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1. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 47

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 19. Die Hebräer. 47 und zum Einkauf von Lebensmitteln darboten. Da bauten sie denn Tempel, die sie dem Amnn (Ammon) weihten, den sie, vorzüglich in der Wüste, als den Spender der Fruchtbarkeit dankbar verehrten. Bald fand man diese Oasen bequem zum Tauschhandel und die Warenzüge gingen nur bis dorthiu, legten ihre Waren aus, kauften andere ein und kehrten dann wieder zurück. So wurde Meroe — selbst eine Oase — einer der vornehmsten Handelsplätze. Die Araber brachten Ebenholz und Weihrauch, die Inder Gold und Elfenbein; Baumwolle, Salz, Straußfedern lieferte das Land selbst. Die Ägypter holten diese Artikel, vorzüglich das Würzwerk, das sie zum Einbalsamieren der vornehmen Toten brauchten, und brachten die Erzeugnisse ihres Landes. So ersparten sie sich den weiten Weg nach Indien. 3. Obwohl die Gottesverehrimg auch in Meroe als Naturdienst auftrat, so war die Sittenlehre doch einfach und erhaben. Die Menschen sollen die Götter ehren, niemanden schaden, sich an Beständigkeit gewöhnen, den Tod verachten. Die Mäßigkeit galt als Grnndtngend, die Unmäßigkeit als Selbsterniedrigung. Hochmut und leere Pracht wurden mißbilligt, der Müßiggang verachtet. Traumdeuter und Zauberer fanden keine Anhänger. Diese schönen Grundsätze bewahrten die Priesterstädte Meroes vor jener abscheulichen Sittenlosigkeit, die uns bei den Babyloniern, Assyriern und Phöniziern im Volksleben sowohl als bei dem Gottesdienste begegnet. § 19. Die Hebräer. 45) Zweitausend Jahre waren vergangen, seitdem Gott den Stammeltern des Menschengeschlechtes einen Erlöser versprochen hatte. Da wählte Gott ans den Nachkommen Sems, den Noah gesegnet hatte, den Mann aus, in dessen Familie die Offenbarung erneuert werden sollte. Es erging der Nnf des Herrn an den neunten Abkömmling von Sem, an Abram, ansznziehen aus seiner Heimat und von seiner Verwandtschaft und in ein fernes Land zu wandern. Abram wurde geboren zu Ur in^6 Chaldäa, war aber mit seinem Vater Thare nach Harnn"' n' (Carrä) in Mesopotamien gezogen. - Er gehorchte dem Nnfe, mit dem zugleich die Verheißung verknüpft war, er werde der Stammvater eines großen Volkes werden, in dem alle Völker gesegnet seien. Er ging demnach über den Enphrat und kam in ^21 das Land, welches inselartig zwischen dem Mittelländischen Meer, " Phönizien, Syrien und dem Steinigen Arabien liegt. Dieses Land war noit den Nachkommen Chanaans, eines Sohnes von Cham, bewohnt. Gott gelobte aber feierlich, daß es Abrams Abkömm-lingen gehören werde (das Gelobte Land), und wandelte den Namen Abram, d. i. hoher Vater, um in Abraham, d. i. Vater der Menge. Er schloß einen Bnnd mit ihm und seinen Nachkommen, dessen Zeichen die Beschneiduug war. Aber diese

