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1. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.

2. Erdkunde - S. 207

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 207 Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch- Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland, und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind: Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika. Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen- bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein- artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.), Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.). Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich 6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.). Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill. E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein Wie Kamerun, so hat auch Deutsch-Ostafrika einen schmalen, stark bewässerten, fruchtbaren, aber ungesunden Küstenstrich, dem sich nach innen ein grasreiches, von Gebirgen durchzogenes Hoch- land anschließt. An der Nord- grenze erhebt sich die vulkauische p fruchtbar. Die Anpflanzung von Kaffee und Tabak verspricht guten Masse des Kilima-Ndscharo bis zu 6130 m. Das Gebiet ist vollständigen Mangel eines natür-

3. Erdkunde - S. 81

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 81 — Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten (18 000 E.) an der Jller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des dnrch treffliche Rindviehzucht be- kauuteu Algäues. Das Königreich Sachsen (15000 qkm, 3 788000 E.) breitet sich vom Nord- abhange des Erz- und Lan- sitzer-Gebirges bis in die norddeutsche Tiefebeue aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größten- teils protestantisch. Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt. 1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden, in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi- denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst- sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb- Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei- berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk- bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie. 2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer- fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder- holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.

4. Erdkunde - S. 200

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 200 — zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr- man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils. Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter- lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis 20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm) ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen Bild 72. Pyramiden. erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro- dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen. Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un- gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen, zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.

5. Erdkunde - S. 202

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 202 — welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen- gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt- stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E. Marokko (812 009 qkm und 8 Millionen E.) ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver- waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee- bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz. West- und Südafrika. Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer- küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den Händen europäischer Mächte. Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu, 2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch- Kongo in Niederguinea. Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch- Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt. 1

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 16. Die Ägypter. 39 Sonnendienst, zu welchem sich die Verehrung aller Naturkräfte gesellte. Man dachte sich diese als lebende und in der Welt wirkende Wesen. Vorzüglich verehrte man einen dreieinigen Gott, der sich als Kueph oder Schöpfergeist, als Phtha oder Weltschöpfer und als Amu oder Götterkönig offenbarte. Nach den zwölf Zeichen des Tierkreises gab es auch zwölf oberste Götter, denen zu Ehren das Land in zwölf Tempelbezirke eingeteilt war. Jeder Bezirk hatte wieder drei Nomen oder Unterbezirke, um die Dreiheit des obersten Gottes anzudeuten. Unter den vielen niedern Göttern verehrte man besonders Osiris und Isis. Osiris war das Sinnbild der lebenspendenden Sonne und des frucht-barkeitschenkenden Nils, Isis das Sinnbild des Mondes mit seinem wohlthätigen Einflüsse ans die Erde. Neben dem Götterdienste zog sich aber auch ein armseliger Tierdienst hin, der mit dem Götterdienst insofern zusammenhing, als die heiligen Tiere für die Begleiter der Götter und ihnen geweiht galten. Vor allen heilig war der Stier Apis, der in Memphis seinen Tempel und Priester hatte, die ihn bedienten. Da man ferner glaubte, daß Seelen, welche sich im menschlichen Leibe durch die Sünde verunreinigten, zur Strafe nach dem Tode in die Körper von Tieren zu wandern vernrteilt würden, so scheute man sich, manche Tiere zu töten. So verfiel z. B. jeder, der eine Katze oder einen Habicht, wenn auch nicht geflissentlich, tötete, ohne Erbarmen dem Tode. Man glaubte auch, daß die Seele nur so lange lebe, als der Leib erhalten werde. Deshalb verwandte man auf die Erhaltung der Toteu eine große Sorgfalt und schützte dieselben durch Einbalsamieren vor Verwesung. 39) Obwohl wir keine ägyptischen Bücher mehr haben, so wissen wir doch, daß in den Tempeln eine Menge Handschriften aufbewahrt wurden. Es gab eine dreifache Schrift: die Hieroglyphen oder die heiligen Schriftzeichen, die Priesterschrist. und die Volks fchrift. Bedeutend war der Handel, den die Tempel unter sich und mit den auswärtigen Priesterkolonien trieben, die von ihnen ausgegangen waren. Diese hatten ägyptische Kunst und Bildung mitgenommen und verbreiteten sie unter deu Völkern, zu welchen sie zogen. Die vielen Kanäle, welche sie der Überschwemmung des Nils wegen durch das Land führen mnßten, beförderten zugleich die Schiffahrt. In dem fruchtbarer! Unterägypten, oder dem Delta, blühte neben dem Ackerbau auch der Garten-, Obst- und Weinbau. In den Städten waren viele Gewerbsleute, namentlich solche, welche die Papyruspflanze verarbeiteten und Kleider, Decken, Fahrzeuge und Papier daraus verfertigten. Vor allem aber waren die Werke der Architektur

