Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 599

1843 - Altona : Schlüter
599 13. Neuß-Greiz, alt. Linie — : Greiz, Hpt.. und Ncsidcuzst. 14. Neuß-Schlciz und Neuß - Lobcnstein - Ebcrsdorf — : Schleiz, Hpt- und Rcsidenzst.— Lobenstein. — Ebersdorf.— Gera, Hptst. eines Fürstenth., beiten gemcinschaftl. 15 und 16. Die Fürstenthümer Schwarzburg, Einw. luth. Landwirthschaft und Bergbau. — 15 Schwarzburg-Sonderst)ausen, westliche Hälfte der beiden Landstrecken — : Gondershausen, Hptst. u. Residenz, im nördl. Theile. 16. Schwarzburg-Nudo l stadt, östl. Hälfte der beiden Landstrek- kcn —: Rudolstadt. Hptst., Residenz, im südlichen Theile. —Franken- hausen, im nördlichen Tbeile, Salzwcrk und Soolbad, — Kpfs- häuser, Berg (Kaiser Friedrich Barbarossa). Die h essischen Staa ten, das Fürstenthum Waldcck, das Hzglh. Nassau und die freie Stadt Frankfurt, westlich von den vorigen: 17. Das Kurfürstenthum Hessen — (Hessen-Cassel) —, der nördliche Theil, Einw. meist evangel. — Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Lcinweberei. — a. Niederhessen, mit der Grafschaft Schaumburg —: Cassel, Hptst. und Residenz, Fabrst. In der Nahe Wilhclmshöhe, Lustschloß und Park. —Rinteln: Bcrgschloßruinc ©$ a um bürg. — In der Nähe das durch sein Schwefelbad bekannte Dorf Ncnndorf. d. Obcrhessen —: Marburg, Univers. c. Fulda — :Fulda, Grab des hl.bonifacius.— Schmalkalden» am Thüringer Walde, Salzwcrk, Eisenhütten, Schmalkald. Bund 1531. ü. Hanau —: Hanau, Schlacht 1813. Nahe dabei der Bade- ort Wilhelmsbad. 18. Das Grosihcrzogthum Hessen—hessen - Darm- stadt —, getrennte Landstriche. Einw. meist evangel. — Viehzucht, Ackerbau. Obst- und Weinbau, Fabrikfleiß, Bergbau. a. Starkenburg, am rechten Nhcinufcr, der südl. Theil —: Darmstadt, Hpt.- und Rcsidenzst. — Offenbach, Fabrik- und Handelsstadt. I). Oberhesscn, der nördl. Theil —: Gießen, Univcrs. — Friedbcrg — c. Rheinhcsscn, am linken Rheinufcr —: Mainz, starke Bun. dessestunz, Rheinschiffsahrt. — Worms, Rheinschifff., Weinbau, Reichstag 1521. — Ober- und Nieder.ingelheim, einst Resi- denz Karls d. Gr. — Nierenstein — Oppenheim (Wein).

