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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 88

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
88 Die Verkehrswege der Gegenwart. große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz. Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen. Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver- Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel- netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver- bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert. Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus rund 1 Milliarde M. Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele- graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^) Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England, 2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien in Betrieb. Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt- telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen. Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw. zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen ') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über 15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent- liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten. Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika um 1 M. *) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in 10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon nach 9'/, Minuten ein.

2. Geographische Grundbegriffe, Übersicht der Länderkunde, Mitteleuropa, insbesondere das Deutsche Reich - S. 70

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
£ er 5 a in D 11 r n e t 501c n. a Kaiser-Kai mit Warenspeicher, b Sandtorbafen, c Sandior-Kai, d verschiedene Häfen 1 Afrika-, India-, Hansa-, Spree- Hasen e Siorder-Elbe, fg Segel- und Dampfschiffe, Die Zahl der jährlich verkehrenden Seeschiffe beträgt über 20000. Bremerhaven an der Wes> unuiidlnig, der Vlusiucnu ererüaien. In Bremen hat der „Norddeutsche i.'lot)d", der mit der Haniburg-Anierika Lnne die größte Schiffahrtsgesellschaft der Erde ist, seinen Sitz Ter Lloyd verfügt n9<>9) über 15>i Seedanipfer. seine Schnelldampfer zeichnen sich durch Größe und Schönheit aus, sie sind in der Tat „schwimmend^ s£akisie". Iah> lich befördert er bis zu '/« Million Menschen, hauptsächlich nach Nordamerika,

3. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 36

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Russische Tundra, Tundra bedeutet waldloses Land, Tie Tundra ist die verbreitetste Landschaftsform des arktischen Festlandes, Je nach- dem dort der Boden wagrecht oder geneigt verläuft, hält er das sommerliche Schmelzwasser zurück oder läßt es ablaufe». Dieser Umstand beeinflußt die Art des Pflanzenwuchses, Auf den geneigteren und trockenen Lagen gewinnen bald Moose, bald Flechten die Oberhand und hiernach unterscheidet man Moos- und Flechtenlundra, In flachen Vertiefungen breitet sich die stark durchfeuchtete Torftundra aus, Renntierflechte und isländisches Moos ermöglichen die Existenz des Renn- tieres, dessen Auszucht neben Jagd und Fischfang die Hauptbeschäftigung der Samojeden bildet. Höchst einförmig ist das winterliche Gewand der Tundra, Aus der unermeßlichen Schneefläche erheben sich da und dort niedrige Schnee- Hügel, aus denen Zwergbirken nur wenig bervorragen, Unter dem Schutze einer Waldinsel lagern Samojede» in ihren trichterförmigen Zelten, Nur am südlichen Horizonte gemahnt ein schwacher Lichtslreisen daran, daß die Sonne, das Element alles Lebens, die Erde nicht auf immer verlassen hat. (Nach den „Bildern aus Rußland", Bcrlaff von Wachi-mulh, Leipzig,) Wolga. Wie der Deutsche mit Begeisterung vom Vater Rhein spricht, so der Russe vom „Mütterchen Wolga" und mit Rechts denn dieser Riesenstrom erweist sich in der Tat als eine Quelle reichsten Segens für das russische Volk und in dem weiten einförmigen russischen Tieflande ist die Wolga ohne Zweifel die großartigste Naturerscheinung, Sie ist die größte natür- liche Wasserstraße Rußlands, ja ganz Europas, und ihr Reichtum au kostbaren Fischen wird von keinem andern Strom des Erdteils übertroffen. Besonders wichtig sind Stör und Hausen, aus deren Rogen man den Kaviar bereitet. Der Sterlet liefert ein ganz vortreffliches Fleisch, Sehr rege ist die Schiffahrt auf dem Strom, Verfrachtet werden Haupt- sächlich Naphtha von Baku, Getreide, Erzeugnisse der russischen Industrie, Baumwolle aus Turkestan, Bauhölzer des Nordens und Salz aus den Stepvenseen der kaspischen Niederung, Auch der Personenverkehr ist beträchtlich.

4. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 39

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rußland. 39 einer lebhaften Wölb, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew. Verkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick- lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs- Wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem ganzen Laufe von Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom- systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver- bunden und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebenso- wohl mit der Nordrussischen Tiefebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrsmitteln werden die so weit voneinander entfernten Landesteile einander näher gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland. Die Bedeutung der russischen Flüsse als Verkehrsadern wird freilich auch durch verschiedene Umstände stark beeinträchtigt. Alle ergießen sich nur in Neben- meere, der größte sogar in einen Binnensee; dazu sind das Nördliche Eismeer und das Weiße Meer infolge ihrer Eisbedeckung nur wenige Monate für den Verkehr offen. Auch die Flüsse selbst sind monatelang durch Eis verschlossen und im So. wird die Schiffahrt durch die Dürre des Sommers erschwert. Der Handel Rußlands läßt sich also kennzeichnen: Nach Westeuropa führt es Getreide, Flachs, Hanf und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen führt es von da feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten sowie von Kolonialwaren ein; nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner Industrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige Genußartikel, wie namentlich den Tee. Siedelungen. Die Bedeutung der Städte in Rußland ist viel geringer als in Westeuropa. Ihr Aussehen zeigt gewisse landschaftliche Unterschiede. Die westlichen Städte verraten mehr westeuropäischen Charakter, die Städte des östlichen Rußland dagegen bestehen noch heute vielfach aus niedrigen mit Holz erbauten Häuferu. Die politische Haupstadt und zugleich die größte Stadt des Reiches (1% Mill. Einw.) ist St. Petersburg an der Mündung der Newa und damit am natür- lichen Eingangstor Groß-Rußlands. Der eigentliche Hafen von Petersburg ist Kronstadt. — Die Krönungsstadt und noch heute die eigentliche nationale Hauptstadt, an der das Herz des Ruffen hängt, ist Moskau (über 1 Mill. Einw.), zugleich der wichtigste Verkehrsmittelpunkt und die größte Handelsstadt des Binnenlandes, auch Mittelpunkt des zentralrussischen Industriegebietes. Zu den alten Hauptstädten Rußlands zählt ferner Kiew am mittleren Dnjepr; es vereinigt nationale Eigenart mit moderner Kultur, 320000 Einw. — Nach St. Petersburg und Moskau sind im eigentlichen Rußland die beiden größten Städte die Seehandelsplätze Riga mit fast 300000 Einw. und Odessa mit 450000 Einw. Riga ist der Bauweise und der herrschenden Bevölkerung nach eine deutsche Stadt, Odessa eine elegante moderne Stadt mit stark gemischter Bevölkerung; außer Deutschen und Juden wohnen hier auch viele Italiener und

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 55

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Zusammenfassender Rückblick. 55 Besser als der Eisenbahnverkehr ist das T e l e g r a p h e n n e tz entwickelt. Mehrere Welttelegraphenlinien durchziehen den Kontinent und verbinden seine östlichsten Punkte mit den Verkehrszentren Europas. Zwischen Europa und Asien besteht ein sehr reger Dampfer verkehr, an dem auch deutsche Linien beteiligt sind. Vcrkehrskarie von Asien. Staatlicher Zustand. Fast zwei Drittel des asiatischen Bodens (27mill. qkm) und 50% der Bevölkerung stehen untertzder Herrschaft der Europäer. Die ausgedehntesten Besitzungen haben die Russen und die Engländer. Größere Gebiete beherrschen noch die Türken, die Holländer und die Franzosen, kleinere die Vereinigten Staaten von Amerika, dann Portugal und das Deutsche Reich.

6. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 90

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
90 Australien, Alle vorgenannten Inselgruppen saßt man auch unter dem Namen Mela- nesien^) zusammen. Neu-Seeland, aus zwei durch die Cooksstraße (küks) 2) voneinander getrennten Inseln bestehend (270000 qkm [== Italiens 1 Mill. Einw.), ist englisch. Auf der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner der Insel, die Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen (*/2 Mill.) treiben hauptsächlich Viehzucht und Bergbau. Polynesien oder Ozeanien. Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende- kreisen durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. Die Inseln sind teils vul kanisch, teils Koralleninseln; erstere sind naturgemäß hoch, letztere, die Werke der Korallentiere, flachs. Häufig bilden die Korallenbauten einen Ring oder Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte See, eine Lagune, umschließen. Solche Bildungen heißen Atolle. — Die Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei 27° 0; nur Am ein paar Grade unterscheiden sich Tag und Nacht, der kälteste und der wärmste Monat. Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokospalme. Sie macht die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, indem sie den Insu- lauern alles zu ihrem Lebensunterhalt Nötige liefert; die kopfgroßen Früchte enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die Kopra^), ist ein gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, Stricken, Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liesern den Palmwein, der Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen sind noch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere fehlten ursprünglich fast gänzlich, ein Zeichen der uralten Lostrennung dieser Inseln vom Festland. — Die Inseln werden größtenteils von Polynesiern, einer Abart der malaiischen Rasse, bewohnt. Sie zeichnen sich durch schönen Körperbau und geistige Regsamkeit aus. Besondere Geschick- lichkeit bekunden sie im Seewesen. — Die Zahl der Kolonisten ist gering; denn wenn auch die Eilande malariafrei sind, so führt doch die ununterbrochene Treib- hauswärme bei längerem Aufenthalt zu Erkrankungen. Die deutschen Besitzungen s. unten S. 94. Die sonstigen Inselgruppen sind: der Fidschi-Archipel und die Tonga- oder Frenndschasts-Jnseln, beide englisch. — Die Cooks-Inseln, die Gesellschasts-Jnseln mit Tahiti Melanesien: von mölas = schwarz und nesos = Insel. 2) Benannt nach dem englischen Seefahrer des Il. Jahrhunderts, James Cook (dschöms^ kük). s) Vom griech. polys = viel und nesos = Insel. — Südsee wurde der große Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, iveil er ihn beim Vordringen über die Landenge von Panama zuerst im S. erblickte. 4) Vergl. hierzu das Farbenbild. ~°) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl gewonnen wird.

7. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 107

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Übungsaufgaben. 107 Durch welche Bahnlinien soll der türkische Besitz in Asien wirtschaftlich und militärisch enger mit der europäischen Türkei verbunden werden? Welche Orte der- binden diese Bahnen? Iran. Durch welchen Umstand wird das Innere Irans zur Steppe und Wüste? Zeichne Iran mit seinen Randgebirgen und Flüssen! Durch welche Flußtäler steht Iran mit Russisch-Zentralasien, durch welches Tal mit Indien in Verbindung? In welchem Teile Persiens liegen dessen größte Städte? Welche Staaten trägt das Iranische Hochland? Welche Mächte haben Anteil an Vorderasien? Indien. Vergleiche Himalaja und Alpen nach Erstreckung, Gebirgscharakter, Höhe und Abfall! Was versteht man unter Hindostan, was unter Dekan? Erkläre den Wasserreichtum Hindostans! Welche Erzeugnisse liefert Hindostan aus dem Pflanzenreiche? Welche Ähnlichkeiten hat Dekan mit Afrika in Hinsicht auf Bodenform, Pflanzen- kleid und Bewohner? Wie heißen die beiden Hauptbestandteile der indischen Bevölkerung, und wie der- teilen sie sich auf das Land? Zeichne Vorderindien! Hinterindien. Welche Eigentümlichkeit zeigt die vertikale Gliederung Hinterindiens? Welche Staaten haben an Hinterindien Anteil? Welches ist seiner Lage nach der wichtigste Punkt an der Malakkastraße, und in- wieferne kann man ihn als „ostasiatisches Konstantinopel" bezeichnen? Vergleiche Hinterindien und die Balkanhalbinsel. Weise die Ähnlichkeit der südlichen Gliederung Asiens mit der von Europa nach! Indischer Archipel. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in West- östlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Welche Besitzer haben die Inseln? China. Inwiefern begünstigte die Natur das lange Absperrungssystem Chinas? Vergleiche die Nord- und Südküste Chinas! Nenne seine wichtigsten Seehäfen! Zeichne Zentralasien! Was ist der Löß? Welche Verbreitung hat er in China? Wodurch ist er von besonderer Wichtigkeit? Welche Bodenschätze weist China auf, und welche Bedeutung darf diesen bei- gemessen werden? Welche Mächte teilen sich in die Küstengebiete des Gelben Meeres und des Golfs von Petschili? Mit welchen bekannten Orten in Europa liegt Kiautschou ungefähr unter gleicher Breite? Japan. Vergleiche die geographische Breite Japans mit entsprechenden Gebieten Europas und Afrikas! Vergleiche Japan und England! (Aufsatz oder Vortrag.) Russisch-Asieu. Vergleiche die Pflanzenzonen Sibiriens mit denen Rußlands! Welche Bodenschätze weist Sibirien auf? Welchen Weg nimmt die Transkaspische Bahn? Welche Länder Asiens liefern Steinkohlen, Gold, Tee, Reis, Seide, Porzellan, Pelzwaren, Petroleum, Gewürznelken und Muskatnüsse, Kaffee, Opium, Meerschaum?

