Außerdem verdanken wir noch eine Anzahl Bilder dem hiesigen
Architekten- und Jngenieurverein aus seinem Werk: Frankfurt a. M.
1886—1910 durch gütige Vermittlung des Herrn Ingenieur Askenasy,
dem wir auch hier nochmals unsren Dank aussprechen, ebenso der
Lith. Kunstanstalt Block & Schmidt, der Buchdruckerei Hauser & Co.,
dem Kunstsalon Herm. Knoeckel, der Süddeutschen Kunstdruckerei,
Herrn Stadtrat Hin (Stadt. Elektrizitäts-Werk), Herrn Magistrats-
baurat Uhlselder (Stadt. Tiefbauamt), dem Frankfurter Verkehrs-
oerein und der Direktion des Zoologischen Gartens.
Ebenso lebhaften Dank schulden wir allen lieben Freunden
und Bekannten, die uns durch ihren sachverständigen Rat und ihre
treue Hilse so manchen guten Dienst erwiesen haben.
So übergeben wir das Büchlein „Unsere Heimat" der
Öffentlichkeit, in der Überzeugung, daß wir darin nicht nur die
Wege betreten haben, die uns der Frankfurter Schulmauu und Alt-
meister der Heimatkunde, Dr. August Finger, in seinem bekannten
bahnbrechenden und klassischen Werke „Anweisung zum Unterricht
in der Heimatkunde", gewiesen hat, sondern daß wir auch neuen
Bahnen gefolgt sind, wie sie durch den Fortschritt der Zeit bedingt,
und in dem Lehrplan für die Bürgerschulen in Frankfurt a. M.
bereits in so vorbildlicher Weise angedeutet sind.
Wir hoffen und wünschen, daß das mit Liebe für unsere
Heimat geschriebene Büchlein auch Liebe zu unserer Heimat
erwecken möge!
Frankfurt a. M., Ostern 1911.
Die Verfasser.
vi
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
hängt eine dicke Kette. Sie hält den schweren Korb, der den Sand
aus dem Frachtkahn hebt. Er faßt so viel, daß er bald einen Wagen
gefüllt hat. Ein neuer Wagen fährt vor, dann ein dritter, und so
immer weiter. Wenn sämtliche Wagen voll geladen sind, so türmt
der Kran hohe Sandberge am User aus. Es wäre eine Lust,
darin spielen zu können!
2. Am andern Ufer haben im Sommer die Badeanstalten
ihren Platz. Mitten anf dem Flusse fahren große und kleine Schiffe.
Es sind Personendampfer und Frachtdampfer mit den schweren
Frachtkähnen. Dazwischen tummeln sich flinke Boote und schaukelnde
Segler. Zuweilen kommen auch lange Flöße den Fluß hinab.
3. Weit hinauf können wir den Main mit nnfren Blicken
nicht verfolgen. Oberhalb der Gerbermühle macht er eine Wendung,
ein Knie. Nach unten verschwindet er hinter der Untermainbrücke.
Der Lauf des Flusses ist, soweit wir ihn sehen, ungefähr von
Osten uach Westen gerichtet. Jenseits der Untermainbrücke wendet
er sich nach Südwesten.
4. Mitten auf der Brücke können wir den Main genauer
überblicken. Wir sehen flußabwärts. Auf dem rechten Ufer liegt
Frankfurt, auf dem linken Sachsenhausen.
1. Nennt die Kirchen, die ihr von hier aus sehen könnt!
2. Nennt die andern euch bekannten Gebäude!
3. Zählt die Mainbrücken auf!
24.Fließendes Wasser.
er Main fließt, er ist ein fließendes Gewässer. Am schnellsten
fließt er da, wo er am tiefsten ist. Hier ist seine Strömung.
Hier schlägt er auch größere Wellen. Er nimmt alles mit, was er
erfassen und tragen kann: Stangen, Bretter, Pfähle, auch Schlamm,
Sand und andres. Die Flöße benutzen die Strömung und lassen
sich langsam den Fluß hinuntertreiben.
2. Der Main begann schon an der Quelle zu fließen oder zu
laufen. Die ganze Strecke, die er durchfließt oder durchläuft, ist sein
Lauf. Anfangs war er nur schmal) er war ein Bach. Viele Wässer-
lein kamen herbei, von links und rechts, um gemeinsam mit ihm
durch die Welt zu eilen. Das waren die Nebenflüsse. Da wurde
der Main immer größer und breiter, und nun nennen wir ihn einen
Fluß. Der Main mündet bei Mainz in ein noch größeres Wasser,
in den Rhein. Der Rhein ist ein Strom,' er mündet ins Meer.