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 602

1843 - Altona : Schlüter
602 (J. Preuß.-Sachsen, mit dem Harz und Thüringer Wald. - Reg.bcz.magdeburg—: Mag deburg, Fest., Fabr., Handel. (Tilly in Magdeburg). —Burg, Tuchsabr. — Stendal, Tabacksbau, Tuchsabr. — Halberstadt. Fabr. —Ascherste- ll cn, Steinbrüche. —Quedlinburg, Klopstocks Geburtsort.— W e ruin g ero de, am Harz. - Reg.dez. Merseburg — : Merseburg, in der Nähe Lützen, Schlachten 1632 und 1813, letztere beim Dorfe Großgör- schen. — Weißenfcls, Naumburg, Fabr., Weinbau. In der Nahe Pforta (Schulpforte), die Fürstcnschule. — Halle, Universa Waisenhaus mit Franke's Statue, Salzwerke. — Eis- leben, Luther's Geburts- und Sterbeort.—Mansfeld. —Tor- gau, Fest., Handel. Schiffbau. — Stolbcrg, am Harz, Berg- bau. — Wittenberg, Luthers Denkmal. In der Schloßkirche ruhen Friedrich der Weise, Luther und Mclanchthon. - Reg. Bez. Erfurt—:Erfurt, Festung.— Nordhausen, ehe- mals freie Reichsstadt, Fabr. und Handel. — Hciligeustadt, Fabr. — Mühlhausen, chem. freie Reichsstadt. — Suhl oder Suhl«, Bergstadt im Thüringer Walde, Eiscnfabr. v. Wcstphalen, im nördlichen Theile eben, im S. gebirgig. - Reg. Bez. Münster—: Münster, Fabr.,Handel, Friede 1618.— Waren dors, Fabrik. — Bocholt, Fabr., Eisenwerke. - Reg. Bez. Minden—: Minden, Fest. — Bielefeld, Leinwand- fabrik. — Paderborn, viel Ackerbau. - Reg.bez.arnsberg —:Arnsbcrg. — Lippstadt, zum Theil zu Lippe-Detmold.— H amm, Bleichen, Leinwandhandel. — Soest, in sruchtb. Gegend, Getrcidchandcl. — Dortmund, chem. Rcichsst., Fabr. —Schwel in, Fabr., Mineralquellen. — Iserlo h n, bedeutende Fabr. Stalaktitenhöhlc in der Nähe.—- Siegen, Bergbau, Eisenwerke. —- s. Die Rheinprovinz, im S- gebirgig, theilwcisc dürres Sand- und Haidcland, im Ganzen aber fruchtbar —: Wein, Obst, Ge- treide, Flachs, Taback —; Eisen, Blei, Galmei, Steinkohlen re. Jülich - Cleve - Berg. - Reg. Bez. Dü sseldorf—: Düsseldorf, Park,Kunstakademie, Realschule, Fabr., Handel, Eisenbahn nach: Elberfeld, an der Wupper, Handel und sehr bedeutende Fabriken, mexikanischer Bergwerks-- und überseeischer Handelsvcrcin. Fast unmittelbar von Elberfeld aus ziehen sich das Wuppcrthal hinauf: Barmen, Gemarkt und Wupperthal, ungemein lebhaf- ter Gcwerbflciß, Fabr. —> Sclingen, Eisen, und Stahl- hammer. — Crefcld, bedeutende Fabrikst. —• Duisburg.— Essen. — Mühlheim. — Wesel, Schifffahrt, Fabr. — Cle- ve, Thiergarten mit einem Gesundbrunnen. — Emmerich, Grenzstadt.

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 587

1843 - Altona : Schlüter
■> 587 1(3. Schleswig. Hauptstadt der Herzogthümer Schleswig und Holstein, am westlichen Ende des Meerbusens Schlei, Sitz der Landes« rcgierung und deö Stadthalters, des Prinzen Friedrich von Anguften- burg (Nor). Dieser höchst merkwürdige Ort. der sich in einer Länge von fast f Meilen an beiden Ufern der Schlei herumzieht, übertrifft an Alter alle übrigen Städte des Landes. Der älteste Theil ist die Altstadt nördlich der Schlei, ehemals Slicsdorf oder Hcthabpc genannt, schon früh ein bedeutender Handelsplatz. Südwestlich davon liegt ein anderer Stadttheil, der Lollsuß, und südlich von diesem das alte Schloß Gottorf auf einer Insel der Schlei, ein wcitläuftigcs und sehr ansehn- liches Gebäude. Südlich von Gottorf liegt der dritte Stadtthcil, Fricd- richsbcrg genannt; daran schließt sich das Dorf Bustorf und nahe dabei liegt die Kirche Haddebye am Schlciufcr, die von Ansgar gegründet sein soll. Im Norden an die Altstadt schließt sich die Vorstadt Sanct Jürgen. Jeder Stadtthcil hat seine eigne Kirche: (Fricdrichsbcrger Kir- che, Michaeliskirche, Domkirche in der Altstadt). Im Dom steht der von Hans Drüggemann aus Husum aus Hol; geschnitzte berühmte Al. tar, der aus der Bordcsholmer Stiftskirche hiehcr gebracht wurde. Er ward nach 7jähriger Arbeit vollendet, ist 50 Fuß hoch. 24 Fuß breit und 2 Fuß dick und, enthält in 22 Feldern größtenteils die Lcwcnsge- schichtc Christi.,.— Überall stößt man in Schleswig auf Alterthümer, besonders auf Überbleibsel alter Burgen, deren es hier eine Menge gab. Auf der kleinen wchleiinscl Mövenberg stand in alter Zeit die sogen. Jur- gensburg, die vor Gottorf Residenz der Herzöge gewesen sein soll. — Der Handel Schleswigs nach der See ist in späterer Zeit, besonders durch die Verstopfung der Schlcimüudung unter Erich von Pommern, ganz zu Grunde gegangen. — Mitten in der Altstadt liegt das uralte Rathhaus. fetzt Versammlungsort der schlcswigschcn Ständcvcrsamm- lung. — Sanct Johanniskloster auf dem Holm (ein adcliches Fräulein- stift.) Graues Kloster. — Taubstummcninstitut. — Irrenanstalt vor der Stadt. — Schloß Louiscnlund (der Herzogin von Glücksburg.) — Lohhaidc, Schlachtfeld westlich von der Stadt. Hesterberg. 17. Eckcrnförde, Stadt am nördlichen Ende des Landstrichs Dänischenwohld, ehemahls Derneburg — Eckernburg — genannt. — Christians -Pflcgehaus. — Normalschulc für wechselseitige Schulciu- richtung. 18. Fabrikorte des Herzogthums: Ekensund, Fabrikort in Sun- dcwitt mit 12 Ziegeleien, unter denen die berühmteste Nenneberg heißt; Jhlers, Fabrikort eben daselbst init 0 Ziegeleien; Prinzenmoor, Glas- fabriken in der Honcr Harde bei Rendsburg, unter denen die bedeu- tendste Frcderiksfcld genannt wird. 19. Dannewcrk. Nahe südlich vor Schleswig bei den Dörfern Groß- und Klein - Dannewcrk und dem Hofe Kurburg steht noch eine atte aus Mauern und Wällen bestehende Befestigung, die sich von der Schlei bis an die Trccne hinzog und das Dannewcrk genannt wird. Es wird erzählt, das zuerst der jütische König Göttrik, als er sein Reich bis an die Eider ausgedehnt hatte und hier mit Karl des Gro- ßen Heeren zusammentraf, sich durch Errichtung dieses Walles gegen letztem zu schützen gesucht haben soll. Als im Jahre 934 der deutsche König Heinrich 1. im Norden der Eiter zur Sicherung der

