Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 36

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
36 Aus der Länderkunde der Erdteile. Afrika besitzt unter allen Erdteilen die geringste Glie- dernng. Die einförmige Küste zeigt weder tiefe Meereseinschnitte noch weit ins Meer hinaustretende Halbinseln. Anch an Inseln ist der Erdteil arm. Der größte Busen ist der Meerbusen von Guinea (ginka) im W. Afrikas, die größte Insel Madagaskar. 2. Bodengestaltuug und Bewässerung. Anch die Höhengliederung Afrikas ist einförmig. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein nnge- henres Hochland dar, welches in Terrassen zum Meere niedersteigt. An den Küsten zieht sich in der Regel schmales Niederungsland hin. Die höchsten Erhebungen türmen sich an den erhöhten Rändern des Festland- Hochlandes auf. Die bedeutendste derselben ist der Kilima-Ndschäro (6000 m hoch). Unter den Seenbecken Zentralafrikas ist besonders der Ukerewe zu uennen, aus dem der größte Strom des Erdteils, der Nil, der zweitlängste der ganzen Erde, nach N. zum Mittelmeer fließt. Nord- afrika weist in der Sahara das größte Wüst engebiet der Erde auf. 3. Klima. Afrika liegt größtenteils in der heißen Zone; nur der Nordrand und die Südspitze haben warmgemäßigtes Klima. So ist Afrika der heißeste Erdteil. Mit Ausnahme der Mittelmeerländer und der Süd- spitze ist das Klima Afrikas fast überall für Europäer ungesund. Besonders lagert über den tropischen Küstensäumen heißfeuchte Fieberluft. Die Jahres- zeiten kennzeichnen sich im Wechsel von Regen- und Trockenzeiten. Die schmale Zone zu beiden Seiten des Äquators hat Regen zu allen Jahreszeiten; da- gegen fehlen im Säharagebiet und in dem Kalahärigebiet Südafrikas die Niederschläge ganz. Pflanzen- und Tierwelt bei den einzelnen Ländern. 4. Die Bevölkerung verteilt sich auf 4 Rassen. Das Mittelmeer- gebiet ist von Kankasiern bevölkert. Eingewanderte Europäer uameutlich im äußersten 3. Afrikas. Im Sudan, in Zentral- und Südostafrika gehört die Bevölkerung der Negerrasse an; die Bewohner Südwestafrikas sind Buschmänner und Hottentotten, diejenigen von Madagaskar vorwiegend Mala Yen. — Der Religion nach sind die Bewohner N.- und 0.-Afrikas Mohammedaner, der größte Teil der Neger noch Heiden. Das Christentum tritt nur vereinzelt auf. Am meisten vertreten ist es in Südafrika, Madagaskar, Abessinien, Ägypten und Algier. Im allgemeinen steht Afrika auf einer tiefen Stufe der Kultur. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Ausbreitung derselben sehr wenig günstig, wie ja denn auch erst in neuester Zeit die Gebiete Jnnerasrikas von kühnen Reisenden erforscht worden find. I. Nordafrika. 1. Die Länder am Nil. Der Nil tritt als weißer Nil aus dem Nordende des Ukerewesees und durchfließt im n. Lanse die Steppen- länder des östlichen Sudan, die bis vor kurzer Zeit als „ägyptischer Sudan" zu Ägypten gehörten. Ans seinem weiteren Laufe vereinigt sich der Fluß mit dem blauen Nil, der aus Habesch kommt. Aus deu weidereichen Hochebenen dieses Alpenlandes konnte sich das duukelfarbige Volk der Abessiuier inmitten der Herrschaft des Islam das Christentum be- wahren. — In S-förmigem Saufe durchströmt der Nil die gluthauchende