34
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Main Main Frankfurt Sachsenhausen Main Main Main Main Mainz Rhein Rhein
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter,
als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier
oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch
älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das
wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der
alten Mainstadt hier stehen!"
38. Karl der Große
und die Gründung Frankfurts.
Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des
Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen
Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein
ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher
Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge
Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint
reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel
umschließt es. In der rechten Hand hält er ein
mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein
Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es
ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser
über das große deutsche Reich war.
Schaut man in sein männlich Antlitz mit den
weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart,
den lang herabwallenden Haaren, so kann
man sich wohl denken, daß er ein kluger
und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß.
Mit Recht hat man ihm daher den Namen
„der Große" gegeben.
2. Zuerst war er nur König der
Franken. Die Franken waren ein großes,
tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern
des Rheins und des Mains, schon ehe
Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken-
reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte
noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch
recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich.
Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karls Karl_Kaiser Karl Karl_ihr_König Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurts Rheins Mains Main Main
Der Main lag hell vor den erstaunten Franken. Durch die Mitte
aber sahen sie eine weiße Hirschkuh mit ihren Jungen zum andern
User schreiten. Karl folgte der Spur des flüchtigen Wildes und
führte seine Getreuen sicher durch den Fluß. Kaum waren sie au
dem jenseitigen User angelangt, so senkte sich der Nebel wieder aus
den Main hinab. Als kurze Zeit daraus die Feinde erschienen,
konnten sie die Furt nicht mehr finden. So hatte Gott das christ-
liche Frankenheer von den heidnischen Sachsen gerettet.
Karl war ties ergriffen. Sein Herz war voll Dankbarkeit
gegen Gott. „Jene Stätte," rief er aus, „sei fortan der Franken
Furt" genannt. Auf dem andern Ufer aber sollen „Sachsen hausen."
Diese Namen behielten die beiden Städte, die hier entstanden, bis
aus den heutigen Tag. Das Standbild des großen Kaisers aber
steht mitten auf der Alten Brücke, die seit alters her diese beiden
Orte mit einander verbindet.
39. Die Sage vom Hahn auf der Alten Brücke.
er Baumeister, der die Alte Brücke bauen sollte, war verpflichtet,
sie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig zu stellen. Der
Tag rückte immer näher heran, aber einige Bogen fehlten noch an
dem Bauwerk. Dem Baumeister wurde angst und bange. In seiner
Herzensnot rief er den Teufel. Der war auch sofort zur Stelle.
„Was willst du von mir?" fragte er, „du hast mich gerufen!" „Ach,
hilf mir doch die Brücke bauen, morgen schon muß sie sertig sein!"
Der Satan besann sich nicht lange, sondern antwortete: „Gut, ich
will es tun,' aber als Lohn verlange ich das erste lebende Wesen,
das über die Brücke geht." Der Teufel meinte damit keinen andren
als den Baumeister selber. Daran aber dachte dieser nicht) er war
sroh, als er hörte, der Teufel wolle helfen und sagte: „Ja, ja,
wenn sie nur sertig wird!"
2. Die ganze Nacht hindurch konnte der arme Baumeister kein
Auge schließen. Er hörte, wie an der Brücke gearbeitet wurde, ver-
mochte aber in der Dunkelheit nichts zu erkennen. Je näher der
Morgen kam, desto mehr schlug ihm das Herz. Heiß fiel ihm ein,
daß er als erster die Brücke betreten müsse. Sich aber von dein
Teusel holen zu lassen, danach stand nicht sein Sinn. „Die Brücke
ist sertig," denkt er, „aber wie entgehst du dem Bösen?"
64
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
1. Nennt die Straßen, die von 0 nach W verlaufen!
2. Gebt die Querstraßen an!
3. Beschreibt das Stoltze-Denkmal!
4. Zeichnet die Straßen in den Plan!
43. Die Sage vom buckligen Geiger.
(Gin Geiger hatte in Frankfurt in lustiger Gesellschaft bis spät
in die Nacht hinein gefiedelt. Er war bucklig und deshalb
schon oft vou bösen Menschen gehänselt worden. Gern wäre er seinen
Buckel los gewesen/ aber kein Arzt der Welt konnte ihm helfen.
Auf dem Heimweg nun überschritt er gerade
zur Mitternachtsstunde den Markt, um zu seiner
nahen Wohnung zu gelangen. Hell glänzte der
Mond am Himmel und versilberte mit seinem
Scheine Gassen und Häuser. Aber merkwürdig,
plötzlich sah der Geiger aus dem ein-
samen Marktplatz viele zierliche Ge-
stalten an langen Tischen sitzen!
