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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 102

1909 - Leipzig : Hirt
102 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. sich mannhaft. Der Krieg wurde zugleich in Armenien und Bulgarien geführt. Als die Russen Plewna in Bulgarien genommen und deu Durchzug ' durch den Schipkapaß des Balkangebirges erzwungen hatten, stand ihnen der Weg nach Konstantinopel offen. Nun mischten sich die Engländer ein. Sie erschienen mit einer starken Flotte an den Dardanellen und erklärten, sobald ein russisches Kreuz auf der Hagia Sophia erscheine, würden sie auf die Russen schießen. Auch Österreich erhob Einspruch. Dadurch kam ein vorläufiger Friede zu San Stefano (südlich von Konstantinopel am Marmara-Meer) zustande; aber die Entscheidung wurde einem Kongreß der europäischen Großmächte vorbehalten. In Berlin trat er zusammen. Fürst Bismarck führte den Vorsitz. Rumänien und Bulgarien wurden als unabhängige Staaten zwischen Rußland und die Türkei gestellt. Bulgarien blieb der Türkei vorläufig tributpflichtig. ,Das armenische Erserum, das die Russen erobert hatten, wurde den Türken zurückgegeben, dagegen verblieb Kars im Kaukasus den Russen, die daraus eine starke Festung schufen. Montenegro und Serbien wurden ebenfalls unabhängig von der Türkei. Bosnien und die Herzegowina wurden österreichischer Verwaltung übergeben, Thessalien und Epirus an das Königreich Griechenland abgetreten. Der Türkei verblieben in Europa nur noch die Provinzen Albanien, Rnmelien und Mazedonien, das Stammland Alexanders des Großen. England ließ sich die Insel Cypern gegen eine Geldentschädigung von der Türkei abtreten und versprach dafür Schutz gegen etwaige russische Eroberungsversuche. Die Fürsten von Rumänien, Serbien und Bulgarien haben später den Königstitel angenommen, Ostrumelien steht unter bulgarischer Verwaltung, , Bosnien und die Herzegowina hat Österreich seinem Staatsgebiete vollständig einverleibt (1908). Der Berliner Kongreß hatte verhindert, daß Rußland Länderzuwachs auf der Balkanhalbinsel erhielt. Die russische Mißstimmung richtete sich gegen den Vorsitzenden des Kongresses, obschon das Deutsche Reich von der türkischen Beute weder etwas beansprucht noch erhalten, sondern als neutrale Macht die Gegensätze nur auszugleichen gesucht hatte. Der russische Zar zog sich vom Dreikaiserbund zurück; darauf schloß das Deutsche Reich mit Österreich und Italien den Dreibund. Bismarck hat es trotzdem verstanden, auch das Verhältnis zu Rußland wieder freundlicher zu gestalten und 1884 den sogenannten Rückversicherungsvertrag auf sechs Jahre zu schließen. Die Vereinbarung lautete dahin, daß Rußland neutral bleiben solle, wenn das Deutsche Reich von Frankreich angegriffen werde, dafür würde das Deutsche Reich bei einem Angriff Österreichs auf Rußland nicht eingreifen. Nach Ablauf der sechs Jahre wurde der Vertrag nicht erneuert; Rußland näherte sich der Französischen Republik, mit der am Schluß des Jahrhunderts ein festes Bündnis zustande kam, das der Zweibund genannt wird.

2. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 23

1897 - Leipzig : Hirt
23 Da ergreift er sein Horn Olifant und blst so gewaltig hinein, da der Ton trotz des Lrmens der Schlacht acht Meilen weit schallt und Karl auf seinem Rckzge es hrt; schleunig kehrt er um. Aber ehe er heran-kommt, fallen auch die letzten Helden um Roland; er selbst sieht den Tod vor Augen; den Rest seiner Kraft setzt er daran, seine 12 Gefhrten zu be-statten; dann sinkt er erschpft auf einen Felsblock und ergiebt sich in sein Los. Noch ist er nicht tot; als ein Heide heranschleicht, ihn zu berauben, schlgt er Olifant auf dessen Haupt in Stcke. Sein gutes Schwert, der treuefte Freund auf so vielen Kriegszgen, soll nicht in Feindes Hand fallen. Er nimmt Abschied von ihm; dann will er es an dem Felsen zerschellen; aber solange seine Hand es berhrt, bleibt es hart und scharf, ohne Mal und ohne Scharte. Da fleht er zu Christus, da er es nicht den Heiden berlaste, da er König Karl und fein Heer schtze und geleite. Darauf neigt er das Haupt und stirbt. Karl kommt zu spt, um Roland zu retten; aber furchtbar rcht er ihn an den Feinden. der den Verlust feines Roland weint er bitterlich; als es sich herausstellt, da Geneluns Verrat den Tod des besten Helden verschuldet hat, da mu der feige Bsewicht die schwerste Strafe erleiden: sein Krper wird von Pferden auseinander gerifsen. 7. Mo der protze (936-73). 1. Das mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen schwachen Nachfolgern auf. Deutschland schied aus der Gemeinschaft mit Frankreich und Italien aus. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Frankenfrst erst zwingen mffen, das Christentum anzunehmen; als dies aber geschehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit folcher Innigkeit, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen. Nur ihre Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten verriet noch ihre Vorliebe fr die frhere Ungebnndenheit. Auch diese muten sie lassen, als aus ihrem Stamme Heinrich I. König von Deutschland wurde. Er machte ihnen klar, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den An-griffen raubfchtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) widerstehen knnten. Deshalb ntigte er sein Volk, Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler

3. Das Altertum - S. 88

1897 - Leipzig : Voigtländer
88 2. Konstantins Nachfolger. Nach Konstantins Tode teilten sich seine drei Shne in das Reich; zuletzt wurde einer von ihnen, Konstantins, Herr des Ganzen. Dessen Nachfolger, Julianus der Abtrnnige, suchte das Heidentum wieder zur Herrschaft zu bringen. Aber der Versuch milang. Nach 20monatiger Regierung fiel der Kaiser in einer Schlacht. Nach Julian herrschten wieder christ liche Kaiser: im Westen Valentinian I., im Osten 375 Valens. Unter Valens begann die groe Vlkerwanderung 375; er selbst fiel im Kampfe gegen die Goten (bei Adrianopel). Darauf vereinigte der Kaiser Theodosius noch einmal das ganze rmische Reich. 3. Die christliche Kirche in den letzten Seiten des rmischen Reiches. Der Kaiser Theodosius der Groe vernichtete das Heidentum, indem er den Gtterdienst streng untersagte und die Gttertempel zerstrte. Inder christlichen Kirche selbst tauchten wiederholt Irrlehren auf, welche eine Reihe von Konzilien zur Feststellung wichtiger Glaubensstze herbeifhrten. Vorzglich angesehene Lehrer wurden durch den Namen Kirchenvter ausgezeichnet. So der gelehrte Bibelbersetzer Hieronymus und der Bischof Augustinus zu Hippo (in Afrika), der durch seine tiefsinnigen Schriften den weitgreifendsten Einflu auf die christliche Lehre gebt hat. Die Gewalt der Bischfe stieg mehr und mehr; den hchsten Rang unter ihnen hatte der Bischof von Rom, der den Namen Papst erhielt. Sehr hoch gehalten wurde das Mnchtum. Schon sein Stifter, der gypter Antonius, versammelte viele Jnger um sich. Das Bedrfnis der Gemein-schaft fhrte die Einsiedler in K l st e r zusammen. Der Grnder des Kloster-wesens war Pachomius, ein Schler des Antonius. Die Klster ver-breiteten sich rasch der alle christlichen Lnder. Whrend die Mnche der Weltlust entsagten und sich kasteiten, war das weltliche gesellschaftliche Leben in die tiefste Zerrttung versunken; das Christentum vermochte die so sehr entartete Rmerwelt nicht wahrhaft zu durchdringen und vor dem Untergange zu bewahren. Dieser nahte heran. 395 4. Das Ende des westrmischen Reiches. Vor seinem Tode, 395, verordnete Theodosius die Teilung des Reiches unter feine Shne Arkadins, der das Morgenland, und Honorins, der das Abendland erhielt. Diese Tei-lung blieb bestehen: es gab von nun an ein oftrmisches (griechisches) und ein westrmisches Reich. Das ostrmische Kaiserreich mit der Haupt-stadt Konstantinopel dauerte noch ein Jahrtausend (bis 1453). Das westrmische Reich dagegen mit Rom und Ravenna erlag bald den fortdauernden Angriffen der deutschen Völker. Diese entrissen ihm eine Provinz nach der anderen, bis endlich Odoaker, ein Anfhrer deutscher Hilfstruppen im rmi-schen Heere, den Kaiser Romulus Augustulus entthronte und Italien unter seine eigene Herrschaft brachte. Das war das 476 Ende des westrmischen Reiches, 476.

