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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 45

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 45 ostwestlicher Richtung allenthalben breite Talwege öffnen, zumal über die Thü- ringische Hochfläche hin, so war die Anlage eines vielverzweigten Schienennetzes zur Verkettung von Nord und Süd möglich. klimatische Gegensätze. Bodenbau. Die großen Unterschiede der relativen Erhebung verursachen in Mitteldeutschland starke klimatische Gegensätze. Ungastlich und rauh sind die Plateaus, und der naßkalte Fels- und Tonboden der Eifel, des Hunsrück und Westerwald werden sogar vom Wald gemieden. Vom Vogelsberg sagt ein Sprichwort: „Im Lande Hessen gibts hohe Berg, aber nichts zu essen", und auch die Rhön gilt als ein Land armer Leute. Dagegen sind die tiefeingesenkten und geschützten Täler und Becken sowohl durch hohe Temperaturen als auch durch vortrefflichen Ackerboden begünstigt. Löß findet sich an den Berggehängen oft bis zu einer Höhe von 300 in. Vor allem zeichnen sich das Rhein- und» Moseltal durch ihr mildes Klima aus, und an ihren Berglehnen gedeihen die Traube, die Wal- nuß und die Edelkastanie, ferner alle übrigen Obstsorten und Gartenfrüchte. Die einzelnen Landschaften. Das Rheinische Schiesergebirge. (Nenne die einzelnen Teile desselben und ihre Begrenzung!) Die Rauheit der Bergländer ward hier zum Ansporn, nach den Schätzen zu suchen, die im „lichtlosen Erdenschöße" verborgen sind, wodurch diese Gebirge zu Musterschulen des Berg- und Hüttenwesens für die ganze Welt geworden sind. In den rheinischen Landen hat die industrielle Tätigkeit auf deutschem Boden ihre großartigste Entfaltung gefunden. Die reichen Kohlenlager im Ruhr- und Saarbecken und ihre Zusammenlagerung mit Eisenerzen haben auch eine Bevölkerungsdichte hervorgerufen, die im Düsseldorfer Regierungsbezirk bis zu 600 Bewohnern auf 1 qkrn steigt. Die wichtigsten unter den Erzeugnissen der rhei- nischen Industrie sind die Gußstahlkanonen der Kruppschen Werke in Essen (300 000 E.), in denen allein 30 000 Arbeiter und Beamte beschäftigt sind, die Stahlwaren von Solingen und Remscheid, die Baumwollstoffe von Elberfeld-Barmen (340 000 E.), die Samt- und Seidenstoffe von Krefeld (130 000 E.), die Tuche von Aachen (155000 E.) und M.-Gladbach, die Weißwaren von Neuß. In den vielfach von Vulkanen durchsetzten Gebieten findet sich auch eine Reihe viel- besuchter Badeorte, so Wiesbaden (110 000 E.), Homburg v. d. Höhe, Selters, Ems, Kreuznach, Neuenahr und Aachen-Burtscheid. Die Rheinfranken. In den von ihnen bewohnten und vielfach reich gefeg- neten Gebieten herrscht eine heitere Lebensauffassung vor, wie sie auch in den Kar- nevalsvergnügen von Mainz und Köln und in mancherlei Sprichwörtern und Redens- arten zum Ausdruck kommt, z. B. „Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's l" „Erst mach deine Sach', dann trink' und lach'!" Dabei ist der Rheinfranke sehr arbeitsam und sparsam und hält viel auf seinen zwar meist kleinen, aber doch selbständigen Grundbesitz. Außer der großen Rührigkeit zeichnet den Rheinfranken auch reiche Phantasiebegabung aus; sie offenbart sich in der Fülle der Rheinsagen wie in der Pflege der Kunst und Poesie. Hier ragt das stolzeste Werk deutscher Baukunst auf, der Kölner Dom, hier wirkte die alte Kölner Malerschule und blüht noch heute die Düsseldorfer Kunst- akademie, hier ist die Heimat vielgerühmter Dichter, von denen nur Karl Simrock, Gottfried Kinkel, Emil Rittershaus, Klemens Brentano, Becker und Schneckenburger genannt seien. Fischer.g eistb eck-B ap p ert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. D. V. 4