Sie aßen und tranken. Die Elfen-
königin hielt in lustiger Gesell-
schast ein frohes Mahl. Als
sie den Geiger sah, winkte
sie ihn zu sich und sagte:
„Lieber Geigersmann, spiel
uns doch ein recht fideles
Stücklein auf, ich will dich
reichlich dafür belohnen \"
Unser Geiger fürchtete sich
nicht und siedelte lustig
draus los. Als den kleinen
Elsen das gefiel und sie
immer lustiger wurden,
machte es auch ihm immer
Der Dom. mehr Spaß, und er spielte,
bis der Morgen zu däm-
mern anfing. Da nahmen die Elsen Abschied. Doch bevor sie gingen,
trat die Elfenkönigin auf den buckligen Geiger zu. Sie ahute wohl,
was er immer heimlich so heiß gewünscht hatte. Sie strich ihm
freundlich mit ihrer Hand über seinen Rücken und dankte sür das
70
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
2. Die große Figur auf dem Brunnen schaut deshalb auch
nach dem Römer hin. Sie hält in der einen Hand ein Schwert
und in der andren eine Wage. Mit dem Schwerte droht sie den
bösen Menschen. Den Richtern im Römer aber zeigt sie die Wage,
damit sie Schuld und Strase richtig abwägen und keinem Unrecht tun.
3. An den Seiten der Säule sehen wir vier kleine Figuren.
Eine Mutter mit zwei Kindern will die Liebe darstellen,' eine nach
oben blickende Gestalt mit einem aussliegenden Vogel deutet auf die
Hoffnung hin/ die Maßgefäße ermahnen zur Mäßigkeit/ Schwert
und Wage sollen wieder die Gerechtigkeit bedeuten.
Zeichnet in den Plan den Platz ein, wo der Brunnen steht!
48. Der Römer und das Rathaus.
^T^er Römer mit dem Rathaus ist ein kleiner Stadtteil für sich.
Er besteht aus vielen Gebäuden. Nach Osten aus den Römer-
berg schauen allein süns Giebel. Das Hauptgebäude enthält den
Kaisersaal. Südlich davon steht das Haus Limpurg, nördlich das
Haus Löwenstein und das Haus Frauenhos. Au der Ecke folgt
dann das Salzhaus. Die altertümlichen Giebel sind hübsch ver-
ziert. Das Salzhaus ist von oben bis unten reich mit Holz-
schnitzereien und Malereien geschmückt.
2. Wir können deu Römer ganz umgehen. Die Südseite
grenzt an s mm
die schmale L Jj
Limpurger
Gasse. An 4gj
einem
Durchgang
vorbei,
der zum
Paulsplatz
sührt,kom-
men wir in
die Buch-
gasse. Hier
kann man
die ganze
Der Römer und das Rathaus.
75
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
5. So steht der Turm wie ein alter, stummer Zeuge jener
längst verschwundenen Zeiten vor uns. Alle seine Kameraden sind
ins Grab gesunken, als vor hundert Jahren die Festungswerke
niedergelegt wurden. Nur er, der schönste und mächtigste Tor-
Wächter Frankfurts/ ist übrig geblieben zum Gedächtnis jener alten
Stadtherrlichkeit und Wehrhastigkeit. Kindern und Kindeskindern
soll er erzählen von dem Leben und den Taten jener fernen Tage.
Und wenn sie seine Sprache verstehen, so werden sie ihn lieben
und bewundern und dasür sorgen, daß er auch in späteren Zeiten
erhalten bleibt. Dann wird sich die Sage erfüllen, die von ihm
geht: Nicht eher soll ein Stein von ihm hinweggenommen werden,
bis der Efeu zu seinen Füßen sich zu der Wetterfahne empor-
gerankt haben wird, in die einst Hans Winkelsee den schönen
Neuner schoß.
Die 9 in der Wetterfahne.
ndlich hatte man Hans Winkelsee, den gefährlichsten
Wilddieb im Frankfurter Stadtwald, gefangen ge-
nommen und in den Eschenheimer Turm gebracht.
Dort lag er in luftiger Höhe hinter Schloß und
Riegel in sicherem Gewahrsam. Nach 9 Tagen
sollte er zur Strase sür seine Wilddieberei hin-
gerichtet werden. Schaurig knarrte die alte, rostige Wetterfahne
über dem Haupte des jungen Gefangenen, als ob sie ihm jetzt schon
den Totengesang anstimmen wollte. Hänsel konnte kein Auge schließen.
