt, quer vor der Münduug der Trave versenken. Auch jetzt verzagten die wackeren Bürger nicht; sie durchstachen den ,Priwal', eine schmale Landenge, und bald nachher zerschnitten die aus Reval heimkehrenden Koggen die Sperrung der Trave. Als Waldemar nun im größten Zorne den Lübischen mit acht großen Kriegsschiffen bei Warnemünde auflauerte, begegneten ihm die Schiffe der Städter auf dem Rostocker Ties. Der Kampf entbrannte. Fünf seiner besten Koggen sah der König in Flammen aufgehen, sein Admiralsschiff mit 400 Mann Besatzung wurde von Herrn Alexander erstiegen — da sank dem kriegssreudigen Dänenkönig der Mut, und in einem Rennschifflein suchte er das Weite. 1283 bedrohte der König Erich von Norwegen die Freiheit der Ostseestädte. Da sandte der Bund der ,wendischen' Orte eine Flotte an die norwegische Küste, eine andere in den Sund, so daß den Norwegern alle Zufuhr abgeschnitten war. Als nun infolgedessen Hungersnot entstand, bequemten sich die trotzigen Feinde 1285 nicht allein

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 218

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 218 - kaiserl. Maj. mit Einwilligung des Reiches und kraft dieser Verhandlung der Knigin und ihren Erben, Nachfolgern und dem Reiche Schweden folgende Lnder mit vollem Rechte als bestndiges und unmittelbares Reichslehen. : \ 2- Erstens das ganze Vorpommern mit der Insel Rgen, so viel beides unter den letzten Herzgen von Pommern unter sich begriffen; nchst diesem in Hinterpommern Stettin, Garz, Dam, Golnau und die Insel Wollin samt dem dazwischenrufenden Oderstrom und dem Meere, insgemein das frische Haff genannt, und seinen drei Ausflssen, Peene, Swine und Divenow, und auf beiden Seiten angrenzenden Lande vom Anfange des kniglichen Gebiets bis an die Ostsee und zwar in der Breite des gegen Morgen gelegenen Ufers, der' welche sich die kniglichen und kurfrstlichen Kommissarien bei Bestimmung der Grenzen in Gte vergleichen werden. 6. Zweitens bergibt auch der Kaiser mit Bewilligung des Reichs der durchl. Knigin die Stadt und den Hafen Wismar samt der Festung Walfisch und den mtern Poel (ausgenommen die Drfer Sehedorf, Weitendorf, Branden-Husen und Wangern, die zum Hospital des H. Geistes in Lbeck gehren) und Neukloster mit allen Rechten, womit die Herzge von Mecklenburg sie bisher inne-gehabt haben. 7. Drittens bergibt der Kaiser mit Bewilligung des Reichs der durchl. Knigin das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden mit dem Amte Wils-hausen . . . samt allen geistlichen und weltlichen Gtern wie auch allen Rechten zu Land und Wasser zu einem immerwhrenden und unmittelbaren Reichs- lehen..... 9. Viertens nehmen der Kaiser nebst dem Reiche wegen aller genannten Lnder die Knigin von Schweden und ihre Nachfolger zu einem unmittelbaren Reichsstande an, so da zu den Reichstagen unter. den anderen Stnden auch Schweden unter dem Titel eines Herzogs zu Bremen, Verden und Pommern wie auch Fürsten zu Rgen und Herrn zu Wismar sollen berufen werden..... 11. Artikel. 1- Als ein quivalent soll dem Kurfrsten von Brandenburg Fried-rich Wilhelm, weil derselbe seinen Rechten auf Rgen und Vorpommern ent-sagt, ihm und seinen Nachfolgern, auch mnnlichen Anverwandten, insonderheit dem Markgrafen Christian Wilhelm, ehemaligem Administrator des Erzstifts Magdeburg, wie auch Christian, Herrn zu Kulmbach, und Albrechten zu Ans-bach und deren mnnlichen Erben, sobald der Friede ratifiziert ist, von Jhro kaiserl. Maj. mit Einwilligung der Stnde das Bistum Halberstadt mit allen Rechten zu einem bestndigen und unmittelbaren Lehen bergeben werden. Es soll der Kurfürst auch sogleich in den ruhigen Besitz kommen und deswegen Sitz und Stimme auf dem Reichstage und im niederschsischen Kreise haben; die Religion aber soll er in dem Zustande lassen, wie sie zwischen dem Erzherzog Leopold Wilhelm und dem Kapitel verabredet ist, jedoch so, da es nichts weniger dem Herrn Kurfrsten erblich verbleibe und das Kapitel kein Recht zu whlen und zu regieren oder bei der Stiftsregierung behalte, sondern da der Kurfürst in diesem Stifte die Macht, welche die brigen Reichsfrsten in ihren Gebieten ge-nieen, auch haben solle..... 4. Gleichfalls soll dem Kurfrsten das Bistum Minden zu einem ewig-whrenden Lehen von Sr. kaiserl. Maj. bergeben werden, und er bald nach
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