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 47

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 47 und die Wartburg besuchen oder an den Naturreizen des Thüringer Waldes sich ergötzen wollen. Anders hat sich das wirtschaftliche Leben im Harz entwickelt, dessen Aufbau, Naturschönheit, Sagenreichtum und Geschichte so viel Verwandtes mit dem Thü- ringer Wald hat. Der Harzer hat sich dem Bergbau zugewendet und ist in diesem Gewerbe der Lehrer der Alten und Neuen Welt geworden. (Nenne die wichtigsten Harzstädte!) Die Industriegebiete in Sachsen, in den Sudeten und in Oberschlesien. Uber die Senke des gewerbereichen Vogtlands, in der die große Heer- und Handels- straße von S. nach N. zieht (Hos, Plauen, Reichenbach), wird das ausgedehnte Gebiet der sächsischen Großindustrie mit seiner überaus dichten Bevölkerungs- anhäusung erreicht. Die Grundlagen des Gewerbelebens bilden die Steinkohlen- lager um Zwickau, in deren Umgebung mit wunderbarer Raschheit aus bedeutuugs- Die sächsischen Steinkohlenlager bei Zwickau und Dresden-Plauen. losen Landstädtchen wichtige und volkreiche Plätze der Woll- und Baumwollindustrie . emporgewachsen sind, so Glauchau, Meeraue, Krimmitzschau, Plauen (120 000 E.), Reichenbach, während Chemnitz (290000 E.) außerdem noch große ! Maschinenwerkstätten besitzt. Im Erzgebirge ist nach Erschöpfung der Metallager i der einst blühende Bergbau zurückgegangen. Jetzt hat sich dort bei der Unergiebig- t keit des Bodens und der Rauheit des Klimas die Hausindustrie: Weberei, Spitzen- t klöppelet und Feinstickerei, seßhast gemacht. Ähnliche Verhältnisse wiederholen sich in den Sudeten, wo namentlich in l Hirschberg, Landeshut und Waldenburg die Leinenindustrie blüht. Große l Bedeutung in der Kriegsgeschichte und für den Verkehr von Böhmen nach Schlesien I haben die Sudetenpässe, vor allem die Lausitzer und Waldenburger Senke zu beiden ) Seiten des Riesengebirgs (höchster Gipfel?) und die Pässe des Glatzer Berglands. ? Die großen Steinkohlenlager und Erzhütten Oberschlesiens endlich haben auch i hier eine Reihe vielfach überwiegend von Polen bewohnter Fabrikstädte ins Leben z gerufen: Königshütte, Beutheu, Kattowitz, Gleiwitz. Thüringer, Sachsen und Schlesier. Thüringer, Sachsen und Schlesier sind e Norddeutsche, aber sie sind andern Schlags als die Niedersachsen. Ihre Gesellig- k keit, Lebhaftigkeit und Redseligkeit, ihr gemütvolles Wesen, ihre Liebe zu „Blumen