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 23

1896 - Leipzig : Hirt
23 Da ergreift er sein Horn Olifant und blst so gewaltig hinein, da der Ton trotz des Lrmens der Schlacht acht Meilen weit schallt, und Karl auf seinem Rckwege es hrt; schleunig kehrt er um. ^ Aber ehe er heran-kommt, fallen auch die letzten Helden um Roland; er selbst sieht den Tod vor Augen; den Rest feiner Kraft setzt er daran, seine 12 Gefhrten zu bestatten; dan sinkt er erschpft auf einen Felsblock und ergiebt sich m setit Los. Noch ist er nicht tot; als ein Heide heranschleicht, ihn zu berauben, schlgt er Olifant auf dessen Haupt in Stcke. Sein gutes Schwert, der treuefte Freund auf fo vielen Kriegszgen, soll nicht in Feindes Hand fallen. Er nimmt Abschied von ihm; dann will er es an dem Felsen zerschellen; aber so lange seine Hand es berhrt, bleibt es hart und scharf, ohne Mal und ohne Scharte. Da fleht er zu Christus, da er es nicht den Heiden berlasse, da er König Karl und sein Heer schtze und geleite. Darauf neigt er das Haupt und stirbt. Karl kommt zu spt, um Roland zu retten; aber furchtbar rcht er ihn an den Feinden. der den Verlust seines Roland weint er bitterlich; als es sich herausstellt, da Geneluns Verrat den Tod des besten Helden verschuldet hat, da mu der feige Bsewicht die schwerste Strafe erleiden: sein Krper wird von Pferden auseinander gerissen. 7. Mo der Groe (936-73). 1. Das mchtige Reich Karls des Groen lste sich unter seinen schwachen Nachfolgern auf. Deutschland schied aus der Gemeinschaft mit Frankreich und Italien aus. Die Franken, der bisher herrschende Stamm, traten zurck hinter die Sachsen. Wohl hatte diese der groe Frankenfrst erst zwingen mssen das Christentum anzunehmen; als dies aber geschehen war, erfaten sie den neuen Glauben mit solcher Innigkeit, da selbst ihre Dichter nicht mehr von den alten Gttern Wodan und Sachsnot, sondern von dem Heiland Jesus Christus sagten und sangen. Nur ihre Abneigung gegen das enge Wohnen in Stdten verriet noch ihre Vorliebe fr die frhere Ungebnndenheit. Auch diese muten sie lassen, als aus ihrem Stamme Heinrich I. König von Deutschland wurde. Er machte ihnen klar, da sie ohne ummauerte Orte gar zu schwer den An-griffen raubschtiger Nachbarn (besonders der Ungarn) widerstehen knnten. Deshalb ntigte er sein Volk Burgen zu bauen, und manche muten als Burgmannen (Brger) hineinziehen. Noch jetzt zeigen die Namen vieler

