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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 1

1878 - Mainz : Kunze
§ 1. Aegypten. Zwischen Europa, Asien und Afrika flutet das Mittelmeer. In seiner Subostecke münbet der Nil, der aus säst noch unbekannten Gegenben Jnnerasrikas nach Norben ftrömenb durch feine jährlichen fruchtbaren Überschwemmungen die Lebensaber des langen schmalen Lanbstrichs wirb, welcher nach dem Hauptgotte der alten Bewohner den Namen „Wohnung des Phtah" b. i. Aegypten erhielt. Nahe der Wurzel des Nilbeltas, in der Nahe des jetzigen Kairos, lag Memphis, weiter stromaufwärts bao hunberithorige Theben. Der Ursprung der ersteren Stadt wirb aus den König Mena zurückgeführt, beffen Nachfolger sich durch den Vau kolossaler Pyramiben, sowie durch Bewässerungsanlagen, z. B. den Mörisfee auszeichneten. Dem Reiche von Memphis machten Hirtenvölker, von den Griechen Hytsos genannt, ein Ende, die nach ungefähr vierhunbertjähriger Herr-schuft von thebaischen Königen nach Asien zurückgetrieben würden, -der glänzenbste von allen in Theben resibierenben Fürsten war Ramses Ii. ober Sesostris um 1350 v. Ch., der Äthiopien südlich von Aegypten und große Theile Asiens bis zum Euphrat seinem Scepter unterwarf, gewaltige Bauten anlegte und durch Frohnbienste die Israeliten, welche sich währenb der Fremb-herrschaft im Lanbe- angefiebelt hatten, hart bebrückte. Unter seinem Nachfolget toanberten bethet biefelben aus, um sich in Kanaan feste Wohnsitze zu suchen. Theben sank allmählich von E den, Geschichtsabriß. -<

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 40

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
40 Das Altertum. (Baukunst) und der Skulptur (Bildhauerei) kolossal (rieseu-mäßig) und nahmen oft viele tausend Menschen ans einmal in Anspruch. Die vorzüglichsten Baudenkmäler sind die Pyramiden, die Obelisken, die K atakomben oder Königsgräber, die K ö-nigspaläste und die Tempel. Anmerkungen. L Unter Ägypten begreifen wir das untere Nilland im Gegensatze zu N nb len oder Äthiopien, dem mittlern, und Abessinien, dem obern Nillande. Der Nil tritt bei Syene in Ägypten ein, wälzt sich eine Zeitlang über Felsen fort und fließt dann durch ein Thal, das etwa 3 Stunden breit und nichts anderes als das Nilbett ist. Der Nil hat nämlich ein doppeltes Sbett, das gewöhnliche und das außergewöhnliche, in das er im Monat Juni anstritt, um das Land auf beiden Uferseiten zu überschwemmen. Dieses außergewöhnliche Nilbett nun ist Ober- und ; 8i,P ten' unfc "eben diesem schmalen Streifen Landes riehen sich Wüsten und Felsen her. Unterägypten dagegen ist eine Ebene, welche erst durch den Schlamm, den der Nil am Meeresnfer zurückließ, gebildet wurde. Diesem Schlamme des Nils verdankt Ägypten seine Fruchtbarkeit, weshalb man iu deu ältesten Zeiten darauf bedacht war, das Jciltüaffcr durch Kanäle über das ganze Land zu leiten und regelmäßig zu verteilen. Während das Nilwasser weiß ist, wird dasselbe, sobald der Nil steigt, grün, dann rötlich, der Schlamm aber ist schwarz^ Bon der Farbe des Schlammes soll auch Ägypten den Namen Khemi, d. H. das schwarze Land, erhalten haben, wie die Einwohner ihr Land nannten. Wahrscheinlicher aber ist, daß Khemi das Land des Cham heißt, dessen Nachkommen hier einwanderten, wie auch die Heilige Schrift das Land Mezraim nennt. Mezraim aber war ein Sohn Chams. 2. Ägypten war zur Zeit seiner Unabhängigkeit ein sehr fruchtbares Land, das alle Nachbarländer mit Getreide versorgte und deshalb die „Kornkammer des Orients" genannt wurde. Zuckerrohr, Reis, Flachs und Baumwolle bedürfen beinahe gar keiner Pflege. Die Papyrus-stande ist ein Schilf ^ welches am Ufer des Nils wächst; ihre breiten Blätter werden geglättet und zusammengeheftet. So dienen sie als Schreibmaterial und werden als Zeug verarbeitet. Der Überfluß au Brotfrüchten begünstigt die Vermehrung der Bevölkerung. Ägypten ernährte zur Zeit seiner Blüte 27 Millionen Einwohner; als es zur Zeit der Römer schon heruntergekommen war, hatte es noch 7v2, jetzt dagegen nur 572 Millionen Einwohner. Das Land hat nämlich seine Fruchtbarkeit verloren, da der Schlamm in Oberägypten und Mittelägypten sich so anhäufte, daß der Nil nicht mehr austreten kann und die Kanäle versandet sind. In Unterägypten teilt sich der Nil in drei Äste und bildet ein Dreieck, das sogenannte Delta. Jene drei Äste teilten sich ehemals wieder in sieben Zweige, die in das Mittelländische Meer einmündeten. Bon diesen sieben Mündungen sind fünf ebenfalls versandet. Sv ist Ägypten heute mehr Wüste, als angebautes Land. Der Nil bewässert nicht mehr die Wüste, wohl aber hat die Wüste den Nil erreicht. Auf der rechten und linken Seite des Nils sind Kalk- und Sandsteingebirge, welche Ägypten im Westen von der Libyschen Wüste und im Osten vom Roten Meere trennen. Diese Gebirge lieferten die vortrefflichsten Bausteine. In Unterägypten gehen die Gebirgszüge auseinander,

