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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 3

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Der Heimatsort. 3 Sonnenstrahlen sehr schräge auf die Erde fallen. Endlich erfolgt der Sonnenuntergang. Es ist Abend. — Am Abendhimmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle nimmt bedeutend ab, und die Abenddämmerung tritt ein. Die Luft ist kühl, und der Tau lagert sich auf Gras uni Blumen. Nach und nach wird es ganz dunkel, und die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne. 4. Die Umgebung des Schulhauses. _ Hinter dem Schulgebäude liegt der Schulhof. Er ist ein freier, eingefriedigter Platz. Bezeichne seine Gestalt, gieb die Art seiner Umgrenzung an und miß nach Schritt- längen seine Ausdehnung von 0. nach W. und von S. nach N.! — Der Boden des Schulhofes zeigt keine Erhöhungen und Vertiefungen. Er ist ganz eben. Beobachte, ob die Ebene des Schulhofes sich nach einer bestimmten Richtung hin senkt, oder ob sie sich wagerecht lagert! Die ganze Hoffläche ist mit grobem Sande beschüttet. —- Gegen die heißen Strahlen der Sommersonne schützt der Schatten der angepflanzten Bäume. Zähle die- selben und benenne sie! Was weißt du über das Aussehen der Baumkronen zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erzählen? — Wir stellten auf dem Schulhofe gemeinsame Schattenbeobachtnngen an. Auch daheim haben wir zu verschiedenen Tageszeiten die Schattenbilder beobachtet. Die Gestalt derselben richtet sich nach der Gestalt der beleuchteten Gegenstände. Der Schatten des Stabes ist lang und schmal, der des Hauses breit und eckig, der des Balles rund u. s. w. Morgens und abends wirft mein Körper einen sehr langen Schatten. Je höher die Sonne steigt, desto kürzer werden die Schattenbilder, und mittags, wenn sie am höchsten steht, sind sie am kürzesten. Die verschiedene Größe des Schattenbildes eines Gegenstandes richtet sich nach dem Stande der Sonne. Wenn die Sonne morgens im 0. aufgeht, fällt mein Schatten nach W.; vormittags, wenn die Sonne am Südosthimmel steht, fällt er nach Nw.; des Mittags, wo die Sonne am Südhimmel steht, nach N., nachmittags nach No. und abends bei Sonnenuntergang nach 0. Nach 8. fällt unser Schatten nie. Warum nicht? Der Schatten eines Gegenstandes liegt also stets der Sonne so der einem anderen Lichte) in gerader Linie gegenüber. Während die Sonne nun täglich einen Bogen von 0. über 8. nach W. macht, beschreibt der Schatten einen Bogen von W. über N. nach 0. Jedes Haus hat seine Sonnen- und seine Schattenseite. Die Nordseite wird nur morgens und abends kurze Zeit von den schrägen Sonnenstrahlen getroffen. Auch geschieht dies nur in: Sommer, während im Winter kein Sonnenstrahl auf die Nordseite gelangt. Sie liegt daher größtenteils im Schatten, ist die kühle Schatten- feite. Dagegen wird die Südseite des Hauses von der warmen Mittagssonne ge- troffen und hat fast den ganzen Tag über Sonnenschein. Sie ist die warme Sonnen- seite. Wie schützt man die Wohnungen vor der Mittagssonne? An welcher Seite des Hauses legt man mitunter Weinspaliere an? An welcher Dachseite hängen im Winter die Eiszapfen am längsten? — Am Schulhause vorüber führt die Schulstraße. Welchen besondern Namen hat sie'noch? In welcher Richtung zieht sie sich hin? Bestimme die beiden Straßenseiten nach ihrer Lage zu den Himmelsgegenden! Ver- gleiche den Boden der Straße mit dem Kiesboden des Schulhofes! Nenne hervorragende Bauten der Schulstraße in der Nähe des Schulhauses! — Planzeichnung vom Schulhause und seiner Umgebung auf der Schul- Wandtafel! 5. Säuberungen im Heimatsorte, a) Wir haben kürzlich das Leben und Treiben in einer nahen Hauptstraße unseres Heimatsortes beobachtet. 1*