3. Geschichte des Altertums - S. 235

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Frauen des Altertums. 235 anderen Stoffen auf und mischte sie entweder den Gerichten bei, oder trank sie im feinsten Weine. Ehe die Mahlzeit begann, welche Seltene kost-oft von 2 Uhr Mittags bis tief in die Nacht whrte, reizte man ftne^etee* den Appetit mit den pikantesten Gerichten, welche der Gaumenkitzel nur ersinnen konnte, zum Essen und Trinken und schmte sich nicht auch Brechmittel zu gebrauchen, welche man sonst dem berladenen Magen geboten hatte, um eine begonnene Mahlzeit weiter fortsetzen zu knnen. Eine groe Reihe von Gerichten bildete die Hauptmahlzeit, bei welcher namentlich die seltensten Vgel und Fische erforderlich waren. Man lie Murnen aus der sicilischen Meerenge oder aus Spanien kommen, Stre von der kleinasiatischen Kste, Austern von Tarent oder Britannien und Fische aus allen greren Flssen des bekannten Erdkreises. Pfauen, Krametsvgel, Flamingozungen wur-den zu kostspieligen Gerichten benutzt. Es ist recht bezeichnend fr die rmische Kaiserzeit, da Caligula fr eine einzige Mahlzeit Aufwand m 350,000 Thaler verausgabte. Dem Luxus der Tafel entsprach die ^chenew-Verschwendung, mit welcher man die Speisesle herrichtete, Tische, tidjtung. Ruhebetten, Polster, Geschirre, Aufstze bestellte, das zahlreiche auf-wartende Sclavenheer in Gold und Silber kleidete und fr die ver-fchiedenen Bedienungen sorgfltig einben lie. Schauspieler, Snger, Possenreier, Gladiatoren zc. suchten die Gste zu unterhalten. Die schwelgerischen Gastmhler hatten Krankheiten, Unthtigkeit Die Folgen und Unsittlichkeit eben so ausgesuchter Art, wie sie selbst waren, inbet ttt"a6t9' ihrem Gefolge. Von hitzigen Fiebern, Kopfschmerz und Schwindel, Schlaflosigkeit, bsartigen Geschwren tc. wurden die Schlemmer geplagt und fanden an keiner Anstrengung mehr Gefallen. Orien-talische Verweichlichung zeigte sich in den kleinsten Verhltnissen. Die rmischen Stutzer verwandten eben so viel Zeit als die eitelsten Frauen auf ihren Putz, konnten Stunden lang vor dem polirten Metallspiegel stehen, um die Toga in knstliche Falten zu legen, die anmutigste Haltung und Bewegung des Krpers einzuben und das Haupthaar nach der Mode zu kruseln. In der Putzsucht leisteten die Frauen der rmischen Kaiserzeit Die Putzsucht das Unglaubliche, und es wird nicht ohne Nutzen fr das Verstnd- bergt^en nis jener Zeit sein, wenn wir eine rmische Frau einmal in ihrem Putzzimmer beobachten. Denn was der reichsten Frstin der Gegen-wart mit allen ihren Schtzen zu besitzen und zu fordern nicht mg-lich ist, das besa die Frau eines rmischen Senators oder Ritters, und alle Tage zeigten ihre Befehle, welche Anforderungen sie an die Kasse des Gemahls und an die Unterwrfigkeit ihres zahl-

4. Geschichte des Mittelalters - S. 224

1878 - Mainz : Kunze
224 Vierte Periode des Mittelalters. Nachfolge, und Pizarro wußte die Gelegenheit zu benutzen, um Peru zu gewinnen. Er warf sich als Schiedsrichter dieser Thronstreitigkeiten auf, nahm bei einer Unterredung den Inka Atahualpa gefangen und ließ ihn als Verächter der heiligen Schrift hinrichten. Eine unermeßliche Beute ward in Peru gefunden; auf den Reiter kamen über 10.000 Thlr., auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen Hauptmann 30.000 Thlr. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten Notwehr trieb. Allein bald entzweite er selbst sich mit Pizarro und bekriegte denselben mit entschiedenem Glücke. Sobald sich aber Pizarro wieder erholt hatte, besiegte er seinen Gegner (1538), nahm ihn gefangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge Almagro und ermordete den Franz Pizarro. Der neu ernannte Statthalter Vaca de Castro nahm aber 1542 den widerstrebenden Almagro gefangen und ließ ihn enthaupten. Jetzt entstanden in Peru, Chile, Quito allmählich Niederlassungen, welche dem spanischen Mutterlande Jahrhunderte lang eine unerschöpfliche Goldgrube waren. Die Entdeckung Amerikas ist für Europa von den wichtigsten Folgen gewesen. Unermeßliche Schätze wanderten aus der neuen Welt nach der alten. Durch die neuen Colonien wurde der bisherige Landhandel in einen Seehandel verwandelt und dessen Hauptthätigkeit vom Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele amerikanische Produkte, welche wir jetzt ungern vermissen würden, z. B. Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade 2c. wurden heimisch in Europa und andere (Zucker und Kaffee) aus Ostindien nach Amerika verpflanzt, welches jetzt unfern Bedarf allein zu liefern vermag. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vorzugsweise, welche in der neuen Welt Colonien anlegten und dadurch Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen die Bahn nach Westen einschlugen und sich dort ansiedelten. §. 40. ilitfßtalmirfiß iiniitfitiiugeii iintt Zujiäiule. Das Mönchswesen und das Rittertum sind Erscheinungen, welche dem Mittelalter eigentümlich sind und schon oben ausführliche Schilderung gefunden haben. Wir müssen hier noch einige beifügen und näher betrachten: Das Ge- 1) Das Gerichtswesen. Es war anfangs durch Gebrauch und richtswesen Herkommen bestimmt, bis allmählich geschriebene Satzungen eingeführt “Hjter“1 wurden. Diese enthielten nur Verbote und Strafen. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte in frühester Zeit durch Geld gesühnt werden.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 224