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 0. Chr. 46 Das Altertum. Nur einige wenige Staaten, in denen Semiten unter die Cha-mifett eintraten ^verdienen Erwähnnng. Ein solcher von Semiten bewohnter ^taat unter äthiopischen Völkern ist der Staat Meroe, eine ägyptische Priesterkolonie. Obwohl in steter Verbindung mit dem Mntterlande, war Meroe doch abgeschlossen von den übrigen Völkern, und entwickelte deshalb seine Kultur in so auffallend ähnlicher Weise mit der Kultur der Ägypter, bajj man bis in die neueste Zeit glaubte, Ägypten sei von Meroe aus bevölkert worden. Die Abgeschiedenheit, in welcher dieses Land verblieb, ließ es die vortrefflichen Einrichtungen, welche die Einwanderer^ mit sich brachten, längere Zeit bewahren, und so war dieser ötcmt vielleicht der am besten regierte des Altertums. Er wurde von einem Könige beherrscht, der zwar nach den Gesetzen der Priester regieren mußte, aber nicht von ihnen, sondern vom Volke ans der Zahl derer gewählt wurde, welche als die Würdigsten bezeichnet wurden. Meroe war vorzüglich ein Handelsstaat, und die Zahl der Krieger mag erst gestiegen sein, als die ägyptische Kriegskaste auswanderte, vom Könige von Meroe aufgenommen wurde und Ländereien angewiesen erhielt. Von da an gebot der Köuig über 250 000 Mann Soldaten. Etwa 370 Jahre nach dieser Einwanderung aus Ägypten wurde die ^rie-sterherrschast vom König Ergameues vernichtet und der Staat in ein unumschränktes Königtum verwandelt. Seit dieser Zeit verlor Meroe seine Wichtigkeit: sein Handel hörte auf und es fehlen alle Nachrichten über das Schicksal dieses einst so blühenden Landes. Anmerkungen. 1. Unter Äthiopien verstanden die Alten ganz Afrika, soweit es südlich von Ägypten und der Libyschen Wüste liegt. Hier wohnten wilde Negerstämme, deren Namen nur aufgeführt zu werden brauchen, um deu Zustand der Roheit zu bezeichnen, in der sie lebten. Es waren die F i s ch e s s e r (Jchthyophägen), die S ch i l d k r ö t e n e s s e r (Cherolophägeu), die W n r z e l e s s e r (Rizophägeu), die S t r a n ß en e s s e r (Stnithophägen), die H en sch recken esse r (Akridophägen) und andere. Auch die Tro-giodytcn (Höhlenbewohner) waren Äthiopier. 2. Der Staat Meroe selbst lag im Mittelnillande und umfaßte einen Teil des heutigen Nubien und Sennaar. Dort bilden die beiden Flüsse Astäböras (Takazze) im Osten und Astäpus (Bahar-el-Abiud, weißer Nil) im Westen eine Insel, wohin die Alten das Goldland verlegten. Von der Hauptstadt Meroe findet man noch Ruinen und bei der Stadt Schendi finden sich noch 45 Pyramiden ganz nach ägyptischer Bauart geformt. Wie Ägypten, so sandte auch Meroe wieder Priesterkolonien aus, besonders in die afrikanischen Oasen, d. i. in die fruchtbaren und bewässerten Flecke der Wüsten, die gleichsam wie eine lachende Insel im Sandmeere liegen und den Karawanen Punkte zum Ausruhen