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 8

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
8 Die Umgebung des Heimatsortes. das Bächlein? — Wie unterscheidet sich ein Graben von einem Flusse? Welche Zwecke verfolgt man mit der Anlage des Grabens? Finden sich in der Nähe des Heimatsortes noch andere künstlich angelegte Gewässer? — Wo trafen wir Inseln und Halbinseln an? Den Anfang des fließenden Wassers, wo es frei aus der Erde hervorbncht, nennt man Quelle. Bon hieraus wäscht sich dasselbe eine Rinne oder ein Bett aus, sucht in seinem Laufe stets die tiefsten Stellen des umliegenden Bodens auf und bildet daher mancherlei Krümmungen. Bewegt sich das fließende Wasser schnell abwärts, so Haides ein starkes, bei langsamem Laus ein geringes Gefälle. Stürzt es plötzlich in eine Tiefe, so bildet es einen Wasserfall. Zuweilen hemmt man fließende Gewässer auf ihrem Wege durch Wehre und Schleusen, um ihr Wasser für Mühlen- und Fabrikbetrieb, sowie zur Bewässerung der Wiesen dienstbar zu machen. Oft erscheint das fließende Wasser durch eingeschwemmte erdige Massen getrübt; diese heißen Sink- stofse, weil sie als Schlamm zu Boden sinken, wenn das Wasser langsamer fließt. Die Stelle, wo die fließenden Wassermengen sich in ein anderes Gewässer ergießen, heißt Mündung. Die kleinsten fließenden Gewässer nennt man Riesel oder Bäche, die großen Flüsse und Ströme. Führt ein fließendes Wasser seine Wassermengen einem größeren Flusse zu, so heißt dieser Hauptfluß, jenes Nebenfluß. Nicht selten werden benachbarte Flüsse durch einen Kanal verbunden. 3. Bodenbeschaffenheit. Die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des Bodens ist gar verschieden. Dies zeigt auch die Umgebung unserer Stadt. Die fruchtbare Ackererde eignet sich vortrefflich zum Anbau von Feld- und Gartenfrüchten; das Wiesenland bringt üppigen Graswuchs hervor. Sandboden und S teiuboden find dagegen unfruchtbar und zum Aubau wenig geeignet. Mit anderen, fruchtbaren Erdarten gemischt, nähren sie indes auch Pflanzen und bilden den sogenannten leichten Boden. Ist der Boden stark von Wasser durchzogen, so bildet er als Weichboden das Snmps- land und den torfreichen Moorboden. Snche Beispiele dieser Boden- arten aus der Umgebung deines Heimatsortes auf! Vou der Fruchtbarkeit des Bodens hängt größtenteils Wachstum und Gedeihen der Pflanzen ab. Beides bedingt wieder das Vorkommen von mancherlei Getier. Nenne Getreidearten, Hackfrüchte und Futtergewächse, die aus den Ackern ange- baut werden! — Welche Feld- und Wiesenblumen, Sumpf- und Moorpflanzen kennst du? — Zähle Laub- und Nadelbäume, Sträucher und andere Pflanzen des Heimat- lichen Waldes auf! — Erzähle von den: Tierleben in Feld und Wald! — 4. Klima. Die Witterung zeigt im Laufe des Jahres mancherlei Wechsel und Verschiedenheiten. Was weißt du von der Witterung zur Zeit des Winters, des Frühlings, des Sommers und des Herbstes zu erzählen? Man spricht von einem klaren und einem bewölkten Himmel, von heißen, warmen und milden, kühlen, rauhen und kalten Tagen, sowie von ruhigem, windigem und stürmischem Wetter. Auch unterscheidet man Nebel, Tau, Regeu, Schnee und Hagel. Im Sommer sind Gewitterbildungen nicht selten. Alle wässrigen Niedergäuge nennt man Niederschläge, die Luftströmungen Winde. Letztere werden nach den Himmelsgegenden benannt, aus welchen sie wehen. (Nordwind, Ostwind, Südwind, Westwiud.) Sehr starke Wiude heißeu Stürme. Welche Jahreszeiten haben die größten W är m e g e g e n s ä tz e? Alle diese Witteruugserschei'uuugeu zusammen genommen in ihrer jährlichen Wiederkehr bilden das Klima unserer Gegend. Es wird bedingt dnrch die Wärmeverhältnisse, Winde und Niederschläge. Das Klima beeinflußt sehr wesentlich Wachstum und Gedeihen der Pflanzen, Auftreten und Lebensweise der Tiere und kann dazu beitragen, die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen oder zu beeinträchtigen. Auch wir Menschen hängen von unserer Lebensweise (Kleidung, Wohnung, Beschäftigung u. s. w.) vom Klima ab. Weise dies nach.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 18