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 81

1896 - Leipzig : Voigtländer
81 nur 13jahre; dann drangen dielangobarden, die das Gepidenreich erobert hatten, unter Albin in Italien ein, und unterwarfen zunchst Ober-italien, wo sie das Langobardenreich (Lombardei) mit der Hauptstadt Pavm grndeten, 568/Darauf eroberten sie auch noch einen groen Teil von Mittel-italien. Aber durch das frhzeitige, gewaltsame Ende Alboins, der auf An-stiften seiner Gemahlin (Rosamunde) ermordet wurde, geriet der langobar-dische Siegeslauf ins Stocken. Die Langobarden brachten es nie dahin, das ganze Italien zu unterwerfen. Namentlich die wichtigen Hauptstdte Rom und Ravenna mit ihrem Gebiet, sowie die Ksten Unteritaliens verblieben unter der Herrschaft des ostrmischen Reiches und bildeten das Exarchat Ravenna"./ Infolge dieser Verhltnisse wurde der rmische Bischof oder Papstwie er etwa von dieser Zeit an genannt wurde, thatschlich fast ganz unabhngig von jeder weltlichen Macht. Mit dem groen Gregor I., der zu dieser Zeit (ca. 600) Papst war, beginnt die von da an immer mehr wachsende Macht des Papsttums. 46. Das Christentum unter den germanischen Vlkern. 1. Vor Bonifatius. Schon während der Vlkerwanderung waren viele deutsche^Völker zum Christentum bekehrt worden. Zuerst von ihnen waren die Goten Christen geworden. Seit Chlodwigs Sieg beimpich hatten sich die Franken dem Christentum zugewendet. In das innere Deutsch-land kam das Evangelium teils aus Irland, das schon im fnften Jahrhundert sich bekehrt hatte, teils aus England, wo Papst Gregor der Groe am Ende des 6. Jahrhunderts das Christentum hatte verkndigen lassen. 2. Bonifatius. Der eigentliche Apostel der Deutschen aber wurde der angelschsische Mnch Winfried, mit kirchlichem Namen Bonifatius genannt. Zuerst wirkteer unter den wilden Friesen, dann in Hessen und Thringen. Der Papst erhob ihn zum Erzbischos der gesamten , deutschen Kirche. Seine Lieblingstiftung war das Kloster Fulda. Er hatte spter seinen erzbischflichen Sitz in Mainz. Doch entsagte er als vier-uudsiebzigjhriger Greis dieser Stellung, um noch einmal zu den Friesen zu gehen und das Werk ihrer Bekehrung zu vollenden. Hier fand er den Mrtyrertod (754). 3. Das Klosterwesen, Wichtig fr die Anpflanzung und Ansbreming des Christentums wurde besonders das Klosterwesen. Bald nach seiner Entstehung in gypten auch im Abendlande verbreitet, erhielt es durch Benedikt von Nursia (529) eine neue Gestaltung, indem dieser auer Religionsbungen auch Handarbeit, Landbau und Unterweisung der Jugend zur Aufgabe der Mnche machte; bald trat auch wissenschaftliche Beschftigung hinzu. Seine Andr-Sevin. Kurzer Lehrgang der Geschichte. fi , J U Mhjfo, Su /-r M Www m. <" H ' ' * ' C . ' :^ ' th.

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 26

1895 - Leipzig : Voigtländer
26 Reiches. Gegen die Dnen (Normannen) wurde die Eider als Nord-grenze festgesetzt. 22. (83.) Karl als Kaiser und Regent. 800 1. Karl rmischer Kaiser 800. Durch seine siegreichen Kriege hatte Karl das frnkische Reich so ausgebreitet, da es sich vom atlantischen Meere und vom Ebro bis zur Thei, von der Eider bis der die Tiber hinaus erstreckte (Karte Vii). Er war der mchtigste Herrscher in Europa, der Kirche starker Schirmherr, des Papstes Freund. Als er im Jahre 800 am Weihnachtfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peters-kirche zum Gebet niederkniete, trat pltzlich der Papst vor ihn hin und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: Heil und Sieg Karl dem Groen, dem von Gott gekrnten, friedebringenden rmischen Kaiser!" So wurde die rmische Kaiserwrde, die seit dem Untergange des alten Rmerreiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehrt hatte, wiederhergestellt. Wie der Papst an der Spitze der christlichen Kirche stand, so war der Kaiser der oberste weltliche Herr in der gesamten abendlndischen Christenheit. 2. Reichseinrichtungen. Sein weites Reich brachte Karl in die beste Ordnung. Die alte Herzogswrde, welche der festen Einigung des Reiches widerstrebte und die knigliche Macht einschrnkte, schaffte er ab. An die Spitze der einzelnen Gaue, in welche das Reich geteilt war, wurden Grafen gestellt. Eine erweiterte Macht besaen in den Grenzlanden oder Marken die Markgrafen; in den Pfalzen (Hoflagern) vertraten den König die Pfalzgrafen. Zur Beaufsichtigung der Grafen bediente sich Karl der Sendgrafen, welche die Gaue zu bereisen und dem Kaiser Be-rieht zu erstatten hatten. Alljhrlich wurden die Groen des Reiches, die Grasen und Bischfe, auf einem Reichstag (Maifeld) zu Beratungen der wichtige Reichsgesetze und zu Beschlssen der Krieg und Frieden ver-sammelt. 3. Karls Sorge fr die Bildung seines Volkes. Karl suchte die Bildung und Gesittung seines Volkes vor allem durch seine Frsorge fr die christliche Religion zu frdern, indem er Bistmer stiftete, Kirchen erbaute und den Gottesdienst, namentlich den Kirchengefang, verbesserte. Auch war er dafr besorgt, da in allen Teilen seines Reiches Schulen errichtet wurden; unter diesen ragte namentlich Alkuins Musterschule in Tours hervor. An seinem Hofe vereinigte Karl gelehrte Männer, wie Alkuin und Einhard. Die uralten Lieder feines Volkes, in denen die Thaten und Kmpfe der alten Könige (Hermanarich, Attila, Theodorich) besungen wurden, lie er

