und des Nachdenkens.
2y
Lar ist? Aber wie heißt das Ding, welches in keiner Stu-
be fehlen darf, eb es gleich den größten Theil des Jah-
ves ganz unbrauchbar ist? Was bemerkst du in bieder Stu-
be, und besonders an deinen Kleidungsstücken, das sonst
an einem Thiere gesessen hat? Nenne mir die hölzernen,
die eisernen und die kupfernen Gerätschaften, welche in
keiner Küche fehlen dürfen?
Nenne mir alle Theile deines Kopfes — alle deine Be-
dürfnisse - alles, was du in der Schule gebrauchst —'
alle die Thiere, deren Fleisch du gegessen hast? — Jetzt
nenne mir einige vierfüßige Thiere, deren Name sich mir
einem K. anfängt — und nun einige Nögel, deren Name
sich mit eben diesem Buchstaben anfängt? Ich weiß ei-
nige Fische zu nennen, deren Name sich mit einem K.
anfängt. — Nenne mir ein Gewürz, dessen Name sich
mit einem P. ansangt. — Weißt du auch einige Erd-
arten zu nennen? Und einige Edelsteine? Jetzt nenne
mir die wilden Thiere, deren Fleisch gegessen wird?
Und nun diejenigen, deren Pelz kostbar ist? — Weißt
du auch einige Thiere zu nennen, welche unter der
Erde wohnen?
Nenne mir einige Dinge, welche von Natur ein-
grüne Farbe haben — und einige, weiche von Natur
schwarz sind? Jetzt einige, welche sehr leicht sinh
— aber einige, welche sehr schwer sind? Nenne Mir
den zehnten Buchstaben des Alphabets, bett sechsten Mo-
nat im Jahre, die Winter-Monate, einen Frühlings-
Monat und einen Herbst-Monat? Nun auch den Mo-
nat, in welchem du geboren bist? Nenne mir einige
Dinge, welche im Wasser größer und weicher wer-
den — einige, welche im Wasser schmelzen, und ei-
nige, welche auf dem Wasser schwimmen? — Nenne
mir etwas jehr süßes, etwas sehr saures und etwäl
bitteres?
Wie heißen die Theile eines Holzwagens, eines
Spinnrades, eines Messers, einer Feder, eines Fen-
sters und einer Thür? Nenne mir einige Fehler, wel-
che Kindern eigen sind —• und die Tugenden eines gu-
ten Schülers.
Im Herbste ist die Luft — im Sommer ist sie —-
Im Herbste werden, die Früchte Im Frühling
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
3i
und des Nachdenkens.
macht der — Er nimmt dazu die Felle der — und
die Häute der — Hüte macht der — Die Pferde
beschlägt der — den Wagen macht der — Pelze ver-
fertigt der —
Weiche Handwerker beschäftigen sich mit der Verarbei-
tung des Eisens? Welche mit der Verarbeitung des Hol-
zes ? Welche verarbeiten die Wolle und welche.den Flachs?
-— Wessen Beruf ist es, in der Nacht zu wachen, damit
die übrigen Menschen sicher und ruhig schlafen können?
Welche Menschen müssen mitten in der Nacht arbeiten,
damit ihre Mitbürger am Morgen essen können? Wel-
che Menschen können sich bei ihren Berufsgeschäften nicht
rein halten? Und welche müssen bei ihrem Gewerbe viel
Gestank ausstehen?
Sage mir einige Handwerker, welche nur solche Dinge
verfertigen, die entweder zur Bequemlichkeit, oder zum
Vergnügen, oder zur Pracht dienen? Nenne mir die
Künstler, welche durch ihre Kunstwerke unser Auge ergö-
tzen? Nenne mir die Kunst, welche uns bequeme und
schöne Wohnungen verschafft?
Welche Menschen müssen knieend arbeiten? Welche
müssen bei ihrer Arbeit klettern? Welche müssen kriechen
und rutschen? Welche müssen unter der Erde arbeiten?
Welche im Wasser und auf dem Wasser? Welche in den
Wäldern? Welche müssen beständig gehen, um ihr
Brod zu verdienen? Welche müssen mit'den Händen und
Füssen zugleich arbeiten? Welche müssen viel Hitze bei
ihrer Arbeit ausstehen? Welche viel Kälte? Welcher
Menschen Beruf erfordert cs, fast immer auf Reisen zu
ftyn? Welche müssen beständig Blut vergießen? Von
welchen Handwerkern könnte man sagen: sie leben vom
Winde?
