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1. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 194

1855 - Mainz : Kirchheim
194 einem benachbarten Tempel seinen Flug genommen und sich über Agrippa's Namen niedergesetzt haben, eine Erscheinung, die die Auguren als eine Vorbedeutung von des Kaisers nahem Tode auslegten. Kurz nachher be- gleitete Augustus den Tiberius auf seinem Zuge nach Zllprien bis gen Benevent, wo er an einem Durchfall erkrankte. Er kehrte zurück und erreichte Nola in der Nahe von Capua. Da er sich hier übler denn jemals befand, ließ er schleunig den Tiberius sowohl, als seine übrigen vertrautesten Freunde und Bekannten holen. Er schmeichelte sich nicht langer mit der Hoffnung, noch einmal zu genesen. Ueberzeugt, daß sein Ende nahe sei, erwartete er es mit Standhaftigkeit. Wenige Stunden vor seinem Tode ließ er sich einen Spiegel bringen und sein Haar sorgsamer denn gewöhnlich ordnen. Dann fragte er die Umstehenden, ob er seine Rolle gut gespielt habe. Sie bezeugten es. -„Nun," sagte er, „so klatscht mir euren Beifall zu" und starb im 76. Zahre seines Lebens und im 41. seiner Regierung. Des Kaisers Tod verursachte im ganzen Reiche eine unbeschreibliche Bestürzung und sein Leichenbegängniß wurde mit außerordentlicher Pracht gefeiert. So starb Augustas, dessen Regierung mit dem Blutvergießen der Nation anhob und mit ihrer Beglückung endete. Man sagt mit Recht von ihm, daß cs gut für die Menschen gewesen sein würde, wenn er entweder nie geboren worden oder nie gestorben wäre. Sehr wahrscheinlich ist es, daß jene Grausamkeiten, die sein Triumvirat schändeten, das Anstiften seiner Gehülfen gewesen; oder wähnte er vielleicht, daß Cäsars Schatten eine so blutige Rache heische? Gewiß ist es, daß solche Strenge einiger- maßen zur Wiederherstellung der öffentlichen Ruhe nöthig war; denn so lange der alte Römergeist nicht gänzlich ausgerottet war, konnte auch die Monarchie nicht sicher sein. Augustus gab der Verfassung eine Gestalt, die dem Genius der Zeiten angemessen war. Er ließ seinen Unterthanen die glän- zende Außenseite eines Freistaates, während er sie mit allen gründlichen Vortheilen einer klüglich verwalteten Monarchie beglückte. Klugheit war in der That eine seiner hervorschimmerndsten Eigenschaften, und könnten wir den Octavianus vom Augustus trennen, so würde er einer der fehler- losesten Fürsten der Geschichte sein. Der lange Frieden, dessen seine Unter- thanen unter ihm genossen, war gänzlich das Werk seiner Mäßigung, und um die Mitte seiner Regierung sah sich die eine bessere Hälfte des Men- schengeschlechtes unter der Herrschaft Eines Herrn vereinigt und mit der andern in tiefen Frieden. Dies war die Zeit, in welcher Zesus Christus, der Heiland der Welt, die Erde betrat. Er ward geboren im 752. Zahre Roms, im 25. der Regierung des Augustus und 4003. Zahre der Welt nach der gewöhnlichsten Zeitrechnung. Goldsmith. 10. Zerstörung Jerusalems. Ein wichtiges Ereigniß, weil es der Heiland vorausgesagt hatte, weil von ihm die schnellere Verbreitung des Christenthums abhing und weil in ihm die Strafe des Himmels über die hart- näckigen Juden ausgesprochen liegt, ist die völlige Zerstörung Jeru- salems. Es gingen in Erfüllung die Worte des Herrn: „Deine Feinde werden dich mit einem Wall umgeben und zu Boden schmet- tern, dich und deine Kinder, darum, weil du die Zeit deiner Heim- suchung nicht erkannt hast." Der Druck der römischen Herrschaft, besonders unter dem Landpfleger Florus, der Haß der Juden gegen die Herrschaft der Fremden, und viele Betrüger, die sich für