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 119

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Die Länder um das Mittelmeer. 119 b) Palästina (S. 29) ist Christen und Juden das heilige Land. Hier lebte, lehrte und litt der göttliche Stifter der christlichen Religion. Jni Mittelalter war Palästina das Ziel der Kreuzfahrer, und hat als solches mittelbar viel zur Entwickelung des europäischen Handels mit dem Morgenlande beigetragen. Heute liegt es abseits von den großen Weltstraßen. Die heiligen Stätten sind aber auch jetzt noch das Ziel vieler christlicher und jüdischer Pilger. c) Syrien (S> 29) hat hauptsächlich durch sein Küstenland Phönizien Anteil an der Kulturentwickelung des Mittelmeergebiets. Die Phönizier waren das wichtigste Handelsvolk der alten Welt, „die Engländer des Altertums." Als die Griechen noch armselige Küstenschisser waren, besaßen sie bereits Kolonien im ganzen Mittelmeer- gebiet, und ihre Schiffe drangen bis zu den baltischen Küstenländern vor. Sie wurden in vielen Beziehungen die Lehrmeister der alten Griechen und waren die Hauptverbreiter der morgenländischen Kultur, die über Kleinasien und die Jnselbrücke des ägäischen Meeres "nach W. vordrang. Endlich mußten sie dem erstarkten Griechentum weichen. Heute ist Phönizien ein weltvergessenes unbedeutendes Land, und seine Glanzstädte Tyrus und Sidon sind armselige Küstenplätze. d) Kleinasien (S. 28) war die Hauptbrücke in den Beziehungen der Völker Vorderasiens zu Südeuropa. Auf seinen Hochflächen lag das Reich des Krösus, lange Zeit eine schützende Vormacht für die junge europäische Kultur gegenüber persischen Eroberuugsgelüsten. Jni Mittelalter war die Halbinsel ein Kampfplatz der Kreuzfahrerscharen, mußte aber endlich, wie alle Eroberungen im Morgenlande, den Türken überlassen werden. Den Hauptverkehr mit dem Abendlande unterhält heute die blühende Stadt Smyrna. e) Die griechischen Küstenländer und Inseln (S. 115—117) waren im Altertum das wichtigste Kulturgebiet des ö. Mittelmeerbeckens. Das alte Griechenvolk brachte es zu einer Höhe der Kultur, deren Erzeugnisse für immer die Bewunderung der Nachwelt erregen werden. Manche Leistungen der alten Griechen auf dem Gebiete der Baukunst, Budhauerarbeit und Litteratur gelten noch heute für vorbildlich, wie denn auch das Volk der Hellenen als Begründer mancher Wissenschaft, so auch der Erdkunde, bezeichnet werden muß. Die Wirksamkeit der Griechen beschränkte sich nicht nur aus ihr Heimatland. Sie trugen ihre Kultur auch zu den Gestaden Kleinasiens, den afrikanischen Syrien- ländern und an zahlreiche Küstengebiete des w. Mittelmeeres. Todesmutig verteidigten sie diese junge europäische Kultur gegen den Ansturm der Perser und brachten schließlich das ganze ö. Mittelmeerbecken mit seinen Küstenländern unter ihren Einfluß. Auch im fpätern Römerreich waren die Griechen die Hauptvertreter höherer Bildung. Im Mittelalter erlag der morsche Rest des oströmischen Reichs dem Ansturm der Türken. Erst im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhundert gelang es den Griechen, das verhaßte Türkenjoch abzuwerfen. Die alte Glanzstadt Athen ist wieder der Mittelpunkt griechischen Lebens, und die Ruinen der alten Akropolis schauen aus ein freies, geeinigtes Griechenvolk herab. — 4. Die Küstenländer des westlichen Beckens umfassen die Hauptstätten karthagischer und altrömischer Kultur. Es gehören dazu die Atlasländer, Italien, das französische Mittelmeergestade (Südgallien) und die Pyrenäenhalbinsel (Jberien). a. Die Atlasländer (S. 37) bildeten den Hauptbestandteil des karthagischen Reichs, welches aus einer Pflanzstätte der Phönizier hervorgegangen war. Die Hft. Karthago lag an der Küste des heutigen Tunis. Die Kolonieen der Karthager an der afrikanischen Küste reichten bis Senegambien; im Mittelmeerbecken besaßen sie Sizilien und die andern Inseln, senier Jberien und Küstenplätze von Süd- gallien. Alle diese Besitzungen wurden schließlich eine Beute der Römer, die von Karthago selbst keinen Stein aus dem andern ließen. Im Mittelalter gehörten die Atlasländer zum Vandalenreich und fielen nach mancherlei Wirren in die Hände der Araber, die hier gefürchtete Raubstaaten errichteten. Heute ist von den Araberreichen nur noch das morsche Sultanat Marokko übrig, das sein Dasein lediglich der Eifersucht der europäischen Seemächte verdankt. Algier ist eine französische Kolonie und Tunis ein französischer Schutzstaat. An die alte karthagische und römische Kultur erinnern nur noch Trümmerstätten. b) Italien (S. 113—115) war bei seiner günstigen Lage im Mittelpunkte aller Mittelmeerländer der berufene Herrscher dieser Gebiete. Im Altertum bildete es den Kern des großen römischen Weltreiches, welches schließlich alle Mittelmeer-