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
18 Globuslehre. der ganzen Stadt bekannt. Eine Planzeichnung giebt nur 2 Ausdehnungen des Gegenstandes wieder: die Länge und die Breite. Da man nicht alle Gegenstände auf dem Papier oder einer sonstigen Zeichenfläche nach ihrer wirklichen Größe darstellen kann, so muß die Plan- Zeichnung eine Verkleinerung derselben bringen. Diese geschieht nach einem bestimmten Maßstabe (Längenmaßstab). Nimmt man für jedes m in wirklicher Ausdehnung auf der Zeichenfläche 1 cm, so zeichnet man im Maß- stabe von 1:100; nimmt man statt 1 m nur 1 mm, so ist der Maßstab 1:1000. Stellt man jedes Km der Wirklichkeit durch 1 cm dar, so hat mau einen Maßstab von 1:100 000 n. s. w. Eine Zeichnung, welche einen kleinern oder größern Teil der Erdober- fläche oder diese ganz auf ebener Fläche darstellt, heißt Karte. Bei der Karte eines ganzen Landes ist es nicht mehr möglich, alle wichtigeren Einzel- heiten der Landschaft anzugeben. Ein schwarzes Ringlein dient zur Be- zeichnnng der Ortschaften, ein Stern zur Bezeichnung der Festungen. Viele unbedeutende Ortschaften und kleine Flüsse müssen ganz wegbleiben, und von den größern Flüssen giebt das Kartenbild nur die Hauptbiegungen au. Bei großer Verkleinerung ist es auch nicht mehr möglich, Zeichen für die Pflanzen- bedecknng des Bodens anzubringen. — Dagegen müssen dann wichtige Gegen- stände, z. B. Flußlinien, Ortszeichen, größer gezeichnet werden, als es der Wirk- lichkeit entspricht, um sie auf dem Kartenbilde genügend sichtbar zu mache«. Jede Karte enthält die entsprechenden Linien des Gradnetzes. Man ist übereingekommen, die Meridiane von oben nach unten, die Parallel- kreise von links nach rechts zu ziehen. Auf jeder Karte ist die Richtung nach oben N., die nach unten 8., die nach rechts 0., die nach links W. Oben kann man hinsichtlich der Höhenlage nur sagen von hochliegendem Lande und den Flußquellen, unten von tiefliegenden Strichen, Flußmündungen und dem Meer. Anßer der Länge und der Breite bringt die Karte auch die senkrechten Erhebungen der Erdoberfläche zur Darstellung. Die Abhänge (Böschungen) der Berge und Bergzüge (Gebirge) werden durch schwarze oder braune Strichelchen oder Schräffen angezeigt; je steiler und höher die Berge au- steigen, desto dunkler ist die Schraffierung. Auch Höheuschichtsarbeu kommen zur Auweuduug. Tiefliegendes Land stellt man gewöhnlich dunkel- und hellgrün dar, höher gelegenes hellgelb und braungelb. Das Meer und die Seen werden gewöhnlich dnrch blaue Farbe dargestellt. Eine Skizze ist eiu schneller Entwurf eines Kartenbildes in seinen Hauptsormeu. Eine Skizze berücksichtigt bei einem Fluß nur die wichtigsten Hanptrichtnngen, stellt einen Gebirgszug durch einen Strich oder durch eiu- fache Raupenzeichnung dar, läßt die Höheuschichteu unbeachtet u. dgl. m. 5. Sonnenwärme. Die Erde erhält Licht und Wärme von der Sonne. Ihre Strahlen sind da am wirksamsten, wo sie senkrecht die Erde treffen. Im Winter fallen sie bei uns sehr schräge zur Erde und bringen wenig Wärme hervor; im Sommer haben sie sich der senkrechten Richtung sehr ge- nähert und bringen viel Wärme hervor. Anch morgens und abends fallen die Sonnenstrahlen sehr schräge zur Erde und bringen weniger Wärme her- vor als am Mittage. Je schräger nämlich die Sonnenstrahlen auf die Erdoberfläche treffen, desto länger ist der Weg, den

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 19

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Globuslehre. 19 a I) 2. 1. / L Linie 1 = Erdboden; der Raum zwischen den Linien 1 u. 2 bezeichnet die Höhe der Luftschichten über der Erde; Linie a bezeichnet die Richtung der Sonnenstrahlen an einem Sommermittage, Linie b an einem Wintermittage. sie durch die Luftschichten nehmen müssen, und desto größer der Raum, auf den sie sich verteilen müssen. Durch beides verlieren sie an Wärme. Senkrecht fallen in unserer Gegend die Sonnenstrahlen nie zur Erde, sondern die Sonne steht immer — tiefer oder höher — mittags am Süd- himmel. Nach 3. müßten wir also reisen, um in Gegenden mit senkrechtem Sonnenstande zu gelangen. Diese breiten sich bis 23v20 nördlich und 231 '2° südlich vom Äquator aus. Bei Beginn des Frühlings steht die Sonne senkrecht über dem Äquator; während des Frühlings wandern die senkrechten Sonnenstrahlen immer weiter nördlich, bis sie bei Beginn des Sommers aus den Parallelkreis fallen, der 231/2° nördlich vom Äquator liegt. Er heißt der nördliche Wendekreis, weil die senkrechten Sonnenstrahlen nunmehr auf ihrem Wege gleichsam umwenden und wieder dem Äquator näher rücken. Am Herbstesanfang steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Von nun an wandern die senkrechten Sonnenstrahlen weiter südlich, bis sie am Anfange des Winters über dem südlichen Wendekreise, 231/2° südlich vom Äquator, stehen. Wir haben dann den niedrigsten Sonnenstand im Jahre. Waun hatten wir den höchsten? (Wiederhole, was über den jährlichen Sonnenlauf und die Jahreszeiten auf S. 10 u. 11 gesagt ist!) Der nörd- liche Wendekreis heißt der des Krebses und der südliche der des Stein- bocks uach den Sternbildern, vor welchen die Sonne um diese Zeit steht. 6. Tie Zonen. Man hat die ganze Erdoberfläche nach der stärkern oder schwächeren Beleuchtung und Erwärmung in 5 Erdgürtel oder Zonen geteilt: 1. die heiße Zone, zwischen den beiden Wendekreisen gelegen, der Erdgürtel des senkrechten Sonnenstandes und daher der größten Jahreswärme; 2. die nördliche gemäßigte Zone, von bis 661 /20 n. B., oder zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem uördlicheu Polarkreise gelegen; 3. die südliche gemäßigte Zone, von 231/2° bis 86v8° s. B., oder zwischen dem südlichen Wendekreise und südlichen Polarkreise gelegen; 4. die nördliche kalte und 5. die südliche kalt? Zone, die Gegenden der geringsten Jahreswärme, um die Pole innerhalb der Polarkreise gelegen. Nach der Entfernung vom Äquator richtet sich die Pflanzen- und Tierwelt der inzelnen Gegenden unserer Erde. Im allgemeinen wird die Entwicklung der Pflanzen von höherer Wärme begünstigt. Daher finden wir in der heißen Zone — wenn es m.'; >n der nötigen Feuchtigkeit fehlt — eine üppige Pflanzenwelt, gegen welche sich diejenige der Polargegenden sehr armselig ausnimmt. Höhere Wärme und Pflanzen- rachtum begünstigen die Entfaltung eines reichen, vielgestaltigen Tierlebens. Daher 2*