3. Geschichte des Altertums - S. 198

1879 - Mainz : Kunze
198 Dritter Abschnitt. wohin es kam, hatte es mit groen Hindernissen zu kmpfen, die meist in dem Zusammenhang der heidnischen Religion mit der Staats-Verfassung ihren Grund hatten. Aber die in ihm wohnende gtt-liche Kraft berwand alle heidnischen Gegenbestrebungen; der selbst verleugnende Glaube der Christen, ihr heiliger Wandel und innerer Verbreitung Seelenfriede, ihre freudige Opferwilligkeit, die heldenmtig alle Schmach und selbst den martervollen Tod der sich ergehen lie, mute zuletzt der alles heidnische Wesen den Sieg erringen. Als die Verfolgungen des Christentums durch die Juden mit dem Untergange ihrer scheinbaren Selbstndigkeit aufgehrt hatten, begannen die Verfolgungen durch die Rmer. Die Versammlungen der Christen erschienen den rmischen Beamten als staatsgefhrliche Verbindungen, ihre Weigerung an heidnischen Opfern und Festen Theil zu nehmen, die Bildnisse der Kaiser zu verehren galt als Widersetzlichkeit gegen die Staatsgesetze. Man verfuhr daher gegen sie als gegen Feinde des Kaisers und des rmischen Volkes. Das Volk sah in den Christen abscheuliche Gottesleugner, schenkte den Ver-lumdungen, da sie in den Versammlungen Kinder schlachteten, Christenver- Menschenfleisch en und scheuliche Laster verbten, vollen Glauben, folgungen- unfo schrieb Unglcksflle, Landplagen dem Zorne der Götter gegen die Christen zu. Es fiel daher bald hier, bald da der sie her und veranlate schwere Verfolgungen auch an Einzelnen, indem Heid-nische Priester, Hndler mit Gtzenbildern und dergleichen Leute sich beeintrchtigt Rethen und daher das Volk gegen die Christen auf-wiegelten. Man zhlt im Ganzen zehn grere Christenverfolgungen, von denen die wichtigsten weiterhin Erwhnung finden werden. . 56. Die laififotgec des Hugu|tus. Tiberws Kaiser Tiberius (1437) erffnet die Reihe jener 7 schlechten folgt u, Regenten, welchen Rom 55 Jahre lang nach Augustus Tod gehorchte. Anfangs hatte der Heuchler die ihm vom Senate dar-gebotene Krone abgelehnt, gab aber zuletzt den Bitten desselben nach. Zuerst rief er seinen Neffen Drusus Germanikus von seiner siegreichen Laufbahn in Deutschland zurck, weil er ihn um seinen Ruhm beneidete; und sobald er merkte, da Germanikus der Liebling des rmischen Volkes war, schickte er ihn nach Kleinasien, wo der treffliche Mann vergiftet wurde. Nach dem Tode des Neffen und regiert ward Tiberius auffallend argwhnisch und grausam. Er vermehrte grausam, alsbald seine Leibwache, die Prtorianer genannt, welche vor den Thoren Roms ein festes Lager bezogen, um sowohl die Person des