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 39

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 39 Karte den eigenartigen Lauf des Nigir! Der Meerbusen von Guinea ist für deu Hochsudan eine ergiebige Regenquelle. Hier findet sich daher üppiger tropischer Pflanzenwuchs und eine rege Tierwelt. In den tropischen Wäldern hausen Schimpansen und Gorillas. — Die Sudanneger bauen Durrha, Baumwolle, Indigo und treiben allerlei Gewerbe und Handel. Sie bekennen sich zum Islam. Der wichtigste Platz des innern Nordafrika ist die Stadt Timbuktu am Nigir, das Ziel von Karawanen aus allen Weltgegenden. Neuerdings haben die Franzosen die Stadt besetzt. In dem wohlbewässerten Stnsenlande von Senegambien haben Engländer und Franzosen Besitzungen. 5. Oberguttlea umfaßt das westasrikauische Küstengebiet von Senegambien bis Kamerun. Das Land ist infolge der zahlreichen Niederschläge fruchtbar, die Küste flach und versandet und hin und wieder sumpfig. Das heißfeuchte Klima ist für Europäer besonders mörderisch. Die Bewohner sind fast ausschließlich Sudanueger und zerfallen in zahlreiche Stämme und Staaten. Sehr wichtig ist die Ausfuhr von Palmöl. Engländer, Franzosen und Deutsche haben Niederlassungen in Oberguinea. Togoland, die kleinste unter den deutschen Besitzungen, liegt auf der Sklavenküste, ist gut bevölkert und wichtig für den Handel mit Palmöl, Elfenbein und.gummi. Kamerun, die wichtigste deutsche Besitzung in Westafrika, ist mit dem weiten Hinterlande so groß wie das deutsche Reich und reicht bis zum Tsadsee. Unweit der Nordwestküste erhebt sich die erloschene Vulkanmasse des Kamerun gebirg es, des höchsten Gebirges von Westasrika. An der Küste und um den schiffbaren Kamerun- flnß liegt ein sumpfiges Niederungsgebiet mit üppiger tropischer Pflanzenwelt. Dann steigt das Land terrassenförmig zu dem vielfach noch unbekannten innern Hochlande empor. — Zu den Bewohnern gehören die Dualla, Bantuneger, welche ertrag- Deutsche Faktorei am Kamerun.