Was nicht geschehen kann, ist unmöglich. Es ist
unmöglich, daß ein Schüler etwas lerne, wenn er nicht
aufmerksam und fleißig ist. Es ist unmöglich, daß der-
jenige gesund bleibt, _ welcher unmäßig ißt und trinkt.
Es ist unmöglich, daß ein todter Mensch lebendig wie-
der erscheine, und daß ein tauber Mensch sich an schö-
ner Musik ergötze. Was ist einem Blinden unmöglich ?
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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zur Beförderung guter Gesinnungen rc. 41
den, welche der Arbeit und dem Lernen bestimmt waren,
zu seinem Vergnügen mißbrauchte, denn dadurch raubte
er sich ja selbst die kostbare Zeit zum Lernen, welche nie
wieder kommt. Siegmund nahm nur an Alter und an
körperlicher Starke, aber nicht an Kenntnissen und Ge-
schicklichkeiten zu, und die Vorhersagung seines redlichen
Lehrers, daß er nie ein brauchbarer Mensch werden wür-
de, gieng genau in Erfüllung^
6. Der kleine Verschwender.
a>
<-Oater Erich hielt seine Kinder früh dazu an, daß sie
durch Arbeit etwas erwerben mußten. Seine Töchter
nährten und strickten, auch außer den Schulstunden, und
er kaufte ihnen dann zuweilen ihre kleinen Arbeiten ab.
Seine Söhne drechselten, oder machten allerlei Papp-
Arbeiten. Auch diese kaufte ihnen Erich ab, wenn sie
sauber und nett gemacht waren. Diese Kinder hatten
also immer Geld in Händen, welches sie nach ihrem
Willen verwenden konnten; aber der Vater ermahnte sie
immer, es nützlich anzuwenden, und damit sparsam
umzugehen. Maria und Karl, die beiden jüngeren Kin-
der Erichs, befolgten auch diese Ermahnungen, und
kauften sich für ihr gesammeltes Geld allerlei Dinge,
welche sie nöthig hatten, z. V. Papier, Federn, Blei-
stifte, Messer und «Bcheeren. Wie groß war immer
ihre Freude, wenn sie einige Groschen durch ihre Ar-
beit erworben hatten, und wie lieb war ihnen alles,
was sie für ihr eigenes Geld gekauft hatten! Aber
Gustav, Erichs ältester Sohn, gieng nicht so haushäl-
terisch mit seinem Gelde um. Alles, was er sahe, und
was ihm auf den ersten Anblick gefiel, wollte er haben,
und daher kaufte er oft ganz unnütze Dinge, oder auch
solche, die er jetzt gerade nicht nöthig hatte. Er hatte
z. B. ein recht gutes Messer, aber nun sahe er eins,
welches eine schönere Schaale hatte, oder ein wenig
größer war, gleich kaufte er es, und gab dann, was
die Leute forderten, daher er immer viel zu theuer ein-
kaufte. Wenn er hinterher etwas Nothwendiges zu kau-
fen hatte, so fehlte es ihm an Geld, und er wollte
dann von seinen Geschwistern etwas borgen, aber das
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Siegmund Erich Erich Maria Karl Karl Gustav Gustav
Ì2o Produkte der Erde.
und Eorduan aus Becksfellen gemacht. — Auf man-
nichfaltige Weise wird das Haar der Thiere, und ins-
besondere die Wolle der Schaafe zur Bekleidung des
Menschen benutzt. Die Haare der Kühe, Kälber und
Pferde werden nicht blos zum Auspolstern der Stühle,
Sopha's, und Matratzen, sondern auch zffr Verferti-
gung einer Art von Pantoffeln (Bärlatschen) und zur
Bereitung des Haartuches gebraucht, dessen feinere
Arten einigen Menschen zur Bekleidung, so wie die
gröbern zum Einpacken kostbarer Waaren dienen. Von
Kameel-Haaren werden Hüte, auch wohl Kamelotte
verfertigt, und aus den Haaren der Angorischen Ziege
wird das Kameelgarn gemacht, welches zur Verferti-
gung verschiedener schöner Zeuge dient. Aus Pferbe-
haaren wird ein glänzendes Zeug verfertigt, mit wel-
chem man Stühle überzieht. Auch zur Beziehung der
Violinbogen werden die Pferdehaare benutzt. Aus den
Haaren der Haasen, Kaninchen, Ziegen, Hunde und
Biber verfertigt der Hutmacher grobe und feine Hüte.