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 567

1843 - Altona : Schlüter
567 G. Noch find zu bemerken die Enclaven, d. h. diejenigen Land- striche, welche ringsum von holsteinischem Gebiet umschlossen sind und dennoch zu fremden Staaten gehören. So a. das Fürstcnthum Lübeck, größtentheils ringsum von Hol- stein eingeschlossen. Dieses Land gehörte ehemals als geistliches Stift des Bischofs von Lübeck, woher es auch seinen Namen hat. ganz zu Holstein, und es ist erst 1803 dem damaligen Herzoge von Oldenburg als erbliches Fürstcnthum übertragen. Es hat auch noch jetzt mit deni Großherzogthum Holstein - Oldenburg einen und denselben Landes- herrn, ein Glied der jüngcrn Gottorfischen Linie. Seine Theile lagen früher zerstreut in Holstein; seit dem Austausch im Jahre 1812 aber besteht es „ans 2 Hälften, von denen die größere nördliche rund um von den Ämtern Plön, Ährensböck und den adelichcn Distrikten um- schlossen ist. Sic besteht aus der Stadt und dem Amte Eutin und dem fürstlichen Gnte Benz. Der Boden dieses Landes ist vortrefflicher Weizcnbodcn; zugleich ist es sehr reich an den schönsten Buchen- und Eichenwaldungcn und voll von Landseen, die ihm einen außerordentli- chen Reiz verleihen. Das Hauotgcwcrbe der Bcw. ist Landwirthschaft. Das Ländchcn ist sehr bevölkert, denn es hat auf kaum 8 Quadratmei- len beinahe 22,000 Einwohner. Die Hauptstadt in dem nördlichen Theile ist die hübsche Landstadt Eutin, in einem malerischen Thal zwischen 2 Seen, Sommerresidcnz des Großhcrzogs und Sitz der Regierung des Fürstcnthums, mit sehr schönen öffentlichen Gebäuden und nahe an 3000 Einw. Im N. der Stadt, am großen Eutincr See liegt das alte und große, aber gut unterhaltene Schloß, mit einem Garten, der als öffent- licher Spaziergang dient und mit einem daran stoßenden Gehölze eine so seltne Naturschönheit zeigt, daß die Stadt deßhalb den ganzen Som- mer hindurch zahlreich von Fremden besucht wird. In der Nähe liegt das liebliche Dorf Fissau, ferner der schöne Kcllersee mit dem groß- ßen Kirchdorfe Malcnt, berühmt durch die Schilderungen von Joh. Heinr. Voß. Nördlich davon liegt der gefeierte Uklci See mit dem Jagdschlösse Siclbeck, ganz im Buchenwaldc versteckt und durch die schönen Spaziergänge an seinem Ufer einer der eigenthümlichsten und reizendsten Punkte Norddeutschlands. Zu den Kirchdörfern Nxirkir- chen und dem uralten Bosau am Plöner See sind eine große Zahl holsteinischer Orte eingepfarrt. Die südliche Hälfte des Fürstcnthums macht nur einen Theil der holsteinischen Südostgrenzc aus; Hauptort ist der anmuthigc Flecken Schwartau. Zu den Kirchdörfern Rense- feld und Gleschendorf sind ebenfalls eine große Zahl holsteinischer Orte eingepfarrt. b. Von dem Gebiete der freien Stadt Lübeck liegen ebenfalls einige Dörfer getrennt mitten in Wagricn, von den Ämtern Ahrens- böck und Rcinfeld und vom Fürstenthum Lübeck eingeschlossen. Es sind dieß die Dörfer Dissau, Malkendorf und die Hälfte des großen Kirch- dorfs Curau. c. Auch von dem Hauptgebict der Stadt Hamburg liegen einige Landcstheile getrennt, besonders im Amte Trittau zerstreut, nämlich die 6 sogenannten Walddörfer und der Hof Bereu. Sic haben zahl- reiche Hölzungcn und stehen unter der Aufsicht der sogenannten Wald-