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 131

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. wesenden mit Hülfe seiner Soldaten auseinander und ordnete ein neues an, welches aus „frommen, gottesfürchtigen Leuten" bestand. Wer die Listen der Namen hörte, diese Habakuks, Hesekiels, Zerubabels, konnte sich in einem alttestamentlichen Sanhedrin dünken; indessen prangten sie doch nur als selbstgewählte Vornamen vor altenglischen Zunamen, und andere Vornamen wie Wiedergeboren, Seitreuimglauben, Mache- friede, Todtediesünde, Stehesestinderhöhe, Weinenicht, Kämpfeden- gutenkampfdesglaubens rc. waren von neuer puritanischer Erstndung. Die Spötter des Tages haben nicht unbemerkt gelassen, daß der Bru- der eines Parlamentsmitgliedes, eines ehrenfesten Londoner Lederhänd- lers Barebone, welcher mit dem bescheidenen Vornamen „Preise Gott" einherging, insgemein Verdammter Barebone hieß; denn von seinem gespreizten Vornamen: „Wenn Christus nicht für uns gestorben wäre, wir wären ewig verdammt" hatte man ihm den besten Theil weg- geschnitten. Dies sogenannte Barebone- (Dürrbein-) Parlament verlangte ebenfalls Sparsamkeit im Staatshaushalte, Verringerung des Heeres, Abfassung eines Gesetzbuches und lauter Dinge, welche Cromwell uicht recht waren. Darum jagte er auch „die Dürrbeine" auseinander und begründete nach einem vom General Lambert und dem Heere gegebenen Plane eine neue Verfassung. Das Parlament sollte aus 400 Mit- gliedern bestehen, die gesetzgebeude Gewalt ausüben und alle höheren Staatsämter besetzen, Cromwell als lebenslänglicher Protektor im Verein mit einem Staatsrathe die vollziehende Gewalt, den Oberbefehl über die Land- und Seemacht und das Recht besitzen, seinen Nachfolger selbst zu wählen. So war der ehemalige Brauer von Huttiugton auf dem Gipfel des Glanzes und der Macht angelangt. Sein Ruhm und sein Ansehen im Auslande war groß. Der stolze, französische König Ludwig X.iv. nannte ihn „Bruder" und war ihm oft gefällig. Allein trotz Allem dem war der gefürchtete Protektor Englands unglücklich und unzufrieden; überall gewahrte er Feinde und Verräther, welche ihm nach dem Leben trachteten. Unter seinem Kleide trug er einen Panzer, und damit er vor nächtlichen Ueberfällen sicher sei, schlief er selten zwei Nächte^hintereinander in demselben Zimmer. Nie fuhr er ohne Bedeckung aus, nie kehrte er denselben Weg zurück. Das letzte Jahr litt er an beständiger Schlaflosigkeit, und seit dem Tode seiner Lieb- lingstochter Elisabeth lag er im Fieber. Auf dem Todtenbette sprach er zu seinem Caplan: „Ist es möglich, aus der Gnade zu fallen?" Der Gefragte entgegnete: „Es ist nicht möglich!" „„Nun so bin ich sicher — rief Cromwell aus — denn ich weiß gewiß, daß ich einmal 9* Neue Ver- fassung. Cromwells Tod 1658.

5. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 57

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Salomo. 57 den Jordan, und sein Herz wurde durch den Tod des abtrünnigen Sohnes, den der unbarmherzige Feldherr Joab erschlug, tiefer betrübt als durch die Empörung. David starb 1015 vor Christus und hinter- ließ seinem Sohne Salomo ein schönes Königreich und einen wohlge- füllten Schatz. Salomo (1015—975). Die erste Zeit seiner Regierung war eine glanzvolle, denn Salomo war ein Mann voll Geist und Weisheit, die Bewunderung seines Volkes und fremder Nationen. Den Krieg liebte er nicht und Israel genoß unter ihm langen Friedens, welcher nur durch einen Zug gegen die Ueber- reste der Philister unterbrochen wurde. Er baute den Tempel mit dem Schatze, welchen ihm David zu diesem Zwecke hinterlassen hatte. Die Oberfläche des Moriah wurde geebnet, gegen Osten stützten Substruktionen aus ungeheuren Quadern (das Einzige, was noch bis auf den heutigen Tag übrig ist) den Bau, der unter 3600 Meistern drei Jahre lang 150,000 Menschen beschäftigte. Der eigentliche Tempel war nur 60 Ellen lang, 20 breit und 30 hoch, aber aus dem köstlichsten Materiale; das Innere des Allerheiligsten war mit feinem Golde überzogen, und von dem gleichen Metalle waren alle Gefäße. Durch ein Opfer von 22,000 Stieren und 120,000 Widdern wurde der Tempel eingeweiht, wozu eine unermeßliche Menge Volkes zusammengeströmt war, das sich seines prächtigen Nationalheiligthums bewundernd freute. Salomo (der Friedensfürst, wie sein Name andeutet) führte noch andere Prachtbauten aus, königliche Paläste und öffentliche Gebäude, mit welchen er Jerusalem schmückte. Baalbek (Heliopolis) im quellen- reichen Thale des Libanon liebte er als Sommerresidenz (hier hat wohl der lebensfrohe junge König „zu den Cedern des Libanon und dem kleinen Gewächse gesprochen") und erhob es zu einer prächtigen Stadt; die Palmenstadt Thadmor (Palmyra), wo die Karawanen in der Wüste anhielten, verdankte ihm die Grundlage einer Jahrhunderte dauernden Blüte. Salomo liebte den Glanz, wie schon diese Baulust beweiset; sein Hofstaat war diesem entsprechend durch die Pracht der Einrich- tung und die Zahl des Hofgesindes. Obwohl kein Krieger, schuf er doch eine Reiterei und kaufte viele Kriegswagen; beides lieferte ihm der ägyptische Hof, von welchem er eine Prinzessin zum Weibe genom- men hatte. Seinen ungeheuren Aufwand bestritt er zum Theil aus den ererbten Schätzen, zum Theil aus dem Tribute zinsbarer Völker, und endlich gewann er große Summen durch seinen Handel mit Ophir (vgl. S. 29), welchen er von Elat und Eziongeber aus durch phöni- cische Seeleute betrieb, und gewiß entrichteten auch die Karawanen einen \