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 40

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
40 Aus der Länderkunde der Erdteile. reichen Binnenhandel mit Palmöl treiben und ihre Äcker von Frauen und Sklaven bestellen lassen. Das Christentum hat bereits Eingang unter den Schwarzen gefunden. Am Kamerunfluß und an der Küste deutsche Hand e'lsfaktoreien, die immer mehr emporblühen. Der Sitz der Regierung ist der Ort Kamerun. Ii. Südafrika. 1. Zentralafrika umfaßt den n., durchaus tropischen Teil des süd- afrikanischen Hochlandsdreiecks. Die Hochlandsmasse steigt terrassenförmig zu einer von Fieberluft überlagerten Küstenniederung hinab. Der w. Teil der Hochfläche ist größenteils erfüllt von dem riesigen Becken des Kongo ström es. Derselbe ist sehr wasserreich, weist viele Stromschnellen und Wasserfälle anf und fließt durch Savannen und große Urwaldgebiete voll tropischer Pflanzenfülle. Die undurchdringlichen Walddickichte mit ihren Baumriesen, Schlingpflanzen und dem dichten Unterholz haben nur noch in Südamerika und Indien ihresgleichen. Die Ströme haben natürliche Wege durch diese Waldwildnisse gebahnt, und an ihren Ufern entlang erzwingt sich der Forscher Eingang zu diesen erhabenen Tempeln der Natur. — Der ö. Teil des Hoch- landes ist das Gebiet der großen innerafrikanischen Seen, von denen der Ukerewe (Bayern an Größe gleich) und der Tauganyikasee die bedeutendsten sind. S. vom Seengebiet fließt der Sambesi zum indischen Meer. Das Seengebiet ist reich an Savannen, deren Grasreichtum zahl- reichen Huftieren und Dickhäutern Nahrung bietet. Hier tummeln sich Herden- und rudelweise Zebras, Büffel, Antilopenarten und Giraffen; hier weiden Elefanten, Nashörner und Flußpferde; Löwen, Schakale und Hyänen gehen auf Raub aus. — Die Bewohner sind Bantnneger. Das Küstengebiet von Niederguinea gehört größtenteils den Portugiesen. Der Kongostaat steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. In das Gebiet der Ostküste haben sich Deutsche, Engländer und Portugiesen geteilt.* Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß als das Deutsche Reich, breitet sich gegen über der kleinen englischen Insel Sansibar von der Küste bis zum Gebiet der großen innerafrikanischen Seen aus. Das weite Hochlandsgebiet zeigt den buntesten land- schaftlichen Wechsel: Steppen und wüstenartige Wildnisse, tropische Urwaldgebiete, Ackerfelder, Wald- und weidenreiche Gebirgsländer, darunter den Kilima-Ndscharo, den höchsten Berg Afrikas. - Die Bewohner (gegen 3 Mill.), an der Küste stark mit arabischem Blute gemischt (Suaheli), gehören im Innern zu den Bantnnegern und gliedern sich in zahlreiche Stämme. — Die deutsche Herrschaft sucht dem Unwesen der arabischen Sklavenhändler zu steuern und Ruhe und Ordnung in dem von der Natur so reich ausgestatteten Lande herzustellen. Das Christentum findet bereits Eingang. Handel und Plantagenwirtschast*) beginnen sich zu heben. 2. Das südafrikanische Tafelland (1000—1200 m hoch) ist durch steile Raudgebirge vom Küsteulaude abgeschlossen. Die Bewässerung ist weniger reichlich, als in Zentralafrika; ja im Nw. nimmt der Bodeu sogar Wüstenform an. Der Hauptfluß des Tafellandes ist der Oranje- strom. Das Klima ist besonders in den s. Strichen und auf den Hoch- ebenen auch für Europäer recht zuträglich. Die Bevölkerung besteht aus Resten der südafrikanischen Rasse, den Hottentotten nud Busch- 111 ainier 11, und ans Negern, zu denen die kräftigen Kaffern gehören. Die Hauptnahrungsquelle aller Stämme ist Viehzucht und Jagd. Im Kap- *) Plantagen nennt man die großen Pflanzungen von tropischen Nutzpflanzen (Kaffee, Tabak, Thee u. f. w.) in den Kolonialländern der heißen Zone. Bei tropischen Kulturvölkern nennt man so auch die von denselben angelegten Fruchtfelder.