5. Freiburger Lesebuch - S. 32

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 32 — kirchen und von der St. Nikolanskirche in der Vorstadt Neuburg die Glocken läuteten, wurde der Englische Gruß gebetet. Dann wurde zu Mittag Suppe, Fleisch, Gemüse, reichlich Brot, sehr oft statt des Fleisches Fische, namentlich Heringe und Stockfische gegessen; auch Milch wurde viel getrunken; denn viele Bürger hatten noch eine Kuh im Stalle stehen. Manchmal, an Waschtagen, wenn die Wäsche auf den Wiesen vor der Stadt zur Bleiche ausgelegt wurde, da aßen Mutter und Kinder draußen im Freien unter dem Nußbaum. Das war allemal ein Fest! Oder wenn gar um Martini der Vater das fette Schwein aus dem Stalle holte, der Metzger das Messer schliff, und zum Mittag die frischen Blut- und Leberwürste mit dem neuen Sauerkraut oder den sauren Rüben auf den Tisch kamen! Am Nachmittag, wenn die Bauern und fremden Händler die Stadt wieder verlassen hatten, war es stille in den engen Gassen. Da saßen nun die Bürgersfrauen vor den Häusern, hüteten die Kinder und besorgten daneben allerlei Hausarbeit, nähten, strickten und flickten und sangen dazwischen wohl auch ein fröhliches oder ernstes Lied. Dieses Verweilen in der freien Luft war nötig, denn die alten Häuser waren oft recht schmal und hatten nicht viel Luft und Licht, und besonders die Schlafräume lagen in den dunkeln Alkoven. An Sonn- und Feiertagen gab es allerlei Abwechslung in dieser stillen, fleißigen Tätigkeit. Am Morgen ging der Vater, an hohen Feiertagen mit dem Degen an der Seite, die Mutter in der goldgestickten Haube, in das Münster ins Hochamt, wo der Vater bei seinen Zunftgenossen den Platz hatte. Nachher wurden die Gräber auf dem Kirchhof ums Münster besucht; am Bäckerlicht und bei der St. Andreas-Kapelle (bei der Volksbibliothek) brannten Lichter für die armen Seelen. Schon um elf Uhr wurde Sonntags zu Mittag gegessen. Um ein Uhr war Christenlehre. Erst nach der Vesper begann das fröhliche Sonntagstreiben. Im Stadtgraben um die Festungsmauern lockten die Kinder die Hirsche und Rehe, die in Friedenszeiten, wenn der tiefe Graben nicht mit Wasser gefüllt war, da gehalten wurden. Droben beim Schützen übten sich die Gesellen vom Stahl im Scheibenschießen. Auf der Wiese drehten sich Burschen und Mägde im Tanz. Auch in der Stadt gab es allerlei Belustigung, namentlich auf dem Münsterplatz. Da trieben die Ritter vor dem adeligen Gesellschaftshaus „zum Ritter" (Erzbischöfliches Palais) das Wasfenspiel. Auch friedlichere Schauspiele wurden auf dem Platz aufgeführt, Szenen aus dem Heiligenleben oder der Bibel, auch aus der Geschichte und Sage. Den Höhepunkt bildete aber das Fronleichnamsfest. Alle Zünftigen traten in Harnisch und Gewehr an. Der Zunftmeister trug stolz während der Prozession die Zunftfahne, die schon in vielen Kämpfen mit dabei war. Die Meister trugen in feierlichem Schritt die Büste des Zunftheiligen oder wirkten in den Darstellungen mit, die auf Wagen allerlei Szenen aus der biblischen Geschichte boten. Nach der Prozession hielten die Meister