3. Mitteleuropa - S. 33

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
33 Die Staaten im Gebiet der Weser. § 26 4. Die Staaten im Gebiet der Weser.^ Die Staatengliederung ist hier sehr mannigfaltig. Folgende Staaten haben § 26 wir bei der Betrachtung kennen gelernt: Die Werra fließt anfangs in den Thllringi- schen Staaten. Die Fulda verläuft fast ganz in der Provinz Hessen-Nassau. Der Vogelsberg liegt in dem nördlichen Stück des Großherzogtums Hessen. Die Weser bildet von Münden bis über Minden hinaus im großen und ganzen die Grenze zwischen den Provinzen Hannover und Westfalen. Von da bis Bremen durchfließt sie die Provinz Hannover. Bon Brenden an bildet sie die Grenze zwischen der Provinz Han- nover und dem Großherzogtnm Olden- bürg. Aller und Leine verlaufen fast ganz in der Provinz Hannover. Nach Skizze 29 wollen wir uns die- jenigen norddeutschen Staaten und Pro- vinzen fest einprägen, die wir bisher kennen lernten. Es sind 4 preußische Provinzen (welche?), das Großherzog- tum Hessen (2 Stücke), das Großherzog- tum Oldenburg, das Herzogtum Braun- schweig (3 Stücke, siehe in der Zeich- nuug Br.) und Thüringen. Welche Provinz liegt zwischen Westfalen und dem Königreich Bayern? Welche Provinz liegt zwischen Hannover und der Rhein- Provinz? Die Weser und ihre Nebenflüsse gehören 2 verschiedenen Landschaften an. Es sind 1. Das Weser-Bergland ^ (Rhön, Vogelsgebirge, Teutoburger Wald) und 2. Das Westdeutsche Tiefland (von der Westfälischen Pforte an abwärts). Das Wesergebiet: Zusammenfassung und Cinprägung. Wir lernten über das Gebiet der Weser folgendes: Die Weser entsteht aus § 27 2 Quellflüssen. Der östliche heißt..., der westliche.... Sie vereinigen sich bei.... Die Werra kommt vom ..., die Fulda von .... Was weißt du über den Thüringer Wald? über das Rhöngebirge? über den Vogelsberg? Die größte Stadt an der 1 Fettgedruckt sind nur die Staatennamen, die wir neu kennen lernen. 2 Im allgemeinen Sinne gemeint. Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. I. Teil. 3 Abb. 29. Die 4 westlichen Provinzen Preußens.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 135

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 22. Kulturzustände im zweiten Zeitraum. 135 wurden unter Ludwigs des Frommen Regierung leider die altdeutschen Volkslieder zerstört, die nach Otfrieds Bericht in großer Zahl vorhanden waren. Unter den Männern, welche sich um die Bildung des Volkes und die Förderung der deutschen Sprache verdient gemacht haben, sind vor allen Rhabanus Maurus und Otsried zu nennen. Rhabanus Maurus (-j- 856), ein Schüler Alcuins und Abt zu Fulda, wurde von Ludwig dem Deutschen zum Erzbischof von Mainz ernannt und war als „Vater der Schulen" und „Pfleger der deutschen Sprache" im ganzen fränkischen Reiche berühmt. Otfried (f 870), des Rhabanus Schüler und später Abt des Klosters Weißenburg im Elsaß, war für die Ausbildung der deutschen Sprache wie für die Hebung der Poesie rühmlich thätig. Trotzdem blieb die lateinische Sprache in diesem Zeitraum die herrschende Sprache der Gelehrten, und man bediente sich derselben auch zur Abfassung aller Verträge und Verhandlungen. Die deutsche Sprache war nur Volkssprache und schied sich in die ober- und niederdeutsche. Zu jener gehörte die ostfränkische, alemannische und bayerische, zu dieser die thüringische und sächsische Landessprache. In den nach der Völkerwanderung entstandenen Staaten bildeten sich die romanischen Sprachen, Entwicklungen des Lateinischen, in welchen mehr oder weniger zahlreiche keltische, germanische und arabische Wörter aufgenommen worden sind, ohne daß diese aus die grammatische Bildung der Sprache Einfluß gewonnen hätten. Es waren vorzugsweise: 1) Die proven^alische (romanische, langue d’oc), die Sprache des südlichen Frankreichs; sie reichte über die Pyrenäen und Alpen hinaus und herrschte in einem Teile von Spanien, Italien und der Schweiz. Jetzt lebt sie nur noch in Volksmundarten des südlichen Frankreichs; 2) die französische (langue d’oil), ursprünglich die Sprache des nördlichen Frankreichs, zuletzt die Schriftsprache des ganzen Landes; 3) die italienische, 4) die spanische und 5) die portugiesische Sprache. Die englische Sprache bildete sich aus dem mit wenigen keltischen und lateinischen Elementen gemischten Angelsächsischen und dem Französischen. Die rauhe Kriegszeit unter den Karolingern und die Einfälle der heidnischen Nachbarvölker war der Entfaltung der Kultur in Deutschland nicht förderlich. Erst unter den sächsischen Kaisern begann wieder eine bessere Zeit. Infolge der Züge der sächsischen Kaiser nach Italien und unter