Aus Schaafwolle macht man auf dem Weberstuhle fol-
gende Zeuge: Damis, Serge, Nasch, Chalons, Ka-
melot, Frieß, Flanell, Molton, Plüsch und Velbel. —
Die Borsten der Schweine gebraucht der Bürstenbin-
der. Die Geweihe, die Hörner, die Zahne (besonders
Elephantenzahne oder Elfenbein ) und die Knochen der
Saugethiere werden von dem Drechsler auf allerlei Art
verarbeitet. Aus den Sehnen und Knochen wird Tisch-
lerleim gekocht. Aus den Därmen macht man Saiten.
Der Mist wird auf den Acker gebracht, und dient zur
Düngung (Fruchtbarmachung) desselben. In holzar-
men Gegenden bedient man sich auch des trockenen Mi-
stes zur Feuerung.
Vögel.
Die Vögel kommen in Ansehung ihrer Bildung
darin mit einander überein, das; sie alle zwey Füsse, zwei
Flügel, einen hornichten Schnabel und einen mit Federn
bedeckten Körper haben. Die Federn fallen ihnen zwar
in einer bestimmten Jahreszeit aus, aber es wachsen so-
gleich andere wieder. Man nennt dieß das Mausern
der Vögel. Die stärksten Federn sind in den Fittigen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
178 Gesundheitslehre.
Gift wurzeln, als: Bilsenkraut, Schierling, Gleiße,
Wolfskirsche oder Bollwurz, Stechapfel, Schwarzküm-
mel, und dergleichen darunter sey.
Alle S ch w a m m e oder Pilze verdauen sich schwer,
und sind ungesund, und da überdies leicht giftige
Schwamme'darunter seyn können, so thut man am do-
sten, wenn man keine ißt.
Reife Kartoffeln sind nicht ungesund, wenn sie von
guter Art sind, und nicht übermäßig genossen werden.
Unreif sind sie ein wahres Gift für den menschlichen Körper,
erzeugen die Ruhr, und andere schlimme Krankheiten.
Vor der Mitte des Septembers sollte Niemand Kartof-
feln essen. Fette Speisen in Menge zu genießen ist sehr-
schädlich. Der Husten, an dem beim Anfange des
Winters so viele leiden, ist mehr dem zu häufigen Ge-
nuß des Schmalzes und des Schweinefleisches, als der
Kalte zuzuschreiben.
Scharfe, gesalzene, und gewürzte Speisen erhitzen
das Blut, und sind ungesund. Viel und besonders alten
Käse zu essen ist ungesund, weil er Grieß und Steine in
der Blase erzeugt. Süße Sachen schwachen den Magen,
machen Blähungen, und unterdrücken die Eßlust. Hü-
tet euch, die Speisen heiß zu genießen; ihr verderbet
dadurch nicht nur eure Zähne, sondern schwächet auch
den Magen.
Kupferne Geschirre müssen gut überzrnnt seyn, und
irdene Gefäße müssen eine gute Glasur haben, sonst
können sie für die Gesundheit sehr schädlich werden; doch
ist bei den letztern weniger Gefahr, als bei den erfrern.
Besonders muß man sich hüten, saure Speisen in kupfer-
nen und zinnern Gefäßen zuzubereiten und aufzubewah-
ren, denn sie lösen das Kupfer und das dem Zinne ge-
wöhnlich beigemischte Blei auf, und verwandeln cs in
Gift. Höret hiervon ein warnendes Beispiel.
