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1. Unsere Heimat - S. VI

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Außerdem verdanken wir noch eine Anzahl Bilder dem hiesigen Architekten- und Jngenieurverein aus seinem Werk: Frankfurt a. M. 1886—1910 durch gütige Vermittlung des Herrn Ingenieur Askenasy, dem wir auch hier nochmals unsren Dank aussprechen, ebenso der Lith. Kunstanstalt Block & Schmidt, der Buchdruckerei Hauser & Co., dem Kunstsalon Herm. Knoeckel, der Süddeutschen Kunstdruckerei, Herrn Stadtrat Hin (Stadt. Elektrizitäts-Werk), Herrn Magistrats- baurat Uhlselder (Stadt. Tiefbauamt), dem Frankfurter Verkehrs- oerein und der Direktion des Zoologischen Gartens. Ebenso lebhaften Dank schulden wir allen lieben Freunden und Bekannten, die uns durch ihren sachverständigen Rat und ihre treue Hilse so manchen guten Dienst erwiesen haben. So übergeben wir das Büchlein „Unsere Heimat" der Öffentlichkeit, in der Überzeugung, daß wir darin nicht nur die Wege betreten haben, die uns der Frankfurter Schulmauu und Alt- meister der Heimatkunde, Dr. August Finger, in seinem bekannten bahnbrechenden und klassischen Werke „Anweisung zum Unterricht in der Heimatkunde", gewiesen hat, sondern daß wir auch neuen Bahnen gefolgt sind, wie sie durch den Fortschritt der Zeit bedingt, und in dem Lehrplan für die Bürgerschulen in Frankfurt a. M. bereits in so vorbildlicher Weise angedeutet sind. Wir hoffen und wünschen, daß das mit Liebe für unsere Heimat geschriebene Büchlein auch Liebe zu unserer Heimat erwecken möge! Frankfurt a. M., Ostern 1911. Die Verfasser. vi

2. Unsere Heimat - S. 34

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
hängt eine dicke Kette. Sie hält den schweren Korb, der den Sand aus dem Frachtkahn hebt. Er faßt so viel, daß er bald einen Wagen gefüllt hat. Ein neuer Wagen fährt vor, dann ein dritter, und so immer weiter. Wenn sämtliche Wagen voll geladen sind, so türmt der Kran hohe Sandberge am User aus. Es wäre eine Lust, darin spielen zu können! 2. Am andern Ufer haben im Sommer die Badeanstalten ihren Platz. Mitten anf dem Flusse fahren große und kleine Schiffe. Es sind Personendampfer und Frachtdampfer mit den schweren Frachtkähnen. Dazwischen tummeln sich flinke Boote und schaukelnde Segler. Zuweilen kommen auch lange Flöße den Fluß hinab. 3. Weit hinauf können wir den Main mit nnfren Blicken nicht verfolgen. Oberhalb der Gerbermühle macht er eine Wendung, ein Knie. Nach unten verschwindet er hinter der Untermainbrücke. Der Lauf des Flusses ist, soweit wir ihn sehen, ungefähr von Osten uach Westen gerichtet. Jenseits der Untermainbrücke wendet er sich nach Südwesten. 4. Mitten auf der Brücke können wir den Main genauer überblicken. Wir sehen flußabwärts. Auf dem rechten Ufer liegt Frankfurt, auf dem linken Sachsenhausen. 1. Nennt die Kirchen, die ihr von hier aus sehen könnt! 2. Nennt die andern euch bekannten Gebäude! 3. Zählt die Mainbrücken auf! 24.Fließendes Wasser. er Main fließt, er ist ein fließendes Gewässer. Am schnellsten fließt er da, wo er am tiefsten ist. Hier ist seine Strömung. Hier schlägt er auch größere Wellen. Er nimmt alles mit, was er erfassen und tragen kann: Stangen, Bretter, Pfähle, auch Schlamm, Sand und andres. Die Flöße benutzen die Strömung und lassen sich langsam den Fluß hinuntertreiben. 2. Der Main begann schon an der Quelle zu fließen oder zu laufen. Die ganze Strecke, die er durchfließt oder durchläuft, ist sein Lauf. Anfangs war er nur schmal) er war ein Bach. Viele Wässer- lein kamen herbei, von links und rechts, um gemeinsam mit ihm durch die Welt zu eilen. Das waren die Nebenflüsse. Da wurde der Main immer größer und breiter, und nun nennen wir ihn einen Fluß. Der Main mündet bei Mainz in ein noch größeres Wasser, in den Rhein. Der Rhein ist ein Strom,' er mündet ins Meer. 34