5. Landeskunde von Thüringen - S. 18

1913 - Breslau : Hirt
18 A. Thüringen in seiner natürlichen Umgrenzung. Die Wohnung zeigt fast allgemein die fränkische Hausanlage: eigenartig sehen die Häuser im Schiefergebirge aus, da auch die Wände aus oft verschieden- farbigem Schiefer hergestellt oder damit bedeckt sind. Die Thüringer haben eine besondere Vorliebe für Kuchen sowie für manche Speisen, wie „rohe Klöße", Kumst (eine Art Sauerkraut) u. a. m. Einzigartig ist das bekannte Lichtenhainer Weißbier. Die Sprache weicht im südlichen Vorlande und auf der Südseite des Thüringer Waldes bedeutend ab von den Mundarten nördlich des Gebirges? im 8 herrscht im allgemeinen der fränkische, im N der thüringische Dialekt,' doch reicht im W das thürin- gische Sprachgebiet auch auf die Südwestseite des Thüringer Waldes hinüber (vgl. die voranstehende Sprachenkarte mit der hessischen-, nieder- und obersächsischen Sprachengrenze). 3m allgemeinen ist der Thüringer frohmütig, pflegt die Musik, liebt Festlichkeiten; so spielt bei den Städtern das „Vogelschießen", in den Dörfern die „Kirchweih", Kirmes oder Kirmse, eine große Rolle, ebenso die zum Teil auf offener Wiese gehaltenen Jahr- Märkte - manche Orte haben wieder ihre besonderen Feste: Mühlhausen das Brunnenfest, Naumburg das Kirschfest, Erfurt das Martinsfest, Eisenach den Sommergewinn usw. Die Jucht von Zierpflanzen und das Halten von Stubenvögeln als Ausdruck der Naturliebe sind allgemein im thüringischen Volke verbreitet. 2. Zur geschichtlichen Entwicklung. 1. Lange vor der Zeit, aus der wir geschichtliche Nachrichten besitzen, war unser Gebiet besiedelt, zahlreiche Funde und sonstige Nachforschungen haben unsere Anschauungen über die Bewohner aus vorgeschichtlicher Zeit mehr und mehr geklärt: Wir unterscheiden die Bewohner der Steinzeit und Metall- zeit? wir gliedern die erstere in eine ältere und jüngere Steinzeit, die letztere in die Bronze-, Hallstatt- und La Tene-Periode, so benannt nach den besonders reichhaltigen Fundstätten von Hallstatt im Salzkammergut und von La Tene im See von Neuchätel. Die spärlichen Funde in den altdiluvialen Kalktuffen bei Taubach und Süßenborn unweit Weimar sowie in den Höhlen Ostthüringens, wie z. B. in der Lindentaler Hyänenhöhle bei Gera, haben dargetan, daß Menschen bereits in Thüringen lebten, als hier noch Mammute, Nashornarten, Höhlenbären usw. vorhanden waren; allerdings besaßen sie nur sehr einfache Werkzeuge aus Stein, Knochen oder Horn. So diente z. B. der Unterkiefer der Höhlenbären mit dem Eckzahn als Schlagwaffe. In der jüngeren Stein- zeit bemerken wir sodann eine große Vermehrung und Vervollkommnung der Waffen und der sonstigen Geräte: die Steine werden viel vollkommener ge- glättet, durchbohrt usw., die Kunst der Bearbeitung von Ton zu Töpfen mit mehr oder minder entwickelten Verzierungen kommt hinzu, ganze Ansiedelungen sind nachzuweisen, eine entwickelte Totenkultur tritt uns entgegen. Allmählich kommt die Herstellung von metallenen Gegenständen auf, zuerst wohl von Kupfer, alsdann von Bronze, in neuerer Zeit auch in immer steigendem Maße aus Eisen: Die Bewohner der vorgeschichtlichen Wallburg vom Kleinen Gleichberg bei Römhild waren z. B. bereits mit der Eisenbearbeitung recht vertraut. Diese La Tene-Kultur leitet uns bereits zur geschichtlichen Zeit hinüber. 2. Als zu Beginn unserer Zeitrechnung die Römer in das Innere von Deutschland erobernd vorzudringen versuchten, wohnten von der Elbe bis zum oberen Main die Hermunduren, ein germanischer Stamm oder ein Verband deutscher Einzelstämme; die Hermunduren vornehmlich gelten als die Vorläufer der Thüringer, deren Name erst viel später genannt wird. An der Spitze der Thüringer, unter denen sich auch Teile der Angeln und Warnen befinden, standen Könige.