Der Schuster Bodenteich in H. kochte Pflaumen-
muss. Nachdem feine Frau dasselbe in Topfe gethan
hatte, blieb am Rande des kupfernen Kessels, wiege-
wohnlich, etwas sitzen. Der Schuster, welcher aus
unzeitiger Sparsamkeit nichts von dem schönen Muss
wollte umkommen tasten, kratzte alles sorgfältig mit
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
132
Produkte der Erde
Gesellschaft zusammen, und erhält Ordnung und Thätig-
keit in derselben. Sie allein legt Eier, aus welchen alle
übrige Bienen entstehen. Die Arbeitsbienen sind klei-
ner, als die Königinn, und ihrer sind 20 bis 60000 in
jedem Stocke. Die Drohnen sind männliche Bienen,
und unter allen die größten. Es sind ihrer 1600, und
sie haben keinen Stachel. Wenn die Arbeitsbienen eine
neue Wohnung bereiten wollen, so sammeln sie erstlich
eine Art Kütt, den sie von den klebrigen Knospen ab-
nagen, und an ihre Füße kleben. Damit werden alle
Nitzen und Fugen des Stockes bis auf die Fluglöcher
verstrichen. Dann holen sie Materialien zum Wachse
herbei. Dieß ist der Blumenstaub von unzähligen Blu-
men und Blüthen. Sie benetzen ihn, und verzehren
rhu dann. Erst in ihrem Magen verwandelt er sich in
Wachs; so schwitzen sie ihn wieder aus, und verferti-
gen davon die regelmäßigen sechseckigten Zellen. Die-
se dienen theils zur Aufbewahrung des Honigs, theils
zu Nestern für die Brut. Die gefüllten Zellen ver-
schließen sie mit einer feinen Wachsdecke, damit der
flüssige Honig nicht heraus rinne. Vermittelst ihres
kleinen Rüssels saugen sie den süßen Saft ans den Blu-
men ein, schlucken ihn hinunter, und verarbeiten ihn im
Honigmagen, der wie eine kleine Blase aussieht, und
worin der Saft zu Honig wird. Die Königin legt
in jede Zelle ein Ei, und den ganzen Sommer hindurch
Zo bis 40020. Zuerst legt sie die Eier, woraus Ar-
beilsbienen kommen, dann die zu den Drohnen, und
endlich noch 10 Eier, woraus Königinnen werden, in
besonders dazu gebaute Zellen. In einigen Tagen ent-
steht aus dem Ei eine Made. Diese wird von den
Bienen sorgfältig mit einem Brei gefüttert, bis sie sich,
nach etwa 8 Tagen, einspinnt. Dann verschließen die
Bienen die Zellen mit einem Wachsdeckel. Nach eini-
gen Häutungen ist binnen 14 Tagen das Thierchen ei-
ne Biene, bricht durch den Wachsdeckel hervor, wird
mit Honig gefüttert, und fliegt nach einigen Stunden
mit den übrigen aus. Wenn sich in einem Stocke die
Bienen zu sehr vermehrt haben, und besonders wenn
mehrere junge Königinnen da sind , so wird ein Theil
davon ausgetrieben. Diese nennt man einen Schwarm.
135
Produkte der Erde.
Himbeeren, auch die Weintrauben an Sträuchern.
Die Waldbäume sind entweder Laubhölzer oder
Nadelhölzer. Die letztern haben sehr schmal«
und spitzige Blätter, welche man Nadeln nennt, weit
sie wie Nadeln stechen. Unter den Laubhölzern sind
die Eichen und die Buchen die grösiten und stärksten
Bäume. Auch der Baum, dessen Rinde der Kork ist,
woraus wir Pfröpfe machen, ist ein Eichbaum. Da-
Buchenholz braucht der Tischler lieber , als der Zim-
mermann. Es ist das beste Brennholz, giebt sehr
gute Asche, und wird auch vom Stellmacher benutzt.
Die Bucheckern dienen zur Mast, und geben ein gute-
Oehl. Die Hainbuche wird zu Lust - Hecken ge-
braucht. Ihr zähes Holz giebt gute Dreschflegel, Rol-
len und Stampfen. Auch das Holz der Birke ist
sehr brauchbar. Es giebt gute Kohlen, und ist auch
ein gutes Nutzholz. Die Birkenrinde ist fast unver-
weslich. Birkenwasser giebt ein weinartiges Getränk.
Aus den Blättern wird das Schüttgelb gemacht, und
aus dem Ruß die Buchdrucker - Schwärze. Aus den
Birkenreisern werden die nützlichen Besen gemacht. —
Die Erle (Eller, Else,) wächst hoch und gerade,und
am besten iu einem morastigen Grunde. Ihr Holz ist
besonders zu Wasserröhren und Mulden brauchbar;
auch läßt es sich schwarz beitzen. Die Rinde gebraucht
der Gerber, wenn sie auf der Lohmühle zu Lohe ge-
mahlen ist. — Die Esche giebt ein sehr gutes Nutz-
holz für Stellmacher, Drechsler und Tischler. In
warmen Ländern wächst eine besondere Art von Eschen,
welche einen heilsamen Saft, das Manna, ausschwi-
tzen. — Die übrigen Laubhölzer sind: die Ulme (Nü-
ster), die Weide, die Pappel, die Linde, die Trauben-
kirsche , der Vogelbeerbaum und der Spindelbaum.