3. Unsere Heimat - S. 62

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter, als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der alten Mainstadt hier stehen!" 38. Karl der Große und die Gründung Frankfurts. Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel umschließt es. In der rechten Hand hält er ein mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser über das große deutsche Reich war. Schaut man in sein männlich Antlitz mit den weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart, den lang herabwallenden Haaren, so kann man sich wohl denken, daß er ein kluger und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß. Mit Recht hat man ihm daher den Namen „der Große" gegeben. 2. Zuerst war er nur König der Franken. Die Franken waren ein großes, tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern des Rheins und des Mains, schon ehe Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken- reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich. Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch

4. Unsere Heimat - S. 64

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Der Main lag hell vor den erstaunten Franken. Durch die Mitte aber sahen sie eine weiße Hirschkuh mit ihren Jungen zum andern User schreiten. Karl folgte der Spur des flüchtigen Wildes und führte seine Getreuen sicher durch den Fluß. Kaum waren sie au dem jenseitigen User angelangt, so senkte sich der Nebel wieder aus den Main hinab. Als kurze Zeit daraus die Feinde erschienen, konnten sie die Furt nicht mehr finden. So hatte Gott das christ- liche Frankenheer von den heidnischen Sachsen gerettet. Karl war ties ergriffen. Sein Herz war voll Dankbarkeit gegen Gott. „Jene Stätte," rief er aus, „sei fortan der Franken Furt" genannt. Auf dem andern Ufer aber sollen „Sachsen hausen." Diese Namen behielten die beiden Städte, die hier entstanden, bis aus den heutigen Tag. Das Standbild des großen Kaisers aber steht mitten auf der Alten Brücke, die seit alters her diese beiden Orte mit einander verbindet. 39. Die Sage vom Hahn auf der Alten Brücke. er Baumeister, der die Alte Brücke bauen sollte, war verpflichtet, sie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig zu stellen. Der Tag rückte immer näher heran, aber einige Bogen fehlten noch an dem Bauwerk. Dem Baumeister wurde angst und bange. In seiner Herzensnot rief er den Teufel. Der war auch sofort zur Stelle. „Was willst du von mir?" fragte er, „du hast mich gerufen!" „Ach, hilf mir doch die Brücke bauen, morgen schon muß sie sertig sein!" Der Satan besann sich nicht lange, sondern antwortete: „Gut, ich will es tun,' aber als Lohn verlange ich das erste lebende Wesen, das über die Brücke geht." Der Teufel meinte damit keinen andren als den Baumeister selber. Daran aber dachte dieser nicht) er war sroh, als er hörte, der Teufel wolle helfen und sagte: „Ja, ja, wenn sie nur sertig wird!" 2. Die ganze Nacht hindurch konnte der arme Baumeister kein Auge schließen. Er hörte, wie an der Brücke gearbeitet wurde, ver- mochte aber in der Dunkelheit nichts zu erkennen. Je näher der Morgen kam, desto mehr schlug ihm das Herz. Heiß fiel ihm ein, daß er als erster die Brücke betreten müsse. Sich aber von dein Teusel holen zu lassen, danach stand nicht sein Sinn. „Die Brücke ist sertig," denkt er, „aber wie entgehst du dem Bösen?" 64

5. Unsere Heimat - S. 70

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
1. Nennt die Straßen, die von 0 nach W verlaufen! 2. Gebt die Querstraßen an! 3. Beschreibt das Stoltze-Denkmal! 4. Zeichnet die Straßen in den Plan! 43. Die Sage vom buckligen Geiger. (Gin Geiger hatte in Frankfurt in lustiger Gesellschaft bis spät in die Nacht hinein gefiedelt. Er war bucklig und deshalb schon oft vou bösen Menschen gehänselt worden. Gern wäre er seinen Buckel los gewesen/ aber kein Arzt der Welt konnte ihm helfen. Auf dem Heimweg nun überschritt er gerade zur Mitternachtsstunde den Markt, um zu seiner nahen Wohnung zu gelangen. Hell glänzte der Mond am Himmel und versilberte mit seinem Scheine Gassen und Häuser. Aber merkwürdig, plötzlich sah der Geiger aus dem ein- samen Marktplatz viele zierliche Ge- stalten an langen Tischen sitzen! Sie aßen und tranken. Die Elfen- königin hielt in lustiger Gesell- schast ein frohes Mahl. Als sie den Geiger sah, winkte sie ihn zu sich und sagte: „Lieber Geigersmann, spiel uns doch ein recht fideles Stücklein auf, ich will dich reichlich dafür belohnen \" Unser Geiger fürchtete sich nicht und siedelte lustig draus los. Als den kleinen Elsen das gefiel und sie immer lustiger wurden, machte es auch ihm immer Der Dom. mehr Spaß, und er spielte, bis der Morgen zu däm- mern anfing. Da nahmen die Elsen Abschied. Doch bevor sie gingen, trat die Elfenkönigin auf den buckligen Geiger zu. Sie ahute wohl, was er immer heimlich so heiß gewünscht hatte. Sie strich ihm freundlich mit ihrer Hand über seinen Rücken und dankte sür das 70