1867 - Mainz : Kunze
224 Vierte Periode des Mittelalters. Da« Ge- richtswesen im Mittel- 10.000 Thlr., auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen" Hauptmann 30.000 Thlr. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten Nothwehr trieb. Allein bald entzweite er selbst sich mit Pizarro und bekriegte denselben mit entschiedenem Glücke. Sobald sich aber Pizarro wieder erholt hatte, besiegte er seinen Gegner (1538), nahm ihn ge- fangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge Almagro und erniordete den Franz Pizarro. Der neu ernannte Statt- halter Vaca de Castro nahm aber 1542 den widerstrebenden Almagro gefangen und ließ ihn enthaupten. Jetzt entstanden in Peru, Chile, Quito allmählich Niederlassungen, welche dem spanischen Mutterlande Jahrhunderte laug eine unerschöpfliche Goldgrube waren. Die Eickdeckung Amerikas ist für Europa von den wichtigsten Folgen gewesen. Unermeßliche Schätze wanderten aus der neuen Welt nach der alten. Durch die neuen Colonien wurde der bisherige Land- handel in einen Seehandel verwandelt und dessen Hauptthätigkeit vom Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele ameri- kanische Produkte, welche wir jetzt ungern vermissen würden, z. B. Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade rc. wurden heimisch in Europa und andere (Zucker und Kaffee) aus Ostindien nach Amerika verpflanzt, welches jetzt unsern Bedarf allein zu liefern vermag. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vor- zugsweise, welche in der neuen Welt Colonien anlegten und dadurch Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen in die neue Welt über- siedelten. §. 40. Mittelalterliche Einrichtungen und Zustände. Das Mönchwesen und das Ritterthum siud Erscheinungen, welche dem Mittelalter eigenthümlich siud und schon oben ausführliche Schilderung gefunden haben. Wir müssen hier noch einige beifügen und näher be- trachten : 1) Das Gerichtswesen. Es war anfangs durch Gebrauch und Herkommen bestimmt, bis allmählich geschriebene Satzungen eingeführt wurden. Diese enthielten nur Verbote und Strafen. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte in frühester Zeit durch Geld gesühnt werden. Bei den Sachsen stand auf Pferdediebstahl der Tod. Bei den Ale- mannen bestrafte man den Mord einer Frau doppelt so hart, als den eines Mannes. Bei den Friesen wurde ein Tempelräuber mit abge- schnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 273