5. Das Vaterland - S. 347

1854 - Altona : Lehmkuhl
347 Dieser Widerspruch scheint auch Veranlassung gegeben zu haben, daß Meier und Danckwerth sich entzweiten, und der Erstere 1663 den Letzter» beim fürstlichen Hofgerichte zu Gottorf wegen Er- stattung gehabter Auslagen verklagte. Meier machte es Danck- werth zum Vorwurf, daß wegen der Beschreibung sein Gehalt von 300 ans 200 Rthlr. reducirt sei. Danckwerth war wie Meier ein Biedermann, der irren, aber nicht absichtlich schlecht handeln konnte. (Nach Professor Dr. Ratjen.) 56\ Husum und Tendern. Husum liegt an der Husumer Aue, welche sich kaum V<z Meile westlich in den Heverstrom ergießt, hat 4000 Einwohner, lebhaften Handel, mehrere industrielle Anlagen, ein Progymnasium und wird durch die Eisenbahnverbindung mit Tönning, Flensburg, Rendsburg und einer Hafenanlage sich noch mehr heben. Im Anfang des 15. Jahrh, war Husum ein zu Mildstedt eingepfarrtes Dorf, erhielt erst 1608 Stadtrechte. Der Ort war durch Vieh- und Getreide- handel so schnell emporgekommen. Die Verschlemmung des Hafens aber, und die Zerstörung Nordstrands durch die Fluth von 1634, haben diese Erwerbsquellen minder einbringend gemacht, so daß die Stadt, die als Flecken 40 eigene große Schiffe ausrüsten konnte, sich in den letzten Jahrhunderten wenig vergrößert hat. Die jetzige Kirche ist in den Jahren 1829 bis 33 auf der Stelle einer im Jahre 1807 abgebrochenen, sehr schönen gothischen Kirche erbaut. Das bei der Stadt belegene, auf dem Platze eines Klosters gegen das Ende des 16. Jahrh, vom Herzoge Adolf erbaute, weitläuftige Schloß wird theilweise von dem Amtmann der Aemter Husum und Bredstedt, der zugleich Oberstaller der Landschaft Eiderstedt ist, bewohnt. Tendern, ehemals Lütkentundern, im Gegensatz von Mögel- tondern, d. i. Großtondern, genannt, an der Widaue mit gegen 3000 Einw. Dänisches Seminar für Volksschullehrer. Der Außen- hafen ist jetzt bei Höier, da die Widaue von Tendern abwärts nicht mehr schiffbar ist. Tendern ist die älteste Stadt im westlichen Theile des Herzogthums Schleswig, erhielt Stadtrechte im Jahre 1243 und war in den darauf folgenden 3 Jahrhunderten eine durch ihren Handel und ihre Industrie berühmte und wohlhabende Stadt, die damals der Westküste auch viel näher lag. Die Stadt hat aber durch ihre niedrige Lage von Ueberschwemmungen viel gelitten, und ist außerdem von der Pest und von großen Feuersbrünsten ver- heerend heimgesucht worden. Das an der Widaue, nahe bei der Stadt schon im 13. Jahrh, erbaute, und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals belagerte und eroberte Schloß ward 1751 bis auf einen Flügel, welcher jetzt als Amtsgefängniß benutzt wird, abgebrochen.

