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1. Alte Geschichte - S. 89

1869 - Mainz : Kunze
89 Vii. (Kultur. Innere Zustände Griechenlands seit dein pelopon- nesischen Krieg. Mit dem Beschluß des Kongresses von Korinth tritt die Geschichte Griechenlands in ein neues Stadium ein. Die reichen Kräfte des zersplitterten Landes werden einem fremden Willen dienstbar, erhalten aber eben damit ein neues Feld groß- artiger Wirksamkeit. Vergegenwärtigung der wichtigsten griechische:! Staaten nach der Karte: noch immer sehr verschiedene Cultur- stufen: Athen am höchsten entwickelt, einzelne Gegenden dagegen wie Aetolien noch fast auf pelasgischer Stufe. Das Charakteri- stische der Cultur dieser Periode gegenüber der perikleischen Zeit ist das allmäligeueberwiegen des Wissenschaftlich-Tech- nischen gegenüber dem Schöpferisch-Genialen. a. Am produktivsten der griechische Genius noch immer in der K un st: in der P last i k der Parier S k o p a s und der Athener Praxiteles, etwas später Lysippos von Sikyon; Maler Zeuxis, Parrhasios, Apelles; in der Architektur neue Sänlenordnung viel angewendet, die korinthische, zierlicher als die dorische, imposanter als die jonische, vorzugsweise zum Prachtbau geeignet. Aus dem Dienst des Staates tritt die Kunst mehr und mehr hinüber in den' Dienst reicher Privatleute: Porträtstatuen, reiche Grabdenkmäler u. s. w. (Denkmal des Mausolos von Karien, des Lysikrates zu Athen). d. D i ch t un g: die dranmtische abgeblüht, keine neuen klassischen Tragödien mehr, während die vorhandenen Meisterwerke allmälig durch Lektüre und häufige Aufführungen in weite Kreise eindringen: ähnlich die Komödie: die sogenannte mittlere Komödie (Alexis, Antiphanes re.) ohne Aristophanes Kühnheit und genialen Humor; dagegen spielen die berühmten und fürstlich bezahlten, nicht selten zu diplomatischen Sendungen gebrauchten Schauspieler, überhaupt das kosmopolitische Virtuosen- thum, die auch an Philipps Hofe stark vertretenen rt/vtxai aller Art eine große Rolle. e. Wissenschaftliche Bestrebungen: des Sokrates größter Schüler Plato (429—347) Darstellung des sokratischen Philosophierens und Weiterbildung seiner Ideen in den Dialogen. Die Sokratik zweigt in mehreren Schulen fort, von denen die cyrenaische (Aristippos von Cyrene) und die cynische (An- tisthenes, Diogenes von Sinope) zugleich zwei in ihrem Gegen-

2. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

3. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

4. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

5. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

6. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

8. Bd. 4 - S. 304

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
304 Ii. Dik Zeit neuer Staatenbildungen. großartigen „Jason," der nach England gekommen ist, einen wirklich antiken „Merkur" und den „Hirtenknaben," einen Christus und seine Apostel. — L. Schwanthaler, 1802—48, zierte die Glyptothek und den Königsbau zu München, sowie die Walhalla mit herrlichen Darstellungen aus der griechischen Götter- und Heldenwelt und der deutschen Geschichte in Marmor und Erz. Er fertigte die prächtige Marmorstatue Rudolfs von Habsburg und das kolossale Erzbild der Bavaria. — Ausgezeichnet sind auch die Werke des Wiirtembergers Dannecker (1758 — 1841), der Norddeutschen Schadow (f 1850) und Rauch (f 1857), denen Berlin seinen schönsten Schmuck verdankt, sowie des feinfühlenden Rietschel (1804—61). Die Malerei hat zwei Meister aufzuweisen, welche sich den Heroen des 16. Jahrhunderts fast ebenbürtig anreihen. Peter Cornelius, geb. 1787 zu Düffeldorf, f 1867 in Berlin; der Koryphäe der neuern Malerkunst. Er stellte in der Glyptothek die griechischen Götter- und Heldensagen in einer Reihe von Wandgemälden dar. Da fährt die Göttin der Morgenröthe mit ihrem Zwiegespann prachtvoll auf. Die Münchener Ludwigskirche schmückte er mit heiligen Bildern. Das Weltgericht ist dem Umfange nach das größte aller vorhandenen Bilder und es ergreift gewaltig. In Darstellung des Heiligen arbeitete Cornelius mit ganzer Seele, als frommer Christ. Er schreibt einmal: „Möge Gott meinen Geist erleuchten und mein Herz durchdringen mit feiner Liebe, mein Auge erschließe« für die Herrlichkeit seiner Werfe, für heilige Anmuth und Wahrheit, und jeden Strich meiner Hand leiten." Ueberaus reich an tiefsinnigen Entwürfen überließ er doch die Ausführung der meisten feinen Schülern, und verstund sich wenig auf die Farben, daher feinen Gebilden etwas Rauhes, Unfertiges anhaftet. Vereint mit ihm suchten der schwärmerische Fr. Overbeck (1789—69) und der frische Jul. Schnorr (1794 -1872) der deutschen Kunst die Tugend der schlichten Wahrhaftigkeit, der keuschen Formenstrenge und männlichen Hoheit wieder zu