6. Unsere Heimat - S. 75

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
2. Die große Figur auf dem Brunnen schaut deshalb auch nach dem Römer hin. Sie hält in der einen Hand ein Schwert und in der andren eine Wage. Mit dem Schwerte droht sie den bösen Menschen. Den Richtern im Römer aber zeigt sie die Wage, damit sie Schuld und Strase richtig abwägen und keinem Unrecht tun. 3. An den Seiten der Säule sehen wir vier kleine Figuren. Eine Mutter mit zwei Kindern will die Liebe darstellen,' eine nach oben blickende Gestalt mit einem aussliegenden Vogel deutet auf die Hoffnung hin/ die Maßgefäße ermahnen zur Mäßigkeit/ Schwert und Wage sollen wieder die Gerechtigkeit bedeuten. Zeichnet in den Plan den Platz ein, wo der Brunnen steht! 48. Der Römer und das Rathaus. ^T^er Römer mit dem Rathaus ist ein kleiner Stadtteil für sich. Er besteht aus vielen Gebäuden. Nach Osten aus den Römer- berg schauen allein süns Giebel. Das Hauptgebäude enthält den Kaisersaal. Südlich davon steht das Haus Limpurg, nördlich das Haus Löwenstein und das Haus Frauenhos. Au der Ecke folgt dann das Salzhaus. Die altertümlichen Giebel sind hübsch ver- ziert. Das Salzhaus ist von oben bis unten reich mit Holz- schnitzereien und Malereien geschmückt. 2. Wir können deu Römer ganz umgehen. Die Südseite grenzt an s mm die schmale L Jj Limpurger Gasse. An 4gj einem Durchgang vorbei, der zum Paulsplatz sührt,kom- men wir in die Buch- gasse. Hier kann man die ganze Der Römer und das Rathaus. 75

7. Unsere Heimat - S. 90

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
5. So steht der Turm wie ein alter, stummer Zeuge jener längst verschwundenen Zeiten vor uns. Alle seine Kameraden sind ins Grab gesunken, als vor hundert Jahren die Festungswerke niedergelegt wurden. Nur er, der schönste und mächtigste Tor- Wächter Frankfurts/ ist übrig geblieben zum Gedächtnis jener alten Stadtherrlichkeit und Wehrhastigkeit. Kindern und Kindeskindern soll er erzählen von dem Leben und den Taten jener fernen Tage. Und wenn sie seine Sprache verstehen, so werden sie ihn lieben und bewundern und dasür sorgen, daß er auch in späteren Zeiten erhalten bleibt. Dann wird sich die Sage erfüllen, die von ihm geht: Nicht eher soll ein Stein von ihm hinweggenommen werden, bis der Efeu zu seinen Füßen sich zu der Wetterfahne empor- gerankt haben wird, in die einst Hans Winkelsee den schönen Neuner schoß. Die 9 in der Wetterfahne. ndlich hatte man Hans Winkelsee, den gefährlichsten Wilddieb im Frankfurter Stadtwald, gefangen ge- nommen und in den Eschenheimer Turm gebracht. Dort lag er in luftiger Höhe hinter Schloß und Riegel in sicherem Gewahrsam. Nach 9 Tagen sollte er zur Strase sür seine Wilddieberei hin- gerichtet werden. Schaurig knarrte die alte, rostige Wetterfahne über dem Haupte des jungen Gefangenen, als ob sie ihm jetzt schon den Totengesang anstimmen wollte. Hänsel konnte kein Auge schließen. Wenn er das müde Haupt zum Schlummer auf den harten Boden legte, weckte ihn stets das unheimliche Knarren und Wirbeln der Wetterfahne wieder auf. Da schwur er ihr bittere Rache. Nach einem alten Herkommen hatte jeder Verurteilte das Recht, sich vor seinem Tode noch einen letzten Wunsch auszubitten. Diese Gnade wollte Haus Winkelsee benutzen, um mit seiner Büchse einen Neuner in das Blech der Wettersahne zu schießen, die ihm den Schlaf während seiner letzten 9 Lebenstage geraubt hatte. Zugleich gedachte er aber auch dem Rat zeigen, welch ein vortrefflicher Schütze in ihm ver- loren ginge. 2. Der Gefangenwärter, der den letzten Wunsch des Wildschützen hörte, teilte ihn dem Rat mit. Der wunderte sich und meinte, ein solches Wagestück auszuführen, sei unmöglich. Darum willigte er 90 56.