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 41

1885 - Dortmund : Köppen
— 41 — die das deutsche Land verwüsten wollten, so darniederschlugen, daß sie das Aufstehen vergaßen. Wir hätten sicherlich das Vaterland gerettet; denn unsere Landsknechte haben Mark in den Knochen, und ihre Seelen sind noch nicht verpestet. Unsere Weiber nähren ihre Kinder selber; unsere Töchter sind keine Modeaffen, und der Zeit- geist hat über uns seine Pestluft noch nicht ausgegossen. In- des können wir dem Eigenwillen des Schicksals nicht ent- gehen. Ach! Lebe wohl, alter, guter König! Gott gebe, daß der Uber- rest Deines Landes Dich treuere Feldherren und klügere Räte finden lasse, als die waren, die Dich betrübten. Ihrem Rate mußtest Du zuweilen wohl folgen; denn Du bist nicht all- wissend, wie der große Gott der Welten. Können wir aufstehen gegen den' eisernen Arm des Schick- sals? Wir müssen all das mit männlichem Mute tragen, was nicht in unserem Vermögen ist, zu ändern. Gott steh uns beil Wir hoffen, daß unser neuer Herr auch unser Landes- vater sein, und unsere Sprache, unsere Sitten, uusern Glau- den und nnsern Bürgerstand ebenso erhalten und achten werde, wie Du." — Das Ziel unserer Wanderung ist da, wo die Lenne der stärkeren Schwester, der Ruhr, in die Arme eilt; da liegen auf hoher Bergwand die Ruinen von Hohensyburg. 9. Der Kreis Hagen. Folgen wir der Ruhr von Hohensyburg aus, so erreichen wir bald Herdecke mit dem Kais- oder Kaiserberge. Derselbe trägt seit 1869 das Stein-Denkmal, einen 28 Meter hohen Turm, der durch Bemühungen eines Komites, unter dem Vorsitze Harkorts, errichtet wurde. Der Turm gewährt vielleicht die prachtvollste Aussicht am ganzen Ruhr- ström. Er erhebt sich angesichts der altberühmten Burg zu Wetter, in deren Mauern Stein vier Jahre 1784—88 als Vorstand des märkischen Bergwesens wohnte. Es ist das erste Denkmal, welches auf deutscher Erde dem wahrhaft ritterlichen Manne errichtet worden ist, und gereicht der Graf- schast Mark zur großen Ehre. Heinrich Friedrich Karl vom Stein gehörte dem alten Geschlechte der Reichsfreiherren vom und zum Stein an, dessen Besitzungen im Nassauschen gelegen waren. Nach seinen Studienjahren trat er im Jahre 1780 im Alter von 23 Jahren