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Tiberius und Kajus Gracchus. 273 besiegen, indem sie dieselben cm Entsagung, Gehorsam, Ausdauer und Aufopferung übertrafen, diese Kriege waren demnach eine wahre Schule römischer Tugenden. Die Siege wurden theuer erkauft, die Kriegsbeute war selten beträchtlich, weil das Land in dem hartnäckigen Kampfe viel- mal verwüstet wurde, die meisten Städte aber, wenn sie alle Wider- standsmittel erschöpft hatten, durch Vertrag übergingen und nicht ausge- raubt werden durften. Der Friede selbst ließ den Unterworfenen noch manche Ehre; die meisten erhielten italisches, latinisches oder Muni- cipal-Recht, bekamen keine gebietenden Statthalter, und dienten im Felde in eigenen Legionen. Anders gestaltete sich dies in den großen aus- wärtigen Kriegen. Die Römer bekamen es in Großgriechenland, noch mehr im eigentlichen Griechenland und Asien, zum Theil auch in Afrika mit ausgearteten, luxuriösen Völkern zu thun, die sie leicht niederwarfen, bei denen sie nun aber vieles lernten, wovon sie früher gar nichts wußten. So war der Wein ein Genuß, der dem Plebejer nicht oft zu theil wurde (erschlug doch ein Senator sein Weib, weil es in seiner Abwesenheit hinter den Wein gerathen war), in Griechenland und Asien aber gab es für die Soldaten eine Uebersülle der köstlichsten Weine, und sie lernten dieselben trinken und schätzen. Die plebejische Speise war ein Mehlbrei (pul8, daher die italienische Polenta) und der Besieger der Samniter und des Pyrrhus, Kurius Dentatus, wurde von einer Ge- sandtschaft getroffen, als er mit eigener Hand Rüben für seine Küche reinigte; im Auslande aber erfuhren die Römer die Wunder der Kochkunst und ein sicilisches, griechisches oder gar asiatisches Mahl schmeckte anders als der nationale Mehlbrei! Die Völker Italiens lebten keusch, bei den Griechen und Asiaten war Ausschweifung jeder Art im Schwünge und entehrte nicht. Der Römer badete viel, wie alle kräftigen Völker des Alterthums zu thun gewohnt waren, wollüstige Bäder mit ihren raffi- nierten Reizen sah und benutzte er zuerst im Morgenlande. Und mußte nicht auch die römische Religiosität einen Stoß erleiden, als sie in ihrer Einfalt mit dem frivolen, geistreichen Unglauben der hochgebildeten Grie- chen zusammentraf? Sonst baute der Plebejer sein kleines Gut mit eigener Hand, der Patricier aber belehnte seinen Klienten; die Sklaven waren nicht zahlreich, nun aber waren deren eine Menge durch den griechischen und asiatischen Feldzug in die Hände der Römer gekommen, und zum Theil waren dies Köche, Schreiber, Toilettenkünstler, in der Bereitung der verschiedensten Genüsie ausgelernte Wichte, deren Künste von den vornehmen Römern nicht brach gelaffen werden konnten. Wie einfach war sonst die römische Wohnung! An der vorderen Seite des Hauses befand sich eine Art Vorhaus (vestibulum) ; aus diesem trat man in den Hauptraum, einen Sal (atrium, penetralia), den Versammlungs- ort der Familie, dessen Mittelpunkt der heilige Herd einnahm, wo die Dumüller, Gesch. d. Alterth. 18