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 2

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Tischplatten der Schulbänke, die Dachseiten eines Hauses haben weder eine senkrechte noch eine wagerechte «Stellung. Sie stehen schräge. Unsere Schultafel weicht in ihrer schrägen Stellung nicht viel von der senkrechten Richtung ab. Sie steht steil. Die Platten unserer Schulbänke nähern sich in ihrer Lage der wagerechten Richtung. Sie siud allmählich- schräge. Ausmessen des Schnl- zimmers. Planzeichnung ans der Wandtafel. Betrachte den Schul- bau nach seinem Gesamt- eindruck von der Hof- und Straßenseite aus! Beschreibe seine Bauart im allgemeinen! Zähle die Stockwerke, die Haupt- und Nebeneingänge, die Treppen n. s. w. Zähle Baustoffe auf, die zum Schul- bau verwendet worden sind! Was ist aus der Geschichte des Schulhauses merkenswert? 3. Die tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir haben an einzelnen schönen Frühliugstagen die Sonne ge - meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht und Wärme. Zu den einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in ver- schiedenem Maße. Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. _ Der Schein des Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist Morgen- dämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die Morgenröte. Die Luft ist srisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird ergänz hell. Es ist Morgen. Die Sonne erscheint uns groß und rotglühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge, anfangs fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur^wenig Wärme. Die Tautröpfchen blinken und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im goldigen Frühlicht; das Lied der Vögel erschallt. Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. _ oie sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Uni 12 Uhr mittags erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung sehr genähert und bringen die größte Tageswärme hervor.^ Ganz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab. Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich neigt sie sicherem Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und^ glänzt rötlich-golden, ^ünrtc und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine. Es wird kühl, da die letzten