Die wilde Kastanie (Roß-Kastanie), und die Akazie
sind fremde Bäume, welche aber jetzt bey uns häufig,
zum Theil auch schon als kleine Waldungen, ange-
pflanzt werden.
Unter den Nadelhölzern wächst die F ich re (Roth-
Tanne ) bei uns am häufigsten. Sie wird 60 bis 80
Fuß hoch, und hat ein sprödes Holz, das aber der Näs-
le und Fäulniß sehr gut widersteht. Die, Tanne, ein
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
12 Kurze Säße zur Erweckung der Aufmerksamkeit
Mit großer Sorgfalt pflegen und nähren die Thiere
ihre Zungen. Ehe sie noch geboren sind, haben sie schon
ein weiches warmes und sicheres Lager für die Zungen
bereitet. Einige Thiere, wie z. V. die Hunde, Katzen,
Pferde, Kühe und Ziegen bringen lebendige Zunge zur
Welt, lind saugen sie an ihren Brüsten, daher sie S äu-
ge th i e re genannt werden. Die Vögel und die Fische
legen Ei er , aus welchen nach einiger Zeit vermittelst
der Warme die Zungen entstehen.
Die Vögel leben in der Luft, und haben eine sehr
leichte Bekleidung von Federn ; andere Thiere leben im
Wasser, und diese sind meistentheils mit schleiinigten
Schuppen bekleidet, wie die mehresten Fische; noch an-
dere leben unter der Erde, wie die Hamster, Maul-
würfe, Ratten, Mause und Würmer, und diese haben
entweder eine Bedeckung von Haaren, oder eine glatte
dehnbare Haut. Zn sehr kalten Landern haben die Thiere
eine vorzüglich warme Bekleidung.
Die Säugethiere haben eine sehr verschiedene
Bekleidung. Ihre Haut ist entweder mit Haaren, oder
mit Wolle, oder mit Borsten, bei einigen auch mit Sta-
cheln, Schuppen oder Schilden bewachsen.
Der Nuzzen, welchen die Saugthiere den Men-
schen gewähren, ist unbeschreiblich groß. Ohne Schaafe,
Ochsen und Kühe würden wir nicht leben können: denn
das Schaaf muß seine Wolle hergeben, damit wir uns
Kleider machen können; das Fleisch des Ochsen (Rind-
fleisch) ist unser kräftigstes Nahrungsmittel, und seine
Haut ist uns unentbehrlich, weil daraus das Leder ge-
macht wird, wovon der Schuhmacher die Schuhe und
Stiefel verfertigt. Der Ochse ist in vielen Landern bei
der Bebauung des Ackers unentbehrlich, denn er zieht
den Pflug. Die Kuh giebt uns Milch, woraus wir
Butter und Käse, zwei vorzügliche Nahrungsmittel, ma-
chen. — Auch die Pferde sind überaus nützlich zum Rei-
ten, Fahren und Pflügen, und die Esel sind in bergig-
tcn Ländern unentbehrlich, weil sie so starke und uner-
müdete Lastträger sind.
Eben die Dienste, welche uns Pferde und Ochsen lei-
sten, leistet in kalten Ländern das Ren nt hier, und
in heißen Ländern das Kameel.
14 Kurze Sähe zur Erweckung der Aufmerksamkeit
macht wird, heißt Nindsleder, und das, weiches aus
Pferdehäuten gemacht wird, heißt Roßleder, weil man
die Pferde auch Rosse nennt. Den zahmen Schweinen
wird die Haut nicht abgezogen, sondern nur den wil-
den. Zch habe schon Bücher gesehen, welche in Schweins-
leber eingebunden waren.
Aus der Eselshaut macht der Pergamentmacher schö-
nes Pergament, worauf man mit Bleistift schreiben,
und das Geschriebene wieder auslöschen kann.
, Wenn die Felle oder Haute der Thiere dicht mit wei-
chen wolligten Haaren bewachsen sind, so werden Pelze
daraus gemacht. Wie heißt der Mann, welcher die Pel-
ze macht? Sind die Haare zu kurz, so kräht man sie
ab, und gebraucht sie zur Verfertigung der Hüte.