8. Unsere Heimat - S. 120

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Von seinem östlichen Teile grüßt das freundliche Bergen. Aus weiter Ferne winken die blauen Höhen des Taunus. Lassen wir unsre Blicke dem breiten Silberband des Mains folgen, so sehen wir bei klarem Wetter die sernen Höhen des Spessarts. Nach Süden und Westen aber umschließt der Stadtwald das schöne Bild wie ein dunkelgrüner Rahmen. Kein Wunder, daß der Mühl- berg und der Sachsenhäuser Berg zu jeder Jahreszeit gern und oft besucht werden! Besonders im Frühling, wenn die Anhöhe wie von einem weißen Blütenschleier bedeckt ist, zeigt sie sich uns in ihrer vollen Schönheit. Niemand wußte dies besser als Goethe. Oft weilte er hier allem oder mit seinen Frennden. In jenem kleinen Häuschen am Hühnerweg, dem Willemerhäus- chen, oder drunten am Main in der Gerbermühle war er ein häufiger und gern gesehener Gast. Ihm zu Ehren hat man dem hölzernen Turm auf der Spitze des Mühlbergs den Namen Goetheruhe gegeben. Stelle einen Berg aus Ton her und bezeichne Fuß, Gipfel, Abhang! 76. Der Röderberg. öderberg heißt die Erhebung im Osten der Stadt. Sie fällt nach Südosten ziemlich steil ab. An dieser Seite zieht sich der Röderbergweg hin. Von dem Aussichtsturm bei der Bornheimer Landwehr haben wir eine weite Fernsicht. Im Osten sehen wir über die Mainebene bis nach Offenbach, Mainkur und Fecheuheim.vor uns liegen der neue Ostbahnhof und der Ofthafen. Daneben ist der Ostpark. Zwischen dem Ostbahnhof und dem Ost- park befindet sich der große Schulgarten, der die Pflanzen für den Unterricht liefert. Nach Norden hin erstreckt sich der Röderberg bis nach Bornheim. Mit seinem Fuße reicht er bis an die sumpfigen Wiesen des Riederbruches. Dahinter erhebt sich das Röderwäldchen. An den sonnigen Abhängen des Röderberges wurde srüher Weiu gebaut. Jetzt wächst dort vorzügliches Gemüse und gutes Obst. Gebt au, welche Orte man von dem Aussichtsturm sehen kann und bezeichnet die Himmelsrichtungen, nach denen sie liegen! 77. Seckbach und der Lohrberg. urch das Friedberger Tor und die gleichnamige Anlage ge- langen wir aus die Bergerstraße. Folgen wir ihr, so kommen wir durch Bornheim nach Seckbach. Angenehmer ist der Weg durch 120