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 20

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
20 Globuslehre. weist die heiße Zone die zahlreichsten Tierformen auf. — Das Deutsche Reich liegt in der nördlichen gemäßigten Zone und hat also eine gemäßigte, d. h. mittlere Wärme. Unsere Pflanzen- und Tierwelt ist zwar nicht so üppig und reichgestaltig, als die in den begünstigten Strichen der heißen Zone, aber durchaus weit entfernt von der Arm- seligkeit der Pflanzendecke und der Tierwelt in den Polargegenden. 7. Das Klima, (vergl. S. 8.) Das Klima eines Landes wird Haupt- sächlich bedingt durch seine Wärmeverhältnisse, Winde und Niederschläge. a) Die durchschnittliche Jahres wärme eines Landes richtet sich zunächst nach seiner Lage zum Äquator. Es gilt hier also das Gesetz: Je näher dem Äquator, desto wärmer! Von weiterem Einfluß auf die Wärmeverhältnisse eines Ortes ist die Höhenlage desselben. Die oberen, dünneren Luftschichten halten weniger Wärme fest, als die niederen, dichten Schichten, denen sich von dem erwärmten Erdboden auch viel mehr Wärme mitteilt. In dieser Hinsicht gilt also das Gesetz: Je höher, desto kälter! b) Die Winde entstehen hauptsächlich dadurch, daß die Luft an verschiedenen Orten der Erdoberfläche ungleich erwärmt wird. Warme Luft ist leicht und steigt empor, kalte ist schwerer und strebt nach den erwärmten Gebieten. Aus den südlicheren Gegenden erhalten wir warme Winde, aus dem N. kalte. c) Die Winde führen die Nied erfchläge herbei. Weht der Luftzug vom Meere her, fo ist er mit Feuchtigkeit gesättigt und bringt Niederschläge (Nordseeküsten). Kommt er dagegen über weite, wasserarme Landstrecken, so ist er trocken. Deshalb bringen uns die Westwinde Regen, die Ostwinde aber trockenes, im Winter dazu schneidend kaltes Wetter. — Ein Land, welches von den feuchten Seewinden beherrscht wird, hat Seeklima, ein solches, das vom Einfluß des Meeres weniger berührt wird, hat Landklima. 8. Die Bevölkerung der Erde. Sie beträgt fast 1 500 Mill. Menschen. Dieselben hat man auch nach ihren körperlichen Merkmalen in 7 Rassen ein- geteilt: 1. Kankasier oder Mittelländer, 2. Mongolen, 3. Ma- layen, 4. Neger, 5. Buschmänner und Hottentotten, 6. In- dianer oder Rothäute, 7. Australier. Die Kaukasier haben eine hell- bis bräunlichweiße Hautfarbe, langes Haar und starken Bartwuchs. Sie sind die wohlgebildetste, gesittetste und mächtigste aller Rassen, hauptsächlich über Europa, Nordafrika und Vorderasien, aber auch in Nord- amerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde verbreitet. Sie sind der Haupt- träger höherer Kultur und Gesittung. Ihre Zahl beträgt über 630 Mill. Die Mongolen haben Weizen- bis getrübt-gelbe Hautfarbe, schwache» Bart- wuchs, vorstehende Jochbogen, meistens schiefe Stellung der schmalgeschlitzten Augen. Sie bewohnen vorzugsweise den 0. und N. Äsiens, sind zun: Teil altgesittet. Ihre Zahl beträgt etwa 580 Mill. Die Malayen, von hell- bis schwarzbrauner Hautfarbe, schwarzem, lockigem Haupthaar und breiter Nase, sind über das südöstliche Asien und die Südseeinseln verbreitet. (32 Mill.) Die Neger, von dunkelschwarzer bis hellgrauer Hautfarbe, wolligem, oft ver- filztem Haupthaar, spärlichem Bartwuchs, niedriger Stirn, hervortretendem Oberkiefer, wulstigen Lippen und breiter Nase, hauptsächlich in Afrika, aber auch zahlreich in Amerika vertreten (etwa 175 Mill.). Die Buschmänner und Hottentotten in Südafrika weifen ledergelbe oder lederbraune Hautfarbe, verfitztes Haupthaar und schwachen Bartwuchs, breiten Mund mit vollen Lippen, schmal geschlitzte, aber nicht schief stehende Augen auf. Die Indianer oder Rothäute sind die llrbewohner von Amerika. Sie haben hellere oder dunklere rötlichbraune Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar, niedrige Stirn, her- vortretende Nase und Backenknochen. Ihre Zahl beläuft sich nur noch auf etwa 11 Mill. Die Australier aus dem australischen Festlande, mit dunkler, bisweilen selbst schwarzer Hautfarbe, schwarzem, straffem Haar, unschönem Körperbau und unförmlicher Munde. Ihre Zahl ist sehr zusammengeschmolzen. Außer diesen Hauptrassen giebt es noch manche Volksstämme, welche ihrer körper lichen Merkmale wegen als Raffenmifchvölker oder auch als Übergangsgruppen der einzelnen Rassen betrachtet werden. (52 Mill.)