Wenn er das müde Haupt zum Schlummer auf den harten Boden
legte, weckte ihn stets das unheimliche Knarren und Wirbeln der
Wetterfahne wieder auf. Da schwur er ihr bittere Rache. Nach
einem alten Herkommen hatte jeder Verurteilte das Recht, sich vor
seinem Tode noch einen letzten Wunsch auszubitten. Diese Gnade
wollte Haus Winkelsee benutzen, um mit seiner Büchse einen Neuner
in das Blech der Wettersahne zu schießen, die ihm den Schlaf während
seiner letzten 9 Lebenstage geraubt hatte. Zugleich gedachte er aber
auch dem Rat zeigen, welch ein vortrefflicher Schütze in ihm ver-
loren ginge.
2. Der Gefangenwärter, der den letzten Wunsch des Wildschützen
hörte, teilte ihn dem Rat mit. Der wunderte sich und meinte, ein
solches Wagestück auszuführen, sei unmöglich. Darum willigte er
90
56.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Von seinem östlichen Teile grüßt das freundliche Bergen. Aus
weiter Ferne winken die blauen Höhen des Taunus. Lassen wir
unsre Blicke dem breiten Silberband des Mains folgen, so sehen
wir bei klarem Wetter die sernen Höhen des Spessarts. Nach
Süden und Westen aber umschließt der Stadtwald das schöne Bild
wie ein dunkelgrüner Rahmen. Kein Wunder, daß der Mühl-
berg und der Sachsenhäuser Berg zu jeder Jahreszeit gern und
oft besucht werden! Besonders im Frühling, wenn die Anhöhe wie
von einem weißen Blütenschleier bedeckt ist, zeigt sie sich uns in
ihrer vollen Schönheit. Niemand wußte dies besser als Goethe.
Oft weilte er hier allem oder mit seinen Frennden.
In jenem kleinen Häuschen am Hühnerweg, dem Willemerhäus-
chen, oder drunten am Main in der Gerbermühle war er ein häufiger
und gern gesehener Gast. Ihm zu Ehren hat man dem hölzernen
Turm auf der Spitze des Mühlbergs den Namen Goetheruhe gegeben.
Stelle einen Berg aus Ton her und bezeichne Fuß, Gipfel,
Abhang!
76. Der Röderberg.
öderberg heißt die Erhebung im Osten der Stadt.
Sie fällt nach Südosten ziemlich steil ab. An dieser
Seite zieht sich der Röderbergweg hin. Von dem
Aussichtsturm bei der Bornheimer Landwehr haben
wir eine weite Fernsicht. Im Osten sehen wir über
die Mainebene bis nach Offenbach, Mainkur und
Fecheuheim.vor uns liegen der neue Ostbahnhof und der Ofthafen.
Daneben ist der Ostpark. Zwischen dem Ostbahnhof und dem Ost-
park befindet sich der große Schulgarten, der die Pflanzen für den
Unterricht liefert. Nach Norden hin erstreckt sich der Röderberg bis
nach Bornheim. Mit seinem Fuße reicht er bis an die sumpfigen
Wiesen des Riederbruches. Dahinter erhebt sich das Röderwäldchen.
An den sonnigen Abhängen des Röderberges wurde srüher
Weiu gebaut. Jetzt wächst dort vorzügliches Gemüse und gutes Obst.
Gebt au, welche Orte man von dem Aussichtsturm sehen
kann und bezeichnet die Himmelsrichtungen, nach denen sie liegen!
77. Seckbach und der Lohrberg.
urch das Friedberger Tor und die gleichnamige Anlage ge-
langen wir aus die Bergerstraße. Folgen wir ihr, so kommen
wir durch Bornheim nach Seckbach. Angenehmer ist der Weg durch
120
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
4. Die Krone ist breit und spendet dichten Schatten. Sie
besteht aus Ästen, Zweigen und Blättern. Die Blätter sind rechte
Sonnenkinder. Sie sitzen am liebsten ba, wohin die warme Sonne
scheint. Junen im Baum ist ihnen zu viel Schatten. Auch die
Blüten sitzen meistens nur an der äußeren Seite der Krone. Sie
müssen ebenfalls viel Licht und Wärme haben.
5. Das Blatt der Kastanie ist groß. Die 5 bis 7 Einzelblätter
strecken sich aus wie die Finger einer Hand / das Blatt ist gefingert.
Das größte steht in der Mitte. Im Herbste fallen die Blätter ab.
Wo sich der Blattstiel losgelöst hat, ist eine kleine Narbe. Über ihr
ist schon die Knospe zu sehen, aus der im nächsten Frühjahr das
neue Blatt kommt.