9. Unsere Heimat - S. 99

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
4. Die Krone ist breit und spendet dichten Schatten. Sie besteht aus Ästen, Zweigen und Blättern. Die Blätter sind rechte Sonnenkinder. Sie sitzen am liebsten ba, wohin die warme Sonne scheint. Junen im Baum ist ihnen zu viel Schatten. Auch die Blüten sitzen meistens nur an der äußeren Seite der Krone. Sie müssen ebenfalls viel Licht und Wärme haben. 5. Das Blatt der Kastanie ist groß. Die 5 bis 7 Einzelblätter strecken sich aus wie die Finger einer Hand / das Blatt ist gefingert. Das größte steht in der Mitte. Im Herbste fallen die Blätter ab. Wo sich der Blattstiel losgelöst hat, ist eine kleine Narbe. Über ihr ist schon die Knospe zu sehen, aus der im nächsten Frühjahr das neue Blatt kommt. 6. Die Früchte der Kastanie stecken in runden, grünen Kapseln. Im Herbste springt die Hülle aus, und die braunen Früchte hüpfen flink heraus. Sie sind ungefähr so groß wie Wallnüsse und haben einen bittern Geschmack. Doch die hungrigen Rehe, Hirsche und Wildschweine fressen sie im Winter gern. Die Früchte der Edelkastanie dagegen sind süß und nahrhaft, deshalb werden sie anch von den Menschen gern gegessen. Formt Kastanien! Schneidet aus Papier ein Kastanienblatt! 62. Der Herbst. er Herbst kommt als freundlicher Mann. Alle Welt möchte er mit seinen Gaben beglücken. Doch will er nicht jeden gleichzeitig beschenken, sondern seine guten Sachen nach und nach verteilen. 3. Zuerst läßt er sich auf den Bergen sehen. „Ei," denkt er, „der Wald sieht in seinem grünen Kleide zu einförmig aus/ das gefällt mir nicht! Ich will ihn schnell bunt färben!" Mit dem frischen Winde, den der Herbst als guten Freund bei sich führt, weht er die Blätter an, daß sie braun und gelb und rot werden. Und nun sieht der Wald prächtig aus! 3. Wenn der Herbst sieht, daß der Wald bunt genug gefärbt ist, steigt er langsam den Abhang hinunter, und überall zeigt er sich als tüchtiger Maler. Im Tale sieht er die Obstbäume, die Weinreben an den Abhängen und die andren Früchte alle. „Ei, was ist denn das!" ruft er dann aus. „Ihr seid ja noch nicht reis, ihr Äpfel, Birnen, Trauben, Kartoffeln, Rüben und alle ihr 99

10. Unsere Heimat - S. 168

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Anfangs war die Aufsicht über die beiden Geiseln äußerst streng. Bald aber gewannen die Knaben durch ihr liebes, sittsames Betragen nicht nur die Zuneigung der Burgbewohner, sondern auch das Vertrauen des argwöhnischen Vogtes. Er ließ in seiner Strenge nach und erlaubte ihnen, sich außerhalb des Schloßhofes frei zu bewegen. Ja, einmal nahm er sie sogar mit auf die Jagd in den großen Reichsforst Dreieich. Zufällig kamen sie dabei ein gutes Stück vou der Jagd- gesellschaft ab. Da hielten sie den Augenblick für gekommen, dem heißen Drang ihres Herzens zu folgen und zu entfliehen. Sie gaben den Pferden die Sporen und ließen sie aufs Geratewohl in den dichten Wald hineinlaufen. Und siehe, es war, als ob Rundhütchen, der gute Geist des Waldes, den klugen Tieren den rechten Weg zeigte! Nach kurzer Zeit kamen sie an einen breiten Fluß. Es war der Main. Ein Fährmann hielt mit seinem Kahn am Ufer. Er wollte nach Mainz fahren. Auf die Bitten der Knaben nahm er sie auf und fuhr mit ihnen den Fluß hinab. Kaum aber waren sie vou dem Ufer abgestoßen, so stürzten sich die beiden Tiere in den Main und erreichten schwimmend das jenseitige Land. Es war, als ob sie die Verfolger ihrer jungen Herren von der richtigen Fährte abbringen wollteil. Nun liefen sie in gleichem Schritte dem Kahne nach. Nach einiger Zeit erschien der Vogt mit seinen Mannen, um die flüchtigen Knaben einznfangen. Sie aber hatten längst Aufnahme bei mitleidigen Mainzer Bürgern gefunden. Mit Gewalt wollte sie ihnen der grausame Vogt entreißen. Das hörte der Erzbischof von Mainz. Eiligst schickte er seine Soldaten gegen die Verfolger und schlug sie in die Flucht. Wer aber be- schreibt seine Freude, als er in den beiden Knaben Angehörige seiner Familie entdeckte! Nach kurzem Aufenthalt brachte er die glücklichen Knaben unter sicherem Geleit in ihr fernes Heimatland nach Sachsen. Wie mögen sie gejubelt haben, als sie wieder den heimatlichen Boden betraten! Und wie glücklich mögen die Eltern gewesen sein, als sie ihre Kinder vor sich stehen sahen, deren heiße Liebe zur Heimat ihnen die Kraft verliehen hatte, den Weg in die Heimat zu sinden. Alle dankten Gott für diese Glückliche Heimkehr! 168
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