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 118

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
118 Die Länder um das Mittelmeer. Striche von Gebirgszügen umrahmt, und seine Küstenländer sind mehr oder weniger von den Hinterländern abgeschlossen. Im N. bilden die Gebirgsmaner der Alpen, das Hochgebirge der Pyrenäen und der unwegsame Balkan den Grenzzug- der Ostrand wird vom Taurus und Antitaurus, dem Libanon und der syrisch- arabischen Wüste abgeschlossen, und hinter den afrikanischen Mittelmeerländern liegt das weite Wüstengebiet der Sahara. Die Einheitlichkeit des Mittelmeergebiets zeigt sich auch in seinen klimatischen Verhältnissen, sowie in seiner Tier- und Pflanzenwelt. Haben auch die afrikanischen Mittelmeerländer durchweg ein wärmeres Klima, als die europäischen, so wölbt sich doch über allen der gleiche sonnige, tiefblaue Himmel, herrschen überall heiße Sommer und milde, schneefreie Winter mit Winterregen. Die Pflanzenwelt ist gekennzeichnet dnrch immergrüne Gewächse, feurige Weine und Südfrüchte, wozu in den wärmern Gegenden noch „mancherlei tropische Fruchtgewächse kommen. Zu den Laubbäumen gehören Orangen, Öl- und Feigenbäume, Platanen, Myrten- und Lorbeer- gebüsch und in den heißeren Ländern auch Palmen. Zu den Nadelbäumen gehört die schlanke Pinie. Hauptgetreidearten sind Mais, Weizen und Reis. Durchweg ist Armut an Wald und daher auch an Wild anzutreffen. Unter den Haustieren find Esel, Maultier und Pferd von hervorragender Bedeutung. In diesem sonnigen Mittelmeergebiet blühten bereits im Altertum mächtige Kultur reiche, als das gesamte mittlere und nördliche Europa noch von wilden Barbarenvölkern bewohnt war. Bon den Mittelmeerländern hat denn auch das gesammte Europa höhere Bildung und Gesittuug empfangen. 2. Das Mittelmeer ist 7 mal so groß und viel tiefer als die Ostsee. Es zeigt eine Mannigfaltigkeit der Gliederung wie kein anderes Meer. Zu den Nebenmeeren gehören das adriatische, tyrrhenische, ionische und ägäische Meer, in letzter Linie auch das schwarze Meer. Die wichtigsten Meerbusen sind die von Lion, Genua, Tarent, die große und kleine Syrte u. a. m. Eine größere Anzahl von Meerengen verbinden die einzelnen Meeresteile, und durch die Straße von Gibraltar steht das ganze Meeresbecken mit dem Lzean in Verbindung. Die Küsten länder zeigen eine äußerst reichhaltige und vielgestaltige Insel- und Halbinselwelt, die aber dem Nordrande in höherem Maße eigen ist als dem Süden. Ein unterseeischer Rücken, der sich von Italien und Sizilien über die Maltagruppe nach Tunis hinzieht, teilt das Meer in ein östliches und ein westliches Becken. Das Mittelmeer war das einzige wichtige Handelsmeer der Kulturvölker des Altertums. An seinen Küsten drangen Verkehr und Bildung von 0. nach W. vor. Hier hatte auch die altchristliche Kultur ihren Sitz. — Im Mittelalter beherrschte es den Handel zwischen Europa und dem Morgenlande. Dann verlor es durch die großen Entdeckungen am Ende des 15. Jahrhunderts an Bedeutung. Seit Eröffnung des Suezkanals wurde es wieder in den Weltverkehr gezogen. 3. Die Küstenländer des östlichen Beckens umfassen von Afrika die Syrtengebiete und Ägypten, von Asien Syrien, Palästina und Kleinasien, und von Europa die griechischen Küstenländer und Inseln. a) Ägypten (©. 37)„gehört zu den ältesten Kulturländern der Erde. Nicht nur der Ackerbau der alten Ägypter, sondern ihr gesamtes Kulturleben, ihre Religion, Bildung und Gesittung, stano in engen Beziehungen zu dem Nil, dem Wohlthäter des Landes. Vom Mittelmeer trennte sie ein breites Sumpfgebiet, von dem übrigen Afrika und von Asien öde Wüste. So mußte ihr Kulturleben sich zunächst als ein abgeschlossenes entwickeln. Später drangen mächtige Pharaonen über die Landbrücke von Sues erobernd in Vorderasien ein. Doch schließlich wurde _das reiche Ägypten selbst eine Beute der Euphratstaaten. Unter griechischem Einfluß blühte später das Land noch einmal empor, um dann von Stufe zu Stufe immer tiefer zu sinken. Am meisten wurde es von den Arabern und Türken ausgesogen. Erst in den letzten Jahrzehnten beginnt sich der Wohlstand des Landes unter dem Einfluß Englands wieder zu heben. Obwohl der Khedive dem Namen nach unter der Oberhoheit der Türkei regiert, ist in der That die Verwaltung englisch. Die wichtigsten hohen Beamtenposten und zahlreiche Lffizierftellen sind von Engländern besetzt. Handel und Verkehr werden immer umfangreicher, die Erzeugnisse des Ackerbaus (Baumwolle, Weizen) immer reicher. So zieht europäische Kultur in den alten Pharaonenstaat ein, an den noch die großen Pyramidenbauten bei Kairo erinnern. Der Hauptsitz des abendländischen Kulturlebens ist Alexandria.