7. Bd. 2 - S. 264

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
264 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. Der Spartaner brachte seine Zeit mit gymnastischen Uebungen und öffentlichen Angelegenheiten hin. Landwirthschaft und Industrie war ausschließend der Sklaven Sache. Die Athener ehrten beide, und liebten insbesondere das ländliche Leben mit wahrer Leidenschaft. Wie sehr sie den'gcwerbssieiß geachtet, beweist das Gesez, wornach ein Fremder, wenn er eine Fabrik in Attika errichtete, das Bürger- recht unweigerlich erhielt, jenes so sehr geschäzte Bürgerrecht, welches wohl Königen bisweilen versagt ward. Zn dem Reize eines freien, harmlosen, naturgemäßen Lebens, welcher die Athener auf's Land zog, kam noch die Neigung zur Be- quemlichkeit und Pracht. Republikanische Eifersucht war, wenigstens in früheren Zeiten, durch stolze Wohnhäuser in der Hauptstadt belei- digt worden: daselbst sollten alle Privatgcbäude den Schein einer be- scheidenen Gleichheit tragen, und nur die öffentlichen Gebäude Pracht verkünden. Aber ihre Landhäuser mochten die Reichen nach Gefallen vergrößern und schmücken; man fand nichts Arges daran. Die Kleidung beider Geschlechter war meist aus Wolle. Attika und Arkadien erzeugten die beste, und die Athenerinuen wußten sie sehr geschickt zu verarbeiten. Aber die mi lesi sch e oder überhaupt jo- nische Wolle wurde höher gcschäzt. Leinwand holte man aus dem Peloponnes, noch lieber austhracien und Aegypten. Seide und Baum- wolle dienten zur Pracht, lieber das anschließende Unterkleid wurde ein Mantel getragen; von den Frauen ein Rock und ein Schleier. Aber die Spartanerinnen gingen häufig ohne den leztern, welches den Strengen für eine Art der Nacktheit galt. Allenthalben waren öffentliche Anstalten zum Baden. Reinlich- keit war selbst Religionspflicht. Bäder, Salben, Räucherwerk wur- den unter die gemeinsten Bedürfnisse gerechnet. Die Griechen liebten die Vergnügungen der Tafel, würzten sie durch geistreiche Unterhaltung, und paarten damit noch vcrschledene Sinnenlust. Aber die Weiber — die Hetären ausgeuommen — blieben von den Malen der Männer entfernt. Die Reichen besezten ihre Tafel mit unzähligen Leckerbissen von nah' und fern. Die Schlemmer wußten genau, welches für jede Speise die beste Gegend, Jahreszeit und Zubereitung sey, und eine gute Anzahl Schriftsteller hatte die Kochkunst zum Gegenstände gelehrter Abhandlungen gewählt (*). Sy- rakus brachte die besten Köche hervor. Allgemein war der Hang nach berauschenden Getränken ; und frühe schon wurde das attische Bier durch die köstlichen Weine verdrängt, (*) Neben vielen ähnlichen Werken wurde insbesondere die Gastrono- mie des Archestralos gerühmt.

8. Theil 2 - S. 360

1864 - Mainz : Kirchheim
360 27. Washington. F r a n k J i n. Der nördliche Theil Amerika’s wurde erst spät von den Europäern angebaut; denn die ganze Gegend schien ihnen bei ihrer erlten Landung nur eine grosse Wildniss und das Klima sehr rauh zu lein. Dichte Urwälder, in denen wilde Indianer ihr Wesen trie- den, und unermessliche Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen unwirklichen Gegenden ab, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten Mexiko’s und Peru’s, Gold und Silber zusam- menraffn konnten. Erst 1584 wurde von England aus die erste Colo nie gegründet und zu Ehren der Jungfrau-Königin Elisabeth Virgin ien genannt. Dies erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die Colonisten viel von den Angriffen der Wilden zu leiden, allmählig aber trat ein erträglicher Verkehr, besonders durch den Handel, zwischen den Ureinwohnern und den Ansiedlern aus Europa ein. Mit jedem Jahre kamen nun Einwanderer auch von an- deren europäischen Nationen herüber, grösstentheils unternehmende, freiheitsliebende Männer, die, um den kirchlichen oder bürgerlichen Bedrückungen im Mutterlande zu entgehen, in dem neuen Eidtheile einen Zufluchtsort suchten und fanden. So entstand eine lange Reihe von Niederlassungen und von Ansiedler-Gebieten oder Provin- zen, unter denen Pe n sy 1 v a n ien mit der Hauptstadt Philadel- phia sich besonders hervorthat. Alle Colonisten, aus welchem Lande sie immer waren, erkann- ten die 0 b e rh oheit Englands an und trieben fast ausschliesslich Handei mit diesem Reiche; England seinerseits pflegte auch die nordamerikanischen Colonien und schützte sie gegen alle auswärtigen Angriffe. Es brachte sie durch grossen Aufwand zu einer solch n Blüthe, dass die Zahl der Bürger binnen 150 Jahren zu drei Millionen anwuchs. Desshalb verlangte aber England auch Abga- den, welche die Amerikaner jedoch nur unter der Bedingung ent- richten wollten, dass sie dieselben durch ihre Abgeordneten, welche man in das englische Parlament aufnehmen sollte, erst bewilligten. England bedachte nicht, dass den Staatsbürgern, welche gleiche Pflichten haben, auch gleiche Rechte gebührten, und dass man die Mündiggewordenen auch als solche behandeln und ihnen Theilnahme an der Gesetzgebung und Steuerumlegung zugestehen müsse; es wies die Forderungen der Amerikaner zurück, legte ihnen die Stempel- akte, nach der sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Ver- handlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, und dann die Zoll- akte auff die für die Einfuhr von Thee, Glas, Papier und Bleivveils eine massige Abgabe verlangte. Der Ausführung beider Verord- nungen, als ohne ihre Zustimmung gegeben, widersetzten sich die Colonisten thätlich und wurden in der Ueberzeugung von der Recht-

9. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 516

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
516 Die Zeit von 1815 bis 1857. länder die ehemals auf den westindischen Inseln und dem tropischen ame- rikanischen Festlande durch Sklavenarbeit erzielten Produkte in Ostindien durch sogenannte freie Arbeit, d. h. durch Malaien und Hindu bauen zu lassen. Haben diese Bestrebungen der Engländer nur annähernd den Erfolg wie die niederländischen auf Java, so wird Ostindien den euro- päischen Markt mit Kolonialwaaren füllen und die Konkurrenz Amerikas zurückdrängen, wo nicht ganz unmöglich machen. Wie weit die Eng- länder in dieser Richtung vorgegangen sind, ist uns nicht bekannt; wir hören bloß von der Anlage mehrerer Eisenbahnen und Bewässerungs- kanäle, von Theepflanzungen u. dgl., während die englischen Baum- wollefabrikanten ihren ungeheuren Bedarf an Rohmaterial noch immer zum größten Theil nicht aus Bombay, sondern aus Neworleans beziehen. Die Bemühungen der englischen Politik, Ostindien zu sichern und Eng- lands Herrschaft daselbst immer fester zu begründen, beweist z. B. die vertragswidrige Besetzung eines Theils von Borneo und des benach- barten Labuan durch James Brooke, einen ehemaligen Beamten der oftindischen Kompagnie, der sich zum Radscha (Fürsten) von Sarawak zu machen wußte, nach der Behauptung der Engländer nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern durch die moralische Macht der Civilisation, obwohl seitdem bekannt worden ist, daß dieser neue Orpheus den wil- den Dayaks nicht mit Saiten, sondern mit Kanonen aufspielt. Der Cpiumkrieg mit China (1839—1842). Wie wenig es der englischen Politik Ernst ist, wenn dieselbe ihre Lenden mit dem Gürtel der Humanität schnürt und die Bibel in den Händen andächtig einherwandelt, zeigt der Krieg gegen China am un- widerleglichsten. Die Chinesen hatten sich in neuester Zeit das Opium- rauchen und Opiumessen angewöhnt, ein Mittel sich zu berauschen, das unter allen für Leib und Seele am verderblichsten sein soll. Den un- geheuren Bedarf an Opium lieferte vorzugsweise das britische Ostindien in einem jährlichen Werthe von mehreren Millionen Pfd. Sterl., so daß der Mohnbau die einträglichste Benutzung des Bodens wurde. Die chinesische Regierung untersagte ihren Unterthanen den Genuß des Opiums bei Strafe, selbst bei Todesstrafe, und verbot endlich die Opiumeinfuhr gänzlich, weil sie ihr Volk nicht vergiften lassen wollte, nach der Be- hauptung der Engländer aber aus keiner andern Ursache, als weil für das Opium eine Masse Silbers außer Land ging. Sie schmuggelten nun noch mehr Opium nach Kanton, als sie früher offen eingeführt hatten, denn der Verbrauch desselben steigerte sich nach dem Verbote be- trächtlich (einen annähernden Begriff von dieser Einfuhr gibt die That- sache, daß der kaiserliche Kommissär Lin 20,000 Kisten Opium, die der englische Bevollmächtigte Kapitän Elliot auslieferte, in das Meer wer-