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 118

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
118 Das Altertum. Hauerei, bewundern wir vorzüglich die Schönheit der Formen überhaupt, insbesondere die wahre und glückliche Darstellung der menschlichen Figur, den Ausdruck der Köpfe, das Ebenmaß und das richtige Verhältnis der einzelneil Teile, die würdevolle Haltung, den Reiz, wie die Leidenschaft, die sich in dem Antlitze abspiegelt. Das Studium der Antike ist hauptsächlich den Künstlern und den Kunstkennern notwendig. Phidias (geb. 490 v. Chr.) war berühmt durch seine plastischen (körperlich ausgeführten) Darstellungen der 9j?inerva und des olympischen Zeus. Er wurde der Verachtung der Götter angeklagt, weil er sein und des Perikles Bildnis auf dem Schilde der Minerva angebracht hatte. Er starb 432 v. Chr. im Gefängnisse Die Steine, in welche geschnitten wurde, waren Achat, Amethyst, Hyacinth, Karneol, Onyx und Sardonix. Man schnitt erhaben oder vertieft. Die vertieft geschnittenen Steine (Gemmen) wurden hauptsächlich als Siegel gebraucht und in Ringe gefaßt. Die erhaben geschnittenen Steine (Kameen) stellten in der Regel Köpfe oder Figuren dar. Man hatte int Altertum schon ganze Sammlungen von Gemmen und Kameen (Daktylothsken). Pyrgoteles war der einzige, dem Alexander d. Gr. erlaubte, sein Bildnis in Stein zu graben. So ließ Alexander sich auch von niemand malen, als von Apelles und nur von Lysippus sich in Erz darstellen. Apelles blühte 325, Zeuxis und Parrhasius 400 v. Chr. Von Apelles soll das Sprichwort herrühren: Schuster, bleibe bei deinem Leisten. Man sagt nämlich, ein Schuster habe an einem Gemälde des Apelles einen Schuh getadelt, was der Meister hingenommen habe. Als aber der Schuster dadurch kecker wurde und auch den Fnß und die ganze Gestalt bekrittelte, soll ihn der Künstler mit diesen Worten zurechtgewiesen haben. 2. Die Gedichte Horners waren vielleicht einzelne Heldengesänge, die Pisistratns sammeln und ordnen ließ. Alkibiades gab einmal einem Schulmeister eine Ohrfeige, weil er die Gedichte Homers.nicht in seiner Schule fand; so hohen Wert legte man auf dieselben. Hesiod mag etwa 100 Jahre nach Homer gelebt haben. Äschylus von Eleusis (geb. 528 v. Chr.), Sophokles von Athen und Euripides waren Zeitgenossen. Euripides, der 92 Dramen geschrieben haben soll, wurde am Tage der Schlacht von Salamis auf der Jsel Salamis geboren. Er soll in Makedonien von Hunden oder Weibern zerrissen worden sein. Die Athener setzten ihm ein Denkmal mit der Aufschrift: Ganz Griechenland ist des Euripides Denkmal; Makedoniens Erde bedeckt nur seine Gebeine. Anakreon von Abdera blühte 530, Tyrtäus von Athen, der lahm gewesen sein soll, 664 v. Chr. Pin dar von Theben (geb. 521 v. Chr.) war so sehr der Liebling Griechenlands, daß er im Tempel des Apollo zu Delphi einen eigenen Stuhl hatte. Herodot von Halikarnaß soll aus seinen 9 Büchern griechischer Geschichte dem bei den olympischen Spielen versammelten Volke (456 v. Chr.) unter unendlichem Jubel der Anwesenden, von denen viele noch selbst bei den geschilderten Ereignissen beteiligt waren, vorgelesen haben. Nur ein Mann stand da und weinte. Es war der junge Thnkydides (geb. 471 v. Chr.), der später der Geschichtschreiber des peloponnesischen Krieges wnrde. 3. Jedem der sieben Weisen wird eine Lebensregel zugeschrieben. Es waren folgende Männer: Thales von Milet, der die Höhe der ägyptischen Pyramiden berechnet haben soll, ein Zeitgenosse Solons. Einer seiner Sprüche lautete: Bürgschaft bringt dir Leid. Solon