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 82

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
82 Afrika. des Klimas wird noch durch mannigfache Ursachen gesteigert. Afrika entbehrt infolge seiner äußerst geringen Gliederung des ausgleichenden Einflusses des Ozeans, Randgebirge wehren den kühlenden Winden des Meeres den Zutritt ins Innere, große Flüsse fehlen auf weite Strecken fast gänzlich, und die weiten, jeder Pflanzen- decke entbehrenden Landstrecken erhitzen sich ungemein stark. Mit Rücksicht auf die Niederschläge sind folgende Zonen zu unterscheiden: a) das Gebiet der äquatorialen Regen mit reichlichem, sast täglichem Reaensall zu allen Jahreszeiten. b) das Gebiet der tropischen Regen mit einer oder zwei Regenzeiten, die auf den Zenitstand der Sonne folgen und einer dazwischen liegenden Trockenzeit. c) die afrikanische Monsunzone, zwischen 5° und 18° it. Br.; hier herrschen zur Zeit unseres Sommers von heftigen Regen begleitete Seewinde; d) die regenarmen Gebiete umfassen die Sahara und den w. Teil Südafrikas. e) die Gebiete der subtropischen Regen; hierher gehören der äußerste Sw. Afrikas und der ganze Mittelmeersaum; der Regen fällt vorzugsweise im Winter. Erzeugnisse. Lange galt Afrika als ein Gebiet, das fast aller wirksamen Lockmittel für fremde Besie- delnng entbehrte. Weder ein Erzeugnis des Mineral- noch des Pflanzenreiches war bekannt, das irgend welche Anziehungskraft auf fremde Völker ausgeübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolgedessen sind denn auch die euro- päischen Niederlassungen in Afrika lange dürftig und bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewaltigen Umschwung herbeigeführt. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab uämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteil vertreten, und in der Sahära finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Produkte des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nntzgewächsen, vor allem von Baumwolle, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzengnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußen- federn. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Erzeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb ein sehr wertvolles Kolonialgebiet für europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Bevölkerung Afrikas schätzt man aus 140mtll.; auf 1 qkm treffen hiernach 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Sehr geringe Dichte hat die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Afrika. (Gründe?) Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das Niltal, vor allem das Nildelta (bis zu 400 Einw. auf 1 qkm). Abstammung. Die Einwohner Afrikas verteilen sich auf 4 Rassen; die mittelländische, die Negerrasse, die südafrikanische und die malaiische Itasse.

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 39

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südasien (Indien). 39 von Tonkin ein, und zwischen den Golfen von Martaban und Siam erstreckt sich die Halbinsel Malakka. Unter den Halbinseln S.-Asiens hat Hintmndien die reichste Küstengliederung; zugleich rückt es ganz nahe an den Indischen Archipel heran. (Vgl. Griechenlands Lage zu Asien.) Von N. nach S. durchziehen die Halbinsel mehrere Gebirgszüge, Fort- setzungen des Himalajasystems. Zwischen ihnen fließen Jrawadi (irawadi) und Saluen, Menam und Mekong. Die wichtigsten Erzeugnisse sind die ergiebigen Reisernten der heißfeuchten Flußebenen und das Tiekholz. Klima, Flora und Fauna stimmen im ganzen mit Vorderindien überein. Bevölkerung. Abgesehen von der Halbinsel Malakka, welche von Malaien bewohnt wird, gehört die Bevölkerung Hinterindiens der mongolischen Rasse an. Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Dieser ließ die Gottheiten des Brahmaismus bestehen, beseitigte aber die Kasteneinteilung. Durch seine Lehre von der Gleichheit der Menschen hat er sich in hohem Grade kulturfördernd erwiesen. Ihren Namen trägt die Religionsform von Buddha, einem Königssohn, der im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien auftrat. Staatliche Verhältnisse. 1. Britisch-Hinterindien besteht a) aus Birma; Hauptort Rangun (230 000 E.), im Delta des Jrawadi; b) aus den Kolonien an der Malakka st raße; die wichtigste ist Singapore, der Mittelpunkt des Verkehrs nach Ostasien (185000 Einw.); 2. das Königreich Siam, „das Land des weißen Elefanten", zu beiden Seiten des Menam; an dessen Unterlauf liegt Bangkok, die Residenz und größte Stadt Hinterindiens (400000 Einw.) mit prächtigen Pagoden (Buddhistentempeln); Z. Französisch-Hinterindien besteht aus Niedercochinchina, Kambodscha, Annam und Tonkin; hier Hanoi. Indischer Archipel. Lage und Einteilung. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden eine natürliche Brücke zwischen S.-Asien und Australien. (Vgl. die Westindischen Inseln in Amerika und die Inseln des Ägäischen Meers.) Über diese Inselgruppe hin verbreiteten sich die Malaien all- mählich über ganz Polynesien. Die Inseln gliedern sich in folgende Gruppen: die Großen Sunda-Jnseln, die Kleinen Sunda-Jnseln, die Molukken oder Gewürzinseln und die Philippinen. Oberflächengestalt, Klima, Erzeugnisse. Ihrer Gebirgsnatur nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas entfaltet sich hier die Pflanzen- Welt in üppiger Weise. Sie erzeugt Reis und Sago^), Kaffee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Baumwolle. — Aus der reich entwickelten Tierwelt sind die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orang-Utan) und das zahlreiche Heer der Papageien zu erwähnen. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham- medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Mund und eine stumpfe, i) Sago — Mark der Sagopalme.

10. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 40

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
40 Asien. aufgestülpte Nase. Durch die Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen See- sahrern erzogen. Vom Indischen Archipel aus bevölkerten sie nicht bloß die nahe Halbinsel Malakka, sondern sie verbreiteten sich auch über die östlichen Gestade des fernen Madagaskar und über die ganze polynesische Jnselflur. Ausgerüstet mit Segel und Doppelboot, machten sie lange vor Kolumbus den Schritt von der Küstenschiffahrt zur ozeanischen Schiffahrt. — Heute gewinnt für den Archipel die wachsende Ein^ Wanderung der Chinesen und Japaner immer größere Bedeutung. Politische Zugehörigkeit und Siedelungen. Den Niederländern gehören: 1. die vier Großen Sundainseln: Sumatra (sumätra), fast so groß wie das Deutsche Reich, liefert Tabak, Pfeffer, Kampfer i) und Zinn. — Java, wegen seines großen Produktenreichtums der wertvollste Kolonialbesitz der Niederländer. Seine bedeutendsten Erzeugnisse sind Reis, Tee, Kaffee und Zucker. Die Be- völkerung beträgt 26 Mill., auf 1 qkm 200 Einw.; Java ist die volkreichste aller Tropeninfeln und dichter bevölkert als Großbritannien. Batävia ist die Hauptstadt von Niederländifch-Jndien, Snrabaya. der wichtigste Ausfuhrhafen. — B6rneo, die zweitgrößte Insel der Erde, größer als Österreich-Ungarn. Die Herrschaft der Niederländer beschränkt sich auf die Küstengegenden. Celebes (ßelebes), die meist- gegliederte Insel dieser Gruppe; 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch, halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder Gewürzinseln zwischen Celebes und Neu-Guinea (giitea),. die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. Im Besitz der Vereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Die größte und schönste Insel ist Luzon (lnßon). Hauptstadt: das durch großartige Zigarrensabrikation berühmte Manila (mamla), 235000 Einw. Haupterzeugnisse sind Tabak, Kakao, Zncker und Hanf (letzterer im Handel unter dem Namen Manilahanf bekannt). Iii. Hst- und Zentralasten umfaßt die Reiche China und Japan. Das Chinesische Reich. Grenzen und Lage. Im O. wird es vom Süd- und Ostchinesischen Meer bespült; das letztere greift mit dem Gelben Meer und dem Golf von Petschili zwischen Korea und Schantung tief ins Festland ein; im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen China die hohen Randgebirge Zentral- asiens. China wird so nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden. Dieser Umstand hat wohl auch die jahrhundertelange starre Abschließung des Reiches gegen alles Fremde begünstigt. Größe und Bevölkerung. An Flächenraum steht China (11 Mill. qkm) nur dem englischen Kolonialreich und dem Russischen Reiche nach; in seiner absoluten Bevölkerungszahl (330 Mill.) kommt es dem englischen Kolonialreich Ein festes ätherisches £l, aus Holz und Blättern mehrerer Lorbeerbäume durch Destillation gewonnen.
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