6. Die Früchte der Kastanie stecken in runden, grünen Kapseln.
Im Herbste springt die Hülle aus, und die braunen Früchte hüpfen
flink heraus. Sie sind ungefähr so groß wie Wallnüsse und haben
einen bittern Geschmack. Doch die hungrigen Rehe, Hirsche und
Wildschweine fressen sie im Winter gern.
Die Früchte der Edelkastanie dagegen sind süß und nahrhaft,
deshalb werden sie anch von den Menschen gern gegessen.
Formt Kastanien! Schneidet aus Papier ein Kastanienblatt!
62. Der Herbst.
er Herbst kommt als freundlicher Mann. Alle Welt
möchte er mit seinen Gaben beglücken. Doch will
er nicht jeden gleichzeitig beschenken, sondern seine
guten Sachen nach und nach verteilen.
3. Zuerst läßt er sich auf den Bergen sehen.
„Ei," denkt er, „der Wald sieht in seinem grünen
Kleide zu einförmig aus/ das gefällt mir nicht! Ich will ihn schnell
bunt färben!" Mit dem frischen Winde, den der Herbst als guten
Freund bei sich führt, weht er die Blätter an, daß sie braun und
gelb und rot werden. Und nun sieht der Wald prächtig aus!
3. Wenn der Herbst sieht, daß der Wald bunt genug gefärbt
ist, steigt er langsam den Abhang hinunter, und überall zeigt er
sich als tüchtiger Maler. Im Tale sieht er die Obstbäume, die
Weinreben an den Abhängen und die andren Früchte alle. „Ei, was
ist denn das!" ruft er dann aus. „Ihr seid ja noch nicht reis,
ihr Äpfel, Birnen, Trauben, Kartoffeln, Rüben und alle ihr
99
Anfangs war die Aufsicht über die beiden Geiseln äußerst
streng. Bald aber gewannen die Knaben durch ihr liebes, sittsames
Betragen nicht nur die Zuneigung der Burgbewohner, sondern auch
das Vertrauen des argwöhnischen Vogtes. Er ließ in seiner Strenge
nach und erlaubte ihnen, sich außerhalb des Schloßhofes frei zu
bewegen. Ja, einmal nahm er sie sogar mit auf die Jagd in den
großen Reichsforst Dreieich.
Zufällig kamen sie dabei ein gutes Stück vou der Jagd-
gesellschaft ab. Da hielten sie den Augenblick für gekommen, dem
heißen Drang ihres Herzens zu folgen und zu entfliehen. Sie
gaben den Pferden die Sporen und ließen sie aufs Geratewohl
in den dichten Wald hineinlaufen. Und siehe, es war, als ob
Rundhütchen, der gute Geist des Waldes, den klugen Tieren den
rechten Weg zeigte! Nach kurzer Zeit kamen sie an einen breiten
Fluß. Es war der Main. Ein Fährmann hielt mit seinem Kahn
am Ufer. Er wollte nach Mainz fahren. Auf die Bitten der Knaben
nahm er sie auf und fuhr mit ihnen den Fluß hinab. Kaum aber
waren sie vou dem Ufer abgestoßen, so stürzten sich die beiden
Tiere in den Main und erreichten schwimmend das jenseitige Land.
Es war, als ob sie die Verfolger ihrer jungen Herren von der
richtigen Fährte abbringen wollteil. Nun liefen sie in gleichem
Schritte dem Kahne nach. Nach einiger Zeit erschien der Vogt mit
seinen Mannen, um die flüchtigen Knaben einznfangen. Sie aber
hatten längst Aufnahme bei mitleidigen Mainzer Bürgern gefunden.
Mit Gewalt wollte sie ihnen der grausame Vogt entreißen. Das
hörte der Erzbischof von Mainz. Eiligst schickte er seine Soldaten
gegen die Verfolger und schlug sie in die Flucht. Wer aber be-
schreibt seine Freude, als er in den beiden Knaben Angehörige seiner
Familie entdeckte! Nach kurzem Aufenthalt brachte er die glücklichen
Knaben unter sicherem Geleit in ihr fernes Heimatland nach Sachsen.
Wie mögen sie gejubelt haben, als sie wieder den heimatlichen
Boden betraten! Und wie glücklich mögen die Eltern gewesen sein,
als sie ihre Kinder vor sich stehen sahen, deren heiße Liebe zur
Heimat ihnen die Kraft verliehen hatte, den Weg in die Heimat
zu sinden.
Alle dankten Gott für diese
Glückliche Heimkehr!
168
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Dreieich Main Mainz Main Mainz Sachsen