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 330

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
330 Das Reich der Cäsaren. der Mühe Werth hielt, dem geheimnißvollen Glauben eines Volkes nach- zuspüren, welches unter allen Völkern für den Römer das fremdgear- tetste war. Die jüdischen Messiashoffnungen vollends stießen die Römer zurück; Jerusalem sollte statt Rom die Hauptstadt der Welt werden, den Cäsar sollte ein morgenländischer Herrscher verdrängen und statt der Römer wollten die Juden zur weltbeherrschenden Nation werden! Dies klang einem Römer wie baarer Unsinn; wegen solcher Hoffnungen konnte nur ein unächter Römer oder ein Thor sich zum Juden machen lassen. Einem neuen Gotte mußte aber dennoch jeder Römer huldigen, nämlich dem Cäsar; selbst der ermordete Julius Cäsar wurde zum Gotte und dem lebenden Cäsar Augnftus wurden Tempel und Altäre errichtet. Die Römer ahmten auch hierin die Griechen nach, welche Alexander d. Gr., später den Demetrius Poliorketes, die Seleukiden u. a. in bester Form als Götter erklärten und verehrten. Damals wurde schon bemerkt, daß die Vergötterung eines Menschen dem hellenischen Glauben nicht gerade widerstritt, und ebenso wenig war dies bei dem römischen der Fall; nach diesem wurde die abgeschiedene Seele munis und eine solche von edlerer Natur wurde lar, gelangte in die Wohnung der Götter und konnte auf die Erde zurückkehrcn, so oft es ihr gefiel, wo sie dann über das Haus oder über die Stadt als Schutzgeist wachte und Gefahren abwandte. Freilich hätte man zuerst auf den Tod des Menschen warten, und dann aus den Zeichen, welche er als lar wirkte, ersehen sollen, daß ihm das hehre Loos zu Theil geworden sei, nicht in der Unterwelt zu weilen gleich den sterblichen Menschenkindern gewöhnlichen Schlages, sondern bei den Göttern zu wohnen und mit diesen eine Art Herrschaft über die irdischen Dinge zu üben; so hatte es die Vorzeit mit Romu- lus gehalten, der seine Gottwerdung durch ein Traumgesicht kund gab: aber man glaubte diese künftige Erhabenheit eines Menschen folgerichtig schon aus seiner Stellung auf der Erde schließen zu können. Augustus stammte von der Venus ab, bei seinem ersten Konsulate waren ihm wie dem Romulus 12 Geier erschienen, die Götter begünstigten ihn wie noch keinen Menschen vor ihm, denn sie gaben ihm eine Gewalt, wie noch kein Mensch, ja selbst kein Gott (denn im Anfänge walteten Götter und Göttersöhne auf der Erde) geübt hatte — daraus folgte nothwendig, daß der Genius des Augustus höherer Natur als der eines gewöhnlichen Menschen sein und ihm die höchste Ehre eines Laren zukommen müsse. So konnte sich Augustus Tempel und Altäre errichten lassen ohne daß der Geist der altrömischen Religion dadurch verletzt wurde, und er duldete es wirklich und hatte noch die Klugheit, daß die Tempel und Altäre ihm und Nom zugleich geweiht werden mußten, in welcher Verbindung er recht eigentlich als einer der großen Penaten der Stadt und des Reiches erschien. Offenbar glaubten auch viele Leute der gemeinen Volks-