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 135

1895 - Leipzig : Voigtländer
135 Kern, indem man vorgab, ihn von veralteten Bestandteilen zu reinigen, und schwchte das Christentum zu einer bloen Sitten- und Glckseligkeitslehre ab. Neben den Ver-tretern dieser Richtung hatte indes der Glaube der Vter noch seine Vertreter, und Männer wie Hamann, Lavater, Jung-Stilling und Claudius waren in der glaubenslosen Zeit eifrige Zeugen fr die Herrlichkeit des alten Christentums. Lt. Die katholische Kirche. 1. Ausbreitung. Der katholischen Kirche wurden fr die Verluste, welche sie durch die Reformation erlitten hatte, namentlich durch die Thtigkeit geistlicher Orden neue aus-gedehnte Gebiete in Amerika, Indien und China unterworfen. 2. Die Jesuiten. Eine Hauptsttze ihrer Macht fand die Kirche an den Jesuiten-Wie sich diese vor allen andern Orden im Missionswerke hervorthaten, so wirkten sie ins-besondere auch der Ausbreitung der evangelischen Kirche mit groem Erfolge entgegen. Durch Seelsorge und Jugendunterricht, durch weltmnnische Bildung und Gewandtheit bten sie den entschiedensten Einflu in Staat und Kirche aus. Ihr Eindringen in alle Lebensverhltnisse und die berspannung ihrer Macht rief jedoch immer strkeren und allgemeineren Widerspruch hervor, und der Geist der neuen Aufklrung" forderte vor allem ihren Sturz. Zuerst aus Portugal, dann aus Frankreich und Spanien vertrieben, wurde der Orden endlich vom Papste Clemens Xiv. (Ganganelli) 1773 frmlich aufgehoben, um, wie es in der ppstlichen Bulle hie, den wahren und dauerhaften Frieden der Kirche wiederherzustellen". Der Orden zhlte bei seiner Auflsung der 22500 Mit- x. o" Zeitraum fand ein wichtiges Nahrungs- mittel unserer Zeit in Deutschland Eingang: die Kartoffel, welche zwar schon 1588 durch Drake nach Europa gebracht worden war, aber erst im 18. Jahrhundert allmhlich ein allgemein gebruchliches Nahrungsmittel wurde. Da um dieselbe Zeit auch die anderen Haupterzeugnisse der neuen Welt: Kaffee, Zucker, Thee, in Deutschland in Gebrauch kamen, so wurde die Ernhrung allmhlich ungefhr die gleiche, wie jetzt. Auch das Tabak-rauchen verbreitete sich immer mehr. In Beziehung auf Kleidung und Wohnung wurde immer mehr der franzsische Geschmack magebend, zuerst in den vornehmen Kreisen, dann auch im brigen Volke. Als neues Kleidungsstck tritt die lange, tief herabreichende Weste hinzu; darber zeigt der Hemdensaum einen Spitzenbesatz (Jabot), und der dem Rockkragen zeigt sich die weiseidene Halsbinde. Die Rockrmel haben breite Aufschlge mit groen Metallknpfen, und aus den rmeln stehen feingefltelte Manschetten hervor. An den Beinen trgt man Kniehosen und weiseidene Strmpfe. Der Kopf zeigt statt des natrlichen Haares eine groe gepuderte Percke und wird mit einem dreieckigen Hute bedeckt. Das Gesicht ist bart-los. Gegen Ende unseres Zeitraumes wurde indessen die Percke durch einen Zopf ersetzt. Hauptfchlich bei der weiblichen Kleidung feierte der franzsische Geschmack seinen voll-stndigen Triumph. Schwere Stoffe in lebhaften Farben wurden zu den Frauenkleidern verwendet und mit Gold- und Silberstickereien reich verziert. Namentlich kam der um-fangreiche Reifrock in die Mode. Die vornehmen Frauen, Damen", trugen eine knstliche, durch ein Drahtgestell hoch aufgetrmte Frisur, die mit Puder reichlich berdeckt war, 85. (-) Kulturzustande.

8. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 93

1891 - Leipzig : Voigtländer
93 - des rmischen Reiches eintrat, begannen (seit Marc Aurel) die Angriffskriege der Germanen gegen das rmische Reich. Um diese Kriege aber mit Erfolg führen zu knnen, muten die zahllosen kleinen germanischen Vlkerschaften aus ihrer Vereinzelung heraustreten und sich zu greren und strkeren Vereinigungen zu-sammenschlieen. So entstanden im dritten Jahrhundert unter den deutschen Stmmen namentlich vier 2. Vlkerbndnisse. Dieselben sind: a. die Alemannen am Oberrhein, b. die Franken am Niederrhein, c. die Sachsen zwischen Niederrhein und Elbe, d. die Goten im Osten Deutschlands. Diese Vlkervereine machten fortwhrend Einflle in das r-mische Reich. Vorzglich mchtig wurden die Goten, die ihre Herrschaft bis zum Schwarzen Meere und zum Don ausbreiteten. Sie teilten sich in die Westgoten und die Ostgoten. Durch ihren Zusammensto mit den Hunnen kam es dann zu der groen Vlkerwanderung. Iii. Die christliche Kirche der drei ersten Jahrhunderte, und das christliche Rmerreich. 62. Die christliche Kirche der drei ersten Jahrhunderte. 1. Ausbreitung des Christentums. Whrend der Staat der Juden mit der Zerstrung Jerusalems (70) unterging, machte die Ausbreitung des Christentums schnelle Fortschritte. Bald war dasselbe der das ganze rmische Reich verbreitet. Seine ersten Bekenner gewann das Christentum nicht unter den Vorneh-men und Gebildeten, sondern in den niederen Stnden des Volkes; aber Sklaven und Frauen brachten es bald in alle Klassen der Gesellschaft. 2. Christliches Leben. Die Bruderliebe hob die Scheidung von Stand und Rang, namentlich wurde durch das Christentum die Sklaverei allmhlich beseitigt. Im Gegensatz gegen die heidnische Genusucht war die Sitte einfach und streng; mehr und mehr entwickelte sich die Vorliebe fr ein Leben der Entsagung; der ehelose Stand begann fr verdienstlich geachtet und bei den Geistlichen zur immer allgemeineren Regel zu werden. Aus dieser Richtung des Zeitalters ging, zunchst im Morgenlande, das Mnch tum hervor, dessen Begrnder der gypter Antonius (um 300) wurde. 8. Kultus. Der Gottesdienst bestand im Vorlesen der heiligen Schrift,

9. Das Altertum - S. 95

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 59. Die slavischen Kaiser (69—96). § 60. Die guten Kaiser (96—180). 95 Unterwerfung Britanniens. Ruch die (Eroberung Südwestdeutsch-lanös wurde begonnen und durch einen noch heute erkennbaren Grenzwall (limes) mit Graben, Palisaden, wachthäusern und Standlagern (Saalburg bei E)omburg) gesichert. Da die Unterworfenen den zehnten Teil ihrer jährlichen Einkünfte zu entrichten hatten, so wurde das eroberte Gebiet das Zehntland genannt. Huch hier erwuchsen aus den römischen Kriegslagern allmählich blühende Städte, so Konstanz, Baden-Baden, Wiesbaden. Dommitiartus wurde unter Mitwissen seiner Gattin durch Verschwörer ermordet. § 60. Die guten Kaiser (96—180). Die fünf folgenden Kaiser regierten vortrefflich. 1. Nerva (96—98), ein milder, gerechter Greis, adoptierte den iteroa Spanier Trajämis. 2. tlrajanus (96—117), „der beste Fürst", erweiterte die römische cmian Herrschaft über die untere Donau und durch einen Zug gegen die Parther auch über den (Euphrat hinaus, so daß unter ihm das Reich die größte Ausdehnung hatte (Karte V). (Ein Denkmal seiner (Eroberungen ist die Trajanssäule in Rom (Tafel Vi, 7). Zu seiner Zeit lebte der Geschichtschreiber Cacitus (um 100). Spätere Kaiser pflegte man bei ihrem Regierungsantritt mit den R)orten zu beglückwünschen : „Mögest du glücklicher sein als Rugustus und besser als Trojan!" Huch Trojan verfolgte die Christen; unter ihm starb der Bischof elften« Simeon von Jerusalem den Kreuzestod, und der Bischof 3gnätius t)crfol9un9 von Hntiochien wurde in Rom den wilden Tieren vorgeworfen. 3. fjaörtämis (117—138) gab die (Eroberungen jenseit des (Euphrat Hadrian auf, sicherte aber das römische Britannien durch den piktenwall. (Er durchreiste fast das ganze Reich, meist zu Zuß, und besserte Verwaltung und Rechtspflege. (Eine Zeitlang begleitete ihn der schöne Hnttnous. Hadrian erbaute in Rom das Hadrians-Mausoleum (jetzt (Engelsburg Bauten genannt, Tafel Iv, 10), eine prachtvolle Villa in Tivoli bei Rom und einen korinthischen Zeustempel am Fuße der Hkropolis in Hthen. 4. Hntomrms Ptus, d. H. der fromme (138—161), regierte friedlich ctntontnus und milde; unter ihm konnten selbst die Christen ein ruhiges Leben führen. pius 5. tlxarcus Rurelms (161—180), „der Philosoph", war weise marc aurei und gewissenhaft; von seinem edlen Sinne zeugen seine „Selbstbetrachtungen". Trotzdem erneuerte er die Christenverfolgungen; unter ihm starb der Bischof Polykärp von Smyrna den Feuertod. Marc Rurel kämpfte an der Dort au grenze mit wechselndem (Erfolge; er starb im