6. Teil 3 - S. 66

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 66 — 10. Schildre ein westfälisches Bauernhaus! 11. Erkläre: „ Schleswig-Holstein ist ein Pfannenkuchen, bei deni der Rand das beste ist." 12. Welche Bedeutung hat der Nordostseekanal? 13. Wo finden wir in Deutschland dänisch redende Bevölkerung? Wo polnisch redende Bevölkerung? 13. Erkläre: Geest, Marsch, goldene Aue, Nordhausen, Trakehner Hengst, Pumpernickel, Sole, westfälische Pforte! Ii. Kartenzeichnen. Wir zeichnen heute die Weser mit ihren Nebenflüssen, Städten u. f. w. an die Wandtafel. (Faustskizze. — Ein Schüler zeichnet, ein anderer giebt die nötigen Anweisungen, z. B.: Zeichne das Fichtelgebirge! Zeichne den Thüringerwald! Zeichne den nordwestlichen Lauf der Werra! Zeichne, wie die Werra das Nordwestende des Thüringerwaldes umgeht! u. s. w. — Korrektur durch die Klasse. Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Vaterland: Lebensgeschichte des Flachses (Westfalen!). — Der Hering (Schleswig-Holstein!). b. Muttersprache: Das brave Mütterchen (Schleswig-Holstein!) — Das Salz (Provinz Sachsen!). 2. Aussatz: Die Provinz Hannover. (Lage, Bodenbeschaffenheit, Bewässerung, Beschäftigung, Ortschaften.) Das ehemalige Königreich Hannover liegt im nordwestlichen Teile Deutschlands. Es breitet sich zu beiden Seiten der Weser aus. Der nördliche Teil der Provinz ist fast völlig eben und be- steht meist aus Marschland, Geestboden und Mooren. Im Süden finden wir Gebirgsland. Hier breitet sich das Wesergebirge und ein Teil des Harzes aus. Hannover ist gut bewässert. Es wird von der Nordsee be- spült und von Ems und Weser durchströmt. Der Weser fließt die wasserreiche Aller zu. Tie Bewohner beschäftigen sich meist mit Ackerbau, Viehzucht, Fischsang und Bergbau. Ackerbau und Viehzucht finden wir vorzugsweise in den Marschen. Fischfang wird an der Küste getrieben. Der Bergbau blüht besonders im Harze.