7. Das Deutsche Reich - S. 16

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 16 — Pflanzen verschieden, verschieden ganz besonders in einzelnen Enkwicklungsstadien. Die deutschen Kulturgewächse brauchen im allgemeinen eine hohe Sommerwärme zur Reifung ihrer Früchte lwein 18,7; Mais 17,7; Obstbäume und Weizen 14,0; Gerste 12,5" C. mittlere Sommerwärme), vertragen dagegen mehr Kälte als oceanische Pflanzen. Für unsere Landwirtschaft ist daher die Temperaturver teilung im Sommer wichtiger als diejenige im Winter. Man bezeichnet die Zeit von den ersten landwirtschaftlichen Arbeiten im Frühjahre bis zur Ernte als Vegetationszeit. Sie richtet sich mit nach den ersten und letzten Frösten einer Gegend. Die Länge dieser Vegetationszeit, die in den einzelnen Gegenden von Deutschland sehr verschieden ist und deshalb die größten Gegen- sätze in der Art des landwirtschaftlichen Betriebes erzeugen muß, bestimmt an erster Stelle die Wohlstandsverhältnisse und die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Landivirtschaft. Die Kürze der Vegetationszeit und die damit verbundene Konzentration landwirtschaftlicher Arbeiten auf wenige Monate und alle die damit verbundenen Übelstände erklären es mit, warum in verschiedenen Gegenden Deutschlands trotz günstiger Bodenverhältnisse die Landwirtschaft zurückgeht. b. Die Luftdruck- und Windverhältnisse. Deutschland steht zum größten Teile unter der Herrschaft der Luftdruckverhältnisse des atlantischen Oceans und der barometrischen Depressionen, deren Zugstraßen durch den Golf- ström vorgeschrieben sind. Besonders im Winter ziehen diese Lustdruckminima nördlich an Deutschland vorbei, sodaß bei uns (dem Buys-Ballotschen Gesetz entsprechend) dann westliche und südwestliche Winde vorherrschen. Im Sommer liegt meist ein barometrisches Maximum über dem nördlichen atlantischen Ocean; bei uns treten dann wasserdampfreiche, kühlere West- und Nordwestwinde auf. Im September erfolgt gewöhnlich ein Ausgleich in den Luftdruckunterschieden, sodaß in Central- und Osteuropa ein Hochdruckgebiet entsteht, das östliche Winde oder auch Windstillen zur Folge hat. Deshalb ist in Deutschland der September gewöhnlich der heiterste Monat im Jahre. — Einen eigenen Einfluß auf die Art der Winde üben die Gebirge aus. Befinden sich barometrisches Minimum und Maximum auf entgegengesetzten Gebirgsseiten, so stellt sich einem Ausgleich der Luftschichten das Gebirge um so mehr hindernd in den Weg. je höher das- selbe ist. Tie Folge ist eine Steigerung der Lustdruckdisserenz aus beiden Seiten. Vom Hochdruckgebiet muß dann die Luft zunächst am Gebirge emporsteigen, stürzt sich dann aber mit vermehrter Gewalt auf der Seite der Depression in die Gebirgstäler herab. Herabstürzende Lust verdichtet und erwärmt sich aber ebenso wie sich aufsteigende abkllhlt. Erwärmung bedingt aber einen größeren Grad von Aufnahmefähigkeit für Wasser. So treffen wir in den verschiedensten deutschen Gebirgen warme, trockne Winde an, die man in Hochgebirgen wie im Himalaja, in den Alpen 2c. schon lange kennt und fürchtet und als Föhn- winde bezeichnet. c. Die Niederfchlagsverhältnisse: Sie sind abhängig sowohl von der Lustdruckverteilung wie auch von der vertikalen Erhebung des Bodens. Die deutschen Regenwinde kommen aus den westlichen Himmelsgegenden. Im einzelnen spielen weniger die horizontalen, als vielmehr die vertikalen Luft- strömungen für die Niederschlagsverhältnisse eine wichtige Rolle: In Hochdruck- gebieten findet eine Abwärtsbewegung, in Depressionen eine aufsteigende Be- wegung der Luft statt. Aufsteigende Luft kühlt sich aber ab und vermindert ihre Aufnahmefähigkeit für Wasser, sodaß sich Wolken und Niederschläge bilden müssen, absteigende Luft erwärmt sich und löst die Wolken auf. Deshalb be- obachten wir bei fallendem Barometer eine Verschlechterung des Wetters, während bei steigendem Luftdruck eine Aufhellung der Witterungslage stattfindet. Zu auf- und absteigenden Bewegungen werden Lustströmungen auch in Gebirgen veranlaßt. Liegen mehrere Gebirge hintereinander, so werden natürlich die von den Luftströmungen zuerst getroffenen den meisten Wasserdamps in Form von Niederschlägen ausscheiden; immer werden aber die den feuchten Winden zu gekehrten Gebirgseiten mehr Niederschläge aufweisen als die entgegengesetzten; man kann geradezu Luv- und Leeseiten bei Gebirgen unterscheiden. In Deutsch- land herrschen feuchte, westliche Winde vor; darum ist die Westseite der Gebirge die Luvseite. Das tritt besonders deutlich da hervor, wo Gebirge einen an- nähernd meridionalen Verlauf besitzen (S.—N.; So.—Nw.). —

8. Das Deutsche Reich - S. 18

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 18 — Typus Hochdruck- gebiet De- pressions- gebiet Herrschende Wind- richtung Hauptsäch- liches Auftreten Charakteristik Iii Nord- und Nordost- europa. Mittel- meer und Biscaya- see. O. und No. Winter. Wasserdampfarme Land- winde; im Winter kalt und trübe, im Sommer warm und heiter. Mit Typus Ii Hauptursache für strenge Winter. Iv Ost- europa. West- europa. So. und O. Spätherbst und Winter. Warme und trockne Land- winde, die nur im Winter bei entsprechenden Tempera- turen in Südofteuropa kalt sind. V Süd- europa. Nord- europa. S. bis W. Alle Jahres- zeiten, nur im Früh- jähr und Spätherbst etwas zu- rücktretend. Haupttypus für unfere Gegenden, cha- rakterifiert durch fast ununterbrochen o st - wärts fortschreitende Depressionen; daher Un- beftändigkeit und Launen- haftigkeit des Wetters, oce- anische Winde im Sommer warm, im Winter kalt. Reich- tum an Stürmen. Zum weiteren Verständnis dieser Typen dienen folgende Gesetze: a. Der Wind weht so, das; ein Beobachter, der mit dein Winde geht, den hohen Lufdruck zu seiner Rechten, den niederen zu seiner Linken hat (auf der Südheinisphäre wegen der Erdrotation umgekehrt). b. Im Luftdruckmaximum herrscht ' meist heiteres (absteigende Lnftbe- wegungen), im Minimum trübes, regnerisches Wetter (aussteigende Luftbewegungen). c. Temperaturverhältnisse sind vom Ursprungsort der Winde und von den Jahreszeiten abhängig. ck. Maximum und Minimum sind in beständiger Bewegung begriffen und zwar meist nach östlichen Richtungen hin (No. bis So). e. Ein Luftdruckmaxinium wird von Winden im Sinne des Uhrzeigers, ein Minimum im entgegengesetzten Sinne umkreist (auf der Südhemisphäre umgekehrt). Vi. Die Wasserstraßen Deutschlands. Die deutschen Ströme folgen bis auf einen in ihrer Entwicklung der südnördlichen Abdachung des Landes. Zum Gebiete der Nordsee gehören der Rhein mit Neckar, Maiu und Mosel, die Weser mit der Aller und die Elbe mit Saale, Mulde und Havel. Zum Ostseegebiete gehören die Oder mit der Warthe, die Weichsel und der Memelstrom. Ems und Pregel erinnern ihrer Natur und Stromlänge nach bereits an Küstenflüsse. — Nur der Donaustrom durcheilt die süddeutsche Hoch- ebeue in östlicher Richtung. Mit ihm reicht das Gebiet des schwarzen Meeres bis tief in das deutsche Land hinein. — Diese Gleichrichtung fast aller deutscher Ströme begründet eine andere wesentliche Eigenschaft: Sie verknüpft den S. mit dem N.