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1086

1874 - Mainz : Kunze
1086 Südamerika — Argentina. dm Dulce verschlucken, aber den Herden willkommen sind. Dagegen am untern Pa- ranü, ist das Tiefland zugleich Fruchtland mit guter Vegetation, und was die Gebirgs- striche des Nordwestens betrifft, so sind große Stücke der Provinzen Mendoza, Cor- dova und Tucuman mit Südfrüchten, Wein, Pfirsichen und Oliven, mit Indigo,. Tabak und Baumwolle gesegnet, während es in Rioja und Catam a rca, neben dem metallreichen Nordchile, Silber- und Goldgruben gibt. Ueberhaupt ist das Land reich an Produkten der heißen und gemäßigten Zone, nur hat es Mangel an Arbeitskräften, und der Maugel an Verkehrsmitteln trug Schuld, daß bisher die Produkte des Westens (so namentlich eine Menge Erze) nicht in den Handel kamen, sondern nur die aller- rohesten Produkte, die durch massenhafte Ausfuhr im Stande wareu, den Import zu decken, z. V. Wolle, Rinder- und Pferdehäute, Schaffelle, Pferdehaare, Talg, Hörner, gesalzene Ochsenzungen :c. In den letzten Jahren hat allerdings der Bau von Eisen- bahnen, die bereits bis an des Fnß der Andes sich erstrecken, große Fortschritte ge- macht, so daß der Werth der Produkte im Steigen begriffen ist; es wird nicht mehr lange dauern, so werden die argentinischen Bahnen eine Vereinigung mit denen von Chile, wohin der Telegraph bereits reicht, aufsuchen; bis jetzt allerdings spottete die die kolossale Höhe der Pässe innerhalb des bewohnten Theils von Chile noch jedes derartigen Versuches. In der Bevölkerung überwiegt noch die Zahl der Indianer, deren mehrere Stämme ^Charrnas, Poyuches, Pampe ras, Mamuelches :c.) frei umherstrei- feu, unter gewählten Häuptlingen (Kazikeu), die sie indes mehr als ihre Väter und Leiter, denn als ihre Herrn und Gebieter betrachten und bei denen sie bleiben oder die sie verlassen, ganz nach Lust und Gutdünken; der übrige Theil der Bevölkerung, besteht aus Weißen, Mestizen, Mulatten :c. Westlich des Rio la Plata ist aus der Vermischung Weißer (namentlich okkupirender spanischer Soldaten) mit Indianern ein eigenes Nomadenvolk, die Gauchos (spr. Ga-utschos) entstanden, das gewöhnlich zu Pferde erscheint, sehr geschickt mit dem Lasso (einer Jagdschlinge) und den Bolas oder Schleuderkugeln umzugehen versteht, nud von der Hut und dem Fange des zahllosen wildgewordenen Rindviehes lebt *). Auch der Reichthum der dortigen weißen Grund- bescher besteht hauptsächlich in Herden. Es gibt Estanzieros (Grundeigentum«), die 50000 Stück haben; man läßt sie stets unter freiem Himmel. — Die Estanzien im Campo gehen jetzt immer mehr in die Hände von Fremden über, wie auch in den Städten der Großhandel. Der Eingeborne, von übertriebenem Stolze, ist ohne wirk* liche Arbeitskraft und ausdauernden Unternehmungsgeist, und so vollzieht sich dort ge- genwärtig ein Volks-Nenbilduugsprozeß, bei welchem die Deutscheu am meisten inte- ressirt sind. Denn obgleich gering an Zahl, gegenüber den in großer Masse einwan- dernden Italienern, Basken, Südfranzosen :c., die dem Lande für immer den romanischen Charakter wahren werden, haben die Deutschen doch festen Boden gefaßt und infolge *) „Der Gaucho führt ein Leben voll Entbehrungen, aber sein Luxus ist die Freiheit. Er ist stolz auf seine Unabhängigkeit, die keine Schranke kennt; seine Gefühle sind wild wie sein ganzes Leben, aber im Grunde gut und edel" (Head). Und Sar- miento, selbst ein Argentiner, schildert deu Gaucho als einen Menschen, der wenig Be- dürfnisse kennt, von Unterordnung gar keinen Begriff hat, ebensowenig von einer Re- gieruug; jede regelrechte systematische Ordnung ist bei ihm ein Ding der Unmöglichkeit..
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