6. Geschichte des Altertums - S. 4

1879 - Mainz : Kunze
4 Erster Abschnitt. grenzen an das Alpenklima der niederen Terrassen, an welche sich das heie fruchtbare Klima der Gangesniederung, das trocken heie in den Jndusgegenden anschlieen. Gemigter ist es auf dem Plateau von Dekhan, besonders bieten die sdlichen Gegenden ein sehr gesundes Klima dar. Kein Land der Erde kann sich an Reich-tum und Groartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Gre, Schnheit und Menge der Thierwelt, an Ueppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Ge-steinen mit Indien messen. Daher nhrte es von jeher eine ungemein groe Bevlkerung und war das Ziel aller Handel treibenden und erobernden Völker. In der reichen und lebendigen Phantasie der Bewohner, in ihrem Hange zu beschaulicher Betrachtung und starrer Regelmigkeit, in der Groartigkeit ihrer Werke prgt sich die Natur des Landes vollkommen ab. In diese vorderindische Halbinsel wanderte durch die sdwestlichen Psse des Hindukusch zuerst in das Pendschab, dann in die Gebiete der Dschumna und des Ganges jener oben (. 2) berhrte Zweig Das Volk des arischen Volkes, der nun von dem Lande, in dem er sich nieder-der Inder, ^en Namen Inder annahm. Die Ureinwohner unterwarfen sich den Einwanderern, oder zogen sich in die unwegsamen Gebirge zurck. Die Sprache der Eroberer war die Sanskritsprache (d. i. die voll-kommene), die nur noch in den Erzeugnissen der ltesten Literatur vorhanden ist und in jeder Hinsicht eine hohe Vollkommenheit bekundet. Der Religion der Inder liegt ursprnglich das Bewutsein von einem einzigen unpersnlichen Gotte zu Grunde, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frhe zurcktrat und gnzlich verschwand. Religion Als Sinnbild desselben ward dann die Sonne betrachtet, die man sich der Inder. sgrcthma oder Frhlingssonne (die schaffende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstrende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildet die Tri-murti (Dreigestaltung). Da ein Theil des Volks mehr den Vischnu, ein anderer mehr den Siwa verehrte, so entstanden die Secten der Vischnuiten und Siwaiten. Unter den drei obersten Gttern stehen als Untergtter zunchst die acht Welthter, die Planeten, und als deren hchster Jndra, der Himmel. Da aber die ganze Natur als Ausflu der Gottheit betrachtet wird, so schuf die Phantasie der Inder allmhlich so viel Götter, da sich deren Zahl auf mehr als 300 Millionen beluft. Das Thier, die Pflanze, der Stein, Alles gestaltet sich dem Inder zu Gttern, von denen gerade diejenigen,

7. Geschichte des Altertums - S. 7

1879 - Mainz : Kunze
\ Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 7 Die Baudenkmler befinden sich theils unter, theils der der Erde, und die letzteren sind entweder aus Felsen gehauen oder frei aus Stein aufgebaut. (Pagoden.) Zu den unterirdischen Bauten gehren die mchtigen, zu religisen Feiern bestimmten Grotten, in denen man sich vor den heien Sonnenstrahlen oder vor Regengssen zu schtzen suchte. Sie finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante (im Meerbusen von Bombay), vorzglich aber weiter stlich bei Ellora (etwa in der Mitte des westlichen Theils der Halb-insel). Alle diese Bauwerke zeugen von der Macht der Priester, welche Tausende von Hnden zu ihren Diensten zwangen, und flen mehr durch ihre Massenhaftigkeit Staunen, als durch Schnheit und Ebenmigkeit der Formen Bewunderung ein. Ueberhaupt geben alle diese Denkmler einer uralten hohen Charakter Cultur, die der Literatur wie die der Baukunst, das Bild eines Volks, e das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar frh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. . 4. Die a6ij[oniec uiut Iffijrier. Minus und Semicamis. Nimrod, ein gewaltiger Jger, grndete an der Spitze von Nimrod. Chaldern um 2000 v. Chr. in der Ebene Sinear zwischen Euphrat babylonischen und Tigris die Stadt Babel (Babylon)*) und legte dadurch den Reichs, Grund zum babylonischen Reiche. Die chaldischen Könige Baby-loniens suchten ihren Ruhm in groen Bauten, indem sie sowohl gewaltige Tempel und Palste errichteten, als auch Wasserbauten ausfhrten, die theils zur Bewsserung des Landes, theils zur Fr-derung der Schiffahrt, besonders zur Verbindung der beiden Haupt-strme, des Euphrat und Tigris, dienten. Auf die Herrschaft der chaldischen Könige folgte (um 1500) eine arabische (bis nach 1300), worauf das durch Handel und Kunst blhende Reich von den Assy- gewann. Ein anderes Heldengedicht, der Mahabharata, schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Knigsgeschlechter, ihren groen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Das Gedicht selbst behauptet von sich, alle Erzhlungen der Vorwelt in sich zu fassen und der alle Verhltnisse des gegenwrtigen und zu-knftigen Lebens zu belehren. Unter den Dramen ist die Sa kun-tala des Dichters Kalidasa das vollkommenste. *) Der Thurmbau zu Babel, welcher die Bauenden an die Gegend fesseln sollte, wurde Veranlassung zur Trennung. Der Stamm Assur zog stlich und grndete Assyrien.