7. Die deutschen Landschaften - S. 38

1896 - Trier : Lintz
38 Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts. Erzielung eines verständigen Kartenlesens zu wünschen ist, sind etwa folgende: a. Bodenerhebungen und Bodensenkungen: aa. Allgemeine Landsc haftsformen: Hochgebirge, Mittelgebirge, Bergland, Hügelland, Stufenland, Hochebene, Steppe, Sandwüste, Tief- ebene, Sumpf, Moor, bb. Besondere Gebirgs- und Bergformen: Plateaugebirge, Massengebirge, Karnmgebirge, Kot- tengebirge , Bergrücken, Bergkuppe, Bergkegel, Tafelberg, Vulkan, cc. Besondere Formen d e r E i n s e n k u n g : Längsthal, Querthal, Bergpass. b. Gewässer (Unterscheidung zwischen Salz- und Siiss- wasser). aa. Stillstehende Gewässer: See, Tiefsee, Flachsee, Meer oder Ocean (Meeres- strömung, Ebbe und Flut, Brandung), Meerbusen oder Golf, Meerenge und Strasse, Hafen, -bb. Fliessende Gewässer: Gletscher, Hochmoor, Wasserscheide, Ober-, Mittel- und Unterlauf des Stromes, Delta. c. Küstenentwicklung: Halbinsel, Insel (Koralleninsel), Inselreihe, Insel- gruppe (Archipel), Landenge, Landzunge (Nehrung), Landspitze, Kap, Düne, Watten. Die Begriffe werden erklärt, wenn der bezügliche Gegen- stand zum erstenmale im Unterricht vorgeführt wird. Die nötigen sachlichen Erläuterungen wird man im stofflichen Teile an den betreffenden Stellen finden. 2. Die Vermittlung einer genügenden (d. h. den Zielen der Schulen entsprechenden) Kenntnis der einzelnen Erdräume. in früherer Zeit wurde im erdkundlichen Unterrichte das Hauptgewicht auf die Einprägung eines grossen Gedächt- nisstoffes, einer reichen Fülle von Namen und Zahlen gelegt*). Diese einseitige Auffassung der Lehr- und Lernaufgabe hat Ritter über Bord geworfen. Indem er die Bedeutung der Worte Hum- boldts, dass der Reichtum der Naturwissenschaften nicht mehr in der Fülle, sondern in der Ver k et tu n g der *) Vielfach macht man es noch heute so, leider! In einer Töchterschule mussten sich die Schülerinnen z. B. hei der Erdkunde Pommerns die Namen von sieben Küstenflüssen einprägen. Wie viel Zeit und Kraft könnte da gespart werden für wichtigere und bildendere Aufgaben !

8. Die deutschen Landschaften - S. 71

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 71 and mit dem St. Gotthard hängt sie nur im Oberalpasse zwi- schen Reuss und Rhein zusammen. Wie in der Richtung, so hat sie auch im geologischen Aufbau mit der Finsteraarhorngruppe eine merkwürdige Uebereinstimmung; denn sie besteht ebenfalls nur in der dem St. Gotthard, dem Herz der Schweizer Alpen, zugekehrten Seite aus krystallinischem Gestein, während in der andern schon der Kalkstein auftritt. An Mächtigkeit und Höhe, sowie in der Gipfelbildung und in der Ausdehnung der Gletscher steht sie aber jener Gruppe weit nach. Der höchste Berg ist der hohe T ö d i (3623 m). Er ragt über seine Umgebung bedeutend hervor und ist darum weithin sichtbar. Wie über die Finsteraarhorngruppe, so führen auch über die Tödikette keine Kunststrassen, sondern nur Saumpfade. Die Finsteraarhorn-, Tit Iis- und Tödi g ruppe können als eine zusammengehörige, nur durch Flussthäler in diese drei Glieder geteilte Alpenkette aufgefasst werden, zu der der St. Gotthardstock etwas süd- licher in der Mitte gelegen ist. Von diesem ziehen sich auch nach Südwesten und Südosten Gebirgszüge, nach jener Richtung die Matterhorngruppe oder Monterosagruppe (vom Simplonpasse an), nach dieser die Gott- hardgruppe i. weit. Sinne (auch Adulagr. genannt), welche beiden wieder eine zusammenhängende südliche Kette bilden. Alle genannten Alpenzüge, die im St. Gotthard gleichsam ihren Ausstrahlungspunkt haben, wer- den unter dem Namen M i 11 e 1 a 1 p e n vereinigt, weil sie von dem ganzen Alpen- gebirge den mittlem Teil bilden. An ihn setzen sich im Westen, vom Passe des g r o s s e n S t. B e r n h a r d an, die in südlicher Richtung verlaufenden Wefs t- Alpen an. Im Osten schliessen sich zunächst, vom Splügenpasse bis zum Brenn erpasse, Alpenzüge an, die noch zu den Mittelalpen gerechnet werden und deren östlichen Flügel bilden. Dann folgen vom letztern Passe an die Ostalpen, die bis zur Donau reichen. Das Hochgebirge*) der Alpen stammt nicht aus der ältesten Bil- dungszeit der Erdoberfläche, sondern ist zu dieser Höhe erst in der tertiären**) Zeit, emporgehoben worden. Die wissenschaftliche Nachforschung über die Ent- stehung der Alpen hat die Spuren grosser und vielfacher Veränderungen, welche auf diesem Stück Erde vorgegangen sind, gefunden. Mehrmals ist das jetzige Alpengebiet von üppigem Pflarizenwuchs bedeckt gewesen, mehrmals ist es, in Abwechslung mit jenen Zeitabschnitten, zum teil wenigstens von den Meeres- wogen bespült worden. Infolge der allmählichen Erkaltung des Erdkörpers, von der man annimmt, dass sie in der Tertiärzeit schneller fortgeschritten ist, ent- standen Faltungen auf der Erdoberfläche, (ähnlich wie bei einem zusammen- geschrumpften Apfel). Durch die grosse Erdfalte, die sich als das gewaltige Alpengebiet heraushob, wurden die schon vorhandenen, in der sekundären und tertiären Zeit aus Meeresablagerungen entstandenen kalkhaltigen Schichten der Kreide, des Jura, der Trias, der M o 1 a s s e auseinandergesprengt, welche sich jetzt dem hervorgebrochenen krystallinischem Urgestein, den hoch aufge- türmten Granit- und Gneismassen im Norden und Süden vorlagerten. (Er- klärung der Gebirgsbildung nach der Kontraktionstheorie). Aus dieser Entstehungsgeschichte der Alpen ergiebt sich die erste *) Hochgebirge nennt man eine Erhebungsmasse, die über ca. 2500 m steigt. Gebirge, die unter dieser Höhe bleiben, heissen Mittelgebirge. **) Es bedarf wohl kaum des Hinweises, dass man vor jüngern Schülern nicht solche wissenschaftlichen Ausdrücke gebrauchen darf. Man kann sich mit Bezeichnungen, wie älsteste, ältere, jüngere, jüngste Bildungszeiten helfen.