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 179

1855 - Mainz : Kirchheim
179 24. Die Wüsten Afrikas. Einen schönen und ernsten Anblick gewähren die Ebenen im Innern von Afrika. Gleich der weiten Fläche des stillen Oceans hat man sie erst in neuern Zeiten zu durchforschen ge- sucht. Kein Thau, kein Regen benetzt diese öden Flächen und entwickelt im glühenden Schoos der Erde den Keim des Pflanzenlebens. Denn heisse Luftsäulen steigen überall auswärts, lösen die Dünste und verscheuchen das vorübereilende Gewölk. Heerden von Gazellen, schnellfüssige Strausse, dürstende Pan- therthiere und Löwen durchirren in ungleichem Kampfe den unermesslichen Raum. Rechnet man ab die im Sandmeere un- entdeckten Gruppen quellenreicher Inseln , an deren grünenden Ufer die nomadischen Volksstämme schwärmen ; so ist der übrige Theil der afrikanischen Wüste als den Menschen unbewohnbar zu betrachten. Auch wagen die angränzenden gebildeten Völker sie nur zu gewissen Zeiten zu betreten. Auf Wegen, die der Handels- verkehr seit Jahrtausenden unwandelbar bestimmt hat, geht der lange Zug von Taffilet bis Timbuctu, oder von Fezzan bis Darfur; kühne Unternehmungen, deren Möglichkeit auf dem Dasein des Kameels beruht, des Schiffes der Wüste, wie es die alten Sagen der Ostwelt nennen. Humboldt. 25. Die Sieger. An der Westküste von Afrika und weiter hinein in dem Inneren dieses Erdtheils wohnen Menschen, ganz schwarz vor Hautfarbe, die gar sonderbar absticht gegen ihre hochrothen, aufgeworfenen Lippen. Der Rau ihres Kopfes hat viele Eigen- thümlichkeiten, wodurch er sich von andern Menschenstämmen unterscheidet. Die Nase ist platt gedrückt und aufgestülpt, die Rackenknochen und die Kinnladen stehen sehr weit vor, die Stirne hingegen ist flach und zurückgedrängt, das Haar aber schwarz und krauss, wie starke Wolle. In ihrer Geistesbildung stehen diese Neger grösstenteils noch sehr tief. Ihre Religiös ist ein Gewebe des sinnlosesten Aberglaubens. Sie leben mei- tentheils nur in Hütten und Höhlen , und von Künsten und Ge- schicklichkeiten wissen sie nur wenig. Aber dennoch sind sie glücklich und zufrieden in ihren Thälern, an ihren Flüssen, wenn sie nur nicht gestört werden. Sie brauchen wenig, und was sie brauchen, gibt ihnen die Natur und lässt sie keine Notfa leiden. Da zimmern sie sich Kähne aus starken Baumstämmen^ befahren damit die Flüsse, holen sich Fische zur Nahrung, und Korallen , Perlen und Muscheln zum Putz für ihre Frauen und zum Tausch im Handel anstatt unseres Geldes. Oder sie geheia mit Pfeil und Bogen auf die Jagd, erlegen ein Wild für de» Hausbedarf und daheim sitzt das Weib, besorgt das Haus und verfertigt Kleider und Putz für die Familie. 12*