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 42

1885 - Dortmund : Köppen
— 42 — in den preußischen Dienst,.. in welchem er durch seine große Tüchtigkeit bald zu hohen Ämtern emporstieg. Erst Berqrat zu Wetter in der Grafschaft Mark, dann Oberpräsident der damaligen westfälischen Länder, wurde er 1801 als Finanzminister nach Berlin berufen. König und Minister entzweiten sich um einer Sache willen. Stein ging auf seine Güter in Nassau. Der Hochsinn Friedrich Wilhelms Iii, die Liebe Steins zu dem Preußenlande und seinem Königs- hause, sowie das schwere Unglück Preußens in jenen Jahren versöhnte jedoch bald beide Männer wieder mit einander. Im September 1807 war Stein wieder beim Könige. Sie setzten ihre ganze Kraft daran, Preußen wieder stark und mächtig zu machen, damit es dereinst das Joch der Knecht- schast abschütteln könne. Auf Steins Veranlassung wurde die Leibeigenschaft aufgehoben und im Jahre 1808 die Städteordnung erlassen. Napoleon erkannte bald in dem großen Minister einen seiner gefährlichsten Gegner und suchte ihn darum in seine Gewalt zu bekommen. Stein floh nach Petersburg, war aber auch von hier aus für die Rettung Preußens thätig. 1813 kehrte er wieder nach Preußen zurück und gehörte hier zu denen, die das Volk begeisterten, daß es aufstand, wie ein Mann, um die Franzosen aus dem Lande zu jagen. Nach Beendigung der Freiheitskriege zog sich der um Preußen hochverdiente Minister von seiner überaus an- strengenden Thätigkeit zurück. Für seine großen Verdienste wurde ihm der Kappenberg geschenkt, auf dem er sich das alte Kloster zu einem prächtigen Schlosse ausbauen ließ. Hier hielt sich Stein bis zu seinem Tode, am 29. Juni 1831, meistens auf. Die Provinz Westfalen hatte sich seiner Für- sorge in besonderem Maße stets zu erfreuen. Noch bei semen Lebzeiten machte man auf ihn den Spruch: Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein! Die Ruhr strömt in vielfachen Windungen weiter, rechts die Höhen des Ardeygebirges bespülend, und schlägt einen Bogen um Wetter, mit seinen Eißengießereien, Kesselschmie- den, Maschinenfabriken und Stahlwerken. Wetter gegenüber liegt am linken Ufer das schöne Volmarstein, welches seinen Namen von der Volme, die hier ehedem in die Ruhr mündete, erhalten haben soll. Da, wo sich die Volme und Ennepe ver- einigen, liegt die mächtig aufgeblühte Fabrikstadt Hagen mit

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 44

1885 - Dortmund : Köppen
— 44 — und Glockengießereien; in der Nähe viele Kohlenzechen. Witten gegenüber liegt auf der Höhe das Gut Steinhausen, eine reizende Besitzung. Hinter Steinhausen erblickt man, versteckt hinter einer Bergwand, unten am Ufer, die malerischen Trümmer von Hardenstein, einem Rittersitze Derer von Hardenberg. Uber Kemnade kommen wir nach Blankenstein. Dieses Städtchen, einer der schönsten Punkte des ganzen Ruhrlaufes, hat neben sich die Ruinen der gleichnamigen Burg. Diese hat ihren Namen wahrscheinlich von dem blanken Steine (Felsen) erhalten, auf dem sie erbaut ist. Ludolf von Bönen, ein Rat des Grafen von der Mark, erbaute dieselbe auf den Besehl seines Herrn im Jahre 1227 aus den Trümmern der Isenburg, 1664 wurde sie nach dem Willen des großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, nieder- gerissen, mit Ausnahme des Turmes, welcher noch zu sehen ist. Bemerkenswert ist noch der Gethmannsche Garten mit seinen Grotten, Hügeln und schönen Aussichtspunkten. Weiter gelangen wir die Ruhr entlang nach dem Raum- dahl (Ruendael), wo im vorigen Jahrhundert das aus Stein gemeißelte Haupt des Gottes Crodo, welcher hier verehrt sein soll, gefunden ist. 1803 wurde hier eine altgermanische Grabstätte mit vielen Urnen, Gebeinen, Waffenstücken und Geschirren entdeckt. Dann kommt man zur Ruine des Cliff und endlich nach dem schön gelegenen, gewerbthätigen Städtchen Hattingen, 7015 Einw. Hier befinden sich Tuch- und Maschinenfabriken, auch werden Eisen- und Gußstahlwaren Hierselbst verfertigt. 1 Stunde westlich von Hattingen liegt der Jsenberg, welcher einst die starke Isenburg trug, die von den Feinden des Grafen Friedrichs im Jahre 1225 zerstört worden ist. Bochum, 44 000 Einw., war früher der Hauptort der Grafschaft Buichem. Als der letzte Graf Hermann Erzbischof von Köln wurde, kam die Grafschaft im Jahre 1392 durch Tausch und Kauf in den Besitz der Grasen von der Mark. Bochum hat bedeutende Eisengießereien, Gußstahlwaren-, Draht-, Zinkwaren-, Tuch-, Tapeten- und Tabakfabriken, Dampfkessel- schmiedereien, Koaks- und Kalkbrennereien, Seifensiedereien. In der Umgegend wird bedeutender Kohlenbergbau betrieben. 11. Der Kreis Dortmund. (Stadt- und Landkreis.) Dortmund, mit 78 000 Einw.. ist die größte Stadt der Provinz. Hier ist der Sitz eines Oberbergamtes und eines

9. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 17

1885 - Dortmund : Köppen
Ihr kennt die klare Ruhr, die schöne Lenne, Ihr kennt den Hellweg, kennt das Süderland. Ihr kennt das Leben rings auf Feld und Tenne, Euch ist der Städte Regsamkeit bekannt, Ihr kennt es wohl, ihr alle wißt es ja: Das Land voll Leben heißt Westfalia. In Bürgerhaus, in Burg und Bauernhöfen Grünt Frauentreue, blüht der Jungfrau Zucht; Am Amboß und am Herd der Hammeröfen Trotzt Männerkraft in'fester Arme Wucht. Das ist ein Volk! Ihr wißt es alle ja, Noch Schrot und Korn giebt's in Westfalia. Da steht die alte Treue, wie die Eichen Noch stark und grün nach tausend Jahren stehn; Da bleibt der Kern, wie rasch sich auch die Speichen Am Rad der Zeit umschwingend mögen drehn. Heil dir, mein Volk, ihr wißt es alle ja: Herz, Hand und Mund gilt in Westfalia. Da regen sich die Hände um die Wette, Wenn es ein großes Werk zu schaffen gilt. Da steht der Männer Schar, wie eine Kette, Zu schirmen treu das heimische Gefild! Ihr kennt das Land, ihr alle stehet ja Mit Gut und Blute für Westfalia. (Körte.) Kebirge und Klüsse der Urovinz Westfalen. Die Provinz Westfalen ist größtenteils gebirgig. Der Regierungsbezirk Arnsberg ist fast ganz mit Bergen bedeckt. Die höchsten derselben stnden wir an der Süd-Ostseite, wo sich in einem mächtigen Zuge, als dessen Anfang man den Ederkopf bezeichnet, das Rothaar- oder Rotlagergebirge nahe der Grenze hin erstreckt. Während die auf der östlichen Seite entspringenden Gewässer der Weser zufließen, eilen die- jenigen, deren Quellen auf der westlichen Abdachung liegen, dem Rheine zu. Auf dem Ederkopfe entspringt in einer Höhe von fast 630 Metern die Ed er. Nachdem sie ihren anfänglich nörd- lichen Lauf in einen östlichen verändert hat, erreicht sie bald die Grenze der Provinz und mündet, durch viele Bäche ver- stärkt — wir merken uns Nuhme, Orke und Schwalm — unweit Kassel in die Fulda. Südlich der Ederquelle liegen in geringer Entfernung von einander der Sieg born und der Lahn ho f. Aus jenem entspringt die Sieg, welche bald die Grenzen der Provinz schneidend, in meist westlich gerichtetem Lause der Stadt

10. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 19

1885 - Dortmund : Köppen
— 19 — berg, durch welche das Rothaargebirge mit dem Eggegebirge in Verbindung steht. In nördlicher Richtung durchzieht dieses den Kreis Brilon, in einigen Spitzen die bedeutende Höhe von 630 Metern erreichend. An den Höhen von Brilon ent- springt die Möhne, der nördliche Nebenfluß der Ruhr, welche mit demselben wiederum ein von Berg und Wald, dem Arnsberger Walde, bedecktes Dreieck einschließt. Von den Höhen bei Brilon aus erstreckt sich, die Möhne und nach ihrer Vereinigung mit der Ruhr auch diese noch auf dem rechten Ufer begleitend, der kahle, waldlose Haar- sträng, ein langer Zug von geringer Erhebung und Breite, nach Westen. In den Kreisen Dortmund und Bochum ver- zweigt er sich und führt hier den Namen Ardey. In seinem nördlichen Abhänge entspringt östlich von Aplerbeck die Em- scher. Die Stadt Dortmund wird von ihr in einem Halbkreise umflossen. Unweit Mengede tritt sie an die Grenze zwischen den Regierungsbezirken Münster und Arnsberg, bis sie in die Rheinprovinz gelangt, woselbst sie eine Stunde unterhalb Ruhrort in den Rhein fließt. — Während die Abdachung des Haarstrangs zur Möhne und Ruhr ziemlich steil und plötzlich ist, senkt er sich nach Norden nur ganz allmählich in die fruchtbare Ebene des Hellwegs und der So est er- Börde hinab, in welcher alle Abwechslung von Berg und Thal völlig aufhört. Von Brilon geht der Hauptgebirgszug in nordöstlicher Richtung weiter. An seinem östlichen Abhänge fließt auf dieser Strecke die Diemel hin. Diese bildet eine Zeitlang die Grenze zwischen dem Regbzk. Minden und dem Fürsten- tum Waldeck. Nachdem sie die Warburger Börde durch- flössen und die Twiste aufgenommen, geht sie bei Karlshafen in die Weser. Nach Norden, der Lippe zu, fließt die Alme. Sie mündet bei Neuhaus, unweit Paderborn. An der südlichen Grenze des Regbzks. Minden wendet sich die Egge wieder nach Norden. Ihre östlichen Seitenzweige, zwischen denen sich wenig fruchtbare, hochliegende Flächen ausbreiten, reichen bis zur Weser. Diese nimmt oberhalb Höxter die Nethe auf. Die Emmer, welche nördlich von Driburg entspringt, verläßt bald die Provinz und geht an dem Badeort Pyrmont vorbei ebenfalls zur Weser. Nach Westen schließt sich an die Egge eine wüste, steinige Hoch- ebene, das Sintfeld. Weiter nach Norden, in der Umgegend von Paderborn, breitet sich eine fruchtbare Gegend aus, die 2*
   bis 10 von 73 weiter»  »»
73 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 73 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 1
3 5
4 0
5 12
6 1
7 6
8 56
9 9
10 1
11 0
12 0
13 8
14 0
15 1
16 0
17 0
18 10
19 5
20 0
21 1
22 1
23 0
24 1
25 1
26 1
27 1
28 0
29 16
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 5
37 13
38 8
39 1
40 0
41 0
42 1
43 1
44 0
45 1
46 4
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 3
4 3
5 12
6 7
7 0
8 0
9 0
10 9
11 3
12 4
13 4
14 0
15 0
16 7
17 13
18 1
19 0
20 0
21 3
22 0
23 2
24 3
25 1
26 0
27 2
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 1
37 4
38 6
39 3
40 24
41 0
42 2
43 0
44 7
45 3
46 5
47 0
48 1
49 7
50 1
51 0
52 0
53 0
54 9
55 0
56 1
57 47
58 2
59 1
60 0
61 0
62 2
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 2
69 3
70 8
71 1
72 2
73 23
74 0
75 1
76 26
77 11
78 0
79 6
80 3
81 1
82 5
83 5
84 0
85 1
86 1
87 3
88 0
89 0
90 0
91 2
92 7
93 0
94 8
95 1
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 117
1 116
2 115
3 155
4 23
5 47
6 208
7 31
8 35
9 39
10 45
11 34
12 352
13 259
14 23
15 165
16 28
17 16
18 12
19 65
20 26
21 14
22 147
23 83
24 215
25 152
26 68
27 147
28 407
29 80
30 58
31 111
32 87
33 882
34 279
35 18
36 11
37 125
38 28
39 185
40 58
41 14
42 452
43 261
44 20
45 16
46 195
47 114
48 53
49 53
50 386
51 772
52 58
53 19
54 21
55 12
56 24
57 8
58 62
59 754
60 12
61 26
62 64
63 14
64 71
65 112
66 73
67 15
68 12
69 26
70 10
71 31
72 48
73 35
74 102
75 184
76 32
77 38
78 51
79 24
80 44
81 1291
82 44
83 100
84 334
85 359
86 20
87 52
88 39
89 166
90 11
91 88
92 26
93 19
94 103
95 63
96 7
97 71
98 49
99 21
100 907
101 58
102 351
103 100
104 56
105 4
106 63
107 186
108 155
109 64
110 240
111 207
112 83
113 249
114 233
115 60
116 203
117 241
118 5
119 124
120 75
121 120
122 43
123 133
124 312
125 245
126 92
127 295
128 86
129 210
130 13
131 496
132 29
133 188
134 100
135 12
136 356
137 145
138 145
139 11
140 61
141 1
142 193
143 167
144 14
145 51
146 81
147 93
148 9
149 86
150 21
151 42
152 470
153 28
154 131
155 107
156 75
157 26
158 17
159 65
160 155
161 53
162 59
163 84
164 162
165 53
166 177
167 51
168 205
169 47
170 15
171 22
172 77
173 479
174 43
175 1398
176 60
177 573
178 34
179 494
180 80
181 113
182 187
183 643
184 173
185 96
186 103
187 115
188 72
189 405
190 42
191 17
192 87
193 114
194 46
195 197
196 439
197 26
198 15
199 58