9. Die deutschen Landschaften - S. 64

1896 - Trier : Lintz
(i 4 Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts. Darstellungsweise nach dem genannten Zwecke des erdkund- lichen Zeichnens zu richten. Soll die Zeichnung zur Befestigung der Vorstellungen dienen, so muss sie durch ihre Darstellung eine reiche Anregung zu deren Reproduktion gehen. W i e muss sie dann aber sein ? Die Ansichten gehen sehr aus- einander, besonders bezüglich der Gebirgsdar st eilung. Es sind drei Haupt arten derselben zu unterscheiden, nämlich der S ey dlitz' sehe Strich, die Kir chhoff' s eh e n Bogenreihen und die Matzat'sche Flächendarstellung. Dass die Darstellung der Gebirgszüge durch einen dicken Strich dem oben angegebenen Zwecke des erdkundlichen Zeichnens nicht ent- spricht, leuchtet wohl gleich ein. Da man durch ihn die Breiten- ausdehnung, die Höhe und Abdachung der Bodenerhebung nicht bezeichnen kann, ist von seiner Verwendung keine Förderung der erdkundlichen Anschauung und Vorstellung zu erwarten. Diese Nachteile hatdronke zum teil auszugleichen ge- sucht, indem er zwei gleichlaufende Striche verwendet und den Höhenunterschied durch deren ungleiche Stärke, merklich macht. Die Kirch h off'sehen Bogenreihen können wohl zur Darstellung der Breitenausdehnung dienen, indem man sie in beliebiger Entfernung von einander zeichnet, sowie der Höhe, indem man ihnen eine verschiedene Stärke giebt, doch ist nicht die Möglichkeit gegeben, die allmählichen Ueber- gänge in der Höhe klar ausprägen, und auch kann nicht die allgemeine Höhenlage eines Gebietes, z. B. einer Hochebene be- zeichnet werden- Dies alles ist möglich mit der Matz ät- sch en F lâche n dars tell un g. Ihr stimme ich im Grundge- danken vollständig zu. Jedoch schlage ich folgende technische Verbesserung des Verfahrens vor: Anstatt des Strichschat- tens diene zur Ausprägung der Bodenerhebungen ein körniger Schatten. Dieser lässt sich leicht auf einem etwas rauhen Papier*) mit einem weichen Stifte hervorbringen. Zuerst lege man in der ganzen Ausdehnung des darzustellenden Gebirgs- zuges einen der allgemeinen Höhe desselben entsprechenden gleich- mässigen Schatten an, indem man mit dem Stifte leicht über das Papier fährt. Die höher gelegenen Teile des Gebirges hebe man dann durch d u nk 1 e r n Schatten, der durch stärkeres Aufdrücken des Stiftes entsteht, hervor. Der steilere oder sanftere Abfall prägt sich hierbei von selbst aus. Der technische V o rzug des körnigen Schattens vor dem Strichschatten leuchtet beim Vergleich zweier Zeichnungen sofort ein: die Höhenunterschiede in der Landschaft kommen viel deutlicher und klarer zur Ausprägung. Auch ist die Führung des Stiftes eine leich- tere. Der Strichschatten, dessen einzelne Striche in ihrer Länge, Stärke und Richtung genau zu einander abgepasst werden müssen, *) Das gewöhnliche Zeichenheft von S p e m a n n Nr. 4 für Schattieren nach Gipsmodellen ist für das erdkundliche Zeichnen brauchbar.