10. Das Mittelalter - S. 12

1893 - Leipzig : Dürr
— 12 — 2. Theodosius und seine Söhne. Bald nachdem Valens auf so traurige Weise mit das Leben gekommen waren, bestieg Theodosius deu Thron als Augustus des Osteus. Dieser umsichtige, staatskluge Herrscher erkannte sehr wohl daß ein Kampf mit den siegestrunkenen Westgoten jetzt nicht an der Zeit sei. Vielmehr suchte er auf friedliche Weise sich mit ihnen auseinanderzusetzen, und die Verhandlungen führten zum Ziele. Fritigern war gestorben, mehrere führerlose germanische Scharen waren geschlagen worden, dies hatte die trotzigen Goten nachgiebiger gemacht. Theodosius nahm nun die Tapfersten in das römische Heer aus, den übrigen gab er Wohnsitze in Thrakien. Damit erreichte er sehr viel, denn Germanen schützten fortan das Reich gegen das Andringen ihrer Volksgenossen von dem jenseitigen User der Donau her. Freilich gingen auch bald die Befehlshaberstellen und andere wichtige Ämter in die Hände der Barbaren über, aber eine Verschmelzung der Goten mit den Römern kam nicht zu stände. Und das war gut, denn sonst wären die Germanen in den Untergang des sittlich gänzlich verdorbenen Römertunis hineingezogen worden. Theodosius, welcher in kluger Weise den Hader der Parteien zu benutzen verstand, machte sich auch bald zum Herrn Italiens und beherrschte so noch einmal das ganze römische Reich. Den Beinamen des „Großen" erwarb er sich dadurch, daß er die letzten Spuren des heidnischen Götzendienstes vertilgte. Freilich wurden dabei auch viele herrliche Denkmäler des Altertums zertrümmert. Ju Alexandrien in Ägypten ging mit dem berühmten Serapistempel sogar ein Teil der kostbaren Bibliothek in Flammen auf. Als er im Jahre 395 starb, wurde seinem Testamente gemäß das Reich unter seine beiden Söhne geteilt. Der 18 jährige Are ad ins erhielt das Morgenland (den Orient) und als Berater den Gallier Rnsinns, der 11 jährige Honorins das Abendland (den Occident) und zum Beistand den Vandalen Stilicho. Areadins residierte in Koustantinopel, Honorins in Rom. Beide Kaiser waren unfähige Regenten, daher gewannen ihre Ratgeber bald einen großen Einfluß, und da sie einander feind waren, so trat allmählich eine dauernde Spaltung zwischen Orient und Oeeident ein. Unterdessen erstand beiden Reichen ein furchtbarer Feind inmitten der in Thrakien angesiedelten Westgoten. Es war Alarich der „Balthe" (Kühne). Ihn ergriff mit aller Macht der Gedanke, daß es den Germanen nicht gezieme, in einem Abhängigkeitsverhältnisse zu den entarteten Römern zu stehen, sondern daß ihnen selbst das Land und die Herrschaft gebühre. Die Westgoten
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TM Hauptwörter (200)200

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