8. Geschichte des Altertums - S. 12

1879 - Mainz : Kunze
12 Erster Abschnitt. Semiramis zuschreibt, und schlo das Ganze mit einer ungeheuren Umfassungsmauer aus gebrannten Ziegeln ein. Er frderte die Fruchtbarkeit des Landes und den Handel durch Herstellung von Canal- und Hafenbauten, sowie durch Ausgrabung eines Sees zur Regelung der Ueberschwemmungen (hnlich wie der See Mris in Aegypten, vergl. . 5). gnltbe?' ^er Ie^te ^ni8' Nabonedus (555 538), den die Bibel Reichs^ Belsazar *) nennt, verbndete sich mit Crsus von Lydien gegen die von den Persern unter Cyrus drohende Gefahr, wurde aber nach dem Untergang des lydischen Reiches von Cyrus in Babylon belagert und die Stadt durch Ableitung des Euphrat in der Nacht eingenommen, während die Einwohner ein Fest feierten. Babylonien ward persische Provinz (vergl. . 14). . 5. egijpter. 3ofem m Schon aus Josephs und seiner Brder Geschichte ist es be- Aegypten. * . r ^ ^ y 1 xannt, rote uberaus fruchtbar Aegypten war. Es ist ein heies, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern von Afrika dem mittellndischen Meere zufliet, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellstrme, von denen der westliche der weie Nil, der stliche der blaue Nil genannt wird, fliet dann in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Sdgrenze Aegyptens, durchbricht hier ein Granitgebirg und strzt in drei Katarakten oder Stromfllen in ein tieferes Stromthal. Hier, bei der Stadt Afsuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Aegypten und durchstrmt nun als mchtiger, schiffbarer Flu in vorherrschend nrdlicher Richtung einen einzigen 150 Meilen langen und 2 bis 3 Meilen breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Berg-kette. Das zwischen diesen Bergketten eingeschlossene Land wird alljhrlich durch die Ueberschwemmung des Nil befruchtet. Im Mrz *) Belsazar feierte ein Fest. Im trunkenen Uebermute lie er die von Nebukadnezar erbeuteten jdischen Tempelgefe herbeibringen und seine Groen und Weiber zum Hohn daraus trinken. Pltzlich er-schien an der Wand eine Hand, welche die Worte: Mene, mene, tekel, upharsin" hinschrieb. Der Prophet Daniel vermochte allein die Worte zu deuten und erklrte sie dahin, da Belsazars Regierungs-zeit gezhlt sei, und da weil er gewogen und zu leicht be-sunden, sein Reich getheilt und den Medern und Persern werde gegeben werden. Noch in derselben Nacht drangen die Perser ein, und der König ward mit seinen Groen niedergemacht.