10. Die deutschen Landschaften - S. 211

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 211 Nähe dieser Stadt das Hütten- und Eisenwerk Friedrich- Wilhelm s h ü 11 e. Das Sauerland und das Wupperthal. Für den Ackerbau liegen im Sauerland die Verhältnisse ebenso ungünstig wie im Westerwald und den meisten Gegenden des rheinischen Schiefergebirges. Bodenform und Klima hindern seine Ausbreitung und seinen lohnenden Betrieb. M eh r verbreiten konnte sich die Viehzucht, da es nicht an feuchten Wiesenthälern fehlt; jedoch ist der Viehbestand, wenigstens im Osten, geringer als im Westerwald. Der Wald wuchs ist im westlichen Teile des Gebietes unbedeutend, zeigt dort auch keine sehr üppige Entfaltung, weil der Boden ziemlich unfruchtbar ist, während sich mehr nach Osten, im eigentlichen Sauerlande, grosse und schöne Waldungen ausbreiten. Im westlichen Teile, wo infolge der geringeren Erhebung die klimatischen Verhältnisse etwas günstiger sind, hat stellenweise der Obstbau eine eifrige Pflege gefunden. Obschon meistens nur geringwertiges Obst gezogen werden kann, trägt derselbe dort nicht unwesentlich mit zur Besserung der oft ärm- lichen Lebenslage der Bewohner bei. Beschäftigung und Verdienst finden viele Bewohner auch in den zahlreichen, aber meist kleinen Bergwerksbetrieben, die vornehmlich Bleierz, Zinkblei und Eisenerze zu tage för- dern. Am Westrande der bergischen Höhen sind Braunkohlen- gruben in Betrieb. — Bergbau. Wo sich im Sauerlande eine dichtere Bevölkerung ange- siedelt hat, dort hat das Aufblühen der (xewerbthätigkeit dies bewirkt. Der wichtigste Gewerbebezirk ist das gew erb rei che Thal der Wupper. Der Fluss besitzt ein starkes Gefälle, und dieser Eigenschaft verdanken sowohl er als auch seine zahl- reichen kleinen Zuflüsse die hohe Bedeutimg, die sie für die Entfaltung gewerblicher Thätigkeit haben. Das Gewerbe, das sich hier auf kurzem Baume entwickelt hat, ist ein mannigfaltiges und grossartiges, und durch dasselbe sind zahlreiche Ort- schaften schnell zu volksreichen Städten angewachsen. Sein gewaltiges Aufblühen liegt nicht zum geringsten Teile auch in dem Wesen der Bevölkerung selbst begründet. Die Wupper- thäler sind ein Völkchen, das gestählt ist im Kampfe mit der Natur, die den Vorfahren nur wenige Gaben spendete, das genügsam herangewachsen ist, weil die Natur ja nicht viel bot, und das durch den Lebenskampf, den es führen musste, an ein scharfes Nachdenken gewöhnt worden ist. Hieraus kann man es sich erklären, dass, als sich neue und reichere Quellen des Lebenserwerbs darboten, solche mit der g a n z e n T h a t- kraft ausgebeutet wurden und sich eine Rührigkeit
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TM Hauptwörter (200)200

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