7. Bd. 2 - S. 172

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
172 Viertes Kap. Römische Geschichte. nat zu entfernen; worauf keine Schonung mehr nöthig schien. Dercon- sut Opimius war Gracchus persönlicher Feind. Als der Leztcre in dieser Noch, von Fulvius verleitet, sich bewaffnet auf dem av cu- tinischen Hügel lagerte, und ein Liktor durch seine Leute erschlagen ward, ließ sich Op im ins, wie bei großen Gcfabren, durch den Senat die höchste Gewalt ertheilen, griff die Bürgerschaar, die cs mit Gracchus hielt — der Schrecken harte ihre Zahl schon sehr vermindert—, mit bewaffneter Macht an, und zerstäubte sie. Viele wurden in der Stadt, noch mehrere auf der Flucht gctödtct. Uebcr 3000 Bürger fielen; unter ihnen Gracchus. Sein Haupt wog Opimi us dem Mör- der mit Gold auf(3863. 120 v. Ehr.). Darauf ließ er frevelnd der Eintracht einen Tempel errichten, während die Gegenpartei noch immer verfolgt und, was die Gracchen gebaut hatten, triumphircud ciugerisscu ward. Aber das Volk bewahrte die Brüder in dankbarem Andenken, errichtete ihnen Statuen, und nannte sie Märtyrer dcrfrei- heitöliebe. Opimius, der nachmals wegen Bestechung verurtheilt ward, starb in tiefster Verachtung. Der Damm war gebrochen, Gewalt trat an die Stelle des Gesezcs. Die Heiligkeit des Tribunats war in dem älteren Gracchus, und in seinen und seines Bruders Anhängern jene des Lebens der Bürger ver- lezt worden. Rom ging einer schrecklichen Zeit entgegen. <> Die Welt- herrscherin, vom Blute der Nationen trunken, ftizg an in ihren Eingeweide» zu wüthen." §. M. Der Krieg des Jugurtha. Zwei wichtige äußere Krieges*), der Krieg des Jugurtha und jener der Cimbern, übertönten auf eine Zeit den Parteienkampf; aber sie nährten zugleich den inneren Brand, und legten den Grund zu einem schnellen Ausbruche. Masinissa, der während des dritten punisehen Krieges starb, hatte zwar auf gleichem Fuße mit Rom gegen Karthago gestritten. Gleich- wohl, da Rom gewöhnt war, mit dem Begriffe eines Bundesgenossen jenen der Unterordnung zu verbinden, thcilte es die Erbschaft des Königs nach Gutdünken unter dessen Söhne, und die numidlschen Prinzen kamen von nun an in Abhängigkeit. Daher trat, als unter (*) Auch während der gracchischen Unruhen hatten die Römer nach Außen gekriegt, (¿in großer Theil des südlichen Galliens, b'.s gegen die Pyre- näen, wurde in oerschiedenen Zügen erobert, die Salurier, Allobroger, Ar- verner u. a Völker daselbst besiegt, und die Kolonie lvrn!,o Martius (Nar- bonne) angelegt. Auch wurden die balkarischen Inseln durch O. Metel lus (des Macetvnicus Sobn)lind durch L. Cäcilius Aletellus die Dal Ma- lier unterworfen, endlich auch gegen die Scordisccr in Thrakien mit abwech- selndem Glücke gekriegt.