9. Geschichte des Altertums - S. 105

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 105 Bundesgericht schlichtete die Streitigkeiten der Staaten unter einander und bestrafte Vergehen gegen die Religion und das Vlkerrecht. Die Ausfhrung der Bundesbeschlsie und Beaufsichtigung des Heilig-tums war einem Bundesrate bertragen. . 19. fftcns Wie unfec feci&fes. Nach Simons Tod leitete Perikles dauernd die Angelegenheiten Perikles, der Athens; er war nach dem Ableben des Aristides aus seiner Zurck- ^Athener^ gezogenheit hervorgetreten und behauptete 30 Jahre lang die hchste Gewalt in Athen. Er war sehr reich, sehr schn und beredt; seine wohltnende Stimme und seine hinreiende Beredsamkeit sicherten ihm die Gunst des Volkes. Wenn er redete, so schien es, als trage er den Donner auf seiner Zunge und als sitze die Gttin der Ueber-redung auf seinen Lippen. Perikles, obwohl selbst von edelstem Ge-schlechte, vertheidigte von Anfang an die Rechte und Interessen des Volkes gegenber den Reichen und brachte die ganze Gewalt des Staates in die Hand der Volksversammlung, welche er mit Leichtig-feit beherrschte. Schon frher waren die rmeren Brger in den Volksversammlungen erschienen und hatten das Recht erhalten mitzustimmen , Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen. Allein da sie eben arbeiten muten, so konnten sie weder an der Volksversammlung regelmigen Antheil nehmen, noch Staatsmter bekleiden; denn der Staat hatte dieselben als Ehrenposten angesehen und keine Besoldung verwilligt. Durch Perikles ward hierin eine fhrt bedeutende Neuerung durchgesetzt, und seitdem erhielten alle bedrftigen j^er"ath Brger, welche ihre Zeit dem Besuche der Volksversammlung, dem nwen Ber-Richteramt oder einer andern Stelle widmeten, eine Untersttzung faffu"s em-aus der Staatskasse. Hierdurch verloren die Vornehmen und Reichen viel von ihrer Macht und ihrem Ansehen; denn es gab mehr arme als reiche Brger. Auch im Kriege erhielten seitdem die athenischen Brger Sold und Verpflegung. Perikles suchte seine Mitbrger noch aus jede Weise geistig aus- Perines be-zubilden. Zuerst machte er es ihnen mglich, auch wenn sie kein 9ti$jj^os Geld dazu besaen, das Theater zu besuchen, indem er ihnen Geld aus der Staatskasse verwilligte. Die Theater der Griechen hatten kein Dach; die Sitze der Zuschauer waren in Felsen eingehauen, oder durch Mauerwerk hergestellt, unter freiem Himmel. Die einzelnen Sitzreihen wurden, je weiter sie von der Bhne sich entfernten, immer hher, so da man in Athen auf den obersten Bnken weithin der die nchste Umgebung schauen und wahrnehmen konnte, wenn

10. Geschichte - S. 15

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
15 thumssälen zu Bonn, Kassel, Berlin, Dresden und in andern Städten werden verschiedene vorgezeigt. Die Haut ist ganz schwarz und so von dem Gummi und Erdharze durchdrungen, daß sie steinhart ist; eine solche vertrocknete Leiche brennt wie Fichtenholz, daher machen die Hirten in Aegypten mit ihnen Frner an. Ihrer Ansicht von einem Leben nach dem Tode entsprechend nannten die alten Aegyp-ter auch die Wohnungen der Lebendigen nur Herbergen, die Grabmäler der Verstorbenen hingegen ewige Wohnungen. Ob aber jemand des Begräbnisses würdig sei, darüber entschied ein sogenanntes Todtengericht. Dieses bestand aus 40 Richtern, die zuvor den Lebenswandel des Verstorbenen untersuchen und darnach entscheiden mußten. Selbst die Könige waren einem solchen Gerichte unterworfen, und für manchen war dies gewiß kein geringer Antrieb zu einer guten Negierung. 3) Das Labyrinth. Bei weitem nicht so alt, aber ebenso berühmt war das Labyrinth. Dieses war ein großes Gebäude in Mittelägypten. Es bestand aus 12 Palästen, 6 gegen Norden und 6 gegen Süden. In demselben waren 3000 Zimmer, 1500 über der Erde, und ebeu so viele unter der Erde. Sie waren mit künstlichen Bildwerken und mit verschiedenfarbigen Steinen ausgeschmückt. Jetzt liegt es iu Trümmern. Fast ebenso wunderbar sind die steinernen Bilder, die einige Könige sich setzen ließen; so sieht man vor dem Eingänge eines 200 Fuß tief in den Sandsteinfelsen gegrabenen Tempels vier Bilder des Königs Ramses Ii., die 60 Fuß hoch sind und auf 10 Fuß hohen Thronen sitzen; die Schulterbreite jedes Bildes mißt bei 25 Fuß. sonderbar war die Eintheiluug des ganzen ägyptischen Volkes in erbliche Stände, nämlich in Priester, Krieger, Ackerleute, Handwerker und Hirten. War der Vater z. B. Priester, oder Krieger, oder Hirt, so mußte auch der Sohn wieder Priester, Krieger oder Hirt werden, wenn er auch gar keine Lust, gar kein Geschick dazu hatte. Sonderbar waren auch die Götter der alten Aegypter und deren Wohnungen. Da gab es fast kein Thier, das man nicht anbetete, wenn es sich durch Nützlichkeit oder Schädlichkeit auszeichnete. Die nützlichsten Thiere verehrten sie aus Dankbarkeit, die schädlichen hingegen aus Furcht und um Unglück von sich abzuwenden. Sie verehr-
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