9. Geschichte des Altertums - S. 13

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 13 beginnt das Wasser in Folge der tropischen Regengsse im mittleren Afrika zu wachsen, nnrd hher und hher und berschwemmt im August ganz Aegypten, so da man mit Khnen umherfhrt und Städte und Drfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Ueberschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. So-Fruchtbarkeit bald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der dur^den^ schwarze Schlammboden ohne weitere Bearbeitung beset. Der Same Nil. geht rasch auf, und während wir in Europa Schnee und Eis haben, reift in Aegypten die ppigste Saat heran und kann schon Anfangs Mrz eingeerntet sein. Nun naht allmhlich eine Alles austrocknende Hitze; der Boden berzieht sich mit dickem Staube, das Laub der Bume verdorret, und Alles erwartet mit Sehnsucht die Zeit, wann die Wasser Erlsung von den Qualen des Staubes, der Augenkrank-heiten und der Hitze bringen. Bleiben die Ueberschwemmungen aus, oder steigt der Nil nicht hoch genug, so kommt Aegypten in groe Gefahr. Darum lie in ganz frher Zeit der König Amenemha <Mris) einen See graben, welcher aus dem 130 Fu hher liegenden Nil gefllt wurde. Er hatte den doppelten Zweck, in Zeiten der Not eine Vorratskammer von Wasser zu sein und die anliegende trockene Landschaft zu bewssern, die noch jetzt die fruchtbarste von ganz Aegypten ist. Durch zahlreiche Canle, von denen der grte, Canle und der Josephscanal, dem Nil entlang luft, durch Schleusen und <Seen' Schpfmaschinen suchte man den fruchtbaren Nilschlamm nach allen Richtungen hin auszubreiten und verwandelte dadurch das sandige Nilthal in die fruchtbarste Landschaft, die gesegnete Kornkammer des Altertums. Unterhalb Memphis erweitert sich das Thal bedeutend, und die Bergketten treten weiter von einander. Hier bildet der Nil, der sich im Altertum in sieben Mndungen in's Meer ergo, durch seine beiden uersten Arme das Deltaland (so genannt von der hnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben Delta), das die Griechen, weil es aus Anschwemmungen des Nil entstanden, ein Geschenk des Nil nannten. Wie durch seine Fruchtbarkeit, so war Aegypten auch durch seine Aegyptens Kunstbauten weltberhmt, und noch jetzt staunen wir die Pracht und Gre derselben an. Die gyptische Baukunst hat einen ungemein glyphen. krftigen, festen und ernsten Charakter und stand mit der Religion Sphinx".' in enger Verbindung. Als spter die Aegypter die griechische Kunst kennen lernten, fanden sie sich doch nicht bewogen, von ihrem alten Baustile abzugehen. Ihre Bauwerke erregen durch das Ungeheure ihrer Verhltnisse, durch die Gre der mechanischen Arbeit, durch

10. Geschichte - S. 10

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
,-ä» 4 10 Perserhelden Cyrns durch List erobert (536 v. Chr.), und weil es sich unter seinen Nachfolgern oft empörte, wurden seine Mauern auf weite Strecken niedergerissen und viele tausend Bürger umgebracht, so daß die Stadl allmählich verödete; als vollends in seiner Nähe die großen Städte Selencia und Ktesiphon gebaut wurden, zogen die letzten Einwohner fort, Babylon wurde als Steinbruch benutzt und war zu Christi Zeit bereits in zahllose Schutthaufen verwandelt. Dieser Schutthaufen sind es so viele in der Ebene, daß man gar nicht bestimmen kann, wo Babylon anfing und aufhörte. Zwei Stunden östlich von dem elenden Städtchen Hilleh ragt ein gewaltiger Nninenbrocken aus der Ebene empor: das unterste Stockwerk des ehemaligen Gebäudes ist 260 Fuß hoch, aber von einem Schuttmantel umhüllt; vom zweiten Stockwerk steht nur noch eine 35 Fuß hohe Ecke aus gebrannten Backsteinen; das sind die Ueberreste des Belthurmes. Von dem Palaste Nebn-kadnezars (605—561 v. Chr.) ist noch ein gewaltiger öchutthügel mit hervorragendem Mauerwerk übrig. Dieser Zerstörer Jerusalems hat ungeheuer viel gebaut, wie die Babylonier den Griechen erzählten; dies wird durch die gebrannten Backsteine, die man auf der Stätte Babylons findet, bezeugt, denn fast alle ohne Ausnahme sind mit dem Namenszuge Nebukadnezars gestempelt. Are Aegypter. Zu den ältesten und merkwürdigsten Völkern der alten Welt gehören außer dem assyrisch-babylonischen Volke die Aegypter und Phönizier. Das Land der Aegypter ist die nordöstliche Ecke Aftika's und hangt mit Palästina und dem peträischen Arabien durch die 30 Stunden breite Landenge von Suez zusammen, welche das rothe Meer von dem mittelländischen Meere trennt. Auf der Ostseite Aegyptens liegt das rothe Meer, auf der Westseite die große afrikanische Wüste, auf der Nordseite das mittelländische Meer. Von Süden her kommt aus dem Innern Afrika's der Nilfluß und strömt in einem ungefähr 250 Stunden langen Thale dem mittelländischen Meere zu. Dieses Nilthal ist das eigentliche Aegypten. Auf der Ost-seite desselben zieht sich wie eine lange und breite Mauer ein kahles Felsengebirge hin und scheidet das Flußthal von
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