9. Das Deutsche Reich - S. 91

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 91 — Sohn dieses Fürstenpaares Heinrich I, ist der Stammvater des jetzigen Fürstengeschlechts. Der letzte Landgraf des vereinigten Hessenlandes war der als eifriger Parteigänger der Reformation bekannte Philipp der Groß- mlltige. Nach seinem Tode wurde das Land unter seine 4 Söhne geteilt. Die heutigen Großherzöge stammen von dem jüngsten jener 4 Erben ab. Um die Wende des 19. Jahrhunderts erfuhr der Länderbesitz dieser Darmstädter Landgrafenlinie mancherlei Verschiebungen. In der „Franzosenzeit" verlor Hessen zwar bedeutende Gebiete auf dem linken Rheinufer, wurde aber dafür durch säkularisierte Gebiete geistlicher Fürsten und Besitzungen mediatisierter Fürsten und Herren bedeutend bereichert und 1806 durch Napoleon zum Groß- Herzogtum erhoben. Im jetzigen Umfange besteht das Großherzogtum im wesentlichen seit 1815. Nach' dem Aussterben des Geschlechts der Landgrafen von Hessen-Homburg 1866 fiel dieses Land vorübergehend an Hessen, mußte aber nach dem deutschen Kriege 1866 nebst einigen nördlichen Bezirken von Oberhessen an Preußen herausgegeben werden. V. Neichsland Llfaß-Lothringen. (14500 qkm, 1720000 E., 118,5 auf 1 qkrn). 1. Das ^and. Das Reichsland Elsaß-Lothringen umfaßt die süd- westlichsten Landschaften des Deutschen Reichs und ist fast so groß wie Baden oder wie das Königreich Sachsen. Es grenzt im N. an das Großherzogtum Luxemburg, die preußischen Rheinlande und an die Rheinpfalz. Im O. scheidet der Rhein das Reichsland von Baden; im S. grenzt es an die Schweiz und im W. an Frankreich. Hinsichtlich der Ob erfläch eng estalt setzt sich das Reichsland aus bestimmt ausgeprägten Landschaften zusammen. Elsaß umfaßt die Südhälfte der linksrheinischen Ebene von dem Schweizer Jura, hier mit seinen Ausläufern „Elsasser Jura" genannt, und der Burgunder Pforte bis zur Lauter, die Ostseite dervogeseu mit dem Elsasser Belchen im S. und der Zaberner Stiege im N. und greift mit dem Kreise Zabern bis in das Flußgebiet der Saar über. Lothringen umfaßt die westliche Abdachung der nördlichen Vogesen und den n. Teil des lothringischen S t n f e n l a n d e s. Die Bewässerung ist in allen Teilen des Reichs- landes eine sehr reiche. Die Flüsse gehören ohne Ausnahme dem Strom- gebiete des Rheins an, der im O. mit einer Strecke von 184 km die Grenze bildet. Zu deu bedeutendsten Nebenflüssen gehört die Jll mit der Breusch, die Lauter und die Mosel mit der Saar. — Ati stehenden Gewässern weist besonders die lothringische Platte viele Teiche, Weiher und kleine Seen auf. Das Klima weist in der fruchtbaren Rheinebene ein Jahresmittel von Kp C. auf. Im Juli beträgt die mittlere Temperatur über 19°; im Januar sinkt sie selten unter 0°. Die Winde kommen hier vor- herrschend aus S. und Sw. Im Wasgau nimmt die Temperatur im allgemeinen mit der steigenden Höhe ab. Höchst bedeutsam ist das Gebirge als Regenscheide. — In Lothringen haben die Täler der Mosel und Saar eine mittlere Jahreswärme von 9" C. und darüber; im übrigeu Teile des Stufenlandes beträgt sie 8° C. und darüber. Vorherrschend sind West- und Nordwestwinde. Die Niederschläge sind am geringsten im Moseltale, nehmen aber nach O. zu. Der Weinknltur