8. Bd. 2 - S. 102

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
102 Drittes Kap. Makedonische Geschichte. Die Nachfolger dieses tapferen Fürsten nannten stch K önige; auch wurde bei der schnell steigenden Bevölkerung des durch glückliche Kriege fortwährend erweiterten Landes die Macht so groß, als zu Davids und S a l o m o's Zeit, der Reichthnm der Hauptstadt noch größer. Aber innere und äußere Verhältnisse bedrohten das Reich mit schwer vermeidlichem Verderben. Der Kampf der Pharisäer und Sadduzäer, zweier un- versöhnlicher, anfangs blos religiöser, darauf auch politischer Parteien, erfüllte den Staat mit beständiger Zerrüttung, und Roms schwellende Größe ließ bald keine Hoffnung der Selbstständigkeit mehr. Zwietracht im königlichen Hanse beschleunigte den Ruin. Der Streit zweier Brüder, Hy r kan und Aristobulus, um die Krone veranlaßte die gefährliche Einmischung der Römer und die Erhebung des Jdu- mäers Antipater. Dieser eben so staatskluge als tapfere Minister Hy rkans bewog P o mp e jus, gegen Aristo bulu s zu entscheiden (*), erwarb stch auch Cäsar's Freundschaft, hierauf jene von dcffen Mör- dern, und herschte in Hyrkan's Namen bis an seinen Tod. Nach ihm erbte Herodes, sein Sohn, die Macht. Zwar hatten die Parther, welche damals alles Land bis an's Mittelmeer schreckten, Aristobulus Sohn, Antigonus, auf eine blutige Weise zum Herrn von Judäa gesezt; aber die Römer, denen ein parthischer Vasall nicht angenehm seyn konnte, unterstüzten Herodes, welcher Antigonus besiegte, und über den Trümmern des asmonäischen Hauses seine, des Jdumäer's, Herrschaft erhob (3947. 36 v. Ehr.). Jedoch nur durch der Römer Gnade war er König, und sonach in Judäa nur noch der Name eines Staates übrig. in. Aegypten. §. 27. Die ersten Ptolemäer (**). Was uns im vorigen Zeitraum zur Geschichte Aegyptens hinzog, die Eigentümlichkeit seines Volkscharakters und die besondere Gestalt seiner Verfassung, Religion und Sitte, hat nun größtentheils aufge- hört. Zwar unter der persischen Herrschaft sahen wir noch in wieder- holten Empörungen den Kampf der Nationalität gegen auswärtige, auf- gedrungene Einrichtung: aberalerander hatte in der Gründnng einer (*) Zwar hatte Aristobulus durch große Geldsummen die Feldherren Sc au rus, Gabinius und selbst Pompes u s bestochen. Dennoch war Hyr- kan angenehmer, weil er als „ein einfältiger Mann" unschädlich schien. Pom- pejus eroberte Jerusalem mit Gewalt —wo er jedoch die Heiligkeit des Tem- pels ehrte —, legte den Juden Tribut auf, und verwandelte den Königstitel in jenen eines Ethna rctien. (**} Ch. Gl. Heyne, progr. de genio scculi Ptolemaeorum, Gott. 1763. (Hub. Pasc. Ameilhon's Gesch. der Handl. und Schifffahrt der Aegypler unter den Ptolemäern, a. d. Franz. Prag 1769'

9. Geschichte - S. 12

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 Nindenfasern der Papyruspflanze, eines 15 Fuß hohen Sumpfgewächses, und arbeiteten sehr schön in Holz, Elfenbein und Leder. Ihre Pharaonen (Pharao heißt in der ägyptischen Sprache König) geboten über Land und Leute, wie über ihr Eigenthum, und sehr viele dieser Herrscher suchten ihren Ruhm in ungeheuren Bau- und Bildwerken. In den östlichen Felsgebirgen findet sich das vortrefflichste Baumaterial: Granit, Porphyr, fester Sand- und Kalkstein, Marmor, Alabaster; dieses benützten nun bau-lustige Könige, um Werke aufzuführen, deren Größe und Pracht uns wahrhaft in Erstaunen setzen muß. Zwar liegen die meisten dieser ungeheuern Denkmäler des Alterthums in Trümmern oder sind mit dem aus der Wüste hergewehten Sande bedeckt; viele jedoch stehen noch jetzt da als ehrwürdige Zeugen der Kunst und des ausdauernden Fleißes der Aegypter. Unter ihren Werken verdienen vorzüglich genannt zu werden: 1) Die Obelisken. Diese sind viereckige, oben spitz zulaufende Säulen, haben ohne das Fußgestell eine Höhe von 50 bis 180 Fuß, und sind unten 5 bis 25 Fuß in's Gevierte breit. Bei all' ihrer Höhe bestehen sie doch nur aus einem einzigen Steine von dem härtesten, meist röth-lichen Granit aus dem östlichen Gebirge in Oberägypten. Sie sind auf das feinste poliert und haben auf ihren Seitenflächen hieroglyphische Bilder, d. i. Bilder, welche die Stelle unserer Buchstabenschrift vertreten. Zur Zeit der Überschwemmung wurden diese ungeheuren Steinmassen auf Nilflößen herübergeholt und durch neu gegrabene Kanäle weiter fortgeführt. Welch' mühsames und kostspieliges Geschäft! Wie viele tausend Menschen mußten dabei thätig sein! Und ebenso mühsam wurden sie wieder abgeladen und aufgestellt. Sie wurden paarweise vor Tempeln errichtet und waren dem Sonnengotte geheiligt. Später dienten sie auch als Sonnenzeiger. Kaiser Augustus und mehrere seiner Nachfolger ließen Obelisken nach Rom bringen und aufstellen, welche jedoch später durch Menschengervalt oder Erdbeben umgestürzt wurden. Vier hat der Papst Sixtus V. im Jahre 1584 durch feinen großen Baumeister Fontana aufrichten lassen. Dieser gebrauchte hiezu die künstlichen Maschinen, die durch 1200 Menschen und 160 Pferde in Bewegung gefetzt wurden. Und doch gingen mit der Aufrichtung vier volle Jahre hin.