9. Geschichte des Altertums - S. 95

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen, 95 Tanagra. Simon eilte mit den Waffen in der Hand herbei und bat, am Kampfe Theil nehmen zu drfen. Allein seine Landsleute wiesen ihn zurck; Cimon beschwor seine Freunde im athenischen Heere, denen man ebensowenig wie ihm selber traute, durch Thaten den ungegrndeten Verdacht zu widerlegen. Es waren ihrer Hundert, und sie fielen alle nach rhmlichem Kampfe. Doch blieben die Spartaner Sieger. Jetzt riefen die Athener den Cimon zurck; er vershnte die Kriegfhrenden wieder und suchte den Kampf gegen Persien zu erneuern. Mit einer Flotte segelte er nach Cypern und fiel hier bei Cimons Tod. der Belagerung der Stadt Citium (449); doch wurde fein Tod dem ^Pers^ Heere verheimlicht. Sein Name begeisterte nochmals die athenischen Truppen im Kampfe bei Salamis (449) auf Cypern, wo die Perser abermals zu Wasser und zu Lande unterlagen. Zweifel-Haft ist der nach diesem Siege abgeschlossene Cimonische Friede", welcher die Griechen in Asien vom persischen Joche frei gemacht haben soll. . 18. Sie grietfiiftfie etigion, die Orakel untc Festspiele. Alle Völker des Altertums und spterer Zeiten reden mit der grten Bewunderung von jenem Heldenkampfe, welchen das kleine Griechenland mit dem unermelichen Perserreiche so siegreich bestanden Viele hat. Dieser Sieg des kleinen Griechenlands bleibt um so Herr-licher, wenn man bedenkt, da Persien ein so groes einheitliches Reich war, während Griechenland in eben so viel selbstndige Staaten zerfiel, als es Städte gab; nur einzelne Landschaften, wie Lakonien oder Attila, bildeten einen gemeinsamen Staat. Man mu darum das Band kennen lernen, welches die Unzahl der kleinen und doch ein griechischen Staaten so eng mit einander verknpfte, da alle Griechen, ungeachtet dieser ueren Trennung, sich doch als ein einiges groes Volk von Brdern betrachteten. Im persischen Kriege freilich hatte die Allen drohende Gefahr sie vereinigt; doch auch ohne uern Anla verknpften Religion, Sprache. Sitten und Nationalfeste aufs engste die einzelnen Staaten. Die Religion empfiengen die Hellenen zum Theil von den Ein- Religion Wanderern; allein das Fremde selbst gewann unter dem milden ^ Griechen. Himmelsstriche und bei dem den Griechen eigentmlichen Sinne fr Anmut und Freiheit eine durchaus eigenartige Gestalt, welche von den Dichtern Homer und Hesiod kunstreich geformt und veredelt wurde. Diese anmutige Religion der Dichter wurde bald Gemeingut aller

10. Geschichte des Altertums - S. 101

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 101 in das Feld, vor und nach der Schlacht, bei Spielen und Wett-kmpfen durfte das gebhrende Opfer nicht fehlen. Da gab es keinen bevorzugten Priesterstand: die Fürsten, Feldherrn und Aeltesten des Volkes waren an Tagen besonderer Feierlichkeiten die Priester, und auch die Frauen nahmen an dieser Ehre Theil; wenn das Fest einer Gttin feierlich begangen wurde, gebhrte den Frauen der Vorrang. Wie sehr diese heitere und einfache Verehrung des Gttlichen in allen Gemtern wurzelte, das beweisen insbesondere die pracht- frdert die vollen Tempel, welche an allen Orten sich erhoben, und die voll- unf* endeten Kunstgebilde, welche die heiligen Sttten schmckten. Wie unendlich reich an silbernen und goldenen Geschenken aller Art war das Heiligtum in Delphi, ehe die frevelnde Hand der Tempelruber sich an diesen Schtzen zu vergreifen wagte! Welche Kunstschtze standen in groartigen Denkmlern aufgestellt in dem heiligen Haine und verbreitet von Olympia! Sie fanden nicht Platz in dem Haine Altis, welcher -z^nkbar^it durch eine'mauer abgegrenzt war. Hier sah man die zahllosen und fromme Denkmler aller wichtigen Ereignisse, welche in dem Leben der grie- Denkmaler, chischen Staaten eingetreten waren. Sie drckten den Dank aus, welchen das Volk in Glck und Unglck dem Lenker der mensch-lichen Schicksale, dem Jupiter von Olympia, darzubringen sich beeilte. So schickten die Einwohner von Corcyra nach einem beson-ders reich gesegneten Fischzuge eherne Stiere nach Delphi und Olympia. Die vertriebenen Messenier (. 11) an der sicilischen Meerenge, welche jhrlich einen Knabenchor zum Feste nach Rhegium schickten, hatte einmal das Leid betroffen, da das Festschiff mit der Blte ihrer Jugend untergieng. Sie lieen die 35 Knaben sammt dem Chormeister und Fltenspieler in Erz gieen und schickten sie nach Olympia. Dort wurden sie, da im Haine Altis kein wrdiger Raum war, auf der Mauer desselben aufgestellt; und schon von ferne gab in der Folge die Gruppe der betenden Knaben, welche der die Wipfel der Bume die gefalteten Hnde gen Himmel richteten, Kunde von der Heiligkeit dieses Haines, von der Frmmigkeit und dem Kunstsinn der Griechen. Diese Einheit in religisen Dingen hatte groen Einflu auf den Gang der griechischen Angelegenheiten und fand ihren Mittel-punkt im gemeinsamen Orakel zu Delphi. Neben den uralten Orakeln des hellenischen Zeus zu Dodona Das Oraker und des Jupiter Ammon in der libyschen Wste stand das rhm- 5u Delphi, gekrnte Orakel zu Delphi am Fue des Parnaffus bei allen Griechen
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