6. Die Weltgeschichte - S. 22

1835 - Mainz : Kupferberg
22 Karthager. ^lassungen? und auf den Inseln des persischen Meerbusens: Tyros, Arados. Araber dienen ihnen als Matrosen. Die Maaren und Produkte der von ihnen besuchten Länder tauschen sie theils gegen einander, theils gegen die Erzeugnisse ihrer eigenen Industrie um , und so gewinnen sie durch ihren S e e h a n d e l in Spanien: Silber, Gold, Eisen, Blei und Südfrüchte; auf den Kassite- riden: Zinn; au den Küsten der Ostsee, der Mündung des Eridanos (Rhenus? Padus?): Bernstein (Elektron); an den Küsten des arabi- schen Meerbusens (Ophir — Südland?): Gold, Elfenbein, Ebenholz, Weihrauch; auf den, persischen Meerbusen von Vorder - Indien und der Insel Taprobane (Ieilon): Gewürze, Zimmt re. Ihr Landhandel durch Karawanen erstreckt sich: nach Palästina: Waizen, Rosinen, Oel, Balsam; nach Aegypten: Getraide, baumwollene und gestickte Zeuge; nach Syrier: Wein und Wolle; nach Babylon über Palmyra: Webereien; Arabien: Gewürze und Ranchwerk; Persien bis ins Innere von Asien: Zimmt, Elfenbein, Ebenholz; und über Armenien nach Vorder- und Nord-Asien: Kupfer, Pferde, Sklaven rc. * Ihre zahlreichen Fabriken und Mannfacturen bestehen in Purpnrfärbereien (aus dem Safte der Seemnscheln), Webereien (die beste Leinwand von Sidon), Glas (Sand, nitrum, im kleinen Flusse Belos), Spielsachen, Bearbeitung des Bernsteins, Elfenbeins, Goldes und anderer Metalle. Ihre Haupterfindungen sind: Schiffbau, Buchstabenschrift (durch Taaut? Kadmos bringt sie nach Vöotien?), Rechenkunst, Astronomie rc. Religion: Vielgötterei nnt Menschenopfern, — Vergötterung der Heroen und Naturkräfte: Herakles (sein Tempel in Alttyros, seine Wanderungen), Baal (Sonne oder Himmel, Kronos), Kabircn und Patäkcn, (Schutzgötter der Schiffe, Laren), Dagon und Derketo (Fischgottheiten) rc. Priester der einzelnen Götter. §. 9. Karthager (Karchedonier). I. Von der Entstehung des Staates bis zum An- fänge des fyrakufanifchen Krieges, von 888 bis 480 v. Eh. G. ^ Unsicherheit der wenigen Nachrichten. Schnelles Aufblühen des jugendlichen Staates. Kolonien führen zu Eroberungen.