10. Die vorchristliche Zeit - S. 103

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Israeliten. 103 nördlichen Reiches bietet zwar die des südlichen dar. Das Haus Da- vids gibt demselben in der vierhundertjährigen Zeit seines Bestehens seine sämintlichen neunzehn Könige, in deren nur durch die angemaßte Herrschaft einer Königin unterbrochener Reihe sechszehn Geschlechter hindurch immer der Sohn dem Vater folgt. Doch wucherte auch hier der böse Same fort, den Salomo gestreut und, wenn auch Greuel, die in Israel an der Tagesordnung waren, in Juda vereinzelter erscheinen und bei dem reicheren Vorrath an erhaltenden Kräften auf Zeiten der Verirrung und des Falles Zeiten der Rückkehr und der Erhebung folg- ten, so versäumten es die Könige doch, ihre Stärke in die unbedingte Hingebung an die geistige Macht, der sie ihre Einsetzung verdankten, zu suchen und verdarben ihre Stellung, indem sie sich auf eine bloß natür- liche Gewalt stützten. Daher gaben sie einerseits falschen, seit Salomo eingebürgerten Gewohnheiten nach und gingen anderseits in dem Be- mühen um Befestigung ihrer Herrschergewalt über die in der Theokratie gegebenen Schranken hinaus. Ein durch Salomo begründeter zwei- deutiger Dienst, der auf den Höhen seine Stätten hatte, wurde selbst durch die besseren Könige nicht abgeschafft und gab durch die Abson- derung von dem Dienste zu Jerusalem, zu welcher er einlud, fortwäh- renden Anlaß zum Hinübergleiten in die Abgötterei. Es war der Fehler der Unentschiedenheit und Halbheit, an welchem jene besseren Könige litten. Er ließ sie selbst bei Versuchen zur Herstellung der Religion nicht ganz auf den Boden, auf welchem sich das Volk bewegen sollte, zurück- kehren und verleitete sie zu Verletzungen Mosaischer Ordnung. Hierzu trug die Vervielfachung der Beziehungen zum Auslande das Ihrige bei. Das Beispiel benachbarter Staaten lehrte sie eine fürstliche Allgewalt sich zum Ziele setzen und die in politischer Berechnung gesuchten Bünd- nisse unterhielten eine Vertrautheit mit dem Fremden, die das Kostbarste unter dem Einheimischen beeinträchtigte. 20. Daß in beiden Neichen das Bewußtsein der Verirrung erwachte und der sittliche Werth des Handelns immer wieder an den Vorschriften des Jehovahdienftes gemessen wurde, war das Verdienst der Propheten, die durch ihre auf höhere Berechtigung gestützte Leitung des Volkes eine Ergänzung des Köuigthums bildeten. Schon unter den Königen des uugetheilten Reiches sehen wir Propheten lehren, rathen, warnen, tadeln. Samuel hatte eine Veranstaltung getroffen, daß in dem Volke immer Männer gleichsam als dessen lebendiges Gewissen erstehen sollten. Er hatte mittelst Stiftung von Schulen einen Stand von Propheten in das Leben gerufen. War eine Theilnahme an göttlichem Können und Wissen auch nicht auf dem Wege des Unterrichts den Menschen mit- zutheilen, so hatte er doch das Mittel gefunden, einen Sinn in seinen Schülern zu erzieheu, dessen Besitz die erste Bedingung für die Erhebung
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