Die Thiere, deren Fleisch gegessen wird, sind folgen-
de : Ochsen, Kälber, Hammel, Lämmer, Schweine,
Ziegen, Hirsche, Rehen, Hansen, Hühner, Gänse, Enten,
Puten, Tauben, Krammetsvögel, Lerchen, Fasanen,
Rebhühner u.m. a. Auch das Blut und die Milch eini-
ger Thiere gehört zu den Nahrungsmitteln der Menschen,
besonders die Milch der Kühe, Schaafe und Ziegen.
In manchen Ländern wird auch Pferdemilch getrunken.
Die Eselsmilch ist sehr gesund, und wird sogar als ein
Heilmittel bei manchen Krankheiten gebraucht.
Zur Speise dienen dem Mensche die Frücht der
Bäume und Stauden, und die Wurzeln und Blätter
vieler Pflanzen und Krauter, z. B die Wurzeln der Pe-
tersilie und des Sellerie, die Zuckerwurzeln, die Blätter
der Kohlpflanzen, des Sauerampfers, des Spinats und
der Salatpfianzen.
Der Mensch soll mit den Speisen nicht bloß seinen.
Hunger stillen, sich sättigen, sondern sie sollen ihm auch
gut schmecken, er soll sich mit Vergnügen sättigen. Dar-
um hat Gott so gütig dafür gesorgt, daß es Dinge giebt,
womit man die Speisen würzen, das heißt: ihnen ei-
nen Wohlgeschmack geben kann, und einige dieser Ge-
würze sind fast überall im Ueberfluß vorhanden.
Die Gewürze, welche bey uns häufig wachsen oder
gefunden werden, sind: Salz, Salbei, Majoran, Thy-
mian, Dill, Petersilie, Zwibeln, Kümmel und Kürbel.
Die ausländischen Gewürze sind: Btwmiöhl, Zucker,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
15
und des Nachdenkens.
Pfeffer, Zimt, Muscaten - Nüsse und Muscaten-Blü-
the, Nägelein, Ingwer und Kardamom. Auch der
Essig gehört zu den Gewürzen. Man hat Bieressig und
Weinessig. >
Nächst dem Vrode sind die Kartoffeln das allges
meinste und wohlfeilste Nahrungsmittel. Man kann sie
auf mancherlei Art, auch als Mehl und Starke benu-
tzen, und sie lassen sich den ganzen Winter hindurch in
Kellern und Gruben aufbewahren. Auch als Viehfutter
sind sie sehr brauchbar.
Es giebt mancherlei Arten von Erde, z. D. Sand,
Lehm, Thon, Kreide, Kalk. Den Sand gebraucht der
Maurer, um ihn mit Kalk zu vermischen. Den feinen
Sand streut man auf die nasse Schrift, damit sie nicht
verlösche, auch bestreut man die Stuben damit. — Den
Lehm gebraucht der Töpfer, wenn er einen Ofen setzen
will; auch zum Bauen wird er gebraucht. Die Bauer-
häuser haben gewöhnlich Lehmwande. Die Scheunen
und Ställe haben einen Fußboden von festgestampftem
Lehm. — Der Thon wird von dem Töpfer zu Töpfen,
Schüsseln, Näpfen und Krügen verarbeitet. Die Kreide
wird zum Schreiben und Malen, der Kalk zum Bauen
gebraucht.
Die Steine werden auf mancherlei Weise benutzt.
Einige, welche Sandsteine heißen, werden zum Mahlen
oder Zermalmen des Korns in der Mühle gebraucht, und
werden Mühlsteine genannt, wenn sie behauen und abge-
rundet sind. Andere gebraucht man zum Schleifen der
Messer, Scheeren, Beile und Degen; noch andere zum
Bauen und Pflastern, der Straßen, besonders die Kalk-
steine, Sandsteine und Kieselsteine; auch den Marmor,
welcher sehr schön aussieht, wenn er geschliffen und po-
lirt ist. Einige kostbare und vorzüglich schöne Steine die-
nen den Menschen zum Schmuck, und diese heißen
Edelsteine. Der Diamant ist ein Edelstein, und zwar
ein sehr nützlicher Edelstein, denn man kann Glas damit
zerschneiden, und er ist dem Glaser unentbehrlich.
Zu den nutzbarsten Steinen gehört der Feuerstein
vdep Kreide-Kiesel. Er wird besonders als Flin-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]