7. Die Weltgeschichte - S. 21

1835 - Mainz : Kupferberg
P h ö n i c i e r. 21 Tyros empor; von seinen Königen ist vorzüglich H iramv.c.t. durch sein Handclsbündniß mit Salomo bekannt (1000 v. Ch. G.), und Ith o bal als Vater der Jsebel, der götzendieneri- schen Gemalin Achab's, sowie Matgenos (Mettinos) als Vater Pygmalion's und Dido's. — Gegen die fünfjährige Belagerung Salmanassar's von Assyrien, sowie gegen den ägyptischen A pries behauptet sich Tyros unbesiegt; aber mit Sidon und dem jüdischen Zedekia gegen Nebukadnezar 571. verbunden, wird es nach dreizehnjähriger Belagerung erobert und zerstört. Darauf bildet sich die Jnselstadt — Ne ntyros, Babylonien tributbar, bis es mit ganz Phönicien 536 v. Ch» durch Kyros an Persien übergeht. Tetramnestos, König von Sidon, und Mapen von 480. Tyros, Hauptanführcr der persischen Flotte in der Schlacht bei Salamis. Sidon unter seinem Könige Tenneö gegen Persien * empört, wird durch Mentor's Verrath von Artarerres Ochos 350. eingenommen und zerstört, jedoch bald wieder aufgebaut, den Persern tribntbar. Darauf Tyros wieder im Vorrange, bis es nach siebenmonatlicher Belagerung von Alexander dem Gr. 332. zerstört wird. Phönicien von nun an den macedonischen, syrischen und ägyptischen Herrschern abwechselnd bis gegen 218 v. Ch. zinsbar, wo es an Syrien völlig übergeht und endlich mit diesem 64 v. Ch. durch Pompeji den Römern unterworfen wird. Die Schifffahrt und der Seehandel der Phönicier, verbunden mit Seeränberei, dringt in alle Meere hin: in das mittelländische, ägeische, schwarze, arabische, persische, indische, und durch die Säulen des Herakles in das atlantische Meer, in die Nord - und Oftsee (auch um Afrika?); ihre Kolonien sind weithin verbreitet: frühe schon auf Kypros, Kreta, Rhodos, den Inseln des ägeischen Meeres, den Küften Klein- asiens, Griechenlands und des schwarzen Meeres, wo sie jedoch allmalig von den Griechen verdrängt werden; ferner auf Sicilien: Panormus, Lilybäum ; auf Malta, Sardinien, Korsika (Kittim); auf Spanien: Tartessos oder Tarschisch, Gadir - Gades, Hispalis — Sevilla, Karteja rc.; an der Nordknfte Afrika's: Utika, Karthago, Adrumetvm, die beiden Leptis; an der Westküfte Afrika's: an dreihundert Nieder-

8. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

9. Erdkunde - S. 194

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
194 Mersicht der bedeutender« Ströme. A. In den Atlantischen Ocean münden: 1. der Senegal, 2. der Gambia, 3. der Niger (Nigir) mit dem Venne, 4. der Kongo szaire), der wasserreichste Strom Afri- kas, 5. der Oranjestrom (Garip). Bild 67. Nilkatarakt bei Assuan. B. In den Indischen Ocean: 1. der Limpopo (Krokodilfluß), 2. der Sambesi, welcher die großartigen Victoriafälle bildet. C. In das Mittelmeer: der Nil, der längste (6000 km) Fluß Afrikas, der zweit- längste der Erde. Er entsteht aus den Abflüssen des Victoria- und Albert-Eduardsees, welche in den Albertsee münden. Dessen Ausfluß heißt zuerst Bahr el-Dschebel (Bergfluß), später Bahr el-Abiad (klarer Fluß). Bei Chartum vereinigt er sich mit dem aus Abessinien kommenden Bahr el-Asrak (blauer Fluß, wegen des mitgeführten

10. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
   bis 10 von 409 weiter»  »»
409 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 409 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 3
4 10
5 4
6 84
7 13
8 1
9 10
10 16
11 37
12 1
13 1
14 5
15 42
16 9
17 225
18 14
19 4
20 0
21 1
22 106
23 3
24 64
25 0
26 0
27 0
28 0
29 17
30 14
31 0
32 1
33 0
34 3
35 0
36 0
37 9
38 76
39 4
40 0
41 120
42 0
43 0
44 2
45 14
46 0
47 0
48 1
49 115

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 379
1 19
2 43
3 63
4 144
5 88
6 18
7 7
8 20
9 48
10 6
11 111
12 24
13 146
14 69
15 60
16 65
17 139
18 52
19 7
20 9
21 156
22 52
23 43
24 12
25 44
26 60
27 19
28 53
29 7
30 4
31 26
32 13
33 25
34 1
35 33
36 24
37 5
38 4
39 6
40 29
41 37
42 17
43 76
44 16
45 46
46 27
47 348
48 128
49 99
50 148
51 4
52 24
53 36
54 19
55 15
56 4
57 5
58 6
59 11
60 4
61 95
62 14
63 12
64 146
65 21
66 2
67 33
68 12
69 11
70 217
71 36
72 17
73 134
74 24
75 38
76 150
77 64
78 2
79 63
80 26
81 12
82 14
83 8
84 43
85 8
86 13
87 10
88 13
89 196
90 6
91 40
92 247
93 37
94 19
95 233
96 20
97 209
98 109
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 20
1 37
2 6
3 3
4 0
5 4
6 94
7 7
8 1
9 0
10 3
11 57
12 13
13 20
14 19
15 1
16 2
17 0
18 1
19 13
20 67
21 0
22 2
23 8
24 49
25 13
26 0
27 4
28 48
29 6
30 1
31 27
32 135
33 19
34 182
35 0
36 4
37 0
38 2
39 23
40 3
41 0
42 13
43 22
44 1
45 34
46 9
47 94
48 30
49 1
50 9
51 16
52 23
53 26
54 17
55 1
56 0
57 2
58 3
59 24
60 0
61 0
62 1
63 1
64 2
65 0
66 0
67 3
68 3
69 0
70 3
71 1
72 0
73 3
74 8
75 13
76 45
77 2
78 175
79 1
80 0
81 120
82 3
83 206
84 16
85 4
86 105
87 94
88 6
89 15
90 21
91 7
92 5
93 1
94 5
95 106
96 1
97 0
98 13
99 1
100 9
101 179
102 6
103 10
104 356
105 1
106 4
107 30
108 30
109 343
110 13
111 2
112 4
113 167
114 68
115 7
116 4
117 7
118 1
119 86
120 7
121 3
122 40
123 20
124 22
125 14
126 107
127 106
128 1
129 62
130 2
131 27
132 4
133 82
134 73
135 7
136 34
137 59
138 103
139 32
140 1
141 1
142 21
143 3
144 1
145 11
146 5
147 4
148 1
149 15
150 0
151 0
152 46
153 48
154 7
155 3
156 0
157 0
158 0
159 199
160 162
161 0
162 1
163 2
164 10
165 11
166 14
167 6
168 21
169 0
170 0
171 0
172 2
173 23
174 2
175 108
176 16
177 39
178 94
179 17
180 32
181 0
182 17
183 58
184 259
185 25
186 77
187 24
188 144
189 17
190 1
191 1
192 10
193 590
194 4
195 78
196 21
197 9
198 0
199 5