10. Das Deutsche Reich - S. 142

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 142 — wärmeren Winter. „Bei sehr scharfer Kälte sind sogar die Gipfel regele mäßig wärmer als die Talbecken zu ihren Füßen, in denen gleichsam ein See schwerer kalter Luft sich sammelt." (Partsch. — Temperaturumkehr). — Im Hirschberger Tal und im Glatzer Kessel beträft die mittlere Jahreswärme noch 7° C., auf der Schneekoppe bereits 0°. — Tie Regenhöhe beträgt im Jahresmittel ans der Schneekoppe 1500 nun, hält sich in den Waldtälern des Gebirgszuges noch ans 1000 mm,, sinkt indes in den Vorhügeln ans 700 mm hinab. Besonders heftige Regengüsse treten oft im Sommer (Juni bis August) auf. Deshalb weisen die Gebirgsflüsse außer dem Hochwasser der Schneeschmelze noch eine Sommerhochflut ans, die zwar schnell vorübergeht, bisweilen aber auch mit verheerender Kraft auftritt (1897). Mau spricht daher von Frühjahrs- und Johanni-Hochwasser. Das Jsergclnrge besteht ans vier breiten Parallelrücken, von denen nur die beiden nördlichen zu Schlesien gehören. Die breiten Granitflächen sind wenig zugänglich, im allgemeinen rauh und unfreundlich, wald- und moorreich. Die höchste Erhebung ist die Tafel sichte (1'20 m) auf böhmischem Boden. Racl) S. fließt die Jser zur Elbe. Durch den Paß von Jacobsthal, den die Fahrstraße von Hirschberg nach Reichenberg in Böhmen überschreitet, wird das Jsergebirge vom Riesengebirge getrennt. Das Riesengcbirge ) bildet den Kern des ganzen Sudetenzuges und besteht fast durchweg ans Urgesteinen. (Granit, Gneis, Glimmerschieser und Urtonschieser). In einer Länge von 70 km und einer Breite von 20 — 30 km erstreckt es sich sö. bis zur Landshuter Pforte. Es gehört zu den ent- schieden ausgebildeten Kammgebirgen und bildet mit seinem Zentralgebiete zwischen den Quellen von Queis und Bober (35 km) die Hochburg aller deutschen Mittelgebirge. Hier bildet es zwei gleichlaufende Riesenkämme, einen auf schlesischer, den anderen auf böhmischer Seite. Beide sind an den beiden Endpunkten durch Hochflächenwiesen verbunden, von denen die ö. die weiße Wiese, die w. die Elb wiese heißt. — Ans dem schleichen Kamm, der hauptsächlich aus Granit besteht, findet sich die scharfe Entwickelnng gesonderter Gipfel. Hier erheben sich w. von dem Sattel der Mädelwiese die Große Sturmhaube (1480 m), welche s. zum Elbgruude abfällt, das Hohe Rad (1510 m), das mit seiner großartigen Aussicht mit der Schneekoppe wetteiferte und als Schlußgipfel des Westkammes der Reifträger (1350 m). Zwischen den beiden Hauptkämmen dieses Westslügels die schauerlichen sieben Gründe. Östlich der Mädelwiese liegen das Kleine Rad, der gleichmäßig aufsteigende kahle Kegel der Kleinen Sturmhaube und endlich die großartige Schneekoppe. Die Schneekoppe <1605 m) ist nicht nur der höchste Gipfel der gesamten deutschen Mittelgebirge, sondern der höchste dauernd bewohnte Punkt der Erd- obersläche nördlich der geographischen Breite der Alpen und eine höchst wichtige meteorologische Beobachtungsstation. Die Koppe ist ein kühn und eigen- artig geformter Gipfel. Auf dem flach gewölbten Rücken des Seifend erges^ 1455 m hoch, erhebt sich ein noch 150 m hoher Felsenaufsatz aus Urgestein. Außer der Alpenanemone, dem sogenannten Teufelsbart, bekleiden nur Flechten und Moose seine Gehänge. Der Fußpfad windet sich steil als Treppe hinauf^ von einzelnen Punkten fällt der Blick des Wanderers f. in den 650 m tiefen Aupagrun d. Der abgestumpfte Gipfel ist in ostwestlicher Richtung etwa 85, in nordslldlicher 65 Schritte groß. Hier steht eine dem h. Laurentius geweihte Kapelle, die ehedem den Wanderern Unterkunft bot, und das neue Koppenhotel „Adlershöhe". Wenn Rübezahl die Aussicht nicht durch Nebel sperrt, ist sie *) Man sührt die Benennung auf mythischen Ursprung zurück. Darnach waren diese Gebirgsgebiete in grauester Vorzeit von einem mächtigen Riesenge- ichlechte bewohnt, das mit den Göttern in Streit geriet, von diesen besiegt und von der